DE1441391C - Beatmungsvorrichtung - Google Patents
BeatmungsvorrichtungInfo
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Description
i 441 391
Die Erfindung betrifft eine Beatmungsvorrichtung für die Mund-zu-Mund- oder die Mund-zu-Nase-Beatmung
mit einem Katheter zum Einführen in den Hypopharynx und mit einem Nebenzweig zum Einblasen
der Beatmungsluft, der seitlich an das Katheterrohr angeschlossen ist.
Eine derartige Vorrichtung ist durch die schweizerische Patentschrift 348 608 bekanntgeworden. Dieses
bekannte Gerät besteht aus einem Katheterrohr, an dessen äußerem Ende eine seitliche Abzweigung
für eine Absaugevorrichtung, beispielsweise ein Saugball, vorgesehen ist. In der Nähe der Abzweigstelle
ist auf dem Katheter ein Verlängerungstubus aufgesetzt. Durch diesen Verlängerungstubus wird dem
Verunglückten Beatmungsluft von dem Retter zugeführt. Nachteilig ist dabei, daß dabei Schleim und
Erbrochenes durch den Katheter und den Tubus hindurch bis zu dem Retter aufsteigen können. Besonders
bei Laienhelfern führt dies dazu, daß die Beatmung abgebrochen oder erst nicht begonnen wird,
was in den meisten Fällen zum Tod des Verunglückten führt. Nachteilig ist auch, daß der Retter sein Gesicht
in unmittelbare Nähe des' Verunglückten bringen muß, was häufig gewisse psychische Abwehrreaktionen
beim Retter auslöst. Außerdem wird durch diese bekannte Vorrichtung eine Haltung des Retters
erzwungen, die zu schnellem Ermüden führt.
In der deutschen Auslegeschrift 1 257 359 ist ein Gerät vorgeschlagen worden, bei dem an dem Nebenzweig
ein längerer Luftschlauch anschraubbar ist, so daß der Retter einen gewissen Abstand zu dem Verunglückten
einhalten kann und auch eine für längere Zeit ohne Ermüdung beizubehaltende Lage und Position
einnehmen kann. Die Öffnung des Hauptrohres des Katheters wird während des Einblasens von Beatmungsluft
durch einen Finger verschlossen. Beim Ausatmen des Verunglückten kann durch diese Öffnung
auch Erbrochenes u. dgl. austreten. Nachteilig ist hierbei insbesondere, daß eine spezielle Katheterausführung
verwendet werden muß, die nicht überall jederzeit greifbar ist, wenn sie benötigt wird. Besonders
bei den Unglücksfällen, bei denen eine Beatmungsvorrichtung benötigt wird, ist es wichtig, daß
die Beatmung ohne jeden Zeitverlust vorgenommen werden kann, also eine derartige Vorrichtung überall
vorhanden sein muß.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Beatmungsgerät zu schaffen, das so preiswert herstellbar
ist, daß es sich zum massenweisen, breit gestreuten Einsatz eignet.
Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß die Vorrichtung derart zweiteilig ausgebildet
ist, daß der die Verzweigung aufweisende Katheterteil auf den in den Hypopharynx einzuführende
Katheterteil aufsteckbar ist. Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin, daß
jeder übliche Katheter mit einem Handgriff zu einem Beatmungsgerät umgebaut werden kann. Es genügt
also, das die Verzweigung aufweisende Katheterteil auf einen üblichen Katheter aufzustecken. Dadurch
wird insbesondere in Unfallrettungsstationen und Krankenhäusern, in denen Katheter ohnedies stets
vorrätig sind, der Kostenaufwand für Beatmungsgeräte erheblich vermindert. Ein weiterer wesentlicher
Vorteil liegt darin, daß der übliche Katheter, der aus irgendwelchen anderen Gründen in den Verunglückten
eingeführt wurde, mit einem Handgriff zu einem
Beatmungsgerät umgirwaiiddt werden kann, falls
plötzlich die Atmung des Verunglückten aussetzt. Dadurch werden wertvolle Sekunden und Minuten
gewonnen, die in solchen Unglücksfällen oft darüber entscheiden, ob eine Rettung erfolgreich ist oder mißglückt.
Als in den Hypopharynx einzuführender Katheterteil ist ein üblicher Katheter verwendbar, beispielsweise
ein Nasopharyngeal-Katheter.
■ Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der Mündungsquerschnitt des die Beatmungsluft führenden Nebenzweiges in das Katheterrohr kleiner als der Innendurchmesser dieses Nebenzweiges. Die durch diese Ausbildung der Verzweigung bedingten Strömungsverhältnisse tragen selbsttätig dafür Sorge, daß das eigentliche Beatmungsrohr, an das der. Helfer seinen Mund ansetzt, stets sauber bleibt, ohne daß es erforderlich ist, Ventile oder andere zum Versagen neigende Hilfseinrichtungen zu verwenden. Es ist daher die erfindungsgemäße Vorrichtung sehr leicht zu reinigen und wegen ihres einfachen Aufbaues sehr preiswert herzustellen, so daß einem weit gestreuten Einsatz nichts entgegensteht. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die die Beatmung durchführende Person das Ende des Nebenzweiges im Mund belassen kann und nicht, wie bei bekannten Beatmungsvorrichtungen, das Ende des Katheterrohres aus dem Mund herausnehmen und sich abwenden muß, um nicht von dem mit der Expirationsluft austretenden Schleim u. dgl. angespritzt zu werden. Auf diese Weise wird auch eine psychologische Schranke abgebaut, die vor allem Laienhelfer von der aktiven Hilfe bei Unglücksfällen bisher abschreckte. Diese Vorteile, werden insbesondere auch bei einer Ausführungsform der Erfindung erzielt, bei der der Mündungsquerschnitt des Nebenzweiges in das Katheterrohr kleiner ist als dessen lichte Weite in diesem Bereich, wobei der Nebenzweig an seinem freien Ende offen ist.
■ Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der Mündungsquerschnitt des die Beatmungsluft führenden Nebenzweiges in das Katheterrohr kleiner als der Innendurchmesser dieses Nebenzweiges. Die durch diese Ausbildung der Verzweigung bedingten Strömungsverhältnisse tragen selbsttätig dafür Sorge, daß das eigentliche Beatmungsrohr, an das der. Helfer seinen Mund ansetzt, stets sauber bleibt, ohne daß es erforderlich ist, Ventile oder andere zum Versagen neigende Hilfseinrichtungen zu verwenden. Es ist daher die erfindungsgemäße Vorrichtung sehr leicht zu reinigen und wegen ihres einfachen Aufbaues sehr preiswert herzustellen, so daß einem weit gestreuten Einsatz nichts entgegensteht. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die die Beatmung durchführende Person das Ende des Nebenzweiges im Mund belassen kann und nicht, wie bei bekannten Beatmungsvorrichtungen, das Ende des Katheterrohres aus dem Mund herausnehmen und sich abwenden muß, um nicht von dem mit der Expirationsluft austretenden Schleim u. dgl. angespritzt zu werden. Auf diese Weise wird auch eine psychologische Schranke abgebaut, die vor allem Laienhelfer von der aktiven Hilfe bei Unglücksfällen bisher abschreckte. Diese Vorteile, werden insbesondere auch bei einer Ausführungsform der Erfindung erzielt, bei der der Mündungsquerschnitt des Nebenzweiges in das Katheterrohr kleiner ist als dessen lichte Weite in diesem Bereich, wobei der Nebenzweig an seinem freien Ende offen ist.
Das äußere Ende des Zweiges, durch den die Expirationsluft des Patienten austritt, kann eine Erweiterung
aufweisen, damit dieses Ende beim Einblasen der Atmungsluft mit einem Finger bequem
verschlossen werden kann. Damit dieses Ende.bequem in der Hand liegt, kann die Erweiterung des
Schlauchendes so ausgebildet sein, daß sie am'Umfang eine Schulter bildet. Oder es kann in der Nähe
dieses Schlauchendes ein Ringwulst oder eine Scheibe auf dem Umfang vorgesehen sein.
Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist der Katheter zweiläufig ausgebildet. Der besondere
Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß in dem einen Kanal sich sammelnder Schleim
nicht bei jedem Einatmen in die Lunge zurückgeschoben wird, da der Zuführungsweg und der Kanal
für die ausgeatmete Luft so weit wie möglich voneinander getrennt sind. Außerdem eröffnet diese Ausführungsform
der Erfindung die Möglichkeit, durch den einen Kanal Sauerstoff oder ein Narkosegas od. dgl.
unmittelbar in die Lunge einzuleiten. Außerdem kann jeder Kanal an ein besonderes Gerät angeschlossen
werden, z. B. ein Kanal an ein Beatmungsgerät und der zweite Kanal an ein Narkosegerät.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung bestehen der die Beatmungsluft führende Nebenzweig
und das von dem Katheterteil abnehmbare äußere Teil aus einem preisgünstigeren Werkstoff. Diese
Teile können beispielsweise aus einer härteren Gummimischung, aus PVC od. dgl. bestehen.
Γη der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.
Fig. 1, 2 und 3 zeigen Ausführungsformen der
Erfindung.
Die in F i g. 1 dargestellte Ausführungsform der Erfindung enthält ein Katheterrohr 1 aus weichem,
stark dehnbarem Gummi. Dieses Katheterrohr ist an seinem vorderen Ende zur Bildung einer Spitze 2
schräg abgeschnitten. Die Ränder sind sauber abgerundet. Das Katheterrohr hat einen verhältnismäßig
großen Innendurchmesser. In der Nähe seines äußeren Endes ist an dem Katheterrohr 1 ein verhältnismäßig
langes Gummirohr 3 seitlich angesetzt. Der Mündungsquerschnitt 4, mit dem das Rohr 3 in das
Katheterrohr 1 mündet, ist kleiner als der Innendurchmesser des Gummirohres 3. Das äußere Ende
des Rohres 3 wird von der die Beatmung durchführenden Person in den Mund genommen. Durch dieses
Rohr 3 wird die Beatmungsluft in das Katheterrohr 1 eingedrückt.
Das äußere Ende des Katheterrohres 1 ist unter Bildung einer sich am Umfang abzeichnenden Schulter5
erweitert. Dieses Ende wird beim Eindrücken der Beatmungsluft mit dem Daumen verschlossen.
Beim Ausatmen des Patienten wird dieses Ende freigegeben, so daß die Expirationsluft und etwa mitgeführter
Schleim durch dieses Ende austreten kann.
An Stelle der Schulter 5 kann auch eine Wulst oder eine Scheibe am Umfang des äußeren Endes
des Katheterrohres 1 vorgesehen sein.
In F i g. 2 ist eine andere Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Der die Verzweigung enthaltende
Teil 6 des Katheterrohres ist auf den in den Hypophyrynx einzuführenden Teil 7 des Katheterrohres
aufsteckbar. Hierzu ist der Teil 6 an seinem inneren Ende verjüngt und das äußere Ende des Katheterteiles
7 erweitert. Der Katheterteil 7 ist zum Einführen durch die Nase bestimmt, er weist eine verschiebbare
Scheibe 8 auf. Der Katheter 7 wird bei Beginn der Behandlung in die Nase eingeführt, schon um ein
Zurückfallen der Zunge und damit den Verschluß der Trachea zu vermeiden. Tritt Atemstillstand ein,
so wird das Teil 6 sofort auf das äußere Ende des Teiles 7 aufgesteckt, und die Beatmung kann durchgeführt
werden. Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß der Teil 6
nicht unbedingt aus einem besonders dehnbaren, weichen Werkstoff sein muß, wie dies für den durch
die Nase einzuführenden Katheterteil 7 Bedingung ist. Der Teil 6 kann aus einer billigeren Werkstoffmischung
hergestellt sein.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist der Katheter zweiläufig. Der eine
Ausgang 9 ist mit dem einen Kanal 10 verbunden, während die Abzweigung 11 mit dem Kanal 12 verjunden
ist. Der Kanal 12 endet unmittelbar vor der Spitze des Katheters, die bei eingeführtem Katheter
oereits in den Pharynx eingeschoben ist. Die Abzweigung 11 kann als mehr oder weniger langer Schlauch
ausgebildet sein.
Der besondere Vorteil dieser Ausführungsform der Erfindung liegt darin, daß in dem Kanal 10 sich
sammelnder Schleim nicht bei jedem Einatmen wieder in die Lunge zurückgeschoben wird, da der Zuführungsweg
12 und der Kanal 10 für die ausgeatmete Luft so weit wie möglich voneinander getrennt
sind. Diese Ausführungsform erlaubt auch, durch den Kanal 12 Sauerstoff oder ein Narkosegas od. dsl.
unmittelbar in die Lunge einzuführen.
Claims (8)
1. Beatmungsvorrichtung für die Mund-zuMund- oder die Mund-zu-Nase-Beatmung mit
einem Katheter zum Einführen in den Hypöpharynx und mit einem Nebenzweig zum Einblasen
der Beatmungsluft, der seitlich an das Katheterrohr angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung derart zweiteilig ausgebildet ist, daß der die Verzweigung aufweisende Katheterteil (6) auf den in den
Hypopharynx einzuführenden Katheterteil (7) aufsteckbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als in den Hypopharynx einzuführender
Katheterteil (7) ein üblicher Katheter verwendbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mündungsquerschnitt
(4) des die Beatmungsluft führenden Nebenzweiges (3) in das Katheterrohr (1, 6) kleiner
als der Innendurchmesser dieses Nebenzweiges (3) ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mündungsquerschnitt
des Nebenzweiges (3) in das Katheterrohr (1, 6) kleiner ist als dessen lichte Weite
in diesem Bereich und daß der Nebenzweig an seinem freien Ende offen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
äußere Ende des Katheterrohres (1, 6) eine Er-' Weiterung aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Umfange
des die Expirationsluft des Patienten führenden Katheterrohres in der Nähe seines äußeren
Endes eine Schulter (5), Wulst oder Scheibe vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Katheter
zweiläufig ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der die
Beatmungsluft führende Nebenzweig (3) und das von dem Katheterteil (7) abnehmbare äußere
Teil (6) aus einem preisgünstigeren Werkstoff (härtere Gummimischung, PVC od. dgl.) bestehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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