DE2209009C3 - Verfahren zur Abtrennung von Kobalt aus einer Nickel und Kobalt enthaltenden Lösung - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von Kobalt aus einer Nickel und Kobalt enthaltenden LösungInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von Kobalt aus einer Nickel und Kobalt enthaltenden
Lösung durch Ausfüllung des Kobalts mittels Ammoniak,
Abtrennung des ausgefüllten Kobaltniedersehluges
von der Lösung, Erhitzen der Lösung unter Bildung eines weiteren Kobalt enthaltenden Niederschlages auf
eine Temperatur von mindestens 50°C und Abtrennung dieses weiteren Niederschlages.
Nickel und Kobalt treten bekanntlich gemeinsam in den verschiedensten natürlich vorkommenden Mineralien
auf, und eine wirksame Trennung der beiden Metalle ist mit Hilfe der üblichen Erzaufbereitungsverfahren
nicht möglich. Die Gewinnung der beiden Metalle erfolgt deshalb in der Regel aus Lösungen, die
beim Laugen von Nickel und Kobalt enthaltenden Materialien anfallen, z. B. beim Laugen oxidischer Erze
oder sulfidischer Konzentrale.
hi den vergangenen lahrcn sind mehrere hydrometallurgische
Verfahren zur Gewinnung von Nickel und/oder Kobalt aus lateritischcn limanitischen Erzen
bekanntgeworden. Bei einem dieser Verfahren werden die Erze mit wäßriger Schwefelsäure als Auslaugmittel
bei erhöhten Temperaturen und unter erhöhtem Druck ausgelaugt, wobei das auszulaugende Erz in feinverteilter
Form eingesetzt wird. Eine Aufschlämmung des Erzpulvers mit etwa 10 bis 20% Feststoffgehalt wird
durch Absitzenlassen und Dekantieren in Eindickern konzentriert, wobei eine Unterströmung mit einer
Konzentration von etwa 30 bis 50% Fesls'.offbestandteilen
hergestellt wird. Die konzentrierte Aufschlämmung wird dann zur Durchführung des Laugenprozesses
in einem Autoklav durch direkte Einwirkung von hochkomprimiertem Wasserdampf auf eine hohe
Temperatur von in der Regel oberhalb 2040C, z. B.
246°C, erhitzt und bei Drucken von etwa 38 kg/cm2 mit Schwefelsäure behandelt, welche das Nickel und das
Kobalt des aufgeschlämmten Erzes löst. Die ausgelaugte Masse wird sodann abgekühlt und vorzugsweise
durch Gegenstromdekantation gewaschen, worauf die anfallende saure Lösung mit einem Neutralisationsmittel
versetzt wird, z. B. mit Mg(OHV., Korallenschlamm oder dergl., um den pH-Wert auf bcisp.fiswei.se 2,5 bis
2,8 zu erhöhen und eine Sulfidausfällung des Nickels und des Kobalts zu ermöglichen. Dazu wird die Lösung auf
eine erhöhte Temperatur von z.B. I2I°C gebracht, worauf das Nickel und das Kobalt durch Einwirkung
von Schwefelwasserstoff bei Drucken von bis zu etwa 11,5 kg/cm* in Form ihrer Sulfide ausgefällt werden
unter Verwendung von Nickelsulfid als Keimbildner.
Der sulfidische Niederschlag wird dann gewaschen und bis zu einem Fcststoffgehalt von etwa 65%
eingedickt, worauf der Niederschlag bei erhöhter Temperatur von z. B. I77"C und einem Druck von etwa
50 kg/cm2 in Gegenwart von einem Prozent Schwefelsäure in einem Autoklav oxidiert wird. Zu der
erhaltenen Nickel-Kobaltlösung wird Ammoniak als Neutralisationsmittel zugesetzt, um den pH-Wert auf
z. B. 5.3 zu erhöhen unter Verwendung von Luft als Oxidationsmittel. Dabei wird Eisen, Aluminium oder
Chrom, welche als Verunreinigungen vorliegen und mit ausgelaugt wurden, ausgefällt. Nach der Abtrennung
dieser Metalle werden noch vorhandenes Kupfer, Blei oder Zink durch Ausfällung mit Schwcfelv/asserstoff als
Sulfide ausgefällt, wobei die Lösung zur Verminderung des pH-Wertes auf etwa 1,5 zunächst mit Säure versct/t
wird. Nach Entfernung des sulfidischen Niederschlages
wird die Lösung zur Gewinnung des Nickels mit Ammoniak versetzt. Die nickclhaltige Lösung, die pro
Liter z. B. 40 bis 50 g Nickel und etwas Kobalt enthalten kann, wird dann mit Wasserstoff in einem Autoklav bei
L'iwii 190"C uncl einem Druck von 47 kg/em-1 r
unier Verwendung von pulverförniigem Nickel «Is Impfmaterial, Niich Isolierung des Nickels wird «us der verbleibenden Lauge nach üblichen bekannten Verfahren das Kobalt isoliert. Bei diesem Verfahren läßt sieh das Auftreten von etwas Kobalt in dem reduzierten Nickelprodukt nicht vermeiden.
unier Verwendung von pulverförniigem Nickel «Is Impfmaterial, Niich Isolierung des Nickels wird «us der verbleibenden Lauge nach üblichen bekannten Verfahren das Kobalt isoliert. Bei diesem Verfahren läßt sieh das Auftreten von etwas Kobalt in dem reduzierten Nickelprodukt nicht vermeiden.
Es sind ferner Verfahren zur Abtrennung von Kobalt von Nickel bekannt, bei denen eine Kobaltsulfidausfä'llung
aus ammoni"kalischen Ammoniunicarbonatlösungen
erfolgte, eine Kobaltabtrennung aus wäßrigen Schwefelsäurelösungen mittels N iekel( 111 Jhydroxid und
Trennung des Kobalts vom Nickel nach dem sog. Pentaminprozeß (vergl. USA-Patentschrift 27 67 053
und 27 67 054), wobei das Kobalt vorzugsweise im π metallischen Zustand durch Wasscrsioffreduktion gewonnen
wird.
In der DE-PS 5 95 688 wird ein Verfahren zur
Trennung des Kobalts vom Nickel beschrieben durch Ausfällung des Kobalts mit Hilfe von Ammoniak, wobei
vergleichsweise große Mengen an Ammoniak in Konzentrationen von weit über I Mo! pro Liier Lösung
zur Anwendung gelangen. Die dabei nach Entfernung des Kobaltniederschlages erhaltene Nickellösuag ist
noch ziemlich reich an Kobalt und das Verhältnis von Ni zu Co liegt in der Größenordnung von etwa 100 :3.
Ähnliches gilt auch für die übrigen bekannten Verfahren und die erhaltenen Nickelprodukte vermögen
nur dann zu befriedigen, wenn ein gewisser Kobaltgehalt im Nickel toleriert wird. Der Anwendbar- j()
keil der bekannten Verfahren sind daher Grenzen gesetzt, sofern es auf die Herstellung von reinen
Nickelprodukten ankommt.
So ist z. B. die Gewinnung von Nickel durch Wasserstoffreduktion von Nickel-Kobaltlösungen nicht r,
selektiv genug zur Erzielung hochreiner Nickelprodukte. Das Sulfid- und das Pcntaminausfällverfahren sind in
der Regel auf spezielle Nickel-Kobalt enthaltende Lösungen beschränkt, wobei hinzukommt, daß das
Sulfidausfällungsverfahren den Nachteil besitzt, daß es
beträchtliche Kiengen an sulfidisierenden Verbindungen, z. B. Schwefelwasserstoff, erfordert. Das Nikkei^
11)-Verfahren ist außerordentlich kostspielig und benötigt zu seiner Durchführung große Mengen an
kaustischer Soda und Oxidationsmittel. Sowohl der 4·-, Nickel(NI)hydroxidprozeß als auch der Sulfidausfällungsprozeß
führen ferner zu beträchtlichen Nickclvcrlusten, da der kobalthaltige Niederschlag mehr Nickel
als Kobalt enthält.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein leicht und in w ökonomischer Weise durchzuführendes Verfahren zur
Abtrennung von Kobalt aus einer Nickel und Kobalt enthaltenden Lösung anzugeben, das zur Gewinnung
eines hochreinen Nickelproduktes führt.
Das crfindungsgcmäl3c Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man der Kobalt und Nickel enthaltenden Lösung zur Ausfällung des Kobalts nur so
viel Ammoniak zugibt, daß die Konzentration der Lösung an Ammoniumionen unterhalb von 0,3 Mol pro
Liter Lösung bleibt.
Das Verfahren der Erfindung ermöglicht die Trennung von Nickel und Kobali aus den verschiedensten
Nickel und Kobalt enthaltenden Materialien, z. B. Erzen. Sulfidkonzentraten uncl dergleichen. Insbesondere ermöglicht
die Erfindung die Gewinnung von hochreinem Nickel und Kobalt enthaltenden sauren Lösungen,
beispielsweise schwefelsauren, chlorwasserstoffsauren, Salpetersäuren und essigsauren Lösungen, speziell aus
solchen Lösungen, die beim Auslaugen Nickel enthaltender Materialien «nfallen, /.. B1 beim Auslaugen
oxidischer Materialien, insbesondere Erzen, oxidierten
Sulfidkonzentraten und Hydroxidkonzentraten.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung wird sauren, Nickel und Kobalt enthaltenden Lösungen
Ammoniak in Mengen zugesetzt, die ausreichen, um einen Kobalt enthaltenden Niederschlag oder ein
Kobaltkonzentrat zu erzeugen, während praktisch das gesamte Nickel in Lösungen verbleibt in Form eines
Aminkomplexes, so daß die Konzentration desselben unterhalb der Konzentration liegt, die eine Ausfüllung
des Kobalts behindern würde.
Die Konzentration an Ammoniumionen in der Lösung liegt unterhalb von 0,3 Molen pro Liter,
insbesondere unterhalb von 0,1 Molen pro Liter. Im l-'allc vim schwefelsauren Lösungen bedeutet dies
beispielsweise, daß die Konzentration an Ammoniumsulfat unterhalb von 20 g pro Liter, vorzugsweise von
unter 10 g prc Liter, bleibt. Hierdurch wird eine relativ
hohe Gewinnung von Kobalt aus der lösung ermöglicht.
Als besonders vorteilhaft erweist sich das Erhitzen der nach Abtrennung des kobalthaltigen Niederschlages
anfallende Lösung auf mindestens 500C, wobei vorzugsweise
aufgekocht und der dabei anfallende zweite Niederschlag abgetrennt wird, bevor aus der verbleibenden
Lösung ein hochreines Nickelprodukt isoliert wird.
Eine möglichst geringe Ammoniumsalzkonzentration läßt sich dadurch erreichen, daß entweder die Menge
des verwendeten Ammoniaks genau gesteuert wird oder vorzugsweise dadurch, daß eine Hydroxylioncn
liefernde Substanz zugesetzt wird. Letztcrc kann in stöchiometriseh berechneter Menge zugegeben werden
oder auch im Überschuß, falls eine vollständige Reaktion nicht erfolgt, um die Ammoniumionenkonzentration
des Ammoniumsäuresalzes auf unter 0,3 Molen, vorzugsweise unter 0,1 Mol pro Liter Lösung zu halten.
Beispiele für geeignete Hydroxylionen liefernde Substanzen sind Anionenaustauscher (Anionic ion-exchange
reagents), Alkalimetallhydroxide, beispielsweise Natrium-, Kalium- und Lithiumhydroxid, ferner Erdalkalimetallhydroxide
sowie andere Metallhydroxide, beispielsweise Kalzium-, Barium- und Strontiumhydroxid,
wobei sich die Verwendung von Kalziumhydroxid und Natriumhydroxid als besonders vorteilhaft erwiesen
hat.
Das Verfahren der Erfindung beruht somit auf der selektiven Ausfällung von Kobalt mit Ammoniak. Die zu
verwendende Ammoniakmenge läßt sich leicht vorbestimmen. Vorzugsweise beträgt das Molverhältnis vom
Gesamtammoniak zu Nicke! etwa 2 bis etwa 6.
Das Verfahren der Erfindung ist durch eine optimale Reproduzierbarkeit gekennzeichnet, läßt sich leicht
steuern und erfordert *cinc hohen Investitionskosten und liefert Nickel enthaltende Lösungen, aus denen
hochreine Nickelproduktc isoliert werden können, insbesondere Nickel enthaltende Lösungen, in welchen
das Verhältnis von Nickel Zu Kobalt bei über 1000 : I und sogar über 2000 : | liegen kann.
Unter dem Ausdruck »Ammoniak« ist hier flüssiges
oder gasförmiges Ammoniak zu verstehen, ferner Ammoniumhydroxid und jene ammoniakalischcn Lösungen,
die sich in ihrem Verhalten Ammoniak als äquivalent erweisen.
Der bei Durchführung des Verfahrens der Erfindung anfallende Kobalt enthaltende Niederst-hln» fnhn nur
/Ii einem sehr geringen Nickelverlusl durch Milausfällung
wobei diis Verhältnis von Nickel /u Kobiill im
Koballkonzeniral bei etwa OJ bis etwa 1.5 Teilen Nickel
;uif einen Teil Kobalt liegt.
/ur Durchführung des Verfahrens der Erfindung
eignen sich direkt die verschiedensten wäßrigen sauren Nickel und Kobalt enthaltenden Lösungen, in denen das
Verhältnis von Nickel zu Kobalt beispielsweise bei I : I bis !00 : I liegen kann. Zur Durchführung des Verfahrens
der Erfindung geeignet sind beispielsweise schw efelsaure. salpetersäure, ehlorw asserstoffsaurc und
essigsäure Losungen. Das Verfahren der Erfindung eignet sich insbesondere zur Aufarbeitung um schwefelsauren
Nickel und Kobalt enthaltenden Lösungen, die
heim Laugen um lateritischen Liv.'n anfallen oi.ler beim
Auslaugen \oii Meiallahfiillen oder Nickelslein und
Nickelsulfidkini/eniraieii. In der Regel besitzen derartige
Losungen einen pi I-Wen \ im etwa 1.5 bis h.O.
Das bei Durchführung des Verfahrens der Erfindung als Nebenprodukt anfallende Kobaltkon/entral NiBt
sich leicht nach üblichen bekannten Verfahren unter Gewinnung son reinem metallischen Kobalt aufarbeiten,
wobei das eingeschlossene Nickel durch Rec\clisierung
in den Verfahrenspro/eB gewonnen werden kann.
Die Zeichnungen dienen der näheren Erläuterung der
Erfindung. Im ein/einen sind dargestellt in:
I i g. I ein Diagramm, aus dem sieh der Einfluß einer
steigenden Ammoniumioncnkonzentration auf the
Menge in der mn Ammoniak versetzten Nickel und Kobalt enthüllenden Losung vor und nach Aufkochen
der Losung ergibt.
flg. 2 ein Diagramm, aus dem sich der Einfluß der
Zugabe von Kal/iumhvdroxid auf die Menge Kobalt ergibt, welche in dem Eiltrat der mit Ammoniak
\ersetzten Lösung vor und nach Aufkochen der Lösung zurückbleibt.
E ι g. 3 ein Diagramm, aus dem sich der Einfluß der
Kaiziumtudroxidzugabe auf das Nickei-zu-Kobalt-Verhältnis
im Fiitrat der mn Ammoniak versetzten Nickel und Kobalt enthaltenden Lösung vor und nach
Aufkochen der Lösung ergibt.
E : g. 4 ein Fließbild, welche die verschiedenen Stufen
eines erfindungsgemäßen Verfahrens darstellt, und
F ι g. 5 ein Diagramm, aus dem sich der Einfluß
verschiedener Mengen Ammoniak auf die Nickel-Kobalttrennung ergibt.
Im folgenden soll das Verfahren der Erfindung anhand eines Beispieles im Detail näher beschrieben
werden.
Saure Nickel und Kobalt enthaltende Lösungen mit verschiedenen Konzentrationen an freier Säure (beispielsweise
Schwefel-. Chlorwasserstoff-, Salpeter- oder Essigsäure, von einem pH-Wert von etwa 1.5 bis 6 oder
höher) und einem beliebigen Ammoniumsalz wurden bei Temperaturen von etwa 0 bis 50"C. vorzugsweise bei
Temperaturen von etwa 18 bis 35" C. mit vorberechneten Mengen an Ammoniak versetzt, und zwar innerhalb
eines Zeitraumes, der ausreicht, um die Ausfällung des
Kobalts, d. h. eines Kobalt enthaltenden Niederschlages,
zu bewirken. Dieser Niederschlag fiel in Form einer »blauen Verbindung« an. Es zeigte sich, daß im
allgemeinen über 90% des Nickels in der Lösung verblieben, während etwa 5 bis 10% des Nickels mit
dem Kobalt ausfielen, wobei das Nickel offensichtlich in Form eines Hydroxides oder eines basischen Salzes,
beispielsweise basischen Sulfaten. Chloriden. Nitratsalzes oder dergleichen ausfiel.
Im Falle von schwefelsauren Lösungen wird dabei die
Menge anfallenden Ammoniumsulfales, vorzugsweise derart gesteuert, daß die Konzentration an Ammoniunisulfal
unterhalb 10 g pro Liter oder entsprechend unterhalb 0.1 Mol Amminiumsal/ pro Liier Lösung
bleibt.
Nach dieser ersten Kobalt-Ausfällungssttife kann der
ausgefällte Niederschlag entfernt werden. Er kann jedoch auch in der Lösung verbleiben. Gegebenenfalls
kann das Fiitrat oder die Aufschlämmung nun mil einer Hydroxylioncn liefernden Substanz in Kontakt gebracht
weitlen, beispielsweise mit Kal/iumhydroxid. Vorzugsweise
wird diese Substanz dem Eilirat oiler der Aufschlämmung zugesetzt. Dabei wird die llulroxyliiitien
liefernde Substanz in einer solchen voibereclineten
Konzentralion zugesetzt, daß eine Umsel/ung mit
dem Ammoniumsalz unier fiildung von wäßrigem
Ammoniak. Wasser und einem neutralen Salz erfolgt, so daß die Konzentration an Ammoniumionen des
Ammoniumsalzes auf inner 0. J Mole pro Liter. Vorzugs
weise unter 0.1 Mol pro Liter Lösung herabgedrückt wird. Die Verwendung von Kalziiimhydroxid als
I Ivdrowlionen liefernde Substanz hat sieh deshalb als
besonders vorteilhaft erwiesen, weil sie gleichzeitig eine Entfernung der Sulfationen in Form eines Kalziumsulfatniedcrschlages
bewirkt. Kalziumhydroxid erfüllt somit eine zweifache Funktion, d. h. es dient einmal zui
llntferniing von Sulfationen und vermindert zum
anderen die Konzentration der Ammoniumionen. Im Überschuß vorhandene Kalziumioncn können aus der
Lösung durch Einblasen- oder Einpcrlcnlassen von CO. unter Bildung von unlöslichem Kaliumcarbonat entfernt
werden.
Die \orberechnele Menge an Ammoniak zur Komplexbindung der Nickelionen und zur Ausfällung
des Kobalts steht in wechselseitiger Beziehung. Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, pro Mol Nickel der
Lösung 2 bis 6 Mole Ammoniak, insbesondere etwa 3 bis
5 Mole Ammoniak, zuzusetzen. Als besonders vorteilhaft
hat sich die Verwendung von 4 Mol Ammoniak pro Mol Nickel erwiesen.
Eine geringe Konzentration an Ammoniumionen unterhalb 0.3 Molen pro Liter Lösung (unterhalb 20 g
Ammoniumsulfat pro Liter Lösung) scheint die Ausfällung des Nickels mit dem Kobalt bis zu einem gewissen
Ausmaß zu unterdrücken, wohingegen eine Ammoniumionenkonzentration
von über 0.8 Molen pro Liter Lösung (d.h. über 50g Ammoniumsulfat pro Liter
Lösung) die Trennung des Nickels vom Kobalt stört. Infolgedessen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die
Konzentration der Ammoniumionen des in Löcimg
befindlichen Ammoniumsalzes so gering wie möglich zu halten, beispielsweise unterhalb von 0,3 Molen pro Liter
Lösung, vorzugsweise unterhalb 0.15 oder 0,1 Molen pro
Liter Lösung. Als vorteilhaft hat es sich des weiteren erwiesen, einen Luftzutritt zu vermeiden.
Der Kobaltniederschlag, der offensichtlich mindestens
zum überwiegenden Teil aus Kobaltoxid besteht, enthält in der Regel mehr Kobalt als Nickel, und zwar
bei einem Kobalt-zu-Nickel-Verhältnis von etwa 1.2 bis
i bis 4 : 1 oder 5 : 1.
Die zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung verwendeten Lösungen können in vorteilhafter Weise
etwa 10 bis 75 g Nickel und 0.1 bis 30 g Kobalt pro Liter Lösung enthalten. Der Kobaltgehalt der Ausgangslösung
läßt sich beispielsweise von etwa 30 bis 0.1 g Kobalt pro Liter Lösung auf etwa 0.5 bis etwa 0,03 g pro
Liter Lösung im gereinigten Fiitrat vermindern. Durch die Zugabe des Ammoniaks und der Hydroxylionen
liefernden Verbindung liillt sich das Verhältnis von
Nickel zu Kobalt in der Nickclfillrallösung auf mehr als
1000 : I erhöhen.
Das Nickelfiltrat kann des weiteren dadurch angereichert werden, daß es auf eine Temperatur von
mindestens etwa 50"C. beispielsweise auf eine Temperatur von etwa 500C bis zum Kochpunkt der Lösung
erhitzt Wird. Hierdurch wird ein /weiter Niederschlag
erhalten, in dem praktisch sämtliches noch vorhandenes Kobalt mit geringen Mengen an Nickel vorliegt. Dieser
Kobalt enthaltende Niederschlag weist eine grüne bis
hellgrüne l-'arbe auf und besieht hauptsächlich aus Nickelhydroxid. Die Dauer der Ausfällung hängt von
der angewandten Temperatur und dem Grad ab. his zu welchem das Kobalt CnIfLMnI werden soll. )e höher die
angewandte Temperatur ist. um so geringer ist die aufzuwendende Zeit. So läßt sich beispielsweise die
Konzentration des Kobalts in dem Nickel enthaltenden i ill rat auf etwa 0.Ü2 bis 0.04 g pro Ui er Lösung in etwa i
Minute herabdrücken, wenn auf Siedetemperatur erhitzt wird oder wenn 15 Minuten lang auf etwa 83 bis
90"C erhitzt wird oder wenn einige Stunden auf etwa b0
bis 75"C erhitzt wird. Der Kobaltgchalt läßt sich des weiteren auf noch geringere Konzentrationen vermindern,
wenn die Zeitspanne des Ausfällprozcsses noch weiter verlängert wird. Durch diese zweite Ausfällung
läßt sich das Verhältnis von Nickel zu Kobalt in der Nickellosung auf mehr als 1000:1 erhöhen. Der auf
diese Weise erhaltene zweite Niederschlag enthalt im allgemeinen mehr Nickel als Kobalt und kann
infolgedessen zur ersten Trennstufe zurückgeführt werden oder auch bei der Herstellung der Ausgangslösung
als Neutralisationsmitlel anstelle von Ammoniak verwendet werden.
Der Einfluß des Ammoniaks auf die Niekel-Kobalttrcnnung
ergibt sieh aus dem in I" i g. 5 dargestellten Diagramm, in dem die Konzentration des Kobalts in der
Lösung nach der Ausfällung gegen das molare Nl I i/Ni-Verhältnis aufgetragen ist. Die Lösungen
"> wurden nach der Zugabe des Ammoniaks etwa 30 Minuten auf einer Temperatur von etwa 30 bis 35"C
belassen. Die Ammoniumsulfatkonzcntration lag unter etwa 5 g pro Liter Lösung. Die Ammoniunisulfatmcnge
entspricht dabei der Menge, welche nach Neutralisation
κι der freien Schwefelsäure in der Lösung (pH-Wert = 2 oder höher) mit Ammoniak erzeugt wird.
Wie sich ims !ig. 5 ergibt, erfolgt eine beträchtliche
Entfernung von Kobalt (Kurve »ti«) bei einem Molverhältnis von NI I ,/Ni von 2 bis 6 und insbesondere
i> von 3 bis 5. Bei einem Molverhältnis von etwa 4 : I wird
die höchste Ausbeute an Kobalt erzielt. Aus der Kurve »A« ergibt sich, daß die Niekclkonzenlration in der
Lösung relativ konstant bleibt und nicht nachteilig durch tue Ammoniakzugabe beeinflußt wird. Bei steigendem
:ii Verhältnis von Ammoniak zu Nickel steigt das
Verhältnis von Kobalt zu Nickel im Niederschlag an (vgl. Kurve »C«),
Optimale Bedingungen für die Kobaltausfälliing von
Nll|/Ni von 4.0 bis 4.5 führen im allgemeinen /\.\ einem
2") Verhältnis von Kobalt zu Nickel von etwa 1.2 bis 1.7 bei
einem Kobalt- und Nickelgehall im Niederschlag von etwa 50 bis 55%. Der Ausfälliingsgrad an Kobalt linier
optimalen Bedingungen liegt bei etwa 90 bis 95%. wobei etwa 5 bis 8% Nickel mit ausgefällt werden können. Der
S" pt I-Werl der behandelten Lösungen nach derTrennung
lag bei etwa 9 bis 10.
Einige Reaktionen, die sich zwischen dem Nickel.
Koball und Ammoniak in den Säuresalzlösungen abspielen können, lassen sich durch folgende Reaktions-
i"> gleichungen wiedergeben:
H2SO4 + 2NH,
NiSO4 + η Ν H,
CoSO4 + 2NH, + 2H2O
NiSO4 4- 2NH, + 2H2O
(NH4I2SO4
Ni(NH1InSO4
Co(OH)2 + (NH4J2SO4
Ni(OH)2 + (NH4I2SO4
Ni(NH1InSO4
Co(OH)2 + (NH4J2SO4
Ni(OH)2 + (NH4I2SO4
Aus den Gleichungen ergibt sich, daß weiteres Ammoniumsal/ durch die Reaktionen (1). (3) und (4)
erzeugt wird, zusätzlich zu beliebigen Ammoniumsalzen,
die in der Ausgangsiösung vorhanden sein können. Die Menge an erzeugtem Ammoniumsalz, beispielsweise
Ammoniumsulfat. ist abhängig von der Konzentration von der freien Säure, den Nickel- und Kobaltkonzentrationen,
und die zu Anfang durchgeführte Nickel-Kobaltamintrennung hängt von der gesamtkonzentration
dessen ab. das durch die Ausfällung des Kobalts und des Nickels erzeugt wird und/oder den Konzentrationen
von zu Anfang vorhandenem Ammoniumsalz und freier Säure.
Das folgende Beispiel veranschaulicht den Einfluß der ho
Konzentration des Ammoniumsalzes auf die Trennung von Kobalt von Nickel.
Der Einfluß steigender Konzentrationen von Ammo- b5
niumsulfat auf die Abscheidung von Kobalt in einer Nickel-Kobaltsulfatausgangslösung wurde in vier Reihenversuchen
bestimmt. Die Nickel- und Kobaltkonzentration der Ausgangslösung lagen bei 46.82 g Nickel und
5.2 g Kobalt pro Liter Lösung entsprechend einem Verhältnis von Nickel zu Kobalt von 8,88:1. Das
Molverhälinis der Gesamtammoniakmenge in der Lösung zum Nickel der Lösung lag bei etwa 5:1. Das
Ammoniak wurde einer Ammoniumsulfat enthaltenden Nickel-Kobaltsulfatlösung zugegeben. Das Ammoniak
wurde mit der wäßrigen Nickel-Kobaltsulfatlösung 30 Minuten bei 35°C umgesetzt. Die Ergebnisse des
Ammoniakzusatzes (Stufe 1) sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengestellt. Der ausgefallene Kobaltniederschlag
wurde abfiltriert, worauf das Filtrat der Stufe 1 15 Minuten lang aufgekocht wurde (92 bis 94°C).
Das Volumen der Lösung während des Aufkochens wurde durch Zusatz von Wasser aufrechterhalten. Die
Ergebnisse dieser Aufkoch-Ausfällstufe (Stufe 2) sind ebenfalls in der folgenden Tabelle 1 zusammengestellt.
Die Gesamtmenge an Ammoniumsulfat. d. h. die Ammoniumsulfatmenge der Ausgangslösung und die
Ammoniumsuifatmenge, die durch Umsetzung des Ammoniaks mit dem Kobaltsulfat im Filtrat der Stufe 1
erzeugt wurde, ist in der folgenden Tabelle 2 angegeben.
Ver | Am | Stufe*) | Analysenwerte | Co | der | SO4 |
such | monium- | Lösungen g/l | ||||
Nr. | sulfat | Ni | ||||
(NII1I2SO4 | 5,270 | 85,1 | ||||
g/Liter | ||||||
I | 0,0 | Ausgangs | 46,8 | 0,440 | 85,4 | |
lösung | 0,036 | 84,7 | ||||
I | 45,2 | 5,211 | 91,0 | |||
2 | 40,0 | |||||
2 | 5,0 | Ausgang | 46,3 | 0,720 | X9,9 | |
lösung | 0,096 | 92,7 | ||||
I | 46,0 | 5,305 | 97,2 | |||
2 | 42,4 | |||||
3 | 10,0 | Ausgangs | 47,0 | 1,100 | 95,6 | |
lösung | 0,260 | 97,1 | ||||
I | 46,0 | 5,295 | 103,7 | |||
2 | 45,2 | |||||
4 | 20,0 | Ausgangs | 47,2 | 2,100 | 101,9 | |
lösung | 0,320 | 100,1 | ||||
1 | 46,4 | |||||
2 | 44,4 |
*) Stufe I nach Ammoniakzugabe zwecks Ausfällung des
Kobalts. >"
Stufe 2 Lösung der Stufe I aufgekocht nach Entfernung
des Kobaltniederschlages zwecks Bildung eine: weiteren Niederschlages.
Tabelle 2 | Zugesetztes | Kobaltkonzentration | Stufe I | Ammonium- 4" |
Ver | Ammonium | in g/l | 0,440 | sulfat in |
such | sulfat | 0,720 | Stufe 1, g/l | |
Nr. | in g/l | Ausgangs- Filtrat von | 1,100 | |
0,0 | lösung | 2,100 | 4> 14,80 |
|
I | 5,0 | 5,270 | 18,56 | |
2 | 10,0 | 5,211 | 25,54 | |
3 | 20,0 | 5,305 | 31,07 | |
4 | 5,295 | |||
l()Ming Og pro l.ilcr beirägl. bis zu einem Weil von
0.320 g pro Liier, wenn die AmmoMiumsulfatkonzeniralion
in der Ausgangslösimg 20,0 g pro Liier betrügt,
wobei das Verhältnis von Niekel /ti Kobalt im fillrat der
Stufe 2 vom Versuch Nr. 4 der Tabelle I bei IJ7 : I liegt.
Das letztere Verhiiltim ist dabei für die I lerstclliing von
hochreinem Niekelptilver nicht besonders vorteilhaft.
Kiwii 200 ml einer Nickel und Kobalt enthüllenden
Lösung mit einem pH-Wert von 2,8 und einem
Nickelgehalt von 50,6 g und einem Kobaltgehalt von
4,19 g pro Liter wurden bei einer Temperatur von elw;1
30 bis J1J1C JO Minuten lang mit 48 ml einer
konzentrierten Ammoniumhydroxidlösiing (mit etwa
2k0" NMi 'v,'.i !.!'.er Lösung) behände!1.. Der sich
ausscheidende Kobalt enthaltende Niederschlag wurde abfiltriert, getrocknet und analysiert. Die Niederschlagsmenge
wog 2.8 g und enthielt 22.6 % Nickel und 33,8%
Kobalt, bei einem Kobült-zu-Nickcl-Verhältnis von
ciwa 1.49. Das lillral. das verdünnl wurde, besal.i einen
Nickelgehall von 47 g und einen Kobaltgehall von 0.25 g pn>
Liier.
Der Cjrad der Kobaltaiissclieidung lag bei elwa 4 3%.
wobei etwa 6 bis 8% des ursprünglichen Nickelgehalles mit ausgefällt wurden. Nach der Abtrennung des
Kobaltniederschlages wurde das Filtrat bis zum Siedpunkt erhitzt und etwa 3 Minuten lang aufgekocht.
Der sich hierbei ausscheidende Niederschlag wurde wiederum abfiltriert, getrocknet und analysiert. Kr wog
1.4 g und enthielt 49,0% Nickel und 3% Kobalt. Das Filtrat, das verdünnt wurde, enthielt elwa 41 g Nickel
und etwa 0.027 bis 0.03 g Kobalt pro Liter Lösung, bei einem Verhältnis von Nickel zu Kobalt in der Lösung
von etwa 1400 : I
Das Verhältnis von Kobalt zu Nickel im Niederschlag der Stufe 1 lag bei etwa 2 : 1 bis etwa 4:1, wohingegen
das Verhältnis von Nickel zu Kobalt im Niederschlag « der Stufe 2 bei etwa 2:1 bis 15:1 lag. Wie sich aus
Tabelle 2 ergibt, führen steigende Konzentrationen an Ammoniumsulfat im Filtrat der Stufe 1 dazu, daß
größere mengen Kobalt im Filtrat zurückgehalten werden. Aus dem Versuch Nr. 1 der Tabelle I ergibt sich, w)
daß das Filtrat der Stufe 2 ein Nickel-zu-Kobalt-Verhältnis
von etwa 40.0 :0,036 auf g/l-Basis aufwies oder ein Verhältnis von elwa 1100:1. wodurch sich die
vorteilhaftigkeit des Aufkochens in Stufe 2 ergibt.
Aus der Tabelle I ergibt sich des weiteren, daß die Konzentration an Kobalt im Filtrat der Koehsiufc
ansteigt von einem Wert von 0.0J6 g pro Liter, wenn die Konzentralion des Ammoniumsulfatcs in der Ausgangs-
In einer weiteren Versuchsreihe wurde der Kinfluß steigender Kobaltkonzcntrationen bei einer konstanten
Nickelkonzentration auf die Abschcidbarkcit des Kobalts durch Zusatz von Ammoniak in einer
Nickel-Kobaltsulfatausgangslösung studiert. Die durchschnittliche Nickelkonzcntralion der Ausgangslösung
!ag bei elwa 46.1 g pro Liter. Die Kobaltkon/.cntration
wurde von 4,8 g pro Liter Lösung im Falle des Versuches Nr. 5 auf 26,8 g pro Liter im Falle Liter im
Falle des Versuches Nr. 9 erhöht. In der Ausgangslösung war kein zugesetztes Ammoniumsulfat vorhanden. Das
Molverhältnis des gesamten Ammoniaks in der Lösung zum Nickel in der Ausgangslösung lag bei etwa 4.95 : I.
Das Ammoniak wurde 30 Minuten lang bei 35°C auf die Nickel-Kobaltsulfatlösung zur Kinwirkung gebracht.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 3 zusammengestellt. Der Kobaltniedcrschlag wurde
abfiltiriert. worauf das Filtrat der Stufe I 15 Minuten lang bei 91 bis 93°C autgekocht wurde (Stufe 2). Das
Volumen der Lösung wjrde während des Kochprozesses durch Zusatz von Wasser konstantgehalten. Die bei
('er Kochstufe erhaltenen Ergebnisse sind ebenfalls in der folgenden Tabelle 3 zusammengestellt. Die Menge
an Ammoniumsulfat. erzeugt durch die Ausfällung des Kobalts in Stufe I du vh Umsetzung von Koballsulfal
11
mil Ammoniak um ι er Bildung voii Koballhydroxid ιιικΙ Tubelle
Λ tn moniimisi! ΙΓ;ι I.
angegeben.
isi in der folgenden Tabelle 4
Ver- Kohalt
g/Liter
MoJ-Verhä'ltnis
Ni/Co
Stufe*) Analysenwerte der Lösungen, g/l
Ni Co SO,
4,8(W 9,7/1 Aus- 46,5 4,800 83.9 gangslösung
1 45,2 0,520 82,9
2 38.4 0.026 80.0
5,950 7,8/1
Aus- 46,2
gangs-
lösung
5Λ'5() 85,2
7,930 5,8/1
Ausgangslösung
1
2
1
2
12,100 3,7/1 Ausgangslösung
38,0
46,4
45,2
41,2
41,2
Versuch Nr.
in
45,2 0.650 83,2
0,030 82,8 7,930 88,8
0,960 85,1 0,084 84,0
45,7 12,100 94,5
1 44,4 1,600 92,6
2 45,2 0,210 97,6
26,800 1,7/1 Aus- 45,7 26,800 118,4
gangslösung
1 42,4 2,900 109,6
2 40,8 0,920 109,7
*) Stul'c 1 nach Ammoniak/ugabe /weeks Ausfällung des
Kobalts.
Stufe 2 Lösung der Stufe I aufgekocht nach Entfernung
des Kohaltniederschlages /v»ecks Bildung eines weiteren Niederschlages.
Mol-Verhält
nis
Ni/Co
nis
Ni/Co
Kobalt-Konzentrationen
g/l
g/l
Ausgangs- I illrat von
lösung Stufe !
lösung Stufe !
Erzeugtes
Ammoniunisulfiil
in g/l
Ammoniunisulfiil
in g/l
4,800
5,950
7,930
12,100
26,800
0,520
0,640
0,960
0,640
0,960
1,600
2,900
2,900
9,50
11,90
15.62
11,90
15.62
23,53
53,56
53,56
Die Kohalikonzciiiraiion stieg im l'iltral der Sink· 2
von 0.02b bis ().()!() g pro Liter im lalle der Versuche ">
Ivw. 6. bis aiii 0.420 g Kobalt pro Liter im I alle des
Versuches 1I. Die Koballkoii/entration wurde in der
erhöhl. Die folge dieser Erhöhung ergab sich aus der
Erhöhung der AmiiioiiiumsuHatkon/enlralion im I iliral
der Stufe I. Diese erhöhte Amiiioniunisulfatkon/enlialion
übte einen nachteiligen EITckl auf den Koballgehall
des Nitrates der Stufe 2 nach dem Aufkochen aus.
Der i'influß der Ammoniuniionenkonzeiiiration im
l'iltral der Stufe 1 während der Stufe I (Aminoniaksiiiie)
und Stufe 2 (Aiifkoehstufe) auf die in der Lösung
zurückgehaltene Kobaltmenge ergibt sich aus L ig. I. Verwiesen wird darauf, daß clic Kobaltlinic der Stufe 2
beträchtlich unterhalb der für Stufe I liegt, woraus sich die Bedeutung des Aufkochens der Lösung nach tier
Entfernung des ersten Kobnltniederschlages ergibt.
Kin wesentliches Merkmal der Ammoniakmethode
für die Nickel-Kobaltirennung ist die Herbeiführung eines Nickel-zu-Kobalt-Verhältnisses im Kndfillral von
groller als etwa 1000 : I. Dies wird in den Versuchen I
(Tabelle I) und > und b (Tabelle i) veranschaulicht. Infolgedessen ist für eine wirksame Nickcl-Kobaltlrennung
die Kliminierung von überschüssigem Ai'imoniumsal/.
beispielsweise Ammoniunisulfal erforderlich, welches
in der Ausgangslösung vorhanden sein kann und/oder welches im Verlaufe der Ausfüllung des
Kobalts und/oder durch die Neutralisation freier Saure durch Zugabe von Ammoniak erzeugt werden kann. Die
Beseitigung von überschüssigem Ammoniumsalz kann dadurch erreicht werden, daß ein Hydroxid zugesetzt
wird, welches das überschüssige Säreanion durch eine Austauschreaktion beseitigt. Kin Beispiel hierfür ist die
Entfernung von Sulfationen durch Zusatz von Kal/iumhydroxid
nach folgender Reaktionsgleichung:
(NH4),SOJ(aq, + Ca(OH)215, » 2NK1OH11,, + CaSO4151
oder durch Umsetzung mit einer Base, beispielsweise Natriumhydroxid:
(NR)2SO41311, + 2NaOHl3q, ► 2 NH4OHuq, + Na2SO4131,,
(5)
(6)
Das in Freiheit gesetzte Ammoniumhydroxid kann dann mit dem Nickeiaminkomplex nach folgender Reaktionsgleichung
reagieren:
Ni(NH,)„SO4 + 2NH4OH >
Ni(NH1Jn+2SO4 + 2H2O (7)
oder sich im Gleichgewicht mit freiem wäßrigen Ammoniak gemäß folgender Reaktionsgleichung befinden:
NH4OH —
Geeignete Hydroxide, die zur Entfernung überschüssiger
Säureanionen verwendet werden können, sind beispielsweise Kalziumhydroxid. Bariumhydroxid. Anio-NH,
+ H,O
(8)
nenauslauscherverbindungen oder lösliehe Basen, beispielsweise
Natriumhydroxid und dergleichen.
Die vorbestimmte Mense an Hydroxid, tue nach der
Aiiinionuik/iigubc zugesetzt wird, steht vorzugsweise
zur Erzielung optimaler Ergebnisse in Wechselwirkung zur stöchiometrisehen Beziehung zwischen dem Hydroxid
und dem Ammoniumsalz des Säureanions. Ein Überschuß an Hydrovicl kann gegebenenfalls erforderlieh
sein, wenn eine nur unvollständige Reaktion erfolgt,
beispielsweise bei Verwendung von Kalziumhydroxid.
Das zugesetzte Hydroxid tauscht die Hydroxylionen mit den Sulfationen im Ammoniumsulfai aus unter
Bildung von Ammoniumhydroxid und einer anderen Verbindung des Sulfations. Das Ausmaß der Entfernung
oder der Neutralisation des säureanions ist ganz offensichtlich bedeutsam für eine wirksame Nickel-Kobalttrennung
durch Zusatz von Ammoniak zur Nickel-Kobaltlösung.
In dem folgenden Beispiel wird die Verwendung von Kalziumhydroxid als eine Hydroxylionen liefernde
Substanz zur Kompensation vorhandenen Ammoniunisalzes in Mengen, welche die Abscheidung des Kobalts
aus der Lösung inhibieren, beschrieben.
Durch Zusatz von Ammoniak zu einer Nickel-Kobaltsulfatlösung wurde ein Kobalt enthaltender Niederschlag
ausgeschieden und abgetrennt, die verwendete Ausgangslösung enthielt 54.6 g Nickel und 18.25 g
Kobalt pro Liter Lösung entsprechend einem Nickel-zu-Kobalt-Verhältnis
von J : t. Das Molvcrhälinis von sämtlichem zugegebenem Ammoniak zum Nickel in der
Ausgangssulfatlösung lag bei 4.5 : 1.
Im Verlaufe der Zugabe des Ammoniaks wurde
Ammoniumsulfat erzeugt. Das Filtrai der Stufe I
enthielt nach Entfernung von 87.0% des Kobalts und 6.62% des Nickels noch 52,6 g Nickel pro Liter Lösung
und 2.4 g Kobalt pro Liter Lösung sowie ferner 39.0 g Ammoniumsulfat pro Liter Lösung. Wurde dieses Filtrat
der Stufe 2 unterworfen, d. h. der Kochstufe, so enthielt
das dabei anfallende Filtrat 54.0 g Nickel pro Liter und 0.6 g Kobalt pro Liter bei einem Molverhältnis von
Nickel zu Kobalt von 90.0 zu I. Dieses Verhältnis liegt beträchtlich unterhalb des wünschenswerten Nickel-zuKobalt-Verhältnisses
von 1000 : i.
Infolgedessen wurden die Ammoniumionen zu Ammoniak neutralisiert, und die Sulfationen wurden
durch Zusatz von Kalziumhydroxid zwischen der Stufe I (Ammoniakzusatz) und der Stufe 2 (Aufkochsiufe)
entfernt. Das Ausmaß der Sulfationcnentfcrnung in der Sulfatcntfcrnungsstufe (SE-Stufe) durch Erhöhung der
Konzentration an Kalziumhydroxid ergibt sich aus F i g. 2. in welcher die Ergebnisse dargestellt sind, die
durch Erhöhung der Kalziumhydroxidzugabe während der SE-Stufc auf die Kobaltkonzentration in der
SE-Stufe und in der Koch-Stufe erreicht werden. Das Verhältnis von Nickel zu Kobalt in den Filtratlösungen
aus den letzteren beiden Verfahrensstufen ergibt sich aus Fig.3. Wesentlich ist. daß es möglich ist. ein
Nickel-zu-Kobalt-Verhältnis von 1000:1 im Endfiltral
durch Zusatz von Kalziumhydroxid zu erreichen, d. h. beispielsweise nach Zusatz von etwa 31 g Ca(OH)? pro
Liter Lösung. Die anfallende Lösung enthält dabei etwa 43 g Nickel und 0.040 g Kobalt pro Liier, bei einem
Prozentsatz von ausgefälltem Gesamtnickcl während der Stufe I von 6.5% und in der Sf.-Stufe von 17 bis
22%. Das molare Nickelzu-Kobaltverhällnis von mindestens 1000:1 läßt sich nach Zugabe von 18 g
25
40
45
50
55 Kiilziumhydroxid pro Liier zum Filtrat der Stufe 1 und
nachfolgende Filtration und Durchführung der Aufkochstufe erreichen. Im vorliegenden Falle erhielt die
anfallende Lösung 46 g Nickel und 0,046 g Kobalt pro Liter Lösung. Der Prozentsatz an Gesamtnickel, der
w ährend der drei Verfahrcnsstufen ausgefällt wurde, lag
bei 25,5% (Ammoniaksttifc: 6.5%. SE-Stufe 2,5% und
Aufkochsiufe 16,5%). der durch Recyclisierung wiedergewonnen werden kann.
In Fig.4 ist ein Fließschema dargestellt, das das
beschriebene Verfahren veranschaulicht. Danach wird eine Ausgangslösung mit einem beliebigen Verhältnis
von Nickel zu Kobalt (z.B. 10:1) und einem Ammoniumsulfatgehalt von über 5 g pro Liter mit
Ammoniakgas oder Ammoniumhydroxid unter praktisch sauerstoffreinen Bedingungen für etwa 5 Minuten
behandelt, wobei die zugesetzte Ammoniakmenge einem Verhältnis von etwa 4,5 Molen pro Mol Nickel
entspricht. Nach Zusatz des Ammoniaks wird eine Kalziumhydroxid-Aufschlämmung zugesetzt, wobei die
mit Ammoniak versetzte Lösung etwa 10 Minuten lang unter praktisch sauerstofffreien Bedingungen gehalten
wird. Die Menge zugesetzten Kalziumhydroxides berechnet sich dtbci nach den Molen von Ammoniumionen
des vorhandenen Säurcsalzes und der Säurcsalzkonzentrnlion.dic
für den Prozeß erwünscht ist.
Anschließend wird die Lösung filtriert, wobei der ausgefallene Kobalt enthaltende Niederschlag oder das
Kobalt enthaltende Konzentrat nach dem Kobaltpentaminprozcß
aufgearbeitet werden kann. Nach der Entfernung des Niederschlages kann gegebenenfalls
Kohfcndioxidgas in das Filtrai eingeführt werden, um
vorhandene Kalziumionen in Form von Kalziumcarbonat aus der Lösung abzuscheiden. Dadurch wird das
Filtrat aufgekocht. Der hierbei unfallende Niederschlag wird recyclisiert. Das anfallende Filtrat mit dem Nickel
kann dann zur Nickelaufbereitung verwendet werden, d. h. aus diesem Filtrat kann das Nickel beispielsweise
durch Reduktion isoliert werden.
Im folgenden Beispiel wird die Verwendung von Anionenaustauscherharzen als Hydroxylioncnlicferant
und Neutralisationsmittel für Ammoniumionen (NH4 + )
aus dem Ammoniumsäuresalz veranschaulicht.
Als Auslauscherharz wurde ein handelsübliches Anionenaustauscherharz vom Gcltyp mit aktiven
Gruppen der Formel
N+(CHj)2(C1H4OH)CI-
verwendet. Das Austauscherharz wurde von dei ChIoHd-(CI-)-Form in die Hydroxidform (OH -) durcr
Behandlung mit Natriumhydroxid (NaOH) überführt.
Die bei diesem Versuch verwendete Ausgangslösung enthielt pro Liter 45 g Nickel und 223 g Kobalt. Da;
Ammoniak wurde in einem Verhältnis von 4,5 Moler Ammoniak pro Mol Nickel zugesetzt. Das danacl
anfallende Filtrai enthielt 39.6 g Nickel, 2,4 g Kobalt unc 100,2 g Sulfationen, jeweils pro Liter Lösung.
Das erhaltene Filtrat wurde dann in 3 gleiche Teilt aufgeteilt, die Tür die Versuche 10, 11 und 12 bestimm
waren. Das Austauscherharz wurde in den Versuchen it Mengen von 200, 400 bzw. 600 g (Gewicht dci
trockenen Chloridform) pro Liter Lösung verwende! Dabei wurden die in der folgenden Tabelle !
zusammengestellten Ergebnisse erhalten.
Versuch
Nr.
Trockengewicht des
Austauscherharzes
(g/l)
Analysenwerte des Ritrates (g/l)
Ni
Co
SO4
NH+
Mol/ Liter
Filtrat O
10 200
11 400
12 600
39,6 2,4 100,2 0,66
36,4 1,3 68,3 0,139
29,6 0,2 48,2 0,01
25,2 0,036 31,2 0,01
15
Das Ritrat enthielt vor der Behandlung mit dem Austauscherharz [N(CHj)2(C3H4OH)OH] 0,66 Mole
Ammoniumionen pro Liter in Form von Ammoniumsulfat. Die Reaktion mit dem Austauscherharz in der
Hydroxylform (dargestellt als R-OH) läßt sich durch das folgende Reaktionsschema wiedergeben:
2R · OH + (NHO2SO4
► R2 ■ SO4 + 2NH3 + 2H2O
(9)
25
Die anionischen Harze in der Hydroxylform besitzen bekanntlich salzaufspaltende Eigenschaften, d.h., die
Sulfationen (SO4-2) werden vom Harz anstelle der
Hydroxylionen adsorbiert, und Ammoniak wird aus den Ammoniumionen gebildet.
Eine saure Nickel und Kobalt enthaltende Lösung mit 35 g Nickel in Form von Nickelnitrat und 4 g Kobalt in
Form von Kobaltnitrat pro Liter Lösung wurde bei 30°C mit 6 Molen Ammoniak pro MoI Nickel versetzt.
Der dabei anfallende Kobalt enthaltende Niederschlag wurde abgetrennt, worauf das erhaltene Filtrat mit so
viel Natriumhydroxid versetzt wurde, daß die Ammoniumionenkonzentration des Säuresalzes auf unter 0,1
Mol pro Liter Lösung vermindert wurde. Daraufhin wurde die Lösung etwa 10 Minuten lang auf eine
Temperatur von 90 bis 1000C erhitzt, um weiteres
Kobalt auszufällen. Der anfallende Niederschlag wurde wiederum abfiltriert und dem Prozeß von neuem
zugeführt. Die anfallende Nickellösung wies ein Verhältnis von Nickel zu Kobalt von über 1000 :1 auf.
Eine saure Nickel und Kobalt enthaltende Lösung mit so
etwa 40 g Nickel in Form von Nickelchlorid und IO g Kobalt in Form von Kobaltchlorid pro Liter Lösung
wurde bei 25°C mit etwa 5 Mol Ammoniak pro Mol Nickel versetzt. Der dabei anfallende Kobalt enthaltende Niederschlag wurde abgetrennt, worauf das anfallen-
de Filtrat mit einer Kalziumhydroxidaufschlämmung versetzt wurde. Dabei wurde so viel Kalziumhydroxid
zugesetzt, daß die Ammoniumiofienkonzentralion des
Säuresalzes auf unter 0,05 Mole pro Liter Lösung vermindert wurde. Die Lösung wurde darauf 15 eo
Minuten lang aufgekocht, worauf der anfallende Kobalt enthaltende Niederschlag abgetrennt wurde. Überschüssige Kalziumionen im Filtrat wurden durch
Einblasen von Kohlendioxid und Bildung von Kaliumcarbonat entfernt. Das Verhältnis von Nickel zu Kobalt
in der anfallenden Lösung lag bei mindestens 1000 :1.
Wie bereits dargelegt, liegt ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens der Erfindung in der Gewinnung von
relativ hochreinen Nickelprodukten, z, 0, pulverförmigem
Nickel. So lassen sich beispielsweise nach dem Verfahren der Erfindung hochreine Nickelpulver
erhalten, die zu über 99,5 Gew,-% aus Nickel und etwa 0,03 bis 0,05 Gew,-% Kobalt bestehen. Mit anderen
Worten, der Kobaltgehalt des Nickelpulvers liegt unter 03 und sogar unterhalb 0,1 Gew.-°/o.
Wie bereits dargelegt, läßt sich das Kobalt aus dem
bei Durchführung des Verfahrens der Erfindung anfallenden Kobaltkonzentrat dadurch gewinnen, daß
das Kobaltkonzentrat in ein lösliches Kobaltipentaminsulfatsalz überführt wird, welches bei pH-Werten löslich
ist, bei denen Nickel Niederschläge bildet
So läßt sich beispielsweise ein Kobaltkonzentrat mit
etwa 32% Kobalt und 19% Nickel in einer Ammoniumsulfatlösung lösen, worauf die Lösung mit Ammoniak
versetzt wird, so daß etwa 5 Mole Ammoniak auf jedes MoI gelösten Kobalts und etwa 2 Mole Ammoniak auf
jedes Mol gelösten Nickels entfallen. Weiterhin wird die Sulfationenkonzentration derart eingestellt, daß sie
mindestens ausreicht, das gelöste Kobalt im 3wertigen
Zustand und das gelöste Nickel im 2wertigen Zustand zu halten. Die Lösung kann dann mit einem schwefelfreien
Sauerstoff enthaltenden Gas, z. B. Lufi, oxidiert werden,
worauf zur Erzeugung eines pH-Wertes von mindestens etwa 4 Schwefelsäure zugesetzt wird. Bei diesem
pH-Wert fällt ein praktisch kobaltfreier Nickel enthaltender Niederschlag aus, der, wie in dem Fließschema
der Fig.4 dargestellt ist, recyclisiert werden kann.
Dabei hinterbleibt eine praktisch nickeifreie Kobaltlösung, aus welcher relativ hochreines Kobalt nach
üblichen bekannten Methoden gewonnen werden kann.
Das folgende Beispiel veranschaulicht die Aufarbeitung eines bei Durchführung des Verfahrens der
Erfindung anfallenden Kobaltkonzentrates.
10 g eines bei Durchführung des Verfahrens der Erfindung anfallenden Kobaltkonzentrates mit durchschnittlich 19% Nickel und 32% Kobalt wurden in
100 ml einer Ammoniumsulfatlösung mit etwa 200 g (NH4)2SO4 pro Liter Lösung gelöst. Dann wurden 38 ml
Ammoniak zugesetzt, wodurch das molare Verhältnis von Ammoniak zu Nickel und Kobalt auf etwa 7 :1
eingestellt wurde. Die erhaltene Lösung wurde dann mit 17,5 g einer 30%igen HjO2-Lösung bei Raumtemperatur versetzt. Nach einstündiger Reaktionsdauer, während welcher 2wertiges Kobalt zu 3wertigem Kobalt
oxidiert wurde, wurde die Lösung durch Zusatz von 14 g 96%iger Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 2,8
angesäuert. Dabei fiel ein Niederschlag aus einem Nickeldoppelsalz an. Dieses wurde entfernt. Es fielen
120 ml Filtrat mit 0,68 g Nickel und 21,6 g Kobalt pro Liter Lösung an, was einem Verhältnis von Kobalt zu
Nickel von etwa 32 und einer Kobaltausbeute von über 80% entspricht.
100 ml des Filtrates wurde des weiteren auf ein Volumen von 60 ml eingeengt. Das auf ein Volumen von
60 ml reduzierte Filtrat wurde dann auf einen pH-Wert von 2,5 angesäuert.
Dies zweite Filtrat enthielt 0,13 g Nickel und 35,2 g Kobalt pro Liter, entsprechend einem Verhältnis von
Kobalt zu Nickel von etwa 270 :11 das sich ausgezeichnet zur Herstellung von metallischem Kobalt mit einem
Nickelgehalt von weniger als 03% eignet.
Das Verfahren der Erfindung ermöglicht somit die Abtrennung von Kobalt aus Nickel und Kobalt
enthaltenden Laugen und die Gewinnung hochreiner
Nickelprodukie mit geringem Kobaltgehqlt durch
Zusatz von Ammoniak zu den Laugen in einer solchen Konzentration, die ausreicht das Nickelkomplex zu
bilden und es in Lösung zu halten, während ein wesentlicher Teil des in der Ausgangslösung vorhandenen
Kobalts ausgefällt wird. Eine optimale Abtrennung des Kobalts vom Nickel läßt sich dadurch erreichen, daß
die Konzentration an Ammoniumsalz in der Lösung auf einem Wert gehalten wird, der einer Konzentration von
weniger als 0,3 Mol Ammoniumionen pro Liter Lösung und vorzugsweise weniger als 0,1 Mol Ammoniumionen
pro Liter Lösung entspricht
Die Menge zugesetzten Ammoniaks liegt vorzugsweise bei etwa 2 bis 6 Mol pro Mol Nickel, insbesondere
bei etwa 3 bis 5 MoI pro Mol Nickel. Lösungen mit geringer Animoniumionenkonzentration des Ammoniumsalzes
lassen sich in vorteilhafter Weise dadurch herstellen, daß der Lösung eine Hydroxylionen liefernde
Substanz zugesetzt wird, und zwar in einer stöchiometrisch vorberechneten Menge, die mit dem Ammoniumsalz
reagiert und dies neutralisiert. Als besonders vorteilhafte Hydroxylionen liefernde Substanzen haben
sich dabei anionische Austauscherreagenzien, Alkalimetallhydroxide und Erdalkalimetallhydroxide erwiesen.
Somit wird bei Durchführung des Verfahrens der Erfindung der sauren Nickel und Kobalt enthaltenden
Ausgangslosung Ammoniak zugesetzt, und zwar in einer solchen Menge, die ausreicht, um einen Kobalt
enthaltenden Niederschlag zu erzeugen, wodurch ein Ammoniumsäuresalz durch Reaktion mit dem Anion
der vorhandenen freien Säure gebildet wird und wobei die Säureanionenkonzentration der Menge ausgefällten
Kobalts und Nickels entspricht. Die Hauptmenge des Nickels der Ausgangslösutig bleibt dabei in Form eines
Ammkomplexes in Lösung, Zur Lösung wird dann in vorteilhafter Weise eine Hydroxylionen liefernde
Substanz zugegeben, die ausreicht, um einen wesentlichen Teil des Ammoniumsäuresalzes in wäßriges
Ammoniak, Wasser und ein neutrales Salz zu überführen, wobei die zugesetzte Menge so bemessen wird, daß
die Ammoniumionenkonzentration des Säuresalzes auf unter 03 Mol pro Liter und vorzugsweise unter 0,1 Mol
pro Liter herabgedrückt wird. Der anfallende Kobalt enthaltende Niederschlag wird dann abgetrennt, wobei
ein Nickelfiltrat hinterbleibt, aus dem ein hochreines Nickelprodukt isoliert werden kann. Die Lösung kann
des weiteren in vorteilhafter Weise an Nickel dadurch angereichert werden, daß das Filtrat nach Entfernung
des ersten Niederschlages aufgekocht wird, wobei ein weiterer Kobalt enthaltender Niederschlag anfällt, der
aufgrund seines Nickelgehaltes in vorteilhafter Weise dem Verfahren wieder zugeführt werden kann.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfuhren zur Abtrennung von Kobalt »us einer
Nickel und Kobalt enthaltenden Lösung durch Ausfällung des Kobalts mittels Ammoniak, Abtrennung
des ausgefällten Kobaltniederschlages von der Lösung, Erhitzen der Lösung unter Bildung eines
weiteren Kobalt enthaltenden Niederschlages auf die Temperatur von mindestens 50° C und Abtrennung
dieses weiteren Niederschlages, dadurch gekennzeichnet, daß man der Kobalt und Nickel enthaltenden Lösung zur Ausfällung des
Kobalts nur so viel Ammoniak zugibt, daß die Konzentration der Lösung an Ammoniumionen
unterhalb von 0,3 Molen pro Liter Lösung bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentration der Lösung an
Ammoniumionen dadurch unter 0,3 Molen pro Liter Lösung hält, daß man die Lösung mit einer
Hydroxyl-Ionen liefernden Substanz bestehend aus einem Anionerwustauscher, einem Alkalimetallhydroxyd
oder einem Erdalkalimetallhydroxyd in Kontakt bringt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung mit einer solchen
Menge einer Hydroxyl-Ionen liefernden Substanz in Kontakt bringt, daß die Konzentration an Ammoniumionen
bei unter 0,1 Molen pro Liter Lösung gehalten wird und daß man der Lösung pro Mol in
Lösung befindlichen Nickels 3 bis 5 Mole NHi jo
zusetzt.
4. Verfahren räch Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man von eirv*1· schwefelsauren,
salpetersauren, chlorwasserstoffsauren oder essigsauren Nickel und Kobalt enthaltenden Lösung J5
ausgeht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man der Lösung pro
Mol in Lösung befindlichen Nickels unter Ausfällung eines Kobalt enthaltenden Niederschlags und -m
Bildung eines löslichen Ammoniumsalzes 2 bis 6 Mole Ammoniak zusetzt und daß man der Lösung
darauf eine Hydroxyl-Ionen liefernde Substanz bestehend aus einem Anionenaustausch^, einem
Alkalimetallhydroxid oder einem Erdalkalimetallhydroxid zusetzt.
6. Verfahren nach Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man der Lösung so viel
Ammoniak zusetzt, daß der pH-Wert der Lösung unter Ausfällung eines Kobalt enthaltenden Nieder-Schlags
auf 8 bis 11 erhöhl wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den zweiten Niederschlag nach
seiner Abtrennung der zur Durchführung des Verfahrens verwendeten Ausgangslösung zuführt
und in dieser vor der Zugabe des Ammoniaks löst.
8. Verfahren nach Ansprüche I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man von einer Nickel und
Kobalt enthaltenden Lösung ausgeht, die pro Liter Lösung etwa 10 bis 75 g Nickel und 0,1 bis 30 g
Kobalt enthält, und daß man der Lösung unter Erhöhung des pH-Wertes auf 8 bis 11 etwa 2 bis 6
Mole pro Mol Nickel zusetzt.
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- 1972-02-25 FR FR7206421A patent/FR2126408A1/fr active Granted
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DE2209009B2 (de) | 1978-01-19 |
FR2126408A1 (en) | 1972-10-06 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |