DE224970C - - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

R EICH S PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVl 224970 — KLASSE 49 c. GRUPPE

CARL BILHARTZ in ERSTEIN i.-Els.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. August 1909 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Neuerung an einer Vorrichtung zum Schneiden von Innen- und Außengewinden mit einer senkrecht zur Drehachse verstellbaren Werkzeugspindel und einer feststehenden, ausrückbaren Gewindeführung für den Vorschub der letzteren. Die Erfindung besteht darin, daß . die Gewindeführung aus einer Mutter gebildet ist, deren innerer Durchmesser größer ist als

ίο der Durchmesser der Werkzeugspindel, und daß sie in einem feststehenden Ring gelagert und ihr Umfang exzentrisch zu ihrer Bohrung ist, so daß durch entsprechende Drehung der Führungsmutter ihr Gewinde in dasjenige der Werkzeugspindel eingerückt oder aus demselben ausgerückt werden kann. Mit dieser Vorrichtung können Gewinde von bedeutendem Durchmesserunterschied ohne Werkzeugwechsel geschnitten weiden.

Auf der Zeichnung ist ein zum Anbringen an der Arbeitsspindel einer Bohr- oder Fräsmaschine eingerichtetes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. ι ist ein Längsschnitt desselben;

Fig. 2 ist eine teilweise geschnittene Draufsicht;

Fig. 3 ist ein Querschnitt nach der Linie x-x der Fig. 1;

Fig. 4 zeigt denselben Schnitt wie Fig. 3 bei veränderter Lage einiger Organe.

An einem Konus α, welcher in einer entsprechenden zentralen Bohrung der Spindel δ einer Bohr- oder Fräsmaschine abnehmbar befestigt wird, sitzt ein Führungsstück c für den Schlitten d fest; dieser kann mittels der Schraubenspindel e, die am Führungsstück c 40

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drehbar gelagert und durch eine am Schlitten d gehaltene Mutter f hindurchgeschraubt ist, senkrecht zur Spindel δ verschoben werden. In die kegelförmige Ausbohrung des Schlittens d ist der Konus g eines Rohres h eingesteckt und durch einen Stift i darin gehalten. In dieses Rohr h ist die Werkzeugspindel k eingeschoben, welche an ihrem freien Ende den einer Ganglücke des zu schneidenden Gewindes entsprechend zugeschärften Schneidstahl I trägt und mit einer Längsnut m versehen ist, in welche eine Schraube η hineinfaßt, um die Drehung der Spindel k im Rohr h zu verhindern, achsiale Verschiebungen derselben jedoch zu gestatten. Auf dem größten Teil ihrer Länge ist die Spindel k am ganzen Umfange oder an einem Teil ihres Umfanges mit einem Gewinde versehen, dessen Ganghöhe derjenigen des zu schneidenden Gewindes entspricht und in welches das Gewinde der Führungsmutter 0 eingreift. Die Mutter 0 ist zweiteilig und zwischen zwei Wulste p q des Rohres h eingesetzt; der Gewindeteil der Spindel k tritt durch eine Öffnung des zwischen diesen Wulsten befindlichen Teiles des Rohres h aus. An ihrem Umfang ist die Mutter 0 exzentrisch abgedreht und ruht in einem ebenfalls exzentrisch ausgedrehten Teil eines auf die Wulste ft q aufgeschobenen Ringes v. Dieser Ring ist mit einem Schlitz s versehen, durch welchen ein in der Mutter 0 befestigter, mit Gewinde versehener Bolzen t hindurchfaßt. Durch eine auf diesen Bolzen t aufgeschraubte Flügelmutter u kann die Mutter 0 im Ring r festgestellt werden, während nach Lockern der Flügelmutter u die Mutter 0 im

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Ring r um etwa 90 ° gedreht werden kann und dabei außer Eingriff mit dem Gewinde der Spindel k gelangt. Am Ring r ist eine Stange ν befestigt, mittels welcher dieser Ring verhindert werden kann, an der Umdrehung des Schlittens d und des Rohres h teilzunehmen. Die Muttern w und ζ dienen zum Herausdrücken der Konusse α und g aus den Teilen b und d.

Wenn sich die Teile in der in den Fig. 1 bis 3 angegebenen Stellung befinden und die Spindel δ sich im Sinne des Pfeiles y (Fig. 2) dreht, wird, wenn durch Halten der Stange v, z. B. in einem Ring, der Ring r und die Mutter 0 an der Umdrehung gehindert werden, die Spindel k bei jeder Umdrehung der Spindel b um eine Ganghöhe ihres Gewindes vorwärts geschoben. Durch Einstellen des Schlittens d wird der Schneidstahl / in Ein-

ao griff mit der mit Gewinde zu versehenden Stelle des Werkstückes gebracht. Nach jedem Durchgang des Schneidstahles / wird nach Abstellen der Bewegung durch Verschieben des Schlittens d der Schneidstahl/ aus dem Bereich des geschnittenen Gewindes gebracht, die Mutter 0 ausgerückt (Fig- 4) und die Spindel k in ihre Anfangsstellung (Fig. ι und 2) zurückgeschoben; dann wird die Mutter ο wieder eingerückt und durch Anziehen der Flügelmutter u. . festgestellt, so daß nach Inbewegungsetzen der Spindel b der Vorschub der Spindel k von neuem beginnt. ' Der Angriff des Schneidstahles I wird dabei durch Verstellen des Schlittens d geregelt. Zum Schneiden von Außengewinden ist der Schneidstahl um 180 ° um seine Längsachse gedreht zu befestigen und der Schlitten d so einzustellen, daß das Rohr h mit der Werkzeugspindel um den mit Gewinde zu versehenden Teil herumläuft.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zum Schneiden von Innen- und Außengewinden mit feststehender, ausrückbarer Gewindeführung für die Werkzeugspindel, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Durchmesser der Führungsmutter (0) größer ist als der Duchmesser der Spindel (k),. daß sie in einem feststehenden Ringe (r) gelagert und ihr Umfang exzentrisch zu ihrer Bohrung ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.