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Bei der Planung von Walzwerken großer Leistungen zur Herstellung von
stabförmigem Walzgut ist außer der eigentlichen Walzstraße der nachfolgenden Adjustage
Beachtung zu schenken. Die in modernen Walzstraßen erzeugten Mengen an Walzgut müssen
in der Adjustage verarbeitet werden. Die Entwicklung der Walzwerke führte in den
vergangenen Jahren zu höheren Walzgeschwindigkeiten. In den Adjustagen falzen daher
steigende Mengen an Walzgut an. Die Adjustagen haben in ihrer Leistungsfähigkeit
keine Erhöhung erfahren und sind dadurch zum Engpaß für den Materialfluß geworden.
Die Forderung, immer größere Walzproduktionen in Adjustagen im Fluß zu verarbeiten,
zwingt dazu, t rationellere Lösungen zu finden. Während die Walzstraßen selbst weitestgehend
automatisiert werden konnten, ist bei den Adjustagen immer noch ein hoher Aufwand
an Personal erforderlich.
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Es ist schon vorgeschlagen worden, in vollen Kühlbettlängen zu richten,
die Richtgeschwindigkeiten nach dem Einführen der Profil-Walzstäbe zu steigern und
die Profil-Walzstäbe in Gruppen durch Kaltscheren zu unterteilen. Hierbei können
meist die nachfolgenden Einrichtungen, d.h. die Kaltscheren, die Bündelstation und
die Stapelvorrichtung der hohen Produktion nicht folgen.
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In diesem Zusammenhang ist es auch bekannt, für ein Feinstahlwalzwerk
im Anschluß an ein Kühlbett Richtmaschinen aufzustellen und dem Richtvorgang das
Schneiden in der Bewegung auf Spezialscheren folgen zu lassen.
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Aber auch hier entstehen durch die Leistung des Walzwerkes, durch
die verlangte hohe Richtgeschwindigkeit und durch zwei parallel arbeitende Richt-
und Schneidaggregate Schwierigkeiten in der Adjustage.
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Ein anderer bekannter Vorschlag geht dahin, Profil-Walzstäbe hinter
dem Kühlbett auf der Kalt schere in mehrfache Kommissionslängen zu unterteilen,
geordnet seitwärts über ein Lager der Richtmaschine zuzuführen und anschließend
zu richten. ueber ein weiteres Lager gelangen die Stäbe eu einer zweiten Schere,
der eine Stapelvorrichtung und/Bündelvorrichtung zugeordnet sind. Zwar lassen sich
einige Arbeitsgänge mechanisieren, jedoch geschieht das Zuordnen des Richtguts zur
Richtmaschine und zur Kaltachere sowie das Bündeln nach wie vor von Hand. Auch diese
Adjustage-Einflchtung ist somit für eine hohe Produktion nicht geeignet. Vor allen
Dingen ermangelt es einer derartigen Einrichtung der notwendigen Schnelligkeit des
Materialflusses. Eine Erhöhung der Durchsatzleistung durch die Adjustage könnte
dadurch erzielt werden, indem zwei Kühlbetten mit zwei getrennten Mjustage-Einrichtungen
angeordnet werden.
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Diese Lösung bedingt wiederum eine Erhöhung des Aufwandes und somit
der Investitionskosten.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein geeignetes
Adjustage-Verfahren zu finden, das durch bessere Ausnutzung von Maschineneinheiten,
also ohne erhöhten Maschinenaufwand, dem hohen Materialdurchsatz gerecht werden
kann. Ziel der Erfindung ist es dabei, das Walzgut den Kundenwünschen entsprechend
während des Materialflusses zu unterteilen und in Paketen zusammenzufassen, die
am Ende der Adjustagestrecke gebildet werden.
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Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, daß vor dem Trennen in
Kommissionslängen Schichten von sich auf ihrer ICühlbettlänge quer zur Rollgangslängsachse
berührenden Walzstäben gebildet und eine Schicht während des Vorstoßens fluchtend
geführt und in die Trennatellungen bis zu einem Mehrfachlängen-Vorstoß bewegt wird,
und
daß jeweils nach der auf dem Kühlbett gemessenen tatsächlichen Länge eines Einzelstabes
ein diesem zugeordneter Vorstoß nach einem vorgegebenen Adåustage-Programm entweder
hinter einer ersten Trennvorrichtung und/oder hinter nachfolgenden Trennvorrichtungen
zum Zurückhalten des ausgewählten Stabes eingeschaltet und vor dem Trennen wieder
ausgeschaltet wird, derart, daß vor der Restlängen-Trennvorrichtung mit voller Ausnutzung
der Fertiglangen-Trennvorrichtung gefahren wird und in der Restlängen-Trennvorrichtung
aus ein und derselben Schicht nur noch solche Walzstäbe geschnitten werden,- deren
Länge einem Vielfachen der nächstkommenden Kommissionslange entspricht, und daß
während des Durchfließens der Walzstäbe durch die Adjustage die vor dem Trennen
gebildete Walzstab-Schicht bis hinter die letzte Trennvorrichtung zusammengehalten
wird. Diese Arbeitsweise gewährleistet eine bessere Ausnutzung von Maschineneinheiten
und einen höheren Materialdurchsatz als bisher.
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Das Ergebnis eines höheren Durchsatzes an Walzgut wird insbesondere
deshalb erzielt, weil die Erfindung das Festhalten von ausgewählten Stäben gestattet.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine Ermäßigung der Anzahl von Kaltsägen
eintritt. Außerdem wird vermieden, das Unterteilen der im Paket liegenden Walzgutstäbe
von unterschiedlicher Kühlbettlänge auf Schätzwerten aufbauen zu müssen. Auf grund
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dabei ein bisheriger Abfall in der Größenordnung
von 5 bis 10 % wesentlich herabgesetzt, so daß sich erhebliche Einsparungen des
bisherigen Schrottanteils ergeben. Auch hierdurch wird die durch die Adjustage gesetzte
Walzgutmenge relativ erhöht.
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Die Länge eines einzelnen Walzstabes liegt praktisch erst nach Austreten
des betreffenden Stabes aus der Walzstraße fest. Der Walzstab befindet sich dann
auf dem Kühlbett. Es ist nun ein Vorteil der Erfindung, daß bevorzugte Walzstablängen,
die auch noch vom Verbraucher später günstig aufgeteilt werden können, an jener
Stelle in der Adjustagen-Strecke unterteilt werden, die eine optimale Ausnutzung
der zugrunde gelegten Kühlbett-Länge gestattet. So ist nach einer abgewandelten
Verfahrensmaßnahme vorgesehen, daß an der Restlängen-Trennvorrichtung von der Walzstab-Schicht
Fertiglängen abgetrennt werden, derart, daß nur noch kommissionierbare Endlängen
vorhanden sind. Debei ist zu beachten, daß eine "Mehrfachlänge" eine "Fertiglänge"
in größerer Anzahl enthält. Eine "kommissionierbare Endlänge kann daher aus einer
"Fertiglänge" bestehen. Jedoch ist unter "kommissionierbarer Endlänge" auch eine
solche Walzstab-Länge zu verstehen, die an den Kunden verkauft werden kann.
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Das Adjustage-Verfahren wird ferner dadurch erleichtert, daß an einer
Trennvorrichtung zum Schotten der unbrsuchbaren Kopfstücke vor dem Kühlbett die
Gesamtlänge der Walzstäbe korrigiert wird. Es ist vorteilhaft, einen derartigen
Korrekturschnitt auszuführen, wenn dadurch die Aufteilung der vorhandenen Kühlbettlänge
eines einzelnen Walzstabes in "Mehrfachlängen", "Fertiglängen" und "kommissionierbare
Endlängen" begünstigt wird.
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Das Verfahren kann schließlich auch derart ausgeführt werden, daß
nach einem Quertransportieren der Walzstab-Schicht die Vorstoßbewegung für einen
zweiten oder weitere Trennschnitte entgegen der Walzrichtung ausgeführt wird.
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Zweckmäßigerweise verwendet man zur Durchführung des vorstehenden
Verfahrens eine Einrichtung, die aus einer Kombination von Einzelvorrichtungen bzw.
-einrichtungen besteht: a) eine dem Kühlbett zugeordnete Meßeinrichtung für die
Länge der einzelnen Walzstäbe und ein an diese angeschlossener Rechner- für die
Speicherung der Längenmeßwerte mehrerer, aufeinanderfolgender Walzstäbe; b) eine
Kühlbettvorrichtung zum positionsgenauen Ablegen der Walzatäbe; c) eine Vorrichtung
zur Bildung einer Schicht von Walzstäben, die Kühlbettlängen aufweisen, vor einer
ersten Trennvorrichtung; d) eine einseitige Längsführung für die gebildete Walzstab-Schicht
im Bereich einer Trennvorrichtung; e) eine Vorstoßvorrichtung für die Walzstab-Schicht,
die einer Trennvorrichtung zugeordnet und die mittels des Rechners betätigbar ist.
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Das Herzstück der Einrichtung zum Ausführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht aus einer besonderen Vorstoßvorrichtung. Eine solche Vorstoßvorrichtung
ist jeder Trennvorrichtung zugeordnet, um, wie die Erfindung dies lehrt, einzelne
Stäbe vor einem Unterteilen zu bewahren, weil dieser Vorgang besser an einer anderen
Trennvorrichtung stattfindet, u.z. zu einem Zeitpunkt, da die übrigen Stäbe einer
Walzstab-Schicht eine veränderte Länge aufweisen. In dieser Phase kann es günstig
sein, einen Walzstab zu schneiden oder nicht zu schneiden.
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Die Erfindung besteht daher nach einer anderen Erklirung darin, einen
einzelnen Walzstab wahrend des Durchlaufens durch die AdJustage stets zu besufsichtigen
und den günstigsten Zeitpunkt festzulegen, in dem der Walzstab in eine bestimmte
Lange unterteilt werden muß.
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Die von der Erfindung bevorzugte Vorstoßvorrichtung ist nunmehr nach
weiteren Merkmalen dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Walzstab einer Gruppe von
Walzstäben eine getrennte Anschlagplatte vorgesehen ist, der ein eigener Antrieb
zugeordnet ist, der unab'zangig von den übrigen Antrieben betätigbar ist. Nach einem
vorgegebenen Programm zur Betatigung sämtlicher Antriebe ist es daher möglich, einen
fluchtend stets in der ihm einmal zu Beginn in der Walzstab-Schicht zugewiesenen
Bahn ankommenden Walzstab auszuwählen und von einer weiteren Längsbewegung an dieser
Stelle abzuhalten.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung einer Halterung für solche Anschlagplatten
ist nach der weiteren Erfindung derart vorgenommen, daß mehrere, in einer Führung
gelagerte Schieber, die an ihrer Spitze die Anschlagplatten tragen, vorgesehe sind
und die Schieber außerhalb der Führung an Kraftübertragungsmitteln von Antrieben
angeschlossen sind.
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Das Anwendungsgebiet der erfindung auf Walzstäbe jeglichen Querschnitts,
also z. B. Doppel-T-,U-, Winkel-, Rund- und Flachprofile ist nicht beschränkt. Es
wird auch nicht durch die Abmessungen dieser Profile eingeschränkt. In weiterer
Ausgestaltung der Erfindung ist für eine Vielzahl solcher Profile innerhalb einer
Walzstab-Schicht vorteilhaft, wenn eine erste Schieberreihe aus in Abständen nebeneinander
liegenden Einzelschiebern und eine zweite und/oder weitere gebildet sind, deren
Einzelschieber innerhalb der Abstände der benachbarten Schieberreihe liegen.
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Für den Betrieb in Walzwerken ist ferner günstig, daß getrennte Gehäuse
für die Lagerung der Schieber und der Vorschubantriebe vorgesehen sind, wobei die
Vorschubantriebe frei zugänglich zwischen den Gehäusen liegen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch dargestellt und nachfolgend
im einzelnen für den Verfahrens- und den Anlagen- bzw. Vorrichtungs- und Einrichtungsteil
näher erläutert.
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Es zeigen Fig. 1 einen Lageplan der hdåustage-Strecke, Fig. 2 einenPlan,
nach dem eine Walzatab-Schicht bis 4 innerhalb der Adjustage-Strecke geschnitten
wird, Fig. 5 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorstoßvorrichtung und Fig.
6 einen Schnitt V-V gemäß Schnittangabe in Fig. 5 durch die Vorstoßvorrichtung.
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Das erfindungsgemäße Adjustage-Verfahren arbeitet wie folgt: Aus der
Walzstraße 1 läuft ein Walzstab aus. Dabei passiert er die Trennvorrichtung 2 zum
Schopfen der unbrauchbaren Kopfstücke des Walzstabes. Die Trennvorrichtung 2 besteht
gewöhnlich aus einer Schopf- und Probensäge. Danach gelangt der Walzstab auf den
Auflaufrollgang 3. Dieser Vorgang spielt sich im einzelnen folgendermaßen ab: Nach
Austritt des Walzstaberi.es «aus der Walzstraße 1 wird ein einseitig hebbarer Bremsrollgang
4 (in Einzelheiten nicht dargestellt) betätigt und somit die Bremsung des
sich
in Bewegung befindlichen Stabes eingeleitet. Ein solcher Bremsrollgang besteht im
allgemeinen aus mit leichter Schräglage zur Walzachse angeordneten Bremsrollen,
die den Walzstab über die gesamte Lange zur Lühlbettseite versetzen und zum Stillstand
bringen. Sobald der Walzstab seitlich aus dem Bereich des Auflaufrollganges 3 gelangt,
wird der Brenslollgang 4 abgesenkt und der Auflaufrollgang 3 ist damit wieder frei
für die Aufnahme eines neuen Walzstabes. Der Bremsrollgang 4 wird je nach Profilart
des Walzstabes so gesteuert, daß ein Schopfen des Stabkopfes in der Trennvorrichtung
2 (Schopf- und Probensage) in einer vorbestimmten Länge erfolgen kann oder bei nicht
zu schopfenden Walzstäben eine vor der Trennvorrichtung 2 liegende Endstellung erreicht.
Es ist auch möglich, den Walzstab entgegengesetzt der Walzrichtung abzuleiten, wobei
an und für sich die gleiche Betriebsart möglich ist. Lediglich die Rollen des Sremsrollganges
4 müssen entgegengesetzte Schräglage aufweisen.
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Während des beschriebenen Vorganges hat bereits eine Längenmessung
des Walzstabes stattgefunden. Die Meßgeräte 5 und 6 haben dabei die tatsächliche
Länge des Walzstabes ermittelt und in den Rechner T eingegeben.
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Nachdem eine Vielzahl von gebremsten Walzstäben einer Hubbalken-Rechenvorrichtung
8 übergeben worden ist, transportiert diese Vorrichtung die Walzstäbe an das eigentliche
Kühlbett 9, wobei dieses ebenfalls als Hubbalken-Rechenvorrichtung, Rollenbett oder
dergleichen ausgebildet sein. Sofern Doppel-T- und U-Prcfil-walzstäbe in der Walzstraße
1 hergestellt worden sind, ist es zweckmäig, zwischen dem Rühlbett 9 und der Hubbalken-Rechenvorrichtung
8 eine weiter nicht dargestellte Aufstellvorrichtung für diese Profile vorzusehen.
Das Kühlbett 9 ist so ausgelegt, daß entsprechend eines Signals des Rechners 7,
der die ankommenden Walzstäbe registriert, die für den Kühlvorgang
erforderliche
Schrittbreite (seitlicher Abstand zwischen zwei Valzstaben) gefahren werden kann.
Sofern die erwähnte Aufstellvorrictung für die genannten Profil-Walzstäbe vorhanden
ist, wird am Ende des Kühlbettes 9 eine (ebenfalls nicht dargestellte) Umlegevorrichtung
erforderlich.
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Je nach der gewählten Bauart für das Kühlbett 9 ist es zweckmäßig,
einen Rost oder einen Wimmler 10 nachzuschalten, der die Walzstäbe vom Kühlbett
9 (bzw. von der Umlegevorrichtung) aufnimmt und gleichzeitig als Pufferzone zwischen
der Walzstraße 1 und der nachfolgenden Richtmaschine 11 dient. Die Abnahme der Walzstäbe
vom Rost bzw. Wimmler 10 erfolgt z. B. mit speziellen MagnetabziehvorricEtungen,
so daß die Walzatäbe an den Richtrollgang 12 weitergegeben werden. Auch die Betätigung
der weiter nicht gezeigten Magnete zum Abziehen des jeweiligen Walzstabes wird vom
Rechner 7 aufgrund der vorliegenden gemessenen und gegebenenfalls beim Schopfschnitt
korrigierten Gesamtlänge des Walzstabes ausgelöst. Mit Hilfe des Richtrollgangs
12 wird jeder Walzstab zur Richtmaschine 11 befördert. Dies erfolgt gewöhnlich mit
einer Geschwindigkeit von etwa 2 m/sec. Sobald die Richtmaschine 11 den Walzstab
am kopfseitigen Ende erfaßt hat, wird die Drehgeschwindigkeit der Richtwalzen auf
eine vorgegebene Endgeschwindigkeit beschleunigt. Nach erfolgtem Durchlauf eines
Walzstabes werden die Walzen der Richtmaschine 11 wieder auf Einzugsgeschwindigkeit
für einen neuen Walzstab abgebremst.
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Die Walzstäbe verlassen die Richtmaschine 11 über den Auslaufrollgang
13. Dieser besteht im wesentlichen aus einem einseitig hebbaren Bremsrollgang 14,
der die Walzstäbe übernimmt und die Bremsung einleitet. Durch die ebenfalls mit
leichter Schräglage zur Achse der Richtmaschine 11 liegenden Bremsrollen wird jeder
Walzstab über die gesamte Länge gleichzeitig seitlich versetzt (Pfeilrichtung) und
zum Stillstand gebracht. Sobald der Walzstab aus dem Bereich des Auslaufrollganges
13 gelangt, wird der Bremsrollgang 14
abgesenkt, so daß der Auslaufrollgang
13 wieder frei für die Aufnahme eines neuen zu richtenden Walzstabes ist.
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Der Bremsrollgang 14 wird dabei so gesteuert, daß die einzelnen Köpfe
der Walzstäbe oder deren Enden biindig liegen. Es erfolgt nunmehr das AbneKnen des
gebremsten Walzstabes aus dem Bremsrollgang 14 in Richtung des Sägenrollganges 15
mit Hilfe einer heb- und senkbaren Kettentransportvorrichtung 16. Bevor jedoch die
Walzstäbe auf den Sägenrollgang 15 gelangen, transportiert sie die Kettentransportvorrichtun
16 auf eine Wimmleranlage 17, die weiter nicht gezeigte Stabhaltevorrichtungen besitzt.
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Die Wimmleranlage 17 wird ebenfalls durch den Rechner 7 betätigt,
so daß durch die Rechnervorgabe mehrere Walzstäbe zu einer Schicht gesammelt werden.
Eine solche Schicht ist in Fig. 2 dargestellt. Es erfolgt nunmehr das bergcben der
einzelnen Walzstab-Schichten an den Sägenrollgang 15. Dies besorgt ebenfalls die
Wimmleranlage 17. Während dieser Phase des Adjustage-Verfahrens sind eine Trennvorrichtung
18 sowie eine davor befindliche Klemmeinrichtung 19 für eine Walzstab-Schicht geöffnet
und gestatten den Durchlauf einer Walzstab-Schicht auf dem Sägenrollgang 15 bis
zu einem flehrfach-Längenvorstoß 20..
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Das Transportieren einer Walzstab-Schicht (gemäß Fig. ') erfolgt hinter
der Trennvorrichtung 18 durch den Rollgang 21, dessen Motoren gleichstromgebremst
sind, um zu verhindern, daß mit voller Rollgangsgeschwindigkeit gegen den Mehrfach-Längenvorstoß
20 gefahren wird. Bevor eine Walzstabschicht genen eine der (dann abgesenkten) Anschlagplatten
20a bis 20f gefahren wird, erfolgt ein Schopfschnitt, d. h. der Kopf der Walzstab-Schicht
wird, falls erforderlich, abgesclinitten. Für diesen Vorgang wird kurzzeitig die
Klemmeinrichtung 19 geschlossen, wonach die Betätigung der Trennvorrichtung 18 erfolgen
kann. Für den Schopfschnitt ist ein zusätzlicher weiter nicht dargestellter Schopfvorstoß
vorhanden.
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Anschließend erfolgt das Weiterfahren einer Walzstab-Schicht über
den Rollgang 21 gegen eine Anschlagplatte 20e bis 20f eines Mehrfach-Längenvorstoßes
20. Der Mehrfach-Längenvorstoß 20 ist ebenfalls an den Rechner 7 angeschlossen und
erhält Impulse zum Betätigen des Antriebs 20g, mit dessen Hilfe das gewünschte Absenken
einer der Anschlagplatten 20a bis 20f erfolgt. Der Rechner 7 hat dabei auch bereits
die richtige Anschlegplatto ausgewählt. D-e Auswahl erfolgt nach einem im Rechner
gespencherten Programm von Walzstab-Längen. Am flehrfachlängen-Vorstoß 20 erhält
man so eine Walzstab-Schicht von einer Gesamtlänge, in der mehrere "Fertiglängen"
enthalten sind. Nach erfolgtem Betätigen der Eleinrichtung 19 bzw. der Trennvorrichtung
18 erfolgt der Schnitt.
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Anschließend geschieht ein weiteres Unterteilen der Walzßtab-Schicht,
die Mehrfachlängen aufweist, was durch den Rechner 7 überwacht wird und biß im verbleibenden
Schichtteil eine oder mehrere Unterlängen vorhanden sind. Sofern bereits an der
ersten Trennvorrichtung 18 im Materialfluß der Adjustage Walzstäbe vorhanden sind,
die entsprechend ihrer registrierten Kühlbettlänge nicht auf eine durch den Mehrfach-Längenvorstoß
20 festgelegte Länge abgeschnitten werden sollen, tritt nunmehr der erfindungsgemäße
Vielfach-Vorstoß 22 in Tatigkeit, der ebenfalls an den Rechner 7 angeschlossen ist.
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Der Vielfach-Vorstoß 22 hält einzelne Walzstäbe aus einer Walzstab-Schicht
zurück, wird selbst nach erfolgter Positionierung eines Walzstabes ausgeschaltet,
wonach die Klemmvorrichtung 19 bzw. die Trennvorrichtung 18 in-Tätigkeit treten
können. Die so erhaltenen Schichten mit Walzstäben, die flehrfschlänge einer angenommenen
"Fertiglänge" besitzen, werden später in mindestens einer Trennvorrichtung auf die
genannten Fertiglängen aufgeteilt.
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Der gegenüber der Mehrfachlänge verbleibende Rest der Walzstab-Schicht
wird nun einem sich beliebig wiederholen den Vorgang unterzogen, der im Prinzip
dem bereits erläuterten
entspricht, bis nur noch Unterlängen, d.
h. nicht volle Mehrfachlängen vor der Trennvorrichtung 18 liegen. Durch den Rechner
7 wird nun überprüft, ob in dieser Restschicht noch Mehrfachlängen von eingegebenen
Kommissionalängen enthalten sind, und zwar so, daR noch verwertbare Reststücke erhalten
bleiben. Gemäß der Erfindung sollte die Unterteilung in Mehrfachschichten jedoch
nur soweit durchgeführt werden, daß nachfolgende Fertiglängen-Trennvorrichtungen
(zumindest bei kleinen Fertiglangen) volle Ausnutzung haben. Die Nehrfachlängen-Stabschichten
werden über eine Quertransportvorrichtung (z. B. Hubbalken-Vorrichtung) einem weiteren
Sägenrollgang 24 zugeführt und in der Fertiglängen-Trennvorrichtung 25 auf Eommissionslängen
geschnitten. Der Fertiglängen-Trennvorrichtung 25 sind im wesentlichen eine vergleichbare
Klemmeinrichtung 26 sowie ein Vielfach-Vorstoß 27 zugeordnet. Die in der Trennvorrichtung
25 geschnittenen Fertiglängen werden über die Quertransporteinrichtung 28 zu den
Lagern 29 bis 35 gebracht. Die Lager sind jeweils mit der in ihnen gestapelten Längenmeßwerte
der Walzstäbe bezeichnet. Die einzelnen Transportbewegungen werden ebenfalls durch
den Rechner 7 überwacht.
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Die der Mehrfachlängen-Trennvorrichtung 18 im Materialfluß nachgeschaltete
Fertiglängen-Trennvorrichtung 25 dient im vorliegenden Fall gleichzeitig als "Restlängen-TrenDvorrichtung".
Die an der Mehrfachlängen-Trennvorrichtung 18 liegengebliebene Restschicht von Walzstäben
wird über die Quertransportvorrichtung 23 der Fertiglängen-Trennvorrichtung 25 zugeführt.
An dieser Trennvorrichtung 25 erfolgt das schichtweise Abtrennen von Fertiglängen,
bis nur noch verwendungsfähige Endlängen überbleiben, die einer Kommissionslänge
entsprechen. Es ist jedoch noch möglich, mit Hilfe der Klemmeinrichtung 26 bzw.
dem Vielfach-Vorstoß 27 Endlängen gleicher Länge auszusortieren und einem der Lager
29 bis 35 zuzuführen.
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Das Aussortieren einzelner Walzstäbe bzw. das erfindungsgemäae Verfahren
wird im folgenden noch genauer anhand der Figuren 2 bis 4 beschrieben: Gemaß Fig.
2 besitzen die einzelnen Walzstäbe unterschiedliche Längen A bis G. Ei@ ausgewählter
Walzstab F, der am kürzesten dargestellt ist, ertsteht, wenn das Enüppelgewicht
vor der Walzstraße 1 entsprechend niedrig ist. Das größte Knüppelgewicht ko=t daher
dem Walzstab G zu.
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Die gezeichneten Walzstäbe A bis G gemäß Pig. 2 entsprechen daher
der Kühlbettlänge. Die Walzstäbe A bis G bilden eine Walzstab-Schicht 36. An der
Seite 37 ist diese Schicht geführt. Fig. x zeigt die Situation vor der Trennvorrichtung
18, d. h. vor de@ Abscheiden einer Mehrfachlänge. Solche Mehrfachlängen werden zunächst
bis zum Längenabschnitt 38 abgeschnitten. In dieser Phase sind im Walzatab F Mehrfachlängen
nicht mehr enthalten. Der Walzstab F wird daher mit Hilfe des Vielfach-Vorstoßes
22 zurückgehalten. Die Funktionen des Vielfach-Vorsto@es werden nachfolgend anhand
der Fig. 5 und 6 noch erklärt werden.
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Durch das Zurückhalten des Walzstabes F ist es möglich, noch weitere
Mehrfachlängen aus den Walzatäben A bis E bzw.
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G herauszuschneiden. Die entsprechenden Längenabschnitte sind mit
39 und 40 bezeichnet. Danach bleiben lediglich noch Walzstäbe A bis G mit Längen
zurück, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Die Walzstäbe A bis G werden wiederum
längsfluchtend bis in den Bereich der Trennvorrichtung 25 gefahren. Dies erfolgt
gemäß Fig. 1 und der dort zugrunde-Solegten Anlagenform entgegen der Walzrichtung
41 in der neuen Richtung 42. Das Vorstoßen und gegebenenfalls Schopfen der Walzstäbe
A bis G geschieht daher gemäß Fig. 4. Der weitere Vorgang des Aussortierens bzw.
Anhaltens einzelner Stäbe, hier des Stabes D bis zum totalen Ausschneiden von brauchbaren
Langen erfolgt in der bereits beschriebenen Weise.
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Die Vorstoßvorrichtung (Vielfach-Vorstoß 22 bzw. 27) ist in ihren
Einzelheiten aus den Fig. 5 und ó zu erkeDnen.
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Jeder der Vielfach-Vorstöße befindet sich jeweils zwischen zwei Rollgangsroller
43 bzw. 44. Auf der Sockelplatte 45 ist jeweils ein Gehäuse 46 bzw. 47 für die Lagerung
einzelner Schieber 48, 49 bzw. für die Vorschubantriebe 50, 51 usw.
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vorgesehen. Die Vorschubantriebe bestehen (Fig. 5) aus hydraulisch
betätigbaren Kolbentriebwerken, deren Gehäuse 501. 51a mittels Zapfengelenken 52
am Gehäuse 47 befestigt sind, und deren Zolbenstangen 53 mit den Schiebern 48 bzw.
49 in Verbindung stehen. Die Antriebe 50, 51 usw.
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rhalten ihre Impulse vom Rechner 7. Sie sind daher unabhängig voneinander
betätigbar. Die Schieber 48 bzw. 49 bilden zugleich an ihrer Spitze die Anschlagplatten
48a bzw. 49a. Die Richtung, in der die Walzstäbe A bis G einer Walzstab-Schicht
36 gegen die Anschlagplatten 48a bzw. 49a gestoS.n werden, ist nit ß bezeichnet.
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Das Gehäuse 46 trägt einen Aufbau 55, an dez mehrere Führungen 56,
57 und 58 befestigt sind. Die Befestigung erfolgt gemäß Pig. 6 mitte 18 Spannschrauben
59 und Spannmuttern 60. Die Führungen 56 bis 58 sind dabei mittels Distanzstücken
61 bzw. 62 auf einem bestimmten Abstand gehalten. Wie gezeichnet, ist die Führung
als Schweißkonstruktion gewählt.
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Gemäß Fig. 6 sind dabei Schieberreihen 48 bzw. 49 bestehend aus mehreren
Einzelschiebern 48a bis 48g bzw. 49s bis 49g gebildet. Die Schieber sind vorteilhafterweise
so eng wie möglich nebeneinander angeordnet und bestehen vorteilhaftenweise aus
dünnen Platten. Je dünner diese Platten sind, desto mehr Schieber können untergebracht
werden, das bedeutet, desto schmalere Walzstab-Profile können aussortiert werden.
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Lii. gezeichneten Schieber gesäß Schnitt V-V (Pig. 6) erreichen in
ihrer vorgeschobenen Stellung die gezeichnete
Lage gemäß Fig. 5,
in der verdeckte Schieber strichpunktiert dargestellt sind. Die Vorstoßlage ist
dabei mit 63 und die zurückgezogene Lage mit 64 bezeichnet.
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Die zurückgezogene Lage 64 ist ebenfalls strichpunktiert dargestellt.
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In Betracht gezogene Druckschrift: Aufsatz: ber die Planung von Walzwerken
großer Leistung zur Herstellung von Fein stahl und Draht" in der Zeitschrift "Berg-
und Hüttenmännische Monatshefte", Band 102, Heft 4, Seiten 93 bis 114, insbesondere
Seiten 111 und 112.