DE2214260A1 - Verfahren zum Abtrennen von Fallungen bildenden Proteinen aus Serum - Google Patents
Verfahren zum Abtrennen von Fallungen bildenden Proteinen aus SerumInfo
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Description
" Verfahren zum Abtrennen von Fällungen bildenden Proteinen
aus Serum 1!
Priorität: 25. März 197i, V.St.A., Nr. 128 152
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen von Fällungen
bildenden Proteinen aus Serum.
Serum zur Bestimmung von Blutgruppen und-typen muß rein und praktisch frei von. teilchenbildenden Stoffen sein. Die Bildung
von Proteinteilchen in Serum mit oder ohne Fibrinogen erfolgt beim Schütteln des Serums, z.B. während eines Zeitraumes von.
2 bis 5 Stunden. Es sind mehrere Verfahren zum Abtrennen von
teilchenbildenden Proteinen aus Serum bekannt. Beispielsweise
ist in.der britischen Patentschrift Nr. 1 196 636 ein Verfahrer,
zum Herstellen reiner Serumalbumine aus normalen und hämolisierten
Seren und Plasma durch Ausfällung der in einer Lösung der rohen Albumine enthaltenen unerwünschten Proteine und Farbstoffe beschrieben, bei dem man eine 5 bis 8prozentige Lösung
des rohen Albumins zusammen mit 10 Volumprozent Chloroform bei einem prj-V/ert von 4,95 tis 5,05 auf eine Temperatur von 500C .
. 209844/1159
" c ~ ' 22U260
erwärmt. Ferner kann Serum Albumin von Standardqualität nach dem von Colin et al., J. Am. Chem<. Soc, Bd. 68 (1946),
S. 3386 und Bd. 72 (1950), S. 465 beschriebenen Verfahren d.er.
.Athanolfraktionierung hergestellt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die durch Schütteln induzierte
Bildung von Proteinpartikeln oder Fällungen in Seren, z.B. zur Gruppenbestimmung und zur Bestimmung des Rh-Typs zu verhindern.
oder zu verzögern. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zum
Abtrennen von Fällungen bildenden Proteinen aus Serum, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man den p„-¥ert des Serums auf
einen Wert im Bereich von etwa 5,2 bis etwa 5,6 einstellt, hierauf
das Serum mit einem halogenierten geradkettigen Kohlenwasserstoff vermischt oder extrahiert und die dabei gebildete
Proteinfällung vom Serum abtrennt.
Vorzugsweise v/ird das erfindungsgemäße Verfahren mit einem Serum durchgeführt, das auf einen ρττ-ΐ/ert im Bereich von etwa
5,2 bis etwa 5,4 eingestellt ist. Der halogenierte geradkettig^ Kohlenwasserstoff wird vorzugsweise in einem Volumverhältnis
zum Serum im Bereich von etwa 1 :2 bis etwa 2:1 oder mehr verwendet. Wesentlich bessere Ergebnisse v/erden jedoch bei Mengenverhältnissen
von oberhalb 5:1 nicht erhalten. Der pjj-Wert
des Serums kann vor oder nach der Zugabe des halogenierten geradkettigen Kohlenwasserstoffs eingestellt werden. Für diesen
Zweck v/ird das Serum mit einer verdünnten Säure, z.B. einer
Mineralsäure, wie Salzsäure, Schwefelsäure oder Salpetersäure,
. :. 203 8 4 471 155
oder einer organischen Säure, wie Ameisensäure oder Essigsäure versetzt.
Sobald das Serum auf einen p„-¥ert im Bereich von etwa 5,2 bis
etwa 5,6 eingestellt ist, kann es geschüttelt werden, um die Ausfällung von Proteinpartikeln zu induzieren, bevor der halogenierte
geradkettige Kohlenv/asserstoff zugegeben wird. Die Extraktion wird im allgemeinen bei Raumtemperatur durchgeführte
Gegebenenfalls kann die Extraktion auch bei Temperaturen von etwa 20 bis etwa 350C durchgeführt werden, um die Bildung der
Proteinfällung zu beschleunigen. Nach dem Zumischen des halogenierten
geradkettigen Kohlenwasserstoffs wird das Gemisch etwa
30 bis 90 Minuten gründlieh geschüttelt oder gemischt. Dieser Mischvorgang kann zwar auch über einen längeren Zeitraum durchgeführt
werden, jedoch bringt dies keinen wesentlichen Vorteil. Wach dem Mischvorgang läßt man das Gemisch vorzugsweise bei
Temperaturen von etwa 0 bis etwa 200C und während eines Zeitraumes
von etwa 1 bis 20 Stunden absetzen. Die gebildete■Fällung
kann hierauf abgetrennt werden, z.B. durch Zentrifugieren oder andere übliche Maßnahmen. Danach wird die klare Serumschicht abgetrennt und weiter gereinigt. Beispielsweise kann man das Serum
unter vermindertem Druck auf eine Temperatur von etwa 20 bis etwa 40 C erwärmen und rühren, bis die Schaumbildung auf-"
hört. Hierbei wird der ρττ-Werfdes Serums auf einen Wert im Bereich
von etwa 6,5 bis etwa 8 eingestellt, z.B. durch Zugabe einer Base, wie Natriumhydroxid, Kaiiumhydroxid, Natriumcarbonat,
Ammoniumhydroxid oder Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan.
Gegebenenfalls kann das Serum zur weiteren Reinigung npc.h Adsorptionsmittel,
wie Kaolin behandelt, danach nochmals ζentrifu-
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giert und filtriert werden.
Als halogenierte geradkettige Kohlenwasserstoffe v/erden vorzugsweise
Chloroform, Methylenchlorid oder Tetrachlorkohlenstoff verwendet.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Der pu-V/ert von menschlichem Serum (von Fibrinogen befreites
Plasma) wird durch Zugabe von etwa 1,2 ml verdünnter Essigsäure (30 Prozent) auf 100 ml Serum auf einen Ver"!' vvi 5» 2 eingestellt.
Danach wird das Serum mit dem gleichen Volumen Methylenchlorid versetzt und das Gemisch 3 Stunden bei 3ü°C geschüttelt. Hierauf
wird das Gemisch mehrere Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen und anschließend 10 Minuten bei 5000 χ g*zentrifugiert.
Es bilden sich drei Schichten, eine Lösungsmittelschicbt,
eine Schicht, die eine feste Fällung enthält, sowie die ikrrumschicht.
Die drei Schichten werden voneinander getrennt, und die Serumschicht wird während mindestens 15 Minuten unter vermindertem
Druck auf 350C erwärmt und gerührt, bis das Schäumen
aufhört. Der p-r-Wert des Serums wird durch Zugabe von 5« K&.tron-.lauge
auf 7,2 eingestellt'. Anschließend v.'ird das Serum zur Abtrennung von v/eiteren Verunreinigungen durch ein steriles Filter filtriert. ■
B e i s ρ i el 2
Der pjj-Wert von menschlichem Serum (von Fibrinogen befreites
Plaoua) wird.durch Zugabe von etwa 0,9 ral verdünnter"Essigsäure
(30 Prozent) auf 100 m] Serum auf einen Wert von 5,5 eingestellt.
Das Serum wird mit der gleichen Volumenmenge Chloroform
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versetzt und das Geraisch 5 Stunden bei 45°C gesohüttelt. -Daiiacli.
wird das Gemisch mehrere Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen und anschließend 10 Minuten bei 10 000 χ g zentrifugiert.
Es bilden sich drei Schichten, eine Lösungsrnittelschicht, eine
Schicht mit einer festen Fällung sowie eine Serumschicht. Die
drei Schichten werden voneinander getrennt, und die Serumschieht
wird während mindestens 15 Minuten unter'vermindertem Druck auf
35 C erwärmt und gerührt, bis das Schäumen aufhört. Der ρ.τ-Wert
des Serums wird mit 5n Natronlauge auf 6,5 bis 8 eingestellt. Danach wird das Serum zur Abtrennung v/eiterer Verunreinigungen
durch ein steriles Filter filtriert.
. Beispiel 3 ■ - - ■ --Der
-ppj-VJert von menschlichem Serum (von Fibrinogen befreites
Plasma) wird durch Zusatz von 1 ml verdünnter" Essigsäure" ·"
(30 Prozent) auf 100 ml Serum·auf einen Wert von 5,4- einge- ■ stellt.
Dann -wird-das Serum mit 200 ml Chloroform versetzt und .
das Gemisch 3 Stunden bei 25°C geschüttelt. Das Gemisch wird mehrere Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen und anschliessend
10 Minuten bei 7000 χ g zentrifugiert. Es bilden sich· drei. Schichten, eine Lösungsmittelschicht, eine Schicht mit einer'
festen Fällung sowie eine Se rum schicht.. Die drei Schichten wer~:
den voneinander getrennt, und die Serumschicht wird mindestens 15 Minuten unter vermindertem Druck auf 35°C erwärmt und gerührt,
bis das Schäumen aufhört* Der ptj-Wert des Serums wird
mit 5n Natronlauge auf 7,2 eingestellt. Sodann wird das Serum mit 1 g Kaolin versetzt und 90 Minuten mit einem Magnetrührer
gerührt. Hierauf wird das Serum durch ein steriles Filter filtriert.
• 209 844/1159"
Beispiel 4
Der ρττ-Wert von menschlichem Serum (von Fibrinogen befreites
Plasma) wird durch Zusatz von etwa 1 ml verdünnter Escigor-iure
(30 Prozent) auf 100 ml Serum auf einen Wert von 5,4 eingestellt. Sodann wird das Serum 3 Stunden bei einer Temperatur
von etwa 35°C geschüttelt und die erhaltene Fällung abgetrennt. Der Überstand wird mit etwa 300 ml Chloroform vermischt, mehrere
Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen und anschließend 10 riinuten bei 7000 χ g zentrifugiert. Es bilden sich drei
Schichten, eine Lösungsmittelschicht, eine Schicht mit einer festen Fällung sowie eine .Serumschicht. Die drei Schichten werden voneinander getremit, und die Serumschicht wird während
mindestens 15 Minuten unter vermindertem Druck auf 35°C erwllrmt
und gerührt, bis das Schäumen aufhört. Der Pjr-lvert wird mit
5n Natronlauge auf 7,2 eingestellt. Sodann wird das Serum mit etwa" 1 g Kaolin versetzt und 90 Hinuten mit einem MagnetrUhrer
gerührt. Hierauf wird das Serum durch ein steriles Filter filtriert.
Das in den Beispielen 1 bis 4 erhaltene Serum ist praktisch
frei von teilchenbildenden Proteinen, und es kann zur BlutgruppenbeStimmung
und Bestimmung des Rh-Tyρg verwendet werden.
Ferner ist der Antikörpertiter des Serums durch das Verfahren nicht signifikant beeinflußt.
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Claims (6)
1. Verfahren zum Abtrennen von Fällungen bildenden Proteinen
aua Serum, dadurch gekennzeichnet, daß man
den Pjj-Wert des Serums auf einen Wert im Bereich von etwa 5,2
bis etwa 5,6 einstellt, hierauf das Serum mit einem halogeniert ten geradkettigen Kohlenwasserstoff vermischt oder extrahiert
und die dabei gebildete Proteinfällung vom Serum abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man
die Extraktion des Serums bei einer Temperatur im Bereich von:
etv.-a 20 bis etwa 35°C durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet'," daß man
die Extraktion bei Raumtemperatur durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,, daß man
den p„-17ert des Serums auf einen Viert im Bereich von etwa 5,2
bis etwa 5,A einstellt. · .
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als halogenier'ten geradkettigen Kohlenwasserstoff Chloroform,
I-Iethylenciilorid oder Tetrachlorkohlenstoff verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
das auf einen p-,-T.vert. im Bereich-von etv/a. 5,2 bis etwa 5,6 eingestellte
Seruin zur Auslösung der Ausfällung von Protein teilchen
schüttelt und nach der Abtrennung der Fällung mit dem hölogenierten
geradkettigen Kohlenwasserstoff vermischt.
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