DE2209591A1 - Verfahren zur biotechnischen Herstellung von L-5-Hydroxytryptophan - Google Patents
Verfahren zur biotechnischen Herstellung von L-5-HydroxytryptophanInfo
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Description
ASAHI IiASPJI KOGYO KABUSHIKI KAISHA,
Osaka, Japan
Osaka, Japan
" Verfahren zur biotechnischen Herstellung von L-5-Hydroxytryptophan
"
Priorität: 4. März 1971, Japan, Nr. 10 955/71
27. September 1971, Japan, Nr. 74 670/71 -^
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur biotechnischen Herstellung
von L-5-Hydroxytryptophan, nachstehend abgekürzt mit
L-5HTP bezeichnet.
L-5HTP ist ein wichtiges Stoffwechsel-Zwischenprodukt, aus dem
durch Decarboxylierung L-5-Hydroxytryptamin (Serotonin) entsteht,
L-5IITP hat in neuerer Zeit besonderes Interesse als Mittel zur
Behandlung von Depressionen gefunden. Dementsprechend ist ein wirtschaftliches und billiges Verfahren zur Herstellung dieser
Verbindung erv/ünscht.
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Es sind verschiedene biotechniscne Verfahren zur Herstellung von I,-5HTP bekannt. Bei einem Verfahren wird Tryptophan mit
einem Enzym wie Tryptophan-5-hydroxylase aus Chromobacterium violaceum hydroxyliert; vergl. C. Mitoma et al., Arch. Biochem.
Biophys., Bd. 63 (1956), S. 122. Ferner ist ein Verfahren bekannt, bei dem 5-Hydroxyindol mit einem Enzym, wie Tryptophan-Synthetase
aus Claviceps purpurea, Cordyceps militaris oder Aspergillus oryzae, behandelt wird; vergl. E. Mutscher et al.,
Arch. Pharm., Bd. 301 (1968), S. 291. Diese Verfahren sind jedoch v/eder hinsichtlich der Ausbeute noch in anderer Hinsicht
befriedigend. Verfahren zur Herstellung von L-5HTP auf chemischem Wege sind ebenfalls unwirtschaftlich. Dementsprechend
ist die Verbindung zur Zeit noch nicht leicht zugänglich und daher teuer.
Es ist bekannt, daß das Enzym Tryptophan-Synthetase, das die
Bildung von L-Tryptophan aus Indol katalysiert (Enzyme dieser
Art v/erden im allgemeinen als Tryptophan-Synthetasen bezeichnet)» in den verschiedensten Mikroorganismen, wie Bakterien,
Hefen, Actinomyceten und Pilzen vorhanden ist.
Die vorliegende Erfindung beruht auf dem überraschenden Befund,
daß einige Mikroorganismen in hoher Ausbeute L-5HTP aus .
5-IIydroxyindol zu bilden vermögen.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur biotechnischen Herstellung von L-i)-Hydroxytryptophan, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man einen zur Bildung von L-Tryptophan aus Indol und Serin fähigen Mikroorganismus in
einem Kohlenstoffquellen, Stickstoffquellen, anorganische Salze
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und organische Nährstoffe enthaltenden Nährmedium züchtet und
die Zellen mit 5-Hydroxyindol oder einem Gemisch aus 5-Hydroxyindol
und Serin zusammenbringt.
Man kann im erfindungsgemäßen Verfahren die Mikroorganismen zunächst auch in Abwesenheit von 5-Hydroxyindol oder einem Gemisch
aus 5-Hydroxyindol und Serin züchten, danach die Mikroorganismen isolieren, und in einer wäßrigen Phosphat enthaltenden
Lösung suspendieren, der man 5-Hydroxyindol oder ein Geraisch aus 5-Hydroxyindol und Serin einverleibt.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden vorzugsweise Mikroorganismen
verwendet, die mindestens 0,2 mg/ml L-Tryptophan gemäß dem nachstellend erläuterten Test zur Bestimmung der enzymatischen
Aktivität der Tryptophan-Synthetase bilden. Dieser Test
wird folgendermaßen durchgeführt:
Eine Flüssigkeit, die 2 mg/ml Indol, 2 mg/ml L-Serin, 100 mMol
rhosphatpu.fier vom Pjj-VJert 8,0 und 40 mg/ml der zu untersuchenden
gefrorenen Zellen enthält, wird eine bestimmte Zeit reagieren gelassen. Danach wird eine bestimmte !!enge der Flüssigkeit
papierchromatographisch entwickelt und die Tryptophanfraktion
nil. Y.'asser extrahiert. Anschließend wird der Extrakt colorimetrisch
nach cer Xanthydrolmethode - S. R. Dickman et al.,
J.l-.C, Bd. 220 (1956), S. 957 - bestimmt und die Konzentration
an L-Tryptoplian anhand einer Standarakurve abgelesen.
Es gibt zahlreiche Mikroorganismen, die den vorstehend beschriebenen
enzyraatisehen Aktivitätstest erfüllen. Diese Mikroorganismen
finden sich unter Bakterien, Hefen, Actinomyceten
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und Pilzen. Beispiele für Bakterien sind diejenigen, die der Gattung Corynebacterium, Brevibacterium, Jflicrobacterium,
Micrococcus, Bacillus, Flavobacterium, Agrobacterium,
Aerobacter, Escherichia, Proteus, Pseudomonas, Protaminobacter,
- Erwinia, Arthrobacter, Serratia, Staphylococcus,
und Achromobacter
Sarcina, Xanthomonas/angehören. Spezielle Beispiele für diese
Sarcina, Xanthomonas/angehören. Spezielle Beispiele für diese
Bakterien sind Corynebacterium sp. Nr. 14001 (FERM-P Nr. 1048), Corynebacterium melassecola ATCC 17965» Brevibacterium
ammoniagenes ATCC 6872, Microbacterium ammoniaphilum ATCC 15354, Micrococcus luteus ATCC, 21102, Bacillus subtilis
ATCC 14593, Flavobacterium arborescens ATCC 4358, Agrobacterium tumefaciens IFO 3058, Aerobacter aerogenes IFO 3317,
Escherichia coli ATCC 9637, Proteus mirabilis IFO 3849, Pseudomonas fragi IFO 3458, Protaminobacter alboflavus
IFO 3707, Erwinia carotovora IFO 3057, Arthrobacter globiformis ATCC 8010, Serratia marcescens IFO 3046, Staphylococcus
citreus ATCC 4012, Sarcina lutea ATCC 15176, Xanthomonas
und Achromobacter petrophilum FEPM-P 239
pruni IFO 3511/ Besonders bevorzugte Bakterien sind Corynebacterium sp. Nr. 14001 (FERM-P Nr. 1048) und
Agrobacterium tumefaciens IFO 3058. Spezielle Beispiele für verwendbare Hefen sind Hansenula anoniala IFO 0118, Candida
petrophilum ATCC 20226, Brettanomyces potrophilum
ATCC 20224, Torulopsis petrophilum ATCC 20225 und Saccharornyces
cerevisiae ATCC 7754. Spezielle Beispiele für verwendbare Actinomyceten sind liocardia asteroides IFO 3384 und Streptorayces
aureus ATCC 3309. Spezielle Beispiele für verwendbare Pilze sind Penicilliura chrysogenum ATCC 15241 und Aspergillus
oryzae IFO 4075.
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"■ j ~
Stämme von Corynebacterium sp. Nr. Ί4001 sowie Agrobacterium
tumefa.ciens z.B. können L-Tryptophan in Mengen von 3,80 mg/ml
"bzw. 3,75 mg/ml erzeugen. Die Konzentration wurde nach dem
vorstehend beschriebenen Verfahren bestimmt.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Mikroorganismen sind nicht nur auf die vorstehend erwähnten Mikroorganismen
beschränkt, sondern es können alle Mikroorganismen verwendet werden, die zu den Gattungen der vorgenannten Stämme gehören
und die L-Tryptophan aus Indol und Serin bilden können.
Varianten und Mutanxen Können ebenfalls im erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet werden.
Unter den im erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Mikroorganismen
ist Corynebacterium sp. Nr. 14001 (FERM-P Nr. 1048) ein neuer Stamm, dessen mycologische Eigenschaften nachstehend
zusammengestellt sind.
(1) Morphologische Eigenschaften:
Schmale Stäbchen mit den Abmessungen 0,5 bis 1,0 χ 3,0 Mikron.
Ziemlich verschieden in der Gestalt, stäbchenähnlich, zweigähnlich usw. Nicht beweglich, grara-positiv.
(2) Wachstumaverhalten;
(a) Einfache Bouillon-Agarkultur: Wachstum gerunzelt und
erhöht, im Umfang wellig und von hellzinnoberroter Farbe.
(b) Bouillon-Agar-Schrägkultür: Wachstum warzig und mäßig.
Keine Änderungen v/erden im Medium beobachtet. Hellzinnoberrote Farbe.
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(c) Kultur in flüssiger Bouillon: Mäßiges Wachstum mit geringer Trübung. Es bildet sich eine Fällung.
(d) Gelatine-Stichkultur: Keine Verflüssigung, {e) Lakmus-Milch: Unverändert.
(3) Physiologische Eigenschaften:
(a) Reduktion von Nitraten: Positiv.
(b) Bildung von Indol: Negativ.
(c) Bildung von Schwefelv/asserstoff: Geringfügig.
(d) Bildung von Ammoniak: Positiv.
(e) VP-Test: Negativ.
(f) MR-Test: Negativ.
(g) Hydrolyse von Stärke: Positiv,
(h) Katalase: Positiv.
(h) Katalase: Positiv.
(i) Spaltung von Sacchariden: Aus Glucose, Fructose, Mannose und Glycerin v/erden Säuren gebildet. Keine Gasbildung.
(k) V/achsturasbereich: pH 4,0 bis 9,0; 20 bis 40°C.
Auf Grund der vorstehenden Ergebnisse und nach Bergey's Manual of Determinative Bacteriology, 7. Auflage, gehört dieser
Stamm zur Gattung Corynebacteriura. Der vorliegende Stamm unterscheidet
sich jedoch von Corynebacterium pseudotuberculosis in seinem Verhalten bei der Nitratreduktion, obwohl er ähnliche
Wachstumseigenscha.ften zeigt. Ferner handelt es sich bei dem
vorliegenden Stamm nicht um Corynebacterium raurisepticum, da er nicht in langen Fäden wächst. Corynebacterium sp. Nr. 14001
(FERM-P Nr. 1048) wird daher als neuer Stamm angesehen. Dieser Stamm ist im Fermentation Research Institute, Agency of
Industrial Science and Technology, Chiba City, Japan, unter
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der Bezeichnung FERM-P Nr. 1048 registriert. Dieser Stamm ist ferner beim United States Department of Agriculture, Northern
Regional Research Laboratory, Peoria ,Illinois, unter der Nummer NRRL B-5395 hinterlegt.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Nährmedium verwendet,
das Kohlenstoffquellen, Stickstoffquellen, anorganische Salze
und natürliche organische Nährstoffe enthält, wie sie zum günstigen Wachstum der Mikroorganismen und zur guten Bildung
von L-5HTP bevorzugt sind. Beispiele für verwendbare Kohlenstoff quellen sind Glucose, Fructose, Sucrose, Mannose, Stärke,
Sorbit, Glycerin, Alkohole, Essigsäure und Citronensäure. Diese Kohlenstoffquellen können entweder allein oder als Gemisch von
mindestens zwei der genannten Verbindungen verwendet werden. Die Menge der Kohlenstoffquelle ist nicht von entscheidender
Bedeutung, vorzugsweise werden jedoch etwa 1 bis 10 Gewichtsprozent pro Volumen verwendet. Beispiele für verwendbare Stickstoff
quellen sind Ammoniak, Harnstoff, Ammoniumsulfat, Ammoniumacetat, Ammoniumnitrat und Natriumnitrat. Diese Stickstoffquellen
können ebenfalls entweder allein oder als Gemisch aus mindestens zwei d.er genannten Verbindungen verwendet werden. ■
Beispiele für verwendbare anorganische Salze sind Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Mangan-, Eisen- oder Calciumsalze der
Phosphorsäure oder Salzsäure. Beispiele für verwendbare organische Kährstoffe, die das Yfachstum der Mikroorganismen fördern,
sind Pepten, Fleischextrakt, Maisquellwasser, Casaminosäuren, llefeextrakt und Sojabohnenmehl. Ferner können dem Nährmedium
noch geringe Mengen an Vitaminen oder Nucleinsäuren einverleibt v/erden.
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Zur Herstellung von L-5HTP v/ird das Nährmedium mit dem Ausgangsmaterial,
das heißt 5-Hydroxyindol allein oder mit einem
Gemisch aus dieser Verbindung und Serin, versetzt. Serin kann entweder in der L-Form oder in der DL-Form verwendet werden.
Die Zugabe erfolgt folgendermaßen.
Gemäß einer ersten Ausführungsform wird das Ausgangsmaterial
dem Nährmedium während der Züchtung unmittelbar einverleibt. Während des V/achstums der Mikroorganismen bildet sich gleichzeitig
auch L-5HTP. Gemäß einer zweiten Ausführungsform werden
die gewachsenen Zellen, die durch Züchtung C.er Mikroorganismen
in dem vorgenannten Hährmedium und anschließendes Isolieren
erhalten wurden, in einer wäßrigen phospliathaltigen Lösung suspendiert und hierauf mit dem Ausgangsmaterial versetzt.
Bei diesem Verfahren können anstelle von lebenden Zellen auch trockene Zellen, die einer Gefriertrocknung unterworfen wurden,
vermahlene Zellen, mit Ultraschall behandelte Zellen oder mit
einem Lösungsmittel, wie Aceton, Äthanol oder Toluol,behandelte
Zellen verwendet werden. Die Mengen an zugesetzten 5-Hydroxyindol und Serin sind nicht von entscheidender Bedeutung. Vorzugsweise
werden jeweils etwa 0,02 bis 2,0 g/dl verwendet. Die Verbindungen können entweder auf einmal oder in Zeitabständen
zugegeben werden.
Die Züchtung kann je nach dem verwendeten Mikroorganismus entweder
durch Schütteln der· Kultur oder durch Einleiten von Luft und hierdurch bewirktes Rühren unter aeroben Bedingungen oder
als stationäre Kultur durchgeführt werden. Der p„-\vert während
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der Züchtung und vor der Zugabe des 5-Hydroxyindols wird vorzugsweise
auf einen Wert im Bereich von 4 bis 9 eingestellt. Die Züchtungstemperatur liegt im allgemeinen im Bereich von 20
bis 4O°C, vorzugsweise in einem Bereich von 25 bis 350C. Nach
der Zugabe des 5-Hydroxyindols wird der ρττ-Wert vorzugsweise
auf einen Wert von 7 bis 10 und die Temperatur auf einen Wert von 25 bis 40°C eingestellt. Zur Einstellung des pH-Wertes können
die verschiedensten Basen und Säuren verwendet werden, wie Ammoniak, Natriumhydroxid, Calciumhydroxid, Calciumcarbonat
und Salzsäure. Die Züchtungsdauer bzw. Reaktionszeit hängt von der Art der Zugabe des Ausgangsmaterials, der Konzentration
des zugesetzten Ausgangsmaterials und der Art des verwendeten Mikroorganismus ab. Im allgemeinen bilden sich ausreichende
Mengen an L-5HTP innerhalb eines Zeitraumes von 1 bis 5 Tagen. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Konzentration
an L-5HTP in der Kulturflüssigkeit oder der Reaktionsflüssigkeit
0,03 bis 1,0 g/dl betragen. Das gebildete L-5HTP kann nach üblichen Methoden isoliert werden. Beispielsweise kann man das
L-5HTP an Aktivkohle oder an einem Ionenaustauscher, wie Dowex-1 (in der Acetatform) adsorbieren und mit einem organischen
Lösungsmittel, wie heißem Äthanol»oder mit wäßriger Essigsäure
eluieren. Das Eluat wird eingedampft und das Produkt durch Zusatz eines niederen aliphatischen Alkohols, wie Äthanol,
ausgefällt. Die Bestimmung von L-5HTP erfolgte durch Bestimmung von L-Tryptophan nach der vorstehend beschriebenen
Xanthydrol-Methode.
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Die Beispiele erläutern die Erfindung. Prozentangaben beziehen '
sich auf das Gev/icht pro Volumbasis.
Corynebacterium sp. Nr. 14001 (FERM-P Nr. 1048; NRRL B-5395)
wird in einen Erlenmeyerkolben überimpft, der 50 ml eines wäßrigen Nährmediums mit einem p^-Wert von 7,0 enthält. Das
Nährmedium enthält 1,0 Prozent Pepton, 1,0 Prozent Fleischextrakt, 0,4 Prozent Natriumchlorid und 0,1 Prozent Hefeextrakt.
Die Züchtung wird 24 Stunden unter Schütteln bei 300C durchgeführt.
Danach werden die erhaltenen Zellen isoliert und in einer 60 millimolaren Phosphatpufferlösung vom pu-V/ert 8,5 suspendiert.
Die erhaltene Suspension wird mit 40 mg 5-Hydroxyindol, 40 mg L-Serin und 120 mg Glucose versetzt. Danach wird die
Suspension mit V/asser auf 20 ral aufgefüllt und 16 Stunden bei
30°C gerührt. Nach dieser Zeit haben sich in der Reaktionsflüssigkeit 2,94 mg/ml L-5HTP angesammelt. Die Reaktionsflüssigkeit
wird erhitzt, die Zellen werden abzentrifugiert,und
wird
der Überstand/auf eine mit Aktivkohle gefüllte Säule gegeben, an der das L-5HTP adsorbiert wird. Zum Eluieren des L-5HTP wird v/äßriges Äthanol verwendet. Das Eluat wird unter vermindertem Druck eingedampft. Es hinterbleiben 55 mg L-5HTP.
der Überstand/auf eine mit Aktivkohle gefüllte Säule gegeben, an der das L-5HTP adsorbiert wird. Zum Eluieren des L-5HTP wird v/äßriges Äthanol verwendet. Das Eluat wird unter vermindertem Druck eingedampft. Es hinterbleiben 55 mg L-5HTP.
Die vorstehend beschriebene Reaktion wird 32 Stunden durchge»-
führt, und 8 Stunden, 16 Stunden und 24 Stunden nach Beginn
der Reaktion werden v/eitere 20 mg 5-Hydroxyindol und 20 mg L-Serin zugesetzt. In diesem Fall haben sich in der Reaktionslösung 7,01 mg/ml L-5HTP angesammelt. '
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Beispiel 2
Die in der nachstehenden Tabelle I genannten Mikroorganismen werden in Kolben überimpft, die 50 ml eines wäßrigen Nährmediums
vom p„-\7ert 7,0 enthalten. Das Nährmedium enthält 3 Prozent
Glucose, 0,6 Prozent Harnstoff, 0,3 Prozent Pepton, 0,3 Prozent Hefeextrakt, 0,1 Prozent KH2PO^, 0,1 Prozent K2HPO^, 0,05 Prozent
MgSO^.7H2O und 0,001 Prozent MnSO^.4H2O. Die Züchtung wird
bei 30°C unter Schütteln durchgeführt. 32 Stunden nach Beginn
der Züchtung werden 1,0 mg/ral 5-Hydroxyindol und 2,0 mg/ml
DL-Seriii zugesetzt, und die Züchtung wird weitere 24 Stunden
fortgesetzt. Die in der Kulturflüssigkeit angesammelte Menge an L-5HTP ist ebenfalls in Tabelle I angegeben. Die Isolierung
erfolgt gemäß Beispiel 1.
.Milypo;7^rn sinus L-5HTP, mg/ml
Corynebacterium melassecola ATCC 17965 0,39
Brevibacteriur: aiiirnoniagenes ATCC 6872 ■ 0,25
Iiicrobactcriun amrnoniaphilun ATCC 15354 0,37
Hicrococcus lutcus ATCC 21102 0,32
Bacillus subtilis ATCC 14593 0,33
Flavülaciorium arborescens ATCC 4358 0,60
Aerobücter aero^cnes IFO 3317 0,64
Eschcrichia coli ATCC 9637 0,61
Proteus miratilis IFO 3S49 0,46
Pseudononas fragi IFO 3458 ' 0,50
Protaninobacter alboflavus IFO 3707 0,51
Erwinia carotovora IFO 3057 0,61
Arthrobacter globiformis ATCC 8010 0,26
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Serratia marcescens IFO 304-6 t 0,52
Staphylococcus citreus ATCC .4012 ' 0,27
Sarcina lutea ATCC 15176 0,42
Xanthomonas pruni IFO 3511 0,52
Nocardia asteroid.es IFO 3304 0,56
Streptomyces aureus ATCC 3309 0,29
Penicillium chrysogenum ATCC 15241 ■ 0,27
Aspergillus oryzae IFO 4075 · 0,30
Achromobacter petrophilum FERM-P 239 O,5O
Lcispiel 3
Die in Tabelle II angegebenen Mikroorganismen v/erden in einen
Kolben überimpft, der 50 ml eines wäßrigen Nährmediums vom PjT-V/ert 6,5 enthält. Das Nährmedium enthält 5,0 Prozent Glycerin,
0,2 Prozent NH7+NO.,, 0,2 Prozent Harnstoff, 0,1 Prozent
Hefeextrakt, 0,1 Prozent KHpPO7+, 0,1 Prozent K2HPO7+,
0,05 Prozent MgSO7+.7H2O, 0,01 Prozent KaCl, 0,001 Prozent
FeSO7+.7H2O und 1,0 Prozent CaCO,,. Die Züchtung wird bei 300C
unter Schütteln durchgeführt. 24 Stunden nach Beginn der Züchtung wird die Kulturflüssigkeit mit 1,5 mg/ml 5-Hydroxyindol
versetzt und die Züchtimg weitere 24 Stunden fortgesetzt. In Tabelle II ist die gebildete Menge an L-5HTP angegeben. Die
Lösung wird gornöß Beispiel 1 aufgearbeitet.
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Mikroorganismus ' L-5HTPt mg/ml
Hansenula anomala IFO 0118 · 0,59
Candida petrophilum ATCC 20226 0,38
Brettanomyces petrophilum ATCC 20224 0,37
Torulopsis petrophilum ATCC 20225 0,26
Saccharomyces cerevisiae ATCC 7754 0,28.
Beispiel 1 wird wiederholt, als Enzymquelle wird jedoch der Überstand einer Flüssigkeit von Zellen verwendet, die 10 Minuten
einer Ultraschallbehandlung von 10 KHz unterworfen wurden. Es werden 0,39 mg/ml L-5HTP erhalten.
Agrobacterium tumefaciens IFO 3058 wird gemäß Beispiel 2 gezüchtet.
32 und 48 Stunden nach Beginn der Züchtung v/erden weitere 1,0 mg/ml 5-Hydroxyindol und 2,0 mg/ml DL-Serin zugesetzt, und
die Züchtung wird weitere 12 Stunden fortgesetzt. Es v/erden 2,48 mg/ml L-5HTP erhalten. Die Isolierung dieser Verbindung
erfolgt gemäß Beispiel 1.
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Claims (9)
- PatentansprücheVerfahren zur biotechnischen Herstellung von L-5-Hydroxytryptophan, dadurch gekennzeichnet, daß man einen zur Bildung von L-Tryptophan aus Indol und Serin fähigen Mikroorganismus in einem Kohlenstoffquellen, Stickstoffquellen, anorganische Salze und organische Nährstoffe enthaltenden Nährmedium züchtet und die Zellen mit 5-Hydroxyindol oder einem Gemisch aus 5-Hydroxyindol und Serin zusammenbringt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Mikroorganismus verwendet, der mindestens 0,2 mg/ml L-Tryptophan gemäß dem in der Beschreibung erläuterten Test zur Bestimmung der enzymatisehen Aktivität der Tryptophan-Synthetase bildet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Mikroorganismus(a) Bakterien der Gattung Corynebacterium, Brevibacterium, Microbacterium, Microcuccus, Bacillus, Flavobacterium, Agrobacterium, Aerobacter, Escherichia, Proteus, Pseudomonas, Protaminobacter, Erwinia, Arthrobacter,Serratia, Staphylococcus, Sarcina,Xanthomonas oder Achromobacter,(b) Hefen der Gattung Hansenula, Candida, Brettanorayces,Torulopsiß oder Saccharomyces,(c) Actinomyceten der Gattung Nocardia oder Streptomyces oder(d) Pilze der Gattung Penicillium oder Aspergillus verwendet.209031/1227
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Mikroorganismus Corynebacterium sp. Nr. 14001 (FERM-P Nr. 1048), Corynebacterium melassecola ATCC 17965, Brevibacterium ammoniagenes ATCC 6872, Microbacterium ammoniaphilum ATCC 15354, Micrococcus luteus ATCC 21102, Bacillus subtilis ATCC 14593, Flavobacterium arborescens ATCC 4358, Agrobacterium tumefaciens IFO 3058, Aerobacter aerogenes IFO 3317, Escherichia coli ATCC 9637, Proteus mirabilis IFO 3849, Pseudomonas fragi IFO 3458, Protaminobacter alboflavus IFO 3707, Erwinia carotovora IFO 3057, Arthrobacter globiformis ATCC 8010, Serratia marcescens IFO 3046, Staphylococcus citreus. ATCC 4012, Sarcina luteaAchroraobacter petrophilum FERM-P 239, ATCC 15176, Xanthoraonas pruni IFO 3511 ,/Hansenula anomala IFO 0118, Candida petrophilum ATCC 20226, Brettanomyces petrophilurn ATCC 20224, Torulopsis petrophilura ATCC 20225, Saccharomyces cerevisiae ATCC 7754, Kocardia asteroides IFO 3384, Streptonyces aureus ATCC 3309, Penicillium chrysogenum ATCC 15241 oder Aspergillus oryzae IFO 4075 verwendet.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Kulturmedium 5-Hydroxyindol oder ein Gemisch aus 5-Hydroxyindol und Serin zusetzt und die Züchtung fortsetzt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Züchtung abbricht, die Zellen isoliert, in einer v/äßrigen Phosphaticsung suspendiert und die Suspension mit 5-Hydroxyindol oder einem Gemisch aus 5-Hydroxyindol und Serin versetzt.2G9838/1227
- 7· Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das 5-Hydroxyindol oder ein Gemisch aus 5-Hydroxyindol und Serin auf einmal oder in zeitlichem Abstand zugibt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Zugabe des 5-Hydroxyindols die Züchtung bei einem PjT-V/ert im Bereich von 7 bis 10 und bei Temperaturen von bis 400C durchführt.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,dam man 5-Hydroxyindol oder ein Gemisch aus 5-Hydroxyindol und Serin in einer Menge von jeweils 0,02 bis 2,0 g/dl zusetzt.209838/ 1227
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2461188A1 (de) * | 1973-12-29 | 1975-07-10 | Ajinomoto Kk | Verfahren zur herstellung von aminosaeuren |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2128587A1 (en) | 1972-10-20 |
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