DE2234424B2 - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen elektrolytischen Behandlung von Metallbändern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen elektrolytischen Behandlung von MetallbändernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorichtung zur kontinuierlichen elektrolytischen Belandlung
von horizontal geführten Metallbändern.
Eine elektrolytische bzw. elektrochemische Beiandlung
von Metallen kann durchgeführt werden, im Metall abzutragen und dadurch die Oberfläche zu
riodifizieren, insbesondere aufzurauhen, um eine Dxidschicht zu erzeugen oder um eine Metallschicht
galvanisch abzuscheiden.
Wenn das Metall dabei als endloser Formkörper, ι. B. als Draht oder Band, vorliegt, wird die Behandlungvorzugsweise
durchgeführt, indem der Formkörper kontinuierlich durch das Behandlungsbad geführt
wird.
Aus der deutschen Offenlegyngsschrif11621115 ist
es z. B. bekannt, ein Auiminiumband nacheinander
durch eine Reihe von verschiedenen elektrochemisehen Behandlungsbädern zu führen, in denen es zuerst
elektrolytisch aufgerauht und dann anodisch oxydiert wird. Die Förderung des Bands erfolgt über
Umleakrollen.
In der französischen Patentschrift 1424643 ist eine
ίο Vorrichtung zur anodischen Behandlung von Aluminiumbändern
beschrieben, bei der das Band ohne Umlenkrollen horizontal durch das Behandlungsbad
läuft, wobei es durch je eine abgedichtete Ein- und Austrittsöffnung in den Seitenwänden des Badbehäl-
is ters geführt wird. Die Badflüssigkeit wird mittels einer
Pumpe derart im Kreislauf umgepumpt, daß eine starke turbulente Strömung zwischen dem Band und
der Elektrode aufrechterhalten wird. Hierdurch wird ein rascher Elektrolytaustausch an der Bandoberfläehe
und eine rasche Wärmeableitung gewährleistet. Unter dieser. Bedingungen ist es möglich, mit hohen
Stromdichten und damit hohen Durchsatzgeschwindigkeiten für das Band /u arbeiten. Die Vorrichtung
hat den Vorteil, daß sie keine korrosionsanfälligen Umlenkrollen und deren Lager in dem Elektrolytbad
erfordert.
Ein Nachteil dieser Vorrichtung ist die Verwendung von schleifenden Gummiabdichtungen an der Ein-
und Austrittsstelle des Bands. Sie können leicht zu einem Verkratzen insbesondere der elektrochemisch
behandelten Oberfläche führen. Weiterhin gewährleistet die dort beschriebene Art der Elektrolytumwälzung
keine optimale Durchmischung der gesamten Badflüssigkeit und keine absolut gleichförmige Strö-
mung über die gesamte Breite des zu behandelnden Bande;. Hierdurch können Strömungsstrukturen auf
der behandelten Oberfläche auftreten. Auch ist dort die Entgasung des Elektrolyten, d. h. das Entweichen
des bei den meisten elektrochemischen Prozessen entstehenden Wasserstoffs, erschwert.
Bei der Vorrichtung der deutschen Offenlegungsschrift 1 521 068, die eine Galvanisiervorrichtung für
endlose Metallbänder beschreibt, werden keine Abdichtungen benötigt; es ist auch eine bessere Bad-
durchmischung gewährleistet. Dort wird das Band horizontal durch einen Elektrolyttrog geführt, der an
seinen Enden Wehre enthält, über die der Elektrolyt abfließt. Der Zufluß des Elektrolyten erfolgt durch
einen Schlitz im Boden des Trogs, der sich über dessen gesamte Breite erstreckt. Das Band wird dabei dicht
unterhalb des Flüssigkeitsspiegels (etwa 3 bis 6 mm darunter) geführt. Bei dieser Vorrichtung ist es ein
kritisches Problem, das Band stets gleichmäßig mit Flüssigkeit bedeckt zu halten, da die über die Wehre
abfließende Flüssigkeitsmenge nicht unmittelbar beeinflußt werden kann und das Niveau der Wehre notwendig
unterhalb der Bahn des Bands liegt. Da die oberhalb des Bands befindliche Flüssigkeitsmenge nur
dadurch ergänzt bzw. aufrechterhalten werden kann, daß der Elektrolyt seitlich um das Band herumströmt,
hat die Strömung des Elektrolyten zwischen dem Band und dem als Gegenelektrode dienenden Boden des
Trogs stets eine Längs- und eine Querkomponente mit wechselndem Anteil. Das kann dazu führen, daß
sich auf der galvanisierten Oberfläche Strömungsstrukturen abbilden. Auch ist es praktisch nicht möglich,
mit dem dort verwendeten Zuführschlitz im Boden des Trogs, der sich durch Aufweitung aus einem
verhältnismäßig engen Rohr entwickelt, eine gleichmäßige Strömungsgeschwindigkeitsverteilung über
4ie Breite des Schlitzes za erreichen.
Aufgabe der Erfindung war es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kontinuierlichen elektrolytischen
Behandlung von Metallbändern vorzuschlagen, die die geschilderten Nachteile des Standes der Technik
nicht aufweisen und bei denen insbesondere keine Umienkre'ten und keine schleifenden Abdichtungen
verwendet werden, eine ständige Bedeckung des Bands mit Elektrolytflüssigkeit im Behandlungsbad
gewährleistet ist, wobei der Elektrolyt zwischen dem Band und der Gegenelektrode mit hoher Geschwindigkeit
und völlig gleichförmig in einer Richtung strömt und eine wirksame Entgasung des Elektrolyten
erfolgt.
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur
kontinuierlichen elektrolytischen Behandlung von horizontal geführten Metallbändern mit einem Elektrolytbehälter,
der in den beiden Stirnwänden unterhalb des Flüssigkeitsspiegels je eine Eintritts- und
Austrittsöffnung für das Metallband aufweist, mindestens einer oberhalb des Metallbands angeordneten
Elektrode, einer Pumpe zum Umwälzen des Elektrolyten und Einrichtungen zur Erzeugung eines raschen
Elektrolytstroms im Raum zwischen Band und Elektrode.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeichnet
durch je eine entlang jeder Stirnwand der Wanne angeordnete glockenartige Kammer, die einen
Überlauf für die Elektrolytflüssigkeit mit einer Flüssigkeitsableitung in einen unterhalb der Wanne befindlichen
Reservebehälter, einen gegenüber der Außenluft abgeschlossenen Gasraum oberhalb des
Flüssigkeitsspiegels und eine in diesem Gasraum beginnende, mit einer Absaugpumpe verbundene Gasableitung
enthält.
Erfindungsgemäß wird ferner ein Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytischen Behandlung eines
Metallbands unter Verwendung der erfindungsgemä-Ben Vorrichtung vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß das Ausfließen des Elektrolyten aus den Ein- und Austrittsöffnungen für das Band durch
Erzeugen eines Unterdrucks über der Oberfläche des in der glockenartigen Kammer befindlichen Elektrolyten
verhindert wird.
Die Ein- und Austrittsöffnungen für das Metallband liegen im allgemeinen in gleicher Höhe, so daß
das Metallband eben und horizontal durch die Elektrolytflüssigkeit
geführt wird. Die ötinungen sind Schlitze in den Außenwänden der glockenartigen
Kammern von solcher Breite und Länge, daß das Metallband bequem berührungsfrei durch sie hindurchgeführt
werden kann. Wenn nur die eine Seite des Bands elektrochemisch behandelt werden soll, wird
es zweckmäßig in möglichst geringem Abstand über dem Boden der Behandlungswanne geführt. Aus dem
Gdsraum der glockenartigen Kammern wird ununterbrochen
Luft abgesaugt. Dadurch wird ein Unterdruck im Gasraum der glockenartigen Kammer erzeugt,
der ein Ausfließen der Badflüssigkeit aus der Ein- bzw. Austrittsöffnung verhindert. Infolge der
Druckdifferenz zwischen der glocken artigen Kammer und dem Hauptflüssigkeitsraum strömt aus dem letzteren
Elektrolytflüssigkeit durch den Spalt zwischen Band und Elektrode in die glockenartige Kammer und
aus dieser durch den Überlauf in den Reservebehälter ab. Die Elektrolytflüssigkeit im Hauptflüssigkeitsraum
wird durch Zurückpumpeu aus dem Reservebehälter ergänzt.
Zweckmäßig ist die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgebildet, daß mindestens eine der glockenartigen
Kammern an ihrer dem Inneren der Behandlungswanne zugekehrten Wand mit einer Elektrode
verbunden ist und daß ihr Flüssipkeitsinhalt mit dem
der übrigen Wanne nur durch den Spalt zwischen der Elektrode und dem Transportweg des Metallbands
jo verbunden ist. Vorzugsweise sind beide glockenartigen
Kammern in dieser Weise mit je einer Elektrode verbunden.
Durch diese Ausführung wird gewährleistet, daß das Nachströmen der Elektrolytflüssigkeit aus dem
Hauptflüssigkeitsraum in die glockenartige Kammer ausschließlich durch den Raum zwischen der Elektrode
und dem Band erfolgt und daß die Flüssigkeitsströmung über die gesamte Breite dieses Raums praktisch
gleichmäßig stark und parallel gerichtet ist.
ao In der erfindungsgemäßen Vorrichtung können Metallbänder auf verschiedene Weise elektrochemisch
behandelt werden. So kann z. B. ein Band durch Gleich- oder Wechselstrombehandlung oberflächlich
gereinigt, entzundert, aufgerauht od. dgl. werden. Es ist weiterhin möglich, eine anodische Oxydation
durchzuführen oder das Band zu galvanisieren.
Die Behandlungswanne kann in an sich bekannter Weise in der Mitte durch eine vertikale, senkrecht zur
Bewegungsrichtung des Bands angeordnete, dicht
oberhalb des Bands endende Zwischenwand geteilt werden. In ledern Teil der Behandlungswanne wird
dann eine Elektrode angebracht, und beide Elektroden werden mit den Polen einer Spannungsquelle verbunden.
Dabei fließt der Strom von einem zum anderen Teil des Bads im wesentlichen durch das Band
als Mittelleiter.
Diese Art der Schaltung wird vor allem bei Wechselstrombehandlung angewendet, sie kann aber auch
bei Gleichstrombehandlung Verwendung finden. In diesem Falle ist das Band in der einen Hälfte der Behandlungswanne
als Anode, in der anderen als Kathode geschaltet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt es, mit sehr hohen Stromdichten zu arbeiten, die je nach der
Art der Behandlung zwischen etwa 2 und 150 A/dm2
liegen können. Beim elektrochemischen Ätzen wird bevorzugt im Bereich von otwa 25 bis 120 A/dmJ gearbeitet.
Man erreicht dabei im allgemeinen Behandlungszeiten von etwa 10 Sekunden bis 2 Minuten.
Die Strömungsgeschwindigkeit der Elektrolytflüssigkeit in dem Spalt zwischen Band und Elektrode
wird auf den für die gewünschte Stromdichte ausreichenden Wert eingestellt. Zweckmäßig sollte, wie es
in der französischen Patentschrift 1424643 beschrieben
ist. die Strömungsgeschwindigkeit so bemessen sein, daß sich unter den gegebenen Abmessungen
Reynolds-Zahlvn (Re) oberhalb von etwa 2500 ergeben. Die Regulierung der Strömungsgeschwindigkeit
erfolgt durch Veränderung der Förderleistung der Pumpe, die die Elektrolytflüssigkeit aus dem Reservebehälter
in die Behandlungswanne /urückpumpt und gegebenenfalls durch Veränderung der Saugleistung
an der glockenartigen Kammer. Außerdem kann die Strömungsgeschwindigkeit durch Veramlcrung
der Spaltbreite /wischen Band und Elektrode verändert werden. Die Spaltbreite liegt normalerweise
in der Größenordnung von etwa 1 bis 5 cm. kann aber an der Verbindungssteile /ur glockenartigen Kammer
auf einen Bruchteil dieses Werks verengt sein.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist im wesentlichen zur einseitigen elektrochemischen Behandlung
von Metallbändern vorgesehen und geeignet. Prinzipiell ist auch eine beidseitige Behandlung möglich, indem weitere Elektroden in den Boden der Behandlungswanne eingelassen werden und das Band mit
einem entsprechenden Abstand vom Boden der Wanne durch das Bad geführt wird. Bei der besonders
bevorzugten einseitigen Behandlung wird das Bad im allgemeinen in so geringem Abstand vom Boden geführt, daß es ihn gerade nicht mehr berührt. Bei dieser
Arbeitsweise bleibt die Rückseite des Bands, von schmalen Randzonen abgesehen, praktisch unverändert. Das Band kann aber auch ohne wesentliche
Nachteile auf dem Boden dei Wanne aufliegen.
In den glockenartigen Kammern an den Enden der Vorrichtung werden je nach der Saugleistung mehr
oder weniger große Mengen Luft durch die Elektrolytflüssigkeit gesaugt. In Verbindung mit dem in diesen Kammern herrschenden Unterdruck bewirkt die
hindurchperlende Luft eine wirksame Entgasung der Elektrolytflüssigkeit, d. h. eine weitgehende Abtrennung des beim Durchströmen des Spalts zwischen
Band und Elektroden entstandenen Wasserstoffs. Die entgaste Elektrolytflüssigkeit sammelt sich in dem
Reservebehälter und wird dort oder an einer anderen geeigneten Steile ihres Kreislaufs gekühlt. Sie kann
ferner vor dem Zurückpumpen in die Behandlungswanne durch ein Filter oder Sieb geleitet werden, um
sie von dispergierten Verunreinigungen zu befreien. Die Erneuerung der Elektrolytflüssigkeit kann durch
portionsweises Abnehmen von verbrauchtem Elektrolyten und Zusetzen der entsprechenden Menge an
frischem Elektrolyten in dem Reservebehälter erfolgen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann mit Vorteil aus mehreren der oben beschriebenen Grundeinheiten mit einer Behandlungswanne und zwei glokkenartigen Kammern zusammengesetzt sein. Zwischen diesen Grundeinheiten sind zweckmäßig
Waschstationen angebracht, um das Band von der anhaftenden Flüssigkeit einer Behandlungsstation zu
befreien. Ebenso können vor, hinter oder zwischen den elektrochemischen Behandlungsstationen chemische Ätz- oder Beizstufen angeordnet werden. Ein
Beispiel für die Kombination mehrerer elektrochemischer Behandlungsstufen in einer kontinuierlichen
Anlage ist die elektrochemische Aufrauhung und anschließende anodische Oxydation eines Aluminium -bands. Ebenso können Ätz- und Galvanisierbehandlungen von Aluminium-, Kupfer-, Stahl-oder anderen
Metalibändern in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in mehreren aufeinanderfolgenden Stationen
durchgefühlt werden.
Im folgenden werden Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung an Hand der Zeichnung im einzelnen erläutert.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch die Grundeinheit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 und Fig. 3 sind vereinfachte Längsschnitte durch mögliche Kombinationen von jeweils zwei
Grundeinheiten gemäß Fig. 1.
Der Elektrolyt behälter 1 hat einen nichtleitenden Boden 2, über den das zu behandelnde Metallband 3
geführt wird. An den Enden der Wanne 1 befinden sich die glockenartigen Kammern 4' und 4", die in
ihren Außenwänden 5' und 5" Ein- und Austrittvoff
nungen 6' und 6" für das Band 3 aufweisen. .Die Innenwände T und 7" der glockenartigen Kammern 4'
und 4" sind an ihren unteren Enden mit den Elektroden 8' und 8" verbunden. Aus dem Gasraum der
Kammern 4' und 4" führen Gasableitungen 9' und 9", die mit einer Absaugpumpe 10 verbunden sind.
Im Flüssigkeitsraum der Kammern 4' und 4" befinden sich Überlaufrohre 11' und 11", die in dem unterhalb der Wanne 1 liegenden Reservebehälter 12 enden und die, von der Zeichenebene aus betrachtet,
vor oder hinter dem Band 3 vorbeiführen.
Im Reservebehälter 12 wird die Elektrolytflüssigkeit durch Wärmeaustauscher 13 auf der gewünschten
Temperatur gehalten, wobei normalerweise die bei is der elektrochemischen Behandlung entstandene
Wärme abgeführt wird. Aus dem Reservebehälter 12 führt eine Leitung 14 über die Pumpe 15 zurück in
den mittleren Teil der Wanne 1. Die beiden Ausflußöffnungen 14' und 14" der Leitung 14 befinden sich
oberhalb der Elektroden 8' und 8" nahe den Wänden T und 7". Durch diese Anordnung wird erreich!, daß
sich die groben Turbulenzen der zurückgepumpten Elektrolytflüssigkeit beruhigen, ehe diese in den Spalt
16' bzw. 16" zwischen der Elektrode und dem Band as einströmt.
Der Reservebehälter 12 ist zugleich als Sicherheitsund Auffangbehälter für die in der Wanne 1 enthaltene Elektrolytflüssigkeit vorgesehen. Er enthält an
den entsprechenden Stellen seiner Vorder- und Hinterwand abdichtbare Schlitze 17' und 17" für das
Band 3. Beim An- und Ausfahren der Behandlungsanlage, beim Ausfall der Absaugpumpe 10 oder bei
anderen Betriebsstörungen werden die Schlitze 17' und 17" geschlossen, so daß keine Elektrolytflüssigkeit aus dem Behälter 12 nach außen entweichen
kann.
Die Elektroden 8' und 8" sind mit den Polen einer Wechselspannungsquelle verbunden. In der Mitte der
Wanne 1 befindet sich eine nichtleitende Trennwand 18, die dicht oberhalb des Bands 3 endet und die
Wanne 1 in zwei im wesentlichen symmetrische Hälften teilt. Der Stromfluß erfolgt deshalb von der Elektrode 8' über den Spalt 16' zu dem Band 3 und von
diesem in der rechten Hälfte über den Spalt 16" zu der Elektrode 8". Bei dieser Anordnung ist der direkte
Stromfluß von der Elektrode 8' durch den Elektrolyten in dem Spalt zwischen der Wand 18 und dem
Band 3 zu der Elektrode 8" praktisch zu vernachlässigen.
Für den Fall, daß während des Betriebs der Vorrichtung trotz des Unterdnicks in der glockenartigen
Kammer geringe Flüssigkeitsmengen aas den öffnungen 6' und 6" auf das Band austreten, sind schlitzförmige Luftdüsen 19* und 19" vorgesehen, die die ausgetretene Flüssigkeit vom Band abstreifen und in den
Reservebehälter 12 fließen lassen.
E* ist auch möglich, eine andere Stromführung zu
wählen. Für diesen Fall ist die Walze 20 vorgesehen, die in leitendem Kontakt mit dem Metallband steht.
Dabei wird der eine Pol der Stromquelle an die Walze 20 und der andere Pol an die Elektroden gelegt. In
diesem Falle kann gegebenenfalls auch nor mit einer Elektrode gearbeitet werden. Auch die Trennwand
18 ist dann entbehrlich.
Die Fig. 2 und 3 zeigen in vereinfachter Form zwei
Anordnungsmöglichkeiten von je 2 Vorrichtungen gemäß Fig. 1 (Grundeinheiten), um gegebenenfalls
voneinander verschiedene elektrochemische Behänd-
lungsstufen an einem Band durchzuführen.
In Fig. 2 läuft das Band 3 nacheinander durch zwei Grundeinheiten A und B. Vor, hinter und zwischen
den Grundeinheiten A und B befinden sich normalerweise noch Entfettungs-, Beiz- und Waschstationen,
die der Übersichtlichkeit halber fortgelassen worden sind. In beiden Grundeinheiten ist das Band
als Mittelleiter zwischen den Elektroden 8' und 8" geschaltet, wobei es in der Grundeinheit A gegenüber
der ersten Elektrode 8' als Anode und gegenüber der Elektrode 8" als Kathode geschaltet ist. In der Grundeinheit
B ist die Reihenfolge umgekehrt. Ebenso kann in der Grundeinheit A Wechselspannung angelegt
werden, und in der Grundeinheit B können das Band 3 an die Anode und die beiden Elektroden an
die Kathode einer Gleichspannung angelegt werden.
In Fig. 3 ist die Möglichkeit einer Umschaltung angegeben.
Es werden zwei unabhängige Gleichstromquellen 17, und U2 verwendet. Die Spannung i/, kann
durch Verstellen des Umschalters S umgepolt werden. In der ausgezogenen Stellung des Schalters S liegen
das Band 3 an der Kathode und alle Elektroden
ίο an der Anode. Wenn sich S in der gestrichelten Stellung
befindet, sind jeweils die Elektroden 8" negativ und die Elektroden 8' positiv, das Band 3 dient als
Mittelleiter.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
509540/39/
Claims (5)
1. Vorrichtung zur kontinuierlichen elektrolytischen Behandlung von horizontal geführten Metallbändern
mit einem Elektrolytbehälter, der in den beiden Stirnwänden unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
je eine Eintritts- und A.ustrittsöffnung für das Metallband aufweist, mindestens einer
oberhalb des Metallbands angeordneten Elektrode und einer Pumpe zum Umwälzen des
Elektrolyten und Einrichtungen zur Erzeugung eines raschen Elektrolytstroms im Raum zwischen
Band und Elektrode, gekennzeichnet durch je eine entlang jeder Stirnwand (5', 5") der Wanne
(1) abgeordnete, glockenartige Kammer (4', 4"), die einen Überlauf (H', 11") für die Elektrolytflüssigkeit
mit einer Flüssigkeitsableitung in einen
unterhalb der Wanne befindlichen Reservebehälter (12), einen gegenüber der Außenluft abgeschlossenen
Ciasraum oberhalb des Flüssigkeitsspiegels und eine in diesem Gasraum beginnende,
mit einer Absaugpumpe (10) verbundene Gasableitung (9', 9") enthält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der glockenartigen
Kammern (4', 4") an ihrer dem Inneren des Elektrolytbehälters zugekehrten Wand (7', 7") mit
einer Elektrode (8', 8") verbunden ist und ihr Flüssigkeitsinhalt mit dem übrigen Behälterinhalt
nur durch den Spalt (16', 16") zwischen der Elektrode und dem Metallband (3) verbunden ist.
.V Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede glockenartige Kammer (4\
4") mit einer Elektrode (8'. 8") verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolytbehälter (1) in
der Mitte durch eine vertikale Zwischenwand (18) geteilt ist und die beiden Elektroden (8', 8") an
die Pole einer Spannungsquelle angeschlossen sind.
5. Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytischen Behandlung eines Metallbands unter Verwendung
einer Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß das Ausfließen
des Elektrolyten aus den Ein- und Austrittsöffnungen für das Band durch Erzeugen eines Unterdrucks
über der Oberfläche des in der glockenartigen Kammer befindlichen Elektrolyten verhindert
wird.
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