Luftzufuhrrohr zur künstlichen Beatmung eines Patienten
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Luftzufuhrrohr zur künstlichen Beatmung eines Patienten, insbesondere zum Einblasen von Luft mit dem Mund in die Lungen eines Patienten.
Obgleich die von Mund zu Mund erfolgende Wiederbelebungsmethode, bei welcher Luft in die Lungen eines Patienten geblasen wird, schon seit vielen Jahren bekannt ist, hat eine kürzliche Untersuchung klar bewiesen, dass dieses Mund zu-Mund- Verfahren bedeutend wirksamer als die Handbetätigungsverfahren sind, welche auf physischer Kompression des Brustkorbes beruhen. Unter den letztgenannten Verfahren sind es die Gegendruck-Arm- hebemethode und die Brustkorbdruck - Armhebe- methode, welche in den letzten Jahren als normale, erste Hilfeleistung für Patienten, die künstliche Atmung benötigten, gelehrt wurden.
Die durchschnittlichen Luftmengen, welche durch die Gegendruck-Armhebemethode, so wie letztere allgemein gelehrt und in der Praxis angewandt wird, pro Atemzug zugeführt werden, betragen nur ungefähr 126 cm3 Luft. Bei dem Mund-zu-Mund Verfah- ren betragen die Luftmengen 1000 bis 2000 cm3.
Beim Anwenden der üblichen Gegendruck-Armhebemethode waren die Mengen geförderter Luft bei 11 Opfern von insgesamt 15 untersuchten Opfern kleiner als der geschätzte, eingeschlossene Luftraum.
Bei Anwendung des MuFnd zu Mund-Verfathlrens betrug jedoch bei allen 15 untersuchten Opfern die Menge der zugeführten Luft 1000 bis 2000 cm3.
Trotz dieser wesentlichen Verbesserung in künst licher Atmung durch Mund-zu-Mund-Wiedèrbelebung im Vergleich zur Wiederbelebung, welche durch die Gegendruck-Armhebemethode künstlicher Atmung oder durch andere Handbetätigungsmethoden künstlicher Atmung erzielt werden kann, hat durchschnitt- lich jeder Mensch eine natürliche, insfinktive Abneigung, mit seinem Munde an den Mund eines scheinbar toten Opfers heranzukommen, besonders in Fällen, wo dessen Mund mit Schaum, Schleim oder Blut bedeckt sein kann, wie das oft bei Er sttickungstodopfern vorkommt,
und ferner noch die Furcht einer möglichen Übertragung von Krankheitskeimen lässt die Durchschnittspenson zurückschrecken und ist schwer zu überwinden. Da künstliche At mungsversuche ; sofort nach dem Auffinden des nicht- atmenden Opfers begonnen werden sollten, ein erfahrener Arzt aber gewöhnlich nicht zur Stelle ist, so muss die künstliche Atmung durch einen Laien vorgenommen werden. Es ist daher höchst wunschens- wert, dass Laien, wie beispielsweise Lebeusretter, Feuerwehrloute, Pfadfinder und andere, mit einem Gerät versehen werden, welches die Mund-zu-Mund- Wiederbelebung angenehmer macht und leichter durchflihren lässt.
Bei künstlicher Atmung ist es lebenswichtig, dass sich der Kopf des Patienten in der richtigen Lage befindet. Der Hals des Patienten sollte in Schnüffel- lage ausgestreckt werden, der Kopf sollte zurückgehalten und das Kinn nach oben gehalten werden.
Dies hilft zum Offenhalten der Rachenhöhle. Studien haben gezeigt, dass die beiden hauptsächlichen Gründe beim Versagen der Handbetätigungsmethoden folgende sind: 1. Verschliessung der Rachenhöhle im entspannten, bewusstlosen Patienten, bewirkt durch Biegung oder Verdrehung des Halses, und 2. ein zu niedriger Überdruck, um Luft in die Lunge des Patienten hlineinzubefördern bei einer verringerten Lunge - Brnstkorb - Ausdehnungsfähigkeit (z. B. bei Fettleibigkeit) oder bei einer teilweisen Verstopfung der Luftwege.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung eines einfachen, kompakten Luftzufuhrrohres von Taschenformat fär künstliche Wiederbeiebungs- versuche, welches bei minimaler Ausbildung von Laien ohne weiteres gehandhabt werden kann und das dem Benutzer eine Lage ermöglicht, in weicher er die Brust des Patienten beobachten und dessen Kopf und Kinn in richtiger Lage halten kann, während die künstliche Atmung durchgeführt wird.
Das erfindungsgemässe Luftzufuhrrohr kann mit seinem einen Ende in den Mund des Patienten eingeführt werden, wobei dessen Zunge vorn gehalten wird, während sich das andere Rohrende von dem Munde des Patienten aus in eine solche Lage erstreckt, dass der Benützer bequem durch das Rohr blasen kann.
Der in den Mund des Patienten hineinreichende Teil des Rohres ist gekrümmt und reicht bis zum Ansatz der Zunge des Patienten. Ein Flansch ist in einer bestimmten Entfernung vom Rohrende vorgesehen, um das Mass des Einführens des Rohres zu beschränken. Ferner kann vorteilhaft noch eine Maske vorgesehen sein, welche über den Mund des Patienten passt und erwünschtenfalls ein Ganzes mit dem Flansch bilden kann. Das Rohr ist vorzugsweise an der Innenseite der Krümmung abgeflacht, so dass es flach auf der Zunge des Patienten aufliegt und mithilfe, dessen Zunge vorn zu halten, wodurch der Durchlass der Luft gesichert bleibt. Das Luftzufuhrrohr ist mit einer doppelten Krümmung hergestellt, so dass es ein annähernd S-förmiges Aussehen erhält.
Da der Endteil, in welchen der Lebensretter hineinbläst, entgegengesetzt zu dem Rohrendteil gekrümmt ist, der sich im Munde des Patienten befindet, so ist der Retter in der Lage, die Brust des Patienten die ganze Zeit zu beobachten, ferner die Nasenlöcher des Patienten verschlossen zu halten und den Kopf sowie die Kinnbacken des Patienten in passender Lage zu halten.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 schaubildlich ein erfindungsgemässes Luftzufuhrrohr,
Fig. 2 eine Detailansicht der Mundmaske und einen Teil des Luftzufuhrrohres, an welchem diese Maske angebracht ist,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Luftzufubh, rrohres, wobei ein Teil desselben weggebrochen ist,
Fig. 4 eine andere Seitenansicht des Luftzufuhrrohres, wobei ein Teil desselben weggebrochen ist,
Fig. 5 das Einführen des Luftzufuhrrohres in den Mund des Patienten,
Fig. 6 das Luftzufuhrrohr im Gebrauch und
Fig. 7 eine Draufsicht nach der Linie 7-7 in Fig. 6.
Bezugnehmend auf die Zeichnung besitzt das dargestellte Luftzufuhrrohr 11 einen etwas abgeflachten oder elliptischen Querschnitt. Das Rohr weist zwei entgegengesetzt gebogene Endteile 12 und 13 auf und einen geraden mittleren Teil 14. Die Innenseite der gekrümmten Endteile' 13, 14 ist verhältnismässig flach, um längs der Zunge des Patienten anzuliegen.
Der dazwischenliegende gerade Rohrteil 14 ist mit einem Flansch 15 und einer Umfangsrippe 16 versehen, die zum Festhalten einer Mundmaske 17 dienen. Da die Mundmaske eine Öffnung 24 zur Aufnahme des Flansches 15 besitzt, so kann die Mundmaske auch als eine Verlängerung des Flansches 15 angesehen werden, was der Fall sein würde, wenn das Ganze aus einem einzigen Stück geformt wäre.
Der grössere, gekrümmte Endteil 12, weicher im wesentlichen den Bogen eines Kreises von annähernd 38 mm Radius darstellt, kann in den Mund eines erwachsenen Patienten eingeführt werden. Der Abstand zwischen dem Flansch 15 und dem Ende des Rohres ist so, dass das Rohrende beim Einfügen an die Zungenwurzel des Patienten zu liegen kommt.
Der Abstand zwischen dem Flansch 15 und dem Ende des Rohrteiles 12 entspricht daher ungefähr dem durchschnittlichen Abstand der Aussenseite der Lippen eines durchschnittlichen Erwachsenen von dessen Zungenwurzel. Beim dargestellten Luftzufuhrrohr ist der Abstand des Endes 18 vom Flansch 15 10,2cm, was eine zuverlässige Länge zum Anwenden bei einer erwachsenen Durchschnittsperson darstellt.
Das dargestellte Luftzufuhrrohr ist hauptsächlich zum Gebrauch für Erwachsene bestimmt. Der Endteil 13 ist der Teil, in welchen der Retter gewöhnlich bläst. Der Endteil 13 ist jedoch so ausgebildet, dass er sich in den Mund von Kindern zu deren Wie derbeiebung einführen lässt. Indem dieser Endteil, wie dargestellt, nur einen geringen Betrag nach rückwärts gekrümmt und beträchtlich kürzer gehalten ist, dient er in sehr wirksamer Weise dem erklärten doppelten Zweck.
Der kleinere Rohrendteil 13 hat eine Krümmung, die annähernd derjenigen eines Kreisbogens von un gefähr 29 mm Radius entspricht. Das Rohrende 19 befindet sich in einem Abstand von 67 mm vom Flansch 15. Diese Länge hat sich als passendl zum Gebrauch für Kinder im Alter von 3 Jahren bis zur Pubertät erwiesen. Der Flansch 15, welcher mit dem Boden der Mundmaske 17 am geraden Rohrteil zusammenfällt, dient dazu, das Einführen des Rohres in den Mund eines Patienten beim Gebrauch des Luftzufuhfrohres zu beschränken. Es ist daher wichtig, dass der Abstand des Rohrendes von dem genannten Flansch nicht zu gross ist. Da die Mundmaske 17 im wesentlichen eine Fortsetzung des Flansches 15 ist, heisst das, dass der Abstand zwischen dem Boden der Mundmaske und dem Ende des Rohres nicht zu gross sein sollte.
Der Luftweg durch das Rohr sollte genügend gross sein, um dem Einblasen des Retters wenig oder gar keinen Widerstand entgegenzusetzen. Es hat sich gezeigt, dass mit einem abgeflachten Rohr vom dargestellten Typ leicht ein passender Luftstrom erzielt werden kann, wenn der Luftkanal eine Breite von ungefähr 18 bis 20 mm und eine Höhe von ungefähr 6 bis 7 mm aufweist.
Ausser den bereits angegebenen Dimensionen für das beschriebene Luftzufuhrrohr beträgt die Gesamt länge ungefähr 16,8 cm und die Länge des geradlinigen Zwischenteils ungefähr 4,1 cm. Der Flansch 15 liegt, wie dargestellt, ungefähr in der Mitte des geraden Teiles 14.
Beim dargestellten Luftzufuhrrohr sind, wie ersichtlich, die Rohrwände im geraden Teil 14 beiderseits des Flansches 15 wesentlich dicker. Dadurch wird das Rohr in diesem mittleren Teil beträchtlich verstärkt und verhindert, dass der Patient beim Gebrauch des Rohres letzteres durch Zusammenbeissen verschliessen kann. Diese Verstärkung kann, falls erwünscht, auch durch einen Metalleinsatz anstatt durch Verdickung der Rohrwände erzielt werden.
Wenn das Rohr aus Metall, beispielsweise aus rostfreiem Stahl, hergestellt ist, dann erübrigt sich diese Verstärkung; Metallrohre oder Rohre mit dem Metal annähernd entsprechender Festigkeit werden jedoch im allgemeinen nicht bevorzu'gt, ausser in Fällen, wo sie durch Anästhetiker oder andere ähnlich geschulte Personen benutzt werden, und zwar wegen der Gefahr, den Patienten beim Einfügen des Rohres verletzen zu können.
Der für Erwachsene bestimmte oder grössere Endteil 12 ist in der Nähe seines Endes 18 mit je einer Öffnung 20 und 21 an beiden Seiten sowie mit einer dritten Öffnung 22 an der Rückwand versehen. Diese Öffnungen verhindern eine Verstopfung des Rohres beim Gebrauch, indem Extraöffnungen beim Blok- kieren der Endöffnung zur Verfügung stehen, wodurch es dem Retter leichter gemacht wird, Luft in die Lunge des Patienten zu blasen oder ungehemmtes spontanes Atmen zu ermöglichen. Wegen der beschriebenen Erleichterung beim Einblasen von Luft in die Lungen eines Kindes durch den Retter, ist es nicht nötig, ähnliche Öffnungen auch am Ende 13 des Rohres vorzusehen.
Ferner ist das Ende 13 das jenige, welches zum Einblasen bei Rettungsversuchen für erwachsene Patienten benutzt wird, wo der Retter zuweilen ziemlich kräftig hineinblasen muss. Offnun- gen an diesem Ende würden das Hineinblasen in das Rohr unter Umständen beträchtlich erschweren.
Die Mundmaske 17 ist aus biegsamem gasundurchlässigem Material gebildet und so gekrümmt, dass sie sich dem Mund des Patienten anpasst und alle Luft abdichtet, die sonst beim Blasen in die Lungen des Patienten entweichen könnte. Die Maske besitzt elliptische Umfangsform und wölbt sich im Schnitt kreisbogenförmig von der Mitte bis zum Rand.
Wie dargestellt, weist die Maske eine mittlere Öffnung 23 auf, durch welche das Rohr 11 hindurehreicht.
Um die Öffnung 23 herum befindet sich ein ausgesparter Teil 24, in welchen der Flansch 15 hineinpasst. Die Öffnung 23 ist so ausgebildet, dass ihr Rand eng am Rohr 11 zwischen dem Flansch 15 und der am Rohr 11 vorgesehenen Rippe 16 anliegt, wodurch die Maske nach erfolgtem Einfügen am Rohr an ihrem Platz einschnappt und dort verbleibt, bis man sie entfernt; die Gesichtsmaske 17 stellt also nach ihrem Anbringen im wesentlichen eine Verlängerung des Flansches 15 dar. Als besonders zweck- mässig hat sich eine solche Maske erwiesen, bei welcher die grössere Achse ihres elliptischen Umfangs ungefähr 92 mm und ihre kleinere Achse ungefähr 44 mm beträgt. Die Maske ist jedoch nicht auf diese speziellen Abmessungen beschränkt.
Die Maske kann aus irgendeinem relativ undurchlässigen, flexiblen Material hergestellt werden, wie beispielsweise Poly äthylen, Gummi, Tetrafluoräthylenharze usw. In Fällen, wo das Material genügend biegsam ist, kann die Maske auch umgekehrt werden, das heisst, ihre Krümmung kann in die entgegengesetzte Richtung gelegt werden. Wenn das Luftzufuhrrohr z. B. für ein Kind gebraucht wird, so kann die Mundmaske zum Ende 13 hin dadurch gewölbt werden, dass man einfach den Rand erfasst und die Mitte hineindrückt. Dies ist besonders erwünscht, wenn die Maske fest am Luftrohr verankert ist und nicht entfernt werden kann.
Obwohl die Maske als separates, am Rohr 11 angebrachtes Formstück im Ausführungsbeispiel dargestellt ist, kann sie auch mit dem Flansch 15 ein Ganzes bilden, das heisst, der Flansch selbst kann so nach aussen verlängert werden, dass er die Mundmaske bildet. Es wird im allgemeinen bevorzugt, die Maske aus einem solchen Material herzustellen, dass sie sich, wie oben beschrieben, umwenden lässt, und ferner ihre Öffnung 23 genügend eng zu gestalten, so dass die Maske, nachdem sie einmal am Rohr 11 angebracht ist, auch dort verbleibt.
Erwünschtenfalls kann aber auch die Rippe 16 genügend klein gemacht werden, um das Entfernen und Umkehren der Maske zu ermöglichen oder um die Maske abnehmen zu können, wenn das Luftrohr ausser Gebrauch ist, wodurch es sich leichter in der Tasche oder in einem anderen, relativ kleinen Raum unterbringen lässt.
Das Rohr kann aus irgendeinem Material hergestellt werden, das genügend fest ist, um das Einfügen in den Mund eines Patienten zu gestatten, und welches weder spröde noch giftig ist. Wie bereits erwähnt, wird im allgemeinen bevorzugt, das Rohr nicht aus einem vollständig festen Material hierzu stollen, ausser es wird nur von einem Fachmann benutzt.
Es gibt jedoch zahlreiche Kunststoffe und Elastomere, die genügend Festigkeit besitzen und gleichzeitig genügend biegsam sind. Als Beispiel des weiten Materialbereiches, der verwendet werden kann, sei erwähnt, dass aus rostfreiem Stahl, Hartgummi und Polyäthylen hergestellte Luftzufuhrrohre wiederholt und mit Erfolg beim Ausüben künstlicher Atmung in Gebrauch genommen wurden.
Bei dem dargestellten Luftzufuhrrohr sind beide Enden so ausgebildet, dass jedes Ende in den Mund eines Patienten eingeführt werden kann. Das grössere Ende 12 ist zum Einfügen in den Mund eines erwachsenen Patienten bestimmt, während das kleinere Ende 13 zum Einführen in den Mund eines Kindes (vom dritten Lebensjahr bis zur Pubertät) vorgesehen ist. Auf diese Weise kann ein n und dasselbe Instrument sowohl für Erwachsene als auch für Kinder verwendet werden, so dass es sich erübrigt, separate Wiedter- belebungsvorrichtungen für jeden Fall bei sich zu tragen.
Es ist zweckmässig, das Luftzufuhrrohr so zu konstruieren, dass nur zwei Luftzufuhrrohre zum Versorgen des ganzen Bereiches vom Säugling bis zum Erwachsenen erforderlich sind, wobei das eine Luftrohr für ein Kind (vom dritten Lebensalter bis zur Pubertät) oder für einen Erwachsenen benutzt werden kann, während das andere Luftrohr zum Ge brauch für ein Kind (vom ersten Lebensjahr bis zur Pubertät) oder einen Säugling bestimmt ist. Für einen Erwachsenen beträgt der Abstand vom Ende des Rohrs zum Flansch 15 vorzugsweise 90-105 mm, für ein Kind (vom dritten Lebensjahr bis zur Pubertät) 65-75 mm und für einen Säugling 40-50 mm.
Bei Luftzufuhrrohren, die sich nur für Säuglinge und Kinder verwenden lassen, kann die gewölbte Mundmaske 17 weggelassen werden, da in diesem Fall der Mund durch die Daumen oder einen flachen, biegsamen Flansch hinreichend geschlossen werden kann.
Dies ist möglich wegen der beträchtlich kleineren Mundgrösse im Verhältnis zum Rohrdurchmesser und auch wegen den weniger kräftig erfolgenden Einblasungen. Ein besonders für Kinder bestimmtes Luftzufuhrrohr würde nahe am Ende des grösseren Endteiles die in der Zeichnung beschriebenen Öffnungen aufweisen, während das andere Ende frei von solchen Öffnungen wäre, da es in den meisten Fällen dasjenige Ende sein würde, durch welches der Arzt hineinbläst.
Die Lage des Kopfes des Patienten ist zur Erlangung bester Resultate wichtig. Beim Anwenden des von Mund zu Mund reichenden, erfindungsgemässen Luftzufuhrrohres legt der Retter den Patienten auf den Rücken, öffnet mit einer Hand den Mund des Patienten und entfernt mit der andern Hand Fremdmaterial aus der Rachenhöhle. Er legt dann das Luftzufuhrrohr über die Zunge, wie in Fig. 5 dargestellt, wobei er sich vorsieht, die Zunge nicht zurückzustossen, sondern vorn zu halten. Nach dem Einfügen muss sich der Bodenteil der Maske 17 des Luftzufuhrrohrs in der Höhe der Lippen des Patienten befinden. Wenn das Luftzufuhrrohr für Erwachsene und Kinder bestimmt ist, wie beim Ausführungsbeispiel, dann wird das lange Ende 12 in den Mund des Patienten eingeführt, wenn letzterer ein Erwachsener ist. Falls der Patient ein Kind ist, dann wird das kurze Ende 13 eingefügt.
Der Retter bläst dann, wie in Flg.- 6 gezeigt, in dieses abragende Ende 12.
Für Kinderärzte und Frauenärzte erweist sich ein einziges, für Kinder und Säuglinge passendes Luftzufuhrrohr als besonders nützlich. Beim Gebrauch würde das kurze Rohrende in den Mund eines Säuglings eingesetzt, während das lange Ende für Kinder verwendet wird.
Ist das Luftzufuhrrohr einmal eingefügt, dann wird wie folgt verfahren: Von des Patienten Scheitel auf dessen Brust hinabblickend, streckt der Retter den Kopf des Patienten aus und hebt die Kinnbacken.
Mit den Daumenballen beider Hände verschliesst er die Nase und verhindert so ein Durchblasen durch die Mundwinkel mit den Daumen wie in den Fig. 6 und 7 dargestellt, indem er die Maske 17 über den Mund des Patienten hinabdrückt. Der Retter kann die Luftverluste nach Belieben verhindern, solange der Kopf des Patienten ausgestreckt bleibt.
Die Daumenspitzen des Retters können dabei die Nase des Patienten zusammenklemmen, während die zweiten und dritten Finger die Maske über die Lippen drücken und die vierten und fünften Finger an den Kinnladen ziehen, um den Kopf ausgestreckt zu halten. Es kann aber auch eine Hand dazu verwendet werden, des Patienten Nase zusammenzuklemmen, während die Fläche der anderen Hand das Kinn nach aufwärts drückt, und die Finger die Mundmaske oder den Flansch über die Lippen drücken. Das Hineinblasen in den künstlichen Luftweg muss kräftiger erfolgen, wenn Luftaustritt stattfindet. Die zum genügenden Lüften der Lungenzeilen des Patienten er forderiiche Stärke des Blasens kann jederzeit durch Beobachten der Brust des Patienten bestimmt werden.
Falls sich die Brust des Patienten trotz passender Lage nicht bewegt, dann sollte der Retter das Luftzufuhrrohr etwas zurückziehen, oder es tiefer hineinschieben, da das Rohr nicht dem Rachen eines jeden Patienten angepasst werden kann.
Das Einblasen muss bei Kindern vorsichtig vorgenommen werden.
Nach einem tiefen Atemzug bläst der Retter unmittelbar in das Mundstück hinein, und zwar kräftig bei Erwachsenen, sachte bei Kindern, und nur mit einem Hauch seiner Backen bei neugeborenen Kindern. Beim Hineinblasen muss er die Brust des Patienten ständig beobachten. Wenn er sieht, dass sich die Brust des Patienten hebt, nimmt er den Mund vom Mundstück ab und gestattet dem Patienten durch das elastische Zurückbewegen der Lungen des Brustkorbes passiv auszuatmen. Bei in Notfällen unternommenen Wiederbelebungsversuchen ist eine unmittelbare Belüftung der Lungen von grösster Wichtigkeit, um Herzschlag und nichtwiedergutzumachen- den Schaden am zentralen Nervensystem zu verhindern. Die ersten 10 bis 20 Atemzüge müssen daher tief sein und rasch hintereinander erfolgen. Später kann eine Geschwindigkeit von 12 bis 20 Atemzüge pro Minute genügen.
Wenn der obere Luftweg des Patienten schlecht abgestützt ist, wie z. B. bei einer Beugung des Kopfes, dann können die zum Überwinden des teilweisen Widerstandes erforderlichen, höheren Drücke Luft in den Magen drücken. Wenn sich der Magen dann aufbläht, kann ein sanfter Druck mit der Hand über die Magengegend des Patienten zwischen den Atemzügen die Luft daraus entfernen.
Kurze, spontane Atemzüge können zufriedenstellend durch die Mund-zu-Mund-Methode unterstützt werden, indem der Retter unmittelbar nach Beginn eines jeden Atemzuges des Patienten kräftig und kurz in das Mundstück bläst.
Ausstrecken des Kopfes und Vorwärtsschieben der Kinnbacken sind wesentlich für freie Öffnung des natürlichen Luftkanals im bewusstlosen Patienten (ohne ein Rohr). Es ist ohne gründliche Ausbildung verhältnismässig schwierig, die passende Vorwärtsverschiebung der Kinnladen zu erzielen. In den meisten Fällen macht das von Mund zu Mund reichende Luftzufuhrrohr der beschriebenen Art die Vorwärtsverschiebung der Kinnbacken unnötig. Diese Luftzufuhrrohre sind daher besonders nützlich, wenn der Retter ein Laie mit minimaler Ausbildung ist
Es bestehen drei hauptsächliche Zonen, wo eine Unterbindung des zu den Lungen eines Patienten führenden Luftweges auftreten kann. Diese Zonen sind die Lippen, die Zähne und die Rachenhöhle.
Verstopfung der Rachenhöhle durch die erschlaffte Zunge tritt gewöhnlich beim bewusstlosen Patienten ein, dessen Hals gebogen oder dessen Kinniade herabgesunken ist. Wenn des Patienten Kopf zurückgeworfen und das Kinn hochgerichtet ist, dann werden die Lippen, Zähne und Rachenhöhle durch Einfügen eines Luftzufuhrrohres offen gehalten. Das Luftzufuhrrohr ist somit auch in jenen Fällen äusserst nützlich, wo der Patient keine künstliche Atmung benötigt, aber trotzdem Würganfälle erleiden kann, falls sein Luftkanal nicht offen gehalten bleibt.
Dies kann getan werden, indem der Kopf des Patienten zurückgebogen und ein Luftzufuhrrohr der beschriebenen Art eingeführt wird, Falls es sich als nötig erweisen sollte, dem Patienten bei seinem Atmen zu helfen, so kann ein Internist, eine Krankenschwester oder ein anderer Wärter dann durch das abragende Ende des Luftzufuhrrohrs in der beschriebenen Weise blasen.
Abänderungen des beschriebenen Luftzufuhrrohrs können ersichtlicherweise gemacht werden, ohne dadurch den Erfinduingsbereich zu überschreiten.