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anordnung zum Trennen von Probestäben und Restlängen von Walzgut verschiedenster
Profilquerschnitte Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Trennen von Probestäben
und Restlängen von Walzgut verschiedenster Profilquerschnitte aus der Walzlinie
von Draht- und/oder Feinstahlstraßen, wobei hinter der Walzstraße eine Schere zum
Schopfen und Unterteilen angeordnet ist. Dabei wird das Walzgut wahlweise zu Ringen
gewickelt oder in Teillängen einem Kühlbett zugeführt, Bei derartigen Anlagen stellt
sich immer wieder das Problem einer für den Materialfluß störungsfreien Probenentnahme
vom Vorderende, aus der Mitte oder vom Schwanzende der Walzlänge. Außerdem ist es
bei Feinstahl wünschenswert, kurze Restlängen, die kleiner als eine Handelslänge
sind, nicht mit über das Kühlbett zu fördern, da diese erfahrungsgemäß-Störungen
beim Auflaufen auf das Kühlbett verursachen und manuell entweder aus dem Kühlbett
oder spätestens vor der Kaltschere zu eliminieren sind. Außerdem ist es beim Haspeln
von Feinstahl erforderlich an den Kopf- und Schwanzenden die nicht maßhaltigen Stücke
vor Erreichen des Haspels abzuschneiden, da auch ein Abschneiden des Kopfendes des
gewickelten Bundes nach dem Aufwickeln nicht mehr möglich ist. Diese Maßnahmen erfordern
jedoch vor der Kaltschere unnötige Pausenzeiten, die den zügigen Materialfluß störenD
Außerdem wird aus Gründen der erhöhten Ausnutzung der Walzstraßen verlangt, die
Restlängen als verkaufs fähiges Walzgut zu erhalten; Außerdem sollen Proben von
dem laufenden Walzgut entnommen werden Es ist bereits in der noch nicht zum Stand
der Technik gehörenden Patentanmeldung P 21 45 020.4-1-4 vorgeschlagen worden, Probenahmen
vom laufenden Walzgut'hinter der Schere mittels einer Lamellentrommel zu entnehmen.
Diese ist jedoch nicht geeignet, Restlängen insbesondere solche von Flach-, U- und
Winkelprofilen beschädigungs-und
deformierungsrrei aus der Förderlinie
auszuscheiden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die vom laufenden Walzgut geschnittenen
Proben und Restlängen verschiedenster Profilquerschnitte betriebssicher und beschädigungsfrei
bei Haspelbetrieb oder Kühlbettbetrieb aus der Förderlinie abzulenken, so daß diese
noch als verkaufsfähiges Walzgut erhalten bleiben.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird vorgeschlagen, einer Weiche
zum wahlweisen Umführen von haspelfähigem oder über das Kühlbett zu förderndem Walzgut
im Auflaufrollgang des Kühlbettes eine Doppelweiche nachzuordnen, die in Förderrichtung
hintereinanderliegend einerseits aus einer an sich bekannten schwenkbeweglichen
, langgestreckten, rohrförmigen Lenkeinrichtung und andererseits aus einer Anzahl
von sich über mehrere Rolenteilungen erstreckenden, bezüglich der Förderebene heb-
und senkbaren diagonal zum Rinnenboden miteinander fluchtenden Lenkwänden gebildeten
Lenkeinrichtung besteht, Die beiden Lenkeinrichtungen sind unabhängig voneinander
betätigbar. Der Doppelweiche ist in Verlängerung der Auslenkbewegung der beiden
Lenkeinrichtungen spitzwinklig zu dem Auflaufrollgang des Kühlbettes ein Abförderrollgang
zugeordnet.
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Eine solche Anordnung hat den Vorteil, daß über die weitere rohrförmige
Weiche Probestäbe und Restlängen von Draht und Profilquerschnitten kleinerer Abmessungen
und über die Lenkwände solche von deformierungs- und beschädigungsanfälligen Profilquerschnitten,
wie Flach, Winkel- und U-Profile, an der gleichen Stelle betriebssicher und sanft
unter Erhalt der Verkaufsfähigkeit abgelenkt werden können, Als weitere Merkmale
der Erfindung ist die der Lenkwand gegenüberliegende Seitenwand quer zur Förderrichtung
unabhängig von den Lenkwänden schwenk- oder verschiebebeweglich ausgebildet, um
vor dem Ende des Einlaufens der Probestäbe oder des Restendes in den Abförderrollgang
die Rinne des Auflaufrollgangs wieder zu schließen
bezw. vor dem
Beginn des Einlaufens zu öffnen. Der Ablenkungswinkel der Förderlinie des Abförderrollgangs
ist dabei gegenüber dem des Auflaufrollgangs wegen der möglichen seitlichen Ausbiegung
des Walzgutes äußerst klein gehalten. Die Lenkwände in der gemeinsamen Fluchtlinie
sind vorzugsweise schuppenartig versetzt zueinander angeordnet, damittein Anstoßen
der Stabspitzen an den Lenkwänden in den Rollenlücken vermieden wird. Die Umfangsgeschwindigkeit
der Rollen des Abförderrollgangs ist um ein Vielfaches geringer als die der Rollen
des Auflaufrollgangs um ein Abbremsen der Probestäbe oder Restlängen auf kürzestem
Förderweg vor dem Abfördern zu erzielen, Die Hubbewegung der Lenkwände soll langsam,
deren Absenkbewegung schnell erfolgen, um einerseits vor dem Ablenken der Probestäbe
oder Restlängen ein ruhiges und beschädigungsfreies Einziehen des Endes der ühlbettlänge
und andererseits ein schnelles Schließen der Lücke zwischen Auflaufrollgang und
Abförderrollgang sicherzustellen. Schließlich sind mindestens im Bereich der Lenkwände
sich gemeinsam über den Bereich des Auflaufrollgangs und des Abförderrollgangs längserstreckende
Rollgangsrollen vorgesehen, um eine geschlossene gemeinsame Förderebene zu erhalten.
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Außerdem sind in dem Bereich der Lenkwände Steckleisten in Längsrichtung
einsetzbar, welche beim Fördern von Draht und Feinstahl mit kleinen Querschnittsabmessungen,
bei denen die Lenkwände zum Ablenken der Probestäbe und Restenden in den Auflaufrollgang
nicht benutzt werden, eine Lücke zwischen dem Auf laufrollgang und dem Abförderrollgang
unterteilen.
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Die Anordnung läßt sich nicht nur bei der Verbindung von Draht-und
Feinstahlstraßen verwenden, sondern läßt einen sinngemäßen Einsatz bei Draht-, Feinstahl-
oder Mittelstahlstraßen zu.
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Ein Ausführungsbei-spiel der Erfindung stellt die Zeichnung als Gesamtansicht
der Anlage in der Draufsicht dar,
In der Zeichnung ist mit 1 ein
Rollgang bezeichnet, der das Walzgut von einer nicht weiter dargestellten Walzstraße
einer rotierenden Schopf- und Teilschere 2 zuführt0 Die kurzen Schopfenden werden
seitlich in eine nachgeordnete Schrottsammelstelle 3 übergeführt.
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In Verlängerung des Rollgangs 1 schließt sich ein Förderrollgang 4
an, in welchem eine schwenkbewegliche Rohrweiche 5 angeordnet isto Die Rohrweiche
5 ist hydraulisch oder pneumatisch mittels eines in einem Zylinder 6 geführten Kolbens
über ein Gestänge 7 betätigbar, und kann durch eine Führungsrinne mit U-Profil beim
Kühlbettbetrieb ersetzt werden. Dadurch ist wahlweise wickelfähiges Walzgut in einer
Rohrführung 8 a zu weiter nicht dargestellten Haspeln oder biegungssteifes bezw.
Walzgut verschiedenster Profilquerschnitte über einen Auflaufrollgang 8 in Kühlbettlängen
auf ein weiter nicht dargestelltes Kühlbett überführbar. In den Auflaufrollgang
8 ist eine weitere, mittels eines hydraulischen oder pneumatischen Kraftmittels
9 schwenkbewegliche Rohrweiche 10 eingeschaltet, die durch ein wahlweises Aus lenken
Probestäbe oder Restlängen aus der Förderrichtung des Auflaufrollgangs 8 in einen
sehr spitzwinklig dazu verlaufenden Abförderrollgang 11 ermöglicht. Die Rohrführung
der Rohrweiche 10 ist je nach Walzgutquerschnitt und Profil auswechselbar und kann
sowohl als durchgehende Rohrführung für das Uberführen von Probestäben und Restlängen
von wickelfähigem Walzgut oder als U-rörmige Rinne gegebenenfalls mit Ausnehmungen
in der Bodenplatte für das Durchgreifen der Rollgangsrollen zum Auslenken von Probestäben
und Restlängen von biegungssteifem Rund- und Profilquerschnitten in den Abförderrollgang
11 ausgebildet sein. Die Rohrweiche 10 ist relativ lang ausgeführt, um ein sanftes
Auslenken des deformierungsempfindlichen Walzgutes zu gewährleisten.
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Hinter der weiteren Rohrweiche 10 ist in dem Auflaufrollgang 8 eine
weitere Auslenkeinrichtung angeordnet, die aus bezogen auf die Förderebene mittels
Hubantrieb 15 heb- und senkbaren Lenkwänden 12 gebildet wird, die sich zwischen
mehreren Rollenteilungen diagonal
im Rinnenboden längserstrecken
und schuppenartig versetzt zueìnander zur besseren Führung beim Aus lenken von deformierungs-
und beschädigungsempfindlichen Profilquerschnitten vorgesehen ist.
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An der den Lenkwänden 12 gegenüberliegenden Seite wird die Rinne von
einer beispielsweise mittels Kniehebel 13 betätigtbaren quer zur Förderrichtung
verschiebe- oder schwenkbeweglichen Seitenwand 14 begrenzt, die je nach Förderlinie
den Abförderrollgang 11 oder den Auflaufrollgang 8 seitlich begrenzt. Diese aus
Lenkwänden 12 bestehende Lenkeinrichtung dient zum sanften deformierungs- und beschädigungsfreien
Überführen von Probestäben bezw. Restlängen von beispielsweise Flach-, U- und Winkelprofilen
aus dem Auf laufrollgang 8 in den Abörderrollgang 11. Im'Bereich der Lenkwände 12
haben der Auf laufrollgang 8 und der Abförderrollgang 11 gemeinsame, sich mindestens
über die gesamte Förderebene im Bereich der Lenkwände längserstreckende Förderrollen
8 b. Wie in der Zeichnung dargestellt, kann der Abschnitt der Förderrollen 8 b über
den Bereich der Lenkwände 12 auch aus baulichen Gründen hinausgehen.
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Zum schnellen Abbremsen der Probestäbe oder Restlängen ist die.
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Umfangsgeschwindigkeit der Förderrollen des Abförderröllgangs 11 um
ein Vielfaches geringer als die des Auflaufrollgangs 8.
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Da die eine Doppelweiche bildende weitere Rohrweiche 10 und die Lenkwände
12 verschiedene Aufgaben erfüllen, sind diese unabhängig voneinander oder zeitlich
nacheinander betätigbar. Auch ist der weiter nicht dargestellte, aus heb- und senkbaren
Winkelhebeln gebildete Hubantrieb der Lenkwände 12 und der Verschiebe- oder Schwenkantrieb
13 der Seitenwand 14 unabhängig voneinander steuerbar.
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Die Funktionsweise der Anlage ist folgende: Beim Walzen von wickelfähigem
Walzgut wie Drahtquerschnitten werden die Kopf- und Schwanzenden in bekannter Weise
mittels der rotierenden
Schere 2 geschopft und die kurzen Schopfenden
in die seitlich der Förderlinie befindliche Schrottsammelstelle 3 abgefördert. Das
Walzgut wird über den Förderrollgang 4 der als Rohrweiche 5 ausgebildeten Lenkeinrichtung
zugeführt, die das Walzgut nach Umsteuern in die Rohrführung 8 a umlenkt und den
weiter nicht dargestellten Haspelgruppen zuführt. Zum Abfördern von Kopf- oder Endstücken
als Probestäbe oder von Probestäben an beliebiger Stelle des Walzgutstranges und
zum Abfördern der Restlängen wird die Rohrweiche 5 vor Auslaufen der vorlaufenden
Walzgutlänge wieder in die Förderlinie des Auflaufrollgangs 8 eingeschwenkt und
der Probestab oder die Restlänge laufen durch die in die Förderlinie des AbSörderrollgangs
11 eingeschwenkte weitere Rohrweiche 10, wo diese durch bi die geringe Umfangsgeschwindigkeit
der Rollgangsrollen schnell um Stillstand abgebremst und abgefördert werden. Die
Lücke im Bereich der Rollgangsrollen 8 b zwischen dem Auf laufrollgang 8 und dem
Abförderrollgang 11 wird durch Steckleisten 14 a geschlossen.
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Beim Walzen von biegungssteifem und profiliertem Walzgut wie dickeren
Rundquerschnitten und Flach-, Winkel- und U-Profilen werden die Rohrweichen 5 und
10 gegen entsprechende Führungen mit U-förmigem Profilquerschnitt, die zum Führen
von Profilen geeignet sind, ausgewechselt.
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Da dieses Walzgut in Kühlbettlängen dem Kühlbett zugeführt wird, ist
die Lenkeinrichtung 5 in die Förderlinie des Au£laufrollgangs 8 eines nicht weiter
dargestellten Kühlbettes gerichtet. Die Kühlbettlängen durchlaufen die ebenfalls
in die Förderlinie des Auflaufrollgangs 8 gerichtete weitere Lenkeinrichtung 10
und werden dem Kühlbett zugeführt. Zum Auslenken von Probestäben und Restlängen
von kleineren Feinstahlprofilen wird die Lenkeinrichtung 10 in die Förderlinie des
Abförderrollgangs 11 umgesteuert, so daß diese Teillängen unter sanfter Auslenkung
in den sehr spitzwinklig zum Auflaufrollgang 8 verlaufenden Abförderrollgang 11
deformierungs-und
beschädigungsfrei übergeführt werden0 Die Lenkwände
12 bleiben dabei unter die Förderebene abgesenkt, um die im Bereich der Lenkwände
12 befindliche Lücke zwischen dem Sammelrollgang 11 und dem Auflaufrollgang $ zu
schließen werden bei diesen kleinen Feinstahlprofilen ebenfalls Steckleisten 14
a als Trennwände zwischen beiden Rollgängen 8 und 11 eingesetzt0 Beim Zufördern
von größeren Feinstahlprofilen werden die Steckleisten 14 a entfernt. Die Lenkeinrichtung
5 bleibt in ihrer in Förderrichtung des Auflaufrollgangs 8 gerichteten Stellung,
Beim Einlaufen von Kühlbettlängen ist auch die Lenkeinrichtung 10 in Förderrichtung
des Auflaufrollgangs 8 eingestellt. Beim Einlaufen von Probestäben oder Restlängen
werden die Lenkwände 12 vor Passieren des Endes der vorlaufenden Länge mittels des
Hubantriebes 15 langsam angehoben, so daß einerseits das nachfolgende Kopfende des
Probestabes oder der Restlänge längs der schuppenartig versetzt zueinander diagonal
zum Rinnenboden des Auflaufrollgangs 8 verlaufenden Lenkwände 12 in den Abförderrollgang
11 übergeführt wird und andererseits sich das Schwanzende der Kühlbettlänge über
die noch niedrige Oberkante der Lenkwand 12 in den Auflaufrollgang 8 beschädigungsfrei
einziehen kann. Bei Berühren der Lenkwand 12 durch das Kopfende des Probestabes
oder der Rest länge wird auch die Lenkeinrichtung 10 in die Förderlinie des Abförderrollgangs
11 eingeschwenkt. Dadurch wird ein sicheres deformierungs- und beschädigungsfreies
Überführen auch von Probestäben und Restlängen von größeren Feinstahlprofilen gewährleistet
und erreicht, daß die ausgesonderten Längen noch verkaufsfähig bleiben. Durch das
sanfte Umführen unterbleibt ein Zerren oder Verbiegen der Längen, ohne dabei auf
das vollmechanische Auslenken aus dem Materialfluß versichten zu müssen. Die Probestäbe
und Restlängen kommen auf dem Abförderrollgang 11 in vorbeschriebener Weise durch
die sehr geringe Umfangsgeschwindigkeit der Rollgangsrollen schnell zum Stillstand
und können abgefördert werden.
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Vor dem Auslaufen des Probestabes oder der Restlänge aus der Lenkeinrichtung
10 werden die Lenkwände 12 schnell abgesenkt und die Seitenwand 14 wird zusammen
mit der Lenkeinrichtung in Richtung des Auflaufrollgangs 8 eingeschwenkt, damit
das Kopfende der nachfolgenden Kühlbettlänge in die Förderlinie des Auflaufrollgangs
8 geführt wird und dazu der Rinnenabschnitt im Bereich der Lenkwände 12 zwischen
dem Abförderrollgang 11 und dem Auflaufrollgang 8 geschlossen ist.