DE2258319C3 - Verfahren zur Herstellung von abriebfestem Natriumperboratmonohydrat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von abriebfestem NatriumperboratmonohydratInfo
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Description
Natriumperboratmonohydrat wird in zunehmendem Maße von der Wasch- und Reinigungsmittelindustrie als
Aktivsauerstoffverbindung eingesetzt, z. T. als Substitutionsprodukt
für das Natriumperborattetrahydrat. Die Herstellung von Monohydrat erfolgt üblicherweise
durch Dehydration von Tetrahydrat, und zwar großtechnisch in Wirbelbett- oder Vibrationstrocknern,
Gegenüber Tetrahydrat hat Monohydrat den Vorteil, daß nicht nur sein Aktivsauerstoffgehalt um etwa 50%
höher liegt, sondern auch die Lösungsgeschwindigkeit größer ist. Nachteilig dagegen ist, daß das Monohydrat
wesentlich weniger abriebfest als Tetrahydrat ist. was im Verarbeitungsprozeß zu erhöhtem Anfall von
aktivsauerstoffhaltigem Staub und damit zu erheblichen
Belästigungen führt. Der Grund für die geringe Abriebfestigkeit liegt darin, daß während der Dehydration
durch die Entfernung von 3 Molen Hydratwasser das Kristallgerüst gestört wird, wodurch ein »poröser«
Kristall entsteht, der weniger fest als das Ausgangsmaterial ist.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, die Abriebfestigkeit von Monohydrat zu erhöhen. So soll
laut DT-AS 20 40 507 ein abriebfestes Produkt dadurch entstehen, daß man das Monohydrat nach der
Dehydration mit Wasser in einer Menge von 15-25% bei Temperaturen von 20—900C in einer Befeuchtungsanlage
behandelt und anschließend bei Temperaturen von 40 - 900C trocknet.
Die Verbesserung des Abriebs nach dem Wasserzusatz und der anschließenden Trocknung wird It. PT-AS
20 40 507 mit Hilfe einer Siebung vor und nach der »Befeuchtung« bewiesen. Dieses Verfahren ist insofern
aufwendig, weil es neben der Anlage zum Dehydratisieren weitere Einrichtungen zur »Befeuchtung« des
Monohydrats und der anschließenden Trocknung erfordert. Die Dehydration muß somit um zwei
Verfahrensstufen erweitert werden, wodurch sich die Herstellkosten deutlich erhöhen. Trotz der aufwendigeren
Herstellung werden nach diesem Verfahren keine befriedigenden Werte für die Abriebfestigkeit erreicht,
wie aus der folgenden Tabelle zu ersehen:
I elr.itmlr.il | Miinoliydriil | M(IiKi- | |
Schütigcwichi | iiiich lickiinntL'iii | In (Ir.il hull | |
(1.75 kg/l | Verfahren | DAS | |
hergestellt | 2041)507 | ||
".ι Abrieb | 4 | 4.1 | X Il |
liiul DAS | |||
2040507 | |||
-.. Abrieb | 5 | nicht meßbar | <> 1.1 |
wie unten | (Produkt mehl | ||
beschrie- | artig) |
die Abriebfestigkeit wurden wie folgt bestimmt:
In einem mit Bleikugeln von 5 mm Durchmesser zur Hälfte gefüllten und mit 145 UpM rotierenden Zylinder
werden 50 g Monohydrat, das zuvor auf einem DIN-30-Sieb abgesiebt worden ist, )5 Minuten behan-
^o delt. Anschließend wird wieder gesiebt Der Prozentgehalt
mit einem Durchmesser unter 0,053 mm ist dann der Abrieb.
Die Zahlen zeigen, daß die Abriebfestigkeit von nach bekannten Verfahren hergestellten Monohydraten stets
^s geringer ist als von Tetrahydrat. Nur Abriebwerte von
Monohydrat, die denen des Tetrahydrats entsprechen, lassen aber erwarten, daß ein pneumatischer Transport
des Perborats ohne größere Staubbildung durchgeführt werden kann.
Nach einem anderen in der DT-OS 19 30 286 beschriebenen Verfahren wird eine bessere Abriebfestigkeit
des Monohydrats dadurch erreicht, daß man Tetrahydrat mit erhitzer LuIt in einem Fließbetttrockncr
bei Zulufttemperaturen von etwa 180 bis 210"C und
i> Ablufttemperaturen von 56,7 bis 58,6°C entwässert.
Wenn auch die Abriebfestigkeit dadurch verbessert wird, so ist doch nicht zu verkennen, daß eine
Behandlung der leicht sauerstoffabgebenden Substanzen bei Temperaturen von etwa 2000C, d. h. weit über
ic den Schmelz- und Zersetzungspunkten der Verbindungen,
problematisch ist. Außerdem ist die Anwendung so hoher Temperaluren aus wärmetechnischen Gründen
aufwendig.
Schließlich ist aus der DT-AS 18 01 470 ein Verfahren
Schließlich ist aus der DT-AS 18 01 470 ein Verfahren
4<; zur Entwässerung von Natriumperborattetrahydrat im
Vibrationstrockner mittels erhitzer Luft unter Hindurchführen des Tetrahydrats durch mehrere Zonen
stets ansteigender Temperatur bekannt, wobei die in aufeinanderfolgenden Zonen zugeführte Warmluft
v> Temperaturen von 80 bis 1600C haben soll. Vor
Verlassen des Trockners durchläuft das Gut zwecks Abkühlung eine Zone, der Luft von etwa 0 bis 25"C
zugeführt wird. Bei diesem Verfahren ist die zugeführie
Warmluft trocken und es kommt nicht zum Schmelzen
ss des Perborats. Das erhaltene Produkt besitzt nicht die
erforderliche Abriebfestigkeit.
Es wurde nun gefunden, daß die Abricbfesligkeit von Monohydrat erheblich verbessert wird, ohne daß sich
die erwünschten Eigenschaften, wie hoher Aktivsauer-
ff> stoffgehalt und große Lösegeschwindigkeit, ändern,
wenn man während der Dehydration des Tetrahydrats eine relative Feuchtigkeit von 40 bis 80%, vorzugsweise
50 bis 70%, in der die Kristallkörner umgebenden Luft aufrechterhält und die Temperatur der Abluft auf
(·> mindestens 60°C einstollt. Unter diesen Bedingungen
wird das Reaklionsgiit während der Entwässerung
leicht angeschmolzen, d. h., der Kristallwasserentzug wird aus dünnen gescimolzenen Schichten vorgenom-
men, wodurch das Monohydrat seine weiche Struktur zugunsten einer härteren verliert.
Bei der kontinuierlichen Dehydration von Tetrahydrat nach bekannten Verfahren, z. B. im fluidisierten
Zustand bei Entwässerungstemperaturen von 140 bis 160° C, stellt sich während des Prozesses automatisch
eine relative Luftfeuchte von 30% bei Ablufttemperaturen von etwa 55° C ein. Bei dieser Prozeßführung kann
kein Anschmelzen des Gutes und damit auch keine härtebeeinfiussende Sinterung eintreten, weil die
Ablufttemperatur unter dem Schmelzpunkt der Hydrate liegt Auch eine Steigerung der Ablufttemperatur auf
höhere Werte kann kein Schmelzen des Reaktionsgutes bewirken, da durch die große Wasserverdunstungsgeschwindigkeit
die zugeführte Wärme praktisch nur zur is Entfernung des Kristallwassers und nicht zum Schmelzen
ausgenutzt wird.
Bei dem erfindungsgcniäUen Verfahren dagegen wird
infolge des höheren Feuchtigkeitsgehaltes derdns Korn
umgebenden Luft die Verdampfungsgeschwindigkeit des Kristallwassers herabgesetzt, so daß ein Teil der
zugeführten Wärme zum Anschmelzen der Kornoberfläche ausgenutzt werden kann. Voraussetzung für das
Anschmelzen ist natürlich, daß die Ablufttemperaturen über dem Schmelzpunkt des Perborats liegen.
Es wurde weiter festgestellt daß es nicht notwendig ist, die höhere relative Luftfeuchtigkeit während des
gesamten Dehydrationsprozesses aufrechtzuerhalten, sondern daß es zur Erzielung der gewünschten
Abriebfestigkeit bereits genügt, wenn die relative Luftfeuchtigkeit nur während der Entfernung von
mindestens 0,8, vorzugsweise 1 Mol, Kristallwasser aus dem Tetrahydrat auf höhere Werte eingestellt wird,
während das restliche Kristallwasser unter üblichen Bedingungen entfernt werden kann. Vor. ugsweise wird
zunächst unter üblichen Bedingungen entwässert, und erst nach Entfernung von etwa 2 Mol Kristallwasser
werden die erfindungsgemäßen Bedingungen eingestellt, wobei die Ablufttemperatur etwa 70 bis 90°C
betragen sollte. Wird dagegen die gesamte Dehydration bei erhöhter relativer Luftfeuchte durchgeführt, so
sollte zumindest zu Beginn des Entwässerungsprozesses die Ablufttemperatur niedriger, etwa auf 60 bis 65"C
eingestellt sein.
Es war nicht vorherzusehen, daß bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise das resultierende Monohydrat
nicht nur eine hohe Abriebfestigkeit, sondern auch eine gute Lösegeschwindigkeit besitzen würde, ohne daß
eine Zersetzung auftritt, so daß ein Aktivsauerstoffgehalt von über 15% erreicht wird.
Das Verfahren zur Herstellung eines abriebfesten Monohydrats gemäß der Erfindung zeichnet sich durch
große Einfachheit aus und kann sowohl diskontinuierlich wie kontinuierlich durchgeführt werden. Es können
bekannte Einrichtungen wie Wirbelbetttrockner, Vibrationstrockner.
Stromtrockner oder auch Kombinationen von Trocknern unterschiedlicher Bauart zum
Kniwässern von /cnirifugenfeiichtcniTcirahydrat angewendet
werden. Zusätzliche Aggregate sind nicht notwendig. Lediglich eine entsprechende Dosierung
von Wässerdämpf in die Entwässerungsluft zur Aufrechterhaltung der gewünschten relativen Luftfeuchte und deren Kontrolle sind erforderlich. Zweckmäßigerweise
werden jedoch Entwässerungseinrichtungen verwendet, die es gestatten, Wasserdampf in einen
kontinuierlichen Luftstrom einzuführen oder aber Abluft umzuführen.
In einem Vibrationstrockner von 6 m Länge mit
einem Anströmboden von 3 m2, der mit drei Luftkammern ausgerüstet war, wurden kontinuierlich 220 kg/h
zentrifugenfeuchtes Natriumperborattetrahydrat iiiit
5% anhaftender Feuchtigkeit eingespeist Getrocknet hatte das Tetrahydrat ein Schüttgewicht von 0,80 kg/1
und einen Abrieb von 1,5%, der bestimmt wurde wie oben beschrieben. Die Zuluft zur ersten Kammer wurde
auf eine Menge von etwa 4000 mVh mit einer Temperatur von 90° C eingestellt Die Temperatur der
Abluft betrug 55° C Der Zuluft von 7000 mVh für die zweite und dritte Kammer wurde so viel Sattdampf
(1,4 atü) zugesetzt daß die Abluft dieser Kammern eine relative Luftfeuchte von 70% und eine Temperatur von
8O0C aufwies. Der Aktivsauerstoffgehalt des Perborats nach dem Passieren der ersten Kammer wurde mit
134% ermittelt Die Abluft wurde entstaubt und in den
Ausgangsstutzen des Zuluftventilators rückgeführt
Stündlich wurden am Ende des Trockners 125 kg
Monohydrat mit einem Aktivsauerstoffgehalt von 15,4% und einem Schüttgewicht von 0,55 kg/l abgezogen.
In den Filterorganen wurden 12 kg entwässertes
Produkt abgeschieden. Das Monohydrat wurde über ein Schwingsieb mit 0,9 mm Maschenweite abgesiebt
Es wurden 123 kg verkaufsfähiges Produkt mit folgenden Eigenschaften erhalten:
Abrieb: 3%
Die Lösegeschwindigkeit wurde folgendermaßen ermittelt: 2 g Monohydrat werden in 1 Liter destilliertem
Wasser von 15° C unter Rühren gelöst, wobei alle Kristalle in der Schwebe gehalten werden müssen.
Durch Titration des Aktivsauerstoffgehaltes wird in Abhängigkeit von der Zeit bestimmt, wieviel Monohydrat
sich gelöst hat.
In einen Fließbetttrockner mit einer Anströmbodenfläche
von 2 m2 wurden 150 kg zentrifugenfeuchtes Natriumperborattetrahydrat mit 5% anhaftender
Feuchtigkeit eingefülltGetrocknet hatte das Tetrahydrat ein Schüttgewicht von 0,80 kg/l und einen Abrieb
von 1,5%.
hl der Stunde wurden 8000 m' Luft von einer
Temperatur von 85"C eingeleitet, der Satidampf (1,4 atü) in einer solchen Menge zugesetzt wurde, daß die
relative Luftfeuchte der Abluft, deren Temperatur 65°C betrug, auf 70% gehalten wurde.
Nach einer Stunde wurden aus dem Trockner 90 kg Monohydrat mit einem Aktivsauerstoffgehalt von
15,4% und einem Schüttgewicht von 0,55 kg/l abgezogen.
Die Abluft aus dem Trockner wurde über einen isolierten Zyklon entstaubt, in dem 10 kg Monohydrat
abgeschieden wurden.
Das erhaltene Monohydrat wurde über ein Schwingsieb mit 0,9 mm Maschenweite abgesiebt. Es wurden
85 kg verkaufsfähiges Produkt erhalten, dessen Abrieb 3% betrug.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von abriebfestem Natriumperboratmonohydrat durch Dehydration
von Natriumperborattetrahydrat im erhitzten Luftstrom, dadurch gekennzeichnet, daß man
in der die Kristallkörner umgebenden Luft eine relative Feuchtigkeit von 40 bis 80, vorzugsweise 50
bis 70%, aufrechterhält und die Temperatur der Abluft auf mindestens 600C einstellt, damit ein
Anschmelzen des Perborats erreicht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die in Anspruch 1 genannten Bedingungen nur während der Entfernung von
mindestens 1 Mol Kristallwasser einhält.
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