DE225332C

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Publication number: DE225332C
Application number: DENDAT225332D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE Ub. GRUPPE

GUSTAV KOSCHEL in RUDA, O.-S.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Expansionssteuerung für umsteuerbare Kraftmaschinen mit umlaufendem Kolben und konzentrisch Im Widerlagerdrehschieber angeordnetem Expansionsschieber.

Das Neue besteht im wesentlichen in der Steuerung des Expansionsschiebers durch ein Federspannwerk, dessen Spannung zwecks Bewegung des Expansionsschiebers in die Füllungslage dadurch bewirkt wird, daß eine auf der Treib welle angeordnete Gleitrolle je nach der Drehrichtung der Maschine gegen den einen oder anderen von zwei auf einem Schwinghebel des Federwerkes angeordneten einstellbaren Anschlägen trifft, während seine Entspannung behufs Abschlusses des Dampfeintritts durch Auslösung eines Sperrstiftes aus einer auf der Expansionsschieberwelle aufgekeilten Sperrscheibe erfolgt.

In der Zeichnung ist die Erfindung dargestellt und zwar sind: Fig. 1 eine Vorderansicht' der Maschine mit der Steuerung des Expansionsschiebers, Fig. 2 und 3 Querschritte der Maschine durch den _% Widerlager- und Expan-

sionsschieber, die Einlaß- bzw. Auslaßkanäle zeigend, Fig. 4 ein Längsschnitt durch diö Maschine, Fig. 5 bis 9 Darstellungen der Expansionssteuerung in verschiedenen Arbeitslagen.

Der Dampf strömt durch den Eintrittsstutzen ι (Fig. 5) des Gehäuses.2 in den Eintrittskanal 3 des Widerlagerschiebers· 4. Von da aus tritt er durch die Kanäle 5 und 6 des in letzterem drehbar gelagerten Expan-

siorisschiebers 7 und den Kanal 8 des Widerlagerschiebers in den Arbeitsraum der Maschine ein. Hier drückt er auf den Arbeitskolben 9, welcher mit der Kolbentrommel 10 fest verbunden ist. Hierdurch wird letztere und die Treib welle 11, auf welcher sie auf gekeilt ist, in Umdrehung gesetzt.

Bei Drehung der Welle 11 werden die Zahnräder 12 und 13, 14 und 15 mitgedreht und durch sie mittels des Zahn- und Kettenrades 16 und des Kettenrades 17 die Antriebskette 18 für den Regler 19 angetrieben. Auf dieser Antriebskette sind Mitnehmerknaggen 20 und 21 in solchem Abstand voneinander angebracht, daß bei einer Umdrehung der Arbeitswelle 11 die Kette 18 sich um den Abstand dieser beiden Mitnehmerknaggen verschiebt. Durch die Mitnehmerknaggen 20 und 21 wird nun jeweils der doppelarmige Hebel 22 gedreht und hierbei je nach der Drehrichtung der Maschine das eine oder andere Ende seines gegabelten oberen Armes gehoben. Hierdurch wird das Hebelwerk 23, 24, 25, 26 und 27 bewegt, das seinerseits den unter Federwirkung stehenden Sperrbolzen 28 aus dem Ausschnitt der Sperrscheibe 29' aushebt. Letztere ist auf der Achse 30 des Expansionsschiebers 7 aufgekeilt, welcher sich, also jetzt unter der Wirkung eines Federspann wer kes so drehen kann, daß der Eintrittskanal 3 des Widerlagerschiebers 4 abgeschlossen wird und die Expansion des Dampfes beginnt.

Das Federspannwerk für den Expansionsschieber besteht aus einem auf der Expansionsschieberachse 30 aufgekeilten Kettenrade 31, welches durch eine endlose Kette 32 mit dem schwingenden Querbalken 33 ver-

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(2. Auflage, ausgegeben am 25. Juni

bunden ist. Der Querbalken 33 seinerseits ist mit unter der Wirkung von Federn 35 stehenden Stangen 34 derart verbunden, daß in der Einströmstellung des Expansionsschiebers bei Umlauf der Maschine nach rechts (Fig. 2) die linke Feder 35 gespannt ist, so daß nach Auslösung der Sperrscheibe 29, wie bereits erwähnt, der Expansionsschieber unter Entspannung der linken'Feder 35 nach rechts verdreht wird.

Die Füllung der Maschine ist mittels Handrades 36 oder aber durch einen Regler dadurch veränderlich, daß der doppelarmige Hebel 22 durch ein Schraubengetriebe verschoben wird, also früher oder später von den Mitnehmerknaggen 20 bzw. 21 verdreht wird.

Die Rückführung des Expansionsschiebers

in die Einströmstellung erfolgt durch eine besondere, am vorderen Zylinderdeckel angebrachte Steuerung in dem Augenblicke, in welchem der Kolben 9 in den Ausschnitt des Widerlagerschiebers 4 eintritt. Auf der Treibwelle 11 ist zu diesem Zweck eine Gleitrolle 37 in der gleichen radialen Lage wie der KoI-ben 9 angeordnet. Bei ihrer Rechtsdrehung stößt sie gegen den zahnförmigen Anschlag 38 des Querbalkens 33 und dreht dadurch das Spannwerk für den Expansionsschieber so weit nach links, daß der Sperrbolzen 28 wieder in den Ausschnitt der Sperrscheibe 29 einschnappen kann, -der Expansionsschieber also in der. Einströmlage festgestellt wird. Nach Umsteuerung der Maschine erfolgt die Rückführung des Expansionsschiebers durch die Gleitrolle 36 und den symmetrisch zu dem Anschlag 38 am Querbalken 33 angeordneten Anschlag 37.

Gleichzeitig mit der Rückführung des Expansionsschiebers erfolgt auch die Steuerung des Widerlagerschiebers 4, indem der in den Ausschnitt des Widerlagerschiebers 4 eintretende Kolben 9 den Widerlagerschieber 4 nach links dreht, so daß er den Durchgang für den Kolben 9 freigibt. Durch diese Drehung des Widerlagerschiebers wird aber gleichzeitig ein zweites nicht dargestelltes Federspannwerk gespannt, so daß, nachdem der Kolben in seine Anfangsstellung wieder gelangt ist, also vollständig aus dem Ausschnitt des Widerlagerschiebers 4 ausgetreten ist, letzterer unter der Wirkung des Federspannwerkes ebenfalls in seine Anfangslage gemäß Fig. 5 zurückgedreht wird. Die Umsteuerung der Maschine erfolgt durch Drehung des Exzenters 44, wodurch der mit der Exzenterstange verbundene Hebel 45 in die entgegengesetzte Lage gebracht wird. Auf dem Hebel 45 sind die Enden der Federn 35 des Federspannwerkes für den Expansionsschieber abgestützt, so daß also damit auch der Schwinghebel 33 in 6c die entgegengesetzte Lage kommt. Ferner wird bei der Drehung des Exzenters auch zugleich das mit letzterem auf gleicher Welle aufgekeilte Kettenrad 50 (und zwar nach links) gedreht, wodurch mittels der Kette 51 das Doppelkettenrad 52 in gleicher Richtung und die Welle 30 des Expansionsschiebers durch das aufgekeilte Kettenrad 31 mittels der Kette 32 so weit nach rechts gedreht wird, daß der Expansionsschieber 7 in die entgegengesetzte Stellung bewegt wird.

Bei der Umsteuerung des Expansionsschiebers erfolgt auch gleichzeitig die Umsteuerung des Widerlagerschiebers, deren Wirkungsweise aber nicht beschrieben ist.

Claims

Pate nt-An Sprüche:

1. Expansionssteuerung fur umsteuerbare Kraftmaschinen mit umlaufendem Kolben und konzentrisch im Widerlagerdrehschieber angeordnetem Expansionsschieber, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung des Expansionsschiebers (7) durch ein Federspannwerk (33, 34, 35) erfolgt, dessen Spannung zwecks Bewegung des Expansionsschiebers in die Füllungslage dadurch bewirkt wird, daß eine auf der Treibwelle (11) angeordnete Gleitrolle (36) je nach der Drehrichtung der Maschine gegen den einen oder anderen von zwei auf dem Schwinghebel (33) des Federspannwerkes angeordneten einstellbaren Anschlägen (36 bzw. 37) trifft, während seine Entspannung behufs Abschlusses des Dampfeintritts durch Auslösung eines Sperrstiftes (28) aus einer auf der Expansionsschieberwelle aufgekeilten Sperrscheibe (29) erfolgt.

2. Ausführungsform der Expansionssteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Änderung der Expansion zwischen einem von der Treibwelle (11) angetriebenen Triebwerk (18, 19, 20, '2i) und einem mit dem Sperrstift (28) verbundenen Hebelwerk (23 bis 27) ein doppelarmiger Hebel (22) angeordnet ist, der mittels einer von Hand oder vom Regler verdrehten Schraubenspindel verschoben wird und daher je nach seiner Lage den Sperrstift (28) früher oder später bewegt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.