DE347425C

DE347425C - Verfahren zum Reinigen und Entfetten von Metallteilen mittels organischer Loesungsmittel

Info

Publication number: DE347425C
Application number: DE1920347425D
Authority: DE
Original assignee: FRITZ NEUMEYER A G
Current assignee: FRITZ NEUMEYER A G
Priority date: 1920-04-09
Filing date: 1920-04-09
Publication date: 1922-01-20
Also published as: DE379058C

Description

Verfahren zum Reinigen und Entfetten von Metallteilen mittels organischer Lösungsmittel. Die bekannten Verfahren zur Reinigung und Entfettung von Metallteilen mittels organischer Lösungsmittel gestatten zwar eine weitgehende Rückgewinnung des Lösungsmittels, lassen aber in bezug auf Wärmeökonomie in hohem Maße zu wünschen übrig. Das vorliegende Verfahren bezweckt die praktisch überhaupt erreichbare Herabsetzung des Wärmeaufwandes bei fast restloser Wiedergewinnung des Lösungsmittels.
Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten nlage beispielsweise veranschaulicht.
Abb. i zeigt. diese Anlage schematisch; die Abli. 2 bis 5 lassen in großem Maßstabe Leitungsabzweigungen a, h bei verschiedener Hahnstellungen erkennen, und zwar Abb. 2 für Destillation ohne Luft, Abb. 3 für Durchleitung von Luft allein, Abb. 4 für Durchleitung von Luft und Reinigungsdampf und Abb. 5 für das Ablassen des Kondensates. Das Verfahren gliedert sich in drei Abschnitte: i. Waschen mit kaltem Lösungsmittel. Die zu entfettenden Gegenstände werden .in das Reinigungsgefäß i gebracht. Darauf wird mittels einer Pumpe 3 das kalte, aus den früheren Operationen bereits fettenthaltende Lösungsmittel in das Reinigungsgefäß gepumpt. Die zu entfettenden Gegenstände können durch eine geeignete Vorrichtung in dem Lösungsmittel bewegt werden. Darauf wird das Lösungsmittel abgelassen. Der Abfluß des Lösungsmittels soll rasch erfolgen.
2. Aus dem Destillierkessel q., der aus dem Behälter :2 mit gebrauchtem Lösungsmittel beschickt werden kann, werden die Dämpfe des Lösungsmittels in das Reinigungsgefäß i geleitet, was zweckmäßig von oben erfolgt, wobei die Luft von oben nach unten aus dem Gefäß verdrängt wird. Die Dämpfe kondensieren sich an den kalten Metallteilen, samineln sich als Flüssigkeit auf dem Boden des Reinigungsgefäßes i und fließen von dort aus in den Behälter :2 zurück. Die nicht kondensierten Dämpfe werden in einem Kühler 5 vollständig verflüssigt.
Die Destillation wird nur so lange fortgesetzt, bis die Gegenstände die Temperatur der Lösungsmitteldämpfe angenommen haben.
Durch diese neue Behandlungsweise wird erst die vollkommene Entfettung erzielt. Durch die Destillation eines Teiles des Lösungsmittels in dem Destillierkessel q. wird die Anhäufung von Fett und Schmutz in dem L<isungsmittel verhindert, und schließlich wird durch die Erwärmung der Gegenstände auf die Siedetemperatur des Lösungsmittels die nachfolgende restlose Gewinnung des Lösungsmittels erst ermöglicht. 3. Wiedergewinnung des dampfförmigen Lösungsmittels. Die Wiedergewinnung des dampfförmigen Lösungsmittels kann in an sich bekannter Weise mittels eines Luft-Stromes oder mittels Vakuums erfolgen. Die inittel's Vakuums abgesaugten Dämpfe können unmittelbar in einem anderen Kühler verflüssigt werden. Die mittels Luftstroms entfernten Dämpfe werden durch den Kühler 5 und durch ein Waschmittel in einem geeigneten Absorptionsgefäß 6 geleitet, aus dem das Lösungsmittel durch Destillation wiedergewonnen wird.
Durch das vorliegende Verfahren wird nicht nur eine vollständige Reinigung und Entfettung und eine praktisch restlose Wiedergewinnung des Lösungsmittels erzielt, sondern es werden auch in wärmeökonomischer Hinsicht die höchsten Anforderungen erfüllt.
Man könnte die Entfettung ausschließlich mittels der Dämpfe des Lösungsmittels bewirken und das Waschen mit dem kalten Lösungsmittel ersparen. Man erzielt dadurch aber kaum einen Vorteil, da man eine längere Destillationszeit benötigt, und da außerdem durch diese Behandlungsweise leichte Schmutzteile nur ungenügend entfernt werden.

Claims

PATENT-ANsPRUcH: Verfahren zum Reinigen und Entfetten von Metallteilen mittels organischer Lösungsmittel unter Rückgewinnung des L ösungs- und Fettungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gegenstände zunächst in bekannter Weise mit dein kalten Lösungsmittel, dann jedoch sofort mit den Dämpfen des Lösungsmittels so lange behandelt, bis die Gegenstände die Temperatur .des siedenden Lösungsmittels angenommen haben, und schließlich die noch im Reinigungsgefäß (i) vorhandenen Dämpfe mittels eines Luftstroms oder mittels Vakuums in bekannter Weise entfernt, wobei die mitgeführten Dämpfe des Lösungsmittels durch Kühlung oder Absorption in einem Waschmittel wiedergewonnen werden.