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Neue Hydroxyketone und ihre Herstellung Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Herstellung von neuen Hydroxyketonen sowie die z. B. als Duftstoffe
geeigneten Hydroxyketone.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die neuen Hydroxyketone
der Formel
R4 |
R1 |
R1 CH2 |
R2-CH 0=0 (I), |
OH 0OH |
OH M ¼R |
CH2 R5, R6 R5 R6 |
in der R1 einen Rest der Formel -C = C-R7 oder -C - C-R7, |
R8 H |
die Reste R2 bis R7, die gleich oder verschieden sein können, jeweils ein Wasserstoffatom
oder einen Kohlenwasserstoffrest und R8 ein Wasserstoffatom, einen Kohlenwasserstoffrest
oder einen Alkoxyrest bedeuten, erhalten, wenn man Verbindungen der Formel
in Gegenwart von Quecksilberverbindungen und einer starken Säure mit Wasser behandelt.
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Die in den Verbindungen der Formeln I und II als Substituenten R2
bis R8 in Betracht kommenden Kohlenwasserstoffreste sind z. B. Alkylreste mit 1
bis 6 C-Atomen, wie der Methyl-, Athyl-oder 4-Methylpentan-Rest oder ein 4-Methylpenten-3-Rest.
Der als R8 in Betracht kommende Alkoxyrest ist beispielsweise ein Methoxy-, Athoxy,
Butoxy- oder Isobutoxy-Rest. Beispielsweise seien folgende Verbindungen der Formel
II genannt: ).7-Dimethyl-
Octen-7-in-1-ol-) (= 1-Dehydrolinalool),
7-Methoxy-5.-dimethyloctin-1-ol-3, ).7-Dimethyloctin-1-ol-), 7-Äthoxy-3.7-dimethyloctin-1-ol-3,
3.6.7-Trimethylocten-7-in-1-ol-3, 7-Methoxy-.6.7-trimethyloctin-1-ol-), , ).7-Dimethylnonen-7-in-1-ol-3
und 7- Methoxy-3.7-dimethylnonin-l-ol-3.
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Die Verbindungen der Formel II werden zur Herstellung der neuen Hydroxyketone
der Formel I in Gegenwart von Quecksilberverbindungen und starken Säuren mit Wasser
behandelt. Als Quecksilberverbindungen kommen z. B. Salze des ein- oder zweiwertigen
Quecksilbers in Betracht, wie Quecksilber-II-acetat, -nitrat, -carbonat, -sulfat
oder -oxid, Quecksilber-II-methoxy-trifluoroborat, Quecksilber-I-carbonat und -nitrat,
sowie Quecksilberderivate von Säureamiden, wie von Acetamid oder p-Toluolsulfonamid.
Wegen der hohen katalytischen Wirkung der Quecksilberverbindungen kann die Konzentration
des Katalysators sehr gering sein, sie kann innerhalb eines Bereiches von 0,001
bis 5 g-Äquivalenten/Liter liegen; bevorzugt werden 0,01 bis 0,8 g-Äquivalente/Liter.
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Als starke Säuren kommen z. B. Ameisensäure, Essigsäure, Perchlorsäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Bortrifluorid in Betracht. Aus wirtschaftlichen
Gründen wird sich meist die Anwendung von Schwefelsäure empfehlen. Die Konzentration
der Säure kann innerhalb eines weiten Bereiches variieren und kann, da die Reaktion
im allgemeinen schon bei Zimmertemperatur oder noch tieferen Temperaturen abläuft,
auch relativ hohe Werte annehmen, ohne daß Zersetzungsreaktionen im Reaktionsgemisch
befürchtet werden müßten. Konzentrationen von 0,001 g-Äquivalenten bis 6 g-Äquivalenten
Säure pro Mol Ausgangsverbindung der Formel II können verwendet werden. Gute Resultate
erzielt man im allgemeinen mit Konzentrationen von 0,04 g-Äquivalenten bis 1 g-Äquivalent
pro Mol Ausgangsverbindung. In manchen Fällen kann der Zusatz einer organischen
Verbindungtals Lösungsvermittler zweckmäßig sein. Als solche kommen vor allem Alkohole
in Frage. Gut geeignet ist beispielsweise Methanol.
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Die Umsetzung kann wegen ihrer Unkompliziertheit und ihrer ausgezeichneten
Ausbeuten innerhalb eines weiten Temperaturbereiches
ausgerührt
werden. Es können Temperaturen von -20 bis 300°C angewandt werden. Günstig ist ein
Temperaturbereich von 0 bis 0 1000C, vorzugsweise von 5 bis 60 0. Man kann somit
auch bei -im Vergleich zu analogen Keton-Darstellungen aus Acetylenalkoholen - ganz
überraschend niedrigen Temperaturen arbeiten; dennoch läuft die Reaktion innerhalb
kurzer Zeit quantitativ ab. Das erfindungsgemäße Verfahren ist geeignet für die
diskontinuierliche Arbeitsweise, besonders jedoch auch für die kontinuierliche Arbeitsweise.
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Das vorteilhafte Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens ist überraschend,
da die Behandlung von 2-Dehydrolinalool mit Wasser in Gegenwart von Säuren und Quecksilbersalzen
nicht zu der erwarteten Wasseranlagerung unter Bildung des entsprechenden Ketones,
sondern zu einer intramolekularen Oyclisierungsreaktion führt.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren-erhältlichen Hydroxyketone
der Formel I sind neue Verbindungen, die z. B. als Duftstoffe oder als Zwischenprodukte
für die Herstellung anderer Verbindungen der Terpenreihe und weiterer Duftstoffe
verwendet werden können. Von besonderem technischen Interesse sind die neuen Verbindungen
der Formel
in der R9 für ein Wasserstoffatom oder einen Methylrest steht und R10 einen der
Reste
bedeutet.
Auch die Ester aus den Ketoalkoholen der Formel III, insbesondere
die Verbindungen der Formel
in der R11 ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen,
wie einen Methyl-, Propyl-, Butyl- oder Isobutylrest bedeutet, sind neue wertvolle
Duftstoffe. Man erhält diese Ketoester nach an sich üblichen Veresterungsmethoden,
z. B. durch Umsetzung der Ketoalkohle mit Essigsäureanhydrid oder mit den entsprechenden
Acylhalogeniden in Gegenwart von Basen, wie Pyridin oder Chinolin.
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Beispiel 1 152 g 3.7-Dimethyl-7-octen-1-in-3-ol (1-Dehydrolinalool)
werden in 300 ml Methanol während 15 Minuten bei 42 bis 600C mit der Auflösung von
10 g Quecksilber-Il-sulfat in 120 ml Wasser und 20 g konzentrierter Schwefelsäure
tropfenweise versetzt. Der Ansatz nimmt sehr schnell eine schwarz-braune Färbung
an. Man rührt 2 Stunden weiter bei 500C. Die Aufarbeitung liefert 132 g 3.7-Dimethyl-3-hydroxy-7-octen-2-on
vom Kp 53°C/0,1 mm.
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Beispiel 2 221 g 7-Methoxy-3.7-dimethyl-1-octin-3-ol werden in 180
g Methanol während 15 Minuten mit der Lösung von 12 g Mercurisulfat in 52 g Wasser
und 18 g konzentrierter Schwefelsäure tropfenweise versetzt. Die Reaktionstemperatur
steigt rasch von Raumtemperatur auf ca. 600C. Die Reaktionsmischung wird noch 1/2
Stunde bei 600C gehalten und danach durch Zugabe von 20 g Calciumcarbonat neutralisiert.
Nach Abfiltrieren der gebildeten Oalciumsulfate wird destilliert. Man erhält 198
g 7-Methoxy-3.7-dimethyl-3-hydroxy-octan-2-on. Kr. 70 bis 710r/ 0,1 mm.
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Beispiel 3 154 g 3.7-Dimethyl-l-octin-D-ol werden in 500 g Tetrahydrofuran
gelöst. In diese Lösung wird im Laufe einer halben Stunde die Lösung von 10 g Mercurisulfat
in 120 g Wasser und 20 g konz.
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Schwefelsäure eingetropft. Die Reaktionstemperatur wird durch Kühlung
bei ca. 400C gehalten. Nach Zugabe der schwefelsauren Mercurisulfatlösung hält man
die Reaktionsmischung noch 1 Stunde de bei 400C, neutralisiert mit 47 g Natriumbicarbonat
und filtriert. Nach Abdestillieren von Tetrahydrofuran und Wasser erhält man 157
g 3.7-Dimethyl-3-hydroxy-octan-2-on. Kp. 95 bis 970C/10 mm.
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Beispiel 4 In die Mischung von 800 g 3.7-Dimethyl-3-hydroxy-octan-2-on
und 12 g 85iger Phosphorsäure werden unter Kühlung bei einer Temperatur von 30 bis
40°C im LauSe von 40 Minuten 680 g Essigsäureanhydrid eingetragen. Die Mischung
wird noch 24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, dann fügt man 550 g Wasser und
320 ml Hexan hinzu. Die organische Schicht wird mit verdünnter wäßriger Sodalösung
neutralisiert und destilliert Man erhält 1070 g 3.7-Dimethyl-3-acetoxy-octan-2-on,
Kp. 65 bis 6800/0,1 mm.