-
Anpassungsstück an die Beatmungswege.
-
Die Erfindung betrifft ein Anpassungsstück an die Beatmungswege für
eine Beatmungseinrichtung.
-
Bei einem akuten Kreislaufstillstand kann der biologische Tod eines
Menschen durch eine rechtzeitig angewandte Beatmung und äussere Herzmassage verzögert
erden, Die Beatmung und Herzmassage überbrückt die Zeit bis zum Wiederauftreten
von Herztätigkeit und Atmung oder hält einen ausreichenden Minimalkreislauf aufrecht,
bis geeignete diagnostische und therapeutische Verfahren angewandt werden konnen.
-
Die Wirksamkeit der Beatmung hängt davon ab, ob der Lunge bei jedem
Beatmungstakt eine ausreichende Menge an Sauerstoff zugeführt werden kann. Die der
Lunge mit jedem Beatmungstakt zugeführte Luft- bzw. Sauerstoffmenge wird unter anderem
von der dichten Verbindung zwischen dem an die Beatmungseinrichtung angeschlossenenAnpassungsstück
und den Beatmungswegen des Patienten bestimmt. Wenn die Verbindung zwischen dem
Anpassungsstück
und den Beatmungswegen nicht dicht ist, eicht die
von der Beatnungseinrichtung kommende Luft seitlich aus, so das der Lunge nur ein
Bruchteil der erforderlichen Luftmenge zL'C-führt wird. Man war daher auf der Suche
nach Anpassungsstücken, die möglichst dicht an die Beatmungswege angeschlossen werden
können.
-
Die bisher verwendeten Anpassungsatücke an die Beatmungswege sind
die Gesichtsmaske und der Intubationsachlauch. Die Gesichtsmaske ist eine der Gesichtaforin
angepasste Glocke, welche den Mund und die Nase des Patienten abdeckt. Der Intubationsschlauch
ist ein in die Luftröhre einschiebbarer und sich dicht an die Innenwände der Luftröhre
anlegender Schlauch.
-
Die Gesichtsmaske, auch Beatmungsrnaske genannt, muss während des
Beatmungsvorganges von einer Bedienungsperson manuell fest an das Gesicht des Patienten
angedrückt werden. Dies ist äusserst anstrengend und führt daher zu einer raschen
Ermüdung der Bedienungsperson, so dass die von der Bedienungsperson ausgeübte Kraft
rasch nachlässt, mit welcher die Gesichtsmaske gegen das Gesicht des Patienten gedrückt
wird. auf grund der hierdurch entstehenden Undichtigkeit besteht die Gefahr, dass
die Beatmungsluft seitlich ausweicht. Wenn die Gesichtamaske mit über den Hinterkopf
geführten Gummibändern gegen das Gesicht des Patienten gedrückt wird, lasst sich
häufig ein dichtes Anliegen der Gesichtsmaske auf dem Gesicht nicht erreichen. Darüberhinaus
ist die Beatmungsmaske für Bartträger und zahnlose Patienten ungeeignet, da die
Barthaare und die durch die fehlenden Zähne eingefallenen Gesichtskonturen ein dichtes
Anliegen der Beatnunzsmaske an das Gesicht des Patienten unmöglich machen.
-
Ein weiteres Nachteil der Beatmungsmaske liegt darin,
daß
ihre Form nur einer theoretisch angenommenen, durchschnittlichen Gesichtsform entsprechen
kann, die mehr oder weniger von der Gesichtsform des einzelnen, behandelten Patienten
abweicht. Die Gesichtsmaske muß daher bei jedem Patienten mehr oder weniger stark
verformt werden, um ein dichtes Anliegen an das Gesicht zu erreichen.Dies führt
bei längerer Anwendung zu einer raschen Ermüdung der die Gesichtsmaske andrückenden
Person. Zudem erfordert die Anwendung der Gesichtsmaske eine entsprechende Ausbildung.
Eine Abdichtung mit über den Hinterkopf geführten Gummibändern ist in diesem Fall
nicht möglich.
-
Der Intubationsschlauch lässt sich zwar dicht mit der Luftröhre verbinden,
er hat jedoch den Nachteil, dass eine besondere Ausbildung zur sachgemässen Anwendung
erforderlich ist. Es ist äusserst schwierig, den Intubationsschlauch ohne eine Verletzung
in die Luftröhre eines bewusstlosen Patienten einzuschieben. Der Personenkreis,
der hauSig mit den Aufgaben der ersten Hilfe betraut ist, verfügt in der Regel nicht
über eine besondere Ausbildung zur sachgemässen Anwendung eines lntubationsschlauches.
-
Es agar daher die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, ein Anpassungsstück
an die Beatmungswege für eine Beatmungseinrichtung zu schaffen, das ohne Kraftaufwand
selbst bei Bartträgern und zahnlosen Patienten dicht abschliesst und selbst von
nicht ausgebildeten personen leicht und gefahrlos für den Patienten bedient werden
kann.
-
Dies wird gemäss der Erfindung erreicht durch ein Rohr und einen
das Rohrende umgebenden, mit dem Rohr starr verbundenen gewölbtenkragen, der zwischen
die Zähne und Lippen des Patienten einlegbar ist, und einen auf dem Rohr verschiebbaren
gewölbten Kragen, der aussen an die Dippen andrückbar und mittels einer Arretiereinrichtung
ili einer stellung feststellbar
ist, in welcher die Lippen von
den beiden gewölbten ragen luftdicht eingeklemmt sind.
-
Das erfindungsSem.sse Anpassungsstück kann ausserst einfach und leicht
auch von ungelernten Personen mit den Beatmungswegen einer zu beatmenden Person
dicht verbunden werden. Eine Verletzungsgefahr des Patienten ist hierbei aus-Vone
des erfindungsgemässe Angassungsatück mit den Beatmungswegen eines Patienten verbunden
werden soll, braucht lediglich der mit dem ohr starr verbundene Kragen zwischen
die Lippen und Zähne des Patienten eingelegt zu werden, worauf der auf dem ohr verschiebbar
gelagerte Kragen aussen an die Lippen herangeschoben und mittels der Arretiereinrichtung
festsestellt wird. Die Lippen des Patienten sind auf diese weise zwischen den beiden
Kragen festgeklemmt und damit dicht mit dem Anpassungsstück verbunden. Wenn das
erfindungsgemässe Anpassungsstück einmal angelegt ist, behalt es von selbst seine
Lage bei und braucht nicht mehr mit der fland einer Bedienungsperson festgehalten
zu werden. Auf der anderen Seite kann das Anpassungsstück sehr rasch und mit einem
Griff wieder vom Patienten entfernt werden, was beispielsweise dann von Bedeutung
ist, wenn der Patient erbrechen sollte und man die vom Magen aufsteigende Nasse
rasch aus dem Mund austreten lassen muss, um cin Ersticken des Patienten zu vermeiden.
-
Wenn das erfindungsgemässe Anpassungsstück von den Beatmungswegen
getrennt werden soll, braucht lediglich die Arretiereinrichtung gelöst und das Rohr
mit seinen Kragen aus dem Mund des Patienten herausgezogen zu werden. Das Lösen
der Arretiereinrichtung und das Herausziehen des Rohres aus dem Munde des Patienten
kann mit einem einzigen Griff vorgenommen werden.
-
Wenn das Rohrende über den mit dem Rohr starr verbundenen Kragen
in die Mundhöhle vorsteht, kann bei einer geeigneten Länge
und Form
des vorstehenden Rohrstückes ein Zurückfallen der Zunge des bewußtlosen Patienten
und damit eine Blockierung der Atemwege verhindert werden, Wenn die Wölbung des
starr mit dem Rohr verbundenen Kragens etwas geringer ist als die Wölbung des menschlichen
Gebisses, kann ein Suter Sitz des Anpessungestückes ersielt werden.
-
Eine gleichmässige Druckverteilung der die Lippen einklemmenden Kragen
und dait ein besonders dichter Sitz des Anpassungsstückes können dadurch erzielt
werden, dass die wölbung des auf dem Rohr verschiebbaren Kragens etwas geringer
ist als die Nölbung des starr mit dem Rohr verbundenen Kragens.
-
Wenn die beiden Kragen aus Kunststeff wie Polväthvlen bestehen, sind
die ragen leicht zu reinigen.
-
Die Gefahr eines eventuellen Ausgleitend dar Lippen aus dem Klammergriff
der beiden Kragen bei einem etwas locker aufgesetzten Anpassungsstück kann dadurch
vermieden werder, dass die beiden Kragen aus einem rutschfestem Material bestehen
oder mit einem solchen beschichtet rind.
-
Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindung anhand
einer Zeichnung näher erläutert. Die Seichnune zeigt eine schematische Darstellung
des erfindungsgemässen Anpassungsstückes, das an eine Beatmungseinrichtung angeschlossen
ist.
-
Eine Betmungseinrichtung aus einem kemprimierbaren Reatmungsbeutel
1 und einem biegsamen Verbindungsschlauck 3
ist über ein Doppelventil
4 mit einem erfindungsgemässen Anpassungsstück 5 verbunden. Der Beatmungsbeutel
1 weist beispielsweise eine weiche, luftdichte elastische Fülle 6 auf, die einen
Ilohlkörper aus einem elastischem Material 7, wie Gummi, Schaumgummi und dergleichen
umgibt. Der in der Zeichnung dargestellte Beatnungsbeutel 1 kann auf dem Brustbein
des Patienten abgestützt werden, so dass nach dem Zusammendrücken des Boutels und
damit nach der Beatmung des Patienten durch den zusammengedrückten Beatmungsbeutel
hindurch eine Herzmassage durch mehrmaliges, rythmisches Niederdrücken des Brustbeins
vorgenommen werden kann. Der in der Zeichnung dargestellte Beatmungsbeutel weist
eine feste Platte 8 zur Lokalisierung des Druckes auf das Brustbein auf.
-
Das Doppelventil 4 weist ein Ansaugeventil 2 auf, durch welches der
Beutel 1 bei seiner Rückkehr in seine normal expandierte Stellung mit Aussenluft
gefüllt werden kann. Wenn der Beatmungsbeutel 1 zusammengedrückt wird, schliesst
sich das Ansaugeventil 2, so dass die Luft aus dem Beatmungsbeutel 1 dem Anpassungsstück
5 zugeführt wird.
-
Das Anpasstück 5 weist ein Rohr 9 auf, das mit zwei gewölbten ragen
10 und 11 versehen ist. Der eine gewölbte Kragen 10 ist mit dem Ende des Rohres
9 starr verbunden, während der andere gewölbte Kragen 11 auf dem ohr 9 verschiebbar
gelagert ist. Der starr mit dem Rohr 9 verbundene, gewölbte Kragen 10 wird zwischen
die Zähne und Lippen des Patienten eingelegt. Der auf dem Rohr 9 verschiebbar angeordnete,
gewölbte Kragen 11 wird von aussen gegen die Lippen gedrückt und mittels einer Arretiereinrichtung
12 in seiner Klemmstellung fixiert.
-
Das Rohr des Anpassungsstückes kann gewünschtenfalls über den fest
angebrachten Kragen 10 hinausgezogen sein. Die Kragen lo und 11 sind in Grösse und
Porm in der Weise ausgebildet, dass sie einen luftdichten Abschluss des Kundes gewährleisten.
Der gewëlbte Kragen 10 wird zwischen Zëhne und Lippen des Patienten gelegt und der
auf dem Rohr verschiebbar angeordnete gewölbte Kragen 11 mittels der Klemm-oder
Arretiereinpichtung 12 auf die Lippen gedrückt und fixiert. Die Wölbung des Kragens
10 ist zweckmässig geringer als die des menschlichen Gebisses. Die Wölbung des Kragens
11 ist, um in arretierter Stellung einen etwa überall Gleichmassigen Abstand zwischen
den beiden Kragen zu gewährleisten, vorteilhafterweise geringer als die des Kragens
10. Die Kragen können aus einem rutschfesten Material bestehen oder mit einem solchen
beschichtet sein, damit ein Herausrutschen der Lippen des Patienten zwischen den
Kragen vercieden wird.
-
Das Material soll fest und leicht zu reinigen sein und besteht zweckmäßig
aus Kunststoff, wie Polyäthylen.
-
Als Klemm- oder Arretiereirrichtung ist jede Anordnung geeignet,
die ein Fixieren des verschiebbar angeordneten Kragens 11 auf den Lippen erlaubt.
Bevorzugt wird jedoch eie Arretiereinrichtung. die es gestattet, mit einer Hand
das Festdrücken und Fixieren des Kragens 11 vorzurchmen, z.B. in Form einer zangen-
oder hebelartigen Einrichtung, so dass eine Hand zum Wegdrücken der Lippen beim
Einführen des Anpassungsstückes frei bleibt.