DE2256976A1 - Verfahren zum trennen und reinigen von polyalkylenpolyamingemischen - Google Patents
Verfahren zum trennen und reinigen von polyalkylenpolyamingemischenInfo
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Description
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tiS. J;,:■:. ί : «.-νί^-Λ. Η.-]. WOLFP Ort
08. .Ό?., η,.λ3 cns. bül -au. Nov»-1972
«IS FRAUKfURT AM AiAlN-HOCHSl
Unsere Nr. 18« 279
Es3o Research and Engineering ,Company
Linden, N.J., V.St.A,
Verfahren zum Trennen und Reinigen von Polyalkylenpοlyamingemis chen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen und Reinigen handelsüblicher Polyalkylenpolyamingemische
mittels selektiver Bildung eines Komplexes aus einem in diesem handelsüblichen Gemisch vorliegenden Polyamin
und einem entsprechenden anorganischen Salz.
Bisher gab es einige wenige erfolgreiche wirtschaftliche Verfahren zum Trennen von Polyamingemisehen, die
primäre Aminogruppen enthalten. Zu den bisher angewandten
Verfahren gehörte selektives Ausfällen von Hydrochloriden, Nitraten und Hydraten.
In der bekanntgemachten Japanischen Patentanmeldung 3364/71 wird ein Verfahren zum Trennen von Polyäthylenpolyaminen
beschrieben, die Triäthylentetramin als Hauptbestandteil enthalten. Bei diesem Verfahren wird dem PoIyäthylenpolyamingemisch
Wasser zugesetzt, so daß ein Triäthylentetraminhydrat
ausfällt. Zink- oder Kupferchloridoder -sulfat wird dann der Mutterlauge, aus der das Triäthylentetraminhydrat
ausgefällt wurde, zugesetzt, so
■ i
! f I f
309822/1210 M
daß ein Komplex aus Metall-acyclischeni Polyäthylenpolyamin
gebildet wird.
Ist der letztere Komplex ein Feststoff", so wird er durch
Filtrieren isoliert. Ist andererseits der Komplex kein Feststoff, so werden die verbleibenden Bestandteile, die
keinen Komplex gebildet haben, nach herkömmlichem Lösungsmittelextraktionsverfahren
getrennt.
Die US-PS 3 038 904 beschreibt ein Verfahren, bei dem
Metallsalze wie Kupfer-, Nickel-, Kobalt- oder Zinksalze in protisehen Medien zum Trennen von Amingemischen in
Fraktionen verwendet werden, aus denen einzelne Bestandteile leichter nach gewöhnlichen Trennverfahren gewonnen
werden können. Dieses Verfahren wird bei Di— und Triamingemischen
angewandt, die wenigstens eine cyclische und eine acyclische Komponente enthält. Dieses Verfahren kann
jedoch nicht bei nicht-protisehen Lösungsmitteln angewandt
werden, wie beispielsweise Tetrahydrofuran oder Benzol.
Zu den Hauptnachteilen der vorstehend erwähnten Verfahren gehören die niedrige komplexbildende Selektivität einzelner
Bestandteile aus den stärker komplexen Gemischen als auch die eigentlich unvermeidbare Notwendigkeit, das Produkt
aus protischen Hedien und/oder Colösungsmittoln zu
gewinnen.
Aufgabe der Erfindung war es deshalb ein /erfahren zum
Trennen und Reinigen von handelsüblichen Polyalkylenpolyamingcmisehen
bereitzustellen, bei dem mit sehr hoher Selektivität ohne große Mengen an protisehen Lösungsmitteln
gearbeitet wird, d.h. ein Verfahren, bei dem im wesentlichen oder vollständig wasserfrei gearbeitet wird.
Außerdem gestattet die Erfindung, reine Amine zu gewinnen,
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wobei keine vorherige Modifikation durch N-Methylierung
oder andere chemische Umwandlungen erforderlich ist.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man (i) einen Komplex aus mindestens
einem in dem Gemisch vorliegenden PοlyalkylenpοIyamin und
einem anorganischen Lithium-, Natrium-, Kalium—, Magnesium-, Calcium-, Strontium- oder Bariumsalz bildet, (2) den in
Stufe (1) erhaltenen Komplex abtrennt und (3) das Amin durch Entstabilisierung des in Stufe (i) gebildten Komplexes gewinnt.
Nicht alle Salze der vorstehend aufgeführten Metalle sind erfindungsgemäß geeignet. Die Gitterenergien der erfindungsgemäß
verwendeten Salze sind kritisch. Mit anderen ¥orten, tritt die Polyaminkomplexbildung nicht bei Salzen eines
gegebenen Metalls mit einer Gitterenei"gie oberhalb eines
kritischen Werts ein. Ferner hängt die maximal verwertbare Gitterenergie für ein Salz eines jeden Metalls von der
Ilydrierungs energie des Salzes in der ¥eise ab, daß ein lineares Verhältnis zwischen Gitterenergie und Hydrierungsenergie
alle Salze experimentell bestimmt wurde, die die Mindesterfordernisse für eine erfindungsgemäße Komplexbildung
erfüllen. Dieses Verhältnis wird in der anliegenden Zeichnung gezeigt.
Erfindungsgemäß sind anorganische Salze mit Gitterenergien»
die unter den in der Zeichnung gezeigten Werten liegen," oder denselben gleich sind, brauchbar. Die maximale Gitterenergie
in Kcal/Mol für brauchbare Salze eines jeden Metalls liegt etwa bei folgenden Werten: Lithium 214,
Natrium I80, Kalium 149» Magnesium 6o4, Calcium 544,
Strontium 492 und Barium 445. Die vorstehenden Gitterenergiewerte
sind nicht absolut und wurden der folgenden Literatur entnommen: M.F.C. Todd und W.Ii. Lee in H. Reiss,
1Od. »Prog. Solid State Chem." Bd. I, Pergamon Press,
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London, 1964$ A. Kapustinsky und B. Wesolowsky,
Z. Phvsikal. Chem.. (B) , Bd. 22, S. 261 (1933).
Beispiele für geeignete Metallsalze sind diejenigen, bei
denen das Anion ein Azid, Cyanid, Chlorid, Bromid, Jodid,
Borhydrid, Nitrat, Nitrit, Thiocyanat oder Perchlorat ist.
Zu den Beispielen für geeignete Salze gehören Lithiumnitrit,
Lithiumnitrat, Lithiumchlorid, Lithiurabromid, Lithiumjodid,
Natriumnitrat, Natriumthiocyanat, Natriumborhydrad,
Natriumoromid, Natriumjodid, Kaliumiodid, Magnesiumchlorid, Magnesiumbromid, Magnesiumjodid, Magnesiumnitrat, Calciumchlorid,
Calciumbromid, Strontiumchlorid, Strontiumbromid,
Bariumbromid und Bariurajodid.
Vorzugsweise haben die zur Verwendung kommenden Salze eine Gitterenergie, die leicht unter dem Maximalwert für jedes
Metall liegt, da hierdurch ein Polyaminsalzkomplex mit der niedrigsten Dissoziationstemperatur für das jeweilige in
Frage kommende Metall gebildet wird. Beispielsweise wird in der Natriumreihe durch Erhöhung der Gitterenergie des
Salzes um weniger als 11 kcal/Mol (Unterschied zwischen
der Gitterenergie von Natriumjodid und Natriumbromid) die Zersetzungstemperatur des Triäthylentetraminsalzkomplexes
um 5k° C gesenkt (von 191° C auf 137° C). Die am meisten
bevorzugten Salze sind die Salze, die im wesentlichen wasserfrei sind.
Zu den bevorzugten Salzen gehören Lithiumnitrat, Lithiutnchlorid,
Lithiumbromid, Lithiumjodid, Natriumnitrat, Natriumthiocyanat,
Natriumbromid, Natriumjodid, Kaliumjodid, Magnesiumchlorid, Magnesiunibromid, Magnesiumnitrat, Calciumchlorid,
Calciumbromid, Strontiumchlorid, Strontiumbromid und Bariumjodid. Am meisten bevorzugt werden die
Salze von Lithium, Natrium, Magnesium und Calcium.
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Die Verbindungen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
getrennt werden können, sind diejenigen, die in handelsüblichen Polyalkylenpolyaminfraktioiienai finden sind
(z.B, Diaminocyclohexan (DACIl) , Diäthylentriamin (DETA) ,
Triäthylentetramin (tETA), Tetraäthylenpentamin (TEPA),
Pentaäthylenhexamin (PEIIA). usw, ). Die Fraktionen sind Gemische
von cyclischen, linearen und verzweigten Isomeren und/oder homologen Verbindungen mit einer oder mehreren
primären Aminogruppen.
Spezifische Verbindungen, die in handelsüblichen Polyalkylenpolyaminfraktionen
zu finden sind, werden in der nachstehenden Liste (mit ihren jeweiligen Abkürzungen) angegeben:
1,4-Diazabutan (en), Piperazin (c-eda), 1,4,7-Triazanep—
tan (dien), N-(3-Azapropyl)-piperazin (c-deta), 4- (.3-Azaprophyl)-1,
4,7-Triazaheptan (tren), 1,4,7»1o-Tetrazadecan
(trieii), N,N'-bis - (3-Azapropyl)-plperazin (Ν,Ν1 -c-teta) ,
N-(3,6-Diazahexyl)-piperazin (n-c-teta) , 4-(3-*Azapropyl)-1,4,7,lo-tetrazadecan
(trenen), 1,4,7»1o,13-Pentazatridecan
(tetren)', N-(3-Azaprophyl)-N' -(3,6-diazahexyl)-piperazin
(Ν,Ν'-c-tepa), N-(3,6,9-Triazanonyl)-piperazin
(N-c-tepa) , N-(3-(3-Azapropyl)-3,6-diazahexyl)-pipei'azin
(N,3-c-tepa) , 4-(3-Azapropliyl)-1 ,4,7,1o, 13-pentazatridecan
(4-trendien), 7-(3-Azaprophyl)-1,4,7»1o>13-pentazatridecan
(7-trendien) , 1,4,7,1 o, 13 ,16-IIexazahexadecan (penten) ,
cis-1,2-Diaminocyclohexan (eis-DACH), trans-1,2-Diamincyclohexan
(trans-DACIl) usw.
Die Strukturen für die vorstehend angegebenen Verbindungen werden in der nachfolgenden Tabelle angegeben»
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Tabelle I | Abkürzunp; | |
Fornel | en c-eda |
|
HII2 NH2 HN NH |
||
NII2 NH NII2 dien
HN N NH2 c-deta
NH2 NH NH MH2 trien
NH
2 309822/1210
tren
NII2 N v .N NH9 Ν,Ν'-c-teta
NH N NII N-c-tota
NII2 Nil Nil NH NII3 tetren
MH trenon
N N NH NII9 Ν,Ν'-c-tepa
Formel . Abkürzung
X-. κ
KH0 - N,3-c-tepa
NH NH NH NH NH0 penton
trans-DACH
NH2
cis-DACH
NH„
Das erfindungsgemäße Verfahren enthält folgende drei Stufen: Komplexbildung, Abtrennen des Salzschelats und Gewinnung des
goreinigten Amins. Eine bestimmte Komponente kann aus einem
Polyalkylenpolyamingemisch, wie es vorstehend angegeben wurde,
dadurch" getrennt werden, daß man zuerst eine Menge eines Metallsalzes zugibt, das vorzugsweise einen Komplex mit einer
einzigen Aminkoraponente bildet. Das Amin kann ein größerer
oder geringerer Bestandteil des Gemisclis sein. Das Inkontaktbringen
des MehrkomponGntengemischs kann unter homogenen oder heter&genen Bedingungen erfolgen. Die Menge des Metallsal
zes wix"d durch den bestimmton ζτι bildenden Komplex bestimmt,
und die Salzmenge kann mehr oder woniger als die stöchiometrische Menge der einen Komplex bildenden Komponente
sein, z.B. 0,1 bis 20 FoI Salz pro Mol Amin. Vorzugsweise wird dio stöchiometrische oder eine -geringere Menge des
Salzes verwendet.
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Die Komplexbildungsstufe kann ohne Lösungsmittel oder in
Gegenwart eines Verdünnungsmittels, wie beispielsweise
Benzol, Te trame thyläthylendianiin, Pentamethyldläthylentriamin,
Äthylendiamin, Tetrahydrofuran, Chlorbenzol, Toluol
und anderen derartigen Lösungsmitteln durchgeführt werden. Im wesentlichen wassorfreie Verdünnungsmittel werden bevorzugt,
obgleich geringere Mengen an Wasser in diesem System toleriert werden.
Der Komplex, der gewöhnlich ein Feststoff ist, kann nach seiner Bildung von dem Mehrkomponentengemisch isoliert
werden, (z.B. durch Ausfällen oder Filtrieren), wobei ein Ablauf zurückbleibt.
Die Entstabilisierung des Komplexes wird leicht dadurch erzielt,
daß man dem Komplex polare Lösungsmittel (z.B. Wasser, Äthylenglycol oder Methanol), oder wässrige oder wasserfreie
Säuren oder Basen (z.B. Salzsäure, Schwefelsäure, Essigsäure,
Natriumhydroxid, Ammoniumhydroxid oder Kaliumliydroxid) zusetzt
oder den Komplex auf etwa 30 bis 250° C erhitzt; freigesetztes
Polyäthylenpolyamin in seiner basischen Form kann dann nach herkömmlichen Verfahren (z.B. durch Destillation
oder Extraktion) gewonnen werden. Eine in dem Ablatif zurückbleibende
Komponente kann dtirch Wiederholen des vorstehenden
Verfahrens unter Verwendung des gleichen oder eines unterschiedlichen
Metallsalzes gewonnen werden, wenn der Ablauf noch ein Gemisch von Polyaminen ist, oder aber, wenn nur
eine einzige Komponente im Ablauf zurückbleibt, so kann er durch Destillation, Extraktion oder Kristallisation gewonnen
werden.
Das vorstehend beschriebene Reinigungs- und/oder Trennverfahren
kann durch Gegenstroraverfahi'en erleichtert werden,
d.h. das Hetallsalζ (als Komplex oder nicht als Komplex)
kann mit einer im Gegenstrom fließenden Kohlenwasserstoff-
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lösung des Polyamingemischs in Kontakt gebracht werden,
und der dabei erhaltene Komplex kann nun entstabilisiert werden, um das Amin in reinem Zustand zu gewinnen.
Da die spezifischen Komplexe, die nach dem vorstehenden
Verfahren erhalten werden können, ausgeprägte Dissoziationstemperaturen
innerhalb des Temperaturbereichs von etwa 0 bis 300° C aufweisen, dient dieser Temperaturbereich"als Arbeitstemperatur,
innerhalb deren die Erfindung durchgeführt werden kann. Es ist jedoch im allgemeinen vorteilhaft,
ein Metallsalz so auszuwählen, daß sich ein beständiger Komplex mit nur einem Amin in dem Polyalkylenpolyamingemisch
zwischen etwa 10° und 100° C, vorzugsweise bei oder nahe Umgebungstemperatur, bildet.
Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung sollte vorher bestimmt werden, wie leicht die Bildung der verschiedenen
möglichen Salzaminkomplexe in dem Gemisch ist. Eine derartige Bestimmung hängt direkt von der relativen Beständigkeit der
verschiedenartigen Komplexe ab, d.h. vorzugsweise werden die beständigsten Komplexe gebildet, anschließend die nächstboständigsten
usw. Im allgemeinen wird - falls das Amin einen fünfgliedrigen Ring, einschließlich des Metallatoms bildet dieser
Komplex beständiger sein als der entsprechend gebildete sechsgliedrige Ring, der seinerseits beständiger sein
wird als der entsprechend gebildete siebengliedrige Ring (der etwa eine dem viergliedrigen Ring äquivalente Beständigkeit
hat) .
Sind die durch die zu trennenden Amine gebildeten Ringgrößen gleich, ist es immer noch möglich, den leichter zu
bildenden Komplex auf der Basis von Entropie erwäg-ungen vorauszusagen.
Das Amin mit der kleinsten negativen Entropieänderunp; nach Bildung oines Komplexes wird vorzugsweise
einen Komplex bilden.
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- 1ο -
Weitere Faktoren, die in Betracht gezogen werden müssen, und die besonders bedeutend werden, wenn Ringgröße und Entropie
erwägungen wie sie vorstehend erläutert wurden, im
wesentlichen äquivalent sind, sind die sterische Behinderung
und die jeweiligen Stickstoff-Stickstoff-Distanzen der zu trennenden Amine.
Natürlich hängt die Beständigkeit auch von der Temperatur
der Reaktionsmedien ab. Die Temperatur dieser Umsetzung liegt gewöhnlich im Bereich von 0° bis 200° C. Höhere Temperaturen
begünstigen die Dissoziation weniger beständiger Komplexe. So können die Temperaturen derart eingestellt
werden, daß eine selektive Komplexbildung einer bestimmten
Komponente des Polyarningemischs stattfindet.
Ein weiterer zu beachtender Faktor ist das zur Verwendung kommende Iletallsalz, d.h. seine Gitterenergie und Menge
(wie vorstehend besprochen wurde). Je höher die Gitteronergie,
umso selektiver xiird die Komplexbildung sein, d.h.
lediglich chelatbildende Amine, die in der Lage sind, ziemlich beständige Komplexe zu bilden, lassen sich mit Ketallsalzen
kombinieren, die Gitterenergien haben, die in der Nähe des vorstehend angegebenen Maximums liegen, Ilaben die
so erhaltenden Komplexe eine derart ähnliche Struktur, daß ihre relativen Beständigkeiten nicht genau vorausgesagt
werden kann, so erzielt man immer noch durch einen Probeversuch
und anschließende Einstellung der Temperatur, Konzentration und/oder Verwendung eines unterschiedlichen Metallsalzes
eine erwünschte Trennung.
Die Komplexbildung tritt leicht dadurch ein, daß man das richtige Metallsalz mit dom Aiuin ohne Lösungsmittel vormischt;
ein derartiges Mischen kann jodoch auch in Gegenwart von inerten Kohlenwasserstoffen erfolgen, beispielsweise
C.-C -Alkalien (z.JJ. L'ontan, Heptan, Hexadocan) ;
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6" 20-Aromaten (z.B. Benzol, Toluol, Xylol, Dibutylnaphthalin):;
halogonierten Aromaten (z.B. Chlorbenzol,
Dichlorbenzol.» Hexafluorbenzol); heterocyclischen Verbindungen
(z.B. Pyridin, Pyrrol, Furan, Thiophen, SuIfσ-lan,-Borazol)
.oder. Gemischen derselben.
Die Menge des Verdünnungsmittels ist nicht kritisch und
Mengen von O bis 99»9 Gew.-^, bezogen auf den Komplex,
lassen sich bequem verwenden. Auf diese ¥eise kann der Komplex
ohne Lösungsmittel, in Form von Pasten und in Lösungsmitteln
hergestellt werden.
Eine besonders attraktive und zweckmäßige Gewinnung des gereinigten
Amins aus dem Komplexsalz stellt die Extraktion des Komplexsalzes mit einem aliphatischen Kohlenwasserstoff
oder Gemischen desselben dar (beispielsweise Heptan, Tetradecan, Isopar G usw.). Isopär G ist eine enge! Isopar äff inkohlenwasserstoffraktion
mit einem Siedebereich von etwa 16O bis 177° C.
Das Komplexsalz ist in einem derartigen Medium unlöslich, jedoch kann es in einem derartigen Medium bei erhöhten Temperaturen
(z.B. 5°-250° C) dissoziert werden unter Bildung
eines unlöslichen anorganischen Salzes und einer löslichen Aminkomponente. Nach dem Kühlen der Polyaminlösung in Ab~
Wesenheit des Metallsalzes scheidet sich das Polyamin als niedrigere Phase infolge seiner begrenzten Löslichkeit in
einem nichtpolaren Medium bei oder nahe Raumtemperatur ab. Das gereinigte Polyamin-, das etwa 1-3 Gew. -c/a Kohlenwasserstoff
lösungsmittel enthält, wird durch Trennen dieses Zweiphasengernischs
isoliert. Das ztirückbleibende Lösungsmittel
ist normalerweise unschädlich, kann jedoch nach einem beliebigen herkömmlichen Verfahren, wie beispielsweise durch
Destillation oder Vakuumstrippen entfernt werden. Das Metallsalz kann nun im Kreislauf 'zurückgeführt werden, um
eine weitere Polyaminabtrennung ^u bewirken.
+ (narrow-cut)
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Dio nachstehenden Beispiele dionon dor weiteren Erläuterung
der Erfindung. (Die Abkürzungen für die in den Beispielen
verwendeten Amine wurden vorstehend erläutert und werden dor Kürze halber verwendet),
Hohes TETA (116 g) wurde mit 26 g Wasser kombiniert! und
dieses Gemisch wurde über Nacht bei Raumtemperatur stehengelassen (25° C), worauf man TETA-hydrat als kristalline
Hasse erhielt· Nach Filtrieren und anschließendem Kühlen des Filtrats in Eis erhielt man eine zweite Ausbeute an
TETA-hydrat. Die zurückbleibende Mutterlauge (30,95 g) wurde mit einer gesättigten Natriumbromidlösung (10,92 g)
in 10 ml Wasser kombiniert. Dieses Gemisch wurde über Nacht gerührt und dann einen τ/eiteroii Tag ungestört stehengelassen
(das Gemisch blieb homogen), n-Butanol (10,92 g) wurde
zugegeben, und diese Lösung wurde heftig gerührt und anschließend fünf Tage stehengelassen. Die Lösung blieb klar.
Dieser Versuch zeigt, daß ein Gemisch aus Polyäthylenpolyaminon
in Gegenwart wesentlicher Wassermengen durch Natriumbromid nicht getrennt wird.
TETA (21 ml), Natriumbromid (9,9 g) und Äthylenäiamin (EDA)
{kO ml) wurden eine Stunde gerührt, worauf das EDA vakuuingestrippt,
und Benzol (kO ml) dem Rückstand zugesetzt wurde.
Der ausgefallene Feststoff wog nach Filtrieren und Trocknon 23,6 g (quantitative Ausbeute). Die Ergebnisse einer Analyse
auf in diesem Feststoff vorliegende Amine werden in der nachstehenden Tabelle wiedergegeben»
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225B978
Tabelle II | |
Komponenten | TETA,, ia |
dien | 0,5 |
tren | 8,4 |
trien | 74,6 |
cyclische TETA-Isomere 16,5 |
0,0 . -5,1
1,0
Dieses Beispiel zeigt, daß die Komplexbildung mit NaBr
acyclische von cyclischen Polyaminen trennt und daß, beim
Bestehen eines GleichgewichtsdieKomplexbildung der line
aren acyclischenPolyamine bevorzugt wird,
Ein jeweils 6 iriMol tren und trien enthaltendes G-emisch
wurde mit einer Lösung von. Natriumbromid (5,4 mMol) in 6 ml
EBA in Kontakt gebracht. Nach SO Stunden wurde das EDA valctiumgestrippt,
und Benzol (15 ml) wurde der verbleibenden klaren Lösung zugesetzt, wobei der Komplex ausfiel. Nach
Filtrieren erhielt man 1,0 g (75 °/0) tren.NaBr, das 99,2 $
reines tren enthielt« ·
Das Beispiel zeigt, daß das verzweigte Isomer aus einem
1H1-Gemiseh von tren und trien selektiv eineJO; Komplex
bildet.
Natriumbromid (5»4 mMol) in 2,2 ml EDA wurde 1o,3 S rohem
TETA zugesetzt, das in einem Eisbad gekühlt worden war. Nach dem Verstreichen unterschiedlicher Zeiten, wurden
20 ml Toluol zugegeben., wobei der Polyamin-Natriumbromid-Komplex
(1 s 1) ausfiel. Letzterer wurde filtriert, getrocknet,
und die Polyaminlcompononte wurde auf tren Lind trien (die
einzig vorliegenden Polyamine) analysiert.
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Verstrichener Zeitraum
(Min«)
(Min«)
O (rohes TETA)
tren
99,5
76,5
48,5
tr ien
74,6a
0,5 23,5 51,5 95,7 94 »4
a Die restlichen 17 ;Ό waren dien- und cyclische teta-Isomere.
Dieses Beispiel zeigt, daß bei einem typischen handelsüblichen
TETA-Gemisch das Abtrennen jeder acyclischen Tetraminkomponente
in Abhängigkeit davon erfolgt, ob eine kinetisch odor eine thermodynamisch gesteuerte Komplexbildung stattfindet.
1,17 e einer TETA-Probo (die 81,9 fo tren enthielt) wurden
mit Chlorbenzol (7 ml) und Natriumbromid (o,6i g) kombiniert,
und diese Aufschlämmung wurde 24 Stunden gerührt. Der weiße
Faststoff wurde abfiltriert und getrocknet (Ausbeute = 1,43 g» quantitativ). Es wurde gefunden, daß der Komplex 98,S ]f>
reines tren enthielt.
Das Beispiel zeigt, daß die selektive Koniplexbildung unter
heterogenen Bedingungen stattfinden kann.
Ein fester tren.NaBr (12,5 g)-Komplex wurde in ein Alunduni-Extraktionsrohr
gefüllt, das man in einen Soxhlet-Extraktor
tat«
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Nach der Extraktion rait 25o ml Isopar G (Siedepunkt = I57
bis 175° C) wurde die Lösung auf Raumtemperatur gekühlt,
wobei eine Phasetitrennung stattfand. Die untere flüssige
Phase (die reines tren und 1-3 Gew.-$ Isopar G enthielt),
wurde entfernt. Die Ergebnisse der verschiedenen Extraktionsvorsuche werden nachfolgend aufgeführt:
Tabelle | IV | NaBr-Gewinnung, Gewicht in g |
|
Versuch | Extraktionszeit ,(Stunden) |
tr en-Gewinnung, Gewicht in g |
5,3b |
1 | υ | 5,oa | 5,1 |
2 | 7,3 | 5,3 | |
3 | h | . 4,9 | 5,3 |
k | 2C | 7Λ | |
a Theoretisches Gewicht 7,3 g
k Theoretisches Gewicht 5,2 g
k Theoretisches Gewicht 5,2 g
c Das aus dem vorangegangenen Versuch gewonnene Isopar G
wurde wiederverwendet.
Dieses Beispiel zeigt, daß das Polyamin aus dem Komplexsalz
dadurch erhalten werden kann, daß man letzteres in einem ]vohlenwasserstofflösungsmi.ttel erhitzt. Das Polyamin hat
eine begrenzte Löslichkeit (trenßi 0,9 g/ioo ml) in dem
aliphatischen Kohlenwasserstofflösimgsmittel bei Raumtemperatur
(vergleiche das aus Versuchen 1 und 3 gewonnene tren mit den Versuchen 2 und 4). Eine Rückführung des Lösungsmittels
ist möglich (Versuche 2 und 4) und führt zu einer quantitativen Polyamingewinnung.
1,17 g einer TETA-Probe (di.e 81,9 "ß>
tren enthielt) wurden mit 6 iriMol eines anorganischen Salzes und 7 ml Benzol kombiniert.
Nach 65-stündigem Rühren wurde der Feststoff fil-
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fm t- \J KJ SJ I
triort, getrocknet, gewogen, und die Menge des Komplexes,
der sich gebildet hatte, wurde als Funktion der Gittoronergio
des anorganischen Salzes bestimmt.
— 1 /
Anorganisches Salz Kcal Mol Koniplexbildung,
%
LiC 1 LiNO2
LiH NaSCN NaNO NaC 1 KI
RbI
195-206 | 94,4 |
21'4 | 9o,8 |
217-23'I | 0 |
163-178 | 95,0 |
173-181 | 38,8 |
185-186 | 0 |
1^9-15^ | 37,0 |
159 | 0 |
144 | 0 |
546 | 39,6 |
494 | 51,0 |
444 | ^w 100 |
Dieses Beispiel zeigt, daß nur diejenigen Salze, die eine Gitterenergie unterhalb eines kritischen Werts haben, als
Komplexbildner für die Tetraraine wirken können. Die Kotnplexbildungsgesclrwindigkeit
hängt also auch von der Gitterenorgie ab.
Heispiel 8
1 g TlDTA (das 81,9 % treu enthält) wurde mit o,48 g MgCI2
und 25 ml Tetrahydrofuran kombiniert· Dieses Gemisch wurde
sieben Tage gerührt, und der Komplex wurde abfiltriert
(qimnti atd vo Ausbeute). Die Analyse dos i'olyatninaiitoils
dos ϋο'ΊρΙϋλ.οΗ nojgto an, daß er aus 91,5 /' treu und 8,5 ,>
■i.ri on boslainJ.
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Dieses Beisisiel. zeigt, daß die Kagnesiumsalze auch dazu
verwendet werden können, um den .Reinheitsgrad eines PoIyamisclis
zu steigern.
Beispiel 9 ' ?
i-iohes TETA (io,3 g) und Natriumbromid (O,55 g) wurden b5
Stunden, gerührt, wonach der vorhandene weiße Feststoff abfiltriert
und getrocknet vurdo. Die Analyse des festen Kötiiplexes
zeigte., daß er 100 i/o xelnes trien enthielt.
Dieses Beispiel zeigt, daß die selektive Komplexbildung
In reinem Polyallcylenpolyaiuin stattfinden kann.
DAGII (0,6 gj 5,5 niMOl) in S ml Benzol und LiBr (0,13 g;
1,5 mMol) wui"den heftig gerührt, und Proben der obenstehenden
Flüssigkeit wurden periodisch analysiert.
DACH-Isomerenvertellung
Verstrichener Zeitraum eis trans
O 41,6 58,4
30 Min. 34,0 . 66,0
60 Min. . 9,5 * 90,5
65 Std. 10,0 90,0
Dieses Beispiel zeigt, daß eis-DACH vorzugsweise mit LiBr
einen Komplex bildet (trans-DACH bleibt in Lösung). Der
Komplex, der sich gebildet hab, weist die Stöchiometrie
(DACH)0LiBr auf.
Analytische Berechnung für (DACIt)2.LiBr: C = 45,72; H = 8,95;
N = 17,77. Gefunden: C = 46,Ö2;%H = 8,74; N = 17,75.
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Veruru'e lnif;teö Iren (i,o ^), wasserfreies iücko L chloric!
(0,b5 C") und 25 ;ü1 Te t rahydro furan uurclou Liboi· i,acht ·;ο
riihrt, lüid nach dem Filtrieren orhiolt man eino fjeringe
lienge eines Feststoffs und einen flüssifiOri Iiilc:!cstari(i.
Die Analyse des letzteren aoigt© an, (Jail die l'elnheit
des tren innerhalb von Versuchsfolilorn unvorüiulert ίχο —
blieben war.
Moses Beispiel zoiß't, daß Nicicelctilorid für di.o iieixilg,i
von tron in wasserfreien Medien nicht ^eeigriet ist.
309822/ 12 10
Claims (1)
- Patentansprüche. Verfahren zum Trennen und Reinigen von in handelsüblichen Genischen vorkommenden V ο lyalkyl eiap ο lyaminen mit cyclischen, linearen und verzweigten Strukturen und wenigstens einer primären Aminogruppe, dadurch gekennzeichnet, daß mana) selektiv einen Komplex aus einem in dem Gemisch enthaltenen Polyalkyleiipolyamin mit einer Metallverfoindung bildet, worin das Metall Lithium, Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Strontium oder Barium ist und in Form eines Salzes mit einer Gitterenergie vorliegt, die weniger als oder gleich etwa 214 Ecal/Hol für L-i, 18o Kcal/llol für Na, 154 Kcal/Mol für E, 6o4 Kcal/l-lol für Hg, 54'6 Kcal/ Mol für Ga, 494 Kcal/Mol für Sr und 444 Kcal/Mol für Ba, geneοsen bei 29« Grad Kelvin, ist;b) den in Stufe a) gebildeten Hetallsalaaminkouiplex abtreimt und den Komplex entstabilisiert und das Amin in gereinigter Form gewinnt.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polyalkylenpolyamingemisch ein solches verwendet, das im wesentlichen aus Biätliylentriamin, Triäthylontetrainir_, Totraäthylenpeiitamin bzw. Pentaäthylenhexaniin mit cyclischen linearen oder verzweigten Strukturen besteht.3. Verfahren, nach Anspruch 1, dadux-ch gekennzeichnet, daß man als Metallsalz ein solches vex-wendet, dessen Anion ein Chlorid, Broniid, Jodid, Hitrat;, Hoxaf luörphosphat, Tetrafluorborat, Tetraplienylborat, Perchlorat, Azid, Ilesafluorarsenat, Tetraf 1 uorborjdlat, Tniocyanat oder I-iitr.i t ist.309822/1210k. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Metallsalze Lithiumnitrat, Lithiumchlorid, Lithiurabromid, Lithiumjodid, Natriumnitrat, Natrium-» thiocyanat, Natriumbromid, Natriumjodid, Kaliumiodid, Magnesiumchlorid, Magnesiumbromid, Magnesiumnitrat, Calciumchlorid, Calciumbromid, Strontiumchlorid, Strontiumbromid oder Bariumjodid verwendet·5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Diaminocyclohexan aus einom Cyclolihexandiamingemisch trennt.6. Verfahren nach Anspruch 5» daduroh gekennzeichnet, daß man cis-1,2-Diaminocycloheaean von tyans-i.2-Diaminoeyelohexan abtrennt.7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 4-(3-Azaprop^yl)-1,4,7-triazaheptan von Triäthylentetramin abtrennt.FürEeso R·searoh and Engina«ring Company Linde^L, N.J., V.St0A.Rechtsanwalt309822/ 1 2 1 Ü
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