DE223811C

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Info

Publication number: DE223811C
Application number: DENDAT223811D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-~JVI 223811 -KLASSE 42/. GRUPPE

ANTON BALDUS in FRANKFURT a. M.

durchstreicht.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Oktober 1909 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf solche Zähigkeitsmesser für Flüssigkeiten, bei denen der Zähigkeitsgrad einer Flüssigkeit dadurch bestimmt wird, daß man die Zeit be-5 obachtet, die eine in einer die Meßflüssigkeit enthaltenden Röhre gebildete Luftblase nötig hat, um eine bestimmte Wegstrecke zu durchlaufen. Das Wesen der Erfindung besteht in der besonderen Ausbildung eines solchen Zähigkeitsmessers, durch welche dieser für sehr genaue Messungen und Messungen bei jeder beliebigen Temperatur geeignet wird.

Der Zähigkeitsmesser gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise in einer Ausführungsform schaubildlich dargestellt.

In einem Metallrahmen oder Kasten ι ruht auf zwei Zapfen 2 eine mit Kanälen 3 versehene Metallplatte 4. Diese kann von unten etwa durch Einführen eines Brenners in den Rahmen oder Kasten 1 durch die in diesem vorgesehene Öffnung 5 oder in irgendeiner anderen geeigneten Weise angewärmt werden. Die Metallplatte 4 kann mittels eines auf einem der Zapfen 2 aufschiebbaren Steckschlüsseis um diese gedreht werden. Die Metallplatte 4 ist auf ihrer Oberfläche mit Millimeter- oder Zentimetereinteilung versehen. Die Kanäle 3 dienen einesteils zur Aufnahme von Röhren mit den Flüssigkeiten, deren Zähigkeitsgrad gemessen werden soll, und ferner zur Aufnahme eines Thermometers. In den Längswänden, des Rahmens i, und zwar nahe dem Ende dieser befinden sich verschiedene Löcher 6.

Diese dienen zur Aufnahme eines Stiftes, der als Rast oder Arretierung für die bewegliche Metallplatte dient und es ermöglicht, die Platte 4 in verschiedenen Neigungswinkeln einzustellen und die Zähigkeit von Flüssigkeiten bei verschiedenen Neigungswinkeln zu messen. Da die Platte 4 auch heizbar ist, so kann die Zähigkeit von Flüssigkeiten auch bei verschiedenen Temperaturen gemessen werden. An der Fußplatte 7 befinden sich Stellschrauben 8, um die obere Metallplatte 4 auf der ersten Rast genau wagerecht einstellen zu können.

Um nun die" Zähflüssigkeit eines Öles o. dgl. zu bestimmen, füllt man die Röhren bis etwa 2¹Z₂ cm vom oberen Rand und verschließt sie mit einem Kork oder Stöpsel. Hierbei ist darauf zu achten, daß die Stöpsel gleich tief in die Röhren hineinragen, so daß die in dem öle bei horizontaler Lage der Röhren sich bildenden Luftblasen möglichst gleich lang sind. Zur Untersuchung eines Flüssigkeitsgrades stellt man die Luftblase in die Röhren so ein, daß das vordere Ende mit einem Teilstrich der an der Platte 4 vorgesehenen Einteilungen steht. Alsdann schiebt man einen Stift in eines der Löcher 6, bewegt mittels des auf dem einen Zapfen 2 aufgeschobenen Steckschlüssels die Metallplatte bis auf die Rast und zählt die Sekunden, welche die Luftblase bis zum oberen Ende der Röhre oder bis zu einer gewissen Länge nach Zentimeter oder Millimeter zu durchlaufen benötigt. Die Geschwindigkeit ergibt sich aus der Division

der von der Luftblase durchlaufenen Strecke durch die Sekundenzahl.

Die Einstellung der Platte 4 auf verschiedene Neigungswinkel kann auch dadurch erfolgen, daß auf einem der die Platte 4 tragenden Stifte 2 ein Transporteur mit einer Arretierung befestigt wird, mittels dessen es möglich ist, der Metallplatte 4 eine beliebige Neigung von ι bis 90⁰ zu geben.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Zähigkeitsmesser für Flüssigkeiten, bei dem der Zähigkeitsgrad der Flüssigkeit durch Beobachtung der Geschwindigkeit bestimmt wird, mit der eine Luftblase die Flüssigkeit durchstreicht, gekennzeichnet durch eine in einem Rahmen oder Kasten (1) auf zwei Zapfen (2) drehbar gelagerte, von unten heizbare Platte (4), die oben mit Rinnen (3) zur Aufnahme der Prüfröhren und eines Thermometers versehen ist.
2. Zähigkeitsmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem der Zapfen (2) für die Metallplatte (4) ein Winkelmesser angeordnet ist, dessen äußerer Rand gezahnt ist und der mittels eines Sperrhakens die drehbare Platte in einem beliebigen Neigungswinkel festhält.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.