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Verfahren und Vorrichtung zum selbsttätigen Aussortieren von unerwünschten
Getränkeflaschen bereits im Flaschenkosten Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
und Vorrichtung zum Aussortieren von unerwünschten Getränkefloschen bereits im Flaschenkasten,
insbesondere von Leergutflaschen.
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In den automatisch arbeitenden Reinigungs-Abfüll- und Verschließmaschinen
für Getränkeflaschen in Brauereien und Kellereien gibtxes immer wieder erhebliche
Störungen dadurch, daß die automatisch arbeitenden Kastenauspacker, jede beliebige,
in den ankommenden Leergutflaschenkästen befindliche Getränkeflasche greifen und
in die Anlage weitergeben. Weiterhin kann es dabei passieren, daß nicht entkorkte
oder in der Füllöffnung verschlossene Getrankeflaschen in die Anlage gelangen und
dort ebenfalls Störungen verursachen.
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Um den Nutzungsgrad derartiger Anlagen zu erhöhen, mUssen Getränkeflaschen
anderer, als der für die Anlage vorgesehenen Größe oder Form,- im Folgenden "Fehlgrößen"
genannt, bereits vor der Anlage aussortiert werden, so daß nur in Form und Größe
erwünschte Cetränkeflaschen, im folgenden "Sollgrößen" genannt, in die Anlage gelangen.
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In der Praxis werden Fehlgrößen durch Kontrollpersonen manuell aussortiert.
Besonders bei Hochleistungsanlagen ermüden diese Kontrollpersonen relativ schnell,
so daß eine zuverlassige Aussortierung nicht gewährleistet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu finden,
die Fehlgrößen und/oder Getränkeflaschen mit verschlossener Füllöffnung zuverlässig
erkennt und aussortiert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Kastenouspacker
an Stelle der Greifer bekannter Bauart, erfindungsgemäße Sortiergreifer angeordnet
werden, die nach dem Absenken auf die im Flaschenkasten stehenden Getränkeflaschen,
den
Durchmesser des Flaschenhalses an bestimmter Stelle, die Gesamthöhe und die Füllöffnung
der jeweiligen Getrdnkeflasche kontrolliert und über ein mechanischpneumotisches
System das Entnehmen der gegebenenfalls im Flaschenkasten vorhandenen Fehlgrößen
oder von Getronkeflaschen mit verschlossener Füllöffnung verhindert, während die
Sollgrößen dem Flaschenkasten entnommen und in an sich bekonnter Art und Weise den
weiterverarbeitenden Anlagen zugeführt werden. Die erfindungsgemößen Sortiergreifer
sind an dem heb- und senkbar angeordneten Hubrahmen an sich bekannter Kastenauspocker,
axial gegen Federkraft verschieblich, hangend angeordnet,so doß der am unteren Ende
des Sortiergreifers befestigte Prufring, mit seiner Meisterbohrung beim Absenken
ouf die im Flaschenkasten stehenden Getrankeflaschen den Flaschenhols an geeigneter
Stelle, die eine größtmögliche axiale Verschiebung zwischen Soll- und Fehlgrößen
des Prufringes beim Aufsetzen auf die zu prüfende Getränkeflasche ergibt, umschließt
und so aufsitzt, daß der Sortiergreifer einerseits insgesamt gegen die Federkroft
angehoben wird und andererseits der Flaschenkopf stets um das gleiche, gewünscht
und für das einwandfreie Greifen durch die Manschette erforderliche Maß in den durch
die Manschette gebildeten Hohlraum hineinrogt, wobei in Normalstellung des Steuerschiebers
die Zuluftbohrungen desselben mit den Abluftbohrungen des Schiebergehauses Ubereinstimmen,
so daß die Zuluft zu der Manschette freien Durchgong hat und die Manschette in bekannter
Art und Weise aufgeblaht wird und den Floschenkopf fest umschließt, während bei
Fehlgrößen mit kleinerem Durchmesser an der Prüfstelle des Floschenhalses gegenüber
den Sollgrößen, der Flaschenkopf soweit in den von der Manschette gebildeten Hohlraum
eintaucht, daß der Flaschenkopf an den PrUfteller des Steuerschiebers anstößt und
diesen in das Schiebergehtluse gegen Federkroft soweit einschiebt, daß die Zuluftbohrungen
des Steuerschiebers soweit gegen die Abluftbohrungen des Schiebergehauses und gegenüber
diesen, mittels Ringdichtungen Ublicher Ausführung, zum Beispiel O-Ringen, abgedichtet
verschoben sind, daß die Zuluft zur Manschette gesperrt ist und die betreffende
Fehlgröße durch die Manschette nicht gegriffen werden kann, und bei Fehlgrößen mit
gegen-Uber den Sollgrößen größeren Durchmesser an der Prufstelle
der
Flaschenkopf nur soweit in den Hohlraum der Manschette hineinragt, daß die aufgeblähte
Manschette den Flaschenkopf nicht erfassen kann und die Fehlgröße im Flaschenkasten
verbleibt.
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Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht darin, daß der mit dem Steuerschieber
und dem Steuerteller fest verbundene Prüfstift in die Füllöffnung der jeweiligen
im Flaschenkasten stehenden Getränkeflaschen eintaucht, wobei bei offener Füllöffnung
der Steuerschieber nicht betätig wird, so daß die zuströmende, die Manschette aufblähende
Luft, ungehindert Durchgang hat und die betreffende Getränkeflasche gegriffen werden
kann, während bei Getränkeflaschen mit durch Kronkorken oder Stopfen oder Ähnlichem
verschlossener Füllöffnung der Prüfstift auf den Verschluß auftrifft und ebenfalls
in der zuvor beschriebenen Art und Weise die Zuluft zu der Manschette gesperrt wird,
indem sich der Steuerschieber gegen das Schiebergehäuse verschiebt, so daß die betreffende
Getränkeflasche nicht gegriffen wird und im Flaschenkasten verbleibt.
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weiterhin ist als Erfindungsmerkmal anzusehen, daß der Steuerschieber
einen im Durchmesser gegenüber diesem größeren Kolben aufweist, der, infolge der
durch Fehlgrößen bewirkten Verschiebung, in der oberen Stellung des Steuerschiebers
mit der Bohrung des Schiebergehäuses einen ringförmiaen Hohlraum bildet, der durch
die Entluftungsbohrung im Steuerschieber mit der Mittelbohrung desselben verbunden
ist, wobei sich der bezeichnete und entsprechend gebildete Hohlraum mit Druckluft
aus der Mittelbohrung des Steuerschiebers füllen kann, so daß beim Abheben des Sortiergreifers
von der Getränkeflasche der Steuerschieber nicht sofort in die Normalstellung zurückkehren
kann, da die im Ringraum befindliche Druckluft gegen die, mit dem durch die Druckfeder
bewirkten Abwärtshub des Steuerschiebers, zunehmende Drosselwirkung des Luftspaltes
in der Führung zwischen Steuerschieber und Schiebergehäuse verdrängt werden muß
und dadurch bewirkt, daß erst nach gewünschter Zeitspanne der Steuerschieber in
die Normalstellung zurückkehrt, so daß sich die Manschette erst nach dem Abheben
des betreffenden
Sortiergreifers von der Getränkeflasche, also während
dem Transporthub des Kastenauspackers, aufblähen kann und die betreffende Getrankeflasche
mit Sicherheit nicht gegriffen wird.
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Als weiteres Erfindungsmerkmal ist anzusehen, daß der am Hubrahmen
durch die Druck feder angedrückte FUhrungsring, einen im Durchmesser gegenüber dem
Schaft des Halters größeren Bohrung und kurzer Führungslänge, eine sowohl Axial-
und Schwenkbewegung des Sortiergreifers gegenüber dem Hubrahmen des Kastenauspackers
gestattet, wobei die Druckfeder den Sortiergreifer stets zur Achsenmitte ausrichtet
und in die Vertikallage zurUckfUhrt.
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Eine weitere Anwendungsmöglichkeit des erfindungsgemdßen Verfohrens
und Vorrichtung besteht darin, durch entsprechende Anordnung der Zuluftbohrungen
im Steuerschieber eine Umkehrung des Steuersystems zu erreichen, so daß nur Fehlgrößen
dem Flaschenkasten entnommen werden, während die Sollgrößen im Flaschenkasten verbleiben
und in einem besonderen anschließenden Arbeitsgang in bekonnter Art und Weise dem
Flaschenkasten entnommen werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der
Zeichnung dorgestellt und wird im Folgenden ndher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1
Im Schnitt einen Sortiergreifer im abgesenkten Zustand auf einer Sollgröße.
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Fig. 2 Im Schnitt einen Sortiergreifer im abgesenkten Zustond auf
einer Fehlgröße mit kleinerem Durchmesser am Flaschenhals.
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Fig. 3 Im Schnitt die Aufhängung des Sortiergreifers am hubrahmen
des Kastenaspackers.
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Fig. 4 Im Schnitt den unteren Teil des Sortiergreifers mit zurückgeschobenem
Prüfstift und Steuerschieber durch einen Verschluß in de.r Füllöffnung am Beispiel
einer Sollgröße
An dem über dem Flaschenkasten heb- und senkbar
angeordneten Hubrahmen des Kastenouspackers bekannter und üblicher Bauart werden
entsprechend der Anordnung und Anzahl der im Flaschenkasten befindlichen Getrdnkeflaschen
die erfindungsgemäßen Sortiergreifer als Greifersysteme angebracht.
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Gemäß Fig. 1 ist der Halter 14 durch den Führungsring 16 in der Bohrung
des Hubrahmens 17 lose zentriert, und wird durch die Druckfeder 15, die sich am
Führungsring 16 und Gehäuse 2 abstützt, nach unten gedrUckt und in der Vertikalen
ausgerichtet, wobei der Haltering 18 mit dem Sicherungsring 19 in Normalstellung
am Hubrahmen 17, wie in Fig. 3 gezeigt, anliegen. Im abgesenkten Zustand legt sich
der PrUfring 3 mit der Innenbohrung 25 an dem Flaschenhals der Getrdnkeflosche 1
an und bewirkt eine axiale Verschiebung des gesamten Sortiergreifers gegen die Federkraft
der Druckfeder 15, wobei die kurze Führungslänge und die Bemessung der Bohrung 20
dem Halter 14 begrenzte Schwenkbewegungen zur Mitte der Getränkeflasche 1 gestattet.
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Die topfförmige Manschette 4 ist an der Öffnungsseite durch den aufgeschraubten
Prufring 3 und an der Bodenseite durch das im Gehäuse 2 eingeschraubte Schiebergehduse
12 abdichtend festgeklemmt, wobei die Zuluft zum Aufblähen der Manschette 4 durch
radial verlaufende Schlitze der Scheibe 24 in den Ringraum zwischen Manschette 4
und Gehause 2 gelangen kann. Das Gewinde am Außendurchmesser des Schiebergehäuses
12 dient gleichzeitig zum Verschrauben mit dem Halter 14, der dabei die Funktion
einer Kontermutter Ubernimmt. In dem Schiebergehäuse 12 ist der Steuerschieber 7
axial gegen die Federkraft der, sich im Halter 14 abstützenden, Druckfeder 13 axial
verschieblich angeordnet, wobei der als Kolben ausgebildete Kopf des Steuerschiebers
7 in der unteren Stellung in dem Schiebergehäuse 12 so anliegt, daß die Zuluftbohrungen
9 des Steuerschiebers 7 mit den Abluftbohrungen 23 des Schiebergehäuses 12 übereinstimmen,
so daß die durch den Anschluß 21 in die Mittelbohrung 22 eintretende Druckluft freien
Durchgang in den Ringraum zwischen Gehäuse 2 und Manschette 4 hat. An dem
Steuerschieber
7 ist der Prüfteller 6 mittels des gleichzeitig als Schraube ausgebildeten Prufstiftes
5 befestigt.
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Gemäß Fig. 2 wird durch eine Fehlgröne 26 der Prufteller 6 mit PrUfstift
5 und Steuerschieber 7 so weit in das Schiebergehäuse 12 gegen die Federkraft der
Druckfeder 13 eingeschoben, daß die Zuluftbohrungen 9 des Steuerschiebers 7 mit
den Abluftbohrungen 23 des Schiebergehäuses 12 nicht übereinstimmen und die Dichtringe
10 dos Austreten von Druckluft aus den Zuluftbohrungen 9 verhindern.
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Der durch die axiale Verschiebung zwischen dem als Kolben mit eingelegtem
Dichtring 11 ausgebildeten Kopf des Steuerschiebers 7 und der größeren Bohrung im
oberen Teil des Schiebergehduses 12 gebildete Ringraum ist Uber die Entlüftungsbohrung
8 mit der Mittelbohrung 22 verbunden, so daß die über den Anschluß 21 eintretende
Druckluft den Ringraum fUllt und nach Freigabe des PrUftellers 6 durch die Fehlgröße
26, die Druckfeder 13 den Abwortshub des Steuerschiebers 7 bewirkt, wobei die in
dem Ringraum eingeschlossene Druckluft gegen die Drosselwirkung des Luftspaltes
in der Führung zwischen Steuerschieber 7 und Mittelbohrung des Schiebergehduses
12 durch die Entlüftungsbohrung 8 verdrängt wird und die untere Stellung des Steuerschiebers
7 erst nach gewünschter Zeitspanne erreicht wird.
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Gemäß Fig. 4 wird der Steuerschieber 7 beispielsweise bei verschlossener
Füllöffnung der Getränkeflasche 1 durch den Prüfstift 5 nach oben verschoben, so
daß ebenfalls in der zuvor beschriebenen Art und Weise die Zuluft zum Aufbldhen
der Manschette 4 gesperrt wird.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere dorin,
daß das automatische Aussortieren von Fehlgrößen bereits im Flaschenkasten, bei
gleichzeitiger Kosteneinsporung höhere Sicherheit gegen Fehlentscheidungen bietet,
so daß durch Fehlgrößen bedingte Störungen in der Gesamtanlage nicht nur vermieden
werden sondern auch daß die Anlage durch mitlaufende Fehlgrößen nicht unnötig belastet
wird.
Ein weiterer erheblicher Vorteil besteht darin, daß bestehende Anlagen jederzeit
mit den erfindungsgemdßen Sortiergreifern ausgerüstet werden können und ohne zusätzlichen
Platz- und Energiebedarf Fehlgrößen aussortieren im Gegensatz zu Sortiermaschinen,
die außer Platz zusätzliche Energie beanspruchen.