DE223413C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 20«. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. April 1909 ab.

Bei Drahtseilbahnen mit vereinigtem Trag- und Zugseil wurden die Seilklemmapparate bisher stets so ausgeführt, daß die ganze Vorrichtung eng zusammengedrängt auf einer Seite des Laufwerkes lag, das in den Stationen die Last des Wagens zu tragen hat. Dabei wurden, falls zur Hervorbringung der Klemmkraft Hebel dienten, diese mit Rücksicht auf den verfügbaren Raum kurz ausgeführt, so daß keine

ίο große Übersetzung möglich war und die erzeugte Kraft nur zum Befahren mäßiger Steigungen ausreichte. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nun eine größere Klemmkraft dadurch erzielt, daß der Kraftarm des einen Hebels verlängert und der Angriffspunkt für das Gewicht des Wagens auf die dem Seile entgegengesetzte Seite des Laufwerkes verlegt wird.
Auf der Zeichnung stellen dar:
Fig. ι und 2 ein Ausführungsbeispiel der Klemmvorrichtung in geöffnetem und geschlossenem Zustande,

Fig. 3 eine abweichende Ausführungsform.
α und b sind die beiden durch den Zapfen g verbundenen Klemmhebel, von denen der eine, b, senkrecht steht, während der Kraftarm g c des anderen in der Schließstellung nahezu wagerechte Lage hat und so lang ausgeführt ist, wie es mit Rücksicht auf die Klemmkraft erforderlich erscheint. Der Hebel b legt sich gegen die Führung d am Laufwerk, der Hebel a ist durch den Zapfen c mit dem Laufwerk verbunden. Sobald die Laufräder die Schiene verlassen, wirkt das ganze Gewicht des Wagens auf die Hebel, die sich, wie aus Fig. 2 ersichtlieh, schließen müssen und mit einer von der Länge der Hebel und der Neigung der Führungsfläche abhängigen Kraft das Seil zwischen sich fassen.

Die aufeinander gleitenden Flächen sind bei der Ausführung nach Fig. 1 und 2 so ausgestaltet, daß zu Beginn der Bewegung sehr rasches Schließen der Klemmbacken erfolgt, während innerhalb des Bewegungsabschnittes, innerhalb dessen ein Klemmen des Seiles bei . verschiedenen Durchmessern stattfinden soll, das Schließen langsam vor sich geht und dementsprechend die Schließkraft groß ist.

Da es bei Einseilbahnen leicht vorkommt, daß, besonders beim Emporschnellen des Seiles infolge plötzlicher Entleerung des Kastens die Klemme losläßt und der Wagen vom Seil heruntergeworfen wird, so ist eine selbsttätige Sicherung angewandt worden, bestehend aus .einem Exzenter hebel e, der durch den Zapfen f mit dem Hebel b verbunden ist und bei geschlossener Klemme so gedreht wird, daß die Exzenterfläche sich gegen eine in geeigneter Weise geformte Fläche am Laufwerk legt. Die Drehung dieses Exzenterhebels geschieht selbsttätig durch eine an der Kuppelstelle angebrachte schräge Fläche, gegen welche der Hebel e anläuft.

Die Führung des Hebels α kann statt durch Gleitflächen auch in anderer Weise geschehen, z.B., wie in Fig. 3 angedeutet, durch einen Lenker i, der am Laufwerk befestigt ist. Dadurch, daß man dem Lenker zu Beginn der Schließbewegung die in Fig. 3 gezeichnete Stellung gibt und die Verhältnisse so wählt, daß er während des Zusammenpressen des Seiles ungefähr rechtwinklig zu dem Hebel h steht, wird wieder die beabsichtigte Änderung

in der Schließgeschwindigkeit bzw. Klemmwirkung erzielt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Seilklemmvorrichtung für Drahtseilbahnen mit vereinigtem Trag- und Zugseil, bei der die Klemmbacken an zwei Hebeln angebracht sind, dadurch gekennzeichnet; daß der Punkt (c), an dem sich das Laufwerk auf den einen Klemmhebel (a) stützt, auf der dem Seile entgegengesetzten Seite des Laufwerkes liegt, so daß dieser Hebel (a) große Länge bekommt.·

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.