DE2361101A1 - Gusstrang-haltevorrichtung fuer eine stranggiessmaschine - Google Patents
Gusstrang-haltevorrichtung fuer eine stranggiessmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gußstrang-Haltevorrichtung und insbesondere
eine Gußstrang-Halte- und -Kühlvorrichtung für eine Stranggießmaschine ο
Bei einer Stranggießmaschine sind die zur Halterung eines Gußstücks,
d.h. des Strangs unter einer Gießform gewählten Einrichtungen von großer Bedeutungs da bei verschiedenen Halteeinrichtungen
Unfälle durch ein Schmelzenausbrechen aus dem
Strang, Verformungen des Gußstrangs und dergl. vorkommen können,
Ausserdem werden hierdurch die Betriebsbedingungen, vrie die Gießgeschwindigkeit und dergl., Einschränkungen unterworfen. Unter den bekannten Gußstrang-Haltevorrichtungen wird
verbreitet ein Führungssystem unter Verwendung eines Rollgangs
Ke/Bl/M
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verwendet. In der Praxis ist jedoch bei dieser Vorrichtung die Gießgeschwindigkeit beschränkt, während Unfälle infolge
eines Schmelzenausbrechens unmittelbar unterhalb einer Gießform nicht ausgeschaltet werden können.
Insbesondere im Hinblick auf die in den letzten Jahren mehr und mehr geforderte hohe Produktionsleistung ergab sich eine
zunehmende Fertigungsgeschwindigkeit der Stranggießmaschinen, wodurch die Dicke der erstarrten Schale des Gußstrangs unmittelbar
unter der Gießform bzw. Kokille immer mehr abnahm. Bei dem Führungssystem unter-Verwendung des Rollgangs verstärkt
sich daher das Auftreten von Blasen im Gußstück infolge des Innendrucks des geschmolzenen Stahls, wodurch das Risiko
für Unfälle infolge eines Ausplatzens von Schmelze erhöht wird.
Aus den genannten Gründen sind in jüngster Zeit verbesserte Systeme vorgeschlagen worden, bei denen die Dicke der erstarrten
Schale unmittelbar unterhalb der Gießform vergrößert wird und bei denen zum Zweck der Verhinderung von Unfällen
durch einen Schmelzenausbruch entweder die Form verlängert oder ein feststehendes Element in Form einer Kühlplatte zur
Halterung und Kühlung des Gußstrangs unmittelbar unter der Gießform angeordnet ist. Mit dieser Anordnung konnten jedoch
in der Praxis noch keine voll zufriedenstellenden Ergebnisse erzielt werden.
Die Ursachen für dieses Versagen bestehen in den Mängeln, daß
bei einer Verlängerung der Gießform wegen der Bildung eines Luftspalts infolge der Kontraktion des Strangs keine ausreichende
Kühlwirkung erzielt werden kann, daß sich der Abrieb am unteren Endabschnitt der Gießform erhöht und daß auch infolge
der längeren Berührung zwischen der Gießform und dem Strang eine Infiltration von Kupfer in den Strang auftritt, was zu Ris-
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sen im Strang führt. Ausserdem wird im Fall der Verwendung
eines feststehenden Elements zur Halterung und Kühlung des Gußstrangs die Kühlwirkung infolge eines unvermeidbaren Spalts
zwischen diesem Element und dem Gußstück vermindert,während
gleichzeitig ein schneller Verschleiß dieses Halte- und Kühlelements für den Strang auftritt, wodurch ein großer Arbeitsaufwand
für die Wartung dieses Elements erforderlich wird.
Der Erfindung liegt daher in erster'Linie die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte, die vorgenannten Mangel vermeidende
Gußstrang-Haltevorrichtung zu schaffen, die sich für das mit hoher Geschwindigkeit erfolgende Stranggießen eignet und mit
welcher Unfälle-infolge eines Schmelzenausbruchs verhindert
werden können. ■
Diese Aufgabe wird bei einer Gußstück- bzw. Gußstrang-Haltevorrichtung
für eine Stranggießmaschine erfindungsgemäß gelöst durch eine unterseitig offene Gießform, eine Einrichtung zum
lotrechten Hin- und Herbewegen der Gießform zwischen einer oberen und einer unteren Position, während ein Gußstrang in Abwärt
srichtung aus ihr austritt, eine Gußstrang-Halteeinrichtung mit Plattengliedern, die an der Stelle, an welcher der
Gußstrang aus der Gießform austritt, mit seiner Umfangsflache
in Berührung bringbar sind, eine Einrichtung zum lotrechten Hin- und Herbewegen der Gußstrang-Halteeinrichtung in
Synchronismus mit der lotrechten Hin- und Herbewegung der
Gießform, Einrichtungen zum Abkühlen des Gußstrangs an seiner Austrittsstelle aus der Gießform und Einrichtungen zum Querverschieben
der Plattenglieder in und äußer Berührung mit dem
Gußstrang im Gleichlauf mit der lotrechten Hin-und Herbewegung der Gießform nach einem/Schema, nach welchem die Plattenglieder
beim Absenken der Gießform mit dem Gußstrang in Berührung stehen, und außer Eingriff mit dem Gußstrang zurückgezogen
sind, während die Gießform hochgefahren wird.
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Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Gußstück-Haltevorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. I3
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Einrichtung zur
Bewegung einer Gießform zusammen mit einer Gußstrang-Halte
vorrichtung nach der Erfindung in Aufwärts-' und Abwärtsrichtung und
Fig. 4 und 5 Querschnittsansichten durch abgewandelte Ausführung
sformen der Erfindung.
Im folgenden ist anhand der Fig. 1 bis 3 eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung erläutert.
Eine erfindungsgemäße Gußstrang-Haltevorrichtung besteht aus
bewegbaren Gußstück- oder Strang-Halte- und -Kühlgliedern 4, Hydraulik-Zylindern 5S um diese Glieder 4 entweder dicht an
den Strang 11 heranzubringen oder von ihm wegzubewegen, Sprührohren 9 und Sprühdüsen.10 zur Kühlung der Glieder 4 sowie
einem Tragrahmen 3 in Form von Ringgliedern 3f und lotrechten
Gliedern 3" zur Halterung der vorgenannten Bauteile. Der Tragrahmen 3 ist am unteren Ende einer Gießform! befestigt,
so daß die gesamte Gußstrang-Haltevorrichtung im Gleichlauf mit der durch den Doppelpfeil 2a-2b angedeuteten Aufwärts-
und Abwärtsbewegung der Gießform 1 aufwärts und abwärts bewegbar ist. (Die Einrichtung aur Durchführung dieser Hin- und
Herbewegung wird später noch näher erläutert werden.) Die Gußstrang-Halte- und -Kühlglieder 4 bestehen jeweils aus einer
Eisen- oder Kupferplatte, deren Kühlung entweder durch Auf-
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spritzen von Kühlwasser gegen sie mittels der hinter dem betreffenden
Glied 4 angeordneten Sprührohre 9 und Sprühdüsen 10 oder über einen wassergekühlten Mantel erfolgt, so daß das
betreffende Glied den Gußstrang 11 zu kühlen vermag, wenn es
in innige Berührung mit diesem gebracht wird. Bei der darge- stellten
Ausführungsform bilden somit die genannten Sprüh- ■ rohre 9 und die Sprühdüsen 10 eine Kühleinrichtung B für die
Gußstrang-Halte- und -Kühlglieder 4.
Für jede Außenumfangsfläche des Strangs 11 ist je ein derartiges
Glied 4 vorgesehen, das über Zapfenverbindungen 6 am lot'rechten Glied 3" des Tragrahmens montiert ist. Die
Zapfenverbindungen 6 sind mit Langlöchern versehen, so daß · die Glieder 4 in den durch den Doppelpfeil 7a-7b angedeuteten
Richtungen vpr und zurück bewegbar sind. Außerdem sind mit jedem Halte- und Kühlglied 4 für jede Umfangsflache des
Strangs 11 je ein oberer und ein unterer Hydraulik-Zylinder 5 verbunden, wobei Vorkehrungen getroffen sind, daß die Glieder
durch gleichzeitige Betätigung aller dieser Zylinder 5 an den Strang 11 angedrückt oder von ihm getrennt werden können. Bei
der dargestellten Ausführungsform bilden somit die genannten Hydraulik-Zylinder 5S die Zapfenverbindungen 6, die lotrechten
•Glieder 3" usw. eine Antriebseinrichtung A für die Halte- und
Kühlglieder 4 für den Gußstrang.
Die Konstruktion der Vorrichtung zum Hin- und Herbewegen der gesamten Gußstück-Haltevorrichtung in Aufwärts- und Abwärtsrichtung
in Synchronismus mit der. hin- und hergehenden.Aufwärts-
und Abwärtsbewegung 2a-2b der Gießform 1 und zum gleichzeitigen Andrücken oder Trennen der Glieder 4 an den 'bzw. vom
Strang 11 ist in FIg0 3 schematisch dargestellt. Bei dieser
Vorrichtung sind mehrere Hydraulikzylinder 23 zur Halterung
und zur lotrechten Bewegung der Gießform 1 vorgesehen, und diese Zylinder sind mit Drucköl von einer Hydraulikeinheit be-
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schickbar, die aus einem ölbehälter 32, einem Filter 31, einer durch einen Elektromotor 29 angetriebenen ölpumpe 28,
einem Rückschlagventil 30, Ablaß- oder Überdruckventilen 25, 27 und 36, einem elektromagnetischen Umschaltventil 26 usw.
besteht. Weiterhin ist ein Differentialwandler oder -transformator 24 zur Peststellung der oberen und unteren Endpositionen
der Gießform 1 vorgesehen, so daß letztere in lotrechter Richtung mit einer vorbestimmten Amplitude hin- und
herbewegt wird, indem das elektromagnetische Umschaltventil 26 der Hydraulikeinheit in Abhängigkeit von der Feststellung
der oberen und unteren Endpositionen der Gießform 1 durch, den Differentialwandler 24 umgeschaltet wird. Genauer gesagt, wenn
die Gießform 1 ihre untere Endposition erreicht, stellt der Differentialwandler 24 diese untere Endposition fest, wobei
in Abhängigkeit von dem in Fig. 3 durch die gestrichelte Linie angedeuteten elektrischen Meßsignal 33 das Umschaltventil 26
in seine Position 26a gemäß Fig. 3 umgestellt wird. Infolgedessen
wird das durch die Hydraulikpumpe 28 aus dem ölbehälter 32 geförderte Drucköl über einen Hydraulikkreis 34 den
Zylindern 23 sowie den anderen Zylindern 5 zur Verlagerung der Halte- und Kühlglieder 4 eingespeist, so daß die Gießform 1
in der Richtung 2a angehoben wird, während die Glieder 4 in der Richtung 7b verschoben und dabei vom Strang 11 getrennt
werden. Das Ausmaß dieser Verschiebung kann in der Größenordnung von einigen Millimetern liegen. Sodann kann der für die
AufwärtsVerlagerung der Gießform 1 erforderliche Hydraulikdruck
mittels des Überdruckventils 36 entsprechend geregelt
werden, so daß die Gießform 1 mit der höchstzulässigen Geschwindigkeit
in der Richtung 2a hochgefahren werden kann.
Wenn die Gießform 1 sodann die oberste Endposition erreicht hat, greift der Differentialwandler 24 die betreffende Fläche
ab, wobei das Umschaltventil 26 in Abhängigkeit vom elektri-
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sehen Meßsignal 33' in die der dargestellten Position entgegengesetzte Stellung 26b umgeschaltet wird. Infolgedessen
wird das Drucköl den Zylindern 5 über einen Hydraulikkreis
eingespeist, s.o daß die Zylinder 5 entgegengesetzt zur vorherigen Verlagerung in die Richtung 7a bewegt werden, um die
Halte- und Kühlglieder 4 an den Strang 11 anzupressen. Die
hierbei durch die Zylinder 5 ausgeübte Anpreßkraft kann durch entsprechende Regelung des Hydraulikdrucks des Drucköls mittels des Überdruckventils 25 auf einen solchen Wert eingestellt
werden, daß sie ausreicht, eine Blasenbildung am Gußstrang
11 zu verhindern, während der Strang 11 jedoch nicht
durch eine übermäßige Kraft zusammengequetscht wird.
In diesem Zustand fällt die Gießform 1 frei unter ihrem Eigengewicht'
herab, da der Hydraulikkreis 34 infolge des Umsehaltens
des Umschaltventils 26 in seine Position 26b zum Ölbehälter
zurückgeschaltet ist. Die Absenkgeschwindigkeit der Gießform 1 in der Richtung 2b kann jedoch durch entsprechende
Einstellung des Hydraulikdruck-Rückstroms im Hydraulikkreis
mittels des Überdruckventils 27 derart geregeltwerden, daß
die Absenkgeschwindigkeit der Gießform 1 in der Richtung 2b genau an die vorbestimmte Abziehgesehwindigkeit einer nicht
dargestellten Gußstrang-Abziehvorrichtung angepaßt ist. Bei
der dargestellten Ausführungsform bilden der genannte Differentialwandler
24, das Umschaltventil 26, das überdruckventil 27, der Hydraulikkreis 34 usw. mithin eine Einrichtung
zur Angleichung der Absenkgeschwindigkeit der Gießform 1 an
die Abziehgesehwindigkeit der Gußstrang-Abziehvorrichtung. Die über den Tragrahmen 3 von der Gießform 1 getragenen Halte-
und Kühlglieder 4 sind daher im Gleichlauf mit der Aufwärts-
und Abwärtsbewegung 2a-2b der Gießform 1 aufwärts und abwärts
.bewegbar, wobei die Glieder 4 beim Hochfahren der Gießform in der Richtung 2a in vom Strang 11 getrenntem Zustand angehoben
werden, während sie sich mit der gleichen Geschwindigkeit
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wie die Abziehgeschwindigkeit des Gußstrangs 11 abwärts verlagern , wobei sie mit einer zweckmäßigen Andruckkraft in Andruckberührung
mit dem Strang 11 gebracht sind, wenn sich die Gießform 1 in der Richtung 2b abwärts bewegt. Auf diese Weise
können die Glieder 4 den Strang 11 ohne Relativschlupf zwischen beiden stützen und führen, wobei gleichzeitig eine ausreichende
Abkühlwirkung auf den Strang 11 ausgeübt wird. Hierbei ist zu bemerken, daß, obgleich die Halte- und Kühlglieder
4 während ihrer AufwärtsVerlagerung vom Strang 11 getrennt
sind und somit ihre Kühlwirkung während dieser Zeitspanne aufgehoben ist, die Gesamt-Kühlwirkung nicht wesentlich vermindert
wird, weil die Hochfahrgeschwindigkeit dieser Glieder
4, wie erwähnt, auf den höchstzulässigen Wert eingestellt
ist.
Zusätzlich sind am Ringglied 31 am unteren Ende des Tragrahmens
3 zwei Führungswalzen bzw. -rollen 8 vorgesehen, welche ein Durchbiegen des Gußstrangs 11 unter unausgeglichenen,
durch die Halte- und Kühlglieder 4 ausgeübten Andruckkräften verhindern. Weiterhin sind gemäß Fig. 1 mehrere Rollgang-Rollen
13 unterhalb der Führungsrollen 8 angeordnet.
Bei der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Vorrichtung wird die in die Gießform 1 eingebrachte Stahlschmelze bei der Kontaktierung
mit der wassergekühlten Innenwand der Gießform abgekühlt, so daß sich an der Oberfläche des Schmelzenstrangs
eine erstarrte Schale bildet und somit ein Gußstrang 11 gebildet wird, welcher anschließend in die Haltevorrichtung
gemäß der Erfindung eintritt, während er durch die nicht dargestellte Gußstrang-Abziehvorrichtung mit einer vorbestimmten
Abziehgeschwindigkeit abgezogen wird. Da sich bei dieser Vorrichtung
die Gießform 1 in den Richtungen 2a-2b aufwärts und abwärts hin- und herbewegt, und da die Gießform 1 bei der Abwärtsbewegung
in der Richtung 2b speziell mit einer genau der
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Abziehgeschwindigkeit des Gußstrangs 11 entsprechenden Geschwindigkeit
abgesenkt wird, bewegt sich die an der Gießform 1 befestigte Haltevorrichtung ebenfalls gemeinsam mit der
Gießform 1 hin- und hergehend in Aufwärts- und Abwärtsbewegung,
wobei sie während ihrer Abwärtsbewegung mit einer genau der Abziehgeschwindigkeit des Stranges 11 entsprechenden Geschwindigkeit
abgesenkt wird.
Außerdem werden bei der dargestellten Vorrichtung die Gußstrang-Halte-
und -Kühlglieder 4 der Gußstrang-Haltevorrichtung durch Betätigung der Hydraulik-Zylinder 5 bei ihrer Abwärts
Verlagerung in der Richtung 7 a verschoben und in enge Berührung
mit der Außenumfangsfläche des Gußstrangs 11 gebracht, so daß sie eine Blasenbildung am Gußstrang Ii verhindern und
diesen abkühlen, während die Glieder 4 bei ihrer Aufwärtsbewegung in der Richtung 7b verschoben werden, so daß sie von der
Außenumfangsflache des Gußstrangs 11 freikommen.
Wie erwähnt, werden die Glieder 4 nur während ihrer Abwärtsbewegung
in der Richtung 2b infolge der lotrechten Verschiebung
der Gießform 1 an die Außenflächen des Gußstrangs 11 angedrückt, wobei der Strang 11 infolge der Wärmeableitung durch
den engen Kontakt zwischen ihm und den Gliedern 4 gut abgekühlt werden kann. Wenn, die Gießform 1 anschließend ihre untere
Endposition erreicht hat und in der Richtung 2a hochzufahren beginnt, werden die Glieder 4 dann vom Gußstrang 11
getrennt. Infolgedessen tritt keinerlei Reibung zwischen dem Gußstrang 11 und den Halte- und Kühlgliedern 4 auf, so daß
auch keine Erhöhung des Äbziehwiderstands und kein Verschleiß der Glieder 4 hervorgerufen wird.
Der Gußstrang 11, der auf, vorstehend beschriebene Weise aus
der Gießform abgezogen und durch die Halte- und Kühlglieder
hindurchgeleitet wird, gelangt dann zum nachgeschalteten Rollgang 13 und wird mit fester Geschwindigkeit in die durch den
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Pfeil 12 angedeutete Richtung abgezogen, wobei er wiederholt abgekühlt und hierdurch seine Verfestigung bzw. Erstarrung begünstigt
wird, bis er schließlich zum gewünschten Endprodukt geworden ist.
Die vorstehend beschriebene Gußstrang-Haltevorrichtung ist
verschiedenen Abwandlungen entsprechend der jeweiligen Querschnittsform des Gußstrangs zugänglich. Ein Beispiel für eine
solche Abwandlung in Anpassung an einen Barren- oder Platinen-Gußstrang kleinen Querschnitts ist in Fig. 4 dargestellt. Hierbei
besitzt das Halte- und Kühlglied 14 L-förmigen Querschnitt,
so daß ein derartiges Glied zwei Flächen des Gußstrangs 21 gleichzeitig zu unterstützen bzw. zu halten vermag.
Das Andrücken und Trennen der Glieder 14 an den und vom
Gußstrang 21 wird durch Hydraulik-Zylinder 15 bewerkstelligt, die in einander diametral gegenüberliegenden Positionen angeordnet
sind, Außerdem sind dabei Sprührohre 16 für die jeweiligen Rückseiten der Glieder 14 vorgesehen, durch welche
die Halte- und Kühlglieder 14 durch unmittelbares Besprühen gekühlt werden.
In Fig. 5 ist noch eine andere Abwandlung der e,rfindungsgemäßen
Vorrichtung in Anwendung auf einen Platten-Gußstrang 22 großer Abmessungen dargestellt. Bei dieser Ausführungsform
werden die beiden Breitseiten des Gußstrangs 22 nur durch an bewegbaren Rahmengliedern 18 montierte Führungsschienen 17
unterstützt, die durch Betätigung von Hydraulik-Zylindern 19 über die bewegbaren Rahmenglieder 18 an den Gußstrang 22 angedrückt
und von ihm getrennt werden. Bei dieser speziellen Ausführungsform erfolgt das Kühlen des Gußstrangs 22 dadurch,
daß über Düsen, die an Sprührohren 20 und an den bewegbaren Rahmengliedern 18 vorgesehen sind, Kühlwasser unmittelbar
gegen die Oberfläche des Gußstranges gesprüht wird.
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Infolge der vorstehend beschriebenen Konstruktion und Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung bietet die Erfindung
die folgenden praktischen Wirkungen und Vorteile;
1. Da die Gußstrang-Halte- und -Kühlglieder mit einer der Abziehgeschwindigkeit
des Gußstrangs .entsprechenden Geschwindigkeit und in enger Berührung mit der Außenumfangsflache
des Gußstrangs abgesenkt werden, wird die Halterung und Kühlung des Gußstrangs so sicher gewährleistet, daß eine
Blasenbildung am Gußstrang verhindert wird und zudem das
Risiko für Unfälle infolge eines Schmelzenausbruchs vermie-
den werden kann, wodurch eine hohe Gießgeschwindigkeit ermöglicht wird. -'"■·..-"."
2. Da außerdem keinerlei Reibungsberührung zwischen den Halte-
und Kühlgliedern sowie dem Gußstrang besteht, .kann ein Verschleiß der Halte- und Kühlglieder sowie die Rißbildung
infolge eines Eindringens von Kupfer in den Gußstrang verhindert werden. Dementsprechend kann auch ein erhöhter
Abziehwiderstand ausgeschaltet werden.
Obgleich die Erfindung vorstehend in Verbindung mit bevorzugten Ausführungsformen dargestellt und beschrieben ist, soll
die vorstehende Offenbarung selbstverständlich lediglich erläuternden
und keinesfalls die Erfindung einschränkenden Charakter besitzen.
Zusammenfassend wird mit der Erfindung somit eine Gußstückoder
Gußstrang-Haltevorrichtung mit Halte- und Kühlgliedern geschaffen, die unmittelbar unterhalb einer Gießform angeordnet und im Gleichlauf mit der Aufwärts- und Abwärtsbewegung
der Gießform in Aufwärts- und Abwärtsrichtung verlagerbar •sind, während sie die Außenumfangsflache des Gußstrangs um
schließen. Ausserdem weist die Vorrichtung eine Antriebsein richtung, um die Halte- und Kühlglieder entweder in enge An-
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lage an die Außenumfangsfläche des Gußstrangs zu bringen oder von ihm zu trennen, sowie eine Einrichtung zur Angleichung
der Absenkgeschwindigkeit der Gießform an die Abziehgeschwindigkeit des Gußstrangs auf. Bei ihrer Abwärtsbewegung
kommen die Halte- und Kühlglieder in enge Anlage an die Aussenumfangsfläche
des Gußstrangs, während sie sich beim Hochfahren von dieser Außenfläche des Gußstrangs trennen.
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Claims (11)
1. Gußstück- bzw. Gußstrang-Haltevorrichtung für eine Stranggießmaschine, gekennzeichnet durch eine
unterseitig offene Gießform (1), eine Einrichtung zum lotrechten Hin- und Herbewegen der Gießform (1) zwischen einer
oberen und einer unteren Position, während ein Gußstrang (11) in Abwärtsrichtung aus ihr austritt, eine Gußstrang-Halteeinrichtung
mit Plattengliedern (4), die an der Stelle, an welcher der Gußstrang aus der Gießform austritt,
mit seiner Umfangsflache in Berührung bringbar
sind, eine Einrichtung zum lotrechten Hin- und Herbewegen der Gußstrang-Halteeinrichtung in Synchronismus mit
der lotrechten Hin- und Herbewegung der Gießform, Einrichtungen (9s 10) zum Abkühlen des Gußstrangs (11) an
seiner Austrittsstelle aus der Gießform (1) und Einrichtungen
(5 usw.) zum Querverschieben der Plattenglieder (4) in und außer .Berührung mit dem Gußstrang im Gleichlauf
mit der lotrechten Hin- und Herbewegung der Gießform nach einem Schema, nach welchem die Plattenglieder beim Absenken
der Gießform mit dem Gußstrang in Berührung stehen, und außer Eingriff mit dem Gußstrang zurückgezogen sind,
während die Gießform hochgefahren wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Kühleinrichtungen (9, 10) gemeinsam mit der Halteeinrichtung in lotrechter Richtung
hin- und herbewegbar angebracht sind.
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3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Kühleinrichtung und die Halteeinrichtung
einheitlich mit der Gießform verbunden sind, so daß sie gemeinsam mit ihr lotrecht hin- und herbewegbar
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Kühleinrichtung und die Halteeinrichtung
einheitlich mit der Gießform verbunden sind, ■so daß sie gemeinsam mit ihr lotrecht hin- und herbewegbar
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei welcher der aus der Gießform austretende Gußstrang mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit
gegenüber der Halteeinrichtung und der Kühleinrichtung nach unten abgezogen wird, dadurch ge kennzeichnet
, daß eine Einrichtung zur Angleichung der Absenkgeschwindigkeit der Gießform an die
Abziehgeschwindigkeit des Gußstrangs vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet·,
daß die Kühleinrichtung Kühlflüssigkeit-Sprühdüsen aufweist, die so gerichtet sind, daß sie eine Kühlflüssigkeit
auf die Plattenglieder der Gußstrang-Halteeinrichtung zu sprühen vermögen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Kühlflüssigkeit-Sprühdüsen der
Kühleinrichtung die Kühlflüssigkeit unmittelbar gegen den Gußstrang zu sprühen vermögen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Gießform rechteckigen Innenquerschnitt
besitzt und die Plattenglieder durch vier
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einzelne Platten gebildet werden, die an den betreffenden
Seiten des Gußstrangs anzugreifen vermögen, und daß die
Kühleinrichtung Kühlflüssigkeit-Sprühdüsen aufweist, welche Kühlflüssigkeit auf die vier Platten und zwischen den
Platten unmittelbar auf den Gußstrang aufzusprühen vermögen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch, ge. k e η η -
zeichnet ,. daß die Gießform rechteckigen Innenquerschnitt
besitzt und daß die Plattenglieder aus zwei L-förmigen Platten bestehen, die jeweils an zwei zugewandten Seiten des Gußstrangs anzugreifen vermögen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Gießform länglich rechteckigen
Innenquerschnitt besitzt und daß die Plattenglieder durch eine Anzahl von Führungsschienen gebildet werden,
welche an den beiden Breitseiten des Gußstrangs anzu- greifen vermögen. .
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß eine Einrichtung zur Regelung
der Geschwindigkeit der lotrechten Hin- und Herbewegung der Gießform vorgesehen ist, um letztere mit der Geschwindigkeit abzusenken, mit welcher der Gußstrang abgezogen wird, und sie mit höherer Geschwindigkeit als der Absenkgeschwindigkeit hochzufahren.
der Geschwindigkeit der lotrechten Hin- und Herbewegung der Gießform vorgesehen ist, um letztere mit der Geschwindigkeit abzusenken, mit welcher der Gußstrang abgezogen wird, und sie mit höherer Geschwindigkeit als der Absenkgeschwindigkeit hochzufahren.
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