DE2214410B2 - Verfahren zur herstellung eines redispergierbaren vinylacetat/aethylen-polymerdispersionspulvers - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines redispergierbaren vinylacetat/aethylen-polymerdispersionspulversInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines gut redispergierbaren Vinylacetat/Äthylen-Polymerdispersionspulvers
und die Verwendung desselben als Bindemittel in Kunststoffputzen.
Redispergierbare Pulver aus Vinylacetat/Äthylen-Copolymeren sind an sich bekannt. An solche Dispersionspulver
werden folgende Anforderungen gestellt: sie sollen gut rieselfähig sein und eine hohe Lagerstabilität
und gute Redispergierbarkeit besitzen. Die mit Wasser aus den Dispersionspulvern erhaltenen
Redispersionen sollen eine minimale Filmbildungstemperatur von etwa 00C aufweisen und etwa die
gleiche mittlere Teilchengröße besitzen wie die Ausgangsdispersionen. Die Redispersionen sollen auch
über einen längeren Zeitraum stabil sein, d. h. sie sollen keine Neigung zum Absetzen aufweisen. Weiterhin
sollen die Dispersionspulver sich als Bindemittel t5
für Kunststoffputze eignen. Die Kunststoffputze sollen rißfrei und wasserbeständig sein.
Diese Anforderungen werden von den bekannten Vinylacetat/Äthylen-Dispersionspulvern, die au!
Vinylacetat/Äthylen-Copolymerdispersionen durch Zerstäubungstrocknung unter Zusatz von Antiback
mitteln hergestellt werden, nur zum Teil erfüllt So sind insbesondere die mit diesen Pulvern herge
stellten Kunststoffputze nicht rißfrei und haben kein« gute Wasserbeständigkeit. Diese beiden Eigenschafter
sind aber die wesentlichen an einen Kunststoffput; zu stellenden anwendungstechnischen Forderungen
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Her stellung eines rieselfähigen, gut redispergierbaren Di
spersionspulvers aus einem Vinylacetat-Äthylen-Co polymeren, wobei dieses Copolymere durch Polymeri
sation von Vinylacetat und Äthylen bei Äthylendrucker von unter 100 Atmosphären hergestellt worden ist
Polyvinalalkohol und bekannten Antibackmitteln, be dem eine wäßrige Dispersion aus dem Vinylacetat
Äthylen-Copolymeren, die außerdem ionische Emul gatoren und Polyvinylalkohol enthält, sprühgetrockne
wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dispersioi aus dem genannten Vinylacetat-Äthylen-Copolymerer
in Gegenwart von 0 bis 1 Gewichtsprozent (bezoger auf das Polymere) ionischer Emulgatoren, 5 bis 20 Ge
wichtsprozent (bezogen auf das Polymere) mindesten; eines Polyvinylalkohole, der durch Verseifung von Poly
vinylacetat bis zu einem Verseifungsgrad von 80 bii 92 Molprozent hergestellt worden ist und eine Vis
kosität der 4%igen wäßrigen Lösung bei 2O0C vor 3 bis 35 cP aufweist, gleichzeitig mit Aluminiumsilikat
Kieselsäure oder Calciumcarbonat mit einer mittlerer Teilchengröße von 0,01 bis 0,05 μΐη als Antibackmittel
in einer Menge von 3 bis 30 Gewichtsprozent (bezoger auf den Feststoffgehalt der wäßrigen Dispersion) irr
Sprühturm trocken zerstäubt wird.
Die wäßrigen Vinylacetat/Äthylen-Dispersionen wei sen einen Äthyiengehalt von 5 bis 40 Gew.-% bezoger
auf das Polymerisat auf. Werden neben Vinylacetat unc Äthylen weitere Monomere verwendet, so weist da;
Polymere vorteilhaft einen Vinylacetatgehalt von übei 45 Gew.-% auf. Als weitere Monomere kommen ir
Frage olefinisch ungesättigte Monomere, z. B. Vinylester geradkettiger oder verzweigter Carbonsäuren mil
3-18 C-Atomen, Acryl-, Methacryl-, Malein- oder Fumarsäureester von aliphatischen Alkoholen mit 1-lS
C-Atomen, Vinylchlorid, ferner Isobutylen oder höhere a-Olefine mit 4 bis 12 C-Atomen. Außer der Kombi
nation Vinylacetat und Äthylen sind geeignete Monomerkombinationen z. B. Vinylacetat/Vinylpivalat/
Äthylen, Vinylacetat/2 - Äthylhexansäurevinylester/ Äthylen, Vinylacetat/Methylmethacrylat/Äthylen unc
Vinylacetat/Vinylchlorid/Äthylen. Vorteilhaft sine Monomerkombinationen mit einer minimalen Filmbildungstemperatur
der entsprechenden Dispersionen von etwa 00C. Außer den erwähnten Monomerer
können auch andere stabilisierend wirkenden Monomere, wie beispielsweise vinylsulfonsaures Natrium,
carboxylgruppenhaltige Monomere, wie Acryl-, Methacryl-, Croton- oder Itaconsäure oder Monoester dei
Maleinsäure, deren Alkoholkomponente 1 bis 18 Kohlenstoffatome enthalten kann, in einer Konzentration
bis 5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Polymere, eingesetzt werden. Zusätzlich können als vernetzend
wirkende Komponenten Monomere mit zwei oder mehreren ungesättigten Doppelbindungen wie Diallylmaleinat,
Diallylphthalat, Triallylcyanurat, Tetraallyloxyäthan oder Adipinsäuredivinylester zur Anwendung
kommen.
Die wäßrigen Vinylacetat/Äthylen-Dispersionen kön-
nen nach verschiedenen Verfahren bei Drucken bis 100 Atmosphären, bevorzugt 10 bis 60 Atmosphären,
hergestellt werden. Beispielsweise kann nach einem Verfahren vorgegangen werden, bei dem vor Polymerisationsbeginn
das gesamte Monomere in der wäßrigen Flotte emulgiert wird. Bevorzugt wird jedoch ein
Monomerzulaufverfahren angewendet, bei dem in Anwesenheit eines bestimmten Äthylendruckes Vinylacetat
oder Gemische aus Vinylacetat und anderen olefinisch ungesättigten Monomeren zu einer wäßrigen
Flotte zudosiert werden. Der Äthylendruck kann während der gesamten Zudosierzeit konstant gehalten werden,
es kann jedoch auch bei steigendem oder fallendem Druck gearbeitet werden. Als Schutzkolloide für
die Herstellung der Vinylacetat/Äthylen-Dispersionen werden ein oder mehrere Polyvinylalkohole mit einem
Verseifungsgrad von 80 bis 92 Mol-%, bevorzugt 86 bis 89 Mol-% und einer Viskosität der 4prozentigen wäßrigen
Lösung bei 200C von 3 bis 35 cP verwendet. Die Viskosität der 4prozentigen Lösung beträgt vorzugsweise
7 bis 20 cP. Die Menge an Polyvinylalkohol bezogen auf das Polymere beträgt 5 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 10 bis 15 Gew.-%. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Dispersionspulver ist es von Vorteil,
wenn 50 bis 90% des eingesetzten Schutzkolloids zu Beginn der Dispersionsherstellung in der wäßrigen
Polymerisationsflotte enthalten ist und 10 bis 50% in Form einer wäßrigen Lösung der fertigen Dispersion
zugefügt wird.
Neben den als Schutzkolloid verwendeten Polyvinylalkoholen
können bis zu 1 %, bezogen auf das Polymere, ionische Emulgatoren mitverwendet werden.
Bevorzugt kommen Emulgatoren vom Typ Alkylsulfat mit 10 bis 16 Kohlenstoffatomen zur Anwendung.
Der pH-Wert der Dispersionsflotte wird auf einen Bereich von 4 bis 7,5 eingestellt. Ein geeigneter Puffer,
wie beispielsweise Natriumacetat, Natriumbicarbonat oder Natriumphosphat kann zur Einstellung des gewünschten
pH-Wertes der Dispersionsflotte zugesetzt werden.
Die Polymerisationstemperatur beträgt 20 bis 100°C, bevorzugt werden Temperaturen zwischen 50 und 700C
angewendet.
Als Polymerisationsinitiatoren werden radikalische Initiatoren verwendet, so können die üblichen wasserlöslichen
Perverbindungen, wie Ammonium-, Natriumoder Kaliumpersulfat, WasserstofTperoxyd oder Perborate,
oder monomerlösliche Verbindungen, wie beispielsweise t-Butylhydroperoxid oder Cumolhydroperoxid
für sich alleine oder auch in Form von Redoxsystemen eingesetzt werden. Dabei können die einzelnen
Komponenten entweder vor der Polymerisation der Dispersionsflotte zugegeben werden, sie können
aber auch gleichzeitig mit den Monomeren oder getrennt davon während der gesamten Polymerisation
zudosiert werden.
Der Feststoffgehalt der so hergestellten Vinylacetat/ Äthylen-Dispersionen beträgt etwa 30 bis 60 Gew.-%.
Vorzugsweise werden die Dispersionen mit einem Feststoffgehalt von etwa 40 bis 60 Gew.-% hergestellt.
Nach beendeter Polymerisation wird ein für die Sprühtrocknung zweckmäßiger Feststoffgehalt von etwa 30
bis 45 Gew.-% durch Zugabe von Wasser oder einer wäßrigen Polyvinylalkohollösung eingestellt.
Die wäßrigen Vinylacetat-Äthylen-Dispersionen werden durch Sprühtrocknung in Dispersionspulver übergeführt.
Beim Einsatz von Dispersionen mit einer minimalen Filmbildetemperatur von etwa 00C erweist
es sich als notwendig, bei der Sprühtrocknung feinteilige anorganische Zuschlagstoffe als Antibackmittel
mit einzusetzen. Ohne Verwendung dieser Zuschlagstoffe haben die Dispersionspulver keine ausreichende
Lagerstabilität. Geeignete anorganische Zuschlagstoffe sind Kieselsäure, Calciumcarbonate oder Aluminiumsiükate
mit einer mittleren Teilchengröße von 0,01 bis 0,5 μ. Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Dispersionspulver haben sich als Antibackmittel besonders Kieselsäure und Aluminiumsilikate bewährt.
Besonders gut lagerstabile Dispersionspulver werden erhalten, wenn die Antibackmittel im Dispersionspulver
in einer Menge von 4 bis 20Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt der wäßrigen Dispersion, enthalten
sind. Je feinteiliger die Antibackmittel sind, um so geringer ist die zur Stabilisierung notwendige Menge.
Das Antibackmittel v/ird gleichzeitig mit, aber getrennt von der wäßrigen Dispersion in trockener Form
in den Sprühturm dosiert. Dabei tritt nahezu kein Belag an der Wand des Trockners auf.
Die erfindungsgemäßen Vinylacetat/Äthylen-Copolymerdispersionspulver
sind gut rieselfähig, die Lagerstabilität der Pulver ist auch bei erhöhter Temperatur
gut. Mit Wasser lassen sich die Dispersionspulver innerhalb weniger Sekunden zu sämigen, viskositäts-
und lagerstabilen Redispersionen anrühren. Die Teilchengröße der Latexpartikeln der Redispersionen
entspricht im wesentlichen der Teilchengröße der Latexpartikeln der Ausgangsdispersionen. Die Dispersionspulver
haben eine ebenso gute Alkalistabilität wie die Ausgangsdispersionen.
Die erfindungsgemäßen Vinylacetat/Äthylen-Copolymerdispersionspulver
eignen sich hervorragend für die Herstellung von Leimen, Klebstoffen und Anstrichmitteln.
Eine bevorzugte und besonders geeignete Verwendung ist der Einsatz als Bindemittel in Kunststoffputzen.
Derartige Putze werden durch intensives Verrühren von verschieden gekörnten mineralischen
Zuschlagstoffen mit den erfindungsgemäßen Vinyl-
acetat/Äthylen-Polymerpulvern und anschließender Zugabe von Wasser hergestellt. Die mit diesen Pulvern
hergestellten KunststofTputze sind überraschenderweise rißfrei und sehr gut wasserbeständig.
1. Herstellung der Vinylacetat/Äthylen-Copolymerdispersion
so In ein 30-1-Druckreaktionsgefäß mit Temperaturregeleinrichtung
und Rührwerk wird die auf einen pH-Wert von 5,0 eingestellte Lösung aus 7 g Natriumiaurylsulfat,
500 g Polyvinylalkohol mit einer Viskosität der 4prozentigen wäßrigen Lösung bei 20rC von ca.
18 cP und einem Verseifungsgrad von ca. 88 Mol-%, 319 g Polyvinylalkohol mit einer Viskosität der 4prozentigen
wäßrigen Lösung bei 2O0C von ca. 8 cP und einem Verseifungsgrad von ca. 88 Mol-%, 15,3 g wasserfreiem
Natriumacetat, 12,5 g Natriumdisulfit und 7700 g Wasser gebracht. Der Reaktor wird mit Stickstoff
und Äthylen gespült, um weitgehend allen Sauerstoff zu entfernen. Anschließend wird das Rührwerk auf
150 U/Min, eingestellt, dem Ansatz 760 g Vinylacetat zugegeben, der Kesselinhalt auf 400C erwärmt, bei
400C eine Lösung von 6 g Ammoniumpersulfat in 250 g Wasser zugesetzt und der Kesselinhalt weiter auf 60°C
erwärmt. Während des Aufheizvorganges wird Äthylen bis zu einem Druck von 20 Atmosphären zugegeben.
Beim Erreichen der Innentemperatur von 60"C wird mit der achtstündigen Dosierung von 6880 g Vinylacetat
und der Lösung von 14 g Ammoniumpersulfat in 600 g Wasser bei einer Innentemperütur von 60°C
und einem Äthylendruck von 20 Atmosphären be- r,
gönnen. Nach beendeter Zudosierung wird der Ansatz mit einer Lösung von 4 g Ammoniumpersulfat in 150 g
Wasser versetzt und 1,5 Std. bei einer Innentemp?ratur von 80°C nachgeheizt. Anschließend wird die Äthylenzufuhr
abgestellt und die Dispersion auf Zimmertemperatur abgekühlt. Danach wird der Dispersion eine
Lösung von 135 g Polyvinylalkohol mit einer Viskosität der 4prozentigen wäßrigen Lösung bei 200C von ca.
18 cP und einem Verseifungsgrad von ca. 88 Mol-%, und 86 g Polyvinylalkohol mit einer Viskosität der
4prozentigen wäßrigen Lösung bei 20cC von ca. 8 cP und einem Verseifungsgrad von ca. 88 Mol-%, in 1250 g
Wasser zugesetzt. Anschließend wird die 50prozentige Vinylacetat/Äthylen-Copolymerdispersi jn abgelassen,
die nachstehend aufgeführte Eigenschaften aufweist:
Äthylengehalt im Copolymeren: ca. 15 Gew.-% Restmonomerengehalt: <0,5 Gew.-%
Viskosität (Epprecht-Rheometer DIII): 90 Ps
Durchschnittliche Teilchengröße der Latexpartikeln: 0,8 μ
Minimale Filmbildungstemperatur: ca. O0C
Minimale Filmbildungstemperatur: ca. O0C
25
Schmelzindex J^,c (Dispersionsfilm):
0,1
30
2. Herstellung des Vinylacetat/Äthylen-Copolymerpulvers
Die nach Beispiel I, 1. hergestellte Vinylacetat/Äthylen-Copolymerdispersion
wurde vor der Zerstäubungstrocknung mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 40 Gew.-% verdünnt. Als Trocknungsanlage wurde ein
Zerstäubungsturm verwendet, dessen zylindrischer Teil einen Durchmesser von 1,6 m und eine Länge von 4 m
und dessen konischer Teil eine Länge von 2 m aufwies. Die Dispersion wurde mit einer Exzenterschneckenpumpe
einer Zweistoffzerstäubungsdüse mit einer Produktbohrung von 2,5 mm Durchmesser zugeführt. Die
Trocknung wurde im Gleichstrom durchgeführt, als Trocknungsgas diente Stickstoff, das in einer Menge
von 750 m3/h durchgesetzt wurde. Die Temperatur des Trocknungsgases betrug am Turmeingang 90 bis 91°C
und im Zyklonabscheider 58 bis 62°C. Der Durchsatz der Zerstäubungsluft für die Produktdüse betrug
20 kg/h, der Druck vor der Düse war 5 atü, die Temperatur betrug 23°C. Über eine zweite Zweistoffdüse,
die sich in Wandnähe nur wenig unterhdb der Produktdüse befand, wurden Antibackmittel trocken zerstäubt.
..
Die in Beispiel 1,1. hergestellte Vinylacetat/Äthylen-Copolymerdispersion
ließ sich auch über einen Zeitraum von mehreren Tagen einwandfrei zerstäuben. Der Produktaustrag über Turmkonus, Zyklonabscheider
und Sammelgefäße geschah von selbst, es mußte an diesen Apparateteilen nicht geklopft werden. Die
Turmwandung ist nach Durchführung der Sprühtrocknung von über einer Woche nur geringfügig mit angeflogenem
Trockenprodukt belegt. Dieser Belag ist leicht abblasbar und besitzt die gleichen Eigenschaften wie ^
das in den Sammelgefäßen gewonnene rieselfähige Pulver. Es wurden unter Verwendung verschiedener
Antibackmittel in unterschiedlichen Mengen verschiedene gut rieselfähige Vinylacetat/Äthylen-Copolymerpulver
hergestellt. Die Eigenschaften von 2 Pulvern sollen nachstehend wiedergegeben werden.
a) Als Antibackmittel wurde eine synthetische Kieselsäure mit einem SiO2-Gehalt von 93%, einer Oberfläche
nach BET von 230m2/g und einer minieren
Teilchengröße von ca. 0,018 μ in einer Menge von 6 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt der wäßrigen
Dispersion, verwendet. Das Pulver ist sehr gut rieselfähig und hat eine ausgezeichnete Lagerstabilität.
Nach einer 24stündigen Lagerung bei 50'C und einer Belastung von 200 g/cm2 ist das Pulver gut auflockerbar.
Das Schüttgewicht beträgt 40 g/l, das Rüttelvolumen 83%, das Stampfgewicht 49 g/l. Mit Wasser läßt
sich das Pulver innerhalb weniger Minuten zu einer 50prozentigen Redispersion anrühren. Die Viskosität
der Redispersion beträgt 160Ps (Epprecht-Rheometer D/U), die minimale Filmbildungstemperatur ca. OT,
die Teilchengröße der Latexpartikeln etwa 1 μ. Die Redispersion ist gut iagerbeständig. Unter Verwendung
verschiedener Rezepturen (siehe Tabelle) zur Herstellung von Kunststoffputzen wurden derartige Putze
hergestellt und auf Asbestzementplatten im Keilauftrag von 1 bis 10 mm Stärke aufgetragen. Die Herstellung
der Putze erfolgte durch intensives Vermischen der verschiedengekörnten mineralischen Zuschlagstoffe,
anschließende Zugabe von Wasser und Entschäumer und nochmalige intensive kurzzeitige Vermischung.
Ein Teil der Putze wurde sofort nach der Herstellung aufgetragen, der Auftrag eines zweiten Teils erfolgte
nach einer 24stündigen Reifezeit. Alle hergestellten Putze waren vollkommen rißfrei. Weiterhin wurde
festgestellt, daß die Putze überraschenderweise vollkommen beständig gegenüber Wasser waren. Auch
nach einwöchiger Wasserlagerung blieben die Putze hart und das Wasser vollkommen klar. Außer zur
Herstellung von Kunststoffputzen eignet sich das Dispersionspulver gut zur Herstellung von Leimen und
Klebstoffen, wie beispielsweise zur Verklebung von PVC-Möbelfolien auf Spanplatten. Gleichfalls war das
Pulver geeignet als Bindemittel für Pigmente, beispielsweise für die Herstellung von Anstrichstoffen.
b) Als Antibackmittel wurde ein Aluminiumsilikat mit einem SiCVGehalt von ca. 82% und einem Al2O3-Gehalt
von ca. 12% und einer mittleren Teilchengröße von ca. 0,5 μ in einer Menge von 14 Gew.-%, bezogen
auf den Feststoffgehalt der wäßrigen Dispersion, verwendet. Das Pulver ist sehr gut rieselfähig, die Lagerstabilität
ist ausgezeichnet, nach 24stündiger Lagerung bei 500C und einer Belastung von 200 g/cm2 ist das
Pulver gut auflockerbar. Das Schüttgewicht beträgt 47 g/l, das Rüttelvolumen 82 %, das Stampfgewicht
58 g/l. Die innerhalb weniger Minuten zu erhaltende Redispersion mit Wasser hat eine Viskosität von 60 Ps
(Epprecht-Rheometer CII), die minimale Filmbildungstemperatur beträgt ca. O0C, die Teilchengröße
der Latexpartikeln ca. 0,8 μ. Das Pulver läßt sich nach den angegebenen Rezepturen 1 bis 4 hervorragend zu
rißfreien und wasserbeständigen Putzen verarbeiten.
Vergleichsbeispiel
Es wurde eine Vinylacetat/Äthylen-Copolymerdispersion
hergestellt in genauer Befolgung der in Beispiel I, 1. gemachten Angaben. Dieser Dispersion
wurde das gleiche Kieselgel, wie in Beispiel I. 2a verwendet, in einer Menge von 6 Gew.-%, bezogen
auf den Feststoffgehalt der Dispersion, zugefügt. Dabei stieg die Viskosität der Dispersion an, so daß
die Dispersion mit Wasser auf einen Feststoffgehalt ,von 34 Gew.-% verdünnt werden mußte, um eine
Viskosität der gleichen Größe zu erhalten, wie sie die Dispersion in Beispiel I, 2 a mit einem Feststoffgehalt
von 40 Gew.-% aufwies.
Die das Kieselgel enthaltende Dispersion wurde dann sprühgetrocknet unter Verwendung der auf Seite 8
Herstellung von Kunststoffputzen
angegebenen Apparate und des gleichfalls dort an gegebenen Verfahrens, wobei jedoch das Einsprüher
des Antibackmittels in den Sprühturm unterblieb An Stelle eines rieselfähigen, redispergierbaren PuI
vers wurde ein weitgehend verklumptes Produkt er halten, das nicht redispergiert werden konnte und vor
keinem weiteren Nutzen war.
Nr. I Nr. 2 Nr. 3 Nr. 4
Vinylacetat/Äthylen-Copolymerpulver
Natriumpolyphosphat-Lösung 10%ig in Wasser
Entschäumer Nopco® 8034
Titandioxid Rutil RN 56
Calcit, Korngröße 10-30 μ
Natürliches Mg/Al-Silikat/Korngröße ca. 1 mm
Natürliches Mg/Al-Silikat/Korngröße 65% 0,2-64 μ, 35%
>64 μ Natürlicher Calcittyp, mittlere Korngröße 5 μ
Natürlicher Calcittyp, mittlere Korngröße 13-15 μ
Natürlicher Calcittyp, mittlere Korngröße 40 μ
Natürlicher Calcittyp, mittlere Korngröße 130 μ
Quarzsand, Korngröße 50 % <0,315 mm, 40% <0,2 mm, 8 % <0,l mm
Quarzsand, Korngröße 100% <0,315 mm, 65% <0,2 mm, 25% <0,l mm Quarzkies, Korngröße ca. 5 mm
Quarzkies, Korngröße ca. 4 mm
Quarzmehl, Korngröße 80% <40 μ
Wasser
127g | 120 g | ClQ | 13g | - | 180g | 184g |
2g | - | 44 g | - | 2g | 13g | |
2g | - | - | 2g | 2g | ||
10g | - | 450 g | 65 g | 50 g | ||
490 g | - | - | - | - | ||
30 g | 105 g | - | - | |||
60 g | 90 g | - | - | |||
30 g | - | 47 g | 65 g | |||
88 g | 120 g | 60 g | 33 g | |||
- | - | 160 g | ||||
- | - | 275 g | ||||
- | 260 g | - | ||||
- | 75 g | - | ||||
- | - | - | ||||
- | - | - | ||||
- | 37 g | - | ||||
140 g | 140 g | 160 g |
1. Herstellung der Vinylacetat/Äthylen-Copolymerdispersion
Die Herstellung der Vinylacetat/Äthylen-Copolymerdispersion erfolgte wie in Beispiel I, 1. beschrieben,
jedoch wird anstelle der dort verwendeten wäßrigen Polymerisationsflotte eine wäßrige Lösung aus
820 g Polyvinylalkohol mit einer Viskosität der 4prozentigen
wäßrigen Lösung bei 20 C von ca. 4 cP und einem Verseifungsgrad von ca. 88 Mol-%, 15,3 g wasserfreiem
Natriumacetat, 12,5 g Natriumdisulfit und 7700 g Wasser eingesetzt. Es wird weiter wie in Beispiel
I, 1. gearbeitet. Nach Auspolymerisation und Abkühlen wird der Vinylacetat/Äthylen-Dispersion
eine Lösung von 220 g eines Polyvinylalkohols mit einer Viskosität der 4prozentigen wäßrigen Lösung bei 2OC
von ca. 4 cP und einem Verseifungsgrad von ca. 88 Mol-% in 6400 g Wasser zugegeben und eine weitere
Stunde gerührt. Hs wird eine 40prozentigc Vinylacetat/ Älhylcn-Copolymcrdispcrsion mit folgenden Eigenschaften
erhalten:
Äthylengchalt im Copolymercn: ca. 14 Gcw.-%
Rcstmonomercngchalt: <0,5%
Viskositiit (lipprceht-Rheometer
CIII): 8 Ps
Durchschnittliche Teilchengröße der Liitexpartikcliv 0,8 μ
Minimale l'ilmbildimgstemperatur: ca. 0 C
Schmelzindex J'i",' (Dispersionslllm): 1.1
Minimale l'ilmbildimgstemperatur: ca. 0 C
Schmelzindex J'i",' (Dispersionslllm): 1.1
2. Herstellung des Vinylacetat/Äthylen-Copolymerpulvers
Es wurde wie in Beispiel I, 2. gearbeitet, als Anti backmittel wurde ein Aluminiumsilikat mit einer Ober
fläche nach BET von 110m2/g, einer mittleren Teil
chengröße von 0,035 μ, einem SiO2-Gehalt von 78 7
und einem Al2CVGehalt von 8% in einer Menge vor 12%, bezogen auf den Feststoffgehalt der wäßriger
Dispersion verwendet.
Es wurde ein gut rieselfähiges Dispersionspulve gewonnen, das mit Wasser unter Rühren innerhalb
weniger Minuten zu einer 50prozentigen Redispersior mit einer Viskosität von 40 Ps (Epprecht-Rheomete:
CII), einer durchschnittlichen Teilchengröße der La texpartikcln von 1 μ und einer minimalen Filmbil
dungstemperatur von ca. 0"C redispergierbar ist. Du Lagerstabilität ist ausgezeichnet, nach 24stündiger La
gerung bei 50"C und einer Belastung von 200 g/cm ist das Pulver unverändert. Nach den angegebener
Rezepturen wurden Kunststoffputze hergestellt, dii ohne Ausnahme rißfrei und beständig gegenüber Was
scr waren.
W)
1. Herstellung der Vinylacclat/Äthylcn-Copolymcrdispcrsion
Die Herstellung der Dispersion erfolgt wie in Bei spiel I, I. beschrieben, jedoch wird anstelle der dor
verwendeten wäßrigen Polymcrisationsflotlc eine wäß
rige Lösung von 4 g Natriumlaurylsulfat, 650 g Polyvinylalkohol mit einer Viskosität dcr4prozentigen wäßrigen
Lösung bei 20"C von ca. 8 cP und einem Verseifungsgrad von ca. 88 Mol-%, 15,3 g wasserfreiem Natriumacetat,
12,5 g Natriumdisulfit und 7600 g Wasser eingesetzt. Es wird weiter wie in Beispiel I, 1. beschrieben
gearbeitet, jedoch wird die Polymerisation bei einem Äthylendruck von 15 Atmosphären durchgeführt.
Die nach Verdünnen auf einen Festgehalt von 40% gewonnene Vinylacetat/Äthylen-Copolymerdispersion
weist folgende Eigenschaften auf:
Äthylengehalt im Copolymeren: ca. 11 Gew.-%
Restmonomerengehalt: <0,5%
Restmonomerengehalt: <0,5%
Viskosität (Epprecht-Rheometer C III): 3 Ps
Durchschnittliche Teilchengröße der Latexpartikeln: 0,7 μ
Minimale Filmbildungstemperatur: ca. 0"C
Schmelzindex JAt".* (Dispersionsfilm): 0,8
Minimale Filmbildungstemperatur: ca. 0"C
Schmelzindex JAt".* (Dispersionsfilm): 0,8
2. Herstellung des Vinylacetat/Äthylen-Copolymerpulvers
Es wird wie in Beispiel 1,2 a) beschrieben gearbeitet.
Das gewonnene Dispersionspulver ist gut redispergierbar, die Viskosität der SOprozentigen Redispersion
beträgt 110 Ps, die minimale Filmbildungstemperatur ca. 0"C, die Teilchengröße der Latexpartikeln 0,9 μ.
Nach den angegebenen Putzrezepturen sind mit diesem Dispersionspulver rißfreie und wasserbeständige
KunststofTputze herstellbar.
1. Herstellung einer Vinylacetat/Vinylchlorid/
Äthylen-Terpolymerdispersion
Äthylen-Terpolymerdispersion
) Es wurde wie in Beispiel I, 1. beschrieben gearbeitet
jedoch wurde anstelle von Vinylacetat eine Mischuni
, aus 9 Gew.-Teilen Vinylacetat und 1 Gew.-Teil Vinyl
chlorid eingesetzt und außerdem der Äthylendruck au 30 Atmosphären erhöht. Die Dispersion hat nächste
ι» hend aufgeführte Eigenschaften:
Äthylengehalt im Terpolymeren: ca. 19Gew.-% Restmonomerengehalt:
<0,5 Gew.-%
Viskosität (Epprecht-Rheometer D III): 78 Ps
Durchschnittliche Teilchengröße der Latexpartikeln: 0,8 μ
Minimale Filmbildungstemperatur: ca. 0"C
2. Herstellung und Eigenschaften des
Terpolymerpulvers
Terpolymerpulvers
Die Herstellung des Dispersionspulvers erfolgte nach der in Beispiel I, 2. angegebenen Verfahrensweise
Als Antibackmittel wurde eine synthetische Kiesel säure mit einem SiO2-Gehalt von 93%, einer Ober
fläche nach BET von 230 m2/g und einer mittlerer Teilchengröße von 0,018 μ in einer Menge vor
6 Gew.-%, bezogen auf den Feststoflgehalt der wäßri
jo gen Dispersion, verwendet. Das Pulver ist gut riesel
fähig und lagerbeständig, mit Wasser läßt es sich leich
zu einer stabilen, sämigen 50prozentigen Redispersior anrühren, und die unter Verwendung des Pulvers her
gestellten Kunststoffputze zeigen keine Risse und sine
π beständig bei Wasserlagerung.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines rieselfähigen, gut redispergierbaren DLpersionspulvers aus einem
Vinylacetat-Äthylen-Copolymeren, wobei dieses Copolymere durch Polymerisation von Vinylacetat
und Äthylen bei Äthylendrucken von unter 100 Atmosphären hergestellt worden ist, Polyvinylalkohol
und bekannten Antibackmitteln, bei dem eine wäßrige Dispersion aus dem Vinylacetat-Äthylen-Copolymeren,
die außerdem ionische Emulgatoren und Polyvinylalkohol enthält, sprühgetrocknet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Dispersion aus dem genannten Vinylacetat-Äthylen-Copolymeren
in Gegenwart von 0 bis 1 Gewichtsprozent (bezogen auf das Polymere) ionischer Emulgatoren,
5 bis 20 Gewichtsprozent (bezogen a jf das Polymere) mindestens eines Polyvinylalkohole, der
durch Verseifung von Polyvinylacetat bis zu einem Verseifungsgrad von 80 bis 92 Molprozent hergestellt
worden ist und eine Viskosität der 4%igen wäßrigen Lösung bei 2O0C von 3 bis 35 cP aufweist,
gleichzeitig mit Aluminiumsilikat, Kieselsäure oder Calciumcarbonat mit einer mittleren Teilchengröße
von 0,01 bis 0,05 μΐη als Antibackmittel in einer Menge von 3 bis 30 Gewichtsprozent (bezogen auf
den Feststoffgehalt der wäßrigen Dispersion) im Sprühturm trocken zerstäubt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- jo zeichnet, daß das verwendete Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisat
noch weitere olefinisch ungesättigte Monomere einpolymerisiert enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß 50 bis 90% des Polyvinylalkohols
in der Dispersion vor Beginn der Polymerisation des Vinylacetat-Äthylen-Copolymeren, das
gegebenenfalls noch weitere Monomeren einpolymerisiert enthält, vorgelegt und 10 bis 50 Gewichtsprozent
nach beendeter Polymerisation der Dispersion zugegeben werden.
4. Verwendung der nach den Verfahren der Ansprüche 1, 2 oder 3 hergestellten Dispersionspulver
als Bindemittel für Kunststoffputze.
45
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