DE222476C - - Google Patents

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DE222476C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B23/00Re-forming shaped glass
    • C03B23/20Uniting glass pieces by fusing without substantial reshaping
    • C03B23/22Uniting glass lenses, e.g. forming bifocal lenses

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Grinding And Polishing Of Tertiary Curved Surfaces And Surfaces With Complex Shapes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 222476 KLASSE 32«. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. August 1909 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Linsen aus zwei oder mehr Teilen, die aus Glas von verschiedenen Brechungsexpqnenten bestehen, und sie besteht in einem verbesserten Verfahren,, nach dem nur einer der beiden Teile geschliffen und poliert zu werden braucht, und zwar die Hauptlinse, die unter Entstehung der geringstmöglichen Kosten geschliffen und poliert wird.
ίο Die gewöhnlichen Bifokallinsen für Brillen bestehen aus einer größeren Linse aus Glas von verhältnismäßig geringem Brechungsindex, wie z. B. Crownglas, die für größere Sehweite dient, und einer kleineren Linse aus Flintglas von verhältnismäßig höherem Brechungsindex, die für kleinere Sehweite geeignet ist. Die Linse für kleine Sehweite ist kleiner als erstere, und sie ist in der Nähe der Peripherie am unteren Rande dieser eingekittet. Beide Flächen der beiden Linsen müssen bei der gewöhnlichen Arbeitsweise vorher geschliffen und poliert und ihre aufeinanderliegenden Flächen müssen genau einander angepaßt werden, was gewöhnlich in der Weise geschieht, daß eine Aushöhlung in die Fläche der größeren Linse von genau der Krümmung der entsprechenden Fläche der kleineren Linse eingeschliffen und poliert wird. Natürlich muß die Arbeit bei der Herstellung derartiger Linsen sehr sorgfältig ausgeführt werden, und ihre Kosten sind verhältnismäßig hoch. Außerdem kann der Kitt oder Kanadabalsam, der für die Befestigung der beiden Teile gebraucht wird, sich leicht verfärben und sich in seiner Dichte und Brechungskraft verändern und auch infolge der Verschiedenheiten in dem Ausdehnungskoeffizienten von Glas von verschiedener Zusammensetzung' seine Bindekraft 45
einbüßen, wodurch die Linsen unbrauchbar werden und repariert werden müssen.
Man hat auch Bifokallinsen so hergestellt, daß man ihre Teile durch Erhitzen des Glases zum Aneinanderhaften brachte, nachdem man die Berührungsfläche in dem einen Teile vertieft eingeschliffen und poliert hatte. Auch das Pressen ist zur Herstellung solcher Linsen angewandt worden, indem man die den Teilen entsprechenden Gläser geschmolzen übereinanderschichtete und in eine der gewünschten Krümmung der Berührungsfläche der Teillinsen entsprechende Gestalt preßte. Nach vorliegender Erfindung wird das durch Schleifen vorbereitete Stück mit dem anderen in der Weise verbunden, daß dieses so weit durch Erhitzen erweicht wird, daß unter Verdrängung seiner Masse das andere Stück hineingepreßt werden kann.
Bei der Herstellung von Bifokalfernrohr- oder -brillengläsern muß zuerst die für die große und kleine Linse anzuwendende Glasart und die Krümmung bestimmt werden, nach denen die Flächen, um die gewünschte optische Wirkung zu erhalten, geschliffen werden müssen, und gemäß der vorliegenden Erfindung wird, nachdem dies bestimmt ist, zunächst die Innenfläche der kleineren Linse auf die erforderliche Krümmung geschliffen und poliert. Gewünschtenfalls können auch beide Flächen geschliffen und poliert werden. Alsdann wird gemäß der Erfindung ein für die größere Linse ausgewähltes Glasstück genommen, das einen geringeren Brechungsexponenten hat, wie z. B. Crownglas, und es wird erhitzt, bis es mehr oder weniger plastisch wird und seine Oberfläche praktisch geschmolzen ist. Nachdem auch die kleinere
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Linse vorsichtig erhitzt ist, um das Zerbrechen zu vermeiden, aber nur so weit, daß ihre Oberflächengestaltung durch Druck nicht verändert wird, bringt man die kleinere Linse mit ihrer gekrümmten Fläche nach unten auf die erstere, und man drückt sie in das Glas der größeren Linse hinein, so daß ihre untere Fläche in letztere eingebettet wird und eine feste Vereinigung der beiden Linsen entsteht, so daß sie
ίο praktisch ein Ganzes bilden.
Diese untere geschliffene und polierte Fläche der kleineren Linse verdrängt das Glas der größeren Linse. Hierdurch ist es nicht mehr nötig, wie dies früher der Fall war, eine Aussparung in die Innenfläche der größeren Linse in der Nähe der kleineren Linse einzuschleifen und sie zu polieren. Nachdem die kleinere Linse auf diese Weise in das Glas der größeren Linse eingebettet ist, besteht die einzige, noch notwendige Arbeit darin, die Außenflächen der letzteren in gewöhnlicher Weise auf die erforderlichen geeigneten Krümmungen zu schleifen und zu polieren. Natürlich kann auch die Außenfläche der kleineren Linse gewünschtenfalls auf die Krümmung geschliffen und poliert werden, die sie in dem fertigen Gegenstande haben soll, und die ganze Linie kann gleichzeitig, während die kleinere Linse in sie eingepreßt wird, roh geformt werden, so daß nur eine geringe Menge Material weggeschliffen zu werden braucht. Einer der wesentlichsten Vorteile der vorliegenden Erfindung besteht jedoch darin, daß der Fabrikant die Rohstücke für Bifokallinsen, die die kleineren Linsen von verschiedenen Krümmungen oder Stärken und verschiedenen Brechungskoeffizienten darin eingebettet enthalten, herstellen und an die Optiker verkaufen kann, und der Optiker, der den Krümmungsradius, den Brechungskoeffizienten und die Lage der kleineren Linse kennt, kann dann die Außenflächen der Rohlinsen selbst so schleifen, um die gewünschte optische Wirkung zu erhalten.
Die kleinere Linse für Bifokalgläser ist gewohnlich konvex auf derjenigen Fläche, die der größeren Linse zunächst liegt, und sie ist daher leichter zu schleifen und zu polieren als eine Vertiefung in der größeren Linse, und da diese abgerundete Fläche in das Glas der größeren Linse hineingepreßt wird, und sie selbst ihren Sitz bildet und nicht so weit erhitzt wird, daß sie ihre Gestalt verliert, so braucht die Oberfläche des Crownglases überhaupt nicht poliert oder fertiggemacht zu werden, mit Ausnahme vielleicht lediglich insoweit, daß die Unebenheiten oder der Schleifstaub von der Oberfläche entfernt werden, falls das. Glasstück roh zurech tgeschliffen worden ist.
Es ist festgestellt worden, daß, wenn man das Rohstück für das Crownglas einige Minuten auf etwa 820 ° C. (1500 ° Fahrenheit) in einem elektrisch beheizten Ofen erwärmt, es genügend weich wird, um zu ermöglichen, daß die Flintglaslinse in ihre Fläche eingedrückt werden, ihren eigenen Sitz bilden und in ihrer Stellung festgeschmolzen werden kann.
Die Flintglaslinse wird nicht so lange in dem Ofen gelassen, daß sie weich wird und ihre Ge^- stalt verliert, sondern sie wird nur so weit erwärmt, daß sie nicht zerspringt oder sich von der Hauptlinse trennt. Nachdem die vollständige Linse fertiggestellt ist, wird sie in gewöhnlicher Weise gekühlt.
Die Linse gemäß der Erfindung und ihre Herstellungsweise wird durch die Zeichnung erläutert.
Fig. τ ist ein Schnitt durch die Presse und die Rohstücke für die größere und kleinere Linse.
Fig. 2 ist ein ähnlicher Schnitt, der die Linse zeigt, nachdem die kleinere Linse in das Rohstück der größeren Linse eingebettet oder eingepreßt ist.
Fig. 3 zeigt eine vollständige Linse.
Das Rohstück für die größere Linse ist mit 1 bezeichnet, die kleinere Linse durch 2 und die vollständig geschliffene polierte Bifokallinse mit 12. Die einzige Vorrichtung, die für die Ausführung des Verfahrens notwendig ist, ist ein geeigneter Ofen zum Erhitzen der Rohstücke und eine geeignete Presse, um die kleinere Linse in das Rohstück der größeren Linse einzubetten. Diese Presse besteht aus einem Unterteil 3 und einer beweglichen Platte 4 (vgl. Fig. ι und 2). Es ist nicht gut angängig, die Temperaturen anzugeben, auf die die Teile erhitzt werden sollen, infolge der Schwierigkeit," genaue Temperaturen zu bestimmen und infolge der verschiedenen Beschaffenheit der einzelnen Glassorten. Aber die oben angegebene Zahl erscheint ausreichend. Wesentlich ist jedoch, daß die gebildeten Linsen, namentlich die kleinere, nicht so weit erhitzt wird, daß sie ihre Gestalt verändert, wenn die beiden Linsen zusammengepreßt werden, obgleich die Erhitzung genügend sein muß, daß sich die Teile richtig vereinigen.
Wenn in der Beschreibung gesagt ist, daß der Zustand des Glases für die größere Rohlinse so sein soll, daß ein Anhaften erfolgt, so ist damit nicht gemeint, daß es nötig ist, daß die Fläche so fließt oder so weich oder so klebrig ist, daß die kleinere Linse sofort, wenn sie auf sie gebracht wird, und ohne Druck daran haften bleibt; das eigentliche Anhaften oder die Verbindung der Teile wird nämlich durch Druck erhalten, sogar dann, wenn das Crownglas noch so hart ist, daß die kleinere Linse auf der runden Fläche, wenn sie zuerst aufgebracht wird, schaukelt, und ebensowohl auch, wenn die Oberfläche klebrig ist.
In der beschriebenen Weise können natür-
lieh auch andere zusammengesetzte Linsen und nicht nur Brillengläser hergestellt werden

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Verfahren zur Herstellung von Bifokallinsen oder Rohstücken für diese, die aus zwei Glasstücken von verschiedenen Brechungsexponenten bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Fläche des einen
    ίο Stückes der Krümmung der Berührungsfläche der Teillinsen entsprechend geschliffen und poliert und das andere Glasstück, vorzugsweise die größere Linse, so weit erhitzt wird, bis es durchaus oder.auf einer Seite plastisch wird, und daß dann die geschliffene und polierte Fläche der erforderlichenfalls, um das Zerspringen zu verhindern, aber nicht bis zur Erweichung vorgewärmten ersten Linse in das im plastischen Zustande befindliche Glasstück eingepreßt wird, so daß die eine Linse den entsprechenden Teil des erweichten Glasstückes verdrängt und beide Linsen zusammengeschmolzen werden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
    Berlin, gedruckt in der reichsdruckerei.
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