DE22295A - Neuerungen an Apparaten zur Entfettung von Knochen und anderen Materialien unter Druck - Google Patents

Neuerungen an Apparaten zur Entfettung von Knochen und anderen Materialien unter Druck

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DE22295A
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Dr. W. schneider in Lehrberg bei Ansbach

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei dem vorliegenden Verfahren wird der Apparat A mit den zu entfettenden Substanzen gefüllt. Sodann aber wird aus dem Reservoir C eine gröfsere Quantität (etwa 4/5 seines Inhalts) an Benzin oder ähnlichen Entfettungsmitteln in den Apparat A gedruckt und durch Dampf in der Schlange d zum Kochen gebracht. Wenn aber das Benzin bei α überzudestillireri anfängt, wird Ventil e geschlossen. Man drückt nun den Ueberrest (ca. Y5) des Benzins aus dem Reservoir F durch ein Rohr /, welches in eine oder mehrere, auch eventuell seitliche Brausen endigt, nach a. Der benutzte Ueberdruck soll mindestens eine Atmosphäre betragen. In solcher Weise trifft die von den Brausen gleichmäfsig vertheilte kalte Bezinflüssigkeit in grofser Menge auf die soeben (durch die Benzindämpfe) erwärmten Knochen bezw. fetthaltigen Materien und umspült sie. Wird nun nach einiger Einwirkung (10 bis 15 Minuten) das Ventil c wieder geöffnet und der Apparat erwärmt, so destillirt ein Quantum Benzin durch den Condensator B nach dem Apparat F über. Dasselbe wird sodann wieder nach A gedruckt und ausgebraust und so wird die abwechselnde Operation mehrfach fortgesetzt. Jedoch erhöht man bei jeder Wiederholung der Ueberbrausung den Druck im Gefäfs A und natürlich noch mehr in dem Benzinhülfsgefäfs F, bis man zuletzt mit etwa 2 Atmosphären Ueberdruck das Benzin eintreibt. Dieser allmälig wachsende Druck bewirkt ein gesteigertes Auswaschen und Tiefertreiben der Benzinflüssigkeit in die Poren der Knochen hinein. Hierbei wirkt besonders die Erhitzung der Knochen durch die Benzinverdampfung und die darauf folgende Bebrausung und Umspülung mit reichlichen Mengen kalter Benzinflüssigkeit sehr intensiv, indem sich in den Poren der Materien abwechselnd Dämpfe ansammeln, auch beim Anlangen der kalten Benzinmengen durch Condensation der eingedrungenen Dämpfe Luftleere darin eintritt und sodann Flüssigkeit sich eindrängt, getrieben von äufserern starken Druck. Besonders bei den letzten Wiederholungen der Operation wird das flüssige Benzin in gröfserer Quantität und unter stärkstem Druck und auf längere Zeit über die Knochen gegeben und belassen, so dafs diese ganz mit demselben umflossen sind und so gröfsere Mengen Benzin mit den fetthaltigen Materien in Berührung treten. Läfst man in der Schlange c oben unter den Brausenröhren kaltes Wasser strömen, so kann man die Wirkung des Benzinregens sehr verstärken, indem das ausgebrauste Benzin durch die Berührung mit den kalten Röhren sich stark abkühlt und verdichtet. Man hat wohl auch Apparate construirt, welche so eingerichtet sind, dafs aufsteigende Benzindämpfe sich oben an Kaltwasserschlangen verdichten und dann wieder als Regen herabfallen (z. B. Systeme E. Pyrkosch, V. Haenig & Dr. O. Reinhard); allein solche Systeme können nur bis zu einem gewissen Grade der Entfettung von Erfolg sein, weil die condensirten Benzintropfen nicht kalt, sondern immer noch 30 bis 400 C. warm sind, also in warmem Zustand auf die Oberschichten der Materialien fallen, beim Herabsickern aber den aufsteigenden heifsen Benzindämpfen begegnen und selbst wieder verdampfen, ohne die unteren Schichten der Materien in flüssigem Zustande überhaupt zu erreichen. Die Anwendung des
höheren Druckes für das Eintreiben des flüssigen Benzins ist von Wichtigkeit, ebenso die reichliche Ueberschüttung und Berührung der Materien mit flüssigem Benzin. Die Wirkung des unter Druck wirkenden reinen Benzins ist eine sehr intensive. Die directe Anwendung von Wasserdämpfen in Verbindung mit den Benzindämpfen wird in diesem Verfahren ausdrücklich ausgeschlossen. Nach Beendigung des vorstehend beschriebenen Verfahrens wird das Benzin u. s. w, aus dem Fett und den übrigen Materien etc. wie gewöhnlich mittelst Wasserdampfes abgetrieben und durch den Condensator JB nach jF und C überdestillirt. Für diesen Zweck ist der Apparat A mit Wärmeschutzmantel versehen, um die Wärme der benutzten Dämpfe möglichst zusammenzuhalten. Bei dem Ingangsetzen und Antreiben des Apparates und Verfahrens geht selbst bei vorzüglichster Kühlung etwas Benzin mit der ausgetriebenen Luft und anderen Gasen fort. Um diesen mitgeführten Antheil aufzufangen, und wieder zu verwerthen, ist der Benzinauffänger D in den Apparat eingeschaltet, bestehend aus einem Gefäfs mit Doppelboden, in welches man kaltes oder warmes Wasser strömen läfst. Die benzinhaltige Luft wird durch die Röhre i i in den Apparat D geleitet, welcher zu einem Theil mit solchem . Fett gefüllt ist, als das zu entfettende Material enthält. Es ergiebt sich ein Benzinfett, wel- · Ches bei der folgenden Operation in A mit eingeführt wird.
Charakteristisch für dieses Verfahren ist, dafs von den in das Elutionsgefäfs A eingetriebenen flüssigen Benzinmengen immer nur ein Theil verdampft wird, nach F übergeht und von dort aus flüssig und unter voller Abkühlung nach A zurückgeprefst wird, um bei seinem Eintreten in A unter hohem Druck den Verdampfungsprocefs unter erheblicher Erniedrigung der Temperatur der Benzinflüssigkeit in A zu unterbrechen und so zu bewirken, dafs die Benzinflüssigkeit alle Schichten der Materien bis zur untersten durchströmt, worauf sodann das kurze periodische Kochen erfolgt und das Spiel des Verfahrens wiederholt wird. Die Materien bleiben also zumeist mit dem erheblichsten Theil der Benzinflüssigkeit in Berührung, während die abwechselnde Verdampfung, Condensation und das Wiedereintreten unter mit der zunehmenden Zahl der Operationswiederholungeh zunehmendem Druck und die Temperaturänderungeh eine intensive Bewegung der Flüssigkeit an den zu entfettenden Materien erzeugt, somit immer neue Theile einander begegnen und berühren.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch: -
    An einem Apparat für Entfettung von Knochen und anderen Materialien mittelst flüchtiger Lösungsmittel unter Druck die Anwendung der an den Seiten des Apparates und unterhalb der Oberfläche der Knochenschicht angeordneten durchlochten Röhren/1, um die Lösungsmittel unter Pressung auch von der Seite der Schicht her in die Materialien emzubrausen.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

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