DE22199C - Neuerungen an Apparaten zur Uebertragung elektrischer Kraft - Google Patents
Neuerungen an Apparaten zur Uebertragung elektrischer KraftInfo
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02K—DYNAMO-ELECTRIC MACHINES
- H02K23/00—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors
- H02K23/40—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors characterised by the arrangement of the magnet circuits
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
COMPAGNIE ELECTRIQUE,
Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. Juli 1882 ab.
Die Mittel zur Uebertragung elektrischer Kräfte bestehen, wie bekannt, aus einem Elektricitätserzeuger,
einem Empfänger, oder elektrischen Motor, den den Erzeuger und Empfänger
verbindenden Kabeldrähten und aus einem Apparat zur Regulirung der Bewegung.
Vorliegende Neuerungen an Apparaten zur Uebertragung elektrischer Kraft beziehen sich:
1. auf eine neue Combination zum Zweck der Verhinderung einer allzugrofsen Geschwindigkeit
des elektrischen Motors und
2. auf neue Mittel zur Regulirung der Geschwindigkeit der elektrischen Motoren.
Fig. ι und 2 zeigen die Anordnung der Elektricitätserzeuger, und die Fig. 3 und 4 die
Anordnung der Motoren.
Bei den Generatoren schliefsen die Elektromagnete den Apparat vollständig von allen vier
Seiten ein und sind die Armaturen vielfach und symmetrisch angeordnet. Die Gramme'sche
Spule wird von zwei aufsenliegenden, kreuzartigen Gestellen getragen, die auf Traversen
ruhen, so dafs die Armatur rotiren kann.
Bei den Motoren sind die Elektromagnete aus einer Anzahl von Cylindern gebildet, die
mit dem einen Ende an einem Gestell sitzen und an dem anderen Ende sehr ausgedehnte
Polfiächen erhalten Das Gestell dient gleichzeitig als Lager für die Welle, die aufserdem
noch von einer mit den Polflächen verbundenen Bronceplatte getragen wird. Die Gramme'sche
Spule sitzt aufserhalb, damit der Commutator und seine Bürsten oder Stäbe leicht zugänglich
sind.
Die Contactbürstenhalter für den Motor und den elektrischen Generator bestehen je aus
einem biegsamen Plättchen«, Fig. 1, welches
den Bürstenträger b trägt und welches an einem um -die Achse d schwingenden Klötzchen c angelöthet
ist. Die Schrauben e und/ dienen zur Regulirung des Druckes der Bürsten gegen die
Commutatoren. Das Plättchen α kann auch starr sein; dann genügt die Elasticität der
Bürsten allein für eine sanfte Reibung auf dem Commutator.
Man kann auch zwei Motoren mit den Enden und mit einer einzigen Riemscheibe in der
Mitte zusammenstellen, die Zahl der Elektromagnete vermehren oder vermindern, einen
Generator als Motor benutzen und, umgekehrt, in der gleichen Uebertragungsvorrichtung den
in Fig. ι und 2 dargestellten Apparat als Motor und Generator benutzen; ebenso den in Fig. 3
und 4 dargestellten Apparat, und kann man an den beschriebenen Apparaten alle möglichen
Detailänderungen vornehmen, ohne das Princip der Construction abzuändern. Die Dimensionen
der Theile richten sich nach den zu übertragenden elektrischen Kräften. Statt die Spulen mit
Metalldraht oder Baumwollenbändern zu umwickeln, empfiehlt es sich, um sich gegen die
Wirkungen der. Centrifugalkraft zu schützen, die Spulen mit Hanf bindfaden zu versehen, und
wird diese Herstellungsweise ausdrücklich vorbehalten.
i. Um eine allzugrofse Geschwindigkeit des elektrischen Motors zu verhindern, ist eine vollständige
Neuerung zur Verwendung gebracht,
die darin besteht, dafs für den Elektricitätserzeuger
Körper verwendet werden, die nur schwach permanent magnetisch sind, wie
Schmiedeisen, weicher Stahl, schmiedbarer Gufs, Kobalt u. s. w., um Elektromagnetkerne, Polarmaturen
und in gewissen Fällen selbst die Rahmen und Querbalken der Maschine zu bilden, während für den elektrischen Motor für dieselben
oben genannten Theile Körper stark magnetischer Permanenz, wie Gufseisen, harter
und angelassener Stahl etc., zur Verwendung kommen.
Dieser Theil der Erfindung beruht auf folgender Beobachtung:
Wenn sich ein elektrischer Motor aus irgend einer Ursache, wie beispielsweise durch das
Herunterfallen des Treibriemens, beliebig schnell drehen kann, statt eine Arbeit zu überwinden,
so kann, wenn diese beschleunigte Umdrehungsgeschwindigkeit nicht rechtzeitig vermindert wird,
die Maschine gefährliche Geschwindigkeiten annehmen; in diesem Falle aber macht sich fast
in demselben Augenblick die Wirkung des Motors auf den Generator fühlbar und der
directe Strom wird sehr schwach.
Der schwache Strom kann dennoch zu einer aufsergewöhnlichen Geschwindigkeit des Motors
Anlafs geben, wenn nicht die magnetische Permanenz des Elektricitätserzeugers von geringer
und die des Motors von genügend grofser Intensität ist. Der Motor läuft dann langsamer
und nimmt eine normale Geschwindigkeit an, die manchmal unter diejenige sinkt, welche der
Motor im Betriebe hatte. Dieses Resultat ergiebt sich automatisch, ohne dafs es nöthig ist,
den Motor oder den Generator zu berühren, und richtet sich die von dem Generator aus der anfänglichen
Arbeitsquelle, entlehnte Stärke von selbst nach der nunmehr zu erzielenden Wirkung.
Diese Erscheinung ist um so bemerkenswerther, als der mit stärker magnetischer Permanenz
versehene Motor den Generator noch mehr influenzirt; mit einem Worte, es ist die Reaction
des Stromes auf sich selbst, wenn man so sagen darf, eine energischere.
2. Was die Regulirung der Geschwindigkeit der elektrischen Motoren anlangt, so kann der
zu diesem Zweck construirte Apparat mit der Hand, wie in Fig. 5, oder automatisch, wie in
Fig. 6, bewegt werden.
Die durch Hand bewegte Regulirvorrichtung besteht aus einem Commutator A und einem
Rheostaten B. Der Commutator besteht aus einer Platte von Holz oder anderem isolirenden
Material, auf welcher eine Anzahl Contactklötzchen hiknofqxyz befestigt sind. Das
erste Klötzchen h dient einfach als Klemmschraube, um einen der Generatorpole mit dem
Mittelpunkt des Commutators zu verbinden, während die Klötzchen i bis mit χ mit dem
Rheostaten B verbunden sind. Die drei letzten Klötzchen χ y ζ sind mit dem Motor verbunden,
wie dies durch die Figur dargestellt ist.
Der Contact N, welcher in den biegsamen Contact / ausläuft und von diesem in bekannter
Weise isolirt ist, hat nur den Zweck, die Contacte y und ζ unter sich zu verbinden, wenn
sich / in der in Fig. 5 dargestellten Lage befindet. In dieser Stellung durchläuft der Generatorstrom
alle einzelnen Widerstände des Rheostaten und wird der Motor, da er nur einen
geringen Zweigstrom empfängt, zum Stillstand gebracht, wobei die Klötzchen y und ζ mit
einander in Verbindung stehen. Es ergiebt sich hieraus, dafs, wenn ein zweiter Motor durch
denselben Generator betrieben würde, jener nicht von dem ersten beeinfiufst wird, dessen
Wirkung auf den Generator gleich Null ist. In jeder anderen Stellung des Contactes / geht
der gesammte Strom durch den Motor.
Je nach der gewünschten Geschwindigkeit schaltet man Widerstände in den Stromkreis
ein, indem man das Klötzchen m des Contactes / auf eines der Klötzchen ikno p q χ niederdrückt.
Der automatische Regulator, Fig. 6, hat ebenfalls den Zweck, in den elektrischen Stromkreis
einen mehr oder minder grofsen Widerstand einzuschalten, um die Veränderungen in der
vom Motor ausgeübten Arbeit auszugleichen. Er besteht aus einem in den Stromkreis eingeschalteten
' Solenoid E, das auf einen Eisenstab F wirkt. Zwei Spiralfedern R R dienen
zur Ausgleichung gegen die Wirkung des Solenoids.
Vermindert sich die widerstehende Arbeit, so nimmt die Motorengeschwindigkeit zu, die Intensität
des Stromes nimmt ab, die Federn kommen zur Wirkung und der Metallstab schaltet durch
seine Verrückung einen Widerstand in den Stromkreis ein, was entweder durch Anbringung
einer Gruppe kleiner Quecksilberbäder CCC, wie in der Zeichnung angenommen ist, oder
durch Einschaltung eines Commutators in Verbindung mit einem Rheostaten D geschehen
kann.
Nimmt die zu überwindende Arbeit zu, so erfährt zunächst die Geschwindigkeit des Motors
eine Verzögerung, durch welche der Widerstand verringert und der Strom vermehrt wird; der
Magnetismus des Solenoids überwiegt sodann die Federwirkung und die Stange schaltet aus
dem Stromkreise die überflüssigen Widerstände aus. Verwendet man bis zu verschiedenen
Höhen mit Quecksilber angefüllte Näpfchen, so kann die Armatur F mit auf einem Querträger
sitzenden Tauchern gleicher Gröfse versehen sein, um den gewünschten Zweck zu erreichen;
es können aber auch die Stäbe von verschiedener Länge in die Bäder gleichen,
Niveaus tauchen, Fig. 6, oder man kann auch nur ein Bad mit mehreren Tauchern oder auch
nur einen Taucher verwenden, der das Queck-
silber nach und nach mit einer Anzahl Stäbchen ungleicher Länge in Contact bringt.
Durch diesen automatischen Vorgang kann man dieselben Wirkungen wie mit dem auf den
Rheostaten wirkenden Commutator der Fig. 5 erzielen.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:ι . In einer Anlage zur Uebertragung elektrischer Kraft die Herstellung der Elektricitätsgeneratoren aus Körpern, die nur schwach permanent magnetisch sind, und der elektrischen Motoren aus Körpern, die stark permanent magnetisch sind, zum Zweck der Verhinderung des Eintrittes schädlicher Geschwindigkeiten in den elektrischen Motoren.
Die in Fig. 6 dargestellte Anordnung einer automatisch wirkenden Regulirvorrichtung in Verbindung mit dem Rheostaten und mit den angegebenen Modificationen bezüglich der verschiedenen Niveauhöhen in den Quecksilberbädern oder der verschiedenen Längen der Taucherstäbe.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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