DE2224678C3 - Mischung aus Polyvinylchlorid und segmentierten Mischpolyestern - Google Patents
Mischung aus Polyvinylchlorid und segmentierten MischpolyesternInfo
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Description
Thermoplastische Polymere des Vinylchlorids werden Für eine Vielfalt von Zwecken verwendet, wie
Rohre, Schlauche, Folien und Platten, Schuhsohlen,
kaschierte Gewebe und dergleichen, Drahtumhüllung, Bodenbelag und Dichtungsleisten. Da solche thermoplastischen Polymeren allgemein spröde sind und schlechte
Dehnungs- und Abriebeigenschaften zeigen, hat es sich als übliche Praxis ergeben, verschiedene Modifizierungsmittel zuzusetzen, wie thermoplastische Polyurethane, monomere Weichmacher, niedermolekulare
aliphatische Polyester und Nitrilkautschuk, aber Mischungen, die solche Modifizierungsmittel enthalten,
haben vielfältige Nachteile, wie Flüchtigkeit, hydrolytische Unbeständigkeit, schlechte Abriebfestigkeit, Pilzempfindlichkeit, Schwerverarbeitbarkeit und schlechte
Niedertemperatur-Eigenschaften. Es besteht ein Bedarf an einem Modifizierungsmittel für thermoplastische
Polymere des Vinylchlorids, weiche solchen modifizierten M assen eine gute Abriebbeständigkeit, Schlagfestigkeit, Pilzbeständigkeit verbesserte Verarbeitbarkeit,
gute Niedertempere'air- Eigenschaften und verbesserte
hydrolytische Beständigkeit verleihen.
Die vorliegende Erfindung macht eine gleichmäßige Mischung von etwa 5 bis 95 Gew.-% an Vinylchloridpolymerem (wobei der Begriff Polymeres Vinylchloridmischpoiymere mit umfaßt) mit einem Zugmodul von
mindestens etwa 3500 kg/cm2, bestimmt nach ASTM-Prüfnorm D-638, und etwa 95 bis 5 Gew.-% an
mindestens einem thermoplastischen, segmentierten Mischpolyester-Polymeren verfügbar, das
1. 30 bis 65 Gcw\-% langkettige Estereinheiten oder
-isegmente auf Grundlage mindestens eines langkettigen Grykols mit einem Molekulargewicht von
etwa 600 bis 6000 und mindestens einer niedermolekularen Dicarbonsäure mit einem Molekulargewicht von unter etwa 300 und
2. 70 bis 35 Gew.-% kurzkettige Estereinheiten auf
Grundlage mindestens eines niedermolekularen Diols mit einem Molekulargewicht von unter etwa
250 und mindestens einer niedermolekularen Dicarbonsäure mit einem Molekulargewicht von
unter etwa 300 enthält
ständig, erfreuen sich eines breiten Bereichs von Verarbeitungstemperaturen, haben gute Niedertemperatur-Eigenschaften, sind nichtflüchtig, haben eine gute
Schlagfestigkeit, besitzen eine ungewöhnlich hohe
Abriebfestigkeit die selbst in Gegenwart großer
Mengen an Weichmacher oder Füllstoff erhalten bleibt und haben eine verbesserte hydrolytische Beständigkeit
Darüber hinaus zeigen an dem Mischpolyester-Polymeren reiche Mischungen eine verbesserte Steifigkeit
Trittfestigkeit und in vielen Fällen eine verbesserte Reißfestigkeit In bezug auf polymere Weichmacher wie
thermoplastische Urethane sind die verwendeten Mischpolyester in der Mischung gemäß der Erfindung
wärmebeständiger, was einen breiten Bereich von
Verarbeitungstemperaturen erlaubt und sie zeigen kein
Kleben an hochpolierten, verchromten Verarbeitungswalzen und erlauben den Einsatz von scherschärferen
(wirksameren) Mischschnecken.
Im allgemeinen sind die Mischpolyester für die
Zwecke der Erfindung segmentierte Mischpolyester-Polymere, die im wesentlichen aus wiederkehrenden,
intralinearen, langkettigen Estereinheiten und kurzkettigen Estereinheiten bestehen, die regellos bzw.
statistisch ungeordnet durch Esterbrücken in Kopf-an-
Schwanz-Weise verbunden sind, wobei die langkettigen
Estereinheiten sich durch die Formel
O —G
O Öl
Il Il
— o—c—R—Cj-
und die kurzkettigen Estereinheiten sich durch die Formel
-O—D—O—C—R—C
M Il I
(H)
darstellen lassen, worin G einen zweiwertigen Rest
bedeutet, der nach dem Entfernen entdständiger
Hydroxylgruppen von mindestens einem langkettigen
Giykol mit einem Molekulargewicht von etwa 600 bis 6000 verbleibt, R ein zweiwertiger Rest ist der nach
Entfernung von Carboxylgruppen von mindestens einer Dicarbonsäure mit einem Molekulargewicht von unter
etwa 300 verbleibt, und D einen zweiwertigen Rest
darstellt der nach Entfernung von Hydroxylgruppen
von mindestens einem niedermolekularen Diol mit
einem Molekulargewicht von unter 250 verbleibt
hohem Schmelzpunkt sind mit Polymeren des Vinylchlorids bei für die letzteren sicheren Verarbeitungstemperaturen nicht leicht mischbar. Aus diesem Grunde
werden Mischpolyester mit Schmelzpunkten von über 2150C für den Einsatz in den Massen gemäß der
Erfindung nicht bevorzugt es sei denn nach zunächst Vormischung mit Weichmachern, so daß die Mischtemperaturen auf einen für die Einverleibung akzeptablen
Wert gesenkt werden.
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gemäß der Erfindung sind im allgemeinen erhältlich Man kann ein langkettiges Glykol mit einem hoch-oder
(Hinweise zur Herstellung von Polymeren mit er- niedermolekularen Kurzkett-Ester-Homo- oder
wünscht niedrigen Schmelzpunkten folgen später), -Mischpolymeren in Gegenwart voa Umesterungs-Ka-
indem man in einer Mischung mindestens ein langketti- 5 talysator umsetzen, bis durch die Umesterung ein
ges Glykol, mindestens ein niedermolekulares Diol und regelloses Ester-Prepolymeres gebildet worden ist
mindestens eine Dicarbonsäure zusammen umsetzt Die Kurzkett-Ester-Homo- oder -Mischpolymeres ist er-
langkettigen Estereinheiten sind Segmente der Misch- hältlich, indem man eine Umesterung unter Einsatz von
polyester-Kette in Form des Reaktionsprodukts des Dimethyiestern und niedermolekularen Diolen, wie
langkettigen Glykols und der Dicarbonsäure. Die io oben, oder von freien Säuren mit Diolacetaten
kurzkettigen Estereinheiten sind Segmente der Misch- durchfahrt Knrz.-Ester-Mischpolymeres ist herstellbar,
polyester-Kette in Form des Reaktionsprodukts des indem man eine Direktveresterung entsprechender
niedermolekularen Diols und der Drcarbonsäuire. Säuren, Anhydride oder Säurechloride mit Diolen
den herkömmlichen. Die kurzkettigen Estereinheiten is oder Carbonaten umsetzt Ester-Prepolymeres ist auch
sollten so gewählt werden, daß ein Polymeres, das allein erhältlich, indem man ein langkettiges Glykol an Stelle
von kurzkettigen Estereinheiten gebildet wird und ein eines Diols einsetzt oder mit einer Mischung von
dung entsprechenden Bereich (> 5000) hat, eine« Das Molekulargewicht des Ester-Prepolymeren wird
tion polarisierten Lichtes, die zu beobachten ist, fernt, wobei dieser Vorgang häufig als Polykondensa-
während man die Probe auf einem Mikroskop mit tion bezeichnet wird. Während der Destillation tritt eine
beheiztem Träger erhitzt im wesentlichen nach der zusätzliche Umesterung zur Erhöhung des Molekular-
ce Publishers, 2. Ausgabe, 1968, S. 53 bis 55, beschrieben folgt die Destillation bei 220 bis 280°C unter 5 nun Hg.
ist Der Schmelzpunkt stellt das Mittel der Temperatu- Zur Verminderung von Abbau können Antioxidantien,
ren dar, bei denen während Erhitzung mill l°C/Mia, wie sym-Di-^-naphthyl-p-phenylendiamin und ißJ5-Tn-
nachdem die Probe zunächst 30 min. bei einer 30 methyi-2,4^-tris-(34-di-tert-butyi-4-hydroxybenzyl)-
Schmelzpunkt getempert worden ist die ersten und die Zur Erhöhung der Umesterungsgeschwindigkeit kann
letzten Probe-Teilchen mit dem Hintergrund vier- man in den Prepolymer- und Polykondensations-Stufen
schmelzen. Umesterungs-Katalysatoren einsetzen. Dabei ist die
§ Die langkettigen und die kurzkettigen Einheiten 35 ganze breite Vielfalt vertrauter Katalysatoren verwendvereinigen sich im allgemeinen zur Bildung des bar, wobei aber organische Titanate, wie Tetrabutyltita-
Mischpolyester-Polymeren entsprechend ihren Neigun- nat allein für sich oder in Kombination mit Magnesiumgen zur Reaktion bei den angewandten Bedingungen. oder Zinkacetat, bevorzugt werden. Sehr wirksam sind
Diese kombinatorische Reihenfolge läßt sich als komplexe Titanate auf Grundlage von Alkali- oder
regellos oder statistisch bezeichnen. Die verschiedenen 40 Erdalkalialkoxiden und Titanatestern. Anorganische
Ester-Einheiten werden in einer Kopf-an-Schwanz-An- Titanate (wie Lanthantitanat), Calciumacetat/Antimonordnung durch Esterbrücken verbunden, wobei sich ein trioxid-Mischungen und Lithium- und Magnesiumalkim wesentlichen intralineares Polymeres bildet Die oxide stellen andere verwendbare Katalysatoren dar.
exakte Konfiguration der Polymerkette ist nicht Die Polykondensation kann auch beschleunigt werden,
entscheidend, solange nur den verschiedenen Paranie- 45 indem man Diarylester oder -carbonate hinzufügt (wie
tern bezüglich Reaktionsteilnehmer und Mengenanieil in US-Patentschrift 34 33 770 und 34 44 141 beschriegenügt wird. Solche Mischpolyester sind in US-Patent- ben).
schrift 30 23 192 beschrieben. Umesterungspolymerisationen werden im allgemei-
herkömmliche Umesterungs- bzw. Esteraustausch-Re- einsetzen, um die Entfernung flüchtiger Komponenten
aktion herstellbar. Nach einer bevorzugten Arbeitswei- aus der Masse bei niedrigen Temperaturen zu
se erhitzt man den Dimethylester einer Dicarbonsäure erleichtern. Bei speziellen Polymeren und speziellen
mit einem langkettigen Glykol und einen molaren Problemstellungen lassen sich auch andere Spezialar-
destilliert durch die Umesterung gebildetes Methanol ab Prepolymeren und Grenzflächenpolymerisation. In
und setzt das Erhitzen fort, bis die Methanolentwickhiing jeder Stufe der Mischpolyester-Polymer-Herstellung
vollständig ist Typischerwe:se ist die Umesterung oder können diskontinuierliche wie auch kontinuierliche
einigen Stunden vollständig, was von der Temperatur, des Prepolymeren kann auch in der Festphase bewirkt
dem Katalysator, dem Glykolüberschuß und den werden, indem man feinteiliges, festes Prepolymeres im
werden. Diese Arbeitsweise führt zu einem niedermole- freigesetztes, niedermolekulares Diol zu entfernen,
kularcn Prepolymeren, das, wie hier beschrieben, durch es Diese Arbeitsweise hat den Vorteil, Abbau zu
zusätzliche Umesterung in höhermolekularen Misch|x>- vermindern, da sie bei Temperaturen unter dem
lyester übergeführt werden kann. Erweichungspunkt des Prepolymeren anzuwenden ist
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nötigt Poly-(l,2-propylenoxid)-glykoJ,
ester-Polymeren für die Massen gemäß der Erfindung Poly-(l^-propylenoxid)-glykol
sind im wesentlichen lineare Glykole, die an der Kette 5 nut Äthylenoxid-Einheiten verkappt, sind bevorzugte
möglichst nahe des Kettenendes liegen und ein Dicarbonsäuren für die Bildung des Mischpolyester-Molekulargewicht von 600 bis 6000 haben. Polymeren für die Massen gemäß der Erfindung sind
Eine bevorzugte Gruppe bilden langkettige Glykole aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Dicarmit einem Schmelzpunkt von unter 6O0C und einem 10 bonsäuren von niedrigem Molekulargewicht, d.h. mit
Verhältnis von Kohlenstoff zu Sauerstoff von minde- einem Molekulargewicht von unter 300. Zu den
stens 2. Diese bevorzugten Glykole liefern Massen von Dicarbonsäuren in dem hier gebrauchten Sinn gehören
elastomerem Charakter. auch Säureäquivalente mit zwei funktionellen Carboxyl-Zu den langkettigen Glykolen für die Herstellung von gruppen, die sich bei der Umsetzung mit Glykolen und
Mischpolyester-Polymeren für die Massen gemäß der is Diolen zur Bildung von Mischpolyester-Polymeien im
Erfindung gehören Poly-(alkylenoxid)-glykole, in denen wesentlichen wie Dicarbonsäuren verhalten. Zu diesen
die Alkylengruppe 2 bis 10 Kohlenstoffatome hat, wie Äquivalenten gehören Ester, esterbildende Derivate,
Poly-(äthylenoxJd)-glykoI, wie Säurehalogenide und -anhydride, und andere
PoIy-(!,2- und l,3-propylenoxid)-glykol. Derivate, die sich im wesentlichen wie Dicarbonsäuren
Poly-(tetramethylenoxid)-glykol, 20 verhalten, die mit Glykolen und Diolen Ester bilden. Die
Poly-<pentamethylenoxid)-glykol, Molekulargewichts-Forderung gilt für die Säure und
Poly-(nexymethylenoxid)-glykol, nicht für deren Äquivalent, Ester oder esterbildendes
Poly-(heptamethylenoxid)-glykol, Derivat So sind auch ein Ester einer Dicarbonsäure mit
Poly-(octamethylenoxid)-glykol, einem Molekulargewicht von über 300 .oder ein
Poly-(nonamethylenoxid)-glykol und 25 Säureäquivalent einer Dicarbonsäure mit einem MoIe-PoIy-(1,2-butylenoxid)-glykol, kulargevicht von über 300 verwendbar, wenn die Säure
regellose Mischpolymere oder Blockmischpolymere ein Molekulargewicht von unter etwa 300 hat Die
von Äthylenoxid und 1,2-Propylenoxid, und Polyforma- Dicarbonsäuren können auch jegliche Substiiuenten-Ie, die durch Umsetzen von Formaldehyd mit Glykolen, gruppen oder -kombinationen enthalten, welche sich
wie Propylenglykol, oder Mischungen von Glykolen, 30 nicht wesentlich störend auf die Bildung des Mischpolywie einer Mischung von Tetramethylen- und Pentame- ester-Polymeren und den Einsatz des Polymeren in den
thylenglykol, erhalten werden. thermoplastischen Massen gemäß der Erfindung aus-
33 Bedeutung sind Carbonsäuren mit zwei Carboxylgrup-
μ μ sitzt Wenn das Kohlenstoffatom, an dem die Carboxyl-
z z befindet, ist die Säure cycloaliphatisch. Aliphatische
(111) 40 °^εΓ cycta'kphatische Säuren mit konjugiertem ungesättigtem Bestandteil sind nicht verwendbar, da solche
auf Grundlage von Polytetramethylenoxid bilden. Wenn Säuren keine zufriedenstellende Bildung der für die
die langkettigen Dicarbonsäuren (IH, oben) zu der Massen gemäß der Erfindung benötigten Mischpoly-
werden, reagieren sie mit dem niedermolekularen Diol 45 tem Bestandteil, der nicht konjugiert ist, sind verwend-
oder Diolen, die im Überschuß vorliegen, zur Bildung bar.
der entsprechenden Poly-(alkylen-oxid)-ester-glykole. Aromatische Dicarbonsäuren in der hier gebrauchten
langkettigen Glykolen reagieren, wobei in diesem Fall gruppen, die an einem Kohlenstoffatom in einem
zweite Reaktion tritt jedoch nur in einem sehr pen an dem gleichen aromatischen Ring sitzen, und
begrenzten Grad ein, da das niedermolekulare Diol in wenn mehr als ein Ring vorliegt können sie auch durch
beträchtlichem molekularem Überschuß vorliegt aliphatische oder aromatische, zweiwertige Reste oder
falls als Glykole für die Bildung von Mischpolyester-Po- sein.
lymeren für die Massen gemäß der Erfindung Beispielhafte aliphatische und cycloaliphatische Säuverwendbar. Bei Polyesterglykolen isl im allgemeinen ren für die Zwecke der Erfindung sind
Sorgfalt notwendig, um die Neigung solcher Glykole zur Sebacinsäure,
Austauschreaktion während der Polymerisation zu 60 M-Cyclohexandicarbonsäure,
vermindern. Als langkettige Glykole für die Zwecke der 1 ,-»-Cyclohexandicarbonsäure,
Erfindung sind auch Polybutadien- oder Polyisoprengly- Adipinsäure,
kole wie auch Mischpolymere und gesättigte Hydrie- Glutarsäure,
rungsprodukte derselben verwendbar.. Auch Glykol- Bernsteinsäure,
ester von Dicarbonsäuren, die durch Oxidation von 65 Kohlensäure,
Polyisobutylen-Dien-Mischpolymeren erhalten werden, Oxalsäure,
sind als Glykole für die Mischpolyester-Polymeren für Azelainsäure,
die massen gemäß der Erfindung verwendbar. Diathylinalonsaurc,
Allylmalonsäure,
4-Cyclohexen-1,2-dicarbonsäure,
2-Äthylsuberonsäure,
2,2,2,3-Tetramethylbernsteinsäure,
Cvclopentandicarbonsäure, -,
Decahydro-I.S-naphfhylendicarbonsäure,
4,4'-Bicyclohexyldicarbonsäure, Decahydro-2,6-naphthylendicarbonsäure, 4,4'-Methylen-bis-(cyclohexylcarbonsäure),
3,4-Furandicarbonsäure und 1,1 -Cyclobutandicarbonsäure.
Bevorzugte aliphatische Säuren sind Cyclohexandicarbonsäuren und Adipinsäure.
Zu beispielhaften aromatischen Dicarbonsäuren für die Zwecke der Erfindung gehören Phthal-, Terephthai- ι5
und Isophthalsäure, Diphensäure, substituierte Dicarboxyverbindungen mit zwei Benzolkernen, wie
Bis-(p-carboxyphenyl)-methan, p-Oxy-(p-carboxyphenyl)-benzoesäure,
Äthylen-bis-(p-oxybenzoesäure), ;>»
1,5-Naphthalindicarbonsäure, 2,6-Naphthalindicarbonsäure,
2,7-Naphthalindicarbonsäure, Phenanthracen- bzw. Phenanthralendicarbonsäure,
Anthracen- bzw. Anthralendicarbonsäure, 4,4'-Sulfonyldibenzoesäure
sowie Ci- bis Ci2-Alkyl- und Ring-Substitutions-Derivate
derselben, wie Halogen-, Alkoxy- und Arylderivate. Hydroxylsäuren, wie p-(jS-Hydroxyäthoxy)-benzoesäure,
sind mit der Maßgabe ebenfalls verwendbar, daß auch eine aromatische vorliegt.
Aromatische Dicarbonsäuren stellen eine bevorzugte Klasse für die Herstellung der Mischpolyester-Polymeren
für die Massen gemäß der Erfindung, da diese elastomeren Polymeren ihrer Natur nach eine gute r>
hydrolytische Beständigkeit haben. Von den aromatischen Säuren werden wiederum diejenigen mit 8 bis 16
Kohlenstoffatomen bevorzugt, insbesondere die Phenylendicarbonsäuren, d.h. Phthal-, Terephthai-und Isophthalsäure.
Niedermolekulare Diole für die Bildung von Mischpolyester-Polymeren
für die Massen der Erfindung sind aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Diole
mit einem Molekulargewicht von unter etwa 250 und mit zwei funktioneilen Hydroxylgruppen. Dioläquivalente,
die Ester mit Dicarbonsäuren bilden, sind hierbei eingeschlossen, und die Molekulargewichts-Forderung
gilt nur für das Diol und nicht für sein Äquivalent Der
Erläuterung solcher Äquivalente können Äthylenoxid und Äthylencarbonat dienen, die an Stelle von
Äthylenglykol Verwendung finden können.
Die Begriffe aliphatisch, cycloaliphatisch und aromatisch
haben in dem hier zur Definition der Diole für die Zwecke verwendeten Sinn die gleiche allgemeine
Bedeutung wie bei der obigen Anwendung auf die Dicarbonsäuren und Glykole, wobei ähnlich wie die
Stellung der Carboxylgruppen für die Dicarbonsäuren hier die Stellung der funktionellen Hydroxylgruppen
den bestimmenden Faktor bildet
Zu bevorzugten niedermolekularen Diolen für die to
Herstellung von Massen gemäß der Erfindung gehören Diole mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen, wie Äthylen-, 1,2-
oder 1 ^-Propylen-, Isobutylen-, Tetramethylen-, Pentamethylen-,
2^-Dimethyltrimethylen-, Hexamethylen-
und Decamethylen-glykole, Dihydroxycyclohexan, Cy- b5
dohexandimethanol, Hydrochinon-bis-fjJ-hydroxyäthyl)-äther,
Resorcin, Hydrochinon, 1,5-Dihydroxynaphthalin usw. Besonders bevorzugt werden aliphati-
so
55 sche Diole mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen. Bisphenole, wie Bis-(p-hydroxy)-diphenyl, Bis-(p-hydroxyphenyl)·
methan und Bis-(p-hydroxyphcnyl)-propan, sind eben falls verwendbar.
Eine besonders bevorzugte Gruppe von Mischpolyestern bilden diejenigen auf Grundlage von Terephthalsäure,
Butandiol-1,4 und Poly-(tetramethylenoxid)-glykol,
wobei diese gegebenenfalls in der zur Senkung des Schmelzpunktes des Mischpolyesters auf die gewünsch-
*.e Höhe notwendigen Menge Phthal- und/oder Isophthalsäure enthalten können.
Wie oben erwähnt, ist für die Zwecke der Erfindung ein Einsatz von segmentierten Mischpolyestern erwünscht,
deren Schmelzpunkt unter etwa 215CC liegt. Die allgemeine Beziehung zwischen Monomer-Molfraktion
und Polymer-Schmelzpunkt ist in Flory, »Principles of Polymer Chemistry«, S. 570, Cornell
University Press, 1953, erörtert, wonach folgende Abhängigkeit des Mischpolymer-Schmelzpunktes (Tn,)
von dem Schmelzpunkt der Homopolymerenf7»W, der
Homopolymer-Molfraktion (Na), der Homopolymer-Schmelzwäre
(ΔΗμ)νηΛ der Gaskonstante (/?,}bestehen
soll:
UTm - l/r;,, = -(R/1//,„)/„na
Diese Gleichung ist für die Klasse von in den Mischungen gemäß der Erfindung eingesetzen Mischpolyestern
annähernd gültig. Bei Mischpolyestern, bei denen die hauptsächlichen kurzkettigen Estereinheiten
1,4-Butylenterephthalat-Einheiten sind, gilt Tn, s 2340C
und ΔΗμ & 12,1 cal/g. Zur Herstellung von
Mischpolyestern mit Schmelzpunkten unter etwa 215°C läßt sich errechnen, daß die Molfraktion der
1,4-Butylenterephthalat-Einheiten unter etwa 0,90 liegen
muß. Der errechnete Wert wird von den beobachteten Schmelzpunkten einer Anzahl von Mischpolyestern
auf Grundlage von 1,4-Butylenterephthalat-Einheiten
gestützt In ähnlicher Weise hat sich gezeigt daß zur Erzielung von Mischpolyestern, die unter etwa
215°C schmelzen, Mischpolyester auf Grundlage von Äthylenterephthalat-Einheiten eine Molfraktion an
Äthylenterephthalat-Einheiten von nicht über etwa 0,85 haben sollen.
Zu den Vinylchloridpolymeren für die Zwecke der
Erfindung gehören Homo- und Mischpolymere, die bei Abwesenheit von Mitteln in Art von Flexibilisierungsmitteln oder Weichmachern einen Zugmodul von
mindestens etwa 3500 kg/cm2 haben. Die Bestimmung des Zugmoduls erfolgt nach ASTM-Prüfnorm D-638.
Zu den Mischpolymeren für die Zwecke gemäß der Erfindung gehören auch diejenigen, die bis zu etwa 30
Gew.-% an Einheiten von mischpolymerisierbaren Comonomeren enthalten, wie Vinylacetat, Vinylstearat,
Vinylidenchlorid, Acrylnitril, Acrylat- und Methacrylatester, Dibutylformiat und Diäthylmaleat
Zu für die Zwecke der Erfindung bevorzugten Vinylchloridpolymeren gehören Vinylchloridhomopolymere
und -mischpolymere mit Vinylacetat und Vinylidenchlorid.
Die Mischungen gemäß der Erfindung enthalten etwa 5 bis 95 Gew.-% des Mischpolyesters, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Mischpolyester- und Vinylchloridpolymeren (ohne Berücksichtigung des Gewichtes von
herkömmlichen Zusatzstoffen, Weichmachern und Verarbeitungshilfsmitteln,
die naturgemäß bei den Mischungen gemäß der Erfindung Verwendung finden können).
Mischungen von steifen Vinylchloridpolymeren, die 5
bis 25 Mischpolyester einhalten, werden zur Verbesserung der Schlagzähigkeit und Verarbeitungseigenschaften
steifer Vinylpolymerisate bevorzugt. Mischungen mit einem Mischpolyester-Gehalt von etwa 10 bis 50%
werden zur Verbesserung der Eigenschaften von weichgestellten Vinylchloridpolymeren bevorzugt. Solche
Mischungen zeigen verbesserte Abriebfestigkeitsund Belastbat'keits-Eigenschaften und eignen sich für
Absätze. Mischungen von 30 bis 60% Mischpolyester
mit nichtweichgestellten Vinylchloridpolymeren, in ι ο denen der Mischpolyester als Weichmacher für das
Vinylchloridpolymere wirkt, eignen sich besonders für Bezugs- und Polsterzwecke, Einsatz im Automobil-Innenraum,
Folie für Nahrungsmittelverpackung, Wand- und Bodenbelag. Draht- und Kabelbeschichtungen und
dergleichen. Diese Mischungen haben eine gute Niedertemperatur-Flexibilität und eignen sich für den
Einsatz bei hohen Temperaturen. Der Mischpolyester zeigt in diesen Mischungen eine bleibende Natur und ist
extraktions-, auswanderungs- und alterungsbeständig. Mischungen mit einem Mischpolyester-Gehalt von etwa
60 bis 90% werden zur Versteifung und zur Verbesserung der Trittfestigkeit und in verschiedenen Fällen
Reißfestigkeit der Mischpolyester unter Aufrechterhaltung einer brauchbaren Abriebfestigkeit bevorzugt Die
mischpolyesterreichen Mischungen erweisen sich beim Einsatz zur Schuhbesohlung, für formgepreßte Reifen,
Drahtbeschichtungen und beschichtete bzw. kaschierte Gewebe und dergleichen als wirtschaftlich.
Zur Erzielung bester Ergebnisse muß man bei der Herstellung der Mischungen gemäß der Erfindung die
Komponenten gründlich und gleichmäßig mischen, da sonst Eigenschaftsunterschiede in örtlichen Bereichen
auftreten.
Zur Herstellung der Massen kann man die Komponenten auf eine zu ihrer Erweichung genügende
Temperatur erhitzen und bis zur Bildung einer gleichmäßigen Mischung bewegen. Die zur Erweichung
oder zum Schmelzen von Komponenten erforderliche Temperatur hängt von dem jeweiligen Mischpolyester-
und Vinylchlorid-Polymeren ab, liegt aber im allgemeinen
im Bereich von 150 bis 215°G Im allgemeinen arbeitet man vorzugsweise bei der niedrigsten Temperatur,
die einen wirkungsvollen Einsatz des verfügbaren Mischprinzips erlaubt Wenn gewünscht, kann man
Lösungsmittel oder Weichmacher einsetzen, um das Mischen des Mischpolyesters mit dem Vinylchloridpolymeren
bei niedrigeren Temperaturen zu unterstützen oder die Mischtemperatur von über etwa 215° C
schmelzenden Mischpolyestern zu erniedrigen. Zu geeigneten Mischvorrichtungen gehören beheizte
Kautschukmahlwerke, Innenmischer (Banbury-Mischer) und Doppelzylinder-Extruder oder Einschnecken-Extruder
mit einem Schnecken-Mischansatz. Eine besonders bequeme Methode zur Herstellung der Massen
besteht darin, ein feines Pulver des Vinylchloridpolymeren mit einem feinen Pulver des Mischpolyesters zu
vermischen und das Vinylchloridpolymere dem Mischpolyester im Zylinder eines Extruders oder einer
Spritzgießmaschine zu dem Zeitpunkt einzuverleiben, m> zu dem mit dem Mischpolyester StrangpreB- oder
Formlinge gebildet werden. Man kann auch bequem das Vinylchloridpolymere zu dem geschmolzenen Mischpolyester
unmittelbar nach vollständiger Polykondensation bei der Mischpolyesterherstellung hinzugeben. Die
Mischungen lassen sich auch herstellen, indem man Latizes oder Pulverdispersionen mit Mischpolyester-Dispersionen
vermengt Solche Mischungen sind bei Verfahren anwendbar, die normalerweise bei Latizes
oder Dispersionen Anwendung finden. Zur Erzielung einer maximalen Verbesserung der Eigenschaften ist
gewöhnlich ein Plastifizieren bzw. Fluxen der Mischung während der Bearbeitung notwendig.
Die Strangpressung von Mischungen gemäß der Erfindung ergibt auch Vorteile gegenüber dem Einsatz
von polymeren Weichmachern, wie thermoplastischen Urethanen. Zunächst erlaubt die ausgezeichnete
Schmelzbeständigkeit der segmentierten Mischpolyester ein Arbeiten in einem breiteren Bereich von
Strangpreßtemperaturen. Zweitens neigt die extrudierte Mischung wenig dazu, an hochpolierten, verchromten
Walzen für Fellbildung und Kalandrierung zu haften (während thermoplastische Urethane bekanntlich an
hochpolierten Oberflächen stark kleben). Drittens gestattet bei den höheren Anteilen an segmentiertem
Mischpolyester (ca. 50 bis 95%) die ausgezeichnete Schmelzbeständigkeit und geringe Schmelzviskosität
den Einsatz von Strangpreßschnecken mit höherem Verdichtungsverhältnis, was höhere Schneckendrehzahlen
und Ausstöße ohne unerwünschte Erhöhung der Schmelztemperatur erlaubt.
Über diese Verarbeitungsvorteile hinaus bieten die Mischungen gemäß der Erfindung, wie schon erwähnt,
Vorteile bezüglich der Eigenschaften, wie verbesserte Abriebfestigkeit, Schlagfestigkeit und Niedertemperatur-Eigenschafter..
Die Mischungen gemäß der Erfindung sind im wesentlichen nach allen Verfahren verarbeitbar, die für
Thermoplasten allgemein Anwendung gefunden haben, und bieten in vielen Fällen gegenüber konkurrierenden
thermoplastischen Stoffen wesentliche verarbeitungstechnische Vorteile. Die Mischungen können durch
Spritzgießen, Formpressen, Preßspritzen und Blasen zu elastischen Formkörpern (wie Reifen) verformt werden,
die, wenn gewünscht, auch Einlagen enthalten können, wobei engen Toleranzen genügt werden kann.
So lassen sie sich leicht zu Folien (Blasfolien wie auch anderen), Rohren und Schläuchen und anderen Formen
auch verwickelten Querschnitts extrudieren, und ebenso ist die Querkopf-Extrudierung zu Hüllen für Schläuche,
Drähte, Kabel und andere Substrate durchführbar. Sie lassen sich auch leicht zur Bildung von Folien und
Bahnmaterial oder Erzeugung kaschierter Gewebe und nichtgewebter Stoffe und anderer Stoffe und Materialien
kalandern.
In feinteiliger Form bieten die Mischungen gemäß der
Erfindung auch bei Arbeitsweisen Vorteile, bei denen gepulverte Thermoplasten Anwendung finden. Darüber
hinaus sind sie auch in Krumenform verwendbar. Die Fließeigenschaften der Mischungen erleichtern
Schmelzbindemethoden, wie das Rotationspressen (einwie zweiachsig), die Pastenverarbeitung zu Hohlkörpern
in Gießformen und die Schleudergußformung, wie auch Pulverbeschichtungstechniken, wie in der Wirbelschicht,
durch elektrostatisches Spritzen, durch Flammspritzen, durch Beflocken, durch Fließpulverbeschichtung,
durch Beschichtung in einer Teilchenwolke und nach der »Heat-Fused«-Technik (bei flexiblen Substraten).
Mit Dispersionen der Vinylchloridpolymerisat-Mischpolyester-Mischungen hergestellte Piastisole eignen
sich für Oberflächenbeschichtung, beschichtete Gewebe und dergleichen und Schaumstoffe.
Die Eigenschaften dieser Mischungen bieten Vorteile für den Einsatz auch bei bestimmten Beschichtungs- und
Klebtechniken, wie dem Tauch-, Transfer-, Walzen- und Rakelauftrag und bei Arbeitsweisen für heißschmelzen-
de Klebstoffe. Die gleichen Vorteile sind ausnutzbar bei verschiedenen Verbindungs- und Laminierarbeiten, wie
der Warmwalz-, Bahn- und Flammlaminierung, wie auch bei anderen Thermoplast-Heißsiegel- bzw. -Warmschweiß-Methoden.
Alle Teil-, Verhältnis- und Prozentangaben beziehen sich, wenn nicht anders gesagt, hier auf das Gewicht. Die
folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Mischpolyester A wurde durch Umesterung von 4,53 Mol Dimethylterephthalat (nachfolgend kurz DMT),
1,27 Mol Dimethylisophthalat (nachfolgend kurz DMI),
1,0 Mol Polytetramethylenätherglykol mit einem Zah- is
lendurchschnitt-Molekulargewicht von etwa 980 (nachfolgend kurz PTMEG-980) und überschüssigem 1,4-Butandiol in Gegenwart eines Tetrabutyltitanat/Magnesiumacetat-Katalysators und eines Stabilisators (sym-Di-/3-naphthyl-phenylendiamin oder lr3,5-Trimethyl-2,4,6-
tri-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl)-benzol) hergestellt Die Umesterung wurde bei Atmosphärendruck bis
auf eine Endtemperatur von 220° C durchgeführt Auf die Umesterung folgte eine Polykondensation von etwa
90 Min. Dauer bei 250° C und etwa 1 Torr. Bei höheren 2r>
Drücken erhält man ein Produkt niedrigerer inhärenter Viskosität, aber eine höhere Bildungsgeschwindigkeit
Drücke von unter etwa 5 Torr erlauben ein bequemes Arbeiten. Das anfallende Polymere hatte eine inhärente
Viskosität von etwa 1,45 bis 1,55. jo
Mischpolyester B wurde durch Umesterung von 3,5 Mol DMT, 1 Mol PTMEG-980 und überschüssigem
1,4-Butandiol unter Anwendung der Umesterungs- und
Polykondensationsbedingungen und des Katalysators und des Stabilisators durchgeführt, die oben für die
Herstellung von Mischpolyester A beschrieben sind. Mischpolyester B hatte eine inhärente Viskosität von
etwa 13.
Mischpolyester C wurde durch Umesterung von 7,85 Mol DMT, 1 Mol PTMEG-980 und überschüssigem
1,4-Butandiol unter Anwendung der Umesterungs- und Polykondensationsbedingungen und des Katalysators
hergestellt, die oben für die Herstellung von Mischpolyester A beschrieben sind. Mischpolyester C hatte eine
inhärente Viskosität von etwa 1,45.
Die inhärente Viskosität der oben beschriebenen Mischpolyester wurde bei 30°C und bei einer Konzentration von 0,5 g/100 ml in einem Mischlösungsmittel
aus 60 Teilen flüssigem Phenol (90% Phenol, 10% Wasser) und 40 Teilen 1,1,2-Trichloräthan bestimmt
Bei der Bestimmung der Eigenschaften der in den folgenden Beispielen hergestellten Polymeren sind
folgende ASTM-Prüfnormen angewandt worden:
Eigenschaft | ASTM-Norm |
Modul bei 100% Dehnung, M]uo | D412 |
Modul bei 300% Dehnung, M300 | D4I2 |
Zugfestigkeit beim Bruch, T8 | D412 |
Bruchdehnung, % | D412 |
Reißfestigkeit | D470 |
Härte, Shore D | D1484 |
NBS-Abriebindex | D1630 |
Izod-Import-Kerbschlagzähigkeit | D256 |
Beispiel 1 |
Es wurden vier Polymermischungen mit der Zusammensetzung und den Eigenschaften gemäß der Tabelle
hergestellt, die zum Vergleich auch Eigenschaften der in
den Mischungen enthaltenen Polymeren nennt Mischpolyester A enthaltende Mischungen wurden durch
10 Min. Mahlen auf einem beheizten Kautschukmahlwerk bei etwa 165° C und Mischpolyester C enthaltende
in der gleichen Weise bei einer Mahlwerk-Temperatur von 185° C hergestellt Durch Formpressen bei Temperaturen, die ungefähr den für das Mahlen benötigten
Werten entsprachen, wurden Platten von 13 mm Dicke
zur Bestimmung der physikalischen Eigenschaften hergestellt
Als Vinylchlorid-Homopolymeres wurde ein Polyvinylchlorid eingesetzt das mit Gleitmitteln, Stabilisatoren und Pigmenten aufgemischt war und ein spezifisches
Gewicht von 1,40 und einen Zugmodul von 21 092 kg/cm* hatte.
Polymermischung oder Kontrollprobe | I-B | I-C | I-D | 1-E | 1-F | 1-G | |
1-A | |||||||
Komponente | 67 | 50 | 100 | 67 | 50 | - | |
Vinylchlorid-Homopolymeres | - | 33 | 50 | - | - | - | - |
Mischpolyester A | 100 | - | - | - | 33 | 50 | 100 |
Mischpolyester C | - | ||||||
Eigenschaften: | 359,3 | 363,1 | 576,5 | 379,7 | 356,8 | 441,2 | |
Zugfestigkeit, kg/cm2 | 414,8 | 290 | 370 | 35 | 250 | 335 | 730 |
Bruchdehnung, % | 805 | 182,8 | 123,4 | - | 216,5 | 162,8 | 158,2 |
Modul, 100 %, kg/cm2 | 65,0 | 522 | 410 | 275 | 1275 | 1275 | 3540 |
NBS-Abriebindex | 800 | 72 | 57 | 83 | 73 | 70 | 55 |
Shorte-Härte D | 40 |
Der Zusatz der Mischpolyester zu dem Vinylchlorid-Homopolymeren erteilt dem letzteren, wie in den
starken Erhöhungen der Bruchdehnung zum Ausdruck kommt, einen elastomeren Charakter. Gleichzeitig
nimmt die Abriebbeständigkeit des Polyvinylchlorids deutlich zu.
10 Teile Mischpolyester A wurden mit 100 Teilen eines Vüiylchlorid-Homopolymeren (spezifisches Gewicht 1,4; inhärente Viskosität bestimmt nach ASTM-Prüfnorm D-1243,-60, Methode A, 1,11; Zugmodul
21 092 kg/cm2) und 3 Teilen Dibutylzinndilauryimercap
tid-Stabilisator durch 10 Min. Mischen auf einem Kautschukmahlwerk bei etwa 165° C vermengt. Die
Izod-Kerbschlagzähigkeit betrug 0,103 kg-m/cm im
Vergleich mit 0,022 kg · m/cm bei dem einfachen Vitiylchiorid-Homopolymeren.
Beim Ersatz des Vinylchlorid-Homopolymeren durch ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymeres (14% Vinylacetat-Anteil) mit einem Zugmodul von 9140 kg/cm2
betrug die Izod-Kerbschlagzähigkeii 0,M2kg · m/cm
im Vergleich zu 0,038 kg · m/cm bei dem einfachen Mischpolymeren.
Die Izod-Schlagzähigkeit dieser Mischungen bei
— 40°C ist mindestens doppeil so hoch wie bei den
entsprechenden einfachen Vinylchloridpolymeren. Die Mischungen zeigen auch eine niedrigere Sprödigkeitstemperatur als die einfachen Vinylchloridpolymeren.
Die Shore-D-Härte dieser Mischungen gleicht im wesentlicher, demjenigen der nicht in Mischung vorliegenden Vinylchloridpolymeren.
Durch Mahlen bei 155 bis 165°C wurde eine Mischung von 8 Teilen des in Beispiel 1 verwendeten
Vinylchlorid-Homopolymeren, 4 Teilen Mischpolyester A und 3 Teilen Dioctylphthalat hergestellt Die
Mischung, die 20% Weichmacher enthielt, hatte einen N BS-Abriebindex von 960. Eine Mischung von 4 Teilen
des Vinylchlorid-Homopolymeren und 1 Teil Diociylphthalat zeigte einen NBS-Abriebindex von nur 515.
Durch 10 Min. Mahlen auf einem Kautschukmahlwerk bei etwa 165°C wurde eine Mischung von 10
Teilen eines Vinylchlorid/Vinylacetat-Mischpolymeren (14% Vinylacetat-Anteil) mit einem spezifischen Gewich-: von 136 und einem Zugmodu! von 10 546 kg/cm2,
100 Teilen Mischpolyester B und 3 Teilen eines handelsüblichen Triarylphosphit-Mischstabilisators hergestellt. Die anfallende Mischung war optisch klar und
durchsichtig. In Abwesenheit des Vinylmischpolymeren andererseits erweist sich Mischpolyester B in Form
einer 1,9 mm dicken Folie als so trübe, daß er nahezu undurchsichtig ist.
Die Mischung hatte folgende physikalischen Eigenschaften:
Modul, 100%, kg/cm? | 74,5 |
Modul, 300%, kg/cm2 | 94,9 |
Bruchdehnung. % | 800 |
Zugfestigkeit, kg/cm2 | 154,7 |
Weiterreißfestigkeit, kg/cm | 25,9 |
pli | 145 |
Wie die abgetragene Materialmenge und die sich ergebende »Ratter«-Marken beim Hinwegziehen einer
Klinge über Folien aus der Mischung und aus dem Kontrolimischpolyester zeigen, hat die Mischung eine
wesentlich bessere Trittfestigkeit als der einfache Mischpolyester B.
lymere für die Mischungen gemäß der Erfindung sind:
Mischpolyester, erhalten durch Umesterung von etwa 4,5 Möl Dimethylterephthalat, 1,3 Mol Dimethylisophthalat, 1 Mol Polytetramethylenglykol mit einem
Zahlendurchschnitt-Molekulargewicht von etwa 980
und überschüssigem 1,4-Butandiol in Gegenwart eines
Katalysators und eines Stabilisators und Polykondensation des anfallenden Reaktionsprodukts bei etwa 250° C.
Mischpolyester, erhalten durch Umesterung von etwa 3,5 Mol Dimethylterephthalat, 1 Mol Polytetramethy
lenätherglykol mit einem Zahlendurchschnitt-Moleku
largewicht von etwa 980 und überschüssigem 1,4-Butandiol in Gegenwart eines Katalysators und eines
Stabilisators und Polykondensation des anfallenden Reaktionsprodukts bei etwa 2500C.
Mischpolyester, erhalten durch Umesterung von etwa 7,9 Mol Dimethylterephthalat, etwa 1 Mol Polytetramethylenätherglykol mit einem Zahlendurchschnitt-Molekulargewicht von etwa 980 und überschüssigem
1,4-Butandiol in Gegenwart eines Katalysators und
eines Stabilisators und Polykondensation des anfallenden Reaktionsprodukts bei etwa 2500C.
Claims (3)
1. Gleichmäßige Mischung aus A) 5 bis 95 Gew.-°/o
Vmylchloridpolymeren und B) 95 bis 5 Gew.-% thermoplastischen, se^mentierten Mischpolyestern,
die langkettige Estereinheiten aus mindestens einem langkettigen Giykol und mindestens einer Dicarbonsäure mit einem Molekulargewicht unter 300,
kiirzketbge Estereinheiten aus mindestens einem
Diol mit einem Molekulargewicht unter 250 und mindestens einer Dicarbonsäure mit einem Molekulargewicht unter 300 enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß der thermoplastische, segmentierte Mischpolyester elastomer ist und
1. 30 bis 65 Gew.-% langkettige Estereinheiten aus mindestens einem langkettigen Giykol mit
einem Molekulargewicht von 600 bis 6000 und mindestens einer Dicarbonsäure mit einem
Molekulargewicht von unter 300 und
2. 70 bis 35 Gew.-% der kurzkettigen Estereinheiten enthält
2. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das langkettige Giykol Poly-(tetramethylenoxkQ-grykol ist
3. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie nichtweichgestelltes Vinylchloridpolymeres enthält und 30 bis 60 Gew.-% Mischpolyester.
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