DE221415C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Um Becherwerken eine möglichst große und freie Raumbeweglichkeit zu ermöglichen, d. h. um mit ihnen Krümmungen in allen Ebenen durchfahren zu können, ist es bei den bekannten endlosen Becherwerken dieser Art unbedingt erforderlich, daß die einzelnen Fördergefäße oder Becher in bestimmten Abständen hintereinander angeordnet werden. Die Größe dieser Abstände richtet sich nach dem j eweiligen HaIbmesser der Krümmung, die vom Becherwerk in wagerechter Ebene durchfahren werden soll, und ist um so größer, je kleiner (aus Raumrücksichten) der Halbmesser solcher Krümmungen gewählt werden muß.

Die durch die Abstände entstehenden Lücken zwischen den einzelnen Bechern machen sich aber höchst nachteilig bemerkbar, da einerseits die Leistungsfähigkeit solcher Becherwerke infolge der geringen Anzahl von Fördergefäßen im Verhältnis zur Gesamtlänge der endlosen Becherkette bedeutend herabgesetzt wird und andererseits wiederum verwickelte, selbsttätige Füllvorrichtungen notwendig werden, die auf Zeit und Aufgabemenge genau eingestellt werden müssen.

Andere, bekannte Becherwerke, bei denen sich wohl die Fördergefäße lückenlos aneinanderreihen, haben den Nachteil, daß sie nur geradlinige Bewegungen in wagerechten Ebenen auszuführen vermögen. Sollen solche Becherwerke ihre Bewegungsrichtung unter einem beliebigen Winkel in der wagerechten Ebene ändern, so ist es bei diesen erforderlich, daß deren Becherkette in die Vertikalebene übergeführt wird, damit in dieser eine Verdrehung der Becherkette stattfinden kann, um hierdurch die gewünschte Änderung der Bewegungsrichtung zu erreichen. Krümmungen in der wagerechten Ebene können derartige Becherwerke also nicht durchfahren.

Die erwähnten Nachteile sollen durch die vorliegende Erfindung beseitigt werden, durch die ein lückenloses, raumbewegliches Becherwerk geschaffen ist. Diesem wird die Möglichkeit, Krümmungen in allen Ebenen durchlaufen zu können, dadurch gegeben, daß die Becher kurz vor dem und während dem Durchlaufen von Krümmungen eine mehr oder weniger übereinanderliegende Lage einnehmen.

Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung veranschaulicht, und zwar stellen dar

Fig. ι das lückenlose, raumbewegliche Becherwerk in geradliniger Bewegung in der Seitenansicht,

Fig. 2 die Stellung des Becherwerkes kurz vor dem und während des Dufchfahrens von Krümmungen in der Seitenansicht,

Fig. 3 und 4 eine Seitenansicht bzw. den Grundriß des Becherwerkes, wie es Krümmungen in senkrechter bzw. in wagerechter Ebene durchläuft, und

Fig. 5 die Anordnung der gelenkigen Verbindungsglieder zwischen den Bechern.

Je zwei oder mehr Fördergefäße oder Becher a sind in einem mehrachsigen Fahrgestell b freipendelnd aufgehängt. Jedes einzelne Fahrgestell b besteht aus zwei Seitenschildern, die durch die Achsen c fest miteinander verbunden sind. Auf den Verlängerungen der Achsen c sind die Laufrollen d angebracht, die die Fahrgestelle b auf den Schienen e führen.

Die einzelnen Fahrgestelle werden durch ge-

lenkige Verbindungsglieder f so untereinander verbunden, daß sich die Fördergefäße oder Becher α lückenlos aneinanderreihen (Fig. i). Die gelenkigen Verbindungsglieder f greifen die ober- oder unterhalb der Becher liegende Fahrgestellachse c in deren Mitte an. Auf.dieser ist eine Doppelklammer g befestigt (Fig. 5), in die zu beiden Seiten mittels Bolzen h gabelförmige Gelenke i eingreifen, in denen wiederum die Verbindungsglieder f, zwischen Bunden k drehbar, befestigt sind. An Stelle der Bunde können auch Kugellager Verwendung finden. Setzt man ein derartiges lückenloses, raumbewegliches Becherwerk der wagerechten Ebene in Bewegung, so bildet dieses zunächst eine geschlossene, lückenlose Aufeinanderfolge von Fördergefäßen oder Bechern α (Fig. 1), die dann kurz vor dem Durchlaufen von Krümmungen durch Neigen der Fahrgestelle b um eine wagerechte Querachse in eine mehr oder weniger . übereinanderliegende Lage gebracht werden (Fig. 2 und 3). Hierdurch ist nun der zwischen den Bechern erforderliche Abstand während des Durchfahrens von Krümmungen hergestellt; es kann daher das Becherwerk Krümmungen von beliebigen Halbmessern in wagerechter (Fig. 4) und senkrechter Ebene (Fig. 3) durchfahren. Nach dem Durchlaufen einer Krümmung bildet das Becherwerk sofort wieder eine lückenlose Becherkette.

Weiterhin kann aber auch das vorliegende raumbewegliche Becherwerk während seines Auf- oder Absteigens in der senkrechten Ebene infolge des gelenkigen Verbindungsgliedes f (Fig. 5) bis zu 360 ° verdreht werden, es also senkrecht auf- oder absteigend unter jedem beliebigen Winkel in die Horizontalebene abgelenkt werden kann. Die Verbindungsglieder f verbleiben bei allen Bewegungen unterhalb bzw. oberhalb der Fördergefäße oder Becher a, so daß diesen in jeder Lage ein freies Ausschwingen möglich ist.

Das Beladen und Entleeren der Fördergefäße erfolgt auf bekannte Weise.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Raumbewegliches Schaukelbecherwerk, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei oder mehrere Becher (a) hintereinander in einzelnen, gelenkig miteinander verbundenen Fahrgestellen (b) freipendelnd aufgehängt sind, die um eine wagerechte Querachse neigbar sind, so daß während des Durchlaufens von Krümmungen die Becher (a) jedes Fahrgestells (b) unter entsprechender Neigung desselben eine mehr oder weniger übereinanderliegende gegenseitige Lage einnehmen, während sie auf ebener Strecke lückenlos hintereinander liegen. .

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.