DE224478C

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Publication number: DE224478C
Application number: DENDAT224478D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 89«. GRUPPE

WILHELM WURL in WEISZENSEE-BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. September 1908 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Trennen der schweren Sinkstoffe von den Schwimmstoffen in Abwässern, welche sich insbesondere für Zuckerfabriken eignet, in deren Abwässern sich Steine, Sand, Glas oder andere schwere Sinkstoffe sowie leichtere Schwimmstoffe, z. B. Rübenschwänze, befinden. Diese Rübenschwänze bilden ein wertvolles Produkt, welches noch weiter verarbeitet wird. Um diese Trennung zu ermöglichen, werden schräg in das Wasser eintauchende drehbare Flügel über einer vertieften und erweiterten Stelle des Abwasserkanales vorgesehen, welche die Schwimmstoffe aus dem Wasser heraus auf eine entsprechend geneigte Fläche führen, von welcher sie abgeworfen werden können, während die Sinkstoffe sich in der Vertiefung absetzen. Hierbei können hinter den Flügeln noch umlaufende Bürsten vorgesehen werden, welche die von den Flügeln auf die geneigte Fläche fallenden Schwimmstoffe von dieser zu der Abfallöffnung befördern und dabei zugleich die geneigte Fläche, welche vorteilhaft als Sieb ausgebildet ist, reinigen.

In der Zeichnung stellt
Fig. ι eine derartige Reinigungsvorrichtung in einem Schnitt und

Fig. 2 dieselbe im Grundriß dar.

Die ungereinigten Abwässer strömen durch den Kanal 1 nach dem steil stehenden Sieb 2, vor welchem eine Vertiefung 3 vorgesehen ist. An das obere Ende des Siebes 2 schließt sich ein flaches, geneigtes, feststehendes Sieb 4 an, über welchem sich Flügel oder Abstreieher 5 drehen, die in das aus dem Kanal 1 kommende Wasser eintauchen. Die Flügel 5 sind an einer Welle 6 befestigt, die sich in Lagern 7 und 8 dreht, von denen das eine in einem Gestell 9 und das andere unterhalb des geneigten Siebes 4 vorgesehen ist. Zum Antrieb der Flügel 5 dient ein sie am Umfange verbindender Zahnkranz 10, in welchen ein Zahnrad 11 eingreift, das mittels Kegelräder 12 von einer Riemenscheibe 13 angetrieben wird.

An jedem Flügel 5 ist eine sich drehende Bürste 14 angebracht, die an ihrem inneren Ende ein Kegelrad 15 trägt. Dieses letztere greift in ein feststehendes, an dem Lager 8 befestigtes Kegelrad 16 ein, so daß beim Kreisen der Flügel 5 die an den Bürstenwalzen 14 angeordneten Kegelräder 15 sich auf dem Kegelrad 16 abrollen und damit die Bürsten drehen. Das flache Sieb 4 besitzt einen Ausschnitt 17, unter welchem ein Elevator 18 o. dgl. vorgesehen sein kann, mittels dessen die Schwinnnstoffe einem Sammelbehälter oder einem Wagen 19 zugeführt werden.

Die Arbeitsweise ist folgende:

Die ungereinigten Abwässer kommen durch den Kanal 1 und stauen sich vor dem Sieb 2. Die schweren Bestandteile, wie Steine, Glas usw., setzen sich in der Vertiefung 3 ab und sammeln sich dort an. Die leichteren Schwimmstoffe dagegen werden von den Abstreichern 5 erfaßt und von den Bürsten 14 auf das Sieb 4

Claims

geführt. Auf diesem letzteren läuft alles überflüssige Wasser ab, und die Schwimmstoffe fallen durch die Öffnung 17 auf den Elevator 18.

Die in der Vertiefung 3 befindlichen schweren Sinkstoffe können zeitweise durch öffnen eines Schiebers 20 abgelassen werden. Man wird zweckmäßig die tiefste Stelle der Vertiefung 3 seitwärts von dem Kanal 1 legen, ίο um bequem an den Schieber 20 gelangen zu können.

Paten τ-An Sprüche:

i. Vorrichtung zum Trennen der in Abwässern befindlichen schweren Sinkstoffe von den Schwimmstoffen, z. B. von Rübenschwänzen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß über einer vertieften und erweiterten, die Sinkstoffe aufnehmenden Stelle (3) des Abwasserkanales schräg in das Wasser eintauchende drehbare Flügel (5) angeordnet sind, welche die Schwimmstoffe aus dem Wasser heraus auf eine entsprechend geneigte Fläche (4) führen, von der sie durch eine Öffnung (17) abgeleitet werden. ■ ·
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß hinter den Flügeln sich drehende Bürsten (14) angebracht sind, welche einerseits die Siebfläche (4) reinigen, andererseits die Schwimmstoffe zur Auslaßöffnung (17) weiter befördern.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.