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Beatmungsmaske Die Erfindung betrifft eine Beatmungsmaske, bestehend
aus einem Preßteil aus Gummi, Metall, Kunststoff oder anderen geeigneten Stoffen,
insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder.
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Die bekannten aus Gummi oder Kunststoff bestehenden Beatmungsmasken
dienen dem verlustlosen Einströmen von unverbrauchter Luft in die Lunge bzw. zur
Entfernung der verbrauchten Luft bei Ausatmung. Die Beatmung erfolgt dabei entweder
über Nase und Mund oder nur Mund. Im letzteren Fall wird der Nasenraum mit Hilfe
einer Nasenklemme verschlossen. In einer anderen Ausführungsform kann die Luftbewegung
auch über einen Intratrachealkatheter erfolgen.
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Die Nachteile der zuerst genannten Beatmungsmasken liegen darin,
daß der Totraum - gebildet vom Nasen-Rachenraum und dem Innenraum der Maske - verhältnismäßig
groß ist. Dies wirkt sich insofern negativ aus, als bei der Ausatmung die mit Kohlensäure
angereicherte verbrauchte Luft im Totraum verbleibt und bei der nachfolgenden Einatmung
als erste in die Lunge gedrückt wird. Bei einem Erwachsenen mit einem Atemvolumen
von mindestens 500 cm3 spielt der Totraum eine untergeordnete Rolle.
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Dagegen ist er bei einem neugeborenen Kind mit einem maximalen Atemvolumen
von 50 cm3 oder einem 3jährigen Kind mit einem mittleren Atemvolumen von 200 cm3
nicht zu unterschätzen. Eine Einengung des Totraumes ist deshalb von außerordentlicher
Bedeutung. Bekanntlich wird ein Drittel des Atemvolumens als biologischer Totraum
bezeichnet und wird vom Nasen-Rachenraum gebildet.
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Durch das Volumen unterhalb der bekannten Masken wird der Totraum
beträchtlich erweitert. Diese sind deshalb für Säuglinge und Kleinkinder ungeeignet
Soll eine bekannte Beatmungsmaske mit Intratrachealkatheter verwendet werden, d.h.,
eine Trachealbeatmung soll durchgeführt werden, so wird der Katheter zunächst durch
den Mund in die Trachea geführt. Erst wenn dieser Vorgang beendet ist, wird der
Maskenkörper auf dem Katheter verschoben und am Gesichtsteil angedrückt. Der bei
dieser Maske vorhandene Totraum - Raum im Katheter - ist verhältnismäßig klein,
und es wird nur die im Innenraum des Katheters verbliebene Luft wieder mit eingeatmet.
Das Aufsetzen der Maske mit Katheter bis zur eigentlichen Beatmung ist aber schwierig
und setzt spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten voraus.
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Diese können aber bei Hebammen und Hilfsschwestern nicht immer vorausgesetzt
werden, und eine Benutzung der Beatmungsmaske ist dann in Frage gestellt.
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Man könnte annehmen, daß das Volumen unterhalb der Maske und auch
das Volumen des Mund-Rachenraumes an der Beatmung nicht teilnehmen.
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Bei den in der Praxis verwendeten Masken mit Intratrachealkatheter
ist aber das Gegenteil festgestellt worden.
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Soll die Maske mit der an ihr befestigten Gummidichtung auf dem Katheter
verschoben werden, so wird auf Grund der Haftreibung, die bei einem luftdichten
Abschluß zwischen Maske, Dichtung und Katheter vorliegen muß, der Katheter aus seiner
vorgesehenen Lage gebracht. Eine Kontrolle über die wirkliche Lage des Intratrachealkatheters
in der Mundhöhle und der Trachea ist nicht möglich, da die aufgesetzte Maske einen
Einblick nicht mehr gestattet.
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Durch die veränderte nunmehr ungünstige Lage des Katheters wird ein
Teil der beim Aufsetzen der Maske im Nasen-Rachenraum und in dem Raum unter der
Maske verbliebenen Luft in der Ausatemphase mit abgezogen, und in der Einatemphase
strömt dann ein Teil der zugeführten Luft in die genannten Räume wieder ein. Die
an dem Katheter vorbeiströmende Luft wirkt sich ungünstig auf die Beatmung aus.
Aus diesem Grunde ist man von einer Tracheal-Katheter-Maskenbeatmung in der Praxis
abgegangen und führt entweder eine Trachealbeatmung oder eine Maskenbeatxnung durch,
wobei im letzteren Fall ein Tubus eingesetzt wird, der das Zurückfallen der Zunge
verhindert.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Nachteile der bekannten
Ausführungsformen weitgehendst zu beseitigen und eine Beatmungsmaske zu schaffen,
die den Anforderungen bei der Beatmung von Säuglingen und Kleinkindern entspricht.
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Erfindungsgemäß werden die Nachteile beseitigt, indem die Maske mit
einem den Rachenraum weitgehendst
ausfüllenden und durch seine
besondere Ausbildung den Nasenraum über der Nasenausbuchtung gegen den Mund hin
abdichtenden Mundstück sowie einem in zwei Tüllen auslaufenden und mit der Nasen
ausbuchtung nicht in Verbindung stehenden Schlauchansatz versehen ist. Die äußere
Form der Nasenausbuchtung kann der Gesichtskontur gut angepaßt sein. Das soweit
als möglich in den Rachenraum ragende Mundstück hat den Vorteil, daß es in keiner
Weise mit der Trachea in Berührung kommt und diese niemals aufgeweitet werden kann.
Es können also durch das Aufsetzen der Maske keinerlei Komplikationen eintreten,
da das Mundstück bei jeder erfolgenden Beatmung eine bereits vorher bekannte Lage
einnimmt. Ferner hat es die Aufgabe, die Zunge nach unten zu drücken, damit der
Luftstrom ungehindert ein- und austreten kann.
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Ein besonders großer Vorteil dieser Beatmungsmaske jedoch ist der,
daß zum Aufsetzen der Maske keine besonderen Fertigkeiten verlangt werden und sofort
dem hilfebedürftigen Säugling oder Kleinkind erste Hilfe gegeben werden kann.
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Dadurch, daß die Maske der Gesichtskontur angepaßt ist, ist der hinter
der Maske liegende Raum sehr verringert. Maske und Mundstück sind fest miteinander
verbunden.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel an Hand einer Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt Abb. 1 die Maske und die Atemwege im Schnitt, Abb 2 eine
perspektivische Ansicht der Maske ohne Schläuche.
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Die Maske 1, bestehend aus einem Preßteil aus Gummi, Metall, Kunststoff
oder anderem für diese Zwecke geeignetem Material, ist mit einem als Lippendichtung
ausgebildeten Rand 2 versehen, der auch als aufblasbarer Schlauch ausgebildet sein
kann. Das Volumen des unter der Maske 1 liegenden Raumes ist durch engen Anschluß
des Maskenkörpers an die Gesichtskontur erheblich eingeschränkt. Die Maske 1 ist
mit einem Mundstück 3 versehen, welches in den Rachenraum 7 hineinragt, diesen zu
einem beträchtlichen Teil ausfüllt und gleichzeitig das Zurückfallen der Zunge verhindert.
Der Schlauchansatz 4, der das Ein- und das Ausatemventil in sich aufnimmt, läuft
in zwei Tüllen 5 und 11 aus, an die die Schläuche zur Ein- und Ausatmung angeschlossen
sind. Die beiden Atemkanäle können durch den Schlauchansatz hindurchgehen oder sich
im Schlauchansatz zu einem Kanal vereinigen.
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Das zu insufflierende Nährgas strömt durch die Tülle5, über das Einatemventil
6 und das Mund-
stück 3 in den noch verbleibenden Teil des Rachenraumes 7 und von
dort durch die Trachea 8 in die Lunge. Der Nasenraum 9 wird durch die Nasenausbuchtung
in der-Maskel nach außen und durch die besondere Ausbildung des Mundstückes 3 gegen
den Mund hin dicht abgeschlossen. Dadurch wird der Nasenraum 9 für die Beatmung
stillgelegt, und es kann weder unverbrauchte noch verbrauchte Luft hindurchströmen.
Die beim Aufsetzen der Maske 1 im Nasenraum 9 befindliche Luft verdichtet sich bei
der Einatmung mehr oder weniger, während bei der Aus atmung die gegenteilige Reaktion
eintritt.
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Bei einer Reihe von praktischen Erprobungen wurde festgestellt, daß
die im Nasenraum 9 vorhandene Luft während des Ein- und Ausatemvorganges bestimmten
Drnckschwankungen unterliegt. Die bei den Erprobungen gemessenen Drücke liegen bei
etwa 20 mm WS und beeinträchtigen in keiner Weise die Beatmung. Die praktische Auswirkung
ist lediglich die, daß sich das Luftvolumen im Nasenraum 9 während der Einatmung
um ungefähr 2°/o verringert.
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Der Nasenraum 9 ist demzufolge nicht als Totraum zu bezeichnen. Die
Ausatemluft entweicht durch das sich im Schlauchansatz 4 hinter der Tülle 11 befindende
Ausatemventil.