DE1794387B1 - Thermoplastische Formmassen aus stabilisierten Oxymethylen-Copolymeren - Google Patents
Thermoplastische Formmassen aus stabilisierten Oxymethylen-CopolymerenInfo
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Description
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Grundgeschwindigkeit des Wärmeabbaus beim nicht bei der das Polymere transparent wird und zu fließen
erhitzten Polymeren ist. Sie werden erhalten mit einem beginnt. Oxymethylenhomopolymere schmelzen gehier
ebenfalls nicht beanspruchten Verfahren, das in wohnlich bei Temperaturen von 185 bis 19O0C, wähder
deutschen Auslegeschrift 1 445 273 beschrieben ist rend Copolymere, beispielsweise die vorstehend ge-
und in dem Polymere der beschriebenen Art so behan- 5 nannten, bei etwas niedrigeren Temperaturen schmeldelt
werden, daß ihre Abbaugeschwindigkeit durch zen. So kann ein Copolymeres, das etwa 2,5 Gewichts-Wärme
verringert und auf diese Weise durch Verringe- prozent Dioxolan enthält, bei etwa 165 bis 17O0C
rung oder Ausschaltung der Wahrscheinlichkeit, daß schmelzen.
der geformte Gegenstand Oberfiächenmängel aufweist, Die Erfindung ist von besonderer Bedeutung für
ihre Formeigenschaften verbessert werden. Der hier io Polyoxymethylenverbindungen, deren thermische Stagebrauchte
Ausdruck »Geschwindigkeit des Abbaues bilität schon vor der geschilderten Wärmebehandlung
durch Wärme« bedeutet den prozentualen Gewichts- von sich aus ziemlich hoch ist, insbesondere Polymere,
verlust des Polymeren pro Minute, wenn es in einem deren Anfangsgeschwindigkeit des Wärmeabbaus vor
offenen Behälter, an dem umgewälzte Luft vorbei- der Wärmebehandlung zwischen 1 und 0,2% und
streicht, auf 2220C erhitzt wird. Wenn die Copoly- 15 deren Grundgeschwindigkeit des Wärmeabbaues zwimeren
auf diese Weise erhitzt werden, verlieren sie zu sehen 0,1 und 0,0 % liegt· In der bevorzugten Ausfüh-Beginn
dieser Maßnahme viel schneller an Gewicht als rungsf orm der Erfindung werden Oxymethylencopolyspäter.
Die Geschwindigkeit des Gewichtsverlustes mere als Komponente A eingesetzt, deren Anfangswird
immer geringer, bis sie einen Wert erreicht, der geschwindigkeit des Wärmeabbaues nicht wesentlich
ungefähr 40% oder weniger der mittleren Geschwin- 20 über 0,1% liegt- Zur Erzielung bester Ergebnisse beim
digkeit des Wärmeabbaues während dieses Teils des Formen weisen die Copolymeren eine praktisch gleich-Erhitzens
beträgt und nachstehend als »Grundge- mäßige Wärmeabbaugeschwindigkeit auf, die nicht
schwindigkeit des Wärmeabbaues« bezeichnet wird. höher und häufig niedriger ist als die Grundgeschwin-Die
mittlere Geschwindigkeit während der Anfangs- digkeit des Wärmeabbaues beim ursprünglichen Polyzeit
des Erhitzens wird nachstehend »Anfangsge- 25 meren.
schwindigkeit des Wärmeabbaues« genannt. Die Grund- Als geeignetster chemischer Stabilisator erwies sich
geschwindigkeit des Wärmeabbaues wird erreicht, eine Kombination aus einem Antioxidans, das gebevor
der gesamte Gewichtsverlust 20 % beträgt. wohnlich eine phenolische Verbindung ist, und einem
Anschließend bleibt die Abbaugeschwindigkeit bei die Kettenspaltung verhindernden Bestandteil, der gePolymeren,
die von sich aus eine gute Stabilität auf- 30 wohnlich eine Verbindung oder ein Polymer ist, das
weisen, annehmbar konstant. nur an Kohlenstoff- und Wasserstoffatome gebundene
Wenn dieses hier nicht beanspruchte Verfahren so dreiwertige Stickstoffatome enthält,
durchgeführt wird, daß das Polymere bei Normaldruck Besonders wirksame phenolische Antioxidations-
oder darüber erhitzt wird, ist es vorteilhaft, Tempe- mittel sind die Alkylen-bisphenole mit bis zu 2 Alkyl-
raturen unterhalb des Schmelzpunktes des Polymeren 35 resten und 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in den Alkylen-
anzuwenden. Hierdurch ergibt sich häufig die Möglich- und Alkylresten. Bevorzugt als Antioxydationsmittel
keit der Erzielung eines gegebenen Grades von Wärme- werden 2,2'-Methyl-bis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol)
Stabilität bei geringerem Gesamtgewichtsverlust, als er und 4,4'-Butyliden-bis-(6-tert.-butyl-3-methylphenol).
bei höheren Temperaturen bei Normaldruck oder er- Als Stabilisatorbestandteile, die die Kettenspaltung
höhtem Druck möglich ist, während eine Abnahme 40 verhindern, werden folgende bevorzugt:
des Molekulargewichts oder Vergilben des Polymeren Polyhydrazide von Polycarbonsäuren, insbesondere
nur in geringem Maße oder überhaupt nicht eintreten. Dihydrazide von geradkettigen aliphatischen Dicar-
Vorzugsweise wird jedoch das Erhitzen unter ver- bonsäuren mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, z. B.
mindertem Druck vorgenommen, wobei Temperaturen Sebacinsäure, Azelainsäure, Pimelinsäure, Glutar-
oberhalb des Schmelzpunktes des Polymeren ange- 45 säure, Adipinsäure oder Korksäure, und von Phe-
wendet werden. Hierdurch ist es möglich, niedrigere nylendibuttersäure und Phenylendiessigsäuren, und
Wärmeabbaugeschwindigkeiten beim gleichen Gesamt- das Trihydrazid von Trimellitsäure;
gewichtsverlust schneller zu erreichen als bei Erhitzen Urethane, und zwar sowohl einfache Alkylurethane,
unter Normaldruck. Am vorteilhaftesten wird das wie Äthyl- und Dodecylurethane, als auch Alkylen-
Erhitzen bei Drücken zwischen 1 und 300 mm Hg 50 und Oxyalkylendiurethane, z. B. die Bis-(phenyl-
absolut vorgenommen. Das Polymere kann an der urethane) von Äthylen- und Diäthylenglykolen, ferner
Luft oder auch gegebenenfalls unter Inertgas, z. B. polymere Urethane, z. B. das Reaktionsprodukt eines
Stickstoff, erhitzt werden. Diisocyanats mit einem Glykol, einem Polyester oder
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind nun einem Polyäther, z. B. das Reaktionsprodukt von
die im Anspruch 1 angegebenen thermoplastischen 55 Toluoldiisocyanat mit einem linearen Polyester von
Formmassen. Äthylenglykol und Adipinsäure;
Es erwies sich als möglich, mit den Formmassen der aliphatische, aromatische, cycloaliphatische oder he-Erfindung
Gegenstände zu formen, die wenig oder terocyclische Verbindungen, die 1 bis 6, vorzugsweise 1
keine der genannten Oberflächenmängel aufweisen oder 2 primäre, sekundäre oder tertiäre Amidgruppen
und eine überraschend hohe thermische und/oder 60 enthalten. Von diesem Verbindungstyp ist beispielschemische
Beständigkeit besitzen. weise Malonamid besonders geeignet. Weitere geeig-
Für die hier nicht beanspruchte Herstellung der nete Verbindungen sind Propionamid, Sebacamid,
Oxymethylencopolymeren (Bestandteil A) mit prak- N-Phenylacrylamid, N,N'- Methallyl -bis -acrylamid,
tisch gleicher Anfangs- und Grundgeschwindigkeit des Benzamid, N-Methylolacrylamid, Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetra-
Wärmeabbaues kann der Schmelzpunkt eines Poly- 65 cyclohexylmalonamid, N5N - Diäthylmethacrylamid,
meren bestimmt werden, indem es auf einer Oberfläche, Ν,Ν'-Di-n-hexylmalonamid, Succinamid, N-Methyl-
deren Temperatur 2 bis 3°C/min erhöht wird, erhitzt acetanilid und Mellitsäurehexamid;
wird. Als Schmelzpunkt gilt hierbei die Temperatur, Vinylpolymere mit Seitenketten, die Amidgruppen
5 6
oder substituierte Amidgruppen enthalten, ζ. B. Poly- lange erhitzt, bis ein Gewichtsverlust des Polymeren
mere von Vinylpyrrolidon und Vinyl-2-methylpyrro- von etwa 0,5 bis etwa 20 Gewichtsprozent eingetreten
lidon sowie Homo- und Copolymere von Acrylamid, ist. Die Zeit, die zur Stabilisierung bei Temperaturen
substituierten Acrylamiden, N - Vinylcaprolactam, oberhalb des Schmelzpunktes erforderlich ist, liegt ge-N-Vinylpiperidon,
N-Vinylacetanilid, N-Vinyl-N-me- 5 wohnlich zwischen etwa 1 und 60 min, wenn das PoIythylacetamid,
N-Allyl- und N-Methallylamiden und mere während des Erhitzens durchgearbeitet wird und
N-Vinyl-N-phenylacetamid. Die Molekulargewichte ständig neue Oberflächen frei werden, jedoch kann
der Polymeren liegen vorzugsweise zwischen 20 000 auch länger erhitzt werden, besonders wenn ohne
und 500 000. Durchkneten erhitzt wird, z. B. bis zu 6 Stunden. Bei
Phenolische Antioxidationsmittel, insbesondere die io Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes des Polyobengenannten
Bisphenole, liegen vorzugsweise in meren sind Erhitzungszeiten von 2 bis 10 Stunden ge-Mengen
bis zu 20I0, z. B. 1 bis 20I0, bezogen auf das wohnlich am besten.
Gewicht des Polymeren, vor, wenn sie als einzige Wenn das Polymere auf eine Temperatur oberhalb
Stabilisatoren gebraucht werden. Wird, wie es bean- seines Schmelzpunktes erhitzt worden ist, hat es sich
sprucht wird, ein Bisphenol in Verbindung mit den die 15 nach Abschluß des Erhitzens zu einer Masse zusam-Kettenspaltung
verhindernden Mitteln der vorstehend mengeballt, die zum Verpressen zerkleinert werden
genannten Art eingesetzt, ist eine kleinere Menge des muß. Wenn die Behandlung des Polymeren auf zylin-Bisphenols,
z. B. 0,1 bis 1 % des Polymergewichts, drischen Walzen vorgenommen wurde, hat es nach
häufig ausreichend. Die Kettenspaltungsinhibitoren Abschluß der Behandlung die Form einer Platte, die
können bisweilen in größeren Mengen enthalten sein, 20 zu Granulat zerschnitten werden kann. Bei Behandz.
B. im Falle der Vinylpolymeren oder der Urethane lung des Polymeren in anderen Vorrichtungen, z. B. in
in Mengen bis zu 10 0I0, jedoch reicht gewöhnlich eine Knetern, wird es in From großer, unregelmäßiger
Menge von 2 °/o oder weniger, z. B. 0,5 bis 2 % des Klumpen erhalten und am zweckmäßigsten ausge-Polymergewichts,
aus. walzt, bevor es zerkleinert wird.
Die chemischen Stabilisatoren B können in das 25 Das zerkleinerte Gemisch aus Polymeren! und Stabi-PolymereA
durch Auflösen des Polymeren und des lisator als Formkörper, die durch ein 6,4-mm-Sieb
chemischen Stabilisators in einem gemeinsamen Lö- gehen, hat die geeignete Beschaffenheit zum Formen
sungsmittel und anschließende Verdampfung der durch Spritzguß, Strangpressen, Pressen und nach
Lösung zur Trockene eingearbeitet worden sein. Es ist anderen Verfahren. In einigen Fällen, wenn beispielsjedoch
auch möglich, eine Lösung der chemischen 30 weise Platten hergestellt werden sollen, kann die Form-Stabilisatoren
dem feinteiligen Polymeren, beispiels- masse unmittelbar nach der Wärmebehandlung ohne
weise in einer Aufschlemmung, zuzugeben und das Abkühlung ausgeformt werden. Hierbei kann die ZerPolymere
dann zu filtern und durch Abdampfen des kleinerung weggelassen werden. Wenn beispielsweise
Lösungsmittels zu trocknen. die Wärmebehandlung auf erhitzten zylindrischen
Eine geeignete Methode zum Einmischen der festen 35 Walzen so lange vorgenommen worden ist, daß die gechemischen
Stabilisatoren ist das Einkneten in das wünschte Anfangsabbaugeschwindigkeit erreicht ist,
plastische Polymere, beispielsweise auf erhitzten Wal- kann die Formmasse anschließend zu einer Platte der
zen oder in einer Strangpresse. gewünschten Dicke kalandriert werden.
Das Erhitzen der Copolymeren und die dabei be- In den folgenden Beispielen 1 bis 9 werden zunächst
wirkte Bildung von Produkten, die gemäß der Erfin- 40 erfindungsgemäße thermoplastische Formmassen an
dung Verwendung finden sollen, erfolgt nach den An- Hand ihrer Herstellung geschildert. In dem angaben
der deutschen Auslegeschrift 1 445 273 am schließenden Vergleichsbeispiel wird dann geschildert,
schnellsten in einem System, in dem eine große Poly- welche Ergebnisse mit den erfindungsgemäßen thermomeroberfläche
dargeboten wird, oder in einem System, plastischen Formmassen erhalten werden können und
in dem ständig neue Oberflächen dargeboten werden. 45 insbesondere welche Vorteile bei der Verarbeitung
Ein Beispiel für den ersten Fall ist ein System, bei dem gerade dieser Thermoplasten bezüglich des Gebrauchsdas
Polymere in dünner Schicht auf einer großen wertes der daraus hergestellten Produkte erhalten
Fläche, z. B. einem Förderband, ausgebreitet ist. Ein werden können. Als nächststehende Vergleichspro-Beispiel
für ein System, in dem ständig neue Ober- dukte des Standes der Technik sind dabei stabilisierte
flächen des Polymeren dargeboten werden, ist das 5° Polyoxymethylenhomopolymere gewählt, wie sie bei-Durcharbeiten
oder Kneten des Polymeren auf den spielsweise bei der Homopolymerisation von Form-Walzen
eines Walzenmischers, in einem Kneter, ζ. B. aldehyd anfallen. Die grundlegende USA.-Patenteinem
Banbury-Mischer, oder in einer Strangpresse. schrift 2 768 994 schildert die Möglichkeit, auf diese
Besonders geeignet hierfür ist der Walzenmischer. Weise Polyoxymethylenhomopolymerisate mit hohem
Das Polymere und die chemischen Stabilisatoren wer- 55 Molekulargewicht und hoher Beständigkeit herzuden
auf erhitzten Walzen gut gemischt, bis die Ver- stellen, die sich zur Verarbeitung zu Spritzguß- und
mischung gleichmäßig ist. Es wird dann auf den er- Strangpreßteilen eignen sollen. Da deren Thermohitzten
Walzen weiter gemischt, wobei die Masse bei Stabilität aber noch ungenügend ist, wurde beispielsder
gewünschten Temperatur gehalten wird und ständig weise in der britischen Patentschrift 770 717 vorgeneue
Oberflächen des Polymeren zum Abdampfen der 60 schlagen, solche thermoplastisch verarbeitbaren PoIyflüchtigen
Bestandteile freigelegt werden, bis der ge- oxymethylenhomopolymere dadurch zu stabilisieren,
wünschte Grad der Anfangs-Wärmebeständigkeit er- daß die freien Hydroxylendgruppen des Polyoxyreicht
ist. methylenmoleküls durch Umsetzung mit dem Anhy-
Die zur Erzielung der gewünschten thermischen drid einer organischen Säure verestert werden. Ein auf
Stabilität erforderliche Erhitzungsdauer kann aus den 65 diese Weise mit Essigsäurerestern endständig verbisherigen
Erfahrungen mit ähnlichen Polymeren, estertes Polyoxymethylenhomopolymeres hat als therähnlichen
Stabilisationsmitteln und ähnlichen Mengen- moplastisch verarbeitbares Handelsprodukt großtechverhältnissen
geschätzt werden. Gewöhnlich wird so nische Bedeutung erhalten. In dem im folgenden ge-
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brachten Vergleichsbeispiel sind thermoplastische Die Mischung wurde in der Heizkammer weitere
Formmassen auf dieser Basis mit den erfindungsge- 60 min durchgearbeitet. Hiernach betrug die Wärmemäßen
thermoplastischen Formmassen verglichen. abbaugeschwindigkeit 0,04 Gewichtsprozent pro Mi-Das
Vergleichsbeispiel setzt darüber hinaus die erfin- nute unmittelbar vom Beginn des Abbaues,
dungsgemäßen thermoplastischen Formmassen in Ver- 5
dungsgemäßen thermoplastischen Formmassen in Ver- 5
gleich zu Polyoxymethylenhomopolymeren, die durch Beispiel 2
eine Verätherung der endständigen Hydroxylgruppen Ein Oxymethylenpolymer, das 2,5 Gewichtsprozent
stabilisiert worden sind, so wie es beispielsweise in der copolymerisiertes Dioxolan enthielt und im rohen Zubelgischen
Patentschrift 590 884 beschrieben worden stand eine Wärmeabbaugeschwindigkeit von 4,6 Geist.
Die Herstellung solcher verätherter Polyoxy- ίο wichtsprozent pro Minute aufwies, wurde auf die im
methylenhomopolymerer macht allerdings beträcht- Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt, jedoch wurde
liehe Schwierigkeiten, so daß solche Formmassen in in diesem Fall das gesamte Dioxolan gleich zu Beginn
der Praxis bis zum Zeitpunkt der Erfindung der hier zugegeben. Das Polymere wurde mit 2 Gewichtsprobeanspruchten
neuen Formmassen keine praktische zent 4,4'-Butyliden-bis-(6-tert.-butyl,3-methylphenol)
Bedeutung erhalten hatten. 15 und 5 Gewichtsprozent eines Polyurethans mit einem
Prüfkörper aus den erfindungsgemäßen thermo- Schmelzbereich von 150 bis 1600C gemischt. Die Miplastischen
Formmassen zeigen nicht vorhersehbare schung wurde bei 180 bis 182 0C auf einem Zweiwalzen-
und damit überraschende technisch fortschrittliche mischer mit erhitzten Walzen aus korrosionsbeständi-Eigenschaften.
Besonders deutlich wird das im Lang- gern Stahl von 15 cm Durchmesser und 30 cm Länge
zeittest gegenüber thermischer Beanspruchung und/ 20 geknetet.
oder der Einwirkung einer Vielzahl chemischer Reagen- Nach 5 min war eine gleichmäßige Durchmischung
zien, wie sie im täglichen Leben, z. B. auf dem Gebiet erzielt. Die Mischung hatte jetzt eine Anfangsgeder
Haushaltsmaschinen oder beim Automobilbau zu schwindigkeit des Wärmeabbaues von 0,30 % für die
berücksichtigen sind. Insbesondere der Vergleich mit ersten 5 % des abgebauten Polymeren und anschließend
thermoplastisch verarbeitbaren Polyoxymethylenho- 35 eine Abbaugeschwindigkeit von 0,15 %·
mopolymeren, die durch endständige Veresterung Die Mischung wurde auf den Walzen bis zu einer
mopolymeren, die durch endständige Veresterung Die Mischung wurde auf den Walzen bis zu einer
oder Verätherung stabilisiert sind, zeigt die über- Gesamtzeit von 24 min weitergeknetet. Hiernach beraschende
und bedeutende Überlegenheit für die nach trug die Wärmeabbaugeschwindigkeit gleich von Beder
Lehre der Erfindung eingesetzten Trioxancopoly- ginn ab 0,10%· Die Mischung, die die Form einer
meren. Endständig veresterte Polyoxymethylenhomo- 30 Platte hatte, wurde zu 5 cm breiten Streifen geschnitten,
polymere stellen dabei den der Erfindung nächst- während sie noch heiß war, und dann derart weiter
stehenden tatsächlichen Stand der Technik dar. Im zerhackt, daß die Teilchen durch ein 6,4-mm-Sieb
einzelnen wird auf diese Vergleiche in dem »Ver- gingen,
gleichsbeispiel« eingegangen. Beispiel 3
gleichsbeispiel« eingegangen. Beispiel 3
35
Beispiel 1 rj,as -im jjejSpjei 2 verwendete Oxymethylenpoly-
Beispiel 1 rj,as -im jjejSpjei 2 verwendete Oxymethylenpoly-
Ein Oxymethylenpolymeres, das 2,5 Gewichtspro- mere wurde mit 5 Gewichtsprozent eines methoxyzent
copolymerisiertes Dioxolan enthielt und im Roh- methylierten Nylons (Polyhexamethylenadipamid, mit
zustand eine Anfangsgeschwindigkeit des Wärmeab- Methanol und Formaldehyd behandelt, um es alkoholbaues
von 5,8% aufwies, wurde wie folgt hergestellt: 40 löslich zu machen) und 2 Gewichtsprozent 4,4'-Buty-1960,0
g Trioxan, 24,5 g Dioxolan, 852,0 g Cyclohexan liden-bis-(6-tert.-butyl,3-methylphenol) bei 200 bis
und 0,60 cm3 BF3-Dibutylätherat wurden 24 Minuten 2020C in der im Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung
bei 47 bis 6O0C gemischt. Nach Zugabe von weiteren gemischt. Nach 20 min war gleichmäßige Durch-24,5
g Dioxolan wurde weitere 35 Minuten auf 59 bis mischung erreicht. Die Mischung hatte eine Anfangs-640C
erhitzt. Das Reaktionsprodukt wurde dann auf 45 abbaugeschwindigkeit von 0,13% für die ersten 2%
50°C gekühlt und in 31 Aceton gegeben, das 5 cm3 des abgebauten Polymeren und danach eine Abbau-Tributylamin
enthielt. Das Polymere wurde abfiltriert, geschwindigkeit von 0%. Nach weiterem 45minütigem
mit frischem Aceton gewaschen und bei 60 bis 65 0C Kneten betrug die Abbaugeschwindigkeit gleich vom
getrocknet. Beginn ab 0,02%.
Das Oxymethylenpolymere wurde mit 2 Gewichts- 50 B e i s d i e 1 4
prozent 4,4'-Butyliden-bis-(6-tert.-butyl,3-methylphe-
nol) und 5 Gewichtsprozent eines aus 38 Gewichtspro- Ein Oxymethylenpolymer, das 2,5 % Dioxolan ent-
zent Caprolactam, 35 Gewichtsprozent Hexamethylen- hielt und im Rohzustand eine Anfangsgeschwindigkeit
adipamid und 27 Gewichtsprozent Hexamethylen- des Wärmeabbaues von 2,3 % aufwies, wurde mit 1 %
sebacamid hergestellten Polyamids gemischt. Die Be- 55 N-Hydroxymethylpolyacrylamid und 1 % 2,2'-Mestandteile
wurden bei einer Temperatur von 200 bis thylen-bis-(4-methyl,6-tert.-butylphenol) stabilisiert.
2020C in einer erhitzten Kammer, in der sich zwei Die Zugabe der Stabilisatoren zum festen Polymerisat
parallele, gegensinnig drehende Schnecken befanden, erfolgte aus einer gemeinsamen Lösung (je 0,15 Gegeknetet.
Die Schnecken waren von praktisch zylin- wichtsprozent) in einem aus gleichen Volumteilen
drischer Form und mit je einer flachen, schrauben- 60 Wasser und Methanol bestehenden Lösungsmittel,
förmigen Ausnehmung von langer Steigung versehen. Nach Abdampfen des Lösungsmittels wurde bei 19O0C
Die Kammer wurde durch Umlauf von Heißöl durch und einem Druck von 105 kg/cm2 eine Platte aus dem
einen um die Wände gelegten Mantel beheizt. Nach Polymeren gepreßt. Die Anfangsgeschwindigkeit des
10 min waren die Bestandteile gleichmäßig dispergiert. Wärmeabbaues der Platte betrug 0,34% für die ersten
Prüfung der Mischung ergab eine Anfangsgeschwin- 65 6% des Polymeren. Danach betrug die Abbaugedigkeit
des Wärmeabbaues von 0,14% für die ersten schwindigkeit 0,07%.
2,5 % des abgebauten Polymeren und danach eine Wenn die gleichen Stabilisatoren im gleichen Men-Abbaugeschwindigkeit
von 0,01 %· genverhältnis bei 200° C 45 min in der Vorrichtung vom
ίο
Beispiel 1 in das gleiche Polymere eingearbeitet wurden, betrug die Geschwindigkeit des Abbaues durch
Wärme gleich von Beginn ab 0,06 %·
Ein Oxymethylenpolymer, das 2,5% Dioxolan enthielt und eine Anfangsgeschwindigkeit des Wärmeabbaues
im Rohzustand von 1,3 % aufwies, wurde mit 1 Gewichtsprozent Sebacinsäuredihydrazid und 1 Gewichtsprozent
2,2'-Methylen-bis-(4-methyl,6-tert.-butylphenol), die als gemeinsame Lösung in heißem Methanol
(je 0,15 Gewichtsprozent) zugegeben wurden, stabilisiert. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels
wurde eine Platte auf die beschriebene Weise gepreßt. Die Platte hatte eine Anfangsgeschwindigkeit des
Wärmeabbaues von 0,18 % für die ersten 8 % und danach
eine Abbaugeschwindigkeit von 0,06 %.
Die gleichen Stabilisatoren wurden in den gleichen Mengen bei einer Temperatur von 174 0C auf einem
Kautschuk-Walzenmischer in das Polymere eingemischt. Nach einer Knetzeit von 15 Minuten hatte das
Polymere eine Anfangsgeschwindigkeit des Wärmeabbaues von 0,42% für die ersten 4% und anschließend
eine Abbaugeschwindigkeit von 0,07%· Nach einer Knetzeit von 30 Minuten auf den Walzen betrug
die Anfangsgeschwindigkeit des Wärmeabbaues 0,10 % für die ersten 2,5%. Danach lag die Abbaugeschwindigkeit
bei 0,01 %. Nach 45 min auf den Walzen hatte das Polymere eine Wärmeabbaugeschwindigkeit von
0,05 % gleich von Anfang an. Das Gemisch wurde wie im Beispiel 2 granuliert.
Ein Oxymethylenpolymer, das 2,5 % Dioxolan enthielt und im Rohzustand eine Anfangsgeschwindigkeit
des Wärmeabbaues von 1,8% aufwies, wurde mit 1 Gewichtsprozent Malonamid und 1 % 2,2'-Methylenbis-(4-methyl,6-tert.-butylphenol)
stabilisiert. Die Stabilisatoren wurden durch Kneten auf dem Kautschuk-Walzenmischer
bei einer Temperatur von 176 bis 178 ° C eingearbeitet.
Nach einer Mischzeit von 15 min auf dem Walzenmischer hatte das Polymere eine Anfangsgeschwindigkeit
des Wärmeabbaues von 0,13 % für die ersten 2,5 % und danach eine Abbaugeschwindigkeit von 0,07%.
Nach einer Behandlungszeit von 30 min betrug die Geschwindigkeit des Abbaues durch Wärme gleich von
Beginn an 0,09 %. Nach einer Knetzeit von 45 min lag die Wärmeabbaugeschwindigkeit gleich von Beginn an
bei 0,07 %. Das Gemisch wurde wie im Beispiel 2 granuliert.
Beispiel 7
5
5
a) Ein Oxymethylenpolymer, das aus Trioxan und 5 Gewichtsprozent Dioxolan hergestellt war und eine
Grenzviskosität von 1,8 und einen Schmelzpunkt von 163 bis 1680C aufwies, wurde in einem Patterson-Kelley-Mischer
mit 2 Gewichtsprozent 2,2'-Methylenbis-(4-methyl,6-tert.butylphenol) gemischt. Der Mischer
besteht aus zwei zylindrischen Kammern, die V-förmig zusammenstoßen. Der Mischer rotiert schnell
um eine Achse, die beide Schenkel des V halbiert.
Das Gemisch wurde durch einen NRM-Extruder gepreßt; die Schneckendrehzahl betrug 61 UpM, die
Spritzkopf temperatur 199: C. Der Zylinder der Strangpresse
hatte einen Durchmesser von 2,5 cm und eine Länge von 50 cm. Die Schnecke enthielt 20 Gewindegänge,
deren Tiefe je nach der Lage im Zylinder unterschiedlich war. Die Düse hatte eine Rundöffnung von
4,76 mm Durchmesser und war durch eine Stauscheice von der Schnecke getrennt. Der Strang (4,76 mm
Durchmesser) wurde zu Körnern von etwa 6 mm Länge zerhackt.
b) Der unter a) beschriebene Versuch wurde wiederholt, jedoch diente in diesem Fall als Stabilisator eine
Kombination von je 1 Gewichtsprozent 2,2'-Methylenbis-(4-methyl,6-tert.butylphenol),
4,4'-Butyliden-bis-(6-tert.butyl,3-methylphenol) und Sebacinsäuredihydrazid.
c) Der unter a) beschriebene Versuch wurde wiederholt, jedoch wurde in diesem Fall als Stabilisator eine
Kombination von je 1 Gewichtsprozent 2,2'-Methylenbis-(4-methyI,6-tert.butylphenol)
und Polyvinylpyrrolidon verwendet.
d) Es wurde wie unter a) gearbeitet, jedoch diente als Stabilisator eine Kombination von je 1 Gewichtsprozent
2,2'-Methylen-bis-(4-methyl,6-tert.butylphenol) und Polyvinylpyrrolidon, die in 8 Gevvichtsteilen
Aceton gelöst waren. Ferner wurde das Polymere mit der Lösung gemischt und dann getrocknet.
e) Es wurde wie in b) gearbeitet, jedoch wurden die Stabilisatoren nicht durch Strangpressen, sondern
durch Kneten auf dem Walzenmischer in das Polymere eingearbeitet. Die Mischwalzen hatten einen
Durchmesser von 15 cm und eine Länge von 30 cm und wurden insgesamt 10 min bei 174 bis 178° C gehalten.
Die Walzen drehten sich mit 34 UpM. Nach dem Kneten wurde das Polymere auf eine Teilchengröße
von 2,38 bis 4,76 mm zerkleinert.
Polymer | Verlust durch Erhitzen |
Abbaugeschwindigkeit | Nach Erhitzen | Grenzviskosität | Nach Erhitzen |
Gewichtsprozent | Vor Erhitzen | 0,16 (die ersten 13%) | Vor Erhitzen | 1,7 | |
a) | 4,9 | 0,7 (die ersten 13%) | 1,8 | ||
0,31 (13 bis 24%) | 0,10 (die ersten 9%) | 1,8 | |||
b) | 4,1 | 0,5 (die ersten 8 %) | 2,0 | ||
0,15 (8 bis 17%) | 0,09 (die ersten 3%) | 1,5 | |||
c) | 3,3 | 0,3 (die ersten 5%) | 1,9 | ||
0,06 (5 bis 9%) | 0,12 (das erste 1%) | 1,6 | |||
d) | 3,0 | 0,4 (die ersten 4%) | 1,7 | ||
0,10 (4 bis 11%) | 0,09 (die ersten 8%) | 1,8 | |||
e) | 2,1 | 0,5 (die ersten 3 %) | 1,8 | ||
0,15 (3 bis 13%) |
Das in den Versuchen a), b), c), d) und e) hergestellte Granulat wurde in einem Glasrohr, das von einem von
Cyclohexan durchflossenen Mantel umgeben war, getrennt auf eine Temperatur von 155 bis 1600C erhitzt.
Das Rohr wurde ständig mit einer kleinen Stickstoffmenge gespült und die Temperatur 4 Stunden eingehalten.
Die Polymerkörner, die nach Abschluß der Wärmebehandlung nicht verschmolzen, sondern gesondert
geblieben waren, wurden in einer Vorrichtung, die so ausgebildet war, daß ohne Abnahme vom Ofen
periodisch gewogen werden konnte, auf Wärmeabbaugeschwindigkeit" untersucht. Die Ergebnisse sind vorstehend
aufgeführt.
Die Grenzviskosität wurde mit einer Lösung von 0,1 Gewichtsprozent des Polymeren in p-Chlorphenol,
das 2 Gewichtsprozent «-Pinen enthielt, bestimmt.
Ein aus Trioxan und 4,6 Gewichtsprozent Dioxolan hergestelltes Oxymethylenpolymer wurde mit je 1 Gewichtsprozent
2,2'-Methylen-bis-(4-methyl,6-tert.butylphenol) und Polyvinylpyrrolidon in einem Patterson-Kelley-Mischer
gemischt und dann bei einer Schnekkendrehzahl von 30 UpM und einer Düsentemperatur
von 1990C durch den NRM-Extruder stranggepreßt.
Der Strang wurde auf die beschriebene Weise granuliert. Das Polymere wurde 4 Stunden in einem Glasrohr,
durch dessen Außenmantel Cyclohexan umlief, bei 155 bis 16O0C gehalten. Die Abbaugeschwindigkeiten
und die Grenzviskositäten, bestimmt auf die beschriebene Weise, waren folgende:
Zum Vergleich wurde ein anderer Teil des vorstehend genannten Granulats bei Normaldruck auf
einem Zweiwalzenmischer erhitzt. Die Walzen, deren Durchmesser 15 cm und deren Länge 30 cm betrug,
wurden auf 176°C erhitzt. (Die Polymertemperatur lag höher, bedingt durch die Wärme, die durch innere
Reibung als Folge des Walkens erzeugt wurde.) Einschließlich der 5 min Zumischzeit wurde das Polymere
insgesamt 10 min auf dem Walzenmischer geknetet.
ίο Nach dieser Zeit hatte das Polymere ebenfalls 8%
Gewicht verloren. Seine Farbe war ein nicht ganz sauberes Weiß. Die Anfangsgeschwindigkeit des
Wärmeabbaues betrug 0,21 % für die ersten 2 %, anschließend
betrug die Abbaugeschwindigkeit 0,04%.
Zur Erzielung einer Anfangsgeschwindigkeit des Wärmeabbaues in der Größenordnung von 0,04%
hätte mit weiterem Gewichtsverlust des Polymeren noch länger erhitzt werden müssen.
Vergleichsbeispiel
Verlust
durch
Erhitzen
Gewichtsprozent
durch
Erhitzen
Gewichtsprozent
Abbaugeschwindigkeit
Vor Erhitzen !Nach Erhitzen
Vor Erhitzen !Nach Erhitzen
0,3 (für die
ersten 4%)
0,03 (4 bis
7%)
0,04(fürdie ersten 4%)
Grenzviskosität
Vor Erhitzen
1,7
Nach Erhitzen
1,8
Das in Beispiel 7 beschriebene Oxymethylenpolymere wurde im Patterson-Kelley-Mischer mit 1 Gewichtsprozent
2,2'-Methylen-bis-(4-methyl,6-tert.butylphenol) und 1 Gewichtsprozent Polyvinylpyrrolidon
(Molgewicht etwa 30 000) gemischt. Die Mischung wurde durch den NRM-Extruder bei einer Schneckendrehzahl
von 61 UpM und einer Spritzkopftemperatur von 1990C stranggepreßt. Der Strang (4,76 mm Durchmesser)
wurde zu Granulat von etwa 6 mm Kornlänge zerhackt.
Das Granulat wurde in einem Pyrexrohr erhitzt, das mit Vakuumanschluß versehen und in ein erhitztes ölbad
getaucht war. 45 min wurde eine Temperatur von 22O0C und ein Druck von 100 mm Hg absolut eingehalten.
Die Anfangsgeschwindigkeit des Wärmeabbaues des Polymeren vor dem Erhitzen betrug 0,42 % für die
ersten 3 %. Danach lag die Abbaugeschwindigkeit bei 0,08%· Nach der Wärmebehandlung betrug die Abbaugeschwindigkeit
0,04 % von Anfang an. Der gesamte Gewichtsverlust des Polymeren betrug 8 %>
und seine Farbe war weiß.
In den folgenden Gegenüberstellungen werden thermoplastische Formmassen gemäß der Erfindung auf der
Basis von Polyoxymethylencopolymeren verglichen mit thermoplastischen Formmassen auf der Basis von
Polyoxymethylenhomopolymeren, deren Endgruppen verestert bzw. veräthert sind.
Der Eigenschaftsvergleich an ungealterten Materialien zeigt, daß die in ihren Endgruppen blockierten
Homopolymeren einerseits und die Copolymeren der geschilderten Art andererseits zunächst sehr ähnliche
Eigenschaftswerte bei etwa gleicher Verarbeitbarkeit besitzen. Eine Ausnahme bilden hiervon allerdings bereits
Prüfwerte, in die die Zähigkeit der untersuchten Materialien eingeht. Formmassen gemäß der Erfindung
auf der Basis von Polyoxymethylencopolymeren der geschilderten Art besitzen eine beträchtlich höhere
Zähigkeit als Formmassen auf Basis der Polyoxymethylenhomopolymeren.
Prüfkörper aus den miteinander zu vergleichenden Formmassen werden dann verschiedenartigsten thermischen und/oder chemischen Alterungsbehandlungen unterworfen. Das Verhalten der Formmassen unter diesen Alterungsbedingungen und insbesondere die Beständigkeit der Prüfkörper gegen Alterungseinfiüsse werden bestimmt und miteinander in Vergleich gesetzt. Die beträchtlich höhere und dabei in überraschend hohem Ausmaß gesteigerte Beständigkeit der Formmassen auf Basis der Polyoxymethylencopolymeren im Verlauf der Alterungsteste gegenüber den Polyoxymethylenhomopolymeren geht aus den folgenden Vergleichen A bis E hervor:
Prüfkörper aus den miteinander zu vergleichenden Formmassen werden dann verschiedenartigsten thermischen und/oder chemischen Alterungsbehandlungen unterworfen. Das Verhalten der Formmassen unter diesen Alterungsbedingungen und insbesondere die Beständigkeit der Prüfkörper gegen Alterungseinfiüsse werden bestimmt und miteinander in Vergleich gesetzt. Die beträchtlich höhere und dabei in überraschend hohem Ausmaß gesteigerte Beständigkeit der Formmassen auf Basis der Polyoxymethylencopolymeren im Verlauf der Alterungsteste gegenüber den Polyoxymethylenhomopolymeren geht aus den folgenden Vergleichen A bis E hervor:
Vergleich A
Aus thermoplastischen Formmassen auf Basis der genannten Polyoxymethylen-Homopolymeren bzw.
-Copolymeren werden genormte Standard-Prüfkörper durch Spritzgießen unter den folgenden Bedingungen
hergestellt:
60
60
Temperatur des thermoplastischen
Materials an der Düse 215 ± 3°C
Formtemperatur 93 ± 3°C
Zeitdauer eines Spritzzyklus .... 45 s
Arbeitsdruck 1400 kg/cm2
Arbeitsdruck 1400 kg/cm2
Miteinander verglichen werden dabei Prüfkörper aus Formmassen auf Basis von
13 14
!.thermoplastisch verarbeitbares Copolymer aus F i g. 1 e): Hier wird der Einfluß einer 2%igen wäß-
Trioxan und Äthylenoxid mit einem Gehalt von rigen Natriumcarbonatlösung bei 820C auf die mitein-2,3
Gewichtsprozent (4,4 Molprozent) Äthylen- ander zu vergleichenden Prüfkörper untersucht. Auch
oxid, Schmelzpunkt 164 bis 167° C, Zugspannung hier beträgt der untersuchte Zeitraum 12 Monate. Die
bei der Streckgrenze (Streckspannung) etwa S Streckspannungswerte des CP sind im untersuchten
650 kg/cm2, in Mischung mit einem Stabilisator- Zeitraum praktisch unverändert, die entsprechenden
system auf Basis von 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl- Werte des HP sind nach 6 Monaten auf Null abge-6-tert.-butyl)-phenol.
sunken.
2. Thermoplastisch verarbeitbares Formaldehyd- Fi g. If): Bei diesem Vergleichsversuch werden die
Homopolymer, dessen endständige Hydroxyl- ίο Prüfkörper einer 0,2%igen wäßrigen Lösung von
gruppen durch Veresterung mit Essigsäureresten Methaphosphaten der Art ausgesetzt, wie sie in zahlstabilisiert
worden waren, Schmelzpunkt 175 0C, reichen Waschmitteln Verwendung finden. Die Prüf-Zugfestigkeit
bei der Streckgrenze (Streckspan- körper werden in diesen Lösungen bei 82° C gelagert,
nung) etwa 700 kg/cm2, in Mischung mit einem Nach Ablauf des Untersuchungszeitraumes von 12 Mo-Stabilisatorsystem
auf Basis von 2,2'-Methylen- 15 naten hat sich die Streckspannung des CP nicht verbis-(4-methyl-6-tert.-butyl)-phenol.
ändert, während der entsprechende Wert des HP nahe
zu Null erreicht hat.
Die Standard-Prüfkörper werden zunächst im unge- F i g. Ig): Hier wird das Verhalten von CP und HP
alterten Zustand den im folgenden angegebenen Stan- in Leuchtpetroleum bei 82° C untersucht. Der Streckdardtesten
und dann einer Langzeitalterung unter den 20 spannungswert des CP ist nach 12 Monaten kaum verjeweils
angegebenen Bedingungen unterworfen. Im Ver- ändert, der entsprechende Wert des HP ist nach diesem
lauf der Alterung werden die Veränderungen der be- Zeitraum um mehr als 30 % des Ausgangswertes abgestimmten
physikalischen Werte in regelmäßigen Ab- sunken.
ständen — zunächst wöchentlich, später in Abständen Fig. lh): Untersucht ist hier der Einfluß einer
von 2 bis 3 Wochen — bestimmt. 25 Alterung in Tetrachlorkohlenstoff bei 82° C. Die
Die bei diesen Alterungsversuchen bestimmten Streckspannung des CP sinkt in den ersten 3 Monaten
Werte am Copolymeren und Homopolymeren sind in geringfügig, dann jedoch nur noch schwach, während
den Zeichnungen a) bis n) der F i g. 1 graphisch darge- beim HP nach etwa 6 Monaten ein rascher Abfall der
stellt. Streckspannung auftritt, so daß am Ende der 12monati-
F i g. la): Bestimmt ist hier die Wärmebeständig- 30 gen Untersuchungsperiode hier der Wert Null nahezu
keit der miteinander zu vergleichenden Formmassen erreicht ist.
bei der Alterung in der Luft bei einer Temperatur von Fig. Ii) bis Ik): In diesen drei Schaubildern ist
116°C. In regelmäßigen Prüfungen wird die Streck- der Einfluß von siedendem Wasser einerseits auf CP
spannung bestimmt. Der untersuchte Zeitraum beträgt und andererseits auf HP gezeigt. Der Untersuchungs-50
Wochen. Am Ende dieses Zeitraums ist die Streck- 35 Zeitraum beträgt jeweils 12 Monate. Bestimmt sind die
spannung für das Copolymere (CP) gegenüber dem Streckspannung, die prozentuale Gewichtsänderung
Anfangswert kaum abgefallen, der entsprechende und der Zugmodul. Die Diagramme zeigen, daß die
Wert für das Homopolymere (HP) liegt schon etwa Prüfkörper aus dem untersuchten HP unter dem Einnach
37 Wochen bei Null. fiuß des siedenden Wassers in etwas mehr als 1 Monat
Fig. Ib): Die Izod-Kerbschlagzähigkeit des CP 40 praktisch zerstört waren. Demgegenüber zeigten die
liegt im ungealterten Zustand nahezu bei dem Wert Prüfkörper aus CP nach einer Behandlung von 12 Modes
HP. Die Prüfkörper werden einem Alterungstest naten in siedendem Wasser hervorragende Gebrauchsbei
116° C in der Luft unterworfen. Der untersuchte eigenschaften. In den letzten 3 Monaten des unterZeitraum
beträgt 2000 Stunden. Am Ende dieses Zeit- suchten Zeitraumes fand ein Anstieg der vorher nur
raumes hat sich der Wert für CP praktisch nicht ver- 45 schwach abgesunkenen Streckspannung statt, der
ändert, der entsprechende Wert für das HP ist stark möglicherweise auf eine Orientierung des polymeren
abgefallen. Er beträgt etwa nur noch 1Z3 des Aus- Materials unter den Testbedingungen zurückzuführen
gangswertes. ist. Auf jeden Fall ist die Streckspannung nach 12 Mo-
Fig. Ic): Die Schlagzerreißfestigkeit des CP ist naten mit dem Wert des ungealterten Materials prakbereits
im ungealterten Zustand beträchtlich größer 50 tisch identisch. Die zunächst eingetretene geringe Geals
die des HP. Diese Erscheinung dürfte auf die wichtsänderung (geringfügige Wasseraufnahme) ist bei
größere Zähigkeit des untersuchten CP zurückzuführen Versuchsende praktisch wieder abgeklungen, der Zugsein.
Die Alterung der Prüfkörper in Luft bei 1160C modul ist nur schwach gesenkt,
zeigt eine praktisch vollständige Beständigkeit des CP Fig. 11) bis 1 n): Die miteinander zu vergleichenden
gegen die Alterungsbehandlung über den Zeitraum von 55 Prüfkörper werden in heißem Wasser (82° C) während
2000 Stunden. Während des gleichen Zeitraums sinkt des Zeitraums von 12 Monaten gealtert. Das Homoder
entsprechende HP-Wert beträchtlich ab. polymere ist nach etwa 6 bis 8 Monaten so weit zer-
Fig. Id): Die Prüfkörper werden, eingetaucht in stört, daß nennenswerte Festigkeiten nicht mehr ereine
10%ige wäßrige Natriumchloridlösung, bei 82° C mittelt werden können. Nach 12 Monaten unter diesen
über einen Zeitraum von 12 Monaten gealtert und da- 60 Bedingungen ist der Gebrauchswert der Prüfkörper
bei untersucht. Bestimmt wird in regelmäßigen Ab- auf CP-Basis jedoch nicht beeinträchtigt,
ständen die Streckspannung. Während das CP im
untersuchten Zeitraum kaum einen Abfall der Streck- Vergleich B
spannung zeigt, findet nach etwa 3 Monaten ein
rascher Abfall der Festigkeit des HP statt, so daß nach 65 Die beträchtlich erhöhte Zähigkeit der thermoreichlich
7 Monaten die Streckspannung des HP unter plastischen Formmasse gemäß Vergleich A auf Basis
diesen Alterungsbedingungen den Wert Null erreicht eines Copolymeren von Trioxan und Äthylenoxyd mit
hat. einem Gehalt von 2,3 Gewichtsprozent (4,4 Molpro-
zent) Äthylenoxydeinheiten gegenüber dem endständig mit Essigsäureestern veresterten und stabilisierten
Homopolymer geht aus der folgenden Gegenüberstellung hervor. Die Zähigkeit ist dabei ausgedrückt
als der Wert für die Arbeitsaufnahme in cm · kg/cm2. Des weiteren ergibt sich die höhere Zähigkeit des CP
aus dem beträchtlich höheren Reißdehnungswert.
Zugfestigkeit
(kg/cm2)
Zerreißdehnung %
Arbeitsaufnahme
Arbeitsaufnahme
(cm · kg/cm2) ...
HP mit Esterendgruppen
0 Tage 115 Tage | 30 Tage I 45 Tage
0 Tage 115 Tage | 30 Tage I 45 Tage
10
Arbeitsaufnahme
(Zähigkeit) in cm kg/cm2
Dehnung bis zum Bruch
Dehnung bis zum Bruch
in %
CP
ungealtert
130
60
60
HP
ungealtert
ungealtert
28,5
15
15
Zugfestigkeit
(kg/cm2)
Zerreißdehnung %
Arbeitsaufnahme
Arbeitsaufnahme
(cm · kg/cm2) ...
HP mit Ätherendgruppen
0 Tage 115 Tage | 30 Tage 45 Tage
0 Tage 115 Tage | 30 Tage 45 Tage
735
34
34
105
749
11
11
35
672
6
6
19
In einem beschleunigten Alterungsversuch (Alterung in Luft bei 132° C) werden genormte Prüfkörper aus
drei verschiedenen Materialien getestet und dabei die Abhängigkeit der Zähigkeitswerte von dieser Alte- as
rungsbehandlung geprüft. Es werden die folgenden Materialien miteinander verglichen:
Ein CP (Trioxan + Äthylenoxyd, Gehalt an Äthylenoxyd etwa 2,3 Gewichtsprozent).
Endständig mit Essigsäureresten verestertes thermoplastisches HP.
Endständig mit Methyloläthergruppen veräthertes thermoplastisches HP.
Diese thermoplastischen Polymeren enthalten in allen Fällen chemische Stabilisatorsysteme auf Basis
phenolischer Antioxydationsmittel.
Die Eigenschaftsbestimmung erfolgt jeweils in Abständen von 15 Tagen. Wie die folgende Tabelle zeigt,
ist der Reißdehnungswert für das mit Estergruppen blockierte HP nach 15 Tagen auf V4 des Ausgangswertes
abgesunken, nach 30 Tagen liegt nur noch Ve des
Ausgangswertes vor. Im gleichen Zeitraum zeigt dieses Material einen scharfen Abfall in den Werten für die
Arbeitsaufnahme. Nach 15 Tagen liegt nur noch etwa 1U des Ausgangswertes vor, nach 30 Tagen nahezu nur
noch 1Ig. Auch das mit Methyloläther-Endgruppen
stabilisierte HP zeigt einen entsprechend scharfen Abfall der untersuchten Werte. Die Reißdehnung und die
Werte für die Arbeitsaufnahme liegen nach 15 Tagen bei etwa Vs und nach 30 Tagen bei etwa Ve der jeweiligen
Ausgangswerte.
Demgegenüber sinken die entsprechenden Werte für die Prüfkörper aus CP wesentlich langsamer. Nach
30 Tagen Alterung liegt die Reißdehnung beim CP noch höher als die Ausgangswerte für die beiden
HP-Typen. Das gleiche gilt für den Zahlenwert zur Arbeitsaufnahme.
CP (Trioxan—Äthylenoxyd)
0 Tage 15 Tage I 30 Tage 145 Tage
0 Tage 15 Tage I 30 Tage 145 Tage
60
Zugfestigkeit
(kg/cm2)
Zerreißdehnung %
Arbeitsaufnahme
Arbeitsaufnahme
(cm · kg/cm2)
567
165
616
61
61
145
616
45
45
116
602
12
32
Vergleich C
Genormte Prüfkörper aus verschiedenen thermoplastischen Formmassen gemäß der Erfindung und aus
endgruppenstabilisierten Polyoxymethylenhomopolymeren werden einem beschleunigten Alterungstest bei
230° C unterworfen. Bestimmt wird insbesondere der im Zeitraum von 5Va Stunden auftretende Gewichtsverlust.
Je höher dieser Gewichtsverlust ist, desto geringer ist die Stabilität des untersuchten Materials.
Prüfkörper auf Basis der folgenden thermoplastischen Formmassen werden untersucht:
1. CP aus Trioxan/Äthylenoxyd, Gehalt an Äthylenoxydgruppen 0,5 Gewichtsprozent,
2. CP aus Trioxan/Äthylenoxyd, Gehalt an Äthylenoxydgruppen 2,3 Gewichtsprozent,
3. CP aus Trioxan/1,3-Dioxolan, Dioxolangehalt 8 Gewichtsprozent,
4. HP mit Acetatgruppen endständig stabilisiert,
5. HP mit Methyläthergruppen endständig stabilisiert.
Die Formmassen 1 bis 5 enthalten chemische Stabilisatorsysteme auf Basis von 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert.-butyl)-phenol
in vergleichbaren Mengen. Den geringsten Gewichtsverlust zeigt das CP aus Trioxan
und dem cyclischen Formal-1,3-Dioxolan zu 3, d. h. das Copolymere mit dem höchsten Gehalt an
Comonomerem mit benachbarten Kohlenstoffatomen im Kettenverlauf. Das Copolymere zu 2 mit beträchtlich
niedrigerem Comonomerengehalt zeigt noch immer eine hervorragende thermische Stabilität unter den
Versuchsbedingungen. Selbst das nur 0,5% des Comonomeren enthaltende CP zeigt unter den Alterungsbedingungen einen Gewichtsverlust, der nur etwa die
Hälfte dessen ausmacht, was an Gewichtsverlust bei endgruppenstabilisierten Homopolymeren auftritt, unabhängig
davon, ob Ester- oder Ätherendgruppen beim Homopolymeren vorliegen.
Gewichtsverlust (in %) bei 5V2 Stunden Alterung
bei 230 ± 250C an Luft
Formmasse Gewichtsverlust, %
Formmasse Gewichtsverlust, %
Trioxan/Äthylenoxyd (0,5%) 22
Trioxan/Äthylenoxyd (2,3 %) 8
Trioxan/Dioxolan (8 %) 4
HP mit Esterendgruppen 48
HP mit Ätherendgruppen 40
309541/508
In einem weiteren Vergleichsversuch wird der Gewichtsverlust des CP aus Trioxan/Äthylenoxyd (etwa
2,3 Gewichtsprozent Äthylenoxyd) verglichen mit einem entsprechend stabilisierten CP aus Trioxan und
1,4-Butandiolformal, das einen Comonomerengehalt
von etwa 4 Gewichtsprozent besitzt. Prüfkörper aus diesen thermoplastischen Formmassen werden 2 Stunden
an der Luft auf 2300C erhitzt. Der Gewichtsverlust für das zuerst genannte CP beträgt unter diesen
Bedingungen 2%, der Gewichtsverlust des CP aus Trioxan und dem cyclischen Formal ist annähernd
identisch, er beträgt 2,1 0J0.
Vergleich D
Genormte Prüfkörper werden aus zwei Formmassen gemäß der Erfindung hergestellt und dann ausgetestet.
Die Formmasse CP1 besteht aus einem thermoplastisch
verarbeitbaren Copolymeren des Trioxans mit Äthylenoxyd bei einem Äthylenoxydgehalt von
2,5 Gewichtsprozent, die Formmasse CP 2 ist ein thermoplastisch verarbeitbares Copolymer aus Trioxan
und 1,4-Butandiolformal, jeweils in Abmischung mit einem Stabilisatorsystem gegen Oxydation und Kettenspaltung.
Die Schmelztemperatur von CP 1 liegt bei 164 bis 167°C, diejenige von CP 2 bei 165 bis 168°C.
Die Eigenschaftsausprüfung der beiden Materialien gibt die folgenden Werte:
dauer von 12 Monaten zu einer praktisch unveränderten Streckspannung gegenüber dem Ausgangswert.
Prüfkörper aus CP 2 zeigen nach einer Alterung an der
Luft bei 1000C für die Dauer von 12 Monaten eine unveränderte
Streckspannung. Die Luftalterung bei 12O0C hat nach 8 Monaten zu einer geringfügigen Abnahme
des Streckspannungswertes gegenüber dem Ausgangsmaterial geführt. Die Abnahme dieses Wertes
beträgt etwa 25 % des Anfangswerts.
Entsprechende Prüfkörper aus einem mit Esterendgruppen versehenen, stabilisierten Polyoxymethylenhomopolymeren
zeigen unter entsprechenden Alterungsbedingungen ein völlig anderes Verhalten. Gegenüber
siedendem Wasser, heißen Salzlösungen und wäßrigen Alkalien sind sie instabil. Schon nach vergleichsweise
kurzer Zeit findet ein praktisch vollständiger Abbau des Polymerenmaterials statt. Die Alterung
an der Luft bei 1160C läßt den Anfangsstreckspannungswert
von etwa 700 auf Null absinken.
Formmasse
CPl
CP 2 Vergleich E
Die Überlegenheit der erfindungsgemäß verwendeten Formmassen auf Basis von Copolymeren des angegebenen
Typs, insbesondere bezüglich der thermischen Belastbarkeit, gegenüber thermoplastischen Formmassen
auf Basis von Polyoxymethylenhomopolymeren ist für alle Temperaturbereiche gültig und nicht
etwa auf bestimmte Temperaturen beschränkt. Ersichtlich wird das, wenn Prüfkörper, beispielsweise aus der
Formmasse CP1 des vorhergehenden Abschnittes D einerseits und entsprechende Formkörper aus einem
mit Acetatendgruppen stabilisierten Polyoxymethylenhomopolymeren der thermischen Alterung an der Luft
bei verschiedenen Temperaturen ausgesetzt werden. 35 Die Prüfkörper werden dabei jeweils so lange gealtert,
bis ein bestimmter Zustand der Alterung erreicht ist,
0,29 beispielsweise Senkung des Streckspannungswertes auf 12,2 80% des Ausgangswertes am ungealterten Material.
Trägt man in einem logarithmischen Koordinaten-2,1% 40 system die Zeitdauer in Stunden auf der Ordinate auf,
die benötigt wird, bis der vorbestimmte Alterungszustand erreicht wird, während auf der Abszisse die
Prüfkörper aus diesen beiden Formmassen werden Verfahrenstemperatur des jeweiligen Versuchs verdann
verschiedenen thermischen und/oder chemischen merkt ist, und verbindet dann die für einen Form-Belastungen
ausgesetzt und ihr Verhalten unter diesen 45 massentyp zusammengehörigen Punkte im Koordi-Bedingungen
überwacht. natensystem, dann erhält man wenigstens in dem Be
Zugfestigkeit bei der Streckgrenze (kg/cm2)
Zugfestigkeit beim Bruch
(kg/cm2)
(kg/cm2)
Dehnung in %
Biegemodul (kg/cm2 · 10B)
Schmelzindex
Thermische Stabilität (2 Stunden
bei 2300C)
Gelbfärbung (MX-Test)
602
539 50 0,28 13
2,0% 24
Beide Materialien sind über einen Zeitraum von Monaten und mehr gegen Wasser von 1000C stabil.
Eine ebenfalls monatelange Stabilität besteht gegen konzentrierte Ammoniaklösung von 60° C, gegen
50%ige Natronlauge bei 80° C und gegen neutrale bis basische Salzlösungen. Die Luftalterung der Formkörper
aus CP1 bei 116° C führt nach einer Versuchsreich technisch sinnvoller Temperaturen sich nicht
schneidende Linien, die für alle Temperaturen zeigen, daß bei den Prüfkörpern aus Formmassen auf der
Basis von Oxymethylencopolymeren der hier beschriebenen Art sehr viel längere Zeiträume benötigt
werden als bei Prüfkörpern aus den Homopolymeren, um den vorbestimmten Alterungszustand einzustellen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Thermoplastisch verarbeitbare Formmassen, unter 150° C und werden durch Copolymerisation von
bestehend aus 5 Trioxan vorzugsweise in Gegenwart von Katalysatoren
A. thermoplastisch verarbeitbaren Oxymethylen- wie Bortrifluorid-Koordinationskomplexen mit einer
copolymeren, die in der Kette aus wieder- organischen Verbindung, in der Sauerstoff oder
kehrenden Oxymethylengruppen Oxyalkylen- Schwefel das Donatoratom !St, hergestellt,
gruppen mit benachbarten Kohlenstoffatomen v A^ ^ο1ϊ& Athe.r ?" wenigstens 2 benachbarten
enthalten und durch Mischpolymerisation von 10 Kohlenstoff atomen sind Ringverbindungen mit 1 Ring-Trioxan
mit 0,1 bis 15 Molprozent eines sauerstoff oder auch mehreren Ringsauerstoffatomen
cyclischen Äthers, der wenigstens 2 benach- ~ hier insbesondere cyclische Formale _ genannt,
barte C-Atome enthält, hergestellt worden Neben dem bereis erwähnten Athylenoxid und 1,3-D1-sind,
wobei diese Oxymethylencopolymeren oxolan sind als weitere geeignete cyclische Äther geeine
Anfangsgeschwindigkeit des Wärmeab- 15 nannt 1,3,5-Trioxepan 1,3-Dioxan, 1,4-Dioxan, Tnbaus
aufweisen, die nicht wesentlich höher als ^ethylenoxid, Tetrahydrofuran, Pentamethy enoxid,
die Grundgeschwindigkeit des Wärmeabbaus ϊ';'?·Τ?Γ°Χ1ΐ l'2-Butylen,0Xld'. W-Butylenoxid,
beim nicht erhitzten Polymeren ist, in Mi- 2,2-Di-(chlormethyl)-l,3-propylenoxid, Neopentylforschuna
mit m ' Pentaerytn,ntdiformal und Butadienmonoxid.
B. Stabilisatoren gegen Oxidation und Ketten- 20 Diese cyclischen Äther können auch Substituenten entsoaltuns
halten, z. B. niedere Alkylgruppen oder halogensubsti-
tuierte niedere Alkylgruppen wie Methyl-, Äthyl- oder
2. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Chlormethylgruppen.
zeichnet, daß die Komponente B ein phenolisches Die hier nicht beanspruchte Herstellung aller dieser
Antioxidationsmittel enthält. 25 Polymeren kann sehr wirksam unter Verwendung der
3. Formmasse nach Ansprüchen 1 und 2, da- in der deutschen Patentschrift 1137 215 beschriebenen
durch gekennzeichnet, daß sie als Stabilisatoren Katalysatoren und unter Anwendung der darin oder in
ein Gemisch phenolischer Antioxidationsmittel mit der deutschen Auslegeschrift 1 420 283 beschriebenen
Verbindungen enthält, die dreiwertigen Stickstoff, Methoden erfolgen. Es können jedoch auch andere
der nur an Kohlenstoff- und Wasserstoffatome ge- 30 Katalysatoren oder abgewandelte Verfahren zur Herbunden
ist, enthalten. stellung dieser Polymeren angewendet werden. Beispielsweise läßt sich die Polymerisation unter Eigendruck
durchführen. Nach einem vorteilhaften Verfahren, das in den vorstehend genannten Patentschrif-
35 ten nicht ausführlich beschrieben wurde, wird der Inhalt des Polymerisationsgefäßes bewegt, um die Zu-
Oxymethylenhomopolymere, d. h. Polymere mit sammensetzung praktisch gleichmäßig zu halten,
wiederkehrenden Einheiten der Formel — CH2O — während kontinuierlich Frischmaterialien in das Gefäß
sind seit vielen Jahren bekannt. Sie können durch eingeführt werden und kontinuierlich ein Teil des GePolymerisation
von wasserfreiem Formaldehyd oder 40 fäßinhaltes, der die Form einer Polymeraufschlämvon
Trioxan, einem cyclischen Trimeren von Form- mung hat, abgezogen wird. Ein solches Verfahren wird
aldehyd, hergestellt werden. Die thermische Stabilität am besten bei Temperaturen von 30 bis 1000C durch-
und das Molekulargewicht der Oxymethylenpolymeren geführt, wobei die zugeführten und abgezogenen Mensind
verschieden je nach der Herstellungsmethode. gen so eingestellt werden, daß die durchschnittliche
Unter Wärme und Druck thermoplastisch formbare 45 Aufenthaltsdauer im Polymerisationsgefäß zwischen
hochmolekulare Polyoxymethylene können in hohen 240 und 5 Minuten liegt.
Ausbeuten und mit hohen Reaktionsgeschwindigkeiten Die thermische Stabilität der Oxymethylenhomo-
durch Polymerisation von Trioxan in Gegenwart eines polymeren und -copolymeren kann durch Einmischen
Katalysators hergestellt werden, der Koordinations- gewisser organischer Verbindungen, die als Stabilikomplexe
von Borfiuorid mit organischen Verbindun- 50 satoren wirken, verbessert werden. Es ist jedoch festzugen
enthält, in denen Sauerstoff oder Schwefel das stellen, daß selbst mit Hilfe dieser Stabilisatoren sowie
Donatoratom ist, wie in der deutschen Patentschrift Anwendung von Polymerisationsverfahren, die die
1137 215 beschrieben. Ähnliche Polymere lassen sich Bildung von hochmolekularen Polymeren fördern,
auch durch Copolymerisation von Trioxan mit ver- und von Comonomeren, die Polymere von verbesserter
schiedenen anderen copolymerisierbaren organischen 55 thermischer Stabilität ergeben, die aus den Polymeren
Verbindungen herstellen. unter normalen Bedingungen — z. B. Temperaturen
Oxymethylencopolymere von besonders hoher ther- von 160 bis 2200C und Schußzeiten von 5 Sekunden
mischer Stabilität sind herstellbar durch Mischpoly- bis 3 Minuten — gepreßten Gegenstände häufig noch
merisation von Trioxan mit 0,1 bis 15 Molprozent eine ungleichmäßige Oberflächenbeschaffenheit aufeines
cyclischen Äthers, der wenigstens 2 benachbarte 60 weisen.
Kohlenstoff atome enthält, z. B. Äthylenoxid und In der deutschen Offenlegungsschrift 1 795 569 sind
1,3-Dioxolan, wie in der deutschen Auslegeschrift gegen Wärmeabbau stabilisierte, bei Normalbedingun-1
420 283 und in der deutschen Offenlegungsschrift gen feste Oxymethylencopolymere mit einem Gehalt
1 795 571 beschrieben. Eingehend geschildert wird dort an Comonomeren mit benachbarten C-Atomen in der
die Herstellung von thermoplastisch verarbeitbaren 65 Kette beschrieben, deren — beim Erhitzen im offenen
Copolymeren des Trioxans, die hauptsächlich aus Behälter bei 2220C unter vorbeistreichender umgewiederkehrenden
Oxymethyleneinheiten bestehen und wälzter Luft bestimmte — Anfangsgeschwindigkeit
wiederkehrende Oxyalkyleneinheiten, die je 2 oder des Wärmeabbaus nicht wesentlich höher als die
Applications Claiming Priority (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Citations (2)
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GB748856A (en) * | 1952-12-23 | 1956-05-09 | Du Pont | Improvements in or relating to formaldehyde polymers and methods of preparing the same |
FR1179857A (fr) * | 1956-07-26 | 1959-05-28 | Du Pont | Compositions de polyoxyméthylène |
Patent Citations (2)
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Also Published As
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DE1445273B2 (de) | 1970-01-08 |
GB926903A (en) | 1963-05-22 |
FR1253553A (fr) | 1961-02-10 |
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US3103499A (en) | 1963-09-10 |
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