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Pneumatisches Bolzenschneidwerkzeug" Die Erfindung betrifft ein pneumatisches
Bolzenschneidwerkzeug, das hletalldrähte und -stangen, insbesondere auch Stahl drähte,
ohne ermüdenden Kraftaufwand bei Einhandbedienung in der Serienfertiouna zu schneiden
aestattete Bei Bolzenschneidern, wie sie herkömmlich benützt werden, sind große
Hebelubersetzungen erforderlich. Handbediente Bolzenschneider besitzen im allgemeinen
eine dopnelte Hebelübersetzung, da andernfalls durch die Muskelkraft die zum Schneiden
erforderliche Kraft nicht aufgebracht werden kann.
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Solche handbediente eolzenschneider sind für gelenentliche Arbeiten
geeignet, nicHt aber für rasch aufeinanderfolgende Schnitte in der Serienfertigung,
z.B. bei der Fertigung von Baustahl-Gewebematten oder bei der Serienherstellung
von Bewehrungen in betonverarbeitenden Betrieben. FUr solche Einsatzfälle gibt es
Schneidwerkzeuge, die eine Hilfsenergie verwenden, um den Kraftaufwand zu verringern.
Bei diesen werkzeugen ist grundsätzlich zu unterscheiden, ob sie mit Drucköl oder
mit Druckluft als Hilfsenergie arbeiten.
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Die Krafterzeugung ist am günstigsten hydraulisch durch Drucköl zu
bewirken
Da Hierbei im Druckzylinder durch hohen Druck ( loo bis
2 400 kp/cm ) große Kräfte auf den Kolben wirken, kann das Hebelwerk klein und handlich
gehalten werden. Hydraulische Werkzeuge haben jedoch verschiedene Nachteile, die
in ihrer Natur liegen. So ist zu jedem Werkzeug ein flexibler Hochdruckschlauch
als Zuleitung erforderlich. Die Druckölversorgung erfordert ein separates Hydraulikaregat,
das in der Nähe des Schneidwerkzeuges aufgestellt werden muß. Dadurch geht Stellfläche
verloren, außerdem bringt ein Hydraulikaggregat im allgemeinen eine erhebliche Lärmbelästiqung
mit sich. Im Vergleich zu Druckluft zeigt sich ein weiterer Nachteil darin auf,
daß die Arbeitsgeschwindigkeit geringer ist wegen der begrenzten Förderleistung
der Hydraulikpumpe und vor allem, weil nach beendetei Schnitt die Hydraulikflüssigkeit
wieder in den Vorratsbehälter zurückfließen muß. Außerdem ist das Getätigungsventil
infolge seiner Größe meist nicht am Werkzeug selbst befestigt. Es muß auf der Hydraulikpumpe
angebracht werden, wodurch eine weitere Leitung zum Betätigen des Ventils zwischen
Handgriff und Hydraulikaggregat erforderlich wird. Ein Beispiel für ein auf Druckölbasis
arbeitendes Werkzeug ist in der Druckschrift Anlage 1 gegeben.
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Die beschriebenen Nachteile eines Hydraulikwerkzeuges können vermieden
werden, wenn Druckluft als Hilfsenergie benutzt wird. Diese wird. in vielen Industriebetrieben
zentral erzeugt und steht in einem Druckluftnetz zur Verfügung, sodaß die Einzelerzeuguno
entfällt. Die Zuleitung kann nahezu beliebig lang sein, wobei außerdem der Anschlußschlauch
wesentlich flexibler als ein Hochdruckschlauch für Flüssigkeiten ist.
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tin Nachteil gegenüber dem hydraulischen wJerkzeue ist die geringere
Kraft, da Druckluftnetze im, alloemeinen it eine Druck von 6 kp/cm2 betrieben werden.
Dadurch muß der Druckluftkolben einen größeren Durchmesser bekorrvn als der Hydeulikkolben.
Wegen der gerinqeren Kraft ist eine Hebelübersetzung.
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eventuell auch eine doppelte Hebelübersetzuno, erforderlich.
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Diese beschriebenen Eipenheiten der Druckluft bedingen, daß ein solches
Werkzeug einmal wegen der längeren Hebel und zum andern wegen des größeren Druckzylinders
entsprechend groß und schwer wird. Es muß mit 2 Handen gehalten und geführt erden.
An einem der beiden Handgriffe befindet sich üblicherweise der Betätigungshebel
für ein Druckluftventil.
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Lin derartiges Gerät, wie es in der BPD bekannt.und auch angeboten
wird, ist in der Druckschrift Anlage 2 dargestellt.
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Der Erfindung liegt die Aufaabe zufrunde, ein leichtes Gerät zu schaffen,
das mit einer Hand bedient werden kann und die vorher beschriebenen Nachteile vermeidet,
wobei außerdem großer ert auf die Verwendbarkeit in der Serienfertigung geleot wird.
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Die Aufgabe wird erfindung'srr.äßig durch ein Druckluftwerkzeug gelöst.
Das kennzeichnende Merkmal der Erfindung ist die konstruktive Idee, alle Kraftübertragungselemente,
Hebel Lagerstellen, Gegenlager, Handgriff, Ventil, Betätigungshebel und Schneidklingen
asynmetrisch auf einer Seite des Zylinders anzuordnen, wobei der Abschlußdeckel
des Druckluftzlin-ders als Trägern. latte für alle notwendigen Elemente dient. Durch
diese anordnung ergeben sich erhebliche Vorteile die im Folgenden aufgeführt werden:
a. Man erhält extrer kurze Hebellängen. Damit ist eine entsnrechende Gewichtseinsparung
v-erbunden.
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Außerdem ist die Unfallgefar dadurch erheblich verringert, da der
von den Hebeln beanspruchte Pereich kleiner und nach innen verlagert ist-.
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b. Durch die Erfindung wird es möglich, die Zylinderwand und den Zylinderboden
von Kräften frei zu halten, die nach außen wirken. bzw. auf das Hebel werk übertragen
werden müssen. Die Zylinderwand hat dementsprechend nur die Kraft tangential aufzunehmen,
die infolge des Oberdrucks im Zylinder entsteht. Sie ird in der vorgesehenen Ausführung
nicht auch noch durch eine axial gerichtete Kraft beansprucht (wenn man von Reibungskräften
absieht). Der Zylinderboden ist nahezu kräftefrei. Er dient nur zur Abdeckung des-
bewegten Kolbens und als Schutz der Dichtflächen vor Verschmutzung. Die Zylinderwand
und der Zylinderboden können aus den geschilderten Gründen leichter aehalten werden,
als wenn z.E. der zweite Abschlußdeckel noch zusätzlich zur Kraftübertraqung herannezogen
wurde.
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Man erhält also hier ebenfalls eine Gewichtsverminderung.
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c. Durch die asymmetrische Anordnung wir der 7ylinderboden freigehalten
von Konstruktionsteilen.
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Das Werkzeug kann dadurch leicht abgestellt werden.
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Dieser Punkt ist für die Handhabung von Cedeutunc.
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d. urch die kompakte Bauweise und die Gewichtsverinderung ergibt sich
auch eine Senkung der Herstellkosten. Der Eolzenschneider mit den hier beschriebenen
neuen Merkmalen kann erheblich billiger gefertigt werden, als die in Pnlaoe 1 und
2 darnestellten Werkzeuge.
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e. durch die Gesichts- und Größenverminderung ist das neue werkzeug
wesentlich leichter zu handhaben Es kann in der beschriebenen Ausführung mit einer
Hand bedient werden. Dadurch wir die andere stand frei zun Halten des zu schneidenden
'taterials.
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f. Die Schneidleistung ist durch bessere Handhabung größer, d.h.
bei gleicher Schneidkraft können mehr Schnitte pro Zeiteinheit ausgeführt werden.
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Die für die Erfindung kennzeichnenden merkmale, Vorteile und Einzelheiten
sind aus der Zeichnung Anlage 3 ersichtlich.
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Mit (1) ist der Zylinderabschlußdeckel bezeichnet, der zugleich die
Trägerplatte fur das Hebelwerk, den Handgriff (2), das Druckluftventil (3), den
Betätigungshebel (4) und den Druckluftanschluß (5) bildet. Teil (6) ist die Zylinderwand,
(7) der Zylinderboden und (8) der Kolben. Der Petätigungshebel ist so am Handgriff
angebracht, daß er mit einem Fingerxbewegt werden kann. bíit (9) sind die beiden
Schneidklingen bezeichnet. Die Use (lo) dient zum Aufhängen des olzenschneidwerkzeuges
an einem Haken oder einer Balancierfeder, wenn das Werkzeug stationär benützt wird.
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An einem Werkzeug der beschriebenen Art, das den Vorteil der leichteren
Handhabung durch Einhandbedienung bietet, sind Abwandlungen möglich, um es in der
Serienfertigung besonders rationell einzusetzen. So ist es z.B. möglich, das Werkzeug
mit einer Hand zu führen, mit der anderen Hand das zu schneidende Material zu halten
und zu positionieren und die Betätigung Uber einen Fußhebel zu bewirken. Die Befehisübertragung
auf das Werkzeug kann in diesem Fall durch Druckluft erfolqen (dem werkzeug wird
gesteuerte Druckluft zugeführt, das Ventil befindet sich am Fußhebel).Eine weitere
Mönlichkeit ist die Befehisübertragung durch einen Bowdenzug vom Fußhebel auf das
!werkzeug (dem Werkzeug wird ungesteuerte Druckluft zugeführt, das Ventil sitzt
am werkzeug).
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In speziellen Fällen kann die BefehlsUbertragung auch elektrisch erfolgen
(am Fußhebel befindet sich ein elektrischer Schalter,. das Ventil ist als elektromagnetisches.
Ventil
ausgeführt und befindet sich am Werkzeug). - Diese Variationsmöglichkeiten
sollen in den Unteransprüchen mit geschützt werden.