DE21424C

DE21424C - Warmluftrespirator bei welchem die einzuathmende Luft durch die natürliche Wärme des Körpers vorgewärmt wird

Info

Publication number: DE21424C
Application number: DENDAT21424D
Authority: DE
Original assignee: S. A. DARIER-GlDE in Genf, Schweiz

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

S. ALBERT DARIER-GIDE in GENF (Schweiz).

Körpers vorgewärmt wird.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. Juni 1882 ab.

Die Vorrichtung besteht aus einem Behälter oder einer Röhrenverbindung, welche in Berührung mit dem Körper steht und einerseits ein Luftsaugrohr besitzt, andererseits mit dem Munde oder der Nase des Trägers verbunden ist, so dafs derselbe die Luft einathmet, welche durch die Röhren geströmt und durch die natürliche Wärme des Körpers vorgewärmt ist. •Fig. ι zeigt eine Vorrichtung, welche dazu bestimmt ist, auf der Brust, am Rücken oder unter dem Arm getragen zu werden.

Fig. 2 zeigt die Lage der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung auf dem menschlichen Körper.

Fig. 3 zeigt eine andere Construction des in Fig. ι mit G bezeichneten Regulators.

Fig. 4 und s sind einfachere Constructionen des Respirators mit eigenthümlichen Anordnungen der Saug- und Luftzufuhrungsröhren.

Fig. 6 zeigt eine noch einfachere Construction derselben Vorrichtung.

Die in den sechs Figuren dargestellten Vorrichtungen sind nur Beispiele der zahlreichen Anordnungen, welche getroffen werden können, um den Respirator an irgend einem Körpertheil anzupassen; er kann aber auch zweckmäfsig als Unterfutter einer Weste oder eines anderen Kleides,, als Gurt sowie auch auf dem Kopfe im Innem einer Mütze angebracht werden.

Das Bruststück A, Fig. 1, wird mittelst der Schleife α um den Hals gehängt und mit den Schnüren b b¹ befestigt. Die mit beliebig zahlreichen Windungen versehene Röhre B ist am Bruststück A befestigt; sie kann aus Kautschuk, Taffet, Flanell, gewöhnlicher Leinwand oder aus irgend einem anderen Stoffe hergestellt werden und ist im Innern durch eine Drahteinlage versteift. Diese Drahteinlage kann auch weggelassen werden, wenn die Röhre aus einem Stoffe angefertigt wird, welcher genügende Steifheit besitzt, z. B. aus Flanell mit Rofshaareinlage oder einem anderen ähnlichen Gewebe. Das eine Ende der Röhre B dient als Luftzuführungsöffnung C, das andere Ende D ist dazu bestimmt, vom Träger im Munde oder an der Nase gehalten zu werden. Dasselbe kann auch mit einem Mundstück E versehen werden. _ Die Saugöffnung C wird entweder offen gelassen oder mit einer Medicamentenbüchse F mit Deckel F¹ versehen, welche auch ein Filter, z. B. aus Watte, enthalten kann.

Um die eingeathmete Luft zu reguliren, kann in der Nähe des Mundstückes D ein Regulator G, Fig. i, eingeschaltet werden. Derselbe besteht aus zwei Metallhülsen, welche genau in einander passen und je mit einer länglichen Oeffhung g versehen sind. Durch Verstellen der Hülsen in ihrer gegenseitigen Lage kann diese Oeffnung g beliebig verengt oder auch ganz abgeschlossen werden. Da beim Einathmen durch die Oeffhung^· kalte Luft angesaugt wird, die sich mit derjenigen mischt, welche durch die Vorrichtung gegangen ist, so kann dadurch die vorgewärmte Luft in beliebigem Grade wieder abgekühlt werden. Fig. 3 zeigt eine etwas verschiedene Construction dieses Regulators, bei welcher die eine Hälfte G' mit einer axial gerichteten Oeffhung g' versehen ist. Die andere

Hülse G" wird mehr oder weniger über die erstere geschoben, wodurch die Oeffnung g' beliebig verkürzt oder ganz abgeschlossen wird.

Endlich kann auch zur Beurtheilung der Temperatur der eingeathmeten Luft ein kleines Thermometer H, Fig. ι, angebracht werden, dessen Kugel ins Innere der Röhre taucht, und ■welches mittelst eines Bandes h am Rohre B befestigt wird.

In einfacher Weise kann die Vorrichtung folgendermafsen hergestellt werden:

Ein auf allen vier Seiten abgeschlossener Sack A, Fig. 4, 5 und 6, aus Leinwand, Kautschuk oder anderem Stoff wird mit Rofshaar, Watte, Metallspänen oder anderen zweckdienlichen Stoffen angefüllt und einerseits mit einem Saugrohr D, andererseits mit einer Luftzuführungsöffnung C in Verbindung gesetzt. Die Tüllung des Sackes hat den Zweck, die natürliche Wärme des Körpers aufzuspeichern, um dieselbe der durchströmenden Luft abzugeben, gleichzeitig .soll sie das Plattdrücken des Sackes verhindern. Durch eine oder mehrere passend angebrachte und durch den ganzen Sack durchgreifende Nähte kann die eingeathmete Luft

gezwungen werden, den Behälter auf mehr oder

weniger gewundenem Wege zu durchströmen,

um die daselbst aufgespeicherte Wärme möglichst auszunutzen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Ein Respirator, bestehend aus einem Behälter oder einer Röhrenverbindung, welche an irgend einer Stelle des menschlichen Körpers angebracht ist und einerseits eine Luftsaugöffnung besitzt, andererseits mit dem Munde oder der Nase des Trägers in Verbindung steht, so dafs letzterer die Luft einathmet, welche durch die natürliche Wärme des Körpers vorgewärmt worden ist.

2. Die Verbindung des unter 1. erwähnten Respirators mit einem Regulator zum Zweck der beliebigen Regulirung der Temperatur der eingeathmeten Luft.

3. Die Verbindung des unter 1. erwähnten Respirators mit einer Medicamentenbüchse zum Zweck der Inhalation eines bestimmten Medicamentes, oder mit einem beliebigen Filter zum Zweck der Reinigung der eingeathmeten Luft.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.