DE2258345C3 - Verfahren zur Aufbereitung von kleinteiligem, durch Gasphasen-Polymerisation mittels Ziegler-Natta-Katalysatoren gewonnenem Polypropylen - Google Patents
Verfahren zur Aufbereitung von kleinteiligem, durch Gasphasen-Polymerisation mittels Ziegler-Natta-Katalysatoren gewonnenem PolypropylenInfo
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Description
Bei der Gasphasen-Polymerisation von Olefinen mittels Ziegler-Natta-Katalysatoren fallen in der Regel
kleinteilige Polyolefine an, die, je nach Katalysatorkombination und Polymerisationsbedingungen, eineii
bestimmten Gehalt an Katalysatorbestandteilen aufweisen. Bei praktisch allen technisch hergestellten
Polyolefinen dieser Art ist dadurch auch ein relativ hoher Halogengehalt, insbesondere Chlorgehalt, gegeben.
Dieser bedingt, daß die Polyolefine - vor ihrer Weiterverarbeitung zu Formteilen - aufbereitet werden
müssen zur Verminderung des Halogengehalts, da andernfalls in den Weiterverarbeitungsmaschinen
eine relativ starke Korrosion auftritt und auch die Eigenschaften der Formteile ungünstig beeinflußt werden.
Eine besonders wirksame Methode zur Verminderung des Katalysator- bzw. Halogengehalts besteht
darin, daß man die kleinteiligen Polyolefine löst, die Katalysatorbestandteile hydrolysiert und ausfällt,
dann die Lösung - gegebenenfalls unter Mitverwendung von Filterhilfen - filtriert und die Polyolefine
aus der filtrierten Lösung wieder ausfällt. Diese Methode ist sehr wirkungsvoll, jedoch zu aufwendig und
daher unwirtschaftlich.
Eine häufig angewandte weitere Methode zur Verminderung des Katalysator- bzw. Halogengehalts besteht
darin, daß man kleinteilige Polyolefine mit speziellen Agentien sowie Waschflüssigkeiten behandelt.
r> Nachteilig hierbei ist ein ebenfalls erforderlicher zusätzlicher
Arbeitsgang, der nur mit relativ großen Aufwendungen an Apparaten, Energien und Einsatzstoffen
zu realisieren ist. Ein Beispiel dafür ist das aus der DE-PS 1006156 bzw. der US 2974132 be-
i(> kannte Verfahren; bei ihm geht man aus von einer
Polyolefin-Suspension wie sie bei der Suspenstonspolymerisation anfällt, leitet ein gasförmiges Alkenoxid
durch die Suspension, gewinnt das Polymerisat aus der Suspension, arbeitet das Polymerisat in bekannter
ι > Weise auf, indem man zunächst das Polymerisat mit ener speziellen Waschflüssigkeit behandelt, dann die
Waschflüssigkeit durch Wasser verdrängt, und schließlich das Polymerisat trocknet.
Andere, einfachere Methoden, z. B. (a) die Be- -'<>
handlung der kleinteiligen Polyolefine in erweichtem Zustand mit wäßrig-alkalischen Lösungen in Strangpressen,
oder (b) die Behandlung bei erhöhter Temperatur mit Sulfoxiden in Schneckenpressen, haben
sich technisch nicht durchsetzen können, nicht nur, -'"> weil in den Zubereitungsmaschinen leicht Korrosionserscheinungen
auftreten (etwa bei a), sondern auch, weil die Dehalogenierung unbefriedigend ist
(etwa bei b) und die aufbereiteten Polyolefine in ihren erwünschten guten Eigenschaften geschädigt werden
s» können.
Schließlich ist bekannt (vgl. die DE-AS 1595 19Q
und die FR1188 580) ein Verfahren zur Aufbereitung von polymeren Kohlenwasserstoffen, insbesondere
auch durch Polymerisation mittels Ziegler-Natta-Ka-
r. talysatoren gewonnenen Polyolefinen, wobei man die
Polymeren aufschmilzt und aus den geschmolzenen Polymeren unter der Einwirkung eines Vakuums
flüchtige Bestandteile abtreibt.
Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung war
■w es, ein Verfahren im Rahmen der vorstehend definierten
Gattung aufzuzeigen, mit deim es gelingt, kleinteiliges
durch Gasphasen-Polymerisation mittels Ziegler-Natta-Katalysatoren
gewonnenes Polypropylen unter zufriedenstellender Verminderung seines HaIo-
r> gengehalts in besonders einfacher, d. h. technisch fortschrittlicher Weise, aufzubereiten in die Form von
Granulat; - also die für die Weiterverarbeitung zu Formteilen gängigste Form des; Polypropylen.
Es wurde gefunden, daß diese; Aufgabe gelöst wer-
■><> den kann, wenn man kontinuierlich (1) das kleinteilige
Polypropylen in einer bestimmten, an sich bekannten Weise über den thermoplastisch-schmelzflüssigen
Zustand in die Form von Granulat überführt und (2) hierbei das Polypropylen zur Verminderung seines
r> Halogengehalts in bestimmer, spezieller Weise mit Alkenoxid, Wasser sowie gegebenenfalls Stickstoff
behandelt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Aufbereitung von
w) kleinteiligem.einenTeilchendurchmesserunterS mm
aufweisendem, durch Gasphasen-Polymerisation mittels Ziegler-Natta-Katalysatoren gewonnenem Polypropylen,
wobei man das Polypropylen aufschmilzt und aus dem geschmolzenen Polypropylen unter der
tv-, Einwirkungeines Vakuums flüchtige Bestandteile abtreibt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man kontinuierlich
(1) in einem Hxtruder in an sich bekannter Weise
(1) in einem Hxtruder in an sich bekannter Weise
in einem integrierten Arbeitsgang
(1.1) erst das kleinteilige Polypropylen in eine Schmelzzone einbringt, dort unter Aufschmelzen
des Polypropylens von Umgebungstemperatur auf eine Temperatur von 170 bis 430° C
erhitzt,
(1.2) dann das aufgeschmolzene Polypropylen in eine
Entgasungszone weiterleitet, dort bei einer Temperaturim Bereich von 160 bis 430° Cund
einem Vakuum von 0,1 bis 500 mbar entgast,
(1.3) daraufhin das entgaste Polypropylen in eine Austragszone einbringt, dort auf einer Temperatur
im Bereich von 160 bis 360 c C häilt, wobei
- gegebenenfalls - übliche Zusätze ;iugesetzt werden, und
(1.4) schließlich das auszutragende Polypropylen extrudiert
sowie granuliert und
(2) zum Polypropylen unmittelbar vor oder in der Schmelzzone ein C2- bis Q-Alkenoxid, Wasser
sowie gegebenenfalls Stickstoff zugibt derart, daß auf 1000 Gewichtsteile des Polypropylens
3 bis 50 Gewichtsteile des Alkenoxid», 0,5 bis 20 Gewichtsteile Wasser sowie bis zu 10 Gewichtsteile
Stickstoff entfallen.
Dieses Verfahren eignet sich zur Verminderung des Halogengehaltes von Polypropylen, bei dem auch andere C2- bis Cg-Alkene-(l) mit einpolymerisiert sein können. Die größte Teilchengröße (Durchmesser) des Polypropylens liegt unter 5 mm, vorteilhaifterweise unter 1 mm.
Dieses Verfahren eignet sich zur Verminderung des Halogengehaltes von Polypropylen, bei dem auch andere C2- bis Cg-Alkene-(l) mit einpolymerisiert sein können. Die größte Teilchengröße (Durchmesser) des Polypropylens liegt unter 5 mm, vorteilhaifterweise unter 1 mm.
Kleinteiliges, durch Gasphasen-Polymerisation mittels Ziegler-Natta-Katalysatoren gewonnenes Polypropylen,
zu dessen Behandlung das erfindungsgemäße Verfahren angewandt wird, ist das einschlägig
übliche; es ist wohlbekannt, z. B. als solches, das ohne Reinigungsbehandlung - erhältlich ist, gemäß
der DE-AS 1217071 oder der DE-OS 2139182.
Das kleinteilige Polypropylen kann Halogengehalte bis zu 5000 Gewichts-ppm haben; es hat im Regelfall
Halogengehalte von 50 bis 500 Gewichts-ppm. Durch das erfindungsgemäße Verfahren lassen sich die Halogengehalte
bis auf 20 Gewichts-ppm vermindern; sie werden im Regelfall bis auf 20 bis 40 Gewichtsppm
vermindert.
Das Verfahren selbst kann mit bekannten und üblichen Granulier-Extrudern durchgeführt werden, die
über eine Schmelzzone, eine Entgasungszone sowie eine Austragszone verfügen. Solche Extrude!" sind im
Handel erhältlich, so daß sich nähere Ausführungen dazu erübrigen. Auch die Verfahrensbedingungen
sind - abgesehen von der Zugabe des Alkenoxids, Wasser sowie gegebenenfalls Stickstoff - mit keinen
Besonderheiten verbunden. Besonders zu erwähnen ist jedoch, daß bei höheren Temperaturen und/oder
längeren Verweilzeiten ein Abbau des Polymeren im glich ist. - Sinngemäße mögliche Verfahrensweisen
bzw. Vorrichtungen sind beispielsweise beschrieben in »Kunststoff« Bd. 58, 1968, Heft 6, S. 394 bis 402;
»Kunststofftechnik«, 7 (1968), Nr. 12, S. 425 bis 429;
»Plastverarbeiter« (20), 1969/4, S. 229 bis 233; »Plastverarbeiter« (20), 1969/5, S. 347 bis 351;
»Chemie-Ing.-Technik«, 42, Jahrg. 1970,Nr. I1S. 41
bis 44; »Gummi, Asbest, Kunststoffe«, 11/1970, S. 1234 bis 1240; »Gummi, Asbest, Kunststoffe«, 12/
1970, S. 1361 bis 1374 sowie »Kunststofftechnik«, 10 (1971), Nr. 10, S. 345 bis 351.
Unerläßlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist, daß zum Polypropylen unmittelbar vor oder in der
Schmelzzone ein C2- bis C6-Alkenoxid, vorzugsweise
Propenoxid, Wasser sowie gegebenenfalls Stickstoff zugegeben wird derart, daß auf 1000 Gewichtsteile
des Polyolefins 3 bis 50, vorzugsweise 10 bis 15, Ge-ϊ wichtsteile des Alkenoxids, 0,5 bis 20, vorzugsweise
1 bis 5 Gewichtsteile Wasser sowie bis zu 10, vorzugsweise 2 bis 4 Gewichtsteile Stickstoff entfallen. — Das
Zugeben der genannten drei Stoffe kann vorzugsweise getrennt voneinander erfolgen, es ist aber auch die
ίο Zugabe in Form binärer oder ternärer Gemische aus
diesen Stoffen möglich. — Die Vorrichtungen zum Zugeben der Stoffe können dieselben sein, die man üblicherweise
verwendet, um flüssige bzw. gasförmige Hilfsmedien bei einem Granulier-Extruder der in Be-
i) tracht stehenden Art unmittelbar vor oder in der
Schmelzzone einzubringen. Bewährt hat sich im gegebenen Zusammenhang z. B. das Arbeiten mit Dosierpumpen
oder Durchflußmeßgeräten.
Da beim erfindungsgemäßen Verfahren in der Ent-
Ji) gasungszone relativ große Mengen an flüchtigen Bestandteilen
anfallen, ist dafür Sorge zu tragen, daß die Vorrichtung zur Erzeugung des Vakuums eine hinreichend
große Kapazität hat, um in der Entgasungszone ein Vakuum von 0,1 bis 500 mbar zu gewährleisten.
Es wird ausgegangen von einem kleinteiligen Polypropylen, das durch Gasphasen-Polymerisation mittels
eines üblichen Ziegler-Natta-Katalysators gern wonnen worden ist, einen aus Katalysatorbestandteilen
stammenden Chlorgehalt von 400 Gewichts-ppm aufweist und eine mittlere Teilchengröße (Durchmesser)
von 0,4 mm hat, wobei der größte Teilchendurchmesser unter 1 mm liegt.
r. Als Arbeitsvorrichtung dient ein handelsüblicher Granulier-Extruder, der eine Schmelz-, eine Entgasungs-
sowie Austragszone hat, wobei in die Schmelzzone drei Zuleitungen (für das Alkenoxid, Wasser und
Stickstoff) führen.
Der Extruder wird so betrieben, daß man kontinuierlich in einem integrierten Arbeitsgang das kleinteilige
Polypropylen in die Schmelzzone einbringt, dort unter Aufschmelzen des Polypropylens von Umgebungstemperatur
auf eine Temperatur von etwa
•r, 250° C erhitzt, dann das aufgeschmolzene Polypropylen
in die Entgasungszone weiterleitet, dort zum Abtreiben flüchtiger Bestandteile bei einer Temperatur
von etwa 250° C einem Vakuum von etwa 20 mbar aussetzt, daraufhin das entgaste Polypropy-
-,(i len in die Austragszone einbringt, dort auf einer Temperatur
von etwa 220° C hält und schließlich das auszutragende Polypropylen extrudiert sowie granuliert.
Während des Betreibens des Extruders gibt man zum Polypropylen in der Schmelzzone Propenoxid,
ν, Wasser sowie Stickstoff derart, daß auf 1000 Gewichtsteile
des Polypropylens 10 Gewichsteile Propenoxid, 3 Gewichtsteile Wasser sowie 2 Gewichtsteile Stickstoff entfallen.
Auf diese Weise wird ein Polypropylengranulat er-
w) halten, das einen Chlorgehalt von 20 Gewichts-ppm
aufweist.
Es wird gearbeitet wie in Beispiel 1 mit den folgenh-,
<l 'l Modifikationen:
(a) Es wird ein Extruder verwendet, bei dem unmittelbar
vor der Schmelzzone zwei Zuleitungen (für Alkenoxid und Wasser) angeordnet sind.
(b) Während des Betreibens des Extruders gibt man zum Polypropylen unmittelbar vor der Schmelzzone
Propenoxid sowie Wasser derart, daß auf 1000 Gewichtsteile des Po?ypropylens 15 Gewichtsteile
Propenoxid sowie 5 Gewichtsteile Wasser entfallen.
(c) In die Austragszone des Extruders gibt man als Additiv zur Stabilisierung des Polypropylens
(Wärme, Verarbeitung, Farbe) noch je 1 Gewichtsteil /3-(3,5-Di-terL-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäure-n-octadecylester
und Calziumstearat pro 1000 Gewichtsteile Polypropylen.
Auf diese Weise wird ein Polypropylengranulat erhalten, das einen Chlorgehalt von 25 Gewichts-ppm
aufweist.
Es wird ausgegangen von einem kleinteiligen Polypropylen, das durch Gasphasen-Polymerisation mittels
eines üblichen Ziegler-Natta-Katalysators gewonnen worden ist.. 9,5 Gew.-% Äthyleneinheiten
mit einpolymerisiert enthält, einen aus Katalysatorbestandteilen
stammenden Chlorgehalt von 380 Gewichts-ppm aufweist und eine mittlere Teilchengröße
(Durchmesser) von 0,45 mm hat, wobei der größte Teilchendurchmesser unter 1 mm liegt.
■) Des weiteren wird gearbeitet wie in Beispiel 1.
■) Des weiteren wird gearbeitet wie in Beispiel 1.
In diesem Falle wird ein Polypropylengranulat erhalten, das einen Chlorgehalt von 24 Gewichts-ppm
aufweist.
„ι Beispiel 4
Es wird ausgegangen von einem kleinteiligen Polypropylen, das durch Gasphasen-Polymerisation mittels
eines üblichen Ziegler-Natta-Katalysators gewonnen worden ist, 4,3 Gew.-% 4 Äthylhexen-(l)-
i> einheiten mit einpolymerisiert enthält, einen aus
Katalysatorbestandteilen stammenden Chlorgehalt von 450 Gewichts-ppm aufweist und eine mittlere
Teilchengröße (Durchmesser) von 0,6 mm hat, wobei der größte Teilchendurchmesser unter 1 mm liegt.
·?» Des weiteren wird gearbeitet wie in Beispiel 1.
In diesem Falle wird ein Polypropylengranulat erhalten, das einen Chlorgehalt von 35 Gewichts-ppm
aufweist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Aufbereitung von ldeinteiligem, einen Teilchendurcümesser unter 5 mm aufweisendem, durch Gasphasen-Polymerisation mittels Ziegler-Natta-Katalysatoren gewonnenem Polypropylen, wobei man das Polypropylen aufschmilzt und aus dem geschmolzenen Polypropylen unter der Einwirkung eines Vakuums flüchtige Bestandteile abtreibt, dadurch gekennzeichnet, daß man kontinuierlich(1) in einem Extruder in an sich bekannter Weise in einem integrierten Arbeitsgang,(1.1) erst das kleinteilige Polypropylen in eine Schmelzzone einbringt, dort unter Aufschmelzen des Polypropylens von Umgebungstemperatur auf eine Temperatur im Bereich von 170 bis 430° C erhitzt,(1.2) dann das aufgeschmolzene Polypropylen in eine Entgasungszone weiterleitet, dort bei einer Temperatur im Bereich von 160 bis 430° C und einem Vakuum von 0,1 bis 500 mbar entgast,(1.3) daraufhin das entgaste Polypropylen in eine Austragszone einbringt, dort auf einer Temperatur im Bereich von 160 bis 360° C hält, wobei - gegebenenfalls - übliche Zusätze zugesetzt werden, und(1.4) schließlich das auszutragende Polypropylen extrudiert sowie granuliert und(2) zum Polypropylen unmittelbar vor oder in der Schmelzzone ein C2- bis C6-Alkenoxid, Wasser sowie gegebenenfalls Stickstoff zugibt, derart, daß auf 1000 Gewichtsteile des Polypropylens 3 bis 50 Gewichtsteile des Alkenoxids, 0,5 bis 20 Gewichtsteile Wasser sowie bis zu 10 Gewichtsteile Stickstoff entfallen.
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