DE2224037B2 - Schädlingsbekämpfungsmittel zum Aufsprühen auf das Blattwerk von Pflanzen - Google Patents
Schädlingsbekämpfungsmittel zum Aufsprühen auf das Blattwerk von PflanzenInfo
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Description
5— 1OgSiO2,
4—9 g R2O3, d. s. Oxyde dreiwertiger Metalle,
wie Eisen, Aluminium und Mangan,
2—6 g Calciumionen, berechnet als Oxyd,
1 —5 g Magnesiumionen, berechnet als Oxyd,
3,5—7,5 g Schwefel,berechnet als Sulfat,
0,5—3 g Gesamteisenionen, berechnet als
Fe2O3, und
2—6 g Kaliumionen
enthält, wobei der pH-Wert der Lösung 10—13
beträgt
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung pro Liter Wasser 7—8 g SiO2
enthält
3. Mittel nach den Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung pro Liter Wasser
6 - 8 g an Oxyden dreiwertiger Metalle enthält
4. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischung pro Liter Wasser 3,5—4,5 g Calciumionen,
berechnet als CaO enthält
5. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischung pro Liter Wasser 2,5—4 g Magnesiumionen, berechnet als MgO, enthält
6. Mittel nach einem der mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß die Mischung
pro Liter Wasser 4,5—7 g Schwefel, berechnet als
Sulfat, enthält
7. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischung pro Liter Wasser 1 —2 g Gesamteisenionen, berechnet als FE2O3, enthält
8. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischung pro Liter Wasser 3—5 g Kaliumionen enthält
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schädlingsbekämpfungsmittel zum Aufsprühen auf das Blattwerk von
Pflanzen auf der Basis einer wäßrigen Mischung von anorganischen Salzen.
In den letzten Jahren hat man in der Landwirtschaft eine Vielzahl organischer Pflanzenschutzmittel angewendet
und das in immer größerem Ausmaß und in letzter Zeit hat sich dabei herausgestellt, daß die als
Pflanzenschutzmittel sehr gut wirksamen organischen Verbindungen Gifte sind, welche meist bis zur Ernte auf
den Pflanzen haften bleiben und auch in die Zellen der Kulturpflanzen von Obst und Gemüse kommen,
wodurch diese Stoffe in den Organismus des Menschen und der Tiere gelangen und dort als Gifte zu
Erkrankungen führen können. Der menschliche Organismus kann die Gifte nicht mehr ausscheiden und
Herz-, Leber-, Nieren- und Gallenleiden sind Folgen der Ein wfäteres Problem ist bei den organischen
Schädlingsbekämpfungsmitteln die mit der Zeit auftretende Resistenz der Mikroorganismen gegen die
organischen Substanzen, und es ergab sich immer wieder die Notwendigkeit, neue Mittel zu finden, die
gegenüber früher angewendete organische Verbindungen resistenten Mutanten aktiv sind.
Ein weiterer Nachteil der bisher bekannten Schädlingsbekämpfungsmittel
ist die Notwendigkeit, bei der Aufbringung weitere organische, als Gift im Organismus
nicht abbaubare Verbindungen als Haftmittel, Emulgatoren,
Netzmittel und Stabilisatoren für die Schädlingsbekämpfungsmittel zu verwenden.
Um die Gefahr einer Vergiftung als Folge der
Um die Gefahr einer Vergiftung als Folge der
is Pflanzenschutzmittel auszuschließen, ist man in jüngster
Zeit bestrebt, entweder völlig ungiftige Mittel zur Schädlingsbekämpfung oder solche Mittel zu finden, die
vollkommen vom menschlichen und tierischen Organismus abgebaut werden können; so sind funguzide Mittel
(DE-AS 1035 395) bekannt, die als wirksame Komponente
dreiwertig positive Aluminiumionen liefernde Aluminiumverbindungen enthalten. Wesentlich ist hierbei,
daß das Aluminium nicht in das unlösliche Hydroxyd überführt wird, sondern als dreiwertiges Aluminiumion
in Lösung bleibt In der vorgenannten DE-AS wird die Verwendung von Aluminiumverbindungen im alkalischen
Milieu als Pflanzenschutzmittel ausdrücklich als wenig wirksam bezeichnet Aus diesem Grunde kann die
Erfindung aus der DE-AS nicht dem Durchschnittsfachmann nahegelegt sein, da er erst das ihm vermittelte
Vorurteil Oberwinden mußte, um zu der Erfindung zu gelangen.
Ein anderes bekanntes Pflanzenschutzmittel (DE-AS 10 52 162) enthält schwer lösliche Kupferverbindungen
in Verein mit geringen Mengen schwer löslicher Nickeloder Mangansalze oder Chromate. Diesem Pflanzenschutzmittel
haftet der Nachteil an, daß die Verwendung teuerer Kupferverbindungen notwendig ist, und daß
darüber hinaus, wie sich aus den angegebenen Beispielen zeigt, Netz- und Emulgiermittel, sowie Haft-
und Inertstoffe in erheblichen Mengen zugesetzt werden müssen. Schon wegen der Tatsache, daß in dem
erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel keine Kupferverbindungen und auch keine organischen
Verbindungen enthalten sind, kann die Erfindung aus dieser Vorveröffentlichung nicht nahegelegt sein. In der
Vorveröffentlichung »Die Mühle«, 152, Seiten 627 und 628, werden pulverförmige Bekämpfungsmittel gegen
Getreideschädlinge in ihrer Wirksamkeit untersucht Hierbei sind auch die Wirkungen einzelner Verbindungen,
nämlich SiO2, Al2O3, Fe2O3 und Mn2O3, jeweils für
sich hinsichtlich ihrer Wirksamkeit untersucht worden. Diese Mittel sind in Pulverform auf die zu behandelnden
Pflanzen aufzubringen. Einheitliche Ergebnisse sind aus dieser Vorveröffentlichung nicht zu gewinnen; so zeigt
beispielsweise Aluminiumoxyd sowohl schlechte als auch gute Wirkung. Außerdem wird in der Vorveröffentlichung
die Auffassung vertreten, daß es weniger auf die chemische Zusammensetzung als vielmehr auf die
physikalische Beschaffenheit der Bekämpfungsmittel ankommt Dem Durchschnittsfachmann können aus
dieser Vorveröffentlichung keine Hinweise gegeben werden für ein Schädlingsbekämpfungsmittel, das aus
einer wäßrigen, durch Besprühen auf die Pflanzen aufzubringenden Mischung von anorganischen Salzen
besteht
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schädlingsbekämpfungsmittel zum Aufsprühen auf das
Blattwerk von Pflanzen auf der Basis einer wäßrigen
Mischung von anorganischen Salzen zu schaffen, das aus
preiswerten zur Verfugung stehenden Materialien besteht, und das nicht auf bestimmte Verwendungszwecke
beschränkt ist, sondern eine zuverlässige Bekämpfung einer Vielzahl von Schädlingen und
Erkrankungen der Pflanzen erlaubt, ohne daß die den bekannten allgemein verwendbaren Bekämpfungsmitteln
anhaftenden Nachteile in Erscheinung treten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Mischung pro Liter Wasser 5—10 g SiO2= 4—9 g
R2O3, ds.Ooyde dreiwertiger Metalle, wie Eisen,
Aluminium uad Mangan, 2—6 g Calciumionen, berechnet
als Oxyd, 1—5 g Magnesiumionen, berechnet als
Oxyd, 3,5—7,5 g Schwefel, berechnet als Sulfat, 0,5—3 g
Gesamteisenionen, berechnet als Fe2O3 und 2—6 g
Kaliumionen enthält, wobei der pH-Wert der Lösung
10-13beirägt
Weitere Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße Schädlingsbekämpfungsmittel kann in weitestem Sinne zur Bekämpfung von
Schädlingen in der Landwirtschaft verwendet werden. Zu den Schädlingen, die durch das erfindungsgemäße
Mittel bekämpft werden können, gehören insbesondere die Fungi und Insekten; jedoch können mit dem Mittel
auch Viruserkrankungen mit Erfolg bekämpft werden Zu den pflanzenschädigenden Insekten zählen insbesondere
die Reblaus, Blatt-, Blut- und Schildläuse, Rote Spinne, Heu- und Sauerwurm, die Nonne, Kiefernspanner,
Borkenkäfer, Kartoffelkäfer und dergleichen und auch die Pilzkrankheiten, wie Mehltau, Peronospora,
Phytophthora, Schneeschimmel, Haferflugbrand, Weizensteinbrand,
Kohlhernie und dergleichen.
Das erfindungsgemäße Schädlingsbekämpfungsmittel ist ein solches, das nicht nur an Qualität bezüglich der
Aktivität als Fungizid und Insektizid den bekannten organischen Mitteln, wie Chlordan, Diäthylphosphorsäure-o-p-nitrophenylester
(E-600), Diäthylnitrophenylthiophosphat (E-605), Hexachlorcyclohexan und
dergleichen in keiner Weise nachsteht, sondern auch darüber hinaus völlig ungiftig ist und gleichzeitig den
s Pflanzen nötige Aufbaustoffe zufuhrt
Als geeignete Sesquioxyde haben sich die Verbindungen der allgemeinen Formel
R2O3
erwiesen, wobei R ein Metall bedeutet, wie beispielsweise
Eisen, Aluminium, Mangan und dergleichen, das
typisch für die Bildung von Sesquioxyden ist.
Die angeführten Salze sind ohne Schwierigkeiten erhältlich und können mit Wasser vermischt werden und
stellen somit ein überaus billiges Pflanzenschutzmittel dar.
Die vorliegende Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
a, Beispiel
Es wurde eine wäßrige Mischung hergestellt, die 7,5 g/l Kieselsäure, 6 g/l Eisenoxyd (Fe2O3) und Aluminiumoxyd
(AIiO3), 4 g/l Calciumionen, 4 g/l Kaliumionen,
2,5 g Magnesiumionen als Magnesiumbxyd berechnet, 53 g Schwefel, berechnet als Sulfat und 0,6 g/l
Gesamteisenionen als Fe2O3 berechnet enthielt Der
pH-Wert der Lösung betrug 11,7 und die Dichte
1,123 g/cmJ. Von dieser wäßrigen Mischung wurde '/21
mit 101 Wasser weiter verdünnt
Die Lösung wurde anschließend auf eine von Schorf befallene Obstkultur und eine von falschem Mehltau
befallene Weinkultur in Abständen fünfmal mit einer üblichen Spritzpistole aufgespritzt Nach 14 Tagen
konnte man nicht nur feststellen, daß die behandelten Kulturen frei von Erkrankungen waren, sondern die
Blattbildung gefördert und das Aussehen und der Geschmack der Früchte verbessert wurden.
Claims (1)
1. Schädlingsbekämpfungsmittel zum Aufsprühen auf das Blattwerk von Pflanzen auf Basis einer
wäßrigen Mischung von anorganischen Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung
pro Liter Wasser
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT1084471A AT309140B (de) | 1971-12-17 | 1971-12-17 | Schädlingsbekämpfungsmittel |
DE2224037A DE2224037C3 (de) | 1971-12-17 | 1972-05-12 | Schädlingsbekämpfungsmittel zum Aufsprühen auf das Blattwerk von Pflanzen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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AT1084471A AT309140B (de) | 1971-12-17 | 1971-12-17 | Schädlingsbekämpfungsmittel |
DE2224037A DE2224037C3 (de) | 1971-12-17 | 1972-05-12 | Schädlingsbekämpfungsmittel zum Aufsprühen auf das Blattwerk von Pflanzen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2224037A1 DE2224037A1 (de) | 1973-06-28 |
DE2224037B2 true DE2224037B2 (de) | 1979-01-25 |
DE2224037C3 DE2224037C3 (de) | 1979-09-13 |
Family
ID=25606161
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2224037A Expired DE2224037C3 (de) | 1971-12-17 | 1972-05-12 | Schädlingsbekämpfungsmittel zum Aufsprühen auf das Blattwerk von Pflanzen |
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Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT309140B (de) |
DE (1) | DE2224037C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4322939A1 (de) * | 1993-07-09 | 1995-01-12 | Bad Koestritz Chemiewerk Gmbh | Mittel zur Abwehr von Umweltgiften und Pilzkrankheiten sowie zur Transpirationshemmung von Pflanzenteilen und Behandlungsverfahren |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ATE40263T1 (de) * | 1984-08-28 | 1989-02-15 | Dorfmann Bernhard | Mittel zur bekaempfung des waldsterbens. |
-
1971
- 1971-12-17 AT AT1084471A patent/AT309140B/de not_active IP Right Cessation
-
1972
- 1972-05-12 DE DE2224037A patent/DE2224037C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4322939A1 (de) * | 1993-07-09 | 1995-01-12 | Bad Koestritz Chemiewerk Gmbh | Mittel zur Abwehr von Umweltgiften und Pilzkrankheiten sowie zur Transpirationshemmung von Pflanzenteilen und Behandlungsverfahren |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2224037A1 (de) | 1973-06-28 |
DE2224037C3 (de) | 1979-09-13 |
AT309140B (de) | 1973-08-10 |
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