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Siebdruckvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Siebdruckvorrichtung,
bestehend aus einem drehbaren Siebdruckzylinder, an dessen Innenumfang ein in axialer
Richtung sich erstreckendes Rakel in Form einer Rolle aus ferromagnetischem Werkstoff
drehbar angeordnet ist, und einer zu dem Siebdruckzylinder achsparallel drehbaren
Gegenwalze.
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Bei Siebdruckeinrichtungen zum kontinuierlichen Bedrucken von bahnenförmigem
Material ist es bekannt, zur Erzeugung eines ausreichenden Preßdruckes auf die zu
bedruckende Bahn parallel zur Siebdruckwalze und des in ihm drehbar angeordneten
Rakels in Form einer Rolle aus ferromagnetischem Werkstoff einen magnetischen Balken
oder eine magnetische Walze anzuordnen, zwischen dem bzw. der und der Siebdruckwalze
die zu bedruckende Bahn hindurchgeführt wird.
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Das Rakel wird dabei von dem magnetischen Balken oder der magnetischen
Walze magnetisch angezogen, wodurch der auf die zu bedruckende Bahn ausgeübte Preßdruck
entsteht. Solche Vorrichtungen sind z. B.
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aus der DT-PS 1 164 233 bekannt.
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Für die Bestückung des magnetischen Balkens oder der magnetischen
Walze können Dauermagnete oder Dauermagnetsysteme vorgesehen sein. Diese haben jedoch
den Nachteil, daß ihre Haftkraft nicht
veränderbar und insbesondere
nicht abschaltbar ist. Dadurch bereitet das Auswechseln des Rakels bei den mit Dauermagneten
bestückten Balken oder Walzen Schwierigkeiten, weil das Rakel ständig von den Dauermagneten
im Balken oder in der Gegenwalze angezogen wird.
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Auch ist eine Veränderung der Haftkraft wünschenswert, damit eine
Anpassung an unterschiedliche Rakel und unterschiedliche Abstände zwischen Rakel
und magnetischer Gegenwalze oder magnetischem Balken ermöglicht wird.
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Zu diesem Zweck wären beispielsweise Elektromagnete wie sie z.B. in
der DT-PS 530 790 beschrieben sind, geeignet. Elektromagneten haftet jedoch der
Nachteil an, daß durch Erwärmung der Spule im Laufe des Betriebs aufgrund der dadurch
entstehenden Widersfandsänderung die magnetische Anzugskraft auf das Rakel verändert
wird.
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Das gleiche entsteht bei Stromschwankungen. Bei Stromausfall sind
Elektromagnete sogar völlig unwirksam. Außerdem erfordern Elektromagnete ständige
Energiezufuhr im Betrieb und sind konstruktiv verhältnismäßig aufwendig.
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Durch die Erfindung soll nun eine Siebdruckvorrichtung der eingangs
genannten Art geschaffen werden, bei der das Rakel mit einstellbarer Haftkraft angezogen
werden kann und bei der die Magnethaftkraft, z. B.
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beim Auswechseln des Rakels ihm gegenüber unwirksam gemacht werden
kann. Dabei sollen die den Elektromagneten anhaftenden Nachteile vermieden werden.
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Zur Lösung der genannten Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß die Gegenwalze aus einem drehbaren Rohr aus nicht-magnetisierbarem Material
besteht, in dem ein um eine Achse schwenkbares
und/oder radial verschiebbares
Dauermagnetsystem angeordnet ist.
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Durch diese schwenkbare und/oder radial verschiebbare Anordnung eines
Dauermagnetsystems in der achsparallel zu dem Siebdruckzylinder angeordneten Gegenwalze
wird es ermöglicht, die auf das Rakel anziehend wirkende Permanenthaftkraft in ihrer
Stärke bis zur völligen Unwirksamkeit gegenüber dem Rakel verändern zu können. Auf
diese Weise werden die Vorteile von Elektromagneten mit denen von Dauermagneten
vereinigt.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Siebdruckvorrichtung
soll das Dauermagnetsystem aus einem sich in axialer Richtung in der Walze erstreckenden,
relativ zu ihr schwenkbar und/oder radial verschiebbar gelagerten Träger, vorzugsweise
aus ferromagnetischem Material, und auf ihm vorzugsweise durch Kleben befestigten
Dauermagneten, von denen jeweils in axialer Richtung aufeinander folgende entgegengesetzt
magnetisiert sind, bestehen.
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Die in der magnetischen Gegenwalze in axialer Richtung derselben auf
einem Träger hintereinander angeordneten Dauermagnete liegen mit einer ihrer Polflächen
dicht unterhalb der Innenumfangsfläche des rohrförmigen Mantels der Gegenwalze,
wobei der Abstand der Magnetpolflächen zu der Innenoberfläche des Walzenmantels
und gleichzeitig zu dem mit der Gegenwalze achsparallelen Rakel durch radiales Verschieben
der Dauermagnete in derGegenwalze und/oder durch Verschwenken der Magnete relativ
zu der Gegenwalze und dem Rakel geändert werden kann. Dabei känn die Radialverschiebung
und/oder das Verschwenken der Dauermagnete bis in eine Stellung erfolgen, in der
die auf das Rakel ausgeübte magnetische Haftkraft unwirksam wird, was z. B. beim
Auswechseln des Rakels wünschenswert ist.
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Durch die Veränderung der Haftkraft in der geschilderten Weise wird
vor allem eine Anpassung an unterschiedliche Rakelabmessungen und verschiedene Abstände
zwischen Siebdruckzylinder und Rakel sowie Gegendruckwalze erreicht. Eine derartige
Anpassung ist in der Regel schon durch eine geringe Radialverschiebung und/oder
Verschwenkung der Dauermagnete der Gegenwalze relativ zu dem Rakel erreichbar Gemäß
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Siebdruckvorrichtung
soll das Dauermagnetsystem einen Polabstand, das ist der Abstand von Mitte Nord-
bis Mitte Südpol, von mindestens 30 mm, vorzugsweise etwa 50 mm
Weiterhin ist es vorteilhaft, daß der Walzenmantel aus nicht-magnetisierbarem Material
auf seiner Außenumfangsfläche mit einer Gummi- oder Kunststoffbeschichtung versehen
ist. Durch die Gummi- oder Kunststoffbeschichtung der magnetischen Gegenwalze wird
das sonst notwendig gewesene Aufkleben von Warenbahnen auf eine Druckdecke überflüssig.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Siebdruckvorrichtung schematisch dargestellt.
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Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch den drehbaren Siebdruckzylinder
1 mit dem auf seiner Innenumfangsfläche drehbar angeordneten Rakel 2 in Form einer
Rolle aus ferromagnetischem Material, durch die zum Siebdruckzylinder 1 und dem
Rakel 2 achsparallel angeordnete drehbare magnetische Gegenwalze 3 mit rohrförmigem
Mantel 4 aus nicht-magnetisierbarem Material und das in ihr in axialer Richtung
parallel und gegenüber dem Rakel radial verschiebbar und/oder schwenkbar angeordnete
Dauermagnetsystem 5. Zwischen den Umfangsflächen des Siebdruckzylinders 1 und der
magnetischen Gegenwalze 3
wird die zu bedruckende Bahn 6 hindurchgeführt.
Die jeweiligen Dreh-, Schwenk- und Verschieberichtungen der einzelnen Vorrichtungsteile
sind in Fig. 1 durch Pfeile angedeutet.
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Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch die Gegenwalze 3 und das in
ihr angeordnete Dauermagnetsystem 5 Der rohrförmige Mantel 4 der Gegenwalze 3 ist
drehbar gelagert und kann durch nicht dargestellte Mittel in Drehung versetzt werden.
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Auf der Außenumfangsfläche des Walzenmantels 4 kann eine Beschichtung
7 aus Gummi oder Kunststoff angeordnet sein.
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Im Innern des drehbaren Mantels 4 der Gegenwalze 3 befindet sich das
Dauermagnetsystem. Es kann aus auf einem Träger 8, vorzugsweise aus ferromagnetischem
Material angeordneten stabförmigen Dauermagneten 9 bestehen, von denen in axialer
Richtung der Walze 3 jeweils aufeinander folgende in der mit Buchstaben N, S bezeichneten
Art entgegengesetzt magnetisiert sind, so daß sich in axialer Richtung eine Wechselpolfolge
ergibt. Dabei sollte der Polabstand mindestens 30 mm betragen.
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Der Träger 8 ist nun relativ zum Walzenmantel 4 radial verschiebbar
und/oder verschwenkbar gelagert. Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform
ist das Dauermagnetsystem 8, 9 sowohl radial verschiebbar als auch verschwenkbar
gegenüber dem Walzenmantel 4 angeordnet Die Verschwenkbarkeit wird durch eine von
der des Walzenmantels 4 unabhängige drehbare Lagerung eines Balkens 10.
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in der Gegenwalze 3 ermöglicht. Die Betätigung zum Verschwenken
des
Dauermagnetsystems erfolgt dabei über einen der beiden Wellenzapfen 11 oder 12 des
Balkens 10.
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Die Radialverschiebung des Dauermagnetsystems 8, 9 gegenüber dem Walzenmantel
7 wird bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführung in der Weise ermöglicht, daß der
Träger 8 mit seitlich an ihm angeordneten Stiften 13 in Schrägschlitzen 14 in an
dem Balken 10 angebrachten Platten 15 verschiebbar geführt ist. Die Verschiebung
kann durch eine durch den hohlen und mit einem Gewindeabschnitt 16 versehenen Wellenzapfen
12 des Balkens 10 hindurchgeführte Einstellschraube 17, die mit ihrer Endfläche
gegen den Träger 8 stößt, erreicht werden. Durch Herausschrauben der Einstellschraube
17 wird der Radialabstand der Dauermagnete 9 zu dem Walzenmantel 4 und damit auch
zu dem Rakel 2 größer und durch Hineinschrauben der Einstellschraube 17 in die Walze
3 kleiner.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel handelt es sich nur
um eine von mehreren möglichen Ausführungsformen, und die Erfindung ist nicht auf
das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.