DE2213881B2 - Friktions-Falschdrallvorrichtung - Google Patents
Friktions-FalschdrallvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Friktions-Falschdrallvorrichtung der im Oberbegriff des ersten Anspruchs
angegebenen Art.
Vorrichtungen, mit denen laufenden Fäden eine falsche Verzwirnung erteilt wird, werden insbesondere
zur Kräuselung synthetischer Chemiefäden eingesetzt.
Friktions-Falschdrallvorrichtungen bestehen aus einer oder mehreren bewegten Reibflächen, über die
senkrecht oder schräg zu ihrer Bewegungsrichtung ein Faden geführt wird. Dabei weist die Bewegungsrichtung
oder zumindest eine Bewegungskomponente der Reibfläche in Richtung der gewünschten Fadenrollbewegung.
Mit diesen Friktions-Falschdrallvorrichtungen können einem laufenden Faden deshalb Drehungen erteilt
werden, weil die von der Reibfläche hervorgerufene Rolldrehzahl des Fadens um seine Achse dem sehr
geringen Fadendurchmesser umgekehrt proportional ist. Voraussetzung für eine starke, gleichmäßige
Drehungserteilung ist jedoch, daß der Schlupf zwischen Reibfläche und Faden konstant gehalten wird.
Friktions-Falschdrallvorrichtungen sind in vielen Ausführungsformen bekannt. Die bewegte Reibfläche,
über die der Faden geführt wird, wird dabei zum Beispiel von laufenden Riemchen, dem Außenumfang
von rotierenden Scheiben und Zylindern oder dem innenumfang von rotierenden Büchsen und Ringen
gebildet. Zur Erzeugung der Reibung zwischen Reibflächen und Fäden werden zwei unterschiedliche Prinzi
pien angewandt.
Bei dem ersten Prinzip wird die Reibung zwischen Reibflächen und Fäden dadurch bewirkt, daß der Faden
durch Ausübung einer äußeren, gegen die Reibfläche gerichteten Kraft auf die Reibfläche gepreßt wird.
Das zweite Prinzip besteht darin, daß die Reibfläche in Fadenlaufrichtung von dem Faden teilweise umschlungen
und dadurch die erforderliche Anpressung erzielt wird.
ίο Eine Falschdrallvorrichtung, bei der das zweite
Prinzip der Umschlingung der Reibflächen angewandt wird, besteht aus drei parallelen, im gleichen Sinne
rotierenden Achsen, auf denen sich überlappende Scheiben angeordnet sind.
Bei einer derartigen bekannten Anordnung (FR-PS 12 03 072) weisen die drei Wellen jeweils mehrere
Scheiben auf, die untereinander in Achsrichtung gleichen Abstand habe:, und in einer regelmäßigen
dichten Aufeinanderfolge zwischeneinandergreifen.
Diese Scheiben überlappen sich leicht, so daß sie eine öse oder einen engen Durchlaß (Zwickel) bilden, der —
auf die Ebene projiziert — im wesentlichen eine solche Weite hat, daß sie den Fadendurchmesser nicht
überschreitet. Die Scheiben sind zylindrisch ausgebildet, so daß eine Umschlingung des Fadens nicht stattfinden
kann. Auch hierbei kann kein ausreichendes und gleichbleibendes Drehmoment auf den Faden im Sinne
seiner Verzwirnung aufgebracht werden. Dieser Drallgeber kann eine ausreichende Verzwirnung lediglich in
ίο einer Richtung (S- oder Z-Drehung) bewirken. Es hat
sich gezeigt, daß bei umgekehrter Drehrichtung dieselbe Verdrillung des Fadens nicht mehr erzielt
werden kann.
Nach einer anderen ähnlichen Anordnung (FR-PS
J5 12 02 393) weist die eine Welle nur eine Scheibe auf. Die
beiden anderen Wellen tragen je zwei Scheiben oberhalb und unterhalb der ersten Scheibe. Jedes dieser
Scheibenpaare überlappt sich derart, daß ein Spalt gebildet wird, durch den der Faden geführt wird. Die
au einzelne Scheibe dient dem Zweck, den Faden in den
zwischen den Scheibenpaaren gebildeten Spalt zu drücken und besitzt eine in Achsrichtung ballige
Umfangsfläche, während die anderen Scheiben zylindrisch ausgebildet sind. Auch dieses Gerät kann nur für
eine Zwirnrichtung verwandt werden. Ferner wird der Faden nur in einer Ebene abgelenkt und umschlingt
lediglich die mittlere, ballige Rolle, während er die vor- und nachgeordneten Scheibenpaare lediglich tangiert.
Deshalb ist die Anpressung des Fadens gegen die Scheiben zu gering, um ein gleichbleibendes und
ausreichendes Torsionsmoment auf den Faden zu erzeugen.
Des weiteren ist eine Vorrichtung mit drei parallelen Wellen und darauf angeordneten Friktionsscheiben
bekannt (DT-AS 12 22 826), bei der die Scheiben einer Welle mit einem derart geringen axialen Abstand
voneinander angeordnet sind, daß jeweils eine Scheibe einer der beiden anderen Wellen zwischen zwei
Scheiben der ersten Welle greift.
«) In diesem Drallgeber bestehen von Scheibe zu Scheibe unterschiedliche und zum Teil gegensätzliche
Reibverhältnisse. Aus diesem Grunde ist der Drallgeber zur Aufbringung einer hohen Verzwirrung nicht
geeignet, da im wesentlichen nur die dem Fadenausgang
hr> zugewandten Scheiben wirksam sind.
Aus der GB-PS 9 33 438 ist eine weitere Friktions-Falschdralleinrichtung
bekannt, die ebenfalls zueinander parallele Achsen aufweist, auf welchen Scheibensät-
ze axial hintereinander angeordnet sind. Die Achsen sind auch hier derart angeordnet, daß ein Zwickel
entsteht, durch den der Faden geführt wird.
Bei dieser Vorrichtung sind — in Fadenlaufrichtung betrachtet — nur die jeweils ersten Scl.eiben jeder
Achse derart angeordnet, daß die Farienberührpunkte der Scheiben auf einer Schraubenlinie liegen. Die
übrigen Scheiben zwingen den Faden auf einen zickzackförmigen Weg. Dies liegt darin begründet, daß
ein gewisser Druck des Fadens gegen die Reibfläche hergestellt werden muß.
Der Nachteil dieser Lösung ist darin zu sehen, daß im gesamten Falschdraller keine konstanten Eingriffsverhältnisse
zwischen Reibfläche und Faden von Reibfläche zu Reibfläche vorhanden sind. Ebenso ist es hier nicht
möglich, bei der Umstellung von einer Zwirnung auf die andere die gleichen Reibverhältnisse zu verwirklichen.
Ein weiterer Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, da3 bei der Umstellung von einer Zwirnung auf die
andere eine unerwünschte Reibungskraft entgegen der Laufrichtung entsteht.
Schließlich ist die US-PS 29 23 121 bekannt, in welcher ein Friktions-Falschdraller mit drei ebenfalls
zueinander parallelen Achsen, auf denen Friktionsscheibensätze angeordnet sind, dargestellt ist. Auch hierbei
sind auf jeder Achse mehrere Scheiben axial hintereinander angeordnet. In der Draufsicht gesehen ist diese
Aufeinanderfolge der Friktionsscheiben schraubenförmig. Hierdurch ist es möglich, den Faden in dem auch
hier gebildeten Zwickel schraubenlinienförmig zu führen. Da die einzelnen Achsen untereinander über
separate Zahnräder angetrieben werden, ist ein bestimmter Drehsinn der Reibscheiben vorgesehen.
Der Nachteil der Vorrichtung besteht darin, daß die Laufrichtung des Fadens nicht zu ersehen ist. Es ist also
nicht ersichtlich, in welcher Aufeinanderfolge und mit welchem Drehsinn die Scheiben bei 5- oder Z-Drehung
angeordnet werden sollen. Des weiteren ist es hier nicht möglich, die Überlappung der einzelnen Reibscheiben
und die Geschwindigkeit der einzelnen Achsen zu ändern.
Durch die Merkmale des Kennzeichens des ersten Anspruchs wird die Aufgabe gelöst, Drallgeber der
bereits bekannten Gattung derart zu verbessern, daß synthetische, multifile Fäden eines weiten Titerbereiches
beliebiger Eigenschaften bei einstellbaren Reib-, Bewegungs- und Spannungsverhältnissen eine hohe und
konstante Falschzwirnung erhalten können, unabhängig von der Richtung (S- oder Z-Zwirnung) der Zwirnung.
Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß der durch diese Vorrichtung behandelte Faden eine sehr
hohe Vergleichmäßigung der Zwirnung aufweist. Ebenso tritt an den Reibflächen ein Selbstregelungseffekt
ein, in dem Sinne, daß die Eingangsreibflä^hen ein zusätzliches drallerzeugendes oder drallminderndes
Drehmoment auf den Faden ausüben, je nach dem, ob die tatsächlich dem Faden erteilten Drehungen den
Sollwert unter- oder überschreiten.
Ein weiterer Vorteil dieser Vorrichtung liegt darin, daß wahlweise eine S- oder Z-Zwirnung aufgebracht
werden kann, ohne daß die Qualität der behandelten Fäden darunter leidet. Das Friktions-Falschdrallgerät ist
hinsichtlich Fadenmaterialien, Fadenaufbau und sonstigen Fadeneigenschaften sowie hinsichtlich der besonderen
Parameter des Kräuselverfahrens universell einsetzbar.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß man es hierdurch in der Hand hat, die Fadenspannung in
dem Drallgeber zur Erhöhung des Reibkontaktes zwischen den einzelnen Reibflächen und dem Faden zu
verstärken, ohne gleichzeitig die Fadenspannung in der dem Drallgeber vorgeordneten Zone — es handelt sich
normalerweise um die Heizzone, in der die Falschverzwirnung fixiert wird — zu erhöhen.
Um die unterschiedliche Geschwindigkeit der einzelnen Achsen zu erreichen, können die Rotationsflächen
unterschiedliche Radien aufweisen. Eint andere Mögiichkeit zur Erzielung der unterschiedlichen Geschwindigkeit
wird in Anspruch 2 dargestellt. Der Antrieb dieser zusätzlichen Gruppe von Rotationskörpern kann
mit einem vorwählbaren Übersetzungsverhältnis von einer Achse des sogenannten Hauptdrallgebers, d. h. der
übrigen Gruppen von Rotationskörpern abgenommen werden. Wenn eine Falschdrahtkräuselmaschine mit
einer Vielzahl von Drallgebern ausgestattet ist, können jedoch auch zwei unabhängige Antriebe in der
Maschine vorgesehen werden, von denen einer die sogenannten Hauptdrallgeber und der andere die diesen
vorgeschalteten Geräte mit jeweils einer Gruppe von Rotationskörpern antreibt.
Um den unterschiedlichen Fadenmaterialien gerecht zu werden, wird die Ausbildung der Vorrichtung nach
Anspruch 3 vorgeschlagen.
Die Ausbildung der Vorrichtung nach Anspruch 4 gestattet es, die Reibverhältnisse in dem Drallgeber
weitgehend zu steuern.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der
in Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Friktions-Falschdrallvorrichtung mit rotierenden Scheiben,
F i g. 2 eine schematische Darstellung des Prinzips der erfindungsgemäßen Friktions-Falschdrallvorrichtungmit
drei Wellen,
Fig. 3 eine Friktions-Falschdrallvorrichtung mit vier Wellen,
F i g. 4 und 5 verschiedene Ansichten und Schnitte der Friktions-Falschdrallvorrichtungnach Fig. 1,
ίο F i g. 6 ein Zusatzgerät zu dem Friktions-Falschdrallgerät nach F i g. 1 oder 2 und
ίο F i g. 6 ein Zusatzgerät zu dem Friktions-Falschdrallgerät nach F i g. 1 oder 2 und
F i g. 7 eine weitere Zusatzeinrichtung zu der Friktions-Falschdrallvorrichtungnach Fig. 1.
Bei dem Friktions-Falschdrallgebern nach Fig. 1 werden die Reibflächen durch die gewölbten Umfangsflächen
von rotierenden Scheiben gebildet. Dieser Drallgeber besteht aus drei Wellen 24, 25 und 26, die in
dem Gestell 7 rotieren. Die Wellen 24,25 und 26 sind in Buchsen 30 mittels Kugellagern gelagert. Die Welle 26
wird durch den Wirtel 9 und den Treibriemen 10 angetrieben.
Die Übertragung der Drehbewegung von der Welle 25 auf die Wellen 24 bzw. 26 geschieht durch die
Treibriemen 37 und 28, und die Riemenscheiben 34, 35 und 36. Die Scheiben sind in Gruppen zusammengefaßt.
Jede Gruppe besteht aus so vielen Scheiben, wie der Drallgeber rotierende Wellen hat. Demgemäß besteht
die erste Gruppe aus den Scheiben 21,22 und 23 und die zweite Gruppe aus den Scheiben 31, 32 und 33. Die
ho Scheiben einer jeden Gruppe folgen sich in Fadenlaufrichtung
mit jeweils gleichem Abstand.
Die Scheiben sind mit den Wellen kraft- oder formschlüssig verbunden. Dabei kann jedoch jede
Scheibe von ihrer Welle abgezogen werden. Um den h-i Abstand zwischen den Scheiben einer Welle einzustellen
und zu halten, sind über jede Welle verschiedene Hülsenteile 27 geschoben. Zur axialen Festlegung der
Hülsen 27 und der Scheiben dienen Unterlegscheiben 29
und Schrauben 28 im Kopf jeder Welle. Die Wellenabstände und die Scheibendurchmesser sind so
ausgelegt, daß — wie in Fig.2 dargestellt — die Scheiben 21, 22, 23 und die Scheiben 31, 32, 33 das
schraffierte »Überlappungsdreieck« mit kreisbogenförmigen Seiten bilden. Zwischen den Seiten dieses
Dreiecks wird der Faden auf seinem Lauf längs durch den Drailgeber zu einer Schraubenlinie mit dreieckförmigem
Querschnitt verspannt. Wie F i g. 3 zeigt, können auf einem Gang dieser Schraubenlinie auch mehr als
drei Reibflächen eingesetzt werden. Die Anzahl der Reibflächen ist lediglich durch den konstruktiven und
wirtschaftlichen Aufwand begrenzt. F i g. 3 zeigt in Draufsicht ein erfindungsgemäßes Friktionsfalschdrallgerät,
das aus den vier rotierenden Wellen 81,82,83 und 84 besteht. Auf den Wellen sind ein oder mehrere
Gruppen von Scheiben 85, 86, 87, 88 befestigt, wobei jede Gruppe einsprechend der Anzahl der Wellen aus
vier Scheiben besteht. Der konstruktive Aufbau entspricht im übrigen dem des Drallgebers nach F i g. 1,
4 und 5. Die Scheiben 85, 86, 87, 88 überlappen sich in dem schraffiert dargestellten Viereck 80, durch das der
Faden auf seinem Lauf durch den Friktionsdrallgeber zu einer Schraubenlinie mit quadratischem oder rechteckigem
Querschnitt aufgespannt wird.
In Fig.4 und Fig.5 ist ersichtlich, daß bei dem
Drallgeber nach F i g. 1 die Welle 24 mit den auf ihr gelagerten Scheiben 21 und 31 parallel verschieblich ist.
Hierdurch kann das Überlappungsdreieck — wie es in F i g. 2 schraffiert dargestellt ist — verändert werden.
Das Gestell des Drallgebers besteht aus zwei Teilen, dem Teil 7 und dem Teil 57. Der Teil 7 ist mittels der
Schrauben 74 fest im Maschinengestell gelagert. In Bohrungen dieses ortsfesten Gestells sind die Bolzen 62
und 63 axial beweglich. An den dünneren Enden 66 und
67 dieser Bolzen ist das Gestell 57 mittels der Schrauben
68 und 69 angeschraubt. Die Bolzen 62 und 63 weisen an ihrem anderen Ende jeweils einen Bund 70 und 71 und
Federn 64, 65 auf, durch die sie sich gegenüber dem Gestell 7 abstützen. Der Bolzen 62 trägt ferner an
seinem anderen Ende eine drehbare Kurvenscheibe 59. Die Kurvenscheibe 59 ist zwischen dem Bund 70 und
dem durch die Schraube 73 befestigten Ring 72 drehbar gelagert und weist einen Handgriff 60 auf, dem eine
Drehskala 75 zugeordnet ist. Die Kurve der Kurvenscheibe stützt sich gegen einen ortsfesten Bolzen 61 ab.
Ein Verdrehen der Kurvenscheibe bewirkt ein Zu- bzw. Abdrücken des beweglichen Gestells 57 von dem
ortsfesten Gestell 7.
Der Drallgeber nach F i g. 3, bei dem vier rotierende Achsen vorgesehen sind, kann ebenfalls mit einem
Verstellmechanismus der in F i g. 4 und 5 beschriebenen Art ausgerüstet sein. Dabei werden zweckmäßigerweise
zwei der Wellen auf dem beweglichen Gestell 57 angeordnet.
Bei Inbetriebnahme der Friktionsdrallgeber nach F i g. 1 bis 6 wird das bewegliche Gestell 57 zunächst
durch Verdrehen des Handgriffs 60 so weit von dem ortsfesten Gestell abgedrückt, daß der parallel zu den
Achsen verlaufende Faden einen Durchlaß findet, wodurch er zwischen die Scheiben eingelegt werden
kann. Sodann wird das bewegliche Gestell 57 wieder an das ortsfeste Gestell 7 herangedrückt, bis sich ein
Überlappungsvieleck, wie in Fig.2 und Fig.3 dargestellt
ist, bildet. Die Größe dieses Überlappungsvielecks wird zuvor unter Berücksichtigung des vorgegebenen
Fadenmaterials, des Fadcntiters und sonstiger Eigenschaften des Fadens, der Fadengeschwindigkeit, der
vorgegebenen Solldrehung des Fadens, der für die Kräuselung günstigen Fadenspannung vor und hinter
dem Drallgeber sowie unter Berücksichtigung sonstiger Parameter experimentell ermittelt und mittels des
Kurvenrades 59 feinfühlig eingestellt. Die Einstellung ist durch Vorgabe eines bestimmten, auf der Drehskala 75
vorgegebenen Wertes beliebig reproduzierbar. Zur Herstellung einer 5-Drehung werden die Scheiben in
der Weise hintereinander angeordnet, daß der Faden
ίο bei seinem Lauf durch den Drallgeber nach Fig. 1
nacheinander je eine Scheibe der Wellen 24,25,26 bzw.
25, 26, 24 bzw. 26, 24, 25 berührt. Zur Herstellung einer Z-Drehung werden die Scheiben umgekehrt angeordnet,
so daß der Faden bei einem Drallgeber nach F i g. 1 nacheinander je eine Scheibe der Wellen 24, 26, 25 oder
26,25,24 oder 25,24,26 berührt.
Bei einem Drallgeber nach F i g. 3 folgen sich für S-Drehung nacheinander je eine Scheibe der Wellen 81,
82, 83, 84 bzw. 82, 83, 84, 81 usw. und für Z-Drehung nacheinander je eine Scheibe der Wellen 84, 83, 82, 81
bzw. 83,82,81,84 usw.
In einer Versuchsanordnung mit einem Drallgeber nach Fig. 1, konnte ein Nylonfaden 70/34 Denier bei
einer Fadengeschwindigkeit von 180 m/min mit einer vorgegebenen 5-Drehung von 3400 Drehungen pro
Minute mit gleichbleibender Kräuselung und gleichmäßiger Anfärbbarkeit hergestellt werden. Dabei betrug
die Drehzahl der Wellen bei einem Scheibendurchmesser von 45 mm 2600 U/min. Die Fadenspannung vor
dem Falschdrallgerät betrug 15 g und hinter dem Falschdrallgerät 26 g. Die Umstellung von S-Zwirnung
auf Z-Zwirnung erbrachte ohne die nach dieser Erfindung vorgeschriebene Umordnung der Scheiben
bei sonst gleicher Maschineneinstellung eine Zwirnung von ca. 650 'Drehungen pro m, wobei die Fadenspannung
vor dem Drallgeber auf 10 g abfiel und hinter dem Drallgeber auf 35 g anstieg. Eine zufriedenstellend stark
ausgebildete und gleichmäßige Kräuselung konnte nicht erzielt werden.
F i g. 6 zeigt ein Zusatzgerät zu den Friktionsfalschdrallgeräten nach Fig. 1 oder Fig.3. Es ist im Prinzip
genau so wie das Friktionsfalschdrallgerät nach Fig. 1 aufgebaut und kann mittels Anschlußstück 47 (Fig. 1)
mit dem Gestell 7 des Drallgebers nach Fig. 1 verbunden werden. Das Zusatzgerät weist eine in
seinem Gestell 47 gelagerte Welle 48 auf, die über Riemenscheiben 39 und 49 und Treibriemen von der
Welle 25 des Drallgebers nach Fig. 1 angetrieben wird. Die Drehbewegung der Welle 48 wird mittels
Treibriemen 50, 52, 53 und der dazu gehörigen Riemenscheiben auf die Wellen 44, 45 und 46 der
Zusatzeinrichtung übertragen. Auf diesen Wellen befinden sich eine Gruppe von drei Scheiben 41,42,43.
Diese Scheiben können aufgrund der zwischen der Welle 25 (Fig. 1) sowie der Welle 48 und 45
vorgesehenen Übersetzung mit einer anderen, vorzugsweise geringeren Umfangsgeschwindigkeit als die
ho Scheiben des Drallgebers nach F i g. 1 betrieben werden.
Die Übersetzung kann vorzugsweise so gewähl werden, daß die Komponente der Scheibenumfangsge
schwindigkeit in Drallrichtung der durch die Solldre hung vorgegebenen Rotationsgeschwindigkeit des Fa
ο5 dens entspricht. Wenn nunmehr der nachgeschaltete
Drallgeber nach Fig. 1 so eingestellt wird, daß er die vorgegebenen Solldrehungen einbringt, wird durch die
Scheiben des Zusatzgerätes nach Fig.6 kein Drehmo·
ment auf den Faden ausgeübt. Wenn jedoch im Drallgeber nach F i g. 1 Störungen auftreten, z. B. durch
Vergrößerung des Schlupfes, so wird durch die Scheiben des Zusatzgerätes nach Fig. 6 ein ausgleichendes
Drehmoment auf den Faden aufgebracht. Andererseits wird — falls der experimentell ermittelte Schlupf in dem
Drallgeber nach F i g. 1 durch unvorhergesehene Schwankungen geringer wird — ein negatives Drehmoment
auf den Faden ausgeübt, das im Sinne der Vergleichmäßigung der Fadendrehungen pro m wirkt.
Das Zusatzgerät nach F i g. 6 läßt sich andererseits
auch so einstellen, daß das in ihm entstehende Überlappungsvieleck eine andere Größe hat als das
Überlappungsvieleck des Hauptdrallgebers. Dadurch kann nicht nur die Fadenspannung vor und hinter dem
Drallgeber, sondern auch in dem Drallgeber beeinflußt und auf diese Weise eine gute Anlage des Fadens an
jede einzelne Scheibe bewirkt werden.
Eine weitere Zusatzeinrichtung, die demselber Zwecke wie die Zusatzeinrichtung nach Fig. 6, zeig
F i g. 7. In F i g. 7 ist die Welle 24 des Drallgebers nacl
F i g. 1 mit der darauf befindlichen letzten Scheibe 21 zi sehen. Die Welle 24 ist etwas verlängert und trägt ar
ihrem Ende eine Riemenscheibe 76 mit einem Riemer 77. Hiermit wird die Drehbewegung der Welle 24 au
eine weitere Scheibe 79 übertragen, die auf de:
ro verlängerten Welle 26 des Drallgebers nach F i g. t fre
drehend befestigt ist und ebenfalls eine Riemenscheibe 78 aufweist. Durch das Übersetzungsverhältnis zwi
sehen den Riemenscheiben 76 und 78 kann dk Umfangsgeschwindigkeit der Scheibe 79 anders als dit
ts der übrigen Scheiben des Drallgebcrs nach F i g. 1
eingestellt werden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Friktionsfalschdrallvorrichtung zum Texturieren synthetischer Fäden, bei welcher der Faden
durch den Mittelbereich eines Vielecks geführt wird, wobei auf den Eckpunkten des Vielecks gleichsinnig
angetriebene Achsen mit darauf befestigten Scheiben drehbar gelagert sind, wobei sich die Scheiben
im Mittelbereich des Vielecks derart überlappen, daß der falschzudrallende Faden auf einer je nach
der Zwirnrichtung vorwählbaren Schraubenlinie geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Betrieb der Vorrichtung mit vom Fadeneingang zum Fadenausgang hin zunehmender Bewegungskomponente in Drallrichtung die Reibscheiben (21,
22,23,31,32,33) mit unterschiedlicher Geschwindigkeit
antreibbar sind und/oder die Reibscheiben eine unterschiedliche Überlappung aufweisen.
2. Friktionsfalschdrallvorrichtung nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gruppe von Reibscheiben (21, 31 bzw. 22, 32 bzw. 23, 33) auf
Achsen (24, 25, 26) angeordnet sind, weiche unabhängig von den Achsen (24,25,26) der anderen
Gruppen antreibbar sind.
3. Friktionsfalschdrallvorrichtung nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Gruppe von Rotationskörpern (21, 31 bzw. 22, 32
bzw. 23, 33) einen anderen und selbständig einstellbaren Achsabstand haben.
4. Friktionsfalschdrallvorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reiboberfläche derselben Vorrichtung aus nach Reibbeiwert und
Verschleißfestigkeit unterschiedlichen Materialien bestehen.
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