DE2251617C3 - Trockner für keramische Erzeugnisse, insbesondere Ziegelformlinge - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Trockner für keramische Erzeugnisse, insbesondere Ziegelformlinge, nach dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1.

Die britische Patentschrift 887 771 zeigt einen Trockner für keramische Erzeugnisse, insbesondere für Ziegelformlinge, welcher einen Trockenkanal besitzt, durch welchen das Trocknungsgut hindurchtransportiert wird und in welchem oberhalb dieses Trocknungsgutes mehrere in Längsrichtung des Trockenkanals verfahrbare Lüfter angeordnet sind. Diese Lüfter sind an einem längs Schienen verfahrbaren Wagen gelagert und besitzen am Ausblasende ein Luftgehäuse.

Nachteilig ist bei diesem bekannten Trockner, daß die in den oberen Etagen der Etagenwagen liegenden Formlinge ungleich intensiver getrocknet werden als die im unteren Teil des Etagenwagens ruhenden Form-Inge, da ja die im Bereich des jeweiligen Lüfters liegenden Formlinge zuerst von der warmen mit Wasser noch nicht angereichterten Trocknungsluft beaufschlagt werden, während die darunterliegenden Formlingsschichten von einer Trocknungsluft bespült werden, die erheblich kälter und darüber hinaus auch leuchter ist

Die Folge davon ist, daß an diesen, in den Etagenwagen untenliegenden Formlinge, nur eine unvollkommene Trocknung vollzogen wird. Dieser nur unvollkommene Trockenvorgang der Formlinge führt beim nachfolgenden Brennen zu erheblichen Spannungen in diesen Formungen, was wiederum ein Aufreißen bzw. Verwerfen derselben und damit einen hohen Ausschußanteil zur Folge hat

Der Erfindung liegt hiernach die Aufgabe zugrunde, einen Trockner zu schaffen, mittels welchem unabhängig von der jeweiligen Lage der Formlingsschichten eine gleichmäßige und auch kurzzeitige Trocknung möglich ist, so daß beim Brennen der Formlinge ein Aufreißen bzw. Verwerfen mit Sicherheit vermieden wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Luftgehäuse mit einem Beden verschlossen ist, in welchem eine Anzahl Luftlöcher vorgesehen ist, daß an einem jeden Luftloch je ein Leitkanal mit Luftaustrittsdüsen angeordnet ist und daß diese Leitkanal so bemessen und über den Boden des Luftgehäuses so verteilt angeordnet sind, daß ein kleiner Teil der Leitkanäle oberhalb des Trocknungsgutes endet, während der überwiegende Teil der Leitkanäle in die Zwischenräume zwischen dem Trocknungsgut eingreift

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind diese Leitkanäle so bemessen, daß deren Düsen oberhalb des Trockengutes liegea

Zweckmäßig sind die Leitkanäle zueinander versetzt angeordnet

Durch den erfindungsgemäßen Trockner werden sämtliche Formlinge unabhängig von ihrer jeweiligen Lage im Formüngsstapel gleichmäßig mit einem Trokkengut gleicher Zustandsgrößen beaufschlagt was auch eine gleichmäßige Trocknung dieser Formlinge zur Folge hat

Dadurch, daß die Formlinge mit dem Trocknungsmedium gleicher Zustandsgröße und darüber hinaus auch gleichmäßig beaufschlagt werden, ist in der Regel auch eine Verkürzung der Trocknungszeit möglich, was eine entsprechende Leistungssteigerung nach sich zieht

Überdies wird durch die Versetzbarkeit der Leitkanäle die Möglichkeit eröffnet mit ein und demselben Trockner verschiedene Formlingsarten optimal zu trocknen.

In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch an einem Ausführungsbeispiel dargestellt Es zeigt

F i g. 1 eine Teilansicht des erfindungsgemäßen Trockners in einem Längsschnitt,

Fig.2 eine Ansicht des Trockners nuch einem Schnitt längs der Linie H-II in F i g. 1,

F i g. 3 eine Teildraufsicht auf den Trockner gemäß der Erfindung nach einem Schnitt längs der Linie HI-HI in Fig. I.

Mit 1 ist ein Trockenkanal bezeichnet, durch welchen das auf Trockenwagen 2 befindliche Trocknungsgut 3, z, B. keramische Formlinge, befördert wird.

An den Seitenwänden Id und 16 des Trocknen 1 sind Schienen 4,3 angebracht auf welchen ein Wagen β in Richtung der Pfeile 7 hin- und herbewegbar angeordnet ist

Dieser Wagen 6 besteht aus einem Rahmen 8, an welchem ein Lüfter 9 angebracht ist der die Umwältluft in Richtung auf das Trocknungsjrut 3 befördert Die Ausblasseite dieses Lüfters 9 endet in einem Luftgehäuse 10, welches am Boden angeordnete Luftlöcher Il aufweist An diese Luftlöcher U schließen sich Leitkanäle 12, 13 an, weiche an den frei nach unten hängenden Enden als Düsen 14,15 ausgebildet sind.

Die Düsen 14 ragen in die Zwischenräume hinsin, welche das auf den Trocknerwagen 2 befindliche Trocknungsgut 3 voneinander trennt, während die Düsen 15 in diese Zwischenräume nicht eingreifen· sondern vielmehr kurz oberhalb des Trocknungsgutes 3 enden. Die Düsen 14 weisen Löcher auf, durch welche die Umwälzluft quer zur Fahrtrichtung des Wagens 6 in Richtung auf das Trocknungsgut 3 ausströmt Die Luftstrahlen, welche aus den Düsen IS austreten, richten sich senkrecht auf das Trocknungsgut 3. Um einen gu-

i/

ten Trocknungsgrad zu verwirklichen, sind die Düsen 14 gegeneinander versetzt angeordnet (Fig.3> Die Leitkanäle 12,13 sind dabei zweckmäßig mit dem Gehäuse 10 lösbar verbunden und können entsprechend dem jeweiligen Trocknungsprogramm in einer anderen versetzten Weise als in F i g. 3 dargestellt am Gehäuse 10 angebracht werden.

In der Decke Ic des Trockenkanals 1 ist eine Wannluftöffnung 16 vorgesehen, durch welche die entsprechend klimatisierte Warmluft eingeführt wird. Im Boden Iddes Trockenkanals 1 befindet sich eine Naßluftöffnung 17, durch weiche die Naßluft abgeführt wird.

Der Wagen 6 wandert nun kontinuierlich in hin- und hergehender Bewegung durch den Trockenkanal 1 hindurch, wobei der lüfter 9 die Trocknungsluft in Richtung auf das Trocknungsgut 3 befördert Nachdem die Trocknungsluft das Trocknungsgut 3 umspült hat, wird diese entsprechend der in F i g. 1 angedeuteten Pfeile 18,19 und 20,21 vom Lüfter 9 wieder angesaugt, so daß ein Umwälzkreis entsteht

Es ist natürlich auch möglich, mehr als einen Wagen 6 und damit mehr als einen Lüfter 9 im Trockenkanal 1 anzuordnen; in diesem Falle werden mehrere Wagen 6 hintereinander gelagert Jeder Wagen 6 durchwandert dann kontinuierlich eine bestimmte Zone des Trockenkanals 1, in welchem entsprechend der gewünschten Trocknuiigsgeschwindigkeit mehr oder weniger Trocknungsluft zugeführt wird. Diese Trocknungsluftmenge beträgt ein Bruchteil der mit dem im Wagen 6 befindlichen Lüfter 9 umgewälzten Trocknungsluft, so daß der größte Teil der aus den Düsen 14,15 austretenden Luftmenge von dem Lüfter 9 wieder angesaugt und mit der zugeführten, konditionierten Trocknungsluft vermischt wird. Dadurch läßt sich die Luftkondition genau einregeln, und das Trocknungsgut 3 wird — dem jeweiligen Trocknungsfortschritt entsprechend — mit mehr oder weniger feuchter Luft mit genau passender Trocknungslufttemperatur angeblasen.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Trockner für keramische Erzeugnisse, insbesondere Ziegelformlinge, mit einem Trockenkanal, durch welchen das Trocknungsgut hindurchtransportiert wird und in welchem oberhalb des Trocknungsgutes zumindest ein in Längsrichtung des Trockenkanals verfahrbarer Lüfter angeordnet ist, der an einem längs Schienen verfahrbaren Wagen angeordnet ist und der ein am Ausblasende befestigtes Luftgehäuse besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftgehäuse (10) mit einem Boden verschlossen ist in welchem eine Anxahl Luftlöcher (11) vorgesehen ist, daß an einem jeden Luftloch (11) je ein Leitkanal (12, 13) mit Luftaustrittsdüsen (14, 15) angeordnet ist und daß diese Leitkanäle (12,13) so bemessen und über den Boden des Luftgehäuses (10) so verteilt angeordnet sind, daß ein kleiner Teil der Leitkanäle (13) oberhalb des ao Trocknungsgutes (3) endet während der überwiegende Teil der Leitkanäle (12) in die Zwischenräume zwischen dem Trocknungsgut (3) eingreift

2. Trockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese Leitkanäle (13) so bemessen as sind, daß deren Düsen (15) oberhalb des Trockengutes (3) liegen.

3. Trockner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß die Leitkanäle (12) zueinander versetzt angeordnet sind.