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Unterwasser-Atemgerät Die Erfindung betrifft ein Unterwasser-Atemgerät
für medizinische, sportliche, wissenschaftliche und andere Zwecke und besteht aus
einem mit einem Atemansatzstück versehenen Luftrohr, an dessen Ende ein Wassersack
angeschlossen ist.
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Unterwasser-Atemgeräte zur Verwendung in größeren Tauchtiefen sind
in den verschiedensten Ausführungen bekannt. Sie bestehen, falls sie nicht an vollständige
Taucheranzüge angeschlossen sind, aus mehr oder weniger komplizierten Sauerstoffgeräten,
meistens in Verbindung mit Kopfhauben oder Mundstücken. Derartige Geräte werden
hauptsächlich zu wissenschaftlichen Zwecken, wie Unterwasseraufnahmen, Erforschung
des Meeresbodens usw., oder zu technischen Arbeiten, wie Bergung von Wracks u. dgl.,
verwendet. Für sportliche, medizinische und ähnliche Zwecke sind UnterwasserAtemgeräte
bisher nicht bekannt, obwohl ein Bedarf für solche Geräte zweifelsfrei vorliegt.
Es handelt sich dabei stets um Geräte für geringe Tauchtiefen von r bis 2 m.
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Es ist eine bekannte, im physiologischen Aufbau des menschlichen Körpers
begründete Tatsache, daß eine völlige Entspannung des ganzen Körpers nur im Wasser
möglich ist, woraus sich einmal das Entstehen von Unterwasser-Heilmethoden, zum
anderen das Bedürfnis zum Schwimmen ergibt. Alles dieses mußte aber bisher unbefriedigend
bleiben, weil dabei stets der Kopf außerhalb des Wassers bleibt und bleiben muß,
also gerade derjenige Teil des Körpers, der als Nervenzentrum und Sitz der Sinnesorgane
eine Entspannung des übrigen Körpers erst überhaupt wirksam macht.
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Zweck der Erfindung ist es nun, ein Unterwasser-Atemgerät zu schaffen,
welches die Möglichkeit gibt, auch bei der medizinischen Unterwasserbehandlung,
beim Schwimmen, zu sportlichen Zwecken usw. eine völlige Entspannung des gesamten
Körpers
einschließlich des Kopfes ohne die Entspannung wieder illusorisch
machende komplizierte und im Tragen lästige Geräte herbeizuführen. Erfindungsgemäß
benötigt man hierzu weiter nichts als ein Luftrohr mit einem Atemansatzstück zum
Anschluß des Luftrohres an Mund oder Nase und einen an das Luftrohr angeschlossenen
Wassersack zur Aufnahme von Schwitz-, Speichel- oder anderer unbeabsichtigt in das
Luftrohr gelangter Flüssigkeit.
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Diese einfachste Form des Gerätes kann selbstverständlich noch für
besondere Zwecke oder für weitere Bequemlichkeiten in der Verwendung weiter ausgebaut
werden. So kann z. B. der Wassersack so bemessen werden; daß er gleichzeitig ein,-Luftreservoir
bildet, um das Atmen zu erleichtern. Dabei kann dieser zum Luftreservoir erweiterte
Wassersack entweder durch das Luftrohr selbst oder durch ein zweites Luftrohr oder
aber durch eine außerhalb des Wassers oder an dem Gerät selbst angeordnete Sauerstoffquelle
gespeist werden. Letzteres kann z. B. für medizinische Zwecke besonders vor-. teilhaft
sein.
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Das Luftrohr kann mit einem Schwimmkörper versehen werden, der entweder
fest am oberen Ende oder in bestimmter Entfernung von dem oberen Ende des Luftrohres
angeordnet oder aber auf dem Luftrohr verschiebbar ist. Dieser Schwimmkörper dient
einmal dazu, die Mündung des Rohres einwandfrei über Wässer zu halten, gegebenenfalls
in bestimmter Höhe über deni Wasserspiegel, zum anderen, um dem Benutzer des Gerätes
sofort einen Widerstand entgegenzusetzen, sobald er versucht, tiefer zu tauchen
als es die Länge des Luftrohres zuläßt. Für letzteren Zweck wird der Auftrieb des
Schwimmkörpers so bemessen, daß ein Herunterziehen der Mündung des Luftrohres unter
Wasser nicht, mindestens aber nur mit großer Anstrengung möglich ist.
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Das Luftrohr kann starr aus beliebigem geeignetem Material, z. B.
Glas, Plexiglas usw. sein, kann aber auch biegsam odergelenkig aus Gummi nd. dgl.
hergestellt werden,: wobei lediglich darauf zu achten ist, daß der Schlauch so stabil
ist, daß er durch den Wasserdruck nicht eingedrückt werden kann. Das Luftrohr kann
auch aus mehreren luftdicht zusammensetzbaren Teilen bestehen, so daß man jeweils
die der gewünschten Tauchtiefe entsprechende Anzahl zusammensetzen kann. Endlich
kann das Luftrohr auch teleskopartig ausziehbar ausgebildet sein, so daß es sich
der jeweiligenTaüchtiefe bis zur Höchsttiefe automatisch anpaßt.
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Als Atemansatzstücke kommen solche für den Mund und solche für die
Nase in Frage. Dabei kann das Gerät nur das eine oder nur das ändere oder beide
zum gleichzeitigen oder wahlweisen Gebrauch erhalten. Die Ansatzmundstücke sind
vorteilhaft leicht auswechselbar an dem Luftrohr angeordnet, wobei, falls Ansatzstellen
für zwei Ansatzstücke vorhanden sind, diese bei Nichtgebrauch durch Verschlußmittei
luftdicht abgeschlossen werden.
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Das Nasenansatzstück wird vorteilhaft so ausgebildet, daß es in seiner
an die Nasenöffnung anzusetzenden Fläche derart der Nasenunterfläche entspricht;
daß durch sanftes Andrücken des Mund stückes ein luftdichter Verschluß zwischen
den fleischigen Partien der Nasenunterfiäche und dem Ansatzstück erfolgt. Das sanfte
Andrücken des Nasenansatzstückes kann von Hand geschehen, jedoch wird man vorteilhaft
Haltevorrichtungen, wie z. B. um den Kopf zulegende Bänder od. dgl" vorsehen, um
nicht die Hände oder mindestens eine Hand zur Hilfe nehmen zu müssen.
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Wird nur das Mundansatzstück benutzt, so muß die Nase abgedichtet
werden. Dieses kann durch Klammern oder ähnliche Mittel geschehen, durch die die
Nase zugedrückt wird. Ein solches Zudrücken der Nase ist aber meistens unangenehm,
weshalb es vorzuziehen ist, einen Nasenverschluß vorzusehen, der mit Hilfe von Haltevorrichtungen
gegen oder in die Nasenöffnungen gedrückt wird. Diese Haltevorrichtungen können
gleichzeitig als Haltevorrichtungen für das Mundansatzstück dienen, wobei der Nasenverschluß
an den Haltevorrichtungen angeordnet sein oder aber starr an dem Mundansatzstück
sitzen kann, so daß in letzterem Falle Mundansatzstück und Nasenverschluß ein Ganzes
bilden.
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Das Gerät kann auch mit Ohrenschützern versehen sein, die vorteilhaft
an den Haltevorrichtungen für die Ansatzmundstücke oder den Nasenverschluß angeordnet
sind. Falls dieses gewünscht wird, kann auch ein Augenschutz in Form einer Brille
öder in anderer Form vorgesehen sein, der dann vorteilhaft mit Haltevorrichtungen
versehen ist, die mit den Haltevorrichtungen für andere Teile vereinigt sind.
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Selbstverständlich können auch mehrere oder alle Einzelstücke so miteinander
vereinigt werden; daß sie zusammen eine als Ganzes aufzusetzende Maske bilden, an
der das Luftrohr mit. dem Wassersack angeordnet ist.
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Weiterhin kann das Gerät mit Anordnungen zur Erzeugung oder Verteilung
von Schwingungen versehen sein, die infolge ihrer vorteilhaften Fortpflanzung im
Wasser eine Art Selbstmassage bewirken.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel die primitivste Art der
Ausbildung des Gerätes dargestellt; es zeigt Abb. i einen Aufriß des Gerätes, Abb:
2 einen Grundriß des Ansatzstückes für den Mund, Abb. 3 eine Stirnansicht desselben,
Abb. 4 einen Aufriß des Ansatzmundstückes für die Nase, Abb. 5 einen Grundriß desselben,
Abb. 6 eine Stirnansicht desselben.
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Das Gerät besteht, wie aus Abb. i ersichtlich ist, aus dem Luftrohr
a, welches am oberen Ende mit einer trichterförmigen Erweiterung b versehen ist.
Am unteren Ende ist das Luftrohr a so gebogen, daß das Luftrohr bei Benutzung in
liegender Lage im Wasser senkrecht oder annähernd senkrecht nach oben ragt. Auf
das Ende des abgebogenen Teiles des Luftrohres ist auswechselbar ein Atemansatzstück
c für den Mund oder ein solches d für die Nase aufgesetzt: An das abgebogene Ende
des Luftrohres
a ist weiterhin noch ein Wassersack e angeschlossen.
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In dem dargestellten Beispiel ist das Luftrohr starr ausgebildet,
beispielsweise aus Glas, und besteht bis auf das auswechselbare Ansatzstück aus
einem Stück. Selbstverständlich kann das Luftrohr auch aus mehreren Teilen bestehen,
die mit Dichtungsmuffen miteinander verbunden sind.
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Die Gestalt des Anschlußmundstückes c für den Mund ist aus den Abb.
i bis 3 zu ersehen. Das in den Mund zu nehmende Ende f bildet ein flachgedrücktes
Rohr mit flachovalem Querschnitt, gegebenenfalls mit einem Flanschrand g, um das
Mundstück zwischen den Zähnen festhalten zu können.
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Die Gestalt des Atemanschlußstückes d für die Nase ist aus den Abb.4
bis 6 ersichtlich. Das Ansatzstück besitzt eine mit zwei den Nasenöffnungen entsprechenden
öffnungen h versehene Anlagefläche i,. deren Gestalt der Nasenunterfläche entspricht,
so daß durch leichtes Andrücken ein luftdichter Verschluß zwischen den fleischigen
Partien der Nasenunterfläche und der Ansatzfläche erfolgen kann, wobei gegebenenfalls
noch ein Abdichtungsmittel, z. B. ein elastisches Polster, auf die Anlagefläche
aufgesetzt sein kann.