DE225503C - - Google Patents

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DE225503C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B5/00Measuring for diagnostic purposes; Identification of persons
    • A61B5/02Detecting, measuring or recording pulse, heart rate, blood pressure or blood flow; Combined pulse/heart-rate/blood pressure determination; Evaluating a cardiovascular condition not otherwise provided for, e.g. using combinations of techniques provided for in this group with electrocardiography or electroauscultation; Heart catheters for measuring blood pressure
    • A61B5/021Measuring pressure in heart or blood vessels
    • A61B5/022Measuring pressure in heart or blood vessels by applying pressure to close blood vessels, e.g. against the skin; Ophthalmodynamometers
    • A61B5/02233Occluders specially adapted therefor

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  • Measuring Pulse, Heart Rate, Blood Pressure Or Blood Flow (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 30^. GRUPPE
Dr.THEOPHIL CHRISTEN in BERN, Schweiz.
Apparat zur Bestimmung des Zusammenhanges zwischen dem durch eine pneumatische Manschette ausgeübten Druck und dem gegen diesen Druck infolge der Energie der Pulswelle unter die Manschette
getriebenen Blutvolumen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. März 1910 ab.
Das Problem, die mechanische Energie des Pulses oder einen Teil dieser Energie zu messen, hat bisher eine zureichende praktische Lösung nicht gefunden. Einen nennenswerten Schritt zur Lösung des Problems bedeutet einzig das Sphygmobolometer von Sahli. Allein die Angaben dieses Instrumentes werden durch Interferenzerscheinungen so schwer beeinträchtigt, daß auf dem mit diesem Apparat eingeschlagenen Wege nicht weiter gegangen werden kann. (Vgl. Sahli, Die Sphygmobolometrie usw. Deutsche med. Wochenschrift 1907, Nr. 16 und 17, und Christen, Die Pulsdiagnostik usw., Zeitschrift f. exper. Pathologie und Therapie 1909.)
Einfach und einwandfrei wird das Problem gelöst gemäß der vorliegenden Erfindung, die ein Verfahren und einen Apparat zur Bestimmung, des Zusammenhanges zwischen dem durch eine pneumatische Manschette ausgeübten Druck und dem gegen diesen Druck infolge der Energie der Pulswelle unter die Manschette getriebenen Blutvolumen umfaßt. Gemäß dem Verfahren wird das unter eine pneumatische Manschette getriebene inkompressible Blutvolumen vorübergehend bei vollständigem Ausschluß der Pulswelle ersetzt durch ein anderes inkompressibles, leicht meßbares Volumen, das die gleiche Druckänderung in der Manschette herbeiführt.
Der zur Ausführung des Verfahrens dienende Apparat besitzt einen mit dem Raum der Manschette in Verbindung stehenden Zylinder, in welchen eine inkompressible Füllung eingebracht werden kann, und ein Manometer mit sehr geringer Trägheit und Reibung zum Anzeigen des unter dem Einfluß der Pulswelle rasch wechselnden Druckes in der Manschette.
Ein Ausführungsbeispiel des Apparates ist auf der Zeichnung veranschaulicht.
Fig. ι ist eine Ansicht des Apparates in Gebrauchsstellung.
Fig. 2 und 3 zeigen Einzelheiten in Ansicht und im Schnitt.
Der Apparat weist eine pneumatische Manschette auf, die eine aus biegsamem, elastischem Material, zweckmäßig dünnem Stahlblech bestehende, um den Oberarm zu legende und dort mittels Riemen 1 und Schnallen 2 zu befestigende rechteckige Platte 3 besitzt. An der Innenseite derselben sind zwei mit elastischen, zweckmäßig aus Gummi bestehenden Wandungen versehene Luftbeutel 4 und 5 befestigt. Die Breite des Luftbeutels 4 be-
trägt ungefähr 9/10 der Breite der Platte 3, während die Breite des Luftbeutels 5 kaum Y10 der Breite der Platte 3 beträgt. Ferner ist an der Platte 3 noch ein Schutzleder 6 angebracht, das den Arm vor Riemendruck zu schützen bestimmt ist.
Durch die Platte 3 hindurch ist in den Luftbeutel 5 ein dickwandiger Schlauch 7 dicht eingeführt, der den Luftbeutel mit einem aus Gummi bestehenden 'Kompressionsball 8 verbindet, der ein Volumen von etwa 100 cm3 besitzt. In den Luftbeutel 4 dagegen mündet einerseits ein Schlauch 9, andererseits ein Abzweigrohr 10. Der Schlauch 9 verbindet den Luftbeutel 4 mit dem Zylinder 11 einer Glasspritze, in den ein mit Teilung versehener Stempel 12 genau eingeschliffen ist. Der Inhalt des Zylinders 11 beträgt zweckmäßig etwa 4 cm3, sein innerer Querschnitt etwa 0,4 cm2, während die Teilung auf dem Stempel von Teilstrich zu Teilstrich je V20 cm3 angibt. Der Zylinder 11 ist von zwei an der Platte 3 befestigten Ständern 13 gehalten, die außerdem noch eine Stellschraube 15 tragen. Letztere besitzt einen Arm 16 mit einem Stift 17, der mit einem im freiliegenden Stirnende des Stempels 12 vorgesehenen Loch in Eingriff gebracht werden kann/
Das mit einem Hahn 18 versehene Abzweigrohr 10 verbindet den Luftbeutel 4 einerseits mittels eines Schlauches ,19 mit einer auf der Zeichnung nicht sichtbaren Luftpumpe, andererseits mittels eines Schlauches 20 mit einem Manometer 21. Letzteres muß so eingerichtet sein, daß seine Trägheit und Reibung möglichst klein sind, welche Beträge vor Benützung aus der Schwingungsperiode und dem Dekrement der Eigenschwingungen . genau zu bestimmen sind. Das Zifferblatt des Manometers besitzt eine Graduierung nach cm Wasserdruck bzw. der Stand der Nadel zeigt in Gramm den Druck pro Quadratcentimeter an.
Der Apparat funktioniert folgendermaßen:
Man schnallt die Manschette am Oberarm derart fest, daß sie einen mäßigen Druck auf ihn ausübt und daß der Luftbeutel 5 der Schulter zugekehrt ist. Dann wird der Hahn 18 geöffnet und durch Schlauch 19 Luft in den Luftbeutel 4 eingepumpt. Je mehr der Druck dabei in diesem steigt, umso stärkere Druckschwankungen erzeugt die periodisch andrängende Pulswelle und umso größere Ausschläge zeigt das Manometer. Bei einem bestimmten Druck im Luftbeutel wird der Manometerausschlag ein Maximum. Die beiden . Grenzwerte P1 und p2 dieses Ausschlages werden notiert. Nun schließt man den Hahn 18 und drückt mit der einen Hand den Kompressionsball 8 so stark zusammen, daß durch das Anschwellen des Luftbeutels 5 der Puls völlig unterdrückt wird. Ist das erreicht, so steht das Manometer still. Dann verstellt man mit der anderen Hand den Spritzen-Stempel 12 so, daß sich das Manometer einmal auf Druck px und das andere Mal auf Druck p2 einstellt, und liest an der Teilung die beiden entsprechenden Volumina V1 und v2 ab. Dann ist
gleich dem Blutvolumen, welches dank der Energie des Pulsstoßes entgegen dem Manschettendruck vorgetrieben wurde, und die hierfür entfallende mechanische Energie ist
Da das Manometer die Druckwerte in
Gramm
Quadratcentimeter
angibt, so erhält man ababsolute Energiewerte in der Einheit Gramm X Centimeter.
Der Apparat könnte auch so eingerichtet sein, daß sowohl Druck als auch Volumen graphisch registriert werden. Ferner könnte die Glasspritze statt mit der Manschette mit dem Manometer vereinigt sein. Außerdem könnte der Kompressionsball, wie auch die Pumpe, je durch ein mit Abflußhahn versehenes Ventilgebläse aus Gummi ersetzt sein. Endlich könnten am Manometer zur Fixierung der Werte P1 und p2 oder deren Differenz p2 P1 zwei drehbare Zeiger angebracht sein.
Die Vorteile des neuen Apparates sind darin zu erblicken, daß infolge der Anwendung eines trägheitsfreien Manometers Interferenzerscheinungen unmöglich gemacht werden, und daß infolge der Art, wie das Blutvolumen bestimmt wird, zwei erhebliche Schwierigkeiten in Wegfall kommen: daß man nämlich weder das Volumen des Luftbeutels, noch den Elastizitätskoeffizienten der Manschette zu kennen braucht. Ferner können mit dem Apparat zwei Größen zugleich bestimmt werden, einmal die Energie, welche vom Puls auf die Manschette übertragen wird, und dann das Blut volumen, welches dank dieser Energie unter die unter diesem Druck stehende Manschette vorzudringen vermag.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Apparat zur Bestimmung des Zusammenhanges zwischen dem durch eine pneumatische Manschette ausgeübten Druck und dem gegen diesen Druck infolge der Energie der Pulswelle unter die Manschette getriebenen Blutvolumen, gekennzeichnet durch ein Manometer zum Anzeigen des
    unter dem Einfluß der Pulswelle rasch wechselnden Druckes in der Manschette und durch einen mit dem Raum der Manschette in Verbindung stehenden Zylinder, in welchen eine inkompressible Füllung eingebracht werden kann, so daß vorübergehend bei vollständigem Ausschluß der Pulswelle das inkompressible Blutvolumen durch ein anderes inkompressibles, leicht meßbares Volumen ersetzt werden kann, das die gleiche Druckänderung in der Manschette herbeiführt.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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