DE1595459B2 - Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Trioxans - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des TrioxansInfo
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Description
Es ist bereits bekannt, normalerweise feste thermoplastische Oxymethylenpolymerisate durch Polymerisieren
von Formaldehyd oder Trioxan oder durch Copolymerisation mit einem oder mehreren Comonomeren
herzustellen. Diese Polymerisate haben für die Herstellung der verschiedensten Gegenstände durch
Pressen oder Strangpressen Anwendung gefunden, besonders wenn der erforderliche Grad der Festigkeit
und Zähigkeit derart ist, daß gewöhnlich Metalle zur Herstellung dieser Gegenstände verwendet werden.
Bei gewissen Anwendungen, insbesondere beim Strangpressen und Spritzgießen, lassen sich jedoch die verfügbaren
Oxymethylenpolymerisate nicht leicht über einen so weiten Bereich von Bedingungen verarbeiten,
wie dies wünschenswert wäre.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Copolymerisate des Trioxans mit verbesserten Fließeigenschaften
herzustellen, die sich besser als die bisher bekannten Polymerisate durch Strangpressen und
Spritzgießen verarbeiten lassen. Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Trioxans durch
Polymerisieren von Trioxan mit cyclischen Äthern, die benachbarte Kohlenstoffatome enthalten, mittels kationisch
wirksamen Katalysatoren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Polymerisation in Gegenwart
einer organischen Verbindung mit wenigstens drei alkoholischen Hydroxylgruppen, in Mengen von weniger
als 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die eingesetzten Monomeren, durchführt.
Die organischen Verbindungen, die wenigstens drei Hydroxylgruppen im Molekül enthalten und an der
Polymerisation als Kettenüberträger und Kettenverzweigungsmittel teilzunehmen scheinen, können aliphatisch
oder aromatisch sein. Beispiele geeigneter Verbindungen sind Trimethylolpropan, Sorbit, Erythrit,
Pentaerythrit, Phloroglucin, Glycerin und wasserlösliche Kohlenhydrate, wie Glucose oder Fructose.
Es ist gewöhnlich zweckmäßig, daß diese Verbindungen weniger als 2 Gewichtsprozent der polymerbildenden
Verbindungen ausmachen. Bereits eine Menge von 0,005 Gewichtsprozent hat einen meßbaren Einfluß auf
die Eigenschaften des Polymeren, jedoch werden vorzugsweise wenigstens 0,02 Gewichtsprozent verwendet.
Die Verwendung von Kettenüberträgern und Kettenverzweigungsmitteln
bei der Polymerisation von Trioxan ist zwar schon bekannt, doch wurden dabei Verbindungen
eingesetzt, die mit denen, die erfindungsgemäß verwendet werden, weder chemisch noch in
ihrer Wirkung vergleichbar sind. Darüber hinaus ist es bei der Homopolymerisation von Trioxan durch Bestrahlen
aus der französischen Patentschrift 1 398 493 bekannt, die Polymerisation in einem Glycerin-Bad,
in das das Trioxan eingebracht wurde, durchzuführen,
wobei erwähnt wird, daß das Glycerin die Polymerisationsreaktion nicht beeinflußt. Abgesehen davon, daß
beim Verfahren gemäß der Erfindung erheblich geringere Mengen einer organischen Verbindung mit wenigstens
drei alkoholischen Hydroxylgruppen, nämlich weniger als 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die eingesetzten
Monomeren, zum Einsatz kommen, haben diese geringen Mengen überraschenderweise einen
erheblichen und vor allem außerordentlich überraschenden Einfluß auf die Polymerisation und die
dabei gewonnenen Copolymerisate, indem sie nämlich den Schmelzindex ganz entscheidend ansteigen lassen
und damit die Verarbeitungseigenschaften der Copolymerisate insbesondere beim Strangpressen und Spritzgießen
verbessern. Dieses Verhalten war nicht zu erwarten gewesen, nachdem bei der Homopolymerisation
des Trioxans unter Glycerin durch Bestrahlen ein Einfluß des in großen Mengen verwendeten Glycerins
auf die Polymerisationsreaktion nicht beobachtet werden konnte.
Als cyclische Äther, die benachbarte Kohlenstoffatome enthalten, werden beispielsweise Äthylenoxyd
ίο oder Dioxolan verwendet. Bei dem Verfahren der
Erfindung werden als Katalysator vorzugsweise Borfluorid, ein Borfluoridhydrat oder ein Borfluorid-Koordinationskomplex
mit einer organischen Verbindung, in der Sauerstoff oder Schwefel das Donatoratom
ist, verwendet, wobei der Komplex mit Dibutyläther besonders vorteilhaft ist. Hierbei wird vorzugsweise
eine Reaktionstemperatur zwischen 45 und 115°C, insbesondere zwischen 60 und 115° C, angewendet und
die Polymerisation durchgeführt, bis wenigstens 65°/0
ao des vorhandenen Trioxans polymerisiert sind. Die Polymerisation kann in Gegenwart eines Lösungsmittels,
wie Cyclohexan, durchgeführt werden, das jedoch vorzugsweise nur in einer geringen Menge von
gewöhnlich weniger als 20 °/0 des Gewichts des Trioxans
verwendet wird.
Wie bereits erwähnt, wird die Verarbeitbarkeit des Polymeren gewöhnlich durch Messung seines Schmelzindexes
ermittelt. Der Schmelzindex wird gemäß ASTM-D1238-57T wie folgt bestimmt: Eine Probe des
Polymeren wird bei 190° C aus einem Standardzylinder durch eine Öffnung von 2,1 mm Durchmesser unter
eine Belastung von 2,16 kg ausgepreßt. Das in 10 Minuten
ausgepreßte Polymere wird gewogen. Das Gewicht in Gramm ist der Schmelzindex. Der 10x-Schmelzindex
wird in der gleichen Weise mit der lOfachen Belastung, also 21,6 kg, bestimmt. Im Rahmen dieser
Beschreibung dient die allgemein angewendete Funktion
lOx-Schmelzindex Schmelzindex
als Maß der Verarbeitbarkeit.
Trioxan und Cyclohexan im Gewichtsverhältnis von 20:1 und 2 Gewichtsprozent Äthylenoxyd, bezogen
auf das Trioxan, und Borfluoriddibutylätherat, entsprechend 50 Teilen Bortrifluorid pro Million Teile
Trioxan, wurden in einem Glasreaktor 70 Minuten zusammen mit unterschiedlichen Mengen Trimethylolpropan
(TMP), die in der folgenden Tabelle als Prozentsatz des Gewichtes des Trioxans angegeben sind,
auf 65° C erhitzt. In der Tabelle sind die für die hergestellten Polymeren ermittelten Schmelzindexwerte
und zum Vergleich die Werte für ein Polymeres angegeben, das in der gleichen Weise, jedoch ohne Trimethylolpropan
hergestellt worden war.
TMP | Schmelz index |
lOx-Schmelz- index |
lOx-Schmelz- index |
0,025 0,05 0,1 0,0 |
2,97 4,04 2,10 3,79 |
70 109 96,6 68 |
Schmelzindex |
24 27 46 18 |
3 4
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß Polymeren mit stellt werden können, als dies ohne Verwendung dieser
höheren Verhältnissen von 10x-Schmelzindex zu Verbindung möglich ist, und daß durch Veränderung
Schmelzindex in Gegenwart der mehrere Hydroxyl- der Menge dieser organischen Verbindung das Ver-
gruppen enthaltenden organischen Verbindung herge- hältnis verändert werden kann.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten net, daß man die Polymerisation in Gegenwartdes Trioxans durch Polymerisieren von Trioxan einer organischen Verbindung mit wenigstens dreimit cyclischen Äthern, die benachbarte Kohlen- io alkoholischen Hydroxylgruppen, in Mengen vonstoffatome enthalten, mittels kationisch wirksamen weniger als 5 Gewichtsprozent, bezogen auf dieKatalysatoren, dadurch gekennzeichr eingesetzten Monomeren, durchführt.
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