DE1794369C3 - Verwendung von festen thermoplastisch verarbeitbaren Copolymeren aus Trioxan und cyclischen Äthern mit 2 und mehr benachbarten Kohlenstoffatomen als Formmassen zum Herstellen von For mkörpern - Google Patents
Verwendung von festen thermoplastisch verarbeitbaren Copolymeren aus Trioxan und cyclischen Äthern mit 2 und mehr benachbarten Kohlenstoffatomen als Formmassen zum Herstellen von For mkörpernInfo
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Description
Polyoxymethylene mit wiederkehrenden Einheiten der Formel —CH2O— sind seit vielen Jahren bekannt
Sie können durch Polymerisation von wasserfreiem Formaldehyd oder von Trioxan, dem cyclischen
Trimeren von Formaldehyd, hergestellt werden. Die Wärmebeständigkeit und das Molekulargewicht von
Polyoxymethylenen sind verschieden je nach der Herstellungsmethode.
Polyoxymethylen mit hohem Molekulargewicht und hoher Beständigkeit eignet sich zur Herstellung von
Spritzguß- und Strangpreßteilen, vgl. hierzu beispielsweise die Angaben der grundlegenden US-Patentschrift
27 68 994.
In einigen fällen, in denen längere Einwirkung höherer Temperaturen beabsichtigt ist, ist es erwünscht,
die Wärmebeständigkeit des i-Olyoxymethylens in
stärkerem Maße zu erhöhen, ais es durch Änderung der Reaktionsbedingungen allein möglich ist.
So wird beispielsweise in der britischen Patentschrift 7 70 717 vorgeschlagen, thermoplastisch verarbeitbare
Polyoxymethylene — beispielsweise derart, wie sie in der zuvor genannten US-Patentschrift geschildert sind
— dadurch zu stabilisieren, daß die freien Hydroxylendgruppen
des Pjlyoxymethylenmoleküls durch Umsetzung mit dem Anhydrid einer organischen Säur«
verestert werden. Ein auf diese Weise mit Essigsäureresten endständig verestertes Polyoxymethylenhomopolymeres
hat als thermoplastisch verarbeitbares Handelsprodukt großtechnische Bedeutung erhalten.
Aus der US-Patentschrift 26 25 569 ist es bekannt, 1,3-Dioxolan mit Formaldehyd, der auch in der Form
des Paraformaldehyds oderTrioxans eingesetzt werden
kann, umzusetzen. Das Ziel der Lehre aus dieser US-Patentschrift ist in erster Linie die Herstellung von
Trioxepan und seinen Polymeren, es wird jedoch angegeben, daß auch variierende Mengenverhältnisse
von Ά bis 10 oder mehr Mol 1,3-Dioxolan je Mol des
Aldehyds eingesetzt werden können. Für auf diese Weise hergestellte polymere Produkte werden verschiedene
Verwendungszwecke benannt. Die polymeren Verbindungen können durch Kracken zu monomerem
1,3,5-Trioxepan zersetzt werden. Sie können auch mit organischen Verbindungen umgesetzt werden, um
deren physikalische und chemische Eigenschaften abzuwandeln. Als organische Verbindungen sind beispielsweise
genannt Mono- oder Polycarbonsäuren, Ester, Alkohole, Äther, Amine, Amide, Nitrile, Ketone,
Acetale, Phenole sowie olefinische Verbindungen und aromatische Kohlenwasserstoffe. Für alle damit gewonnenen
Umsetziingsprodukte wird insbesondere eine erhöhte Wasserlöslichkeit geltend gemacht. Schließlich
wird in der genannten US-Patentschrift angegeben, daß die dort hergestellten polymeren Produkte als Weich
macher z. B. in organischen oder anorganischen Äthern bzw. Estern von Cellulose bzw. in Polyamiden,
Harnstoff-Formaldehydharzen oder Phenol-Formaldehydharzen eingesetzt werden können.
In der deutschen Auslegeschrift 14 20 283 ist die Herstellung neuer thermoplastisch verarbertbarer Copolymere
des Trioxans beschrieben, die strukturell mit Polyoxymethylen verwandt sind, aber eine höhere
Beständigkeit gegen Abbau durch Wärme aufweisen. Diese neuen Copolymere bestehen hauptsächlich aus
wiederkehrenden Oxymethyleneinheiten und enthalten ferner 0,1 bis 15 Molprozent wiederkehrende Oxyalky-
!eneinheiten, die je zwei oder mehr benachbarte C-Atome besitzen. Werden diese Copolymere in einem
offenen Behälter 120 Minuten einer Temperatur von 225±5°C ausgesetzt, beträgt ihr Gewichtsverlust nicht
mehr als 40 Gewichtsprozent Dies steht in deutlichem Gegensatz zu einem ähnlichen Homopolymeren, das
nur Oxyniethyiengruppcn enthält und bei dem der
Gewichtsverlust unter den genannten Bedingungen mehr als 80 Gewichtsprozent beträgt Diese Copolymere
lassen sich sehr gut in hier nicht beanspruchter Weise durch Copolymerisation von Trioxan mit der geeigneten
Menge eines geeigneten cyclischen Äthers, der zwei oder mehr benachbarte C-Atome im Molekül enthält,
herstellen.
Insbesondere auf Grund ihrer hervorragenden Gebrauchseigenschaften eignen sich diese neuen Copolymeren
besonders gut als thermoplastische Formmassen für die Herstellung von Formkörpern.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend die Verwendung von festen thermoplastisch verarbeitbaren
Copolymeren aus Trioxan und 0,1 bis 15 Molprozent cyclischen Äthern mit 2 oder mehr benachbarten
Kohlenstoffatomen als Formmassen zum Herstellen von Formkörpern. Die erfindungsgemäß verwendeten
Copolymeren bestehen aus in der K1JUe wiederkehrenden
Oxymethyleneinheiten und wiederkehrenden Oxyalkyleneinheiten mit 2 oder mehr benachbarten
C-Atomen. Besonders geeignet können thermoplastisch verarbeitbare Copolymere dieser Art sein, in denen die
wiederkehrenden Oxyalkylengruppen 2 bis 5 benachbarte Kohlenstoffatome besitzen.
Bevorzugt werden erfindungsgemäö thermoplastisch verarbeitbare Copolymere aus Trioxan und Äthylenoxid
bzw. 1,3-Dioxolan. Äthylenoxid ist der Grundkörper für Ringäther mit 1 Ringsauerstoffatom und wenigstens 2
benachbarten Kohlenstoffatomen, das 1,3-Dioxolan ist der Grundkörper der cyclischen Formale mit wenigstens
2 benachbarten Kohlenstoffatomen. Beide Verbindungstypen geben in der hier nicht beanspruchten
Copolymerisation mit Trioxan thermoplastisch verarbeitbare Copolymere der erfindungsgemäß zu verwendenden
Art. Unter Verwendung von 0,1 bis 15 Molprozent Äthylenoxid oder Dioxolan als cyclischen!
Äther können Copolymere erhalten werden, die im wesentlichen aus Oxymethylen- und Oxyäthylengruppen
im Verhältnis von etwa 6:1 bis 1000 :1 bestehen.
Diese Copolymere sind unter Normalbedingungen fest.
Die Schmelzpunkte der Copolymeren liegen beim Schmelzpunkt des entsprechenden Polyoxymethylen-Homopolymeren
oder etwas darunter, wobei die wichtigsten Copolymeren nicht unter 150°C schmelzen.
Weitere geeignete cyclische Äther für die Copolymerisation mit Trioxan zur Herstellung der erfindungsgemäß
zu verwendenden Copolymeren sind 1,3,5-Trioxepan, 1,3-Dioxan, Trimethylenoxid, 1,2-Propylenoxid,
1,2-Butylcnoxid, 1,3-Butylenoxid, 2,2-Di-(chlormethyl)-
1,3-propyIenoxid, Neopentylformal, Pentaerythritdiformal
und Butadienmonoxid. Die von diesen cyclischen Äthern stammenden Oxyaikyleneinheiten können natürlich
Substituenten enthalten, z. B. niedere Alkylgruppen oder halogensubstituierte niedere Alkylgruppen,
wie Methyl, Äthyl- oder Chlormethylgruppen.
Die Herstellung der erfindungsgemäß als thermoplastische Formmassen zu verwendenden Copolymeren ist
im einzelnen in der deutschen Patentschrift 14 20 283 beschrieben. Vorzugsweise erfolgt die Copolymerisation
in Gegenwart eines Katalysators aus einem Borfluorid-Koordinationskomplex mit einer organischen
Verbindung, in der Sauerstoff oder Schwefel das Donatoratom ist, z.B. einem Alkohol, einem Phenol,
einer Säure, einem Äther, einem Säureanhydrid, einem Ester, einem Keton, einem Aldehyd, einem Dialkylsulfid
oder einem Mercaptan. Bevorzugt als Katalysatoren werden Borfluoridätherate, besonders die Koordinationskomplexe
von Borfluorid mit Diäthyläther und
Dibutyläther. Sehr wirksam sind auch die 'i&rfluoridkomplexe
mit Phenol und mit Essigsäure. Geeignet sind ferner Borfluoridkomplexe mit Äthanol, Methanol,
Propanol, Butanol, Methylacetat, Äthylacetat, Phenylacetat. Benzoesäure, Essigsäureanhydrid, Aceton, Methyläthylketon,
Dimethyläther, Methylphenyläther, Acetaldehyd, Chloral, Dimethylsulfid und Äthylmercaptan.
Der Koordinationskomplex muß in der Polymerisationszone in solchen Mengen vorliegen, daß sein
Borfluoridgehalt etwa 0,001 bis etwa 1,0 Gewichtsprozent beträgt, bezogen auf das Gewicht des Trioxans in
der Polymerisationszone. Vorzugsweise werden Mengen von etwa 0,003 bis etwa 0,1 Gewichtsprozent
verwendet.
In der deutschen Patentschrift 1137 215 ist die Verwendung dieser Katalysatoren in der Polymerisation
von Trioxan beschrieben und darauf hingewiesen, daß es zweckmäßig ist, ein den Katalysator neutralisierendes
Mittel nach Vollendung der Polymerisationsreaktion oder sogar als Mittel zur Beendigung der
Polymerisation zum gewünschten Zeitpunkt zu verwenden. Solche Mittel zur Neutralisation des Katalysators
können in gleicher Weise im Verfahren zur Hersteilung der gemäG der Erfindung verwendeten Copolymeren
eingesetzt werden.
Das Trioxan in der Reaktionszone ist vorzugsweise wasserfrei oder im wesentlichen wasserfrei. Geringe
Feuchtigkeitsmengen, wie sie in technischem Trioxan vorhanden sein oder durch Berührung mit der
atmosphärischen Luft eingeführt werden können, verhindern nicht die Polymerisation, müssen aber zur
Erzielung bester Ausbeuten entfernt werden.
In der bevorzugten Ausführungsform des hier nicht beanspruchten Verfahrens zur Herstellung der Copolymeren
löst man Trioxan und den cyclischen Äther in einem gemeinsamen wasserfreien Lösungsmittel, z. B.
Cyclohexan, und läßt sie in einer geschlossenen Reaktionszone in Gegenwart des Katalysators reagieren.
Gute Ergebnisse werden erhalten, wenn die Temperatur in der Reaktionszone zwischen 0 und 100°C
liegt, jedoch wird vorzugsweise eine Temperatur zwischen etwa 50 und 90°C angewendet. Die Reaktionszeit
kann im allgemeinen 5 Minuten bis etwa 72 StundeYi betragen, jedoch ist gewöhnlich eine Zeit von 72 bis
4 Stunden ausreichend.
Es kann im Druckbereich von Unterdruck bis etwa 100 Atm. oder mehr gearbeitet werden, jedoch wird
Normaldruck bevorzug..
Die verhältnismäßig geringen Mengen des in der Copolymerisationsreaktion verwendeten cyclischen
Äthers mit zwei oder mehr benachbarten C-Atomen verschwinden im allgemeinen vollständig aus dem
Reaktionsgemisch, d.h., daß der cyclische Äther
vollständig in das Copolymere eingebaut wird. Der Einbau erfolgt dabei unter zufälliger Verteilung. Unter
der Annahme, daß der gesamte cyclische Äther bei der Polymerisation aufgebraucht wird, kann daher aus dem
ίο Verhältnis von Trioxan zum cyclischen Äther im
Reaktionsgemisch das Verhältnis von Oxymethyleneinheiten zu höheren Oxyalkyleneinheiten im Polymerisat
vorherbestimmt werden.
Zu berücksichtigen ist auch der chemische Aufbau des cyclischen Äthers. So enthält 1,3-Dioxolan sowohl eine
Oxymethylengruppe als auch eine Oxyäthylengruppe, so daß durch den Einbau in das Copolymermolekül
sowohl der Oxymethylen- als auch 1st Oxyäthylengehalt
des Polymermoleküls erhöht wird.
Die festen thermoplastisch verarbeitbaren Copolymeren aus Trioxan und 0,1 bis 15 Molprozent cyclischen
Äthern mit 2 oder mehr, vorzugsweise 2 bis 5, benachbarten Kohlenstoffatomen im Molekül zeigen
bei ihrer Verwendung nach der Lehre der Erfindung nicht vorhersehbare und damit überraschende technisch-fortschrittliche
Eigenschaften. Prüfkörper aus diesen Copolymeren zeigen eine überragende Beständigkeit,
insbesondere im Langzeittest gegenüber thermischer Beanspruchung und/oder der Einwirkung einer
jo Vielzahl chemischer Reagenzien, wie sie im täglichen
Leben, z. B. auf dem Gebiet der Haushaltsmaschinen oder beim Automobilbau zu berücksichtigen sind.
Insbesondere der Vergleich mit thermoplastisch verarbeitbaren Polyoxymethylenhomopolymeren, die durch
endständige Veresterung stabilisiert sind, zeigt die überraschende und bedeutende Überlegenheit für die
nach der Lehre der Erfindung verwendeten Trioxancopoiymeren. Diese endständig veresterten Polyoxymethylenhomopolymeren
stellen dabei den der Erfindung nächststehenden Stand der Technik dar. Im einzelnen
wird auf diese Vergleiche in dem »Verglei"hsbeispiel« eingegangen.
Im folgenden wird zunächst in einigen Versuchen die hier nicht beanspruchte Herstellung der thermopla-
4) stisch verarbeitbaren festen Copclymeren aus Trioxan
und cyclischen Äthern mit wenigstens 2 benachbarten C-Atomen geschildert.
'" Versuch A
25,0 g Trioxan wurden in ein mit Schliffglasverbindung versehenes Testrohr von 23 cm Länge gegeben.
Nach Zugabe von 25,0 g Cyclohexan wurde das Rohr in ein Bad aus festem Kohlendioxid und Aceton von —60
bis -80°C gest.llt, bis der Inhalt sich verfestigte.
Anschließend wurden 0,03 ml Äthylenoxid und dann 0,1 ml Borfluoridätherat zugegeben. Das Rohr wurde
bo verschlossen und an einem rotierenden Gestell befestigt,
das sich in einem Wasserbad befand. Nach einem Aufenthalt von 4 Stunden im Bad bei einer Temperatur
zwischen 66 und 68 C wurde das Rohr geöffnet und das Polymere herausgenommen. Das Polymere wurde dann
b> nacheinander mit heißem 5%igem Natriumcarbonat,
heißem Wasser und abschließend mit Äther gewaschen. Es wurde über Nacht in einem Ofen mit Luftumwälzung
bei 63°C getrocknet.
Versuch B
Es wurde auf die gleiche Weise wie in Versuch A mit folgenden Einsatzmengen gearbeitet:
24,75 g Trioxan,
25,0 g Cyclohexan,
0,25 ml Äthylenoxid,
0,10 ml Borfluoridätherat.
Die gebildete Polymermenge betrug 5 g.
Versuch C
Die Copolymerisation wurde wie in Versuch A mit folgenden veränderten Einsatzmengen durchgeführt:
23,73 g Triuxüii,
25,0 g Cyclohexan,
1,25 ml Äthylenoxid,
0,10 ml Borfluoridätherat.
Gewonnen wurden 4,5 g Polymere.
Versuch D
Die Copolymerisation wurde wie in Versuch A durchgeführt, jedoch wurden 0,03 ml Dioxolan an Stelle
von 0,03 ml Äthylenoxid verwendet und die letzte Wäsche des Polymeren mit Methylenchlorid an Stelle
von Äther vorgenommen. Die Polymerausbeute betrug 5 g.
Versuch E
Die Copolymerisation wurde wie in Versuch D mit folgenden veränderten Mengen durchgeführt:
24,75 g Trioxan.
25,0 g Cyclohexan.
25,0 g Cyclohexan.
0,25 ml Dioxolan,
0.10 ml Borfluoridätherat.
17 | 94 | in | 369 | Schmelz | 6 | Ät!i>- | Dioxo | Gewichts |
punkt | Trioxan | lenoxid | lan | verlust | ||||
Versuch | "C | ml | ml | % | ||||
A mit | 173 | g | 1,25 | _ | 32,4 | |||
195 | 23,75 | — | 0,03 | 27,8 | ||||
C | 180 | 25,00 | — | 0,25 | 33,2 | |||
D | 169 | 24,75 | — | 1,25 | 38.8 | |||
E | 23,75 | |||||||
F | G | |||||||
Versuch | ||||||||
40 g Trioxan wurden mit so viel 1,3-Dioxolan gemischt, daß ein Gemisch mit 47 Oxymethylen-Einheiten
pro Oxyäthyleneinheit gebildet wurde. Das Gemisch wurde mit 0,36 Gewichtsprozent Borfluoridätherat in
ein Reaktionsrohr von 45cm länge und 15mm
Innendurchmesser gegeben. Das Reaktionsrohr wurde in ein Bad aus siedendem Wasser gestellt und 0.37
Stunden erhitzt. Das gebildete Polymere wurde mechanisch aus dem Reaktionsrohr entfernt und
zweimal mit je 250 ml Aceton in einem Mischer gewaschen, wobei nach jeder Wäsche filtriert wurde.
Das Polymere wurde dann fünfmal mit je 250 ml kaltem Wasser in einem Mischer gewaschen. Nach jeder
Wäsche wurde filtriert. Es wurde dann viermal in je 250 ml Wasser bis zum Sieden erhitzt und filtriert,
abschließend zweimal mit je 250 ml Aceton gewaschen, filtriert und an Luft getrocknet.
Die Ausbeute an gewaschenem Polymeren betrug 97J Gewichtsprozent. Das Polymere hatte einen
Schmelzpunkt von 150 bis 155°C und zeigte einen Gewichtsverlust von nur 0,11% pro Minute, bestimmt
mit einer 1-g-Probe bei 2220C in einer kleinen Ampulle,
die durch eine einzelne Kapillarspitze zur Atmosphäre offen war. Für die Bestimmung wurde die Ampulle mit
der Probe evakuiert, mit Stickstoff gefüllt, erneut evakuiert, wieder mit Stickstoff gefüllt und schließlich
von einer Waage in ein Bad von Methylsalicylat-Dämp-
Versuch F
Folgender Ansatz wurde wie in Versuch D polymerisiert:
23,75 g Trioxan.
25,0 g Cyclohexan,
25,0 g Cyclohexan,
1,25 ml Dioxolan.
0,10 ml Borfluoridätherat.
Die Produkte der vorstehenden Versuche wurden in bezug auf den Schmelzpunkt und den Gewichtsverlust,
der bei Einwirkung einer Temperatur von 225±5=C während 120 Minuten eintrat, verglichen. Die Werte
sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt. Gleichzeitig sind die Zahlen für ein Polymer genannt, das genau
wie in Versuch A, aber ohne Zugabe von Äthylenoxid zum Reaktionsgemisch hergestellt wurde.
Versuch | Schmelz | Trioxan | Athy- | Dioxo | Gewichts |
punkt | lenoxid | lan | verlust | ||
■-C | g | ml | ml | % | |
_ | 190 bis | 25.00 | _ | _ | 84,1 |
195 | |||||
A | 189 | 25.0C | 0,03 | — | 28,9 |
B | 184 | 24.75 | 0.25 | 23.7 |
65
Versuch H
In einem mit Rührer und Riickflußkühler versehenen 3-l-Kolben wurden 800 g Trioxan, 800 g Cyclohexan und
20 g 1.3-Dioxolan (= 2,5 Gewichtsprozent, bezogen auf
Trioxan-Einsatz) gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde in einem bei konstanter Temperatur gehaltenen Bad
auf 60 ±0,5° C erhitzt. Dann wurden 0,021 ml Bortrifluorid-dibutylätherat
pro 100 g Gesamteinsatz zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde drei Stunden bei 60 ±0,5° C gehalten. Nach 3 Stunden Reaktionszeit
wurden 5 ml Tri-n-butylamin zugegeben, um die Reaktion abzubrechen. Das Gemisch wurde gekühlt, aus
dem Kolben entnommen, in einem Mischer mit Aceton gewaschen und in einem Ofen bei 65 bis 70° C
getrocknet Die Ausbeute betrug 366 g bzw. 44,7 Gewichtsprozent festes Polymeres, bezogen auf eingesetztes
Trioxan plus 13-Dioxolan.
Der vorstehende Versuch wurde mit Gemischen wiederholt, die an Stelle von 20 g 1,3-Dioxolan 40 g
dieser Verbindung, entsprechend 5 Gewichtsprozent, bezogen auf Trioxan-Einsatz, enthielten. In einem
weiteren Versuch wurden wiederum 20 g 1,3-Dioxolan, jedoch kein Cyclohexan verwendet Die Ausbeuten
betrugen 36 J bzw. 77,6%, bezogen auf Trioxan-Einsatz.
Der thermische Abbau verschiedener Copolymerer dieser Art wurde bei 222° C in einem Ofen mit
Luftumwälzung bestimmt. Hierbei befanden sich die Proben in offenen Schalen, die auf einer mit 3 UpM
rotierenden Drehscheibe angebracht waren, und in denen die Proben ohne Herausnahme aus dem Ofen
gewogen werden konnten.
Folgende Abbaugeschwindigkeiten wurden ermittelt:
1.3-Dioxolan·)
Gewichtsprozenl
Abbau bei 222° C
in "M pro min
in "M pro min
1,90
2.40
2.40
Gren viskosität*
1.02
1,31 bis
1,31 bis
.32
*) Bezogen auf Trioxan.
"*) Gemessen bei 60"C in O.lgewichtsprozcnliger Lösung
in pChlorphenol, das 2% vPinen enthielt.
Versuch J
Trioxan wurde auf die in Versuch H beschriebene Weise einmal mit Neopentylformal und zum anderen
mit Pentaerythritdiformal mischpolymerisiert, jedoch betrug das Verhältnis von Trioxan zu Cyclohexan 1,5 : 1.
Das Reaktionsgemisch enthielt im ersten Fall 3,9 Gewichtsprozent Neopentylformal und im zweiten Fall
2.19 Gewichtsprozent Pentaerythritdiformal, bezogen auf das Gewicht des eingesetzten Trioxans. Die
Ausbeuten betrugen 43,7 bzw. 40,0%. Die Abbaugeschwindigkeit betrug im ersten Fall über 15% pro
Minute und im zweiten Fall 3,50% pro Minute,
gemessen an den rohen Polymeren.
Vergleichsbeispiel
In den folgenden Gegenüberstellungen werden gemäß der Erfindung eingesetzte Formmassen auf der
Basis von Polyoxymethylencopolymeren verglichen mit Formmassen auf der Basis von Poiyoxymethylenhomopolymeren,
deren Endgruppen verestert bzw. veräthert sind.
Der Eigenschaftsvergleich an ungealterten Materialien /eiet. daß Hie in ihren Fnrluninnpn hlnrUiVrtpn
Homopolymeren einerseits und die Copolymeren der geschilderten Art andererseits zunächst sehr ähnliche
Eigenschaftswerte bei etwa gleicher Verarbeitbarkeit besitzen. Eine Ausnahme bilden hiervon nur Prüfwerte,
in die die Zähigkeit der untersuchten Materialien eingeht. Formmassen gemäß der Erfindung auf der
Basis von Polyoxymethylencopolymeren der geschilderten Art besitzen eine gegebenenfalls beträchtlich
höhere Zähigkeit als Formmassen auf Basis der Polyoxymethylenhomopolymeren.
Prüfkörper aus den miteinander zu vergleichenden Formmassen werden dann jedoch verschiedenartigsten
thermischen und/oder chemischen Alterungsbehandlungen unterworfen. Das Verhalten der Formmassen unter
diesen Alterungsbedingungen und insbesondere die Beständigkeit der Prüfkörper gegen Alterungseinflüsse
werden bestimmt und miteinander in Vergleich gesetzt Die beträchtlich höhere und dabei in überraschend
hohem Ausmaß gesteigerte Beständigkeit der Formmassen auf Basis der Polyoxymethylencopolymeren im
Verlauf der Alterungsteste gegenüber den Polyoxymethylenhomopolymeren geht aus den folgenden Vergleichen
A bis E hervor:
Vergleich A
Aus thermoplastischen Formmassen auf Basis der genannten Polyoxymethylen-Homopolymeren bzw.
-Copolymeren werden genormte Standard-Prüfkörper durch Spritzgießen unter den folgenden Bedingungen
hergestellt:
Temperatur des thermoplastischen Materials an der Düse: 215±3°C, Formtemperatur: 93±3°C, Zeitdauer
eines Spritzzyklus: 45 s, Arbeitsdruck: 1400 kg/cm2.
Miteinander verglichen werden dabei Prüfkörper aus Formmassen auf Basis von
1. Thermoplastisch verarbeitbares Copolymeres aus Trioxan und Äthylenoxid mit einem Gehalt von 2.5
Gewichtsprozent (4,4 Molprozent) Äthylenoxid. Schmelzpunkt 164 bis 1670C. Zugspannung bei der
Streckgrenze (Streckspannung) etwa 650 kg/cmJ.
2. Thermoplastisch verarbeitbares Formaldehyd-Homopolymeres,
dessen endständige Hydroxylgruppen durch Veresterung mit Essigssäureresten stabilisiert *.vorderi \v2rsri. ScHms!z"urik* !750C.
Zugfestigkeit bei der Streckgrenze (Streckspannung) etwa 700 kg/cm2.
VI Die Standard-Prüfkörper werden zunächst im ungealterten
Zustand den im folgenden angegebenen Standardtesten und dann einer Langzeitalterung unter den
jeweils angegebenen Bedingungen unterworfen. Im Verlauf der Alterung werden die Veränderungen der
r, bestimmten physikalischen Werte in regelmäßigen Abständen — zunächst wöchentlich, später in Abständen
von 2 bis 3 Wochen — bestimmt.
Die bei diesen Alterungsversuchen bestimmten Werte am Copolymeren und Homopolymeren sind in
in den Zeichnungen a) bis n) der F i g. 1 graphisch dargestellt.
Fig. la): Bestimmt ist hier die Wärmebeständigkeit
der miteinander zu vergleichenden Formmassen bei der Alterung in der Luft bei einer Temperatur von 116° C. In
υ regelmäßigen Prüfungen wird die Streckspannung
bestimmt. Der untersuchte Zeitraum beträgt 50 Wochen. Am Ende dieses Zeitraums ist die Streckspannung
für das Copolymere (CP) gegenüber dem Anfangswert kaum abgefallen, der entsprechende Wert
»n Wir Hoc Hnmrtnojumppp ^HP^ ÜA<T? SChof! ?t*.VH H2ch 37
Wochen bei Null.'
Fig. Ib): Die Izod-Kerbschlagzähigkeit des CP liegt
im ungealterten Zustand nahezu bei dem Wert des HP. Die Prüfkörper werden einem Alterungstest bei 116° C
in der Luft unterworfen. Der untersuchte Zeitraum beträgt 2000 Stunden. Am Ende dieses Zeitraumes hat
sich der Wert für CP praktisch nicht verändert, der entsprechende Wert für das HP ist stark abgefallen. Er
beträgt etwa nur noch Wi des Ausgangswertes.
so Fig. Ic): Die Schlagzerreißfestigkeit des CP ist
bereits im ungealterten Zustand beträchtlich größer als die des HP. Diese Erscheinung dürfte auf die größere
Zähigkeit des untersuchten CP zurückzuführen sein. Die Alterung der Prüfkörper in Luft bei 116° C zeigt eine
praktisch vollständige Beständigkeit des CP gegen die Alterungsbehandlung über den Zeitraum von 2000
Stunden. Während des gleichen Zeitraums sinkt der entsprechende HP-Wert beträchtlich ab.
F i g. Id): Die Prüfkörper werden, eingetaucht in eine
10%ige wäßrige Natriumchloridlösung, bei 82° C für einen Zeitraum von 12 Monaten gealtert und dabei
untersucht Bestimmt wird in regelmäßigen Abständen die Streckspannung. Während das CP im untersuchten
Zeitraum kaum einen Abfall der Streckspannung zeigt, findet nach etwa 3 Monaten ein rascher Abfall der
Festigkeit des HP statt, so daß nach reichlich 7 Monaten die Streckspannung des HP unter diesen Alterungsbedingungen
den Wert Null erreicht hat
Fig. le): Hier wird der Einfluß einer 2°/oigen wäßrigen Natriumcarbonatlösung bei 82°C auf die
miteinander zu vergleichenden Prüfkörper untersucht. Auch hier beträgt der untersuchte Zeitraum 12 Monate.
Die Strecksppnnungswerte des CP sind im untersuchten
Zeitraum praktisch unverändert, die entsprechenden Werte des HP sind nach 6 Monaten auf Null
abgesunken.
Fig. If): Bei diesem Vergleichsversuch werden die Prüfkörper einer 0,2%igen wäßrigen Lösung von
Metaphosphaten der Art ausgesetzt, wie sie in zahlreichen Waschmitteln Verwendung finden. Die
Prüfkörper werden in diesen Lösungen bei 82° C gelagert. Nach Ablauf des Untersuchungszeitraumes
von 12 Monaten hat sich die Streckspannung des CP nicht verändert, während der entsprechende Wert des
HP nahezu Nuii erreicht hat.
Fi g. Ig): Hier wird das Verhalten von CP und HP in
Leuchtpetroleum bei 82°C untersucht. Der Streckspannungswert des CP ist nach 12 Monaten kaum verändert,
der entsprechende Wert des HP ist nach diesem Zeitraum um mehr als 30% des Ausgangswertes
abgesunken.
Fig. lh): Untersucht ist hier der Einfluß einer Alterung in Tetrachlorkohlenstoff bei 820C. Die
Strecküpannung des CP sinkt in den ersten 3 Monaten geringfügig, dann jedoch nur noch schwach, während
beim HP nach etwa 6 Monaten ein rascher Abfall der Streckspannung auftritt, so daß am Ende der 12monatigen
Untersuchungsperiode hier der Wert Null nahezu erreicht ist.
Fig. Ii) bis Ik): In diesen drei Schaubildern ist der
Einfluß von siedendem Wasser einerseits auf CP und andererseits auf HP gezeigt. Der Untersuchungszeitraum
beträgt jeweils 12 Monate. Bestimmt sind die Streckspannung, die prozentuale Gewichtsänderung
und der Zugmodul. Die Diagramme zeigen, daß die Prüfkörper aus dem untersuchten HP unter dem Einfluß
des siedenden Wassers in etwas mehr als 1 Monat nraWtKph 7Pi*<;tnrt warp.ι ΠρηισρσρηιΊΗρΓ 7ΡΪσίρη Hip
, Ο-Ο---Ο
Prüfkörper aus CP nach einer Behandlung von 12 Monaten in siedendem Wasser hervorragende Gebrauchseigenschaften.
In den letzten 3 Monaten des untersuchten Zeitraums fand ein Anstieg der vorher nur
schwach abgesunkenen Streckspannung statt, der möglicherweise auf eine Orientierung des polymeren
Materials unter den Testbedingungen zurückzuführen ist. Auf jeden Fall ist die Streckspannung nach 12
Monaten mit dem Wert des ungealterten Materials praktisch identisch. Die zunächst eingetretene geringe
Gewichtsänderung (geringfügige Wasseraufnahme) ist bei Versuchsende praktisch wieder abgeklungen, der
Zugmodul ist nur schwach gesenkt
Fig. !1) bis In): Die miteinander zu vergleichenden
Prüfkörper werden in heißem Wasser (82° C) während des Zeitraums von 12 Monaten gealtert Das Homopolymere
ist nach etwa 6 bis 8 Monaten so weit zerstört daß nennenswerte Festigkeiten nicht mehr ermittelt
werden können. Nach 12 Monaten unter diesen Bedingungen ist der Gebrauchswert der Prüfkörper auf
CP-Basis jedoch nicht beeinträchtigt
Gewichtsprozent (4,4 Molprozent) Äthylenoxideinheiten gegenüber dem endständig mit Essigsäureresten
veresterten Homopolymeren geht aus der folgenden Gegenüberstellung hervor. Die Zähigkeit ist dabei
ausgedrückt als der Wert für die Arbeitsaufnahme in cm kg/cm2. Des weiteren ergibt sich die höhere
Zähigkeit des CP aus dem beträchtlich höheren Reißdehnungswert.
CP IIP
ungealtert ungealtert
Arbeitsaufnahme 130
(Zähigkeit) in cm kg/cm2
ΙΊ Dehnung bis zum Bruch in % 60
ΙΊ Dehnung bis zum Bruch in % 60
28.-5
15
15
in einem beschleunigten Äiterungsversuch (Alterung in Luft bei 132°C) werden genormte Prüfkörper aus drei
verschiedenen Materialien getestet und dabei die Abhängigkeit der Zähigkeitswerte von dieser Alterungsbehandlung
geprüft. Es werden die folgenden Materialien miteinander verglichen:
Ein CP (Trioxan + Äthylenoxid, Gehalt an Äthylenoxid etwa 2,5 Gewichtsprozent),
Endständig mit Essigsäureresten verestertes thermoplastisches HP,
Endständig mit Essigsäureresten verestertes thermoplastisches HP,
Endständig mit Methyloläthergruppen veräthertes thermoplastisches HP.
Die Eigenschaftsbestimmung erfolgt jeweils in Abständen von 15 Tagen. Wie die folgende Tabelle
zeigt, ist der Reißdehnungswert für das mit Estergruppen blockierte HP nach 15 Tagen auf 1A des
Ausgangswertes abgesunken, nach 30 Tagen liegt nur noch ι/β des Ausgangswertes vor. Im gleichen Zeitraum
zeigt dieses Material einen scharfen Abfall in den Werten für die Arbeitsaufnahme. Nach 15 Tagen liegt
nur noch etwa 1A des Ausgangswertes ν ;r, nach 30
Endgruppen stabilisierte HP zeigt einen entsprechend scharfen Abfall der untersuchten Werte. Die Reißdehnung
und die Werte für die Arbeitsaufnahme liegen nach 15 Tagen bei etwa Ά und nach 30 Tagen bei etwa
1 /β der jeweiligen Ausgangswerte.
Demgegenüber sinken die entsprechenden Werte für die Prüfkörper aus CP wesentlich langsamer. Nach 30
Tagen Alterung liegt die Reißdehnung beim CP noch höher als die Ausgangswerte für die beiden HP-Typen.
Das gleiche gilt für den Zahlenwert zur Arbeitsaufnahme.
bO
OTage | 616 | 616 | 602 | |
: 15 Tage 30 Tage 45 Tage | ||||
Zugfestigkeit | CP (Trioxan—Äthylenoxid) | 61 | 45 | 12 |
(kg/cm2) | 567 | 145 | 116 | 32 |
Zerreißdehnung, % | ||||
Arbeitsaufnahme | 88 | |||
(cm kg/cm2) | 165 | |||
Vergleich B Zugfestigkeit
65 (kg/cm2)
Die beträchtlich erhöhte Zähigkeit einer thermopla- Zerreißdehnung, %
stischen Formmasse aus einem Copolymeren von Arbeitsaufnahme
Trioxan und Äthylenoxid mit einem Gehalt von 2,5 (cm kg/cm2)
HP mit Esterendgruppen
700 651 630 588
700 651 630 588
36
102
102
9
26
26
6
18
18
5
14
14
Fortsetzung
0 Tage 15 Tage 30 Tage 45 Tage
Zugfestigkeit
(kg/cm2)
(kg/cm2)
Zerreißdehnung, %
Arbeitsaufnahme
(cm kg/cm2)
Arbeitsaufnahme
(cm kg/cm2)
HP mit Ätherendgruppen
735 749 672 665
735 749 672 665
105
11
35
6
19
19
21
Vergleich C
Genormte Prüfkörper aus verschiedenen thermoplastischen Formmassen gemäß der Erfindung und aus
endgruppenstabilisierten Polyoxymethylenhomopolymeren
werden einem beschleunigten Alterungstest bei 2300C unterworfen. Bestimmt wird insbesondere der im
Zeitraum von 5'/2 Stunden auftretende Gewichtsverlust. Je höher dieser Gewichtsverlust ist, desto geringer ist
die Stabilität des untersuchten Materials.
Prüfkörper auf Basis der folgenden thermoplastischen Formmassen werden untersucht:
1. CP aus Trioxan/Äthylenoxid, Gehalt an Äthylenoxidgruppen 0,5 Gewichtsprozent.
2. CP aus Trioxan/Äthylenoxld, Gehalt an Äthylenoxidgruppen
2,3 Gewichtsprozent.
3. CP aus. Trioxan/1,3-Dioxolan, Dioxolangehalt 8 Gewichtsprozent.
4. HP mit Acetatgruppen endständig stabilisiert.
5. HP mit Methyläthergruppen endständig stabilisiert.
Den geringsten Gewichtsverlust zeigt das CP aus Trioxan und dem cyclischen Formal 1,3-DioxoIan zu 3.,
d. h. das Copolymere mit dem höchsten Gehalt an Comonomeren mit benachbarten Kohlenstoffatomen
im Kettenverlauf. Das Copolymere zu 2. mit beträchtlich niedrigerem Comonomerengehalt zeigt noch immer
Versuchsbedingungen. Selbst das nur 0,5% des Comonomeren enthaltende CP zeigt unter den Alterungsbedingungen
einen Gewichtsverlust, der nur etwa die Hälfte dessen ausmacht, was an Gewichtsverlust bei
endgruppenstabilisierten Homopolymeren auftritt, unabhängig davon, ob Ester- oder Ätherendgruppen beim
Homopolymeren vorliegen.
Gewichtsverlust (in %) bei 5'/2 Stunden Alterung bei
2300C ± 25° C an Luft
Formmasse
Gewichtsverlust
Trioxan/Äthylenoxid (03%) 22
Trioxan/Äthylenoxid (23%) 8
Trioxan/Dioxolan(8%) 4
H P mit Esterendgruppen 48
HP mit Ätherendgruppen 40
In einem weiteren Vergleichsversuch wird der Gewichtsverlust eines CP aus Trioxan/Äthylenoxid
(etwa 24 Gewichtsprozent Äthylenoxid) verglichen mit
einem CP aus Trioxan und 1,4-Butandiolformal, das
einen Comonomerengehalt von etwa 4% besitzt. Prüfkörper aus diesen thermoplastischen Formmassen
werden 2 Stunden an der Luft auf 2300C erhitzt Der Gewichtsverlust für das zuerst genannte CP beträgt
unter diesen Bedingungen 2%, der Gewichtsverlust des
CP aus Trioxan und dem cyclischen Formal ist annähernd identisch, er beträgt 2,1 %.
Vergleich D
Genormte Prüfkörper werden aus zwei Formmassen gemäß der Erfindung hergestellt und dann ausgetestet
Die Formmasse CP 1 besteht aus einem thermoplastisch verarbeitbaren Copolymeren des Trioxans mit Äthylenoxid
bei einem Äthylenoxidgehalt von 2,5 Gewichtsprozent,
die Formmasse CP 2 ist ein thermoplastisch verarbeitbares Copolymeres aus Trioxan und 1,4-Butandiolformal.
Die Schmelztemperatur von CP 1 liegt bei 164 bis 167°C, diejenige von CP 2 bei 165 bis 168° C. Die
Eigenschaftsausprüfung der beiden Materialien gibt die folgenden Werte:
Formmasse | CPl | CP 2 |
Zugfestigkeit bei der Streckgrenze | 602 | 581 |
(kg/cm2) | ||
Zugfestigkeit beim Bruch | 539 | 532 |
(kg/cm*) | ||
Dehnung in % | 50 | 15 |
Biegemodul (kg/cm2 ■ 105) | 0,28 | 0.29 |
Schmelzindex | 13 | 12.2 |
Thermische Stabilität | 2,0 | 2.1 |
(2 Stunden bei 2300C), % | ||
Gelbfärbung (MX-Test) | 24 | 33 |
Prüfkörper aus diesen beiden Formmassen werden dann verschiedenen thermischen und/oder chemischen
Belastungen ausgesetzt und ihr Verhalten unter diesen Bedingungen überwacht.
Beide Materialien sind über einen Zeitraum von 12 Monaten und mehr gegen Wasser von 100° C stabil. Eine
ebenfalls monatelange Stabilität besteht gegen konzentrierte Ammoniaklösung von 600C, gegen 50%ige
Natronlauge bei 800C und gegen neutrale bis basische Salzlösungen. Die Luftalterung der Formkörper aus
CP ! lici l'iG"C fünii nach einer Vcisuuiisüauci vuii i2
Monaten zu einer praktisch unveränderten Strt'kspannung
gegenüber dem Ausgangswert. Prüfkörper aus CP 2 zeigen nach einer Alterung an der Luft bei 1000C
für die Dauer von 12 Monaten eine unveränderte Streckspannung. Die Luftalterung bei 12O0C hat nach 8
Monaten zu einer geringfügigen Abnahme des Streckspannungswertes gegenüber dem Ausgangsmaterial
geführt. Die Abnahme dieses Wertes beträgt etwa 25% des Anfangswerts.
Entsprechende Prüfkörper aus einem mit Esterendgruppen stabilisierten Polyoxymethylenhomopolymeren
zeigen unter entsprechenden Alterungsbedingungen ein völlig anderes Verhalten. Gegenüber siedendem
Wasser, heißen Salzlösungen und wäßrigen Alkalien sind sie instabil. Schon nach vergleichsweise kurzer Zeit
findet ein praktisch vollständiger Abbau des Polymerenmaterials statt Die Alterung an der Luft bei 116° C läßt
den Anfangsstreckspannungswert von etwa 700 auf Null
absinken.
Vergleich E
Die Überlegenheit der erfindungsgemäß verwendeten Formmassen aus Copolymeren des angegebenen
Typs, insbesondere bezüglich der thermischen Belastbarkeit gegenüber thermoplastischen Formmassen aus
Polyoxymethylenhomopolymeren, ist für alle Temperaturbereiche
gültig und nicht etwa auf bestimmte
Temperaturen beschränkL Ersichtlich wird das, wenn Prüfkörper, beispielsweise aus der Formmasse CP 1 des
vorhergehenden Abschnittes D einerseits and entsprechende Formkörper aus einem mit Acetatendgruppen
stabilisierten Polyoxymethylenhomopolymeren, der thermischen Alterung an der Luft bei verschiedenen
Temperaturen ausgesetzt werden. Die Prüfkörper werden dabei jeweils so lange gealtert, bis ein
bestimmter Zustand der Alterung erreicht ist, beispielsweise Senkung des Streckspannungswertes auf 80% des
Ausgangswertes am ungealterten Material. Trägt man in einem beispielsweise logarithmischen Koordinatensystem
die Zeitdauer in Stunden auf der Ordinate auf,
die benötigt wird, bis der vorbestimmte Alterungszu stand erreicht wird, während auf der Abszisse dii
Verfahrenstemperatur des jeweiligen Versuchs ver merkt ist, und verbindet dann die für einen Formmas
sentyp zusammengehörigen Punkte im Koordinatensy stern, dann erhält man wenigstens in dem Bereicl
technisch sinnvoller Temperaturen sich nicht schneiden de Linien, die für alle Temperaturen zeigen, daß bei dei
Prüfkörpern aus Formmassen auf der Basis voi Oxymethylencopolymeren der hier beschriebenen Ar
sehr viel längere Zeiträume benötigt werden als be Prüfkörpern aus den Homopolymeren, um den vorbe
stimmten Alterungszustand einzustellen.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von festen thermoplastisch verarbeitbaren Copolymeren aus Trioxan und 0,1 bis 15 Molprozent cyclischen Äthern mit zwei oder mehr benachbarten Kohlenstoffatomen im Molekül als Formmassen zum Herstellen von Formkörpern.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US71814858A | 1958-02-28 | 1958-02-28 | |
US762939A US3147234A (en) | 1958-02-28 | 1958-09-24 | Modified oxymethylene polymers |
DE19591795571 DE1795571A1 (de) | 1958-02-28 | 1959-02-27 | Neue feste Copolymerisate |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1794369A1 DE1794369A1 (de) | 1973-07-19 |
DE1794369B2 DE1794369B2 (de) | 1973-11-08 |
DE1794369C3 true DE1794369C3 (de) | 1980-04-17 |
Family
ID=27181488
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19591795571 Pending DE1795571A1 (de) | 1958-02-28 | 1959-02-27 | Neue feste Copolymerisate |
DE19591794369 Expired DE1794369C3 (de) | 1958-02-28 | 1959-02-27 | Verwendung von festen thermoplastisch verarbeitbaren Copolymeren aus Trioxan und cyclischen Äthern mit 2 und mehr benachbarten Kohlenstoffatomen als Formmassen zum Herstellen von For mkörpern |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19591795571 Pending DE1795571A1 (de) | 1958-02-28 | 1959-02-27 | Neue feste Copolymerisate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE1795571A1 (de) |
-
1959
- 1959-02-27 DE DE19591795571 patent/DE1795571A1/de active Pending
- 1959-02-27 DE DE19591794369 patent/DE1794369C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1794369A1 (de) | 1973-07-19 |
DE1795571A1 (de) | 1972-02-17 |
DE1794369B2 (de) | 1973-11-08 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |