DE2233143B2 - Thermoplastische Formmassen auf Poly(oxymethylen)-Basis - Google Patents
Thermoplastische Formmassen auf Poly(oxymethylen)-BasisInfo
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Description
Es ist bekannt, daß Poly(oxymethylene) (POM) eine stark ausgeprägte Neigung zur Kristallisation besitzen.
Bereits bei geringer Unterkühlung ihrer Schmelze beobachtet man ein rasches Wachsen von Sphärolithen,
die meist weit größer als die Lichtwellenlänge sind und die dem Material eine erhebliche Opazität verleihen.
Außerdem entstehen als Folge des Kristallisationsprozesses im Innern und an der Oberfläche des Materials
zahlreiche mikroskopisch kleine Risse sowie innere Spannungen. Durch diese Risse und inneren Spannungen
werden die mechanischen Eigenschaften von Formkörpern, ι. B. Spritzgußteilen, aus Poiy(oxymethylen)
nachteilig beeinflußt. Die vorgenannten Fehlstellen sind um so stärker ausgeprägt, je größer die einzelnen
Sphärolithesind.
Weiterhin ist bekannt, daß man durch Zusatz von 0,0001 bis 0,5 Gewichtsprozent Talkum zu hochmolekularen
Poly(oxymethylenen) und gleichmäßige Verteilung des anorganischen Nukleierungsmittels in dem
organischen Material die Kristallstruktur von spritzgegossenen Formteilen vereinheitlichen und so von einem
grobsphärolithischen Gefüge mit mittleren Sphärolithdurchmessern von 100 Mikron zu homogenen Strukturen
mit Sühärolilhdurchmessern von 4 bis 8 Mikron gelangen kann (vgl. DE-AS 12 47 645). Da es sich hierbei
um spritzgegossene Proben handelt, beziehen sich die vorstehenden Größenangaben auf Präparate, die unter
Druck bei Temperaturen zwischen 50 und 1000C kristallisiert worden waren.
Außerdem sind thermoplastische Formmassen aus Poly(oxymetnylenen) mit reduzierten spezifischen Viskositäten
zwischen 0,07 und 2,5 dl ■ g-' und Kristallitschmelzpunkten
zwischen 140 und 180° C bekannt, die
ein anorganisches Nukleierungsmittel in einer Menge von 0,0005 bis 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf die
Gesamtmischung, enthalten und die dadurch gekennzeichnet sind, daß die beim isothermen Kristallisieren
der Formmasse unter einem Druck von 1 at bei 1500C gebildeten Polyoxymethylensphärolithe Durchmesser
zwischen 30 und 250 Mikron aufweisen (vgl. AT-PS 2 95 851).
Ferner sind Mischungen aus Polyolefinen mit Äthylen/Vinylacetat-Copolymerisaten, Mischungen aus
Polyvinylchlorid) mit den genannten Copolymerisaten und Mischungen aus Polyäthylen mit Athylen/Acrylester-Copolymerisaten
beschrieben, bei denen jeweils die Schlagzähigkeit der thermoplastischen Ausgangsmaterialien
durch Zumischen eines kautschukartigen Polymeren erhöht wurde (vgl. französische Patentschrift
12 87912, belgische Patentschrift 609574 und
US-Patentschrift 29 53 541). Ähnlich wird bei der Herstellung von schlagzähen Polystyrolen verfahren,
indem Polystyrol Polydienkautschuke, z. B. Polybutadien oder Butadien/Acrylnitril-Copolymerisate, während
oder nach der Polymerisation zugemischt werden (vgl. Makromolekulare Chem. 101, Seite 296 [ 1967]).
Bei den genannten Polymermischungen bewirkt das Einarbeiten einer kautschukelastischen Phase in die
harte Phase jedoch einen Abfall der Härte im Vergleich zum nicht schlagzähen Ausgangsmaterial (vgl. z. B.
Chem. and Ind. 1966, Seite 1399).
Es ist schließlk noch bekannt, daß bei Poly(oxymethylenen)
durch Einarbeiten einer zweiten Polymerphase eine Schlagzähigkeitsverbesserung erreicht werden
kann, wenn als disperse Phase Polymere mit Einfriertemperaturen unterhalb +3O0C verwendet werden und
wenn die Teilchengröße der dispergierten Polymeren zwischen 0,1 und 5 Mikron liegt (vgl. belgische
Patentschrift 7 34 332). Hierbei muß jedoch ein Verlust in der Härte und Steifigkeit von daraus hergestellten
Formkörpern in Kauf genommen werden.
Gegenstand des Hauptpatentes 21 50 038 sind thermoplastische
Formmassen, bestehend aus einer Mischung von 99,999 bis 90 Gewichtsprozent eines
linearen Homopolymeren des Formuldehyds oder des Trioxans oder eines linearen Copolymeren aus Trioxan
unu mindestens einer mit Trioxan copolymerisierbaren, monofunktionell reagierenden Verbindung und 0,001 bis
10 Gewichtsprozent eines Poly(oxymethylens) als Nukleierungsmittel sowie gegebenenfalls üblichen Stabilisatoren,
die dadurch gekennzeichnet sind, daß das Nukleierungsmittel ein verzweigtes oder vernetztes
Copolymeres ist, das
a) ein Copolymeres aus Trioxan und einer mit Trioxan copolymerisierbaren, mehrfunktionell reagierenden
Verbindung und gegebenenfalls einer mit Trioxan copolymerisierbaren, monofunktionell reagierenden
Verbindung oder
b) ein nachträglich verzweigtes oder vernetztes lineares Poly-(oxymethylen) mit Seiten- oder
kettenständigen funktionellen Gruppen oder
c) ein Copolymeres aus Trioxan, einer mit Trioxan
copolymerisierbaren, monofunktionell reagierenden
Verbindung und einem verzweigten oder vernetzbaren Polyäther ist
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine weitere Ausbildung der vorgenannten thermoplastischen
Formmassen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Formmassen zusätzlich noch 0,1 bis 10 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Gesamtmischung, eines Homo- oder Copolymeren von (1) «-Olefinen, (2) 13- Dienen
mit 4 oder 5 Kohlenstoffatomen, (3) Vinylestern, (4) Acryl- und Methacrylsäureester!!, oder eines Polyäthers
oder eines Polyesters mit durchschnittlichem Molekulargewicht von 1000 bis 1000 000 enthalten, dessen
Erweichungstemperatur unterhalb des Kristallitschmelzpunktes des obengenannten Polyoxymethylene)
liegt, dessen Einfriertemperatur -120 bis +300C
beträgt und das in der Mischung als Teilchen mit Durchmessern von 0,1 bis 5 Mikron vorliegt
Die erfindungsgemäßen Formmassen werden zweckmäßigerweise so hergestellt, daß die einzelnen Komponenten
zusamme.", mit den üblicherweise verwendeten Oxydations-. Wärme- und Lichtstabilisatoren auf einem
schnell laufenden Mischer (ca. 1000 bis 2000 upm) vermischt und dann bei Temperaturen von 1500C bis
24O0C, vorzugsweise von 170 bis 2200C, in einem
Extruder zu Granulaten verarbeitet werden.
Aus dem so erhaltenen Granulat wird unter definierten Bedingungen ein Film von etwa 10 Mikron
Dicke hergestellt (vgl. Beispiele), an dem mit Hilfe eines Phasenkontrastmikroskops die Teilchengröße des im
Poly(oxymethylen) dispergierten erfindungsgemäß eingesetzten Polymeren bestimmt werden kann. Die
Teilchengröße der uispersen Phase ist von zahlreichen
Parametern, beispielsweise \on Art ^nd Konzentration
der zu mischenden Polymeren und von der Beschaffenheit des Mischaggregates abhängig.
Es hat sich daher als zweckmäßig erwiesen, die Optimierung der Mischbedingungen bezüglich Teilchengröße
mittels der genannten mikroskopischen Technik zu verfolgen und zu steuern.
Unter linearen bzw. verzweigten oder vernetzten Poly(oxymethylenen) werden Homo- und Copolymere
des Formaldehyds und Trioxans verstanden, wie sie in dem Hauptpatent 21 50 038 beschrieben sind.
Als zusätzliche, modifizierende Komponente der erfindungsgemäßen Formmassen sind Homo- oder
Copolymere von (1) «-Olefinen, (2) 1,3-Dienen mit 4 oder 5 Kohlenstoffatomen, (3) Vinylestern, (4) Acryl-
und Methacrylsäureester^ oder Polyäther oder Polyester geeignet. Deren Erweichungstemperatur liegt
unterhalb des Kristallitschmelzpunktes des jeweiligen Poly(oxymethylens) und beträgt vorzugsweise +50 bis
+ 160°C, während deren Einfriertemperatur im Bereich
von - 120 bis +300C, vorzugsweise von -80 bis O0C,
liegt.
Beispielsweise seien hierzu genannt:
1. Als Homo- und Copolymere von «-Olefinen: Polyäthylen, Äthylen/Propylen-Copolymere, Äthylen/Acrylsäureester-Copolymere,
Äthylen/Methacrylsäureester-Copolymere, Äthylen/Acrylsäure-Copolymere.
Besonders geeignet sind dabei Polyäthylen sowie Copolymere aus Äthylen und Vinylacetat
und Copolymere aus Äthylen und Acrylsäure estern mit 4 bis 12, vorzugsweise 4 bis 7 Kohlenstoffatomen,
in denen der Gewichtsanteil des Äthylens 40 bis 90, vorzugsweise 50 bis 80 Prozent beträgt.
2. Als Homo- und Copolymere von l,J-Dienen mit 4
oder 5 Kohlenstoffatomen: Polybutadien, Polyisopren,
Butadien/Styrol-Copolymere, Butadien/Acrylnitril-Co
polymere.
3. Als Homo- und Copolymere von Vinylestern: Polyvinylacetat), Poly(vinylpropionai) und Polyvinylbutyral).
4. Als Homo- und Copolymere von Acryl- und Methacrylsäureestern: Poly(äthylacrylat), Poly(butylacrylat),
Pcly(butylmethacrylat), Poly(hexymethacrylat),
Poly(2-äthylhexylmßthacrylat) und Poly(c.:tylmethacrylat).
Unter Polyäthern sind Homo- und Copolymere von cyclischen Äthern zu verstehen, z. B. Poly(äthylenoxid),
Poly(propylenoxid), Poly(3,3-dimethyloxetan). Besondere
geeignet sind Äthylenoxid/Propylonoxid-Copolymere
sowie Poly( tetrahydrofuran).
Unter Polyestern werden Verbindungen aus zweibasigen Carbonsäuren und Diolen verstanden· gut
geeignet sind vor allem Polyester aus linearen, aliphatischen Dicarbonsäuren mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen
und Λ,ω-Diolen mit 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis 4
Kohlenstoffatomen, z. B. Sebacinsäure-Äthylenglykol-Polyester.Sebacinsäure/Butandiol-Polyester.
2-, Die Molekulargewichte der polymeren Mischkomponenten
können in weiten Grenzen schwanken. Geeignet sind Produkte mit einem Molekulargewicht von 1000 bis
1 000 000, vorzugsweise von 1000 bis 300 000; besonders
gute Ergebnisse wurden mit Mischkomponenten erhal-
iii ten, die Molekulargewichte von 5000 bis 150 000
besitzen (viskosimetrische Molekulargewichtsmittel).
Die Konzentration an eingemischten Polymeren beträgt 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,1 und 5 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Gesamtmischung; besonders gute
r. Ergebnisse werden mit Mischungen erhalten, die 0,3 bis
3 Gewichtsprozent des dispergierten Polymeren enthalten.
Die Durchmesser der Teilchen der eingemischten (dispersen) Phase liegen im Bereich von 0,1 bis 5 Mikron,
■to vorzugsweise von 0,1 bis 3 Mikron; besonders
vorteilhaft sind Polymere mit Teilchertdurchmessern von 0,2 bis 2 Mikron.
Den erfindungsgemäßen Formmassen können bei der Mischung der einzelnen Komponenten Stabilisatoren
-r, gegen den Einfluß von Wärme, Sauerstoff und Licht
zugesetzt werden. Als Wärmestabilisatoren eignen sich z. B. Polyamide, Amide mehrbasiger Carbonsäuren,
Amidine, Hydrazine, Harnstoffe, Poly(N-vinyllactame) und Erdalkalisalzu von Carbonsäuren. Als Oxydations-
-.(> stabilisatoren werden Phenole, insbesondere Bisphenole,
und aromatische Amine verwendet, während Λ-Hydroxybenzophenon- und Benzotriazolderivate
gute Lichtstabilisatoren darstellen. Die Stabilisatoren weruen in Mengen von insgesamt 0,1 bis 10,
Vi vorzugsweise 0,5 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf
die Gesamtmischung, eingesetzt.
Offensichtlich erfolgt durch das Vorhandensein von verzweigten oder vernetzten Poly(oxymethylenen)
sowie von zusätzlich eingemischten Polymeren einer-
ho seits eine Nukleierung der erfinduiigsgemäßen Formmasse,
die sich in einer Verkleinerung der Sphärolithe dokumentiert, und andererseits eine Verbesserung der
mechanischen Eigen· chaften von Formkörpern, hergestellt aus der erfindungsgemäßen Formmasse. Beispiels-
t,-) weise wird — bei Erhaltung der Kugeldruckhärte —
eine Erhöhung der Torsionssteifheit gegenüber einem nicht modifizierten linearen Poly(oxymethylen) beobachtet
(vgl. Tabelle). Eine Folge der Nukleierung ist eine
Erhöhung der Kristallisationsgeschwindigkeit, die eine Steigerung der Verarbeitungsgeschwindigkeit ermöglicht.
Diese schnellere Verarbeitbarkeit macht sich besonders in kürzeren Zykluszeiten beim Spritzgießen
und in engeren Toleranzen von spritzgegossenen Teilen bemerkbar.
Die erfindungsgemäßen Formmassen lassen sich mechanisch, z. B. durch Zerhacken oder Mahlen, zu
Granulaten, Schnitzeln, Flocken oder Pulver zerkleinern und thermoplastisch, z. B. durch Spritzgießen oder
Strangpressen, verarbeiten. Sie eignen sich als technischer Werkstoff zur Herstellung von Halbzeug und
Fertigteilen wie Formkörpern, z.B. Barren, Stäben, Platten, Filmen, Bändern, Rohren und Schläuchen, sowie
Haushaltsartikeln, z.B. Schalen und Bechern, und dimensionsstabilen und maßhaltigen Maschinenteilen,
z. B. Gehäusen, Zahnrädern, Lagerteilen und Steuerelementen.
Wechselnde Mengen der einzelnen Komponenten der erfindungsgemäßen Formmasse werden zusammen
mit 0,5 Gewichtsprozent Bis(2-hydroxy-3-tert.-butyl-5-methy!-phenyl)-methan
und 0,1 Gewichtsprozent Dicyandiamid innig vermischt und in einem Einschneckenextruder
bei 200° C homogenisiert. Die Verweilzeit im Zylinder des Extruders beträgt etwa 4 Minuten. Der
Teilchengrößendurchmesser der modifizierenden Komponente wird durch Variation der Extrusionsbedingungen,
z. B. der Massetemperatur oder der Drehzahl der Schnecke, eingestellt.
Aus den erhaltenen Produkten wird durch Aufschmelzen der Formmasse zwischen zwei Glasplatten bei
180° C unter einem Druck von 200kp-cm~2 und
anschließendes Kristallisieren bei 150°C unter Atmosphärendruck ein Film von etwa 10 Mikron Dicke
hergestellt. Eine Untersuchung dieses Films im Polarisationsmikroskop erlaubt die Bestimmung der mittleren
Sphäroiithgröße des Polyoxymethylene), während eine Untersuchung des Films mit dem Phasenkontrastmikro-35
skop die Bestimmung der Teilchengrößen der modifizierenden
Komponente ermöglicht.
Außerdem werden aus den erhaltenen Produkten Platten mit den Abmessungen 60 χ 60 χ 2 mm bei
einer Massetemperatur von 2000C und einer Formtemperatur
von 8O0C gespritzt, die zur Prüfung der Schlagzähigkeit einem Fälltest unterworfen werden.
Dazu wird eine auf einem Rahmen aufgespannte Platte einer Schlagbeanspruchung dadurch ausgesetzt, daß
man einen Fallhammer bestimmten Gewichts, dessen auftreffender Teil als Halbkugel mit einem Durchmesser
von 2 cm ausgebildet ist, aus verschiedenen Höhen reibungsarm geführt senkrecht auf die Platte fallen läßt.
Als Maß für die Schlagzähigkeit wird die Höhe angegeben, bei der 50 Prozent der Platten zerstört
werden (Mittelwert aus 40 Fallversuchen).
Die Kugeldruckhärte wird von VDE 0302 bei einer Belastungszeit von 10 Sekunden an gespritzten
Probekörpern gemessen. Die Torsionssteifheit wird an 2-mm-Preßplatten nach DIN 5'.\-v47 bei einer Temperatur
von 120"C und einer Beltitungszeit von 60
Sekunden gemessen. Der Schmelzindex h wird nach
DIN 53 735 bei 190°C unter einer Belastung von 2,16 kg gemessen. Die reduzierte spezifische Viskosität
('-RSV-Wert; yrcd) wird an einer Lösung des jeweiligen
Polymeren in y-Butyrolacton, das 2 Gewichtsprozent Diphenylamin enthält, bei 1400C in einer Konzentration
von 0,5 g/100 m! gemessen.
Zur Charakterisierung der erfinuungsgemäßen Forrr,-massen
sind in der folgenden Tabelle jeweils der Anteil und die chemische Zusammensetzung des linearen
Polyoxymethylene), des verzweigten oder vernetzten Polyoxymethylene) und der modifizierenden Mischkomponente,
die Schmelzviskosität der Einzelkomponenten oder deren Molekulargewicht oder deren
reduzierte spezifische Viskosität, die Einfriertemperatur
und der Teilchendurchmesser der dispergieren Mischkomponente, die Sphäroiithgröße des Poljfoxymethylens),
die Kugeldruckhärte, die Torsionssteifheit und die Fallhöhe angegeben. — Die Beispiele A bis F sind
Vergleichsbeispiele.
Bei- spiel |
Lineares Polyoxymethylen | RSV- | Schmelz |
Zusammen | Wert | index | |
setzung | (dig"1) |
(g/
10 min) |
|
(Gew.%) | 0,69 | 8,9 | |
A | Formaldehyd | ||
homopoly | |||
merisat, | |||
acetyliert | 0,73 | 9,0 | |
Ii | Cop. TO/ÄO | ||
(98/2) | 0,64 | 27,0 | |
C | Cop. TO/ÄO | ||
(98/2) | 0,70 | 9,1 | |
D | Cop. TO/OO | ||
(97/3) | 0,73 | 9,0 | |
E | Cop. TO/ÄO | ||
(98/2) | 0,70 | 9,1 | |
F | Cop. TO/OC | ||
(97/3) |
Verzweigtes od. vernetztes
Polyoxymethylen
Zusammen- Schmelz- Menge Zusammen
Setzung index selzung
(Gew.%) (g/ (Gew.%) (Gew.%)
10 min)
Modifizierende Komponente
Schmelz | Mole |
index | kular |
gewicht | |
10 min) |
Cop. Äthylen- 24
Vine (68/32)
Polyäthylen 8,6
Vine (68/32)
Polyäthylen 8,6
lortsut/iini!
Bei- Lineares Polyoxymethylen spiel
Zusammen- RSV- Schmelzsetzung Wert index
(Gew.%) (dig1) (g/
10 min)
Formaldehyd- 0,69 homopolymerisat,
acetyliert
acetyliert
Formaldehyd- 0,69 homopolymerisat,
acetyliert
acetyliert
Co". TO/ÄO 0.73 (98/2)
Cop. TO/DO 0,70 (97/3)
Cop. TO/ÄO 0,64 (98/2)
Cop. TO/DO 0,70 (97/3)
Cop. TO/ÄO (98/2)
Cop. TO/ÄO (98/2)
Cop. TO/DO (97/3)
0,64
0,73
0,70
8,9
8,9
9,1 7,0 9,1
27,0 9,0 9,3
Verzweigtes od. vernct/ics
Polyoxymethylen
Zusammensetzung
(Gew.%) (g/
min)
Modifizierende Komponente
Cop. TO/ÄO/ 0.2 BDGE
(98/1,8/0,2)
Schmelz- Menge
index
index
(Gcw.%)
0,1
0,1
Cop. TQ/Äo/ nr>8
MGF
(97,9/2/0.1)
POM I 0.77
POM 11 POM III
Cop. TO/ÄO/ 1,0
BDGE
(98/1,95/0,05)
Cop. TO/ÄO/ 0,4
BDGE
(98/1,9/0.1)
POM IV 0,5
Zusammensetzung
(Gew.%)
Schmelz- Moleindex kular-(g/
gewicht
10 min)
Cop. TO/ÄO/ 0.01 0.5
BDGE
(97/2,4/0,6)
in
1.0
1.0
1.0
1.0
1.0
1,0
1.0
0,5
1.0
0,5
Cop. Äthylen- 15 (AA (65/35)
Polytctrahydrofuran
f'nn Älhvlpn- ?4
Vina (68/32)
Cop. AO/PO -
(80/20)
Polyäthylen- —
oxid
Cop. Buta- —
dien-AN
(80/20)
Polyäthylen —
Polyäthylen -
Poly(2-äthyl- -
hexylmeth-
acrylat)
40
50 30 30
40
60
110000
Tabelle (Fortsetzung)
Beispiel | Modifizierende Komponente | Teilchen | 1 | Menge | kp · cm - 2) | Torsions | Schlagzähigkeit | Fall | Sphärolith- |
größe | Cugel- | 640 | steifheit | höhe | größe | ||||
Einfrier- | (Mikron) | druckhärte | (Gew.%) ( | Hammer- | (cm) | ||||
temp. | _ | - | 430 | gewicHt | 10 | ||||
J = C) | (kp cm2) | (g) | 13 | (Mikron) | |||||
A | _ | - | 440 | 2000 | 500 | 10 | 482 | ||
200 | 13 | ||||||||
B | - | 460 | 1360 | 500 | 10 | 521 | |||
200 | 12 | ||||||||
C | - | 350 | 1380 | 500 | 10 | 515 | |||
340 | 200 | 14 | |||||||
D | 0,2-2 | 3 | 600 | 1390 | 500 | 270 | 434 | ||
0,5-5 | 3 | 610 | 200 | 150 | |||||
E | -15 | 03-5 | 5 | 410 | 1300 | 500 | 200 | 419 | |
F | -80 | 0,1-2 | 2 | 360 | 1 290 | 200 | 175 | 472 | |
1 | -10 | 0,2-2 | 3 | 1400 | 2 150 | 500 | 230 | 32 | |
2 | -79 | 0,5-5 | 5 | 420 | 2 150 | 200 | 185 | 25 | |
3 | -15 | 0^-5 | 3 | 1440 | 500 | 195 | 21 | ||
4 | — 70 | 03-5 | 3 | 1390 | 500 | 145 | 15 | ||
5 | -67 | 1490 | 200 | 7 | |||||
6 | -45 | 1460 | 200 | 10 | |||||
IO
(■ortsc't/unu | Modifizierende Komponente | Teikhen- | Menge | Kugel | Copolymeres. | Torsions | Schlagzähigkeit | Fall | Sphärolith- |
Beispiel | gröBe | druckhärte | 1,3-Trioxan. | steifheit | höhe | größe | |||
Einfrier· | (Mikron) | (Gew.o/o) | Äthylenoxid. | Hammer | (cm) | ||||
temp. | 0,5-5 | 0,6 | 1. 3-Dioxolan. | gewicht | 120 | ||||
Γ Q | 0,5-5 | 0,3 | (kp ■ cm -') | Propylenoxid. | (kp · cm -') | (g) | 127 | (Mikron) | |
-80 | 0,5-5 | 3 | 1440 | Vinylacetat. | 1 490 | 300 | 170 | 42 | |
7 | -80 | 1440 | Äihyiacryiai | 1460 | 500 | 19 | |||
8 | -50 | 1 400 | I 440 | 200 | 12 | ||||
9 | In der Tabelle wurden folgende Abkürzungen verwendet: | ||||||||
Cop. = | |||||||||
TO | |||||||||
ÄO | |||||||||
DO | |||||||||
PO | |||||||||
Vina = | 1,4-Butandioldiglycidyläther. | ||||||||
ΛΑ = | Methylglycidylformal. | ||||||||
BDGE = | Acrylnitril. | ||||||||
MGF = | |||||||||
AN | |||||||||
Die verzweigten oder vernetzten Poly(oxymethylene) POM I, POM II, POM III und POM IV werden wie folgt
hergestellt:
POM I
Eine Mischung aus 1000 g Trioxan, 20 g Äthylenoxid nd 30 g p-Giycidoxy-zimtsäuremethylester wird mit
35 ml einer Katalysatorlösung von 1 Volumteil BFj-Dibutyl-di-n-butylätherat
in 40 Volumteilen Cyclohexan versetzt. Die Mischung wird in einem geschlossenen Gefäß mit einer Schichtdicke von 0,8 cm in einem
thermokonstanten Bad von 70°C polymerisiert. Die Polymerisationszeit beträgt 30 Minuten. Der erhaltene
Polymerblock wird gemahlen und zur Entfernung der instabilen Halbacetal-Endgruppen und der Restmonomeren
in Benzylalkohol, der 1 Gewichtsprozent Triäthanolamin enthält, 30 Minuten lang bei 150°C
behandelt. Nach dem Erkalten wird das Polymere abgesaugt, mehrmals mit Methanol ausgekocht und bei
50 bis 7O0C unter vermindertem Druck getrocknet. Die
Ausbeute an Polymerem beträgt 67Og, der RSV-Wert des Polymeren ist 0,78 dl g ' und der Z2-WeH
1,27 g/10 min.
Anschließend wird das erhaltene Polymere gemahlen und einer lOstündigen Bestrahlung mit einer Xenon-Testlampe
unterworfen. Danach kann ein RSV-Wert nicht mehr gemessen werden, da das Polymere nur noch
zu einem geringen Anteil in Butyrolacton löslich ist. Der Schmelzindex k beträgt 0,77 g/10 min.
POMII
10 g eines Copolymeren aus 1000 g Trioxan, 20 g Äthylenoxid und 50 g p-Glycidoxybenzaldehyd werden
in 350 ml Benzylalkohol 30 Minuten lang bei 120°C mit 0,3 ml einer 80gewichtsprozentigen Hydrazinhydratlösung
behandelt Der Schmelzindex des Polymeren verändert sich dadurch von /2= 156 g/10 min auf
/2= 1,0 g/10 min.
POM III
Eine Mischung aus 9ö0g Trioxan und iOOg Epichlorhydrin wird, wie für POM I beschrieben, unter
Verwendung von 5 g einer Mischung aus 20 Volumteilen
Cyclohexan und 1 Volumteil Bortrifluorid-di-n-butylätherat
polymerisiert. Der erhaltene Polymerblock wird gemahlen, und das Pulver wird 30 min lang in Methanol
ausgekocht. Nach Absaugen und Trocknen bei 50°C unter Stickstoff wird ein Polymerpulver mit einem
RSV-Wert von 0,64 dl ■ g ' und einem Chlorgehalt von 4,1 Gewichtsprozent erhalten.
100 g dieses Polymeren werden mit 100 g Kaliumhydroxid, 1700 g Wasser und 330Og Methanol in einem
Autoklaven unte- Stickstoff 2 Stunden lang bei 155°C gerührt. Die nach dem Erkalten verbleibende Masse
wird gemalen und mehrmals mit Methanol ausgekocht.
Es verbleiben nach dem Trocknen bei 500C im
Stickstoffstrom 60 g eines schwach gelblichen Pulvers, dessen IR-Spektrum deutliche Hydroxylbanden aufweist.
25 g dieses hydroxylgruppenhaltigen Polymeren v. erden
zusammen mit 125 mg Bis(2-hydroxy-3-tert.-butyl-5-methyl-phenyl)-methan
und 25 mg Dicyandiamid bei 190°C unter Stickstoff in einem Brabender-Plastographen
aufgeschmolzen. Nach Zugabe von 200 mg l,4-Diazabicyclo-[2,2,2]octan werden in kleinen Portionen
innerhalb von 5 Minuten insgesamt 500 mg 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan zudosiert. Die
Schmelzviskosität der Masse steigt hierbei stark an. Nach weiteren 5 Minuten läßt man die Masse erkalten.
Der /2-Wert des Produkts beträgt 0,1 g/10 min; eine
Viskositätsmessung ist aufgrund der Unlöslichkeit des Polymeren in Butyrolaeton nicht möglich.
POMIV
Eine Mischung aus 95 g Trioxan und 5 g p-Glycidoxynitrobenzol
wird mit 0,7 ml einer Katalysatorlösung von 1 Volumteil BF3-dibutylätherat in 40 Volumteilen
Cyclohexan als Katalysator versetzt und, wie für POM I beschrieben, polymerisiert und aufgearbeitet, jedoch mit
dem Unterschied, daß die Polymerisationszeit 60 Minuten beträgt Das gewaschene und getrocknete
Polymerpulver wird in 2 1 Benzylalkohol, dem 50 ml einer 80gewichtsprozentigen wäßrigen Hydrazinhydratlösung
zugesetzt ist, bei 120 bis 130° C gelöst und nach erfolgter Lösung mit einer Spur Raney-Nickc!
versetzt Das Reaktionsgemisch wird 30 Minuten lang bei 120 bis 130° C gehalten. Nach dem Erkalten wird das
Π 12
Polymere abgesaugt, mit Methanol ausgekocht und bei 300 mg 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan zugegeben.
50 bis 700C unter vermindertem Druck getrocknet. Die Die Viskosität d<,' Schmelze steigt hierbei stark an.
Ausbeute an aminogruppenhaltigen Polymeren beträgt Nach weiteren 3 Minuten wird die Umsetzung beendet.
77 g, sein Schmelzindex ist 15,7 g/10 min. Eine Messung des RSV-Wertes ist aufgrund des hohen
25 g des Polymeren werden zusammen mit 200 mg ; Vernetzungsgrades nicht mehr möglich. Der /2-Wert
M-Diazabicyclo^^/octan bei 19O0C aufgeschmolzen. beträgt 0,5 g/10 min.
Innerhalb von 3 Minuten werden in kleinen Portionen
Innerhalb von 3 Minuten werden in kleinen Portionen
Claims (1)
- Patentanspruch:Thermoplastische Formmassen, bestehend aus einer Mischung von 99,999 bis 90 Gewichtsprozent eines linearen Homopolymeren des Formaldehyds oder des Trioxans oder eines linearen Copolymeren aus Trioxan und mindestens einer mit Trioxan copolymerisierbaren, monofunktionell reagierenden Verbindung und 0,001 bis 10 Gewichtsprozent eines Polyoxymethylene als Nukleierungsmittel sowie gegebenenfalls üblichen Stabilisatoren, wobei das Nukleierungsmittel ein verzweigtes oder vernetztes Copolymeres ist, dasa) tin Copolymeres aus Trioxan und einer mit Trioxan copolymerisierbaren, mehrfunktionell reagierenden Verbindung und gegebenenfalls einer mit Trioxan copolymerisierbaren, monofunktionell reagierenden Verbindung oderb) ein nachträglich verzweigtes oder vernetztes, lineares Polyoxymethylen mit Seiten- oder kettenstär.digen. funktionellen Gruppen oderc) ein Copolymeres aus Trioxan, einer mit Trioxan copolymerisierbaren, monofunktionell reagierenden Verbindung und einem verzweigten oder vernetzbaren Polyäther ist, nachPatent 2150 038.9 dadurch gekennzeichnet, daß die Formmassen zusätzlich noch 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung, eines Homo- oder Copoiymeren von (1) Λ-Olefinen, (2) 1,3- Dienen mit 4 oder 5 Kohlenstoffatomen, (3) Vinylestern, (4) Acryl- und Methacrylsäureester^ oder eines Polyäthers oder eines Polyesters mit durchschnittlichem Molekulargewicht von 1000 bis 1 000 000 enthalten, dessen Erweichungstemperatur unterhalb des Kristallitschmelzpunktes des obengenannten Poly(oxymethylens) liegt, dessen Einfriertemperatur —120 bis +3O0C beträgt und das in der Mischung ah Teilchen mit Durchmessern von 0,1 bis 5 Mikron vorliegt.
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