DE3706724A1 - Verfahren zur zuechtung eines mikroorganismus des genus pseudomonas, welcher aminosaeureracemase bildet - Google Patents
Verfahren zur zuechtung eines mikroorganismus des genus pseudomonas, welcher aminosaeureracemase bildetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Züchtung eines Mikroorganismus
des Genus Pseudomonas, welcher Aminosäureracemase
bildet. Sie betrifft insbesondere ein Verfahren zur Erhöhung
der Ausbeute bzw. Ernte an Aminosäureracemase durch
Züchten eines Mikroorganismus des Genus Pseudomonas, der
Aminosäureracemase bildet, in einem Medium, welches eine
spezifische Kohlenstoffquelle enthält.
Aminosäuren, welche gemäß organischen Syntheseverfahren erhalten
werden, liegen normalerweise in DL-Form vor. Wenn
eines dieser optischen Isomeren L oder D hergestellt werden
soll, müssen sie beispielsweise durch optische Abspaltung
getrennt werden. Bei diesem Verfahren ist es übliche Praxis,
die Aminosäuren, die nach der Trennung des gewünschten optischen
Isomeren zurückbleiben, zu racemisieren und die entstehende
DL-Form zur optischen Aufspaltungsstufe zu recyclisieren.
Bei der Herstellung von L-Aminosäuren, wie L-Cystein, L-Tyrosin
und L-Tryptophan, gemäß einem enzymatischen Verfahren
unter Verwendung von DL-Serin als Substrat sammelt sich das
nichtumgesetzte D-Serin in dem Reakionssystem an. Bei einem
industriellen Betrieb wird das nichtumgesetzte D-Serin
wiedergewonnen und racemisiert und zu der Reaktionsstufe recyclisiert.
Auf den Gebiet der Aminosäureproduktion kann daher eine
wirksame Ausnutzung der DL-Aminosäuren mit relativ niedrigen
Kosten nach einem organischen Syntheseverfahren erfolgen,
welches häufig eine Racemisierungsstufe erfordert. Als
Verfahren zur Racemisierung von Aminosäuren sind die Behandlung
in der Wärme und die enzymatische Racemisierung bekannt.
Das Wärmebehandlungsverfahren ist jedoch industriell nicht
günstig, da die gewünschten Aminosäuren thermisch zersetzt
werden und ihre Ausbeuten und Reinheiten vermindert werden.
Das enzymatische Verfahren ist ein industriell geeignetes
Verfahren, da es bei Raumtemperatur unter normalem Atmosphärendruck
durchgeführt werden kann und da keine Zersetzung
der gewünschten Aminosäuren auftritt.
Aminosäureracemase, die von Pseudomonas putida (IFO 12996)
gebildet wird, ist ein typisches Beispiel für ein Enzym,
welches die Racemisierung von Aminosäuren katalysiert (d. h.
es ist eine Aminosäureracemase). Die Aminosäureracemase,
die durch Pseudomonas putida gebildet wird, ist gegenüber
aromatischen Aminosäuren und Aminosäuren, in denen die β-Methylgruppe
substituiert ist, wie Isoleucin, Valin und Threonin,
inert, jedoch gegenüber vielen anderen Aminosäuren,
wie Lysin, Arginin, Methionin, Alanin und Serin, aktiv, und
sie besitzt eine ausgezeichnete Fähigkeit, diese Aminosäuren
zu racemisieren (vgl. Biochemical and Biophysical Research
Communication, Bd. 35, Nr. 3, 363-368 (1969); "Seikagaku
(Biochemistry)", Bd. 46, Nr. 5, 203-2232 (1974)).
Die Menge an obiger Aminosäureracemase, die von Pseudomonas putida
gebildet wird, ist jedoch sehr gering und ungenügend,
um das Enzym in industriellem Maßstab verwenden zu können.
Bei einem Versuch, die Ausbeute an Aminosäureracemase von
Pseudomonas putida zu erhöhen, wurde kürzlich ein Verfahren
vorgeschlagen, welches darin besteht, daß man den obigen Mikroorganismus
züchtet, während kontinuierlich oder periodisch
Glucose zugegeben wird, so daß die Konzentration an
Glucose in dem Kulturmedium bei nicht mehr als 1% gehalten
wird (vgl. JP-OS 20 187/1983). Dieses Verfahren beruht auf
der Erkenntnis, daß die Bildung des obigen Enzyms inhibiert
wird, wenn Glucose als Kohlenstoffquelle verwendet wird. Jedoch
solange Glucose als Kohlenstoffquelle verwendet wird,
kann das Problem der inhibierten Bildung des Enzyms nicht
grundsätzlich beseitigt werden, in welchem Ausmaß auch immer
man die Konzentration der Glucose in dem Kulturmedium
verringert, und es ist schwierig, die Ausbeute an Enzym
nach diesem Verfahren starkt zu erhöhen. Außerdem ist eine
Extravorrichtung erforderlich, um die Glucosekonzentration
in dem Kulturmedium auf nicht mehr als 1% zu kontrollieren,
und der Vorgang wird komplex und ist industriell nachteilig.
Mit diesem Hintergrund hat die Anmelderin verschiedene Untersuchungen
hinsichtlich des Verfahrens zur Erhöhung der
Produktivität von Aminosäureracemase durch Pseudomonas putida,
ohne daß Glucose als Kohlenstoffquelle verwendet werden
muß, durchgeführt. Diese Untersuchungen haben zu der Enstdeckung
geführt, daß, wenn die Züchtung unter Verwendung von
Glycerin, Ethanol, Weinsäure, Fumarsäure oder Bernsteinsäure
als Kohlenstoffquelle durchgeführt wird, die Produktivität
von Aminosäureracemase wesentlich erhöht wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Züchtung eines
Mikroorganismus des Genus Pseudomonas, welcher Aminosäureracemase
bildet, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
den Mikroorganismus in einem Kulturmedium züchtet, welches
mindestens eine Verbindung aus der Gruppe Glycerin, Ethanol,
Weinsäure, Funarsäure und Bernsteinsäure als Kohlenstoffquelle
enthält, und gemäß dem man die Mikroorganismuszellen,
welche Aminosäureracemase enthalten, in erhöhter Menge
gewinnen kann.
Der Mikroorganismus, der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden kann, gehört zum Genus Pseudomonas und besitzt
die Fähigkeit, Aminosäureacemase zu bilden. Ein bevorzugtes
spezifisches Beispiel ist Pseudomonas putida, welche
unter der Nummer 12996 beim Institute for Fermentation,
Osaka (IFO), 2-17-85, Jusohonmachi, Yodogawa-ku, Osaka-fu,
Japan, hinterlegt worden ist und welcher von dieser Hinterlegungsstelle
frei verfügbar ist. Andere Aminosäureracemase
erzeugende Mikroorganismen des Genus Pseudomonas können erfindungsgemäß
ebenfalls verwendet werden.
Das charakteristische Merkmal der vorliegenden Erfindung
besteht darin, daß der Mikroorganismus in einem Medium gezüchtet
wird, welches mindestens eine Verbindug aus der
Gruppe Glycerin, Ethanol, Weinsäure, Fumarsäure und Bernsteinsäure
als Kohlenstoffquelle enthält. Glycerin, Ethanol
und Weinsäure sind bevorzugt, und Glycerin ist die am meisten
bevorzugte Kohlenstoffquelle.
Die Menge an Kohlenstoffquelle kann in Abhängigkeit von ihrer
Art variiert werden. Im allgemeinen ist es bevorzugt,
die Kohlenstoffquelle in solcher Menge zu verwenden, daß ihre
Gesamtkonzentration in dem Medium während des Züchtens
mindestens 0,5% (G/V) beträgt. Die obere Grenze der Menge
ist nicht eng anzugeben. Gewöhnlich liegt die obere Grenze
zwischen 10 und 50% (G/V) und variiert in Abhängigkeit von
der Art der Kohlenstoffquelle. Die bevorzugte Konzentration
an Kohlenstoffquelle in dem Medium zu Beginn des Züchtens
beträgt 0,5 bis 20% (G/V) für Glycerin, 0,5 bis 5% (G/V)
für Ethanol, 0,5 bis 20% (G/V) für Weinsäure, 0,5 bis 20%
(G/V) für Fumarsäure und 0,5 bis 20% (G/V) für Bernsteinsäure.
Werden zwei oder mehr Kohlenstoffquellen gemeinsam verwendet,
so kann die Konzentration von jeder innerhalb des
obigen Bereichs liegen.
Die Kohlenstoffquelle kann zu einem Zeitpunkt zu Beginn der
Züchtung zu dem Medium zugegeben werden, oder sie kann während
des Züchtens portionsweise zugegeben werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren brauchen andere Kohlenstoffquellen
nicht zusammen mit den oben spezifizierten Kohlenstoffquellen
verwendet zu werden. Gegebenenfalls kann jedoch
eine organische Nährstoffquelle, welche eine Kohlenstoffquellen
sein kann, wie Hefeextrakt, Polypepton, Maisquellwasser,
Fleischextrakt und Casaminosäure, in einem geringen
Anteil, vorzugsweise einer Menge von 1/5 oder weniger,
mehr bevorzugt 1/10 oder weniger, bezogen auf die Menge
der oben angegebenen Kohlenstoffquellen, verwendet werden.
Der Mikroorganismus des Genus Pseudomonas, der Aminosäureracemase
bildet, kann in einem per se bekannten Kulturmedium
unter per se bekannten Kulturbedingungen gezüchtet werden,
beispielsweise kann man ein Kulturmedium verwenden, welches
Stickstoffquellen oder anorganische Substanzen enthält, und
man kann die Kulturbedingungen anwenden, welche in den oben
angegebenen Literaturstellen erwähnt werden. Beispiele für
Stickstoffquellen in dem Kulturmedium, welches bei der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, umfassen Ammoniumsalze,
wie Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid und Ammoniumphosphat;
Ammoniak; Nitrate, wie Kaliumnitrat, Natriumnitrat und Ammoniumnitrat;
und organische Stickstoffverbindungen, wie Glutaminsäure,
Glutamin, Asparaginsäure und Asparagin. Beispiele
für anorganische Substanzen sind Kaliumphosphat, Magnesiumsulfat,
Sulfate und Hydrochloride von Eisen, Mangan, Zink,
Kobalt und Calcium. In das Kulturmedium können Wachstumsaktivatoren
eingearbeitet werden. Beispielsweise sind Vitamine, wie
Thiamin und Biotin; Aminosäuren, wie Methionin und Cystein;
und Hefeextrakt, Polypepton, Fleischextrakt, Maisquellwasser
und Casaminosäure, welche die zuvor erwähnten Substanzen
teilweise oder insgesamt enthalten. Nährstoffquellen außer
den Kohlenstoffquellen können in ausreichenden Mengen zu dem
Kulturmedium zugegeben werden, wie es in der Literatur beschrieben
wird.
Die Kulturtemperatur beträgt im allgemeinen 10 bis 45°C, bevorzugt
25 bis 40°C. Der pH-Wert des Kulturmediums beträgt
im allgemeinen 3 bis 10, vorzugsweise 5 bis 9. Während des
Züchtens wird der pH-Wert des Mediums vorzugsweise innerhalb
des obigen Bereichs konstant gehalten, indem man Ammoniak,
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid etc. zugibt.
Das Züchten erfolgt unter aeroben Bedingungen, und das Kulturmedium
wird vorzugsweise direkt belüftet und bewegt bzw.
gerührt, so daß der gelöste Sauerstoff kein die Geschwindigkeit
kontrollierender Faktor während des Züchtens wird.
Die Züchtungszeit hängt von der Kohlenstoffquelle und den
Züchtungsbedingungen ab, beträgt jedoch im allgemeinen 4
Stunden bis 3 Tage.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Verwendung
einer spezifischen Kohlenstoffquelle die Produktivität und
Ausbeute an Aminosäureracemase, wie es in den folgenden Beispielen
erläutert wird, beträchtlich erhöhen. Die Zellen,
die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren gezüchtet wurden,
werden nach einem per se bekannten Verfahren aus dem Kulturmedium
gewonnen und können direkt als nasse oder trockene
Zellen bei der Racemisierungsreaktion verwendet werden. Alternativ
können sie verwendet werden, nachdem sie einer Zerkleinerungsbehandlung
unterworfen wurden. Es ist ebenfalls
möglich, die Aminosäureracemase von den Zellen abzutrennen
und die abgetrennte Racemase zu verwenden.
Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren.
In einen 500-ml-Erlenmeyer-Kolben gibt man 100 ml Aliquot
eines Kulturmediums (pH 7,2), welches aus 10 g Polypepton,
10 g Fleischextrakt, 5 g NaCl und 1000 ml destilliertem Wasser
besteht, und das Medium wird 15 Minuten bei 120°C sterilisiert.
Eine Platinschlaufe Pseudomonas putida (IFO
12996), ein Aminoracemase bildender Mikroorganismus, wird
in dem Medium inokuliert und 15 Stunden lang bei 30°C vorgezüchtet.
1 ml der Kultur wird zum Inokulieren von 100 ml
Kulturmedium mit der in Tabelle I angegebenen Zusammensetzung
verwendet, und es wird 20 Stunden bei 30°C gezüchtet.
Die Zellen werden aus 40 ml der Kulturflüssigkeit durch Zentrifugieren
(6000 Upm, 15 min, 4°C) gewonnen. Die gesammelten
Zellen werden einmal mit 40 ml 0,1M Phosphatpuffer (pH
8,0) gewaschen und in 4 ml Puffer suspendiert. Die Zellsuspension
wird mit einem Ultraschallzerkleinerungsgerät (Modell
200 Branson) zerkleinert und dann zentrifugiert
(12 000 Upm, 40 min, 4°C). Der Überstand wird als rohe Enzymlösung
abgetrennt und dann in gekühltem Zustand 24 Stunden
bei -20°C gelagert, um die Serinzersetzungsaktivität der rohen
Enzymlösung zu inhibieren.
K₂HPO₄ 7 g KH₂PO₄ 2 g (NH₄)₂SO₄ 1g MgSO₄ · 7H₂O 0,1 g Trypton (Difco) 1 g Kohlenstoffquelle *) 15 g Destilliertes Wasser1000 ml pH 7,0
K₂HPO₄ 7 g KH₂PO₄ 2 g (NH₄)₂SO₄ 1g MgSO₄ · 7H₂O 0,1 g Trypton (Difco) 1 g Kohlenstoffquelle *) 15 g Destilliertes Wasser1000 ml pH 7,0
*)Die Kohlenstoffquelle ist eine von Glycerin,
Ethanol, Fumarsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure
und Glucose.
Die entstehende rohe Enzymlösung (o,5 ml) wird zu 4,5 ml einer
wäßrigen Reaktionslösung (pH 8,0), welche die in Tabelle
II angegebenen Verbindungen enthält, gegeben und 30 Minuten
bei 37°C umgesetzt. Die Änderung der spezifischen Rotation
von Serin in der Reaktionslösung wird unter sauren Bedingungen
unter Verwendung eines Polarimeters (Modell D1P360
von Nippon Bunko K. K.) gemessen. Die Gesamtserinkonzentration
wird durch HPLC gemessen, und die Menge an L-Serin,
die aus D-Serin gebildet wurde, wird bestimmt. Die Menge an
Proteinen in der rohen Enzymlösung wird gemäß dem Verfahren
von Lowry u. a. (J. Biol. Chem., 193, 265 (1951)) bestimmt. Unter
Verwendung dieser Werte wird die Aktivität des Enzyms
pro Mengeneinheit an Proteinen berechnet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle III angegeben, wo die Aktivitäten als relative
Werte angegeben sind, wobei man die Aktivität des Enzyms,
das man bei Verwendung von Glycerin als Kohlenstoffquelle
erhält, als 100 nimmt.
100 mMTris(hydroxymethylaminomethan), pH 8,0 100 mMD-Serin 0,04 mMPyridoxal-5-phosphorsäure KohlenstoffquelleRelative Aktivität
100 mMTris(hydroxymethylaminomethan), pH 8,0 100 mMD-Serin 0,04 mMPyridoxal-5-phosphorsäure KohlenstoffquelleRelative Aktivität
Glycerin100
Ethanol 97
Bernsteinsäure 70
Fumarsäure 71
Weinsäure 90
Glucose (Kontrolle) 35
Beispiel 1 wird wiederholt mit der Ausnahme, daß L-Methionin
anstelle von D-Serin, wie in Tabelle II angegebenen, verwendet
wurde. Die Ergebnisse sind wie in Beispiel 1 erhalten
und in Tabelle IV angegeben.
KohlenstoffquelleRelative Aktivität
KohlenstoffquelleRelative Aktivität
Glycerin100
Ethanol 98
Bernsteinsäure 75
Fumarsäure 73
Weinsäure 89
Glucose (Kontrolle) 36
Beispiel 1 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß L-Lysinhydrochlorid
anstelle von D-Serin, wie in Tabelle II angegeben,
verwendet wird. Die Ergebnisse werden wie in Beispiel
1 erhalten und sind in Tabelle V angegeben.
KohlenstoffquelleRelative Aktivität
KohlenstoffquelleRelative Aktivität
Glycerin100
Ethanol100
Bernsteinsäure 79
Fumarsäure 75
Weinsäure 98
Glucose (Kontrolle) 33
Ein 100-ml-Aliquot eines Kulturmediums (pH 7,2), welches
aus 10 g Polypepton, 10 g Extrakt, 5 g NaCl und 1000 ml destilliertem
Wasser besteht, wird in einen 500-ml-Erlenmeyer-Kolben
gegossen und 15 Minuten bei 120°C sterilisiert. Pseudomonas
putida (IFO 12996), ein Aminosäureracemase erzeugender
Mikroorganismus, wird zum Inokulieren des Mediums verwendet,
und es wird 15 Stunden bei 30°C vorgezüchtet. 2 ml
der Kultur werden zum Inokulieren in 100 ml des gleichen
Kulturmediums wie oben verwendet, und dann wird 15 Stunden
bei 30°C gezüchtet.
Die Kultur wird zum Inokulieren von 1 Liter eines Kulturmediums
verwendet, welches die in Tabelle VI angegebene Zusammensetzung
hat, wobei man eine 2-Liter-Kolben-Fermentationsvorrichtung
(hergestellt von Iwashiya) verwendet, und es
wird 24 Stunden bei 30°C unter Belüftung und Rühren bei 600
Upm und 1 v/v/m gezüchtet. Je nach Bedarf wird der pH-Wert
des Kulturmediums auf einen konstanten Wert von etwa 7,2
durch Zugabe von 25 bis 28% Ammoniak eingestellt.
K₂HPO₄ 7 g KH₂PO₄ 2 g (NH₄)₂SO₄ 1g MgSO₄ · 7H₂O 0,1 g Trypton 1 g Hefeextrakt 1 g Glycerin20 g pH 7,0
K₂HPO₄ 7 g KH₂PO₄ 2 g (NH₄)₂SO₄ 1g MgSO₄ · 7H₂O 0,1 g Trypton 1 g Hefeextrakt 1 g Glycerin20 g pH 7,0
10 ml der Kultur werden zentrifugiert (6000 Upm, 15 min,
4°C), um die Zellen zu isolieren. Die Zellen werden einmal
mit 40 ml 0,1M Phosphatpuffer (pH 8,0) gewaschen und in 2
ml des gleichen Puffers suspendiert. Die Zellsuspension
wird durch eine Ultraschallzerkleinerungsvorrichtung (Modell
200 Branson) zerkleinert und zentrifugiert (12 000 Upm,
40 min, 4°C). Der Überstand wird als rohe Enzymlösung abgetrennt.
Zur Inhibierung der Serinzersetzungsaktivität der
rohen Enzymlösung wird sie in gekühltem Zustand 24 Stunden
bei -20°C gelagert.
Die Racemaseaktivität auf Serin wird nach dem gleichen Verfahren
wie in Beispiel 1 gemessen.
Als Vergleich wird das obige Verfahren mit der Ausnahme wiederholt,
daß Glucose als Kohlenstoffquelle verwendet wird.
Die Ergebnisse sind in Tabelle VII angegeben.
Claims (5)
1. Verfahren zur Züchtung eines Mikroorganismus des Genus
Pseudomonas, welcher Aminosäureracemase bildet, dadurch
gekennzeichnet, daß man den Mikroorganismus
in einem Kulturmedium züchtet, welches mindestens eine Verbindung
aus der Gruppe Glycerin, Ethanol, Weinsäure, Fumarsäure
und Bernsteinsäure als Kohlenstoffquelle enthält, und
daß man die Mikroorganismuszellen, welche die Aminosäureracemase
in erhöhter Menge enthalten, gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kohlenstoffquelle aus Glycerin,
Ethanol und Weinsäure ausgewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kohlenstoffquelle Glycerin ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesamtkonzentration der Kohlenstoffquelle,
die während des Züchtens zu dem Medium zugegeben wird,
mindestens 0,5 (G/V) beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mikroorganismus Pseudomonas putida
IFO12996 ist.
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