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Inhalationsgerät Bei Inhalationsgeräten besteht die Forderung, daß
die Möglichkeit natürlicher Ein-und Ausatmung während des Gebrauchs des Inhalationsgeräts
mit einer wirtschaftlichen Ausnutzung der oft teuren Heilmittel vereinigt werden
soll; ebenso sollen die Temperatur und der Stärkegrad des Inhalationsstromes am
besten vom Kranken schnell und durch einfache Mittelgeregelt werden können.
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Bei den bekannten Inhalationsgeräten ohne Dampfkessel, bei denen kalte
oder erwärmte atmosphärische Luft infolge des vom Kranken selbst bewirkten Saugens
durch ein flüssiges Inhalationsmittel angesaugt wird, ist der Gebrauch zwar insoweit
wirtschaftlich, als 'lein Teil des Inhalationsstromes verlorengeht; es hat sich
aber gezeigt, daß viele Arten von Inhalationsmitteln nur in ziemlich geringem Maße
von der Luft aufgenommen werden; hierzu kommt noch, daß der verhältnismäßig große
Unterdruck, der vom Kranken erzeugt werden muß, um die Luft durch das flüssige Inhalationsmittel
und weiter durch die Rohrleitung zum Munde zu saugen, die Einatmung ziemlich schwierig
macht.
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Bei anderen bekannten Inhalationsgeräten wird warmer Dampf, der im
Kessel erzeugt wird, durch eine Düse als Strahl in die freie Luft geblasen, wobei
der Dampfstrom meistens durch Ejektorwirkung das Inhalationsmittel und, falls notwendig,
Kühlluft mit sich reißt; bei derartigen Geräten geht eine große Menge Inhalationsmittel
verloren, da der Inhalationsstrom fortdauernd in die- Luft geblasen wird; wird aber
das Inhalationsgerät durch eine Leitung mit einer dem Kranken aufgesetzten Maske
verbunden, muß diese dann und wann wegen der sich sammelnden Feuchtigkeit vom Gesicht
entfernt werden. Bei diesen bekannten Geräten ist in sämtlichen Fällen die Ausnutzung
des Heilmittels unwirtschaftlich, und der Gebrauch des Geräts ist für den Kranken
lästig und unangenehm.
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Durch die Erfindung sollen diese Mängel beseitigt werden. Sie geht
aus von einem mit Inhalationsmaske versehenen Inhalationsgerät, bei welchem der
aus einem geschlossenen Dampfkessel drucklos entweichende, mit Heildämpfen beladene
Wasserdampf durch regelbaren Luftzusatz gekühlt und alsdann vom Kran&en angesaugt
wird. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß eine Inhalationspatrone und
ein Rückschlagventil in einer als Handgriff für die Maske dienenden Muffe angeordnet
sind, in deren Wandung zwischen dem Rückschlagventilund der Inhalationspatrone bzw.
der Maske jeweils Löcher zum Einlassen der Kühluft vorgesehen sind, welche sich
wahlweise durch die Finger des Kranken verschließen lassen.
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Falls die Muffe, um eine freie Beweglichkeit zu erzielen, mit dem
Kessel durch einen Schlauch verbunden ist, empfiehlt es sich, in dem Schlauch einen
Tropfenab@scheider an sich bekannter Bauart anzuordnen.
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Durch die Erfindung wird ein Inhalationsgerät
geschaffen,
welches folgende Vorzüge in sich vereinigt: Neben der Möglichkeit natürlicher Ein-
und Ausatmung wird eine wirksame Aufnähme des Inhalationsmittels und gleichzeitig
eine wirtschaftliche Ausnutzung dieses Inhalationsmittels erreicht. Die Inhalationsmaske
kann ständig aufgelegt bleiben, ohne zu Belästigungen für den-Kranken zu führen,
denn dem Kranken wird ferner trockenes Gemisch zugeführt, so daß ein Feuchtwerden
des Gesichtes nicht eintreten kann; jegliches Entweichen von Wasserdampf in die
Atmosphäre ist vermieden.- Die Temperatur des einzuatmenden Gemisches kann vom Kranken
sielbst leicht und bequem je nach Wunsch geregelt werden.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung veranschaulicht. Es zeigen Abb. i eine Seitenansicht 'des vollständigen
Gerätes, Abb. 2, 3 und q. Schnitte durch Einzelheiten des Gerätes in größerem Maßstab,
und zwar durch den Tropfenausscheider, die Muffe zur Aufnahme der Patrone und des
Rückschlagventils und die Maske.
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a ist ein geschlossener Kessel, der mit einem elektrischen Heizkörper
von so geringer Heizkraft versehen ist, daß in dem Kessel, wenn er angemessen mit
Wasser gefüllt ist, nur eire recht schwache Dampfentwicklung stattfindet. Der "Anschlußstutzen
des Kessels ist durch einen biegsamen Rohrschlauch b mit umwickelter Metallspirale
mit einem Schlauchnippel na eines Tropfenausscheiders c dicht verbunden (Abb.2).
Dieser besteht in bekannter Weise aus einer von zwei zusammenschraubbaren Hälften
gebildeten eiförmigen Kapsel. Jede Kapselhälfte besitzt einen Rohrstutzen h bzw.
j, die beide in den Hohlraum der Kapsel hineinragen. Zwischen den Rohrstutzen bleibt
ein geringer Zwischenraum. Die Durchgangskanäle der Rohrstutzen für den Dampf liegen
nicht in einer Richtung, sondern der Rohrstutzen h hat zwei schräggestellte Bohrungen
k und der Rohrstutzen j
einen zentralen Kanal 1.
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Diese Anordnung der Durchgangskanäle hat den Zweck, diejenigen Wassertropfen,
welche der vom Kessel kommende Dampf beispielsweise wegen .einer zufälligen lebhaften
Dampferzeugung oder wegen einer Verdichtung in der Leitung b mit sich reißt, nicht
zum Rohrstutzen j gelangen zu lassen, sondern in der Kammer g auszuscheiden. Letztere
wirkt zugleich sozusagen als Windkessel.
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Der Tropfenausscheider c wird zweckmäßig aus einem Material hergestellt,
das die Wärme schlecht leitet. Durch einen eingeschraubten Schlauchnippel n ist
der Tropfenausscheider mittels eines biegsamen Rohrschlauches d mit einem Schlauchnippel
q einer Muffe e verbunden, die ebenfalls aus einem wärmeisolierenden
Stoff hergestellt ist: In eine erweiterte Bohrung im einen Ende der Muffe (Abb.
3) ist eine Patrone o in Form eines Rohrstückes eingesetzt, die zur Aufnahme des
Präparats dient, welches beim Durchsaugen von Dampf das dampf- oder gasförmige Inhalationsmittel
bilden soll. Hierfür lassen sich die verschiedensten Präparate verwenden, je nachdem
der Inhalationsapparat für Behandlung von Schnupfen, Asthma oder anderen Katarrhen
benutzt werden soll. p ist ein feines Metalldrahtgewebe. Die Muffenwandung weist
eine Reihe von kleinen Löchern w auf, die mit der Außenluft in Verbindung stehen.
In einer erweiterten Bohrung am anderen Ende der Muffe sind in der Reihenfolge vom
Kessel zur Maske ein -Metalldrahtgewebe p", ein Ventilsitz s, ein Ventil t, z. B.
eine runde Glimmerscheibe, ein durchbrochenes Ventilgehäuse u und eine Feder
v eingesetzt. Die Feder dient dazu, das Ventilgehäuse mit seinen Innenteilen
in seiner Lage zu halten, indem das eine Ende der Feder gegen einen in die Muffe
e eingeschraubten Schlauchnippel p und das andere Ende derselben gegen das Ventilgehäuse
anliegen. In der Wandung der Muffe befinden sich zwischen dem Schlauchnippel r und
dem Ventilgehäuse einige kleine Löcher x. Auf den Nippel wird eine Maske f von der
in Abb. q. gezeigten Form aufgesetzt.
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Sämtliche Teile des Gerätes lassen sich leicht herausnehmen und reinigen.
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Erfolgt die Einatmung durch die Maske f, so wird der Dampf vom Kessel
durch die Patrone gesaugt, entnimmt dieser das wirksame Inhalationsmittel und wird
dann mit . Zusatzluft gemischt, die durch die Löcher w eingesaugt wird. Dieses Gemisch
strömt durch das geöffnete Rückschlagventil s, t in die Nase hinein und wird eingeatmet.
Beim Inhalieren hält man die Löcher x durch Auflegen eines Fingers geschlossen.
Sollte das Inhalationsmittel zu stark gespürt werden oder der eingeatmete Dampfstrom
trotz der beschriebenen und in der Praxis in allen vorkommenden Fällen sehr wohl
genügenden Schutzmaßregeln zu heiß erscheinen, kann durch ganze oder teilweise Freilegung
der Löcher x die Stärke und Temperatur der Inhalation vermindert werden. Bei der
Ausatmung durch die Nase strömt die Luft durch i die freigelegten Löcher
x; während das Ventil t
sich schließt.
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Da der Dampf die Patrone durchströmt, bevor er mit Luft gemischt wird,
kann er das Inhalationsmittel bei einer etwas höheren i Temperatur aufnehmen. Der
Umstand, daß der Dampf praktisch nur während der Einatmung
selbst
durch die Patrone strömt, hat zur Folge, daß der Verbrauch des Inhalationsmittels
sehr wirtschaftlich ist.
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ES sei noch bemerkt, daß der zuviel im Kessel entwickelte Dampf frei
durch die Löcher 7v ausströmen kann, ohne Rücksicht darauf, ob das Gerät in Gebrauch
ist oder nicht.