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BESCHREIBUNG: Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausziehmaschine
für aus einer horizontalen Stranggiessanlage austretende, im Kern noch flüssige
Stränge aus Metall, insbesondere aus Stahl, wobei an der Strangschale zur Anlage
gelangende Anpreßmittel die Ausziehkraft reibschlüssig übertragen, und das Ausziehen
schrittweise unter Zwischenschaltung von Haltezeiten erfolgt, und vor jeder Ziehzeit
der Stranq kurzzeitig zur Ziehrichtung entgegengesetzt zurückgestoßen wird.
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Eine derart intermittierende Betriebsweise muß gewährleisten, daß
eine einwandfreie Strangschale gebildet wird, ohne daß Querrisse dabei zu befürchten
sind. Andererseits muß auch sichergestellt sein, daß die Abziehgeschwindigkeit genügend
groß ist, um eine befriedigende Leistung erzielen zu können, so daß die Stranggiessanlage
zuverlässig in eine bestehende Produktionsanlage zwischen Stahlwerk und Walzwerk
integrierbar ist. Diese Bedingunga-n fuhren zu einer Optimierung des Ausziehens,
welches bei' Stahl beispielsweise 100 bis 250 Zyklen je Minute umfassen kann, wobei
die Oberflächenqualität und die Werkstoffzusammensetzung von maßgeblichem Einfluß
sind. Oblicherweise werden die Antriebseinheiten wahrend des Ausziehens in Ziehrichtung
angetrieben, wahrend der Haltezeit angehalten und während eines kurzen Rückstosses
reversierend angetrieben. Bei den erwähnten 100 bis 250 Zylen pro Minute kommt man
auf Haltezeiten von zum Beispiel etwa 6,2 sec und aus Ziehzeiten von zum Beispiel
etwa 0,1 bis 096 sec.
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Diese extrem kurfristigen Belastungen haben in der Praxis bei der
Auslegung der Antriebe erhebliche Probleme ergeben Der Erfindung liegt, hiervon
ausgehend, die Aufgabe zugrunde, eine Ausziehmaschine der einleitend beschriebenen
Art zu schaffen, die sich für die estrem kurzen Zyklen besser als die bisherigen
Ausführungsformen eignet.
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Diese Aufgabenstellung wird nach dem Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs
1 gelöst, für den die Kennzeichnungsteile den Ansprüche 2 bis 7 vorteilhafte Wei
terentwlckl ungen darstellen.
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Man kommt auf diese Weise zu einer Trennung der Funktion innerhalb
der Ausziehmaschine bezüglich des Ausziehens und des Riickstoßens, für welche beiden
Vorgänge die Antriebe ständig eingeschaltet bleiben. Wenn von der Ziehzeit zur Haltezeit
übergegangen werden soll, ist es zunächst erforderlich, die Anpreßmittel zu lösen.
Zum Zwecke des Rückstoßes bedürfen die weiteren Anpreßmittel sodann einer kurzfristigen
Anpressung, um dann erneut gelöst zu werden1 woraufhin die Ziehzeit durch Anstellung
der hierfür maßgeblichen Anpreßmittel eingeleitet wird.
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Eine derartige Ausziehmaschine erlaubt die Einhaltung der aus metallurgischen
sowie betriebstechnischen Gründen vorsegebenen Anzahl von Zyklen je Zeiteinheit
mit einer sehr hohen Zuverlässigkeit, wobei die Antriebe besonders schonend belastet
sind.
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Um während des Zurückstoßens keine Durchknickung der Strangschale
besorgen zu müssen, ist es nach einem weiteren Merkmal der Erfindung von Vorteil,
die zusätzlichen Anpreßmittel in Ziehrichtung vor den den Strang ausziehenden Anpreßmitteln
anzuordnen. Damit können die zusätzlichen Anpreßmittel dichter an den Kokillenausgang
gebracht werden, so daß sich die Knicklänge, die während des Rückstoßens von Einfluß
sein kann, entsprechend verringert.
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Als Anpreßmittel eignen sich insbesondere Treibrollen,wie sie als
solche bekannt sind. Für diese Treibrollen sind nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung im Maschinenrahmen Führungsschlitten vorgesehen, die jeweils unter Ausschluß
des anderen anpreßbar sind. Diese Führungsschlitten brauchen nur sehr kurze Wege
zurückzulegen, so daß die Anpressung auch innerhalb der erforderlichen kurzen Zeiten
möglich ist.
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Sle sind insbesondere quer zur Ziehrichtung anpreßbar, wobei sie den
kürzestmöglichen Weg zurücklegen müssen.
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Zur Ausfuehrung der Anpressung der Treibrollen eignen sich in vorteilhafter
Ausführungsform der Erfindung Kniehebelgestänge, die so ausgeführt sind, daß sie
mit ihren Außengelenken am Führungsschlitten bzw. am Maschinenrahmen angreifen,
während die mittleren Gelenke mittels einer Kolben-Zylindereinheit beweglich gehalten
sind. Man kann auf diese Weise mit einer sehr kleinen und dementsprechend leicht
beaufschlagbaren Kolben-Zylindereinheit hinreichend starke Anpreßkräfte übertragen.-
Für
die jeweils gegenüberliegenden Führungsschlitten findet meckmäßig gegenüber dem
Maschinenrahmen eine Abstützunq mittels weiterer Zylinder-Kolbeneinheiten statt,
die zugleich Maßabweichungen des Stranges sowie den Verschleiß der Treibrollen auszuqieichen
vermögen.
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Die Steuerung der Beaufschlagung der Zylinder mittels Druckfluid lälSt
sich unterVerwendung eines Zeittaktgebers genügend kurzfristig vornehmen. Durch
eine zusätzliche Torschlatung läßt sich sicherstellen, daß eine Anpressung der zur
Ziehrichtung entgeqengesetzt angetriebenen Treibrollen nur dann stattfindet, wenn
die in Ziehrichtung angetriebener Treibrollen nicht angepreßt sind. Durch diese
Sicherheitsschaltunq werden Fehl steuerungen verhindert, als deren Folge es zu Beschädigungen
der Strangschale kommen könnte.
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Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung dienen die Zeichnungen,
welche sich auf ein Ausführungsbeispiel beziehen. Darin zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht
auf die neue Ausziehmaschine, Fig. 2 eine Ansicht entsprechend Fig. 1, jedoch in
der Ziehrichtung gesehen u n d Fig.3 eine Ansicht entsprechend Fig. 1, jedoch in
seitlicher Ansicht.
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Der Maschienrahmen 1, wie er in Fig. 1 im Schnitt schraffiert dargestellt
ist, besitzt je zwei untere in vertikaler Richtung bewegliche Führungsschlitten
2 und 3, die in Ziehrichtung 17 beabstandet voneinander sind. Oberhalb dieser Führungsschlitten
befinden sich je zwei weitere Führungsschlitten 2a und 3a. Die F0hrungsschlitten
tragen Lager 4, die grundsätzlich von gleichem Aufbau sind. In diesen Lagern sind
zwei Treibrollenpaare, nämlich 5 und 5' einerseits und, und zwar in Ziehrichtung
17 vorgeschaltet, 11 und 11' gelagert. Während die erstgenannten Treibrollen 5,
5' in der Förderrichtung ständig angetrieben sind, sind die zusätzlichen beiden
Treibrollen 11 11' entgegengesetzt zur Förderrichtung angetrieben. In Fig. 3 sind
demgemäß die Antriebsrichtungen mit Bogenpfeilen wiedergegeben.
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Die genannten Sätze Treibrollen 5, 5' bzw. 11, 11' sind jeweils wahlweise
am Strang 16 anpreßbar. In Fig. 1 ist der Strang 16 abschnittweise wiedergegeben.
Er wird in der Spießkantstellung von den diaboloartig gestalteten Treibrollen 5,
5' in der Ziehrichtung ausgezogen, sofern die Treibrollen 5, 5' angepreßt sind.
Andererseits kann er entgegengesetzt zur Ziehrichtung 17 von den Treibrollen 11,
11' zurückgestoßen werden, wenn letztere angepreßt sind. In beiden Fällen finden
prinzipi-ell gleichgestaltete Antriebe 6 für die Treibrollen Verwendung, und zwar
derart, daß jede Treibrolle einen eigenen Antrieb 6 besitzt.
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Um die Anpressung zu bewirken, ist es an sich ausreichend, wenn nur
jeweils eine Rolle eines Rollenpaares angepreßt wird. Diesem Zwecke dienen im Ausführungsbeispiel
Einrichtungen, die an den unteren Rollen 5 bzw. 11' angreifen. Dabei handelt es
sich um gelenkiq mit den Lagern 4 verbundene Kniehebelgestänge 7. Das untere Außengelenk
12 ist am Maschinenrahmen 1 und das obere Außengelenk 14 am Führunqsschlitten 2
bzw. 3 angelenkt. In beiden Fällen finden Gelenkbolzen Verwendung, wie am besten
aus Fig. 3 zu erkennen ist. Am Mittelgelenk 13, dessen Gelenkbolzen ebenfalls Fig.
3 zeigt, greift einean der Kobenstange 15 des Zylinders 9 befestigte Gabel an, so
daß dieses Gelenk bei beaufschlagung des Zylinders 9 gestreckt oder abgewinkelt
werden kann. Der Zylinder 9 ist seinerseits wiederum am Maschinenrahmen 1 angelenkt.
In zeichnerisch nicht dargestellter Weise sind am Zylinder 9 Zuleitungen und Ableitungen
für Hydraulikflüssigkeit vorgesehen, die durch Stellventile im zeitlichen Takt an
die Druckölversorgung bzw. den Pumpensumpf anschließbar sind, so daßA?nS der gewünschten
Weise zu Belastungen entweder des Führungsschlittens 2 oder des Führungs-Schlittens
3 kommt. Da die Bewegungseinrichtung für beide Schlitten die gleiche ist, ist sie
lediglich einfach mit den sich hierauf beziehenden Bezugszeichen beschrieben worden.
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An den beiden oberen Führungsschlitten 2a, 3a greifen Kolbenstangen
der mit dem Maschinerahmen 1 fest verbundenen Zylinder 10 bzw. 10' an. Damit besitzen
auch die oberen Lager 4 eine wirkungsvolle Abstützung, die es vor allem . ermöglicht,
in der bereits beschriebenen Weise Maßabweichungen des Stranges 16 bzw. einen allmählichen
Verschleiß der Treibrollen auszugleichen. Darüber hinaus lassen sich die Zylinder
10 und 10' noch für weitere steuerungstechnische Funktionen einsetzen.
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So läßt sich hiermit für die Gesamtanpressung der Treibrollen besonders
sicher ein bestimmter Wert vorgeben. Desgleichen kann man über einen Weggeber der
Ausfahrbewegung der Kolbenstangen eine Aussage über die Festigkeit der Strangschale
gewinnen, von welcher dann wiederum den Zeittaktgeber gesteuert werden kann.
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Das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel sieht zum Anpressen
er unteren Treibrollen das beschriebene Kniehebelgestänge vor und zwar im Hinblick
auf die besonders massearme Ausqestaltung der Betätigungsmittel desselben. Sofern
die Masseträqheit auf andere Weise hinreichend gering gehalten werden kann, läßt
sich das Anpressen auch auf andere geeignete Weise bewirken, so zum Beispiel mittels
direkt an den unteren Führungsschlitten angreifenden Kolben-Zylinder-Einheiten.
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L e e r s e i t e