DE694899C

DE694899C - Reinigung von auf thermischem oder elektrischem Wege hergestelltem Acetylen

Info

Publication number: DE694899C
Application number: DE1938I0060870
Authority: DE
Inventors: Dr Paul Baumann; Dr Heinrich Schilling; Dr Friedrich Zobel
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1938-03-22
Filing date: 1938-03-22
Publication date: 1940-08-10
Also published as: GB513209A; FR851620A; US2301240A

Description

Reinigung von auf thermischem öder elektrischem Wege hergestelltem Acetylen Das Patent 578 072 betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Verunreinigungen, wie D.iacetylen, Allylen, Butadien u. dgl., ,aus Acetylengas, das auf thermischem oder elektrischem Wege hergestellt ist. Das Verfahren besteht darin, daß man das Gasgemisch mit organischen Flüssigkeiten, z. B. ölen "oder Teeren, wäscht. Die von der Waschflüssigkeit aufgenommenen Verunreinigungen können aus der Flüssigkeit durch verminderten Druck, Ausblasen' und/oder Temperaturerhöhung entfernt werden, worauf die auf diese Weise wiederbelebte Flüssigkeit erneut zur Absorption verwendet wird.
Die bei der Herstellung von Acetylen auf thermischem oder elektrischem Wege entstehenden Gasgemische enthalten nun vielfach, wie sich gezeigt hat, außer den genannten, bei gewöhrnlicher Temperatur gasförmigen Beimengungen auch noch höhersiedende, leicht polym:erisierbare Bestandteile, die zur Abscheidung teerartiger Stoffe neigten. Es wurde gefunden, daß sich auch .diese Verunreinigungen aus dem Gas entfernen lassen, wenn man vor der Wäsche mit organischen Flüssigkeiten eine Vorwäsche des Gasgemisches mit den gleichen Waschflüssigkeiten durchführt, in der man das Waschmittel bis weit über den Sättigungsgrad an Diacetylen, Allylen und anderen störend wirkenden Kohlenwasserstoffen umlaufen läßt. Als Waschflüssigkeiten sind beispielsweise Gasöl, Schwerbenzin und Anthracenöl sehr gutgeeignet.
Bei dieser Arbeitsweise werden zunächst auch die tiefersiedenden Beimengungen von der Waschflüssigkeit absorbiert: Ist die Flüssigkeit an diesen Stoffen gesättigt, so werden im weiteren Verlauf des Waschvorganges nur noch die höhersiedenden, leicht polymerisierbaren Stoffe aufgenommen. Läßt dann schließlich die Aufnahmefähigkeit der Waschflüssigkeit auch gegenüber diesen Verunreinigungen nach, wobei sich aus der Flüssigkeit schwer- Moder nichtflüssige Stoffe ausscheiden, so kann die Flüssigkeit dadurch wiederbelebt werden, daß man sie zentrifugiert und so die ausgeschiedenen Bestandteile abtrennt. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, einen Teil der Waschflüssigkeit laufend abzuzweigen, aus dem abgezweigten Teil durch Zentrifugieren die Abscheidungen abzutrennen und die so gereinigte Flüssigkeit in den Waschbehälter zurückzuführen. Nach einer gewissen Zeit ist es erforderlich, die Waschflüssigkeit auch von den in ihr ge-1ö3ten Verunreinigungen zu befreien. Dies geschieht vorteilhaft durch Destillation; das Destillat kann ohne weiteres erneut als Waschflüssigkeit benutzt werden.
Die Waschflüssigkeit nimmt auch einen Teil des in dem Gasgemisch enthaltenen Naphthalins auf, indessen sättigt sie sich bald mit diesem Stoff ab, so daß die eigentliche Abscheidung des Naphthalins ,aus dem Gas zweckmäßig nach der Gaswäsche in bekannter Weise für sich vorzunehmen ist.
Nach der Reinigung von den erwähnten höhersiedenden Verunreinigungen wird das Gas durch erneutes Waschen mit den gleichen,organischen Flüssigkeiten von den tiefersiedenden Verunreinigungen, wie Diacetylen u. dgl., befreit.
Man hat schon das Waschöl, das zur Gewinnung von Benzol aus Koksofengas benutzt wurde, durch Zentrifugieren von Verunreinigungen befreit. Auch geschah die Wiederbelebung von Waschflüssigkeiten durch Behandlung eines abgezweigten Teiles, der dann wieder zurückgeführt wurde.
Beispiel i 8oo cbm eines i 8 % Acetylen enthaltenden Gases, das durch Behandlung von Druckhydrierungsabg essen im elektrischen Lichtbogen erhalten wurde, werden von dem in ihm enthaltenen Ruß befreit und dann in zwei hintereinandergeschalteten Waschern bei gewöhnlicher Temperatur mit 5 cbm Gasöl in jedem Wascher gewaschen. 30 % des angewandten Waschöls werden dauernd aus den Waschbehältern abgezogen und in eine Schälzentrifuge geleitet. In der Zentrifuge bleibt eine pechartige Masse zurück. Das die Zentrifuge verlassende öl wird in die Waschbehälter zurückgeführt. Nach einer Betriebsdauer van i bis a Monaten wird das Waschöl mit Wasserdampf destilliert und das Destillat wieder für die Gaswäsche benutzt.

Claims

PATENTANSPRUCH: -Verfahren zum Reinigen von auf elektrischem oder thermischem Wege hergestelltem Acetylen von D:iacetylen, Allylen und anderen bei der Weiterverarbeitung des Gases, z. B. auf Aldehyd, störend wirkenden Kohlenwasserstoffen nach Patent 578 072, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Wäsche mit organischen Flüssigkeiten eine Vorwäsche des Gasgemisches mit den gleichen Waschflüssigkeiten durchgeführt wird, in der man das Waschmittel bis weit über den Sättigungsgrad an Diacetylen, Allylen und den anderen störend wirkenden Kohlenwasserstoff-en umlaufen läßt.