DE2230173A1 - Verfahren zum disproportionieren von alkalisalzen von aromatischen carbonsaeuren - Google Patents
Verfahren zum disproportionieren von alkalisalzen von aromatischen carbonsaeurenInfo
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Description
Dr. Michael Hann 20. Juni 1972
Patentanwalt H / W (461) 22 369 H
63 dessen
Ludwigstrasse 67
Ludwigstrasse 67
Phillips Petroleum Company, Bartlesville, OkIa., USA
VERFAHREN ZUM DISPRO^ORTIONIEREN VON ALKALISALZEN
VON AROMATISCHEN CARBONSÄUREN
Priorität: USA / 25, Juni 19} ι / Ser.No- 156^84
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von aromatiscnen Polycarooxylatea aus aromatischen Carboxylaten.
Die Erfindung richtet sich ausserdem auf
ein Verfahren zur Herstellung von aromatischen PoIycarboxylaten durch. !Disproportionierung von. Alkalisalzen
von aromatischen Carbonsäuren.
Es ist in der Technik gut bekannt, dass man Alk^lisalzi?
von Carbonsäuren, deren Carbon saure %cyppen. an
aromatische Ringsystemt gebunden sind, ia verschiedene
Carbonsäuren umwandeln kann, die mindestens eine Carboxylgruppe
mehr im Molekül als die ursprüngliche Carbonsäure enthalten, in-dem man die Alkalisalzcauf
erhöhte Temperaturen in Gegenwart eines Schutzgases erwärmt. Es ist ausserdem bekannt; dass aiese
Umwandlung eine Feststoff reaktion ist, d,h.t 6'ass
das /Jkalisalz in fest am Zustand erwärmt v^iid Uid
dass die Umwandlung bzw. die Disproportionierung
ebenfalls im festen Zustand stattfindet. Diese Um-
209882/1244 BAD 0fl,6lNAL
setzung in festem Zustand bereitet erhebliche Schwierigkeiten
in der Technik, wenn sie in gewerblichem Maßstab durchgeführt wird. Als Beispiele derartiger Schwierigkeiten seien der
geringe Wärmeübergang im Reaktor, die Förderung und das Mischen der Ausgangsstoffe und der Reaktionsprodukte genannt.
Ausserdera sintern während der Umsetzung in festem Zustand die Feststoffe unter Bildung von großen Feststoffteilen,
die hier als "Brocken11 bezeichnet werden, zusam <n. Da- '
durch treten zusätzliche Probleme auf und es kommt zu Verstopfungen
des Reaktors und zu Unterbrechungen balder
Durchführung der Reaktion und der Aufarbeitung der Reaktionsprodukte
.
Es wurde nun gefunden, dass die Umwandlung eingj Alkalisalzes
einer aromatischen Carbonsäure in eine aromatische Polycarbonsäure in vorteilhafter Weise in Form einer Aufschlämmung
durchgeführt werden kann. Spezifischer ausgedrückt, werden bei der Erfindung die festen Ausgangsstoffe
und der gegebenenfalls verwendete Katalysator in einem inerten organischen Dispergiermittel so verteilt, dass
sie eine Aufschlämmung bilden, die dann den bekannten Disproportlonierungsbedingungen unterwürfen wird. Diese
Aufschlämi Ung der festen Ausgangsstoffe in dem organischen
Dispergiermittel ermöglicht eine bessere Handhabbarkeit
und Mischbarkeit des Systems und besitzt darüberhinaus auch bessere Merkmale iür den Wärmeübergang. Ein weiterer
Vorzug der neuen Arbeitsweise besteht darin, dass das feste
Reaktionsprodukt nicht in kompakter Form vorliegt, sondern in Form von fein-verteilten Teilchen in dem organischen
Dispergiermittel entsteht, von dem es sich in einfacher Weise trennen läßt.
209882/ 1244
Durch die Erfindung wird deshalb ein verbessertes Dispro'-.
portionierverfahren für die Umwandlung eines Alkalisalzes einer aromatischen Carbonsäure in eine aromatische 'Polycarbonsäure
mit mindestens einer zusätzlichen Carboxylgruppe, geschaffen,
bei dem eine Aufschlämmung eines Alkalisalzes einer aromatischen Carbonsäure, gegebenenfalls ein Disproportionierungskatalysator,und
ein inertes hochsiedendes organisches Dispergiermittel auf erhöhte Temperatur in Gegenwart einer
Gasatmosphäre unter Bildung des gewünschten Polycarboxylats erwärmt werden.
Die hierbei in betracht kommenden organischen Dispergiermittel sind Stoffe, die unter den Reaktionsbedingungen
sich nicht zersetzen, inert gegenüber den Ausgangsstoffen sind und einen relativ hohen Siedepunkt besitzen. Derartige
organische Dispergiermittel schließen aromatische Kohlenwasserstoffe mit drei oder mehr aromatischen Ringen, mehrkernige
Aromaten und Mischungen davon ein. Beispiele von derartigen organischen Dispergiermitteln sind Terphenyle,
Quaterphenyle, Pentaphenyle und höhere Polyphenyle; Binaphthylej Naphthalin, Anthrazen, Phenanthren, Pyren, Triphenylen,
Chrysen, Perylen, Pentacenyl und Mischungen davon.
Da der Wunsch besteht, dass die organischen Dispergiermittel während des Verfahrens in flüssigem Zustand verbleiben,
sollen die Dispergiermittel einen Schmelzpunkt unterhalb von etwa 15Oo C haben. Um den Schmelzpunkt des Dispergiermittels
herabzusetzen, können aber auch Mischungen von zwei oder mehreren Verbindungen verwendet werden.
Es besteht darüberhinaus der Wunsch, dass die Dispergiermittel einen relativ hohen Siedepunkt haben, vorzugsweise
höher als etwa 250° C, um dazu beizutragen, dass der Reaktionsdruck bei einem niedrigen Niveau gehalten werden kann.
209882/ 1 2Lh
" 4- 213Q113
Das organische Dispergiermittel ist in der Aufschlämmung
in der Regel in einer Menge im Bereich von etwa 25 bi§
Gew.%, bezogen auf das Gesamt gewicj&t d§r AufschläjnjpMig,
handen» wobei Mengen von, 6Q bis 75 Gew.% bevorzugt s,in.<l*,.
Man kann die Aufschlämmung dadurch erhalten, dass man
das organische Dispergiermittel mit dem Alkalisalz der aromatischen Carbonsäure mischt. Hierzu kann eine
bekannte Arbeitsweise für das Mischen eines Feststoffes
mit einer Flüssigkeit verwendet werden. So kann man z.B.
bei Benutzung eines Reaktors im Chargenbetrieb das p giermittel in flüssiger Form in den Reaktor einführen
und dann das umzuwandelnde feste Salz und gegebenenfalls einen geeigneten Disproportionierkatalysator, z.B.
Kaliumbenzoat und Zinkbenzoat, in den Reaktor einbringen,
wobei man zweckmäßigerweise die festen Stoffe in feinverteilter Form unter Rühren in die vorgelegte Flüssigkeit
einarbeitet. Wenn man einen kontinuierlichen Reaktor benutzt, kann man einem getrennten Mischgefäß abgemessene
Mengen des vorgelegten flüssigen Dispergiermittels und der umzusetzenden Feststoffe zuführen und die entstandene
Aufschlämmung dann in den Reaktor einführen. Nach dem Mischen verläuft die Umsetzung unter den gut bekannten
Bedingungen dieses Disproportionierverfahrens. Dabei wird die Aufschlämmung des Alkalisalzes der aromatischen
Carbonsäure und gegebenenfalls eines geeigneten Disproportionierkatalysator einer Erwärmung in einer Gasatmosphäre
unterworfen, wobei die Umwandlung des Alkalisalzes in das gewünschte aromatische Polycarboxylat eintritt.
209882/ 1
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Alkalisalz der aromatischen Carbonsäure das
Kaliumbenzoat und der Disproportionierkatalysator das Zinkbenzoat. In diesem Fall entsteht als Reaktionsprodukt
Dikaliumterephthalat. Bei dieser Ausführungsform wird
als Schutzgas bevorzugt Kohlendioxid verwendet. Ausserdem
kann Kaliumcyanat, das als Promotor bei der Disproportionierungsreaktion
wirkt, ebenfalls zugegen sein, doch ist seine Anwesenheit nicht erforderlich.
In einem weiteren. Rahmen umfasst die Erfindung als Ausgangsstoffe
ausser den bevorzugten Alkalisalzen der Benzoesäure die Salze von anderen aromatischen Mono- oder Polycarbonsäuren.
Solche Salze entsprechen der allgemeinen Formel
R(-C-OM) , in der R ein aromatischer oder alkylaromatischer Rest mit 6 bis 15 Kohlenstoffatomen, M ein
Alkali und η 1, 2 oder 3 ist. Derartige Salze lassen sich in einfacher Weise aus den entsprechenden Säuren herstellen.
Zu den in betracht kommenden Säuren gehören z.B.: Benzoesäure, 2-Naphthalincarbonsäure, 4-Biphenylcarbonsäure,
2,6-Naphthalindicarbonsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, 2-Anthracencarbonsäure,
1,5-Anthrazendicarbonsäure, 1,5,9-Anthrazentricarbonsäure,
3-Phenanthrencarbonsäure, 2,3,4-Trimethylbenzolcarbonsäure,
2,4,6-Trimethylbenzol-l,3-dicarbonsäure, 2-Äthyl-4-hexyl-6-methylbenzol-l,3-dicarbonsäure
und 2,4-Dibutylbenzol-1,3,5-tr!carbonsäure.
209882/12
Bei all diesen Carbonsäuren kann der aromatische Ring Alkylreste zusätzlich zu den Carboxylgruppen enthalten,
vorausgesetzt, dass diese Alkylsubstituenten nicht zu
; einer Zersetzung des Moleküls bei Reaktionstemperatur oder noch niedrigeren Temperaturen führen.
Wenn als Ausgangsstoffe Salze von aromatischen Monocarbonsäuren verwendet werden, entstehen als Reaktionsprodukte
die in der Technik besonders erwünschten Alkalisalze der Dicärbonsäure, die leicht in die entsprechenden
Dicarbonsäuren umgewandelt werden können, wobei die bekanntesten dieser Produkte das Dikaliumterephthalat und
die Terephthalsäure sind.
Bei der Erfindung kann die Disproportionierung mit oder ohne einen Katalysator durchgeführt werden. Es wurde jedoch
gefunden, dass die Umsetzung durch Anwesenheit von Katalysatoren günstig beeinflusst wird. Als Katalysatoren
können dabei z.B. folgende Stoffe verwendet werden: Metalle, wie Zink, Kadmium, Quecksilber, Blei und Eisen,
und die Verbindungen dieser Metalle, wie ihre Oxide und ■ Salze mit anorganischen oder organischen Salzen und ihre
metallorganischen oder Komplex-Verbindungen, z.B. Carbonate, Dicarbonate, Halogenide, Sulfate, Forraiate, Phosphate,
Oxalate, Fettsäuresalze oder die Salze dieser Metalle mit solchen Säuren, die Ausgangsstoffe für die Umsetzung verwendet
werden, wie z.B. Benzoate, Phthalate oder Terephthalate.
Bevorzugte Katalysatoren sind z.B. Eisen, Blei, Zink, Quecksilber,
Kadmium und ihre Verbindungen, wie ihre Oxide und . Salze mit organischen oder anorganischen Säuren, obwohl
209882/ 1
$$&$% Y^ af^re» Metal· lea oder andere
feiraaen. Geeignete Katalysatoren sind ζ,Β,
#4% f©%j|<PMNs& $$®2%$&%$& Stoff et metallisches Kadmium,;
» Kadmiumchlorid, Kadiaiumfliiorid^
Kadmiumcarbonat^ Kadmium-'
^ la<to£umbenzoat, Kadmiipaphthalat,
, Kadmiumterephthalat; metallisches Zink,
» Zinkchlorid, Zinksulfat, Zinkphosphat»
Zinkacetat, Zinkseifen, insbesondere Zink:·
ferner Zinkphthalat, Zinkisophthalat, Zinkterephthalat vindl ändert Metalle und Verbindungen.
Die Menge des verwendeten Katalysators kann innerhalb
weiter Grenzen schwanken und kann z.B. im Bereich von 0,1 bis 100 g Katalysator pro Mol des verwendeten aromatischen
Carboxylate liegen, wobei Mengen im Bereich von, 1 bis 50 g pro Mol bevorzugt sind. Es ist vorteilhaft,
wenn die Katalysatoren in der Reaktionsmischung in feinverteilter Form vorliegen. Man kann dies dadurch erreichen,
dass man eine Lösung der als Ausgangsstoffe dienenden Salze, die den Katalysator gelöst oder suspendiert enthält,
in ein trockenes Pulver, z.B. durch Sprühtrocknen oder durch eine andere geeignete Arbeitsweise, umwandelt.
Die Katalysatoren können auch in Verbindung mit bekannten Trägern, wie z.B. Kieseiguhr, verwendet werden. Man kann
die Katalysatoren aber auch als solche verwenden und kann sie unabhängig davon, ob sie mit Trägern verwendet wurden
aus den unlöslichen Rückständen der Umsetzung zurückgewinnen und häufig ohne vorherige Reinigung wieder verwenden.
209882/ 1 21*1*
Die Umwandlung der Alkalicarboxylate wird im wesentlichen in vollständiger Abwesenheit von Sauerstoff und Wasser durch-geführt.
Im allgemeinen liegen die Temperaturen im Bereich von etwa 350 bis 500° C, bevorzugt im Bereich von 400 bis
480° C.
Als Schutzgas kann bei der Erfindung z.B. Stickstoff, Methan, Argon, Neon, Butan, Äthan, Helium und dergleichen
verwendet werden. Bei einer Ausführungsform der Erfindung
wird in einer Atmosphäre gearbeitet, die zusätzlich mindestens 50 Mo1% Kohlendioxid enthält. Für eine hohe Konversion der
Ausgangsstoffe ist aber die Gegenwart von Kohlendioxid in der Atmosphäre nicht erfindungswesentlich. Die Schutzgasatmosphäre
kann ausserdem noch aus Kohlenmonoxid oder einer Mischung von CO und C0„ bestehen.
Der Druck kann bei der Umsetzung innerhalb eines weiten Bereiches von z.B. 1 bis 340 Atmosphären oder noch höher
liegen, doch wird bevorzugt bei niedrigeren Drücken gearbeitet, z.B. bei 1 bis 68 Atmosphären.
Die Reaktionszeit wird so eingerichtet, dass der erwünschte Konversionsgrad erreicht wird. Im allgemeinen
liegt die Reaktionszeit zwischen etwa 1 Sekunde bis etwa 48 Stunden, bevorzugt aber zwischen 5 Sekunden und
2 Stunden.
Die Disproportionierungszeit kann ausserdem auch noch durch Zugabe von Alkalisalzen, vorzugsweise Kaliumsalzen
von Derivaten der Cyansäure oder ihren Polymeren gefördert werden. Geeignete Polymere oder Derivate der Cyansäure
sind z.B. Cyanursäure, Cyanamid und Dicyandiamid. Die
209882/
-9- 2 2 3 Q1 7 3
Derivate der Cyansäure werden vorzugsweise in Form ihrer Kaliumsalze verwendet, vorausgesetzt, dass.sie mit Alkalimetallen
Salze bilden. In vielen Fällen ist der Zusatz von Kaliumcyanat zu dem Reaktionsmedium mit besonderen Vorteilen
verbunden.
Die bei der Erfindung erhaltenen aromatischen Polycarboxylate
können aus der Aufschlämmung durch Extraktion mit einem aromatischen Lösungsmittel, wie Benzol, Toluol und dergleichen,
isoliert werden. Man kann aber auch das inerte organische Dispergiermittel von dem Reaktionsprodukt durch
Verdampfen oder Sublimieren abtrennen, während die Reaktionsprodukte
heiß sind, z.B. eine Temperatur von 300 bis 440© C besitzen. Ausserdem kann man die aromatischen Polycarboxylate
aus der abgehenden Aufschlämmung durch Zugabe von Wasser und anschließendes Rühren und Absetzen abtrennen. Da das Wasser
mit den organischen Dispergiermitteln im wesentlichen vollständig unmischbar ist, scheidet..es sich als getrennte flüssige
Phase ab, indem die wasserlöslichen aromatischen Polycarboxylate gelöst sind. Die Phase des organischen Dispergiermittels,
die den verbrauchten Katalysator enthält, läßt sich von der wässrigen Phase durch übliche Arbeitsweisen, wie z.B.
durch Dekantieren, trennen.
Durch thermische Disproportionierung von Kaliumbenzoat in einer Aufschlämmung, diti Zinkbenzont und Kaliumcyanat als
Katalysator und PromoJtor enthält, wird Dikaliumterephthalat
hergestellt. Die Reakt ions tempt» ratur wird bei 440° C gehalten
und die Umsetzung wird in Gegenwart von Kohlen*
209882/ 1 2 U
dioxid als Gas durchgeführt. Das Reaktionssystem enthält
Kaliumbenzoat, Zinkbenzoat, Kaliumcyanat und inerte organische Flüssigkeiten als Dispergiermittel für die Herstellung
der Aufschlämmung. Als organische flüssige Dispergiermittel werden beta-beta-Binaphthyl, para-Terphenyl,
para-Quaterphenyl und eine Mischung von ortho-para- und
meta-Terphenyl verwendet. Die Disproportionierung erfolgt
durch Erwärmen für eine Stunde auf 440° C. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
KBz
ZnBz2 KOCN Bi- p-Ter- p-Qua- o,m,p- CO9 TPS
(g)' . (g) (g) naphthyl phenyl ter- Ter-
(g) (g) phenyl phenyl Konv. Selekt.
(g) (g) Mo1% Mo1%
1,0 0,10 0,07 2,0 - - - 68 100 87
1,1 | 0,10 | 0,07 - | ereDhthalsäu |
0,63 | 0,06 | 0,04 - | |
3,0 | 0,15 | 0,15 - | |
3,0 | 0,15 | 0,15 - | |
3,0· | 0,15 | 0,15 - | |
3,0 | 0,30 | 0,15 - | |
3,0 | 0,15 | 0,07 - | |
KBz | = Kaliumbenzoat | ||
ZnBz„ | = Zinkbenzoat | ||
KOCN | = Kaliumcyanat | ||
TPS | = T |
3,0 | - | - | 55 | 100 | 80 |
- | 1,8 | - | 55 | 100 | 94 |
6,0 | - | - | 55 | 95 | 92 |
- | - | 6,0 | 55 | 96 | 94 |
- | - | 6,0 | 55 | 94 | 83 |
- | - | 6,0 | 55 | 100 | 91 |
- | — | 6,0 | 55 | 95 | 84 |
* Gasdruck gemessen bei Raumtemperatur
2 0 9 882 / I 2 A A
In der vorstehenden Tabelle I und später auch in Tabelle II wird das Reaktionsprodukt als Terephthalsäure und nicht als
Dikaliumterephthalat angegeben, da die Säure das gewünschte Endprodukt ist. Die beiden Verbindungen sind bei der Ausbeute·
angabe aber als äquivalent anzusehen, da sich das Dikaliumterephthalat
100%ig in Terephthalsäure durch eine anschließende Umsetzung umwandeln läßt, bei der 1 Mol Dikaliumterephthalat
mit 2 Mol Benzoesäure unter Bildung von 1 Mol Terephthalsäure und 2 Molen Kaliumbenzoat umgesetzt
wird.
Die "Konversion" wird in der Tabelle auf Kaliumbenzoat bezogen und wird wie folgt ermittelt:
Mol KBz zerstört
Konv. (M)
Konv. (M)
Mol KBz im Ausgangsstoff
Die Angabe der "Selektivität" bezieht sich auf die Konversion
von Kaliumbenzoat zu Terephthalsäure und wird wie folgt berechnet:
2 (Mol TPA hergestellt)
Selekt. (Mol%) - ■
(100)
Mol KBz zerstört
Aus der Tabelle I geht hervor, dass Kaliumbenzoat in Terephthalsäure (Dikaliumterephthalat) bei hoher Konversion
und unter hoher Selektivität erhalten wird, wenn man die Disproportionierung von Kaliumbenzoat in einem
Aufschlämmungssystem unter Verwendung der angegebenen
organischen Verbindungen als Dispergiermittel durchführt.
209 88 2/ 1 2U-
In diesem Beispiel wird ein Vergleichsversuch zwischen dem erfindungsgemäßen Dispergiermittei Terphenyl und dem nicht
unter die Erfindung fallenden Biphenyl durchgeführt. Die Reaktionsbedingungen und die Ergebnisse sind in Tabelle II
zusammengestellt. Bei diesen Versuchen wird kein KOCN als Promotor verwendet.
Reaktionsbedingungen: Erwärmungszeit Temperatur Erwärmungszeit (auf 440° ■ Kohlendioxiddruck (endgültig) |
Zink- | Ter | Bi- | -, | • | Mittel | 9,0 | Mittel | - | C) = | 2 1/2 Stunden 440 ± 2° C 11/2 Stunden 35 atm |
Selekt. Ausbeute Mo 1% Konv.x SeL |
60 |
Kalium- | benzoat (g) |
phenyl* phenyl (g) (g) |
- | 9,0 | Terephthalsäure | 71 | 65 | ||||||
benzoat (g) |
0,30 | 9,0 | 9,0 | Konv. Mol% |
72 | 63 | |||||||
3,0 | 0,30 | 9,0 | 85 | 81 | 63 | ||||||||
3,0 | 0,30 | 9,0 | 90 | 75 | 53 | ||||||||
3,0 | 78 | 77 | 49 | ||||||||||
0,30 | - | 84 | 71 | 53 | |||||||||
3,0 . | 0,30 | - | 69 | 72 | 52 | ||||||||
3,0 | 0,30 | - | 69 | 73 | 71 | ||||||||
3,0 | 74 | 94 | 66 | ||||||||||
0,30 | - | 71 | 84 | ||||||||||
3,0 | 0,30 | 6,0 | 76 | ||||||||||
3,0 | 78 |
* Das Terphenyl ist ein unter der Bezeichnung "Santowax"
bekanntes Handelsprodukt; es besteht aus einer Mischung von para-, meta- und ortho-Isomeren desTerphenyls.
2 0 9 8 B 2 / 1 7 L L
Wie die Tabelle II zeigt, ist das Terphenyl dem Biphenyl hinsichtlich der Konversion, der Selektivität und der Ausbeute
an dem Endprodukt Terephthalsäure weit überlegen.
2 0 9 B Η Ί I \ 2 A 4
Claims (6)
- Patentansprüche:^ %, Verfahren zum Disproportionieren eines Alkalisalzes einer aromatischen Carbonsäure der Formel0
R(-C-OM)in der R ein aromatischer oder alkylaromatischer Rest mit 6 bis 15 Kohlenstoffatomen, M ein Alkali und η 1, 2 oder 3 sind, unter Bildung eines aromatischen Polycarboxylats, das mindestens eine Carboxylgruppe mehr enthält als das ursprüngliche Alkalisalz, durch Erwärmen auf eine Temperatur im Dereich von 350 bis 500° C in einer Gasatmosphäre, gegebenenfalls in Gegenwart eines Disproportionierungskatalysators, wobei das Alkalisalz und der gegebenenfalls vorhandene Katalysator in einem organischen Dispergiermittel verteilt sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispergiermittel ein aromatischer Kohlenwasserstoff mit drei oder mehr aromatischen Ringen im Molekül, ein mehrkerniger aromatischer.Kohlenwasserstoff oder eine Mischung solcher Kohlenwasserstoffe mit einem Schmelzpunkt unterhalb von 150° C und einem Siedepunkt oberhalb von 250° C ist. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispergiermittel ein Terphenyl, ein Quaterphenyl, ein Pentaphenyl oder ein höheres Polyphenyl, ein Binaphthyl, Naphthalin, Anthrazen, Phenantren, Pyren, Triphenylen, Chrysen, Perylen, Pentacenyl oder eine Mischung dieser Stoffe ist.2 Π 9 H 8 2 / 1 2 4 U
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispergiermittel Binaphthyl, para-Terphenyl, ortho-Terphenyl, meta-Terphenyl, para-Quaterphenyl oder eine Mischung dieser Stoffe ist.
- 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man Kaliumbenzoat in einem dieser Dispergiermittel disproportioniert.
- 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Disproportionierung in einer Atmpsphäre von Stickstoff, Methan, Äthan, Butan, Helium, Argon, Neon, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid oder einer Mischung dieser Gase vorgenommen wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Atmosphäre mindestens 50 Mo1% Kohlendioxid enthält.2 0 9882/12 UU
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