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Siebdruckmaschine Die Erfindung betrifft eine Siebdruckmaschine, bestehend
aus einem Maschinengestell und einem oberhalb einer Arbeitsebene geführten Siebdruckschablonenband,
das in der Arbeitsebene über zwei Walzen geführt ist, derart, daß das untere Trum
auf der Arbeitsebene liegt.
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Derartige Siebdruckmaschinen sind an sich bekannt. Der Nachteil dieser
vorbekannten Siebdruckmaschinen besteht darin, daß bei seitlichem Auslaufen des
Schablonenbandes oder auch der Ware selbst die beiden Umlenkwalzen verstellt werden
müssen, um wieder einen genauen Druck zu erhalten. Dieser Nachteil macht sich insbesondere
beim Mehrdruck, z.B. Vierfarbendruck, bemerkbar, da ständig die Umlenkwalzen verstellt
werden müssen, um genau Druckbild auf Druckbild zu erhalten. Die Verstellung der
Umlenkwalzen hat den Nachteil, daß Ungenauigkeiten im Druck entstehen, weil das
untere Trum des Schablonenbandes selbst bewegt wird. Diese Ungenauigkeiten im Druck
machen sich wiederum besonders bemerkbar, wenn mehrere derartige Druckwerke hintereinanderliegen.
In diesem Fall kann es vorkommen, daß der Barbrapport nicht genau zu dem nächsten
Farbrapport passt und die Figuren auslaufende Ränder, Vberschneidungen u. dgl. bekommen.
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Ein weiterer wesentlicher tbelstand derartiger Siebdruckmaschinen
besteht darin, daß die verschiebenden Kräfte des flächig
auf der
Ware liegenden Siebdruckschablonenbandes sich auf der Ware unliebsam bemerkbar machen.
Insbesondere bei Florware spielt diese Tatsache eine erhebliche Rolle.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Siebdruckmaschine dieser
Art zu schaffen, bei der das Schablonenband derart geregelt wird, daß eine Verstellmöglichkeit
gegeben ist, ohne die auf der Ware liegenden Umlenkwalzen in irgendeiner Weise in
ihrer Stellung zu verändern oder zu verstellen, wobei erzielt werden soll, daß diese
Umlenkwalzen immer in genau parallel zueinanderliegendem Zustand bleiben und zum
Anlauf der Ware somit genau senkrecht stehen, wobei auch der untere Trum des Siebdruckschablonenbandes
in ständig gleichmässigem Druck auf der ganzen Warenbahnfläche aufliegt. Dabei dürfen
die Walzen auch unter Spannung ihre Lage nicht verändern und dienen dabei als tragendes
Element.
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Die Erfindung besteht darin, daß oberhalb der beiden auf der Arbeitsebene
aufliegenden, angetriebenen Umlenkwalzen eine Spann- und Regelwalze angeordnet ist,
über die das Schablonenband geführt ist, wobei die Spann- und Regelwalze höhenverstellbar
und in horizontaler Ebene schwenkbar gelagert ist. Dadurch ist erzielt, daß der
zwischen den beiden angetriebenen Umlenkwalzen liegende Teil der Siebdruckschablone
absolut ruhig auf der Warenbahn liegt, auch wenn eine Verstellung der Spann- und
Regelwalze erfolgt. Ein Verwischen oder Verschmieren des Druckes ist nicht möglich.
Die Regelung kann während des Laufes der Maschine erfolgen und jeweils den Verhältnissen
optimal angepasst werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
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Weitere Ausgestaltungen und Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Es zeigen: Figur 1 den Sopf der Naschine im Schaubild, Figur 2 den
Kopf der Maschine in Seitenansicht, Figur 3 ein einstellbares Lager für die obere
Spann- und Regelwalze in Seitenansicht, Figur 4 einen Schnitt durch die Bewegungselemente
in Vorderansicht, Figur 5 einen Schnitt durch die Bewegungselemente und das Lager
der Spann- und Regelwalze in Draufsicht, Figur 6 das gegenüberliegende Lager der
Spann- und Regelwalze, Figur 7 die Hubeinrichtung der Spann- und Regelwalze im Schnitt,
Figur 8 den Punkt A der Fig. 2 in grösserem Maßstab, Figur 9 bis 11 unterschiedliche
Stadien des Schablonenwechselvorganges.
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Die erfindungsgemässe Siebdruckmaschine weist zunächst in an sich
bekannter Weise ein Maschinengestell 1 auf, das unterschiedlich ausgebildet sein
kann. Auf diesem Maschinengestell 1 ruht,jeweils auf vier Stützen 2 gelagert, mindestens
ein Druck werk 3,'wobei bei Mehrfarbendruck mehrere derartige Druckwerke hintereinander-angeordnet
sein können. Jedes der Druckwerke 3 weist ein Siebdruckschablonenband 30 auf, bestehend
aus einem Stahlsiebgewebe, das vorzugsweise vernickelt ist in einem galvanischen
Bad und bei dem jeder Kreuzungspunkt stabilisiert ist. In Eettrichtung besteht das
Siebdruckschablonenband aus Litzen, nämlich feinen zusammengedrehten Drähten, deren
Enden jeweils genau zusammengeschweisst sind. In Schussrichtung besteht das Siebdruckschablonenband
aus einfachem Draht. Die Behandlung des Siebdruckschablonenbandes erfolgt in an
sich bekannter Weise, wie es bei Siebdruckschablonen allgemein üblich ist. Dieses
Siebdruckschablonenband 30, dessen Lager in gespanntem Zustand in Fig. 2 strichpunktiert
gezeichnet ist, wird über zwei angetriebene Walzen 4 geführt, die auf der Arbeitsebene
5 ruhen, so daß der Teil des Siebdruckschablonenbandes'30 zwischen den Walzen 4
in Arbeitsstellung der Maschine auf der Ärbeitsebene
genau aufliegt.
Im oberen Bereich wird das Siebdruckschablonenband über eine mittig zu den Walzen
4 angeordnete Spann- und Regelwalze 5 geführt, die in vertikaler Ebene gleichmässig
verfahrbar und in horizontaler Ebene versck0kbar gelagert ist. Durch das Aufwärtsfahren
der Spann- und Regelwalze 5 ist ein Spannen des Siebdruckschablonenbandes 30 ermöglicht,durch
die Verschwenkung in horizontaler Ebene ist die Regelung des exakten Laufes des
Seubdruckschablonenbandes gewährleistet. Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel
dieser Heb- und Steuermechanismen, teilweise schematisiert und teilweise in konkreten
Einzelheiten.
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Jedes Druckwerk 3 weist zwei einander gegenüberliegende Druckköpfe
31 und 32 auf. Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Druckkopf 31. In diesen Druckköpfen
liegen jeweils zwei achsparallel zueinander angeordnete Hebezylinder 33, die fest
in den Druckköpfen 31 und 32 angeordnet sind. Im Inneren dieser Hebezylinder 33
ist jeweils ein Kolben 331, der von oben durch ein Druckmedium beaufschlagt werden
kann. Die Zuführung des Druckmediums ist nicht dargestellt. Bei Druckgabe auf die
Oberfläche der Kolben 331 hebt sich der gesamte Druckkopf 31 bzw. 32 an, und zwar
in der gerade vorhandenen Position der drei Walzen 4 und 5 im Verhältnis zueinander.
Damit ist ein Abheben des ganzen Druckwerkes 3 von der Arbeitsstellung in eine obere
Stellung möglich.
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Auch die Rakeleinrichtung 6, die in Fig. 2 als einfache Rollrakel
dargestellt ist, hebt sich mit und die Einrichtung ruht auf den jeweils aussenliegenden
vier Stützen 2, von denen die vorderen Stützen 22 durch entsprechende Rückseteuerung
ihrer Kolben wieder eingezogen werden können, wie es in Fig. 10 gezeigt ist. Diese
Möglichkeit muss gegeben sein, um die Siebdruckschablone 30 entfernen zu können,
was später beschrieben wird. Das Heben der oberen Spann- und Regelwalse 5 erfolgt
ebenfalls bidseitig gleichmässig. Der Hebmechanismus 7 besteht bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel aus einer antreibbaren Welle 70, die im Bereich eines jeden
Druckkopfes eine Schnecke 71 trägt. Jede der Schnecken 71 kämmt in einem Schneckenrad
72,
das auf einer Muttergewinde aufweisenden Hülse 73 aufsitzt.
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Die Hülse 73 drückt bei Aufwärtsbewegung eine vorzugsweise Trapezgewinde
aufweisende Spindel 74 hoch, die über eine Vertikalführung 75 in einem Gehäuse 76
einen Lagerkasten 77 der Spann- und Regelwalze 5 mitnimmt. Dadurch wird erzielt,
daß durch Drehung der Welle 70 beide Lagerkästen 77 der Achse 55 der Spann- und
Regelwalze 5 hochgehoben werden.
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Die Horizontalversteilung der Spann- und Regelwalze -5 bzw. der zugehörigen
Achse 55 erfolgt durch eine einfache Einrichtung.
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Einer der Druckköpfe 31 bzw. 32 trägt eine-Zusatzeinrichtung im Inneren
des Lagerkastens 77 für die Welle 55. Diese Zusatzeinrichtung besteht aus einem
verfahrbaren Lager 56, das im Lagerkasten 77 auf Rollen oder Kugellagern 57 geführt
in horinzontaler Ebene im rechten Winkel zur Mittelachse der Achse 55 verfahrbar
ist. Das Lager 56 wird bewegt von einem Verstellmotor 51 über eine Schnecke 52,
ein Schneckenrad 53 und eine Gewindespindel 54, die an ihren beiden Enden feste
Arme 58 trägt, die über Führungsstützen 59 mit dem verschiebbaren Achslager 56 verbunden
sind. Bei Betätigung des Verstellmotors 51 und Drehung von Schnecke und Schneckenrad
53 in der jeweils eingesteuerten Richtung bewegt sich die Gewindespindel 54 in einer
der Pfeilrichtungen B (Fig. 4, 5) und nimmt über die Arme 58 und die Führungsstützen
59 das Lager 56 mit, was selbst auf Rollen oder Kugellagern 57 ruht und in seinem
Inneren das Lager 551 trägt. Wie die Gehäuseteile 521 für die Schnecke und 531 für
das Schneckenrad sowie die Gewindespindel aussehen, ist gleichgültig. Die Führungs-
und Lagermittel können variiert werden.
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Vorzugsweise ist nur eines der Lager für die Achse 55 in dieser Weise
verstellbar. Die gegenüberliegende Lagerung der Achse 55 erfolgt direkt über ein
an sich bekanntes Schwenk-Kugellager 552 im Lagerkasten 77, der hebbar ist. Diese
Lagerung bildet den Schznkpunkt und kann im Radius weit beweglich ausgebildet sein,
damit auf der gegenüberliegenden Seite durch Verstellung des Schiebelagers 56 für
die Achse 55 die genügende Beweglichkeit gegeben ist. Auch das
Kugellager
551 im Schiebelager 56 muss ein wenig Spiel in der Lagerung der Achse 55 lassen.
Durch diese laterale einseitige Beweglichkeit der Spann- und Regelwalze 5 durch
Verstellung ihrer Achse 55 lässt sich eine Steuerung des Siebdruckschablonenbandes
30 vornehmen. Durch seitliche Fühler u. dgl. ist es möglich, das Ein- und Umschalten
des Motors 51 elektrisch zu steuern.
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In Fig. 2 ist der Druckkopf 32 mit dem Lagerkasten 77 dargestellt,
wobei in dem Schnitt der angeflanschte Motor 31 und die Schnecke nicht zu sehen
sind. Im oberen Bereich entspricht somit die Fig. 2 dem Druckkopf 310 Im unteren
Bereich ist der Einfachheit halber in dieselbe Fig. 2 die besondere Ausbildung des
Druckkopfes 32 eingezeichnet hinsichtlich der vorderen Stützen 22. Die vorderen
Stützen 22 müssen auf besondere Art und Weise ausgebildet sein, um nach dem Aufwärtsfahren
des gesamten Druckwerkes 3 gesondert angehoben werden zu können, um das Siebdruckschablonenband
30 entfernen zu können. Die besondere Ausbildung der Stützen 22 ist in der Fig.
8 dargestellt.
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Die Arbeitsgänge zur Entfernung des Siebdruckschablonenbandes sind
in den Fig. 9 bis 11 dargestellt.
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Die vorderen Stützen 22, einer der Druckköpfe 31 oder 32, vorzugsweise
des Druckkopfes 32, weisen kegelige Zentrierspitzen 23 auf, die in einen Gegenkonus
24 und Stützfüssen 25 eingreifen.
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Die Sttzfüsse 25 tragen oberhalb der Arbeitsplatte Aussengewinde,
so daß eine Uberwurfmutter 26 aufsetzbar ist, die über eine Ringplatte 231 der Zentrierspitze
23 greift. Durch diese Uberwurfmutter 26 lässt sich die Aufsatzebene 261 für den
jeweiligen Druckkopf regulieren und einstellen, wesentlich aber ist die feste Verbindung
zwischen der Zentrierspitze 23 und damit der vorderen Stütze 22 mit dem jeweiligen
Stützfuss 25, der in ein Stützlager 27 eingreift, das seinerseits auf einer verstellbaren
Platte 28 befestigt ist, die ihrerseits durch einen vorsugsweise exzentrischen Bolzen
29 einstellbar ist0 Es besteht auch die Möglichkeit, den Bolzen 29 in zwei im Winkel
zueinanderstehende Langlöcher zu setzen.
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Zur AuSsetzung der Siebdruckschablone 30 wird wie folgt verfahren:
1. Die Spann- und Regelwalze 5 wird abgesenkt, so daß sie in die in Fig. 2 ausgezogen
gezeigte Position gelangt. Anschlie-Bend wird durch Druckgabe in die Hebezylinder
33 das gesamte Druckwerk angehoben, so daß die Stützen 2 bzw. 22 lang ausgefahren
sind.
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2. In dieser Position wird eine in Fig. 9 dargestellte Binrichtung
an einer Wand 8 befestigte Haltevorrichtung in die gezeigte Position gebracht, wobei
diese Haltevorrichtung 80 teleskopartig ausfahrbare Stützarme aufweist, die durch
einen Druckzylinder 81 in Pfeilrichtung C bewegt werden, derart, daß der Druckkopf
32 festgehalten wird, um die vorderen Stützen 22 in die in Fig. 10 gezeigte. Position
hochfahren zu können. Die Galtevorrichtung 80 wird in beliebiger Weise am Druckkopf
32 befestigt und vor dem Hochfahren der vorderen Stützen 22 wird die Uberwurfmutter
26 jeweils von den Zentrierspitzen gelöst.
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3. Anschliessend muss der Farbrohranschluss abgeschraubt werden und
jetzt kann die Schablone 30 in den Pfeilrichtungen D entsprechend der Fig. 10 in
die strichpunktierte Stellung gebracht werden.
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4. Die vorderen Stützen 22 werden wieder ausgefahren und über nehmen
die Lagerung des Druckwerkes 3 im vorderen Bereich, also im Ausbaubereich und die
Ausbau- und Haltevorrichtung 80 kann zurückgefahren werden in die in Fig. 11 gezeigte
Stellung durch Rückführung des Kolbens. im Druckzylinder 81. Die Haltevorrichtung
kann auch zurück an die Wand geschwenkt werden, derart, daß das Siebdruckschablonenband
30 voll zugänglich ist, da die Haltevorrichtung 80 freitragend ist. Das Aufbringen
einer neuen Siebdruckschablone erfolgt in umgekehrter Richtung. Aussenden ist es
möglich, nach abgezogenem Siebdruckschäblonenband 30 das gesamte Druckwerk auszuwechseln,
wozu allerdings ein Kran benötigt wird.
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Wie schon aus den vorerwähnten Ausführungen ersichtlich, lässt sich
der Gedanke der Erfindung vielfach variieren, so lässt sich beispielsweise eine
andere Rakeleinrichtung als eine Rakelwalze einbauen, wesentlich ist, daß eine Spann-
und Regelwilze angeordnet ist, die einerseits die Spannung des Siebdrucksehablonenbandes
30 reguliert und auch den Lauf desselben steuert, wenn sich im Laufe der Arbeitszeit
Dehnungen oder Streckungen des Bandes ergeben haben.
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Auch der Antrieb.der einzelnen Elemente des Druckwerkes 3 kann veränderbar
sein. Im allgemeinen ist es vorteilhaft, die Walzen 4 beide anzutreiben und die
Spann- und Regelwalze 5 durch Friktion mitzunehmen. Dabei können die Zahnräder 34,
die die Walzen 4 antreiben, auch den Walzenrakel 6 mitnehmen. Beziehungsweise umgekehrt,
von einem Hauptrad 35 kann über ein Zahnrad 36 der Walzenrakel angetrieben werden,
wobei von der Welle 66 des Walzenrakels der Trieb zu den Zahnrädern 34 der Walzen
4 abgenommen werden kann. Auch die Art und Weise der Parbzuführung ist variierbar.
Der Farbschlauch 37, der zum Farbwerk führt, muss nur die Auf- und Abbewegung des
gesamten Druckwerkes 3 mitmachen können. Die eigentlichen Antriebselemente, Steuereinrichtungen
u. dgl. sind nicht näher dargestellt, da sie aus handelsüblichen Teilen bestehen
können.