DE2238881A1 - Neue flammbestaendige fasern und verfahren zur herstellung derselben - Google Patents

Neue flammbestaendige fasern und verfahren zur herstellung derselben

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Michichika Kuwahara
Kimihiko Matsuzawa
Tomomi Okuhashi
Junji Shimizu
Yuji Umezu
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M13/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M13/10Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with compounds containing oxygen
    • D06M13/12Aldehydes; Ketones
    • D06M13/127Mono-aldehydes, e.g. formaldehyde; Monoketones

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Description

  • Neue flammbeständige Fasern und Verfahren zur Herstellung derselben Die Erfindung befasst sich mit -neuen flammbeständigen Fasern und einem Verfahren zur Herstellung der Fasern. Insbesondere betrifft die Erfindung neue Fasern mit überlegener Flammbeständigkeit und Feuerverzögerung und für die Praxis geeigneten Fasereigenschaften, sowie ein Verfahren zur industriell einfachen Herstellung der Fasern.
  • Thermisch härt-bare Phenolharze sind als -Hersteilungsmaterial mit guter Flammbeständigkeit und Feuerverzögerung bekannt. Es wurden seit langem Versuche unternommen, um flammbeständige Fasern durch Faserbildung dieser Phenolharze herzustellen. Beispielsweise ist ein Verfahren bekannt, wobei ein schmelzbare Phenolharz von Novolaktyp unter Bildung von Fasern schmelzgesponnen wird und die Fasern gehärtet werden, so dass sie unschmelzbar werden (britische Patentschrift 1 256 924).
  • Da diese Phenolharze ein Molekulargewicht von weniger als 1000 besitzen, haben sie eine sehr niedrige Schmelzviskosität und keine ausreichende Spinnbarkeit.
  • Das Spinnen derartiger Phenolharze ergibt eine Anzahl von Schwierigkeiten, so dass sie nicht nach dem geöhnlichen Spinnverfahren zu Fasern verarbeitet werden können.
  • Die gesponnenen ungeharteten Fasern haben eine niedrige Zähigkeit und Dehnung und ihnen fehlt die Glätte und ,Schmiegsemkeit, wodurch es notwendig wird, spezielle VorsichtsmassnShmen bei der Handhabung der Fasern beim Aufwickeln anzuwenden, während zahlreiche Störungen während der Härtungsbehandlung auftreten.
  • Darüberhinaus haben die gearteten Fasern den ernsthaften Fehler, dass sie nicht mit Farbstoffen gefärbt werden können. Ausserdem haben diese Fasern eine schlechte Lichtbeständigkeit und werden durch die Einwirkung von Licht beträchlich verfärbt.
  • Weiterhin wurden Versuche zur Einverleibung einer geringen Menge eines Phenolharzes in Polyamidfasern und Behandlung der Fasern mit Formaldehyd in Gegenwart eines alkalischen Katalysators unternommen, um den Elastizitätsmodul oder die Wärmeschrumpfung der Polyamidfasern zu verbessern (japanische Patentschrift 490 574). Die Einverleibung dieser geringen Menge eines Phenolharzes ist unzureichend, um die Fasern unschmelzbar zu machen und es können keine flammbeständigen Fasern, wie sie erfindungsgemuss erhalten werden sollen, gewonnen werden.
  • Eine Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in Fasern mit- überlegener Flammbeständigkeit, überlegenen physikalischen Sigenschaften und Färbbarkeit, die leicht- im Indust-riemasstab hergestellt werden können, sowie einem Verfilren zur Herstellung dieser Fasern.
  • Die vorstehende Aufgabe kann entsprechend der Erfindung durch ein Verfahren zur Herstellung von flammbeständigen Fasern gelöst werden, wobei ein Gemisch mit 60 bis 90 Gew.% eines schmelzbaren härtbaren Phenolharzes vom Novolaktyp und 10 bis 40 Gew.% eine:; faserbildenden Poly amids schmelzgesponnen werden und die erhaltenen schmelzbaren ungebärteten Fasern mit Formaldehyd in Gegenwart eines sauren Katalysators behandelt werden.
  • Die erfindungsgemäss eingesetzten Phenolharze vom Novolaktyp, die nachfolgend als Novolak abgekiirzt werden, sind schmelzbar und werden kaum unter den Schmelzspinn-Bedingungen unschmelzbar oder gelierbar, werden jedoch durch eine Formaldehydbehandlung in Gegenwart eines sauren Katalysators unschmelzbar. Es können scimtliche Phenolharze, die diese Änlordernisse erfüllen, verwendet werden. Beispiele für Novolake sind die durch Kondensation von Phenolen, wie Phenol, Kresol, Phenylphenol, 3,5-Dialkylphenolen, Chlorphenol, 1?esorcin, Naphthol oder 2,2-Bis-(p,p'-hydroxyphenyl)-propan, mit Formaldehyd in Gegenwart eines sauren Katalysators, wie einer anorganischen Säure, beispielsweise Salzsäure oder Schwefelsäure, oder einer organischen Säure, beispielsweise Ameisensäure, erhalten wurden.
  • Fasern mit- verbesserter Flammbeständigkeit, Färbbarkeit und Weissheit können unter Anwendung eines mit Phosphor modifizierten Novolak erhalten werden. Beispiele für mit Phosphor modifizierte Novolake sind die Reaktionsprodukte von Novolaken mit Monohalogenphosphor-Verbindungen, wie Diphenylphosphorchloridat, Dikresylphosphorchloridat, Bis-(p-chlorphenyl)-phosphorchloridat, Diphenylphosphorbromidat, Diphenylphosphinsäurechlorid, Diphenylphosphorchloridthioat oder Diphenylchiorphosphin, Esteraustausch-Reaktionsprodukte von Novolaken mit Phosphortriestern der Formel worin R1 R2 und R3 gleich oder unterschiedlich sind und eine Phenylgruppe, eine alkylsubstituierte Phenylgruppe oder eine halogensubstituierte Phenylgruppe bedeuten oder durch Umsetzung von Phenolen, Formaldehyd und copolymerisierbaren, phosphorhaltigen Verbindungen, wie Uriphenylphosphìt oder Di- (p-hydroxyphenyl )-phenyl phosphinoxid erhaltene Reaktionsprodukte.
  • Die Modifizierung mit dem Phosphor kann nach der Härtungsbehandlung der durch Schmelzspinnen eines Gemisches eines schmelzbaren Novolaks mit einem faserbildenden Polyamid erhaltenen Fasern mit Formaldehyd durchgeführt werden. Diese Modifizierung kann in gunstiger Weise ausgeführt werden, indem die Fasern mit einer Monohalogenphosphor-Verbindung behandelt werden.
  • Die Novolake können einzeln oder als Gemische verwendet werden. Ein durch Kondensation von Phenol mit Formaldehyd erhaltener Novolak und ein Esteraustausch-Reaktionsprodukt des Novolakes mit Triphenylphosphat werden besonders auf Grund des Gesichtspunktes der Flammbeständigkeit, Wirtschaftlichkeit und leichten Herstellung bevorzugt.
  • Beispiele für faserbildende Polyamide, die gemäss -der Erfindung verwendet werden können, umfassen Nylon-6, Nylon-66, Nylon-6, 10, Nylon-11, Nylon-12, Poly-m-xylylenadipamid, Copolymere oder Gemische hiervon mit einem Erweichungspunkt von .100 bis 2800 C. Nylon-6 mit seinem relativ niedrigen Schmelzpunkt wird besonders bevorzugt.
  • Das Verhältnis von Novolak und faserbildenden Polyamid ist ein wichtiger Faktor zur Erzielung von ungehärteten Fasern mit überlegener Weichheit, Flexibilität, geeigneten Dehnung und leichten Handhabung bei einem stabilen Spinnarbeitsgang und es hat auch einen beträchtlichen Einfluss auf die Flammbeständigkeit und Färbbarkeit des Endproduktes. Um die Aufgabe der Erfindung zu erreichen, muss das faserbildende Gemisch aus 60 bis 90 Gew.%, vorzugsweise 65 bis 85 Gew.% des Novolakes und 40 bis 10 Gew.%, vorzugsweise 35 bis 15 Gew.% des faserbildenden Polyamids bestehen. Falls die Menge des Novolaks weniger als 60 Gew.% ist und die Menge des Polyamids mehr als 40 Gew.% ist, löst sich die Polyamid-Komponente zum Zeitpunkt der Formaldehyd-Behandlung heraus und die Zähigkeit der Fasern wird äusserst; schlecht.
  • Weiterhin ist dabei die Flammbeständigkeit der Fasern als Endprodukt nicht ausreichend und die Spinntemperatur wird höher, 80 dass eine Gelierung des geschmolzenen Gemisches verursacht wird. Falls andererseits die Menge des Novolakes 90 Gew.% überschreitet und die Menge des Polyamids weniger als 10 Gew.o ist, ist es ausreichend, das Spinnen im stabilen Zustand auszuführen, wodurch erheblich die Dehnung der erhaltenen, ungehärteten Fasern verringert wird. Deshalb kann ene gute Spinnbarkeit der Mischmasse und eine leichte Handhabung der Fasern auf Grund der Einverleibung des. Polyamides hierbei nicht in ausreichender Weise erhalten werden. Darüberhinaus wird hierbei auch die Färbbarkeit der.schliesslicl-l erhaltenen Fasern verringert.
  • Falls der mit Phosphor modifizierte Novolak verwendet wird, beträgt die Menge des in dem mit Phosphor modofizierten Novolaks enthaltenen Phosphors mindestens 0,5 Gew.%, vorzugsweise 0,7 bis 3,0 Gew.%, berechnet als Phosphoratom und bezogen auf die Gesamtmenge der Mischmasse. Falls die Menge weniger als 0,5 Gew.% ist, wird der Effekt einer verbesserten Flammbeständigkeit nicht in ausreichender Weise erhalten.
  • Die vorstehende Mischmasse kann durch Zusatz einer geringen Menge eines anorganischen oder organischen Stabilisators, wie Kupferchlorid oder 2,6-tert.-Butyl-p-kresol, stabilisiert werden. Es ist auch möglich, Zusätze, wie Pigmente, Farbstoffe oder Glanzbrechungsmittel, einzusetzen.
  • Nach dem crfindungsgemässen Verfahren wird zunächst eine Mischmasse aus Novolak und faserbildendem Polyamid hergestellt und die Masse dann schmelzgesponnen. Die Herstellung der Mischmasse kann nach irgendeinem Verfahren erfolgen, das eine einheitliche Vermischung der beiden Komponenten sicherstellt. Beispielsweise kann es durch Schmelzmischen der Pulver aus Novolak und Schnitzeln des faserbildenden Polyamids in einem Gefäss oder in einem Extruder oder durch Schmelzen des Novolaks und des Polyamids getrennt und anschliessendes Vermischen derselben durchgeführt werden. Eine geringe Menge eines Lösurigsmittels für beide Komponenten, wie Phenol oder m-Kresol, kann zugesetzt werden lmd dann werden die beiden Komponenten unter Erhitzen vermischt, worauf eine Entfernung des Lösungsmittels unterBildung einer einheitlichen Nischmasse erfolgt.
  • Die Herstellung der mit Phosphor modifiziertenNischmasse kann bewirkt werden, indem zunächst eine rlosce, welche Phosphor in einer höheren Menge als der gewünschten Menge enthält, hergestellt wird und dann ein unmodifizierter Novolak und/oder ein faserbildendes Polyamid zugesetzt wird, so dass der Gehalt jeder Komponente auf die gewünschte Konzentration gebracht wird.
  • Das vorstehend angegebene Esteraustausch-Reaktionsprodukt eines Novolakes und eines Phosphorsäuretriesters der allgemeinen Formel worin R1, R2 und R3 gleich oder unterschiedlich sind und eine Phenylgruppe, eine alkylsubstituierte Phenylgruppe oder. eine halogensubstituierte Phenylgruppe bedeuten, kann in günstiger Weise durch Umsetzung des Novolakes mit dem Phosphorsäuretriester in Gegenwart des Polyamids erhalten werden. Es wird angenommen, dass das Polyamid als Katalysator zur Begünstigung der Esteraustausch-ReSktion wirkt.
  • Beispiele für die Reste R1, R2 und R3 der allgemeinen Formel sind Phenyl-, olyl-, Athylphenyl-, Propylphenyl-, Butylphenyl-, Ohloräthylphenyl-, Chlorphenyl-und Bromphenyl gruppen.
  • Spezifische Beispiele für Phosphorsäuretriester sind Triphenylphosphat, Trikresylphosphat, Diphenylkresylphosphat, Tri- (chlorphenyl) -phosphat, ri-(bromphe-nyl)-phosphat, Di- (chlorphenyl)-phenylphosphat, Di-(bromphenyl)-phenylphosphat.
  • Der mit Phosphor modifizierte Novolak kann durch Heisschmelzen des Novolaks, des Polyamids und des Phosphorsäuretriesters und Ausführung der Esteraustausch-Reaktion unter Abdampfung der gebildeten Hydroxyl-Verbindung erhalten werden. Die Reaktion wird abgebrochen, wenn 0,8 bis 1,5 Aquivalente der Estergruppe des Phosphorsäuretriesters den Esteraustausch vollzogen haben. Falls mehr als 1,5 Äquivalente der Estergruppen umgesetzt sind, zeigen die Produkte eine Neigung zur Gelbildung. Die Reaktion wird üblicherweise bei 160 bis 2700 C, vorzugsweise 180 bis 2400 C und einem Druck von 1,0 bis 50,0 mm Hg während 0,5 bis 5 Stunden durchgeführt.
  • Die Menge des im Esteraustausch-Reaktionssystem vorhandenen Polyamids beträgt mindestens 1 Gew.%, vorzugsweise mindestens 5 Gew.%, der Gesamtmenge an Novolak, Phosphor-Verbindung und Polyamid.
  • Durch die Anwesenheit des Polyamids wird die Esteraustausch-Reaktion mehr als 5f ach so stark begünstigt als bei der Umsetzung in Gegenwart eines gewöhnlichen Esteraustausch-Reaktionskatalysators, beispielsweise Zinkacetat. Dies ist völlig überraschend. Das in dem Esteraustausch-Reaktionssystem vorhandene Polyamid kann aus der Gesamtmenge oder einem Teil des zur Herstellung der Mischmasse verwendeten Polyamids bestehen.
  • Die Mischmasse, die aus 60 bis 90 Gew.% des Novolaks und 10 bis 40 Gew.°k des Polyamids besteht hat üblicherweise eine Fliessanfangstemperatur von etwa 90 bis 1700 C und hat eine Schmelzviskosität von 1000 bis 7000 bei einer Temperatur von 110 bis 1960 C und kann leicht gesponnen werden. Die Mischmasse hat eine bessere Spinnbarkeit als der Novolak allein auf Grund des Vorhandenseins der Polyamid-Komponente und weiterhin sind die Änderungen der Schmelzviskosität in Abhängigkeit von Änderungen der Temperatur in kleinerem Ausmass vorhanden als im Fall der Anwendung des Novolakharzes allein und es kann ein stabiles Schmelzspinnen innerhalb eines weiteren Bereiches der Temperatur ausgeführt werden.
  • Deshalb werden bei den erfindungsgemäss eingesetzten Mischmassen ungehärtete, schmelzbare Fasern mit einheitlicheren Denier als bei Novolak allein auf Grund des Vorhandenseins der Polyamid-Eomponente erhalten.
  • Die Mischmasse wird durch Schmelzspinnen mit einer Schmelzspinn-Vornchtung vom üblichen Typ zu Fasern geformt. Allgemein kann das Spinnen bei einem Zug von 100 bis 1500 und einer Spinatemperatur von 110 bis 190° C durchgeführt werden und dabei werden ungehärtete, schmelzbare Fasern mit einem Einfaden-Danier von 1 bis 10, einer Zähigkeit von 0,5 bis 2,0 g/de und einer Dehnung von 5 bis 200 % erhalten.
  • Die erhaltenen ungehärteten schmelzbaren Fasern haben eine überlegene Schmiegsamkeit und Flexibilität auf Grund der Polyamid-Romponente und ergeben eine leichte Handhabung und können unter Traversierea aufgewickelt werden.
  • Die ungehärteten, schmelzbaren Fasern werden dann mit Formaldehyd zur Härtung behandelt und werden unschmelzbar. Die ungehärteten Fasern bestehen vor der Behandlung hauptsächlich aus einem Novolak und werden durch Alkalien, insbesondere Alkalihydroxid, gelöst oder geschädigt. Infolgedessen wird ein saurer Katalysator verwendet.
  • Die geeigneten Formaldehyd-Materialien bestehen aus gasförmigem Formaldehyd, einer wässrigen Lösung von Formaldehyd (Formalin) oder Dioxan oder Paraformaldehyd, welche Formaldehyd entwickeln. Chlorwasserstoff wird als saurer Katalysator bevorzugt. Anorganische Säuren, wie Schwefelsäure oder Phosphorsäure oder organische Säuren, wie p-Toluolsulfonsäure, können gleichfalls verwendet werden Salze, wie Magnesiumchlorid, Zinkchlorid oder Ammoniumchlorid können zusammen als Promotoren verwendet werden. Vom Gesichtspunkt der Einheitlichkeit und der Reaktionsgeschwindigkeit werden die ungehärteten Fasern vorzugsweise in eine wässrige Formaldehydlösung eingetaucht, welche einen Katalysator der angegebenen Art enthält. Die Fasern können auch mit Formaldehydgas und Chlorwasserstoffgas behandelt werden. Beim Lösungseintauchverfahren wird ein Behandlungsbad mit einem Gehalt von 1 bis 50 Ges.%, vorzugsweise 10 bis 35 Gew.%, an Formaldehyd verwendet und beim Gasphasenverfahren wird ein Gasgemisch mit einem Gehalt von 5 bis 95 Vol.%, vorzugsweise 10 bis 70 Vor.% Formaldehyd verwendet. Unabhängig vom Behandlungsverfahren wird allgemein der saure Katalysator in einer Menge von 0,1 bis 10 quivalenten, vorzugsweise 0,3 bis 3 Äquivalenten, des Formaldehyds verwendet.
  • Da die ungehärteten Fasern vor der Behandlung mit Formaldehyd noch löslich und schmelzbar sind, muss darauf geachtet werden, dass keine Verschlechterung der Qualität der Fasern durch Auflösen, Schrumpfung oder Haftung während der Behandlung mit Formaldehyd eintritt.
  • Die kritische Temperatur, bei der eine ernsthafte Schädigung der Qualität der Fasern bei dieser Formaldehydbehandlung eintritt, beträgt etwa 50 bis 600 C . Es wird bevorzugt, die Fasern während eines ausreichenden Zeitraums bei einer niedrigeren Temperatur als dieser kritischen Temperatur vorzuhärten und dann die Härtung (Vernetzung) bei einer Temperatur von 80 bis 1800 C zu beendigen. Die ungehärteten Fasern gemäss der Erfindung können mit Formaldehyd inaerhalb kürzerer Zeiträume als der Novolak allein auf Grund der Anwesenheit des Polyamids behandelt werden. Es ist völlig überraschend, dass die Polyamid-Komponente in den ungehärteten Fasern gemäss der Erfindung nicht in wesentlichem Umfang durch die Säure während der Formaldehyd-Behandlung gelöst wird.
  • Falls die ungehärteten Fasern vorher gekräuselt wurden und dann mit Formaldehyd in der vorstehend angegebenen Weise behandelt werden, können gehärtete, gekräuselte Fasern mit ausgezeichneter Kräuselungsbeständigkeit erhalten werden.
  • Um weiterhin die Flammbeständigkeit der durch diese Formaldehydbehandlung erhaltenen Fasern zu verbessern, können die Fasern mit mindestens einer Polyhalogen-Verbindung des Phosphors, Schwefels, Bors oder Titan behandelt werden. Diese Polyhalogen-Verbindungen sind solche, worin mindestens zwei Chlor- oder Bromatome direkt an eines der Elemente Phosphor, Schwefel, Bor, Silicium oder Titan gebunden sind. Beispiele für Halogen-Verbindungen sind Halogen-Verbindungen des Phosphors, wie Phosphoroxychlorid, Phosphoroxybromid, Phosphortrichlorid, Phosphorpentachlorid, Phosphonitrilchlorid oder Phenylphosphoryldichlorid, Halogen-Verbindungen des Schwefels, wie Thionylchlorid, Schwefelchlorid oder Bortrichlorid, Titantetrachlorid, Siliciumtetrachlorid und Dimethyldichlorsilan. Diese Verbindungen können allein oder als Gemisch verwendet werden. Von den Polyhalogen-Verbindungen werden die Phosphor-Verbindungen im Hinblick auf Flammbeständigkeitseffekt und Wirtschaftlichkeit besonders bevorzugt. Die Anwendung von Phosphoroxychlorid, Phosphoroxybromid oder Phosphornitrilchlorid ist günstig.
  • Die Behandlung der Fasern mit- diesen Polyhalogen-Verbindungen des Phosphors wird nach einem geeigneten Verfahren ausgeführt, wozu beispielsweise die Fasern an den Dampf der Polyhalogen-Verbindung, falls diese flüchtig ist, ausgesetzt werden oder die Fasern in diese eingetaucht werden, falls sie flüssig ist. Allgemein wird es bevorzugt, die Fasern in eine Lösung der Polyhalogen -Verbindung in einem Lösungsmittel einzutauchen.
  • Zu diesem Zeitpunkt kann ein Säureakzeptor, wie Pyridin oder Triäthylamin, zugefügt werden. Falls beispielßweise eine Polyhalogen-Verbindung, wie Phosphoroxychlorid, Phosphoroxybromid oder Phosphonitrilchlorid verwendet wird, werden die Fasern in eine Lösung der Verbindung in einem organischen Lösungsmittel in einer Konzentration von 1 bis 20 Gew.% eingetaucht und bei 40 bis 7000 C während einiger Minuten bis zu 1 Stunde behandelt. Es wird angenommen, dass durch diese Behandlung nicht nur die Novolak-Komponente, sondern auch die Polyamid-Somponente mit Phosphor modifiziert wird, da das Infrarotspektrum der behaadelten Fasern eine Abnahme der Absorption auf Grund der Amidbindung zeigt.
  • Die gehärtete unschmelzbaren Fasern können nach der Formaldehydbehandlung bei 120 bis 2500 C, vorzugsweise 130 bis 1800 C in Abwesenheit von Sauerstoff, beispielsweise im Vakuum oder'in Stickstoff, wärmebehandelt werden, um ihre Flammbeständigkeit und Lösungsmittelbeständigkeit zu erhöhen und die Zähigkeit und Dehnung der Fasern zu steigern. Durch diese Wärmebehandlung werden Formaldehyd, Säuren und flüchtige Substanzen, die eventuell in den Fasern verblieben sind, entfernt. Bei einer Temperatur niedriger als 1200 C ist der Wärmebehandlungseffekt gering und bei sehr hohen Temperaturen tritt eine Verfärbung der Fasern auf und auch die Färbbarkeit der Fasern wird schlechter.
  • Auf Grund des Gehaltes der Polyamid-Komponente können die Fasern auf das mindestens 1 ifache bei 100 bis 300° C nach einer teilweisen oder vollstandigen Härtebehandlung mit Formaldehyd gestreckt werden und durch dieses Strecken kann die Zähigkeit der Fasern erhöht werden. Die Fasern können nach der Wärmebehandlung gestreckt werden.
  • Die erhaltenen Fasern können gekräuselt werden. Die Kräuselung kann in üblicher Weise unter Anwendung eines Stauffer-Kastens oder eines Radwerkes durchgeführt werden. Die erhaltene Kräuselung hat eine gute Beständigkeit und Einheitlichkeit.
  • Da die Fasern gemäss der Erfindung die Polyamid-Komponente enthalten, können sie tief mit Dispersfarbstoffen durch Hochdruckfärbung oder Trägerfärbung gefärbt werden. Andererseits können Fasern aus Novolak allein kaum gefärbt werden.
  • Die Fasern gemäss der Erfindung haben auch eine hohe -Elastikerholung. Diejenigen, welche Phosphor enthalten, haben eine besonders gute Flammbeständigkeit, Weissheit (geringe Färbung) und Färbbarkeit und werden durch Licht wenig verfärbt.
  • Die Fasern gemäss der Erfindung können auf einem Spinnrahmen entweder,allein oder als Gemisch mit anderen Fasern versponnen werden. Im Fall eines Gemisches wird es bevorzugt, 30 bis 80 Gew.% der' Fasern gemäss der Erfindung einzuverleiben.
  • Die erfindungsgemässen Fasern können in Form von Fäden, Stapelfasern und Garnen verwendet werden und können zu gewebten, gewirkten, gestrickten und nicht gewebten Büchern oder Bahnen verwendet werden und sie können auch als Füllmaterialien verwendet werden.
  • Die erfindungsgemässen Fasern sind auf Grund ihrer Fl ammbeständigkei t wertvoll als wärmeisolierende Bekleidungen, Feuerwehrbekleidungen, Flugbekleidungen, Rennbekleidungen, Auskleidung von Kraftfahrzeugen oder Flugzeugen, Gardinen, PyJ'amas und weitere Anwendungsgebiete, wo Brandverzögerung und Flammbeständigkeit erforderlich sind und sie können auch als Filtriermaterialien auf Grund ihrer Beständigkeit gegen Chemikalien und Wärme verwendet werden.
  • Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
  • Die Fliessanfangstemperatur und die Schmelzviskosität der Novolake und der Mischmassen wurden mittels eines Strömungsmessgerätes vom Koka-Typ (Düse 0,5 mm Durchmesser x 1,0 mm Länge, Ausmass der Temperatursteigerung 30C/Ninute, Extrudierdruck 10 kg/cm2) bestimmt.
  • Falls nichts anderes angegeben ist, sind die Schmelzviskositäten diejenigen bei der Spinntemperatur.
  • Die Flammbeständigkeit der erhaltenen Fasern wurde nach den folgenden Verfahren ermittelt.
  • (1) Ziindholzversuch 100 mg der Versuchsfasern wurden während 10 Sekunden in die Plamme eines Zündholzes gehalten und dann aus der Flamme genommen. Der Zustand des Brennens wurde zu diesem Zeitpunkt beobachtet und die Ergebnisse wurden an H=ld der Skala mit drei Graden gemäss der nachfolgenden Tabelle I bewertet: Tabelle 1 Grad der Zustand der Ver-Flammbeständigkeit brennung A Wenn die Probe aus der Flaugle genommen wurde, erlöschte sie unmittelbar B Wenn die Probe aus der Flamme genommen wurde, dauerte das Brennen während 1 bis 9 Sekunden an, jedoch war sie selbst erlöschend C Nach der Abnahme aus der Flamme brannte die Probe während mehr als 10 Sekunden. Das Brennen breitete sich aus und die Probe wurde aufgebrannt.
  • (2) Bunsenbrenner 100 mg der Probe Fasern wurden in einen zylindrischen Käfig (rostfreier Stahlkäfig, 5 mesh) mit einem Durchmesser von 8 mm und einer Höhe von 25 mm gebracht und in eine Flamme eines Bunsen-brenners (Innendurchmesser 11 mm, reduzierende Flammenlänge 30 mm, oxidierende Flammenlänge 140 mm, Propangas) während 15 Sekunden gebracht. Nach dem Herausnehmen aus der Flamme wurde der Zeitraum, während dem die Probe noch weiter brannte (Flammenbeibehaltungszeit) bestimmt. Nach der Abkühlung wurde das Gewicht der Probe gemessen und die Gewichtsbeibehaltung berechnet.
  • (3) L.O.I.-Versuch (L.O.I = begrenzter Sauerstoffindex) Entsprechend dem in ASTM (D-2863-1970) angegebenen Verfahren wurde der begrenzte Sauerstoffindex (minimale Konzentration von Sauerstoff, angegeben als Volumenprozent in einem Gemisch aus Sauerstoff und Stickstoff, durch das gerade die Verbrennung eines Materiales unterhalten wird) mittels eines Verbrennungstestes ON-1 vom Sauerstoffindextyp bestimmt. Die verwendete Probe war eine stabförmige Stapelfaser von 0,5 g Gewicht und 10 cm Länge.
  • In den Beispielen sind sämtliche Teile und Prozentsätze auf das Gewicht bezogen, falls nichts anderes angegeben ist.
  • Beispiel 1 Ein Reaktor wurde mit 235 Teilen Phenol, 24 Teilen Wasser, 175 eilen einer 37%igen, wässrigen Formaldehydlösung und 1,8 Teilen Oxalsäuredihydrat beschickt und unter Rühren wurde das Gemisch am Rückfluss während 1 Stunde erhitzt. 1,8 Teile Oxalsäuredihydrat wurden weiterhin zugesetzt und weiterhin eine Stunde am Rückfluss erhitzt. Nach der Abkühlung wurde eine verdünnte wässrige Lösung von Natriumhydroxid zur Einstellung des pH-Wertes; des Gemisches auf 4 zugefügt und dann 800 Teile Wasser zugegeben. Das Gemisch wurde 30 Minuten stehengelassen und die wässrige Schicht auf der Oberseite durch Dekantieren entfernt. Aus dem Reaktionsgemisch wurde dann das Wasser durch Abdampfen entfernt, bis die Temperatur des Harzes 150O C erreichte. Das erhaltene geschmolzene Material wurde auf eine Eisenplatte gegossen und abgekühlt, wodurch ein brüchiges Harz erhalten wurde. Dieses Harz war in Alkoholen löslich und hatte eine Anfangsströmungstemperatur von 100 C und eine Schmelzviskosität bei 1300 C von 210 Poisen. Es hatte ein Molekulargewicht von 770, bestimmt nach dem Dampfdruckverfahren unter Verwendung von Aceton als Lösung mittel.
  • Ein Kolben wurde mit dem erhaltenen Novolakpulver und mit Nylon-6-Schnitzeln mit einer Eigenviskosit t von 1,10 in m-Kresol von 250 C in den in Tabelle II angegebenen unterschiedlichen Verhältnissen beschickt und die Materialien während 1 Stunde bei 2500 C verrührt, so dass eine einheitliche geschmolzene Mischmasse gebildet wurde.
  • Die geschmolzene Masse wurde aus einer Düse mit einem Durchmesser von 0,25 mm unter den in Tabelle II angegebenen Bedingungen gesponnen und auf Spinnwellen aufgenommen. Dabei wurden ungehartete, geschmolzene Fasern mit den in Tabelle II gezeigten Eigenschaften erhalten.
  • Jede ungehärtete Faser wurde in eine wässrige Lösung mit einem Gehalt von 18 % Formaldehyd und 18 % Chlorwasserstoff eingetaucht und mit Formaldehyd während 20 Minuten bei 500 C vorgehärtet. Änschliessend wurden die Fasern während 60 Minuten bei 1000 C nachgehärtet.
  • Die gehärteten Fasern wurden gründlich mit Wasser gewaschen und während 30 Minuten bei 900 C getrocknet, woran sich eine Wärmebehandlung im Vakuum während 4 Stunden bei 1500 C anschloss.
  • Auch die Eigenschaften der erhaltenen, gehärteten Fasern sind in tabelle II angegeben.
  • Tabelle II Ver- Misch- Eigenschaften Spinn- Eigenschaften der Eigenschaften der gesuchs- verhältnis der Mischmasse bedingungen ungehärteten Fa- härteten Fasern Nr. (%) Anfangs- Schmelz- Spinn- sern Denier Zä- Deh- Flamm-Novolak Nylon-6 strömungs- viskosi- tempe- Zug Denier Zähig- Deh- (de) hig- nung betemp.(°C) tät ratur (de) keit nung keit (%) stän-(Poisen) (°C) (g/de) (%) (g/de) digkeitsversuch (Zündholzversuch 2-1 95 5 102 2500 110 500 4,0 0,31 2,0 4,5 0,43 4,0 B 2-2 80 20 110 3200 125 880 25 1,03 11,0 3,2 1,30 10,0 A 2-3 70 30 118 3300 160 880 @ 2,5 1,24 15,0 3,2 1,26 12,0 A 2-4 65 35 123 4600 160 880 2,5 0,93 19,0 2,8 0,91 19,0 A 2-5 50 50 147 2800 190 880 2,4 0,72 25,0 Nicht bestimmbar C wegen Klebens der Fasern während der Behandlung 2-6 100 0 100 2400 110 350 6,5 0,1 1,2 6,8 0,28 2,0 B Es ergibt sich aus den Werten der Tabelle II, dass die Mischmassen der Versuche 2-2 bis 2-4 eine überlegene Spinnbarkeit besitzen und ungehärtete Fasern von guten Eigenschaften ergeben, woraus gehärtete Fasern mit überlegener Flammbeständigkeit und Fasereigenschaften erhalten werden können. Jedoch haben die aus der Masse des Versuches Nr. 2-1 erhaltenen ungehärteten Fasern, die ausserhalb des Bereiches der Erfindung liegen, eine sehr niedrige Dehnung und mangelnde Flexibilität und keine gute Spinnbarkeit. Bei Versuch Nr. 2-5 schrumpften die Fasern und hafteten aneinander während der Behandlung mit Formaldehyd. Wenn lediglich der Novolak entsprechend Versuch Nr. 2-6 gesponnen wurde, trat häufig Fadenbruch während des Spinnens auf und eine starke Ungleichmässigkeit der erhaltenen Fasern wurde beobachtet. Falls weiterhin die gesponnenen Fasern nicht sehr sorgfältig gehandhabt wurden, brachen sie unmittelbar oder wurden feine Pulver.
  • Die bei Versuch Nr. 2-3 erhaltenen ungehärteten Fasern wurden nach dem. Stauffer-Eräuselungsverfahren gekräuselt und dann mit Formaldehyd behandelt und im trockenen Zustand wärmebehandelt. Die Kräuselungseig,enschaften der erhaltenen Fasern, bestimmt nach JIS-L-1024, waren folgende: Anzahl der Kräuselungen: 14 Windungen je 2,5 cm, Ausmass der Kräuselung 8,7 %, Ausmass der verbliebenen Kräuselung 7,8 r und Ausmass der Eräuselungselastizität 90,0 %.
  • Beispiel 2 Die bei Versuch Nr. 2-3 nach Beispiel 1 erhaltenen ungehärteten Fasern wurden In eine wässrige Lösung, welche 18 % Formaldehyd und 18 % Chlorwasserstoff enthielt, eingetaucht und 6 Stunden bei Raumtemperatur, 3 Stunden bei 40 bis 600 C, 1 Stunde bei 60 bis 1000 C und 1 Stunde bei 1000 C gehalten, um die Fasern unschmelzbar zu machen. Die gehärteten Fasern wurden gründlich mit Wasser gewaschen und bei 90° C getrocknet.
  • Dann wurden die Fasern in eine Dioxan-Lösung, welche Phosphoroxychlorid enthielt, während 1 Stunde bei 700 C eingetaucht, mit Wasser gewaschen und während 4 Stunden bei 150° C im Vakuum wärmebehandelt.
  • Die erhaltenen Fasern hatten ein Denier von 2,9, eine Zähigkeit von 1,5 g/de, eine Dehnung von 13,2 % und einen hnfangs-Young-Modul von 9,1 g/de und enthielten 1,87 % Phosphor.
  • nie'erhaltenen Fasern wurden hinsichtlich Plammbeständigkeit mit dem Zündholzversuch und dem Bunsenbrennerversuch in Vergleich zu handelsüblichen gehärteten Novolakfasern, Polyvinylchloridfasern, Acrylfasern, Rayonfasern und Acetatfasern untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengefasst.
  • Tabelle III Fasern Zündholz- ~ Bunsenbrennerversuch versuch Gewicht Flammbei- Bem erbeibehal- behaltungs-- kungen tung zeit (%) (Sek.) Erfindungsge- A 67 0 Kein Glümässe Fasern hen Gehärtete A 44 0 Glühen Novolakfasern Polyvinyl- A 20 3 Starkes chloridfasern Auftreten von Russ Acrylfasern C 13 12 Rayonfasern C 18 Acetatfasern B 0,4 7 Aufgebrannt Die vorstehend erhaltenen gehärteten Fasern wurden mit verschiedenen Polyhalogen-Verbindungen unter verschiedenen Behandlungsbedingungen, wie in Tabelle IV angegeben, behandelt und die Flammbeständigkeit der erhaltenen Fasern untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV enthalten. Es zeigt sich, das sämtliche Fasern-eine überlegene Brandverzögerung und Flammbeständigkeit hatten.
  • Tabelle IV Ver Behandlung mit der Polyhalodenverbindung Flammbeständigkeitsversuch der suchs- Polyhalogen- Behandlungs- Säure- Tempe- Zeit gehärteten Fasern Nr. verbindung verfahren akzeptor ratur (Min.) Zündholz- Bunsenbrennertest versuch Gewichts- Flammbeibebeibehal- haltungszeit tung (%) (Sek.) 4-1 Phosphoroxy- Eintauchung in ohne 80 30 A 65 0 chlorid Benzollösung 4-2 " Erhitzen im ohne 80 60 A 63 0 Dampf 4-3 Phosphoroxy- Eintauchung in ohne 70 30 A 68 0 bromid Dioxanlösung 4-4 Phosphonitril- Eintauchung in Pyridin 70 30 A 75 0 chlorid, Tri- Benzollösung bis Tetrameres 4-5 Phosphorpenta- Eintauchung in Pyridin 70 60 A 58 2 chlorid Dioxanlösung 4-6 Phenylphospho- Eintauchung in Pyridin 70 60 A 67 0 ryldichlorid Heptanlösung 4-7 Thionylchlorid Eintauchung Pyridin 75 60 A 52 0 4-8 Sulfurylchlorid Eintauchung Pyridin 60 60 A 55 0 4-9 Borchlorid Eintauchung in ohne 70 60 A 61 2 Dioxanlösung 4-10 Titantetra- Eintauchung in ohne 70 60 A 60 0 chlorid Dioxanlösung 4-11 Silicium- Eintauchung in ohne 70 60 A 64 0 tetrachlorid Dioxanlösung Beispiel 3 Ein~Reaktor wurde mit 250 Teilen Phenol, 77 Teilen eines 37%igen, wässrigen Lösung von Formaldehyd und 0,5 Teilen Schwefelsäure beschickt und unter Rühren das Gemisch auf 700 C erhitzt. 15 Minuten später wurde 110 Teile eines 37%igen, wässrigen Formaldehydlösung zugegeben und das Gemisch am Rückfluss während 3 Stunden erhitzt. Nach der Abkühlung wurde eine verdünnte, wässrige Lösung von Natriumhydroxid zur Einstellung des pH-Wertes des Gemisches auf 5 zugefügt und dann das Wasser aus dem Reaktionsgemisch abgedampft, bis die Temperatur des erhaltenen harzartigen Materials etwa 1500 C erreichte.
  • Nach der Abkühlung wurden 1000 Teile Wasser zugesetzt und das Gemisch kräftig zum Waschen des Harzes gerührt. Das Harz wurde dann der Abkühlung und der Festigung überlassen. Der erhaltene Novolak hatte eine Anfangsfliesstemperatur von 920 C und eine Schmelzviskosität. bei 1300 C von 105 Poisen. Er hatte ein Molekulargewi-cht von 640, bestimmt nach dem Dampfdruckverfahren.
  • 80 Teile Novolak,60 Teile Phenol und 20 Teile jeweils von Nylon-66 und Polymetaxylylenadipamid mit einer Eigenviskosität, bestimmt in m-Kresol.von 350 C, von 1,35 bzw. 1,14, wurden vermischt und das Gemisch bei 1300 C geschmolzen. Anschliessend wurde das Phenol bei verrä.ngertem Druck abgedampft und zwei geschmolzene Gemische erhalten. Jedes der erhaltenen geschmolzenen Gemische wurde gesponnen, mit Formaldehyd behandelt und in der gleichen.
  • Weise wie in Beispiel 1 wärmebehandelt, so dass gehärtete Fasern erhalten wurden.
  • Aus den in der nachfolgenden Tabelle V aü!fge£üirten Ergebnissen ergibt sich die überlegene Spinnbarkeit, die überlegenen Fasereigenschaften und Flammbeständigkeiten. Tabelle V Ver Polyamid Eigenschaften der Spinnbedin- Eigenschaften der Eigenschaften der gesuchs- in der Mischmasse gungen ungehärteten Fasern härteten Fasern Nr. Misch- Anfangs- Schmelz- Temp. Strek- Denier Zähig- Deh- Denier Zä- Deh- Streichmasse fliesstem-viskosi- (°C) kung (de) keit nung (de) hig- nung holzperatur tät (g/de) (%) keit (%) ver-(°C) (Poisen) (g/de) such 5-1 Nylon-66 110 1250 150 880 2,8 0,56 200 3,8 1,38 10,0 A 5-2 Polymeta- 120 1880 150 880 2,0 0,83 110 2,7 1,21 9,3 A xylylenadipamid Beispiel 4 305 Teile m-Eresol und 72 Teile einer 37%igen, wässrigen Formaldehydlösung wurden nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 3 kondensiert und ein Novolak mit einer Anfangsfliesstemperatur von 980 C? einer Schmelzviskosität bei 1300 C von 105 P,oisen und einem Molekulargewicht von 650 erhalten.
  • Ein Schmelzgemisch aus 70 Teilen des Novolakharzes und 30 Teilen Nylon-6 wurden nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 3 hergestellt und dann in der gleichen Weise wie in Beispiel 9 schmelzgesponnen. Die erhaltenen ungehärteten Fasern wurden durch Eintauchung in eine wässrige Lösung mit einem Gehalt von 26 % Formaldehyd und 11 % Chlorwasserstoff vorgehärtet, wobei die Lösung von Raumtemperatur auf 500 C im Verlauf von 30 Minuten erhitzt wurde, und dann, darin während 1,5 Stunden bei 1000 C nachgehärtet, so dass die gehärteten Fasern erhalten wurden.
  • Das vorstehende Verfahren wurde wiederholt, wobei jedoch ein Mischkresol (m-Kresol 1 Mol/p-Kresol 2 Mol) anstelle von m-Eresol verwendet wurde und es wurden gleichfalls gehärtete Fasern erhalten.
  • Die Eigenschaften der ungehärteten -und gehärteten Fasern wurden bestimmt; die Ergebnisse sind in Tabelle VI enthalten, woraus sich ergibt, dass Fasern mit überlegener Flammbeständigkeit nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhalten werden.
  • Tabelle VI Ver- Novolak Eigenschaften der Spinnbedin- Eigerschaften der Eigenschaften der gesuchs- in der Mischmasse gungen ungehärteten Fasern härteten Fasern Nr. Misch- Anfangs- Schmelz- Temp. Strek- Denier Zähig- Deh- Denier Zä- Deh- Streichmasse fliesstem- viskosi- (°C) kung (de) keit nung (de) hig- nung holzperatur tät (g/de) (%) keit (%) ver-(°C) (Poisen) (g/de) such 6-1 m-Kresol/ 115 3800 170 880 2,0 0,94 71,0 2,3 1,60 6,0 A Formaldehydharz 6-2 Misch- 111 2100 160 650 2,2 0,60 30,5 2,8 0,95 5,0 A kresol/ Formaldehydharz Beispiel 5 Ein nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 1 erhaltenen Novolak mit einer Anfangsfliesstemperatur von 1000 C und einem Molekulargewicht von 770 wurde mit 0 Diphenylphosphorchloridat [(C6H5O)2PCl] zu den in Tabelle VII angegebenen verschiedenen Phosphorgehalten nach dem nachfolgenden Verfahren modifiziert.
  • Der Novolak wurde in Dioxan bei Raumtemperatur in Gegenwart von Pyridin als Säureakzeptor gelöst. Diphenylphosphorchloridat wurde tropfenweise zu dieser Lösung zugesetzt. Nach der Zugabe wurde die Lösung zur Rückflusstemperatur im Verlauf von etwa 30 Minuten erhitzt.
  • Die Umsetzung wurd während 1 weiteren Stunde am Rückfluss fortgesetzt. Nach der Umsetzung wure das Dioxan bei verringertem Druck abgedampft. Athylenglykol wurde zum Reaktionsgemisch zur Auflösung des harzartigen Material zugegeben. Wenn die Lösung langsam in Wasser unter kräftigem Rühren gegossen wurde, fiel der durch Phosphor modifizierte Novolak in Pulverform aus. Nach wiederholter Filtration und Wäsche mit Wasser wurde der Niederschlag bei verringertem Druck von etwa 500 C getrocknet.
  • In Tabelle VII bezeichnet der Wert n das Ausmass der Modofizierung des Novolakes durch die Monohalogenphosphor-Verbindung, wobei m die Anzahl der aromatischen Ringe im Novolak sind, mit denen eine Monohalogenphosphor-Verbindung umgesetzt wurde.
  • Jedes der mit Phosphor modifizierten Novolakphenolharzpulver wurde mit Eylon-6-Schnitzeln und gegebenenfalls mit den unmodiifzierten Novolakpulvern in den verschiedenen in Tabelle VII angegebenen Verhältnissen vermischt und das Gemisch in einen Kolben zusammen mit Phenol in einer Menge von etwa 3fachen des Gewichtes der Nylon-6- Schnitzel eingebracht. Das Gemisch wurde während 30 Minuten bei 1600 C in Stickstoffatmosphäre zur Bildung einer einheitlichen Lösung gerührt und anschliessend wurde das Phenol durch Abdampfung bei verringertem Druck unter Bildung verschiedener geschmolzener Mischmassen mit verschiedenen Phosphorgehalten entfernt. Jede erhaltene Mischmasse wurde nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 1 schmelzgesponnen. Die ungehärteten erhaltenen Fasern wurden in eine wässrige Lösung mit einem Gehalt von 17 % Formaldehyd und 17 % Chlorwasserstoff eingetaucht und während 6 Stunden bei Raumtemperatur, während 1 Stunde bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur und 100° C und 1 Stunde bei 100° C gehärtet. Die gehärteten Fasern wurden gründlich mit Wasser gewaschen, bei 900 C getrocknet und während 4 Stunden bei 1500 C im Vakuum zur Bildung der gehärteten Fasern wärmebehandelt.
  • Die Flammbeständigkeit der erhaltenen gehärteten Fasern ist in Tabelle VII zusammen mit den Fasereigenschaften angegeben. Aus den Werten der Tabelle VII ergibt es sich, dass die gehärteten Fasern gemäss der Erfindung überlegene Flammbeständigkeiten zeigen.
  • Tabelle VII Ver- Mit Phosphor modifi- Mischarbeitsgang Eigenschaften der Misch- Spinnsuchs- zierter Novolak Mit Phos- Unmo- Nylon-6 masse tempe-Nr. n- Phos- Anfangs- phormmodi- difi- Phos- Anfangs- Schmelz- ratur Wert phor- strömungs- fizierter zierter phor- strömungs- viskosi- (°C) gehalt tempera- Novolak Novolak gehalt tempera- tät (%) tur (%) (%) (%) (%) tur (Poisen) (°C) (°C) 7-1 3,0 4,51 69 70 0 30 3,12 115 2600 130 7-2 5,6 3,50 73 70 0 30 2,50 121 2500 145 7-3 3,0 4,51 69 50 20 30 2,25 120 3200 145 7-4 8,0 2,64 82 70 0 30 1,90 124 2800 145 7-5 10,0 2,02 84 70 0 30 1,33 126 5000 155 7-6 15,0 1,40 86 70 0 30 0,95 132 5500 160 7-7 15,0 1,40 86 30 40 30 0,43 132 3300 160 Tabelle VII(Fortsetzung) Ver- Eigenschaften der Eigenschaften der gehärteten Fasern suchs- ungehärteten Fasern Fasereigenschaften Flammbeständigkeitsversuch Nr. Denier Zähig- Deh- Denier Zähig- Deh- Streich- Bunsenbrennerversuch (de) keit nung (de) keit nung holzver- Gewichts- Flammbei-(g/de) (%) (g/de) (%) such beibehaltung behaltungs-(%) zeit (Sek.) 7-1 2,3 0,58 14,0 2,8 0,66 17,0 A 69 0 7-2 2,2 0,81 11,0 3,3 1,23 7,2 A 71 0 7-3 1,7 0,77 20,0 3,4 1,07 9,0 A 71 0 7-4 2,5 0,86 6,0 3,4 1,24 12,0 A 68 0 7-5 2,4 0,91 8,0 3,6 1,09 20,0 A 65 0 7-6 2,0 0,83 9,5 3,8 0,93 19,0 A 65 0,5 7-7 2,4 0,94 12,0 3,4 1,05 15,0 A 51 5,0 Beispiel 6 Ein Novolak mit einer Anfangsströmungstemperatur von 980 C und einem Molekulargewicht von 590, der in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 erhalten wurde, Nylon-6-Schnitzeln mit einer Eigenviskosität, bestimmt in m-Eresol bei 250 C von 1,34 und Triphenylphosphat wurden vollständig bei 2400 C verschmolzen. Die Esteraustauschreaktion wurde bei 2100 C und 20 mm Xg unter Rühren ausgeführt. Das Phenol wurde abgedampft, so dass 1,0 Äquivalente der Estergruppen des Triphenylphosphates ausgetauscht wurden. Der Phosphorgehalt der erhaltenen Mischmasse, die Anfangsströmungstmmperatur und die Schmelzviskosität sind in Tabelle VIII angegeben.
  • Die Mischmasse wurde unter verschiedenen Bedingungen, die in Tabelle VIII angegeben sind, aus einer Düse mit einem Durchmesser von 0,5 mm schmelzgesponnen.
  • Die Fasereigenschaften der erhaltenen ungehärteten Fasern sind gleichfalls in Tabelle VIII angegeben. Die ungehärteten erhaltenen Fasern hatten eine überlegene Schmiegsamkeit und Flexibilität und liessen sich leicht handhaben.
  • Die erhaltenen ungehärteten Fasern wurden in eine wässrige Lösung mit einem Gehalt von 17 % Formaldehyd und 17 % Chlorwasserstoff eingetaucht und während 1 Stunde bei 350 C, 1 Stunde von 40 bis 1000 C und anschliessend bei 1500 C im Vakuum während 4 Stunden wärmebehandelt, so dass unschmelzbare gehärtete Fasern erhalten wurden. Die Flammbeständigkeit und Fasereigenschaften dieser Fasern sind gleichfalls in Tabelle VIII aufgeführt.
  • Während der Behandlung mit Formaldehyd wurde die Phosphor-Komponente nicht gelöst. Die Ergebnisse des Flammbeständigkeitsversuches zeigten, dass die gehärteten Fasern der Versuche 8-2 bis 8-5, wo der Gehalt der Polyamid-Komponente im Rahmen der Erfindung lag, weit überlegene Plammbeständigkeit und Fasereigenschaften gegenüber den gehärteten Fasern der Versuche 8-1 und 8-6 hatten, bei denen der Polyamidgehalt ausserhalb des erfindungsgemässen Bereiches lag.
  • Tabelle VIII Ver- Mischmasse Spinnbe- Eigenschaften der suchs- Nylon-6- Phos- Anfangs- Schmelz- dingungen ungehärteten Fasern Nr. Gehalt phor- strömungs- viskosi- Temp. Strek- Denier Zähig- Deh-(%) gehalt tempera- tät (°C) kung (de) keit nung (%) tur (°C) (Poisen) (g/de) (%) 8-1 5 1,35 97 1100 120 500 4,0 0,28 2,2 8-2 20 1,33 108 2300 140 880 2,3 0,91 5,3 8-3 25 1,82 117 2900 150 880 2,2 1,05 6,0 8-4 25 0,35 119 3000 150 880 2,4 1,02 7,5 8-5 30 1,32 122 3500 155 880 2,5 0,90 10,0 8-6 50 0,99 148 2700 180 880 2,5 1,04 26,0 Tabelle VIII (Fortsetzung) Ver- Eigenschaften der gehärteten Fasern suchs- Fasereigenschaft Flammbeständigkeitversuch Nr. Denier Zähig- Deh- Streich- Bunsenbrenner-(de) keit nung holzver- versuch (g/de) (%) such Gewichts- Flammbeibeibehal- behaltungstung (%) zeit (Sek.) 8-1 4,7 0,55 3,8 A 52 2 8-2 3,5 1,20 9,7 A 72 0 8-3 3,1 1,34 24,0 A 70 0 8-4 3,5 1,15 22,0 A 52 5 8-5 3,5 1,20 23,0 A 65 0 8-6 Nicht bestimmbar wegen des Verklebens der Fasern während der Behandlung mit Formaldehyd Beispiel 7 23 Teile der verschiedenen in Tabelle IX angegebenen Phosphorsäuretriester wurden zu 77 Teilen eines Gemisches aus 70 % des gleichen Novalokes, wie in Beispiel 6 verwendet, und 30 % Nylon-6 zugesetzt und die Esteraustauschreaktion während 50 Minuten bei 2400 C nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 6 ausgeführt. Phenol entsprechend 1,10 bis 1,15 Äquivalenten der Estergruppe des Phosphortriesters wurde abgedampft.
  • Die Eigenschaften der erhaltenen mit Phosphor modifizierten Mischmassen sind in Tabelle IX angegeben. Diese Massen wurde nicht unschmelzbar oder gelierten, selbst wenn sie im geschmolzenen Zustand während eines langen Zeitraumes gehalten wurden.
  • Jede der Mischmassen wurde bei 150 C'mit einer Streckung von 880 schmelzgesponnen und dann mit Formaldehyd unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel ( behandelt. Die erhaltenen gehärteten Fasern hatten eine überlegene Flammbeständigkeit, wie sich aus Tabelle IX ergibt.
  • Tabelle IX Ver- Phos- Mischmasse Flammbeständigkeitversuch suchs- phorsäure- Phosphor- Anfangs- Schmelzviskosität Zünd- Bunsenbrennerversuch Nr. triester gehalt strömungs- (Poisen) holz- Gewichts- Flammbeibe-(%) tempera- bei bei bei versuch beibehal- haltungszeit tur 130°C 140°C 150°C tung (Sek.) (°C) (%) 9-1 Triphenyl- 2,30 121 53000 11300 3870 A 68,0 0 phosphat 9-2 Trikresyl- 2,01 110 12300 4040 1870 A 65,4 0 phosphat 9-3 Tri-p-chlor- 1,75 116 12900 4150 1620 A 69,1 0 phenylphosphat 9-4 Tri-o-chlor- 1,80 106 2730 820 - A 68,9 0 phenylphosphat Beispiel 8 (A) 76,5 Teile des gleichen Novolakes wie in Beispiel 6, 23,5 Teile Triphenylphosphat und 1,1 Teile Nylon-6 wurden zusammengebracht und die Esteraustauschreaktion bei 2400 C während 100 Minuten bei 25 mm Hg durchgeführt. Die während des Heizzeitraumes abgedampfte Phenolmenge betrug 6,8 Teile, Der Betrag der umgesetzten Estergruppe des riphenylphosphates, welches auf der Basis der Menge des abgedampften Phenols bestimmt wurde, betrug 1-,0 Äquivalente.
  • (B) Die Esteraustauschr'eaktion wurde in der gleichen Weise wie unter (A) durchgeführt, wobei jedoch 0,5 Teile Zinkacetat als Esteraustauschkatalysator anstelle von 1,1 Teilen Nylon-6 verwendet. wurden. Die während des Heizzeitraumes abgedampfte Phenolmenge betrug 1,7 Teile.
  • Es wurde festgestellt, dass 0,25 Äquivalente der Estergruppe des Griphenylphosphate umgesetzt waren.
  • (C) Die Esteraustauschreaktion wurde in der gleichen Weise wie vorstehend unter (A) durchgeführt, wobei jedoch kein Nylon-6 verwendet wurde. Die während des lIeizzeitraumtes abgedampfte Phenolmenge betrug weniger als 0,1 Teile. Der Betrag der Estergruppe des Triphenylphosphates, der umgesetzt worden war, betrug weniger als 0,015 Äquivalente, was bedeutet, dass es kaum reagiert hatte.
  • Eine weitere Menge von Nylon-6 wurde zu dem vorstehend nach (A) erhaltenen Produkt zur Bildung einer Mischmasse zugegeben, worin die Gesamtmenge des Nylons 25 %, bezogen auf das Gesamtgewicht der Masse, betrug.
  • Die jvlischmasse wurde schmelzgesponnen und dann mit Formaldehyd in der gleichen Weise wie in Beispiel 7 zur Bildung gehärteter unschmelzbarer Fasern mit überlegener Flammbeständigkeit und Feuerverzögerung behandelt.
  • Beispiel 9 Die Schmelzviskositäten der Mischmasse bei Versuch Nr. 8-3 von Beispiel 6 und des Novolakharzes allein wurden bei verschiedenen Temperaturen bestimmt. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle X aufgeführt.
  • Tabelle X Temperatur (°C) Schmelzviskosität Schmelzviskosität des Novolak/Nylon-6- des Novolaks Gemisches (Poisen) (Poisen) 105 - 17000 110 - 7100 120 - 970 130 - 190 140 7300 75 150 2900 160 1300 170 600 Die Viskosität, die beim Spinnen stabil ist, beträgt 1000 bis 500 Poisen. Das Novolak/Nylon-6-Gemisch hatte eine Spinntemperaturbrei te von etwa 200 C, während der geschmolzene Novolak allein eine Spinatemperaturbreite von lediglich etwa 80 C hatte. Daraus ergibt es sich, dass der erstere beim Spinnen stabil ist, selbst wenn die Spinntemperatur innerhalb eines bestimmten Bereiches variiert, während der letztere für das Spinnen unstabil ist, selbst wenn die Spinntemperatur ein wenig fluktuiert, so dans Anlass zu Fadenbruch oder Ungleichmässigkeit auftritt.
  • Die ungehärteten Fasern nach Versuch Nr. 8-3 von Beispiel 6 und die ungehärteten Fasern des Novolaks allein wurden mit Formaldehyd behandelt und die Eigenschaften der gehärteten Fasern bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle XI enthalten.
  • Tabelle XI Ver- Ungehärtete Heizschema beider Form- Eigenschaften der suchs- Fasern aldehydbehandlung gehärteten Fasern Nr. (Stunden Zähig- Dehnung Raum- Raum- 600 C bis keit (%) temp. temp. 1000C (g/d) bis 600C 11-1 Ungehärtete 15 1,0 1,25 12,6 Fasern nach Beispiel 6, Versuchs-Nr. 8-3 0 4,5 1,0 1,29 23,7 11-2 Ungehärtete 15 1,0 0,62 4,7 Novolakfasern Aus den Ergebnissen der Tabelle IX ergibt es sich, dass die aus dem geschmolzenen Gemisch von Novolak/Nylon-6 (Versuchs-Nr. 11-1) gesponnenen ungehärteten Fasern in gehärtete Fasern mit sehr zufriedenstellenden Eigenschaften überführt werden können, selbst wenn sie mit Formaldehyd bei einem grösseren Ausmass des Temperaturanstieges innerhalb eines kürzeren Zeitraumes behandelt werden, während, falls die ungehärteten Novolakfasern (Versuch-Nr. 11-2,) mit Formaldehyd bei einem grösseren Ausmass des Temperaturanstieges behandelt werden, die Eigenschaften der gehärteten Fasern schlecht werden, was bedeutet, dass diese Fasern während eines längeren Zeitraumes bei einem kleineren Ausmass der Temperatursteigerung behandelt werden müssen.
  • Beispiel 10 Die gehärteten Faser nach Versuch-Nr. 8-3 von Beispiel 6 und handelsübliche gehärtete Novolakfasern wurden zu Stapelfasern verarbeitet und ihre Weissheit bestimmt.
  • Die Bestimmung der Weissheit wurde in folgender Weise ausgeführt: Unter Verwendung eines Spektrophotometers (Hitachi, EPU-2A) wurde der Refraktionsindex (R%) der Probe bei der Wellenlänge von 450 mµ bestimmt und die Hunter-Weissheit (W-Wert) wurde ebenfalls mittels einer Farbestimmungsmaschine (Hitachi Limited). bestimmt.
  • Die Stapelfasern wurden mit einem Dispersfarbstoff unter den folgenden Bedingungen gefärbt: Farbstoff: Resoline Blue FBL (Bayer)'CI-Nr.-Dis pers Blue 56 oder Dianix Red R-E (Mitsubishi Chemical), CI-Nr. Disperse Red 101 Zusammensetzung des Bades: Farbstoff 5 % auf das Gewicht der Fasern, Dispersionsmittel (Disper TL, Weise Chemical( 1 g /Liter Essigsäure 1 % auf' das Gewicht der Fasern Verhältnis Gut zu Flüssigkeit: 1 : 50 Temperatur: 1300 C Zeit: 60 Minuten.
  • Das Ausmass der Färbung der Fasern wurde durch Bestimmung des K/S-Wertes (K = Absorptionskoeffizient der Probe, S = Streuungskoeffizient) ermittelt, der proportional zur Färbungsdichte ist. Der K/S-Wert wurde entsprechend der Kubelka-Munk-Gleichung berechnet: = = (1 - R)2/2R worin R den Refraktionsindex der Probe bei einer Wellenlänge von 500 mµ, , bestimmt mit einem Spektrophotometer (EPU-2A, Hitachi Limited) angibt.
  • Die K/S-Werte wurden hinsichtlich der Farbe der Fasern vor der Färbung korrigiert.
  • Eine 100 mm lange Faserprobe wurde aus jeder der Fasern hergestellt und die Elastizitätserholung der Probe zum Zeitpunkt der Freigabe nach der Streckung bei 10 %/Minute um 1 %7 3 °, 5%, 7 % und 10 % angegeben. Die Ergebnisse sind in Tabelle XII enthalten.
  • Tabelle XII Gehärtete Fasern Handelsübliche nach Versuch Novolakfasern Nr. 8-3 Weissheit R (%) 7,0 3,5 W-Wert 48,8 38,2 Färbbarkeit (K/S-Wert) Blau 9,6 0,9 Rot 16,8 23 Elastizitätserholung bei 1 0/ Streckung 100 98 3 % Streckung 100 93 5 % Streckung 91 85 7 % Streckung 80 69 10 % Streckung 60 51 Die gehärteten Fasern nach Versuch Nr. 8-3 wurde auf das 1,4fache der Ursprungslänge auf einer Heizplatte bei 1800 C vor der Wärmebehandlung gestreckt und bei 1500 C während 4 Stunden im Vakuum wärmebehandelt. Die erhaltenen gestreckten Fasern hatten eine Zähigkeit von 2,1 g/d und eine Dehnung von 9 %, was eine grosser Verbesserung der Zähigkeit darstellt.
  • Beispiel 11 Die bei Versuch Nr. 8-3 von Beispiel 6 erhaltenen gehärteten Fasern wurden zu einem Tau von 45000 Denier verarbeitet, in heissem Wasser auf 970 C vorerhitzt und in einem Stauffer-Kasten zur Kräuselung geführt. Zu diesem Zeitpunkt wurde Wasserdampf von 140° C in den Stauffer-Easten geblasen. Das erhaltene gekräuselte Tau wurde zu einer Länge von 52 mm geschnitten und im Vakuum bei 1500 C während 4 Stunden wärmebehandelt.
  • Die erhaltenen Stapelfasern hatten eine Kräuselzahl von 88 Windungen je 2,54 cm, einen Kräuselungsgrad von 11,9 %, ein Ausmass der Kräuselungselastizität von 85,8 % und ein Ausmass der verbliebenen Kräuselung von 10,3 %.
  • Der Flammbeständigkeitsversuch wurde mit diesen Stapelfasern, die als Fasern A bezeichnet werden, allein oder mit einem einheitlichen Gemisch derselben mit Rayon-Fasern, Modacryl-Fasern oder "Nomex"-Stapelfasern durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle XIII aufgeführt.
  • Tabelle XIII Versuchs- Proben Mischver- Flammbeständigkeits-Nr. hältnis versuch (Gew./Gew.%) Streich- LOI holzver- (%) such 13-1 Faser A A 36 13-2 Rayon/Fa- 30/7O 3 s-er A 30/70 A 30 13-3 Rayon/Faser A 50/70 A 39 13-4 Rayon/Faser A 65/35 B 26 13-5 Rayon C 22 13-6 Modacryl/ Faser A 50/50 A 31 13-7 . Modacryl A 28 13-8 "Nomex"/Faser A 5Ö/50 A 32 13-9 "Nomex" A 28 13-10 gehärtete Novolakfaser A 34 Die Fasern der Versuche 13-1=,13-2, 13-3, 13-4, 13-6 und 13-8 wurden jeweils nach einem üblichen Verfahrenzur Bildung gesponnener Garne von ausgezeichneter Flammbeständigkeit versponnen.
  • Die Fasern von Versuch Nr. 13-1 wurden zu Tüchern verarbeitet, die mit einem phenolischen Klebstoff unter Bildung eines nicht-gewebten Tuches von ausgezeichneter Flammbeständigkeit verbunden wurde.

Claims (10)

  1. Patentansprüche
    Verfahren zur Herstellung von flammbeständigen Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass eine Nischmasse aus 60 bis 90 Gew.% eines schmelzbaren und härtbaren Phenolharzes vom Novolaktyp und 10 bis 40 Qev.% eines Faser bildenden Polysmides gebselzgesponnen wird und die dabei erhaltenen ungehärteten schmelzbaren Fasern mit Formaldehyd in Gegenwart eines sauren Katalysators unter Bildung gehärteter unschmelzbarer Fasern behandelt werden.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von flammbeständigen Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mischmasse aus 60 bis 90 Gew.% eines schmelzbaren und härtbaren mit Phosphor modifizierten Phenolharzes vom Novolaktyp und 10 bis 40 Gew.% eines faserbildenden Polyamids mit einem Phosphorgehalt von mindestens 0,5 Gew.% schmelzgesponnen wird und die erhaltenen ungehärteten Fasern mit Formaldehyd in Gegenwart eines sauren Katalysators unter Bildung gehärteter unschmelzbarer Fasern behandelt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mischmasse verwendet wird, welche durch Umsetzung einer schmelzbaren und härtbaren Phenolharzes vom Novolaktyp, eines faserbildenden linearen Polyamids und eines Phosphorsäuretriesters der allgemeinen Formel @ori@ @@, @ @@n R3 gleich oder unterschiedlich sind und jeweils eine Phenylgruppe, eine alkylsubstituierte Phenylgruppe oder eine halogensubstituierte Phenylgruppe bedeuten, so dass 0,8 bis 1,5 Äquivalente der Estergruppe des Phosphorsäuretriestèrs durch Esteraustausch umgesetzt wurden, hergestellt wurde.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mischmasse verwendet wird, welche durch Erhitzen der erforderlichen Menge des Phosphorsäuretriesters, eines schmelzbaren und härtbaren Phenolharzes vom Novolaktyp und eines synthetischen Polyamids, wobei eines dieser Harze in einer geringeren Menge als der schliesslich erforderlichen Menge vorliegt, erhalten wurde, oder durch Erhitzen der erfoderlichen Menge des Phosphorsäuretriesters und der beiden Harze~in einer Menge niedriger als der schliesslich erforderlichen Menge zur Beendigung, der Esteraustauschreaktion hergestellt wurde, worauf anschliessend der Restbetrag eines oder beider Harzkomponenten zugefügt wurde.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gehärteten unschmelbaren Fasern weiterhin mit mindestens einer Polyhalogen-Verbindung des Phosphors, Schwefels, Bors oder Titans behandelt werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5',dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern auf das mindestens 1,lfache der ursprünglichen Länge bei 100 bis 390 C nach einer teilweisen oder vollständigen Härtungsbehandlung mit Formaldehyd gestreckt werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gek.emlzeichnet, dass die gehärteten unschmelzbaren Fasern bei 120 bis 2500 C in Abwesenheit von Sauerstoff wärmebchandelt werden.
  8. 8. Unlösliche und unschmelzbare, gehärtete flammbeständige Fäden, Fasern oder Garnen erhalten nach dem Verfahren der Ansprüche 1 bis 7.
  9. 9.. Unlösliche, unschmelzbare, gehärtete, Phosphormodifizierte flammbeständige Fäden, Fasern oder Garne, erhalten nach dem Verfahren der Ansprüche 2 bis 7.
  10. 10. Flammbestänliger, faserhal tiger Gegenstand, bestehend aus 30 bis 80 Gew.% der gehärteten Fasern nach Anspruch 8 oder 9 und 70 bis 20 Gew.% anderer Fasern.
DE19722238881 1971-08-07 1972-08-07 28.02.72 Japan 20484-τi Verfahren zur Herstellungllammbeständiger Fasern aus modifizierten Phenolharzen Expired DE2238881C3 (de)

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