DE2206343A1 - Verfahren zur Gewinnung von Metallen durch Chlorlaugerei - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Metallen durch ChlorlaugereiInfo
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Description
22U6343
unter Einschluss von praktisch all den Grundmetallen, aus einer breiten Vielfalt von Steinen, Sulfidkonzentraten
und Erzen unter Verwendung verschiedener Kombinationen mancher Auslaugemittel. Hierunter gehören beispielsweise
Chlor, Chlorwasserstoffsäure, unterchlorige Säure, Natriurahypochlorit, Eisen-III-chlorid, Kupfer-II-chlorld,
Mangan-III-chlorid, Natriumchlorid, Kalziumchlorid
sowie andere Alkali- oder Erdalkalichloride.
Wenige Literaturstellen beziehen sich jedoch auf die Verwendung von Chlor sowie eines Redox-Paares, wie Kupfer-I-Kupfer-II-chlorid,
um damit Steine, Sulfidkonzentrate oder Legierungen auszulaugen, und zwar insbesondere
solche, welche Nickel, Kupfer und Edelmetalle enthalten. Auf diese Literatur wird daher Im folgenden näher eingegangen.
Es wird ferner Bezug genommen auf bekannte Verfahren zum Ausfällen von gelösten Metallen unter Verwendung
von Schwefel in elementarer oder gebundener Form.
In der US-Patentschrift 2 185 293 wird ein Verfahren zur
Gewinnung von Nickel beschrieben, indem man Gestein in einer Lösung auslaugt, die Kupfer-II-chlorid und soviel Nickelchlorid
enthält, dass das nach Auflösen von Nickel gebildete Kupfer-I-chlorid in Lösung bleibt. Die Mutterlauge bzw.
die Laugenlösung und der Rückstand werden sodann getrennt, worauf man aus der Lösung Nickel und Kupfer durch Elektrolyse
gewinnt und das Kupfer-II-chlorid für ein weiteres Auslaugeverfahran regeneriert, indem man die nach der
Elektrolyse verbleibende Lösung mit dem dabei entstandenen
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Chlor umsetzt und diese Flüssigkeit erneut in .den Laugerei-Kreislauf
zurückführt. Neben einem praktisch vollständigen Herauslösen des gesamten Nickels werden
ferner über 90 % des Kupfers und gewisse Anteile von
den Edelmetallen herausgelöst. Es werden jedoch keine Angaben darüber gemacht, wie man die einzelnen Metalle
durch bevorzugtes Auslaugen voneinander trennen kann. Darüber hinaus müssen, bezogen auf das behandelte Gestein,
grosse Volumina an Lösung umgewälzt werden, nämlich über 9,3 1 an Lösung je kg Gestein, was einen hohen Kapital-
und Verfahrensaufwand für die Behandlung und den Durchsatz
der Lösung zur Folge hat.
Im Gegensatz dazu wird beim erfindungsgemässen Verfahran
nur eine geringe Menge an Lösung pro Einheit an behandelten Feststoffen benötigt, beispielsweise nur
etwa 2,5 1 je kg Feststoff. Die geringere Menge an Lösung pro Feststoffeinheit bringt nicht nur ein höhere Wirtschaftlichkeit
mit sich, sondern hat ferner eine höhere Aufnahme an Metall beim Auslaugeverfahren zur Folge,
In der US-Patentschrift 1 9^3 337 wird ein Verfahren
zum Auslaugen von Metallen aus sulfidischen Erzen mittels Chlor beschrieben. Dieses Verfahren ist dem oben beschriebenen
ähnlich, abdeichend davon wird jedoch das Chlor in dasselbe Heaktionsgefäss eingeleitet, in welchem
das Erz behandelt wird, wodurch das Redox-Auslaugemittel,
wie Eisen-^.-chlor.il A.n selben Masse regeneriert wird,
wie es sich bei aor Umsetzung verbraucht. Wie in der
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SA ORIGINAL
vorhergehenden Patentschrift werden jedoch auch hier
keine Angaben gemacht, wie man ein Metall aus den Feststoffen in Bezug auf andere darin enthaltene Metalle
bevorzugt auslaugen kann. Ziel dieses Verfahrens 1st nämlich ganz klar das Auslaugen eines möglichst hohen
Metallanteils aus den Feststoffen, und es wird keine Lehre gegeben über die Möglichkeit oder den Wunsch eines
bevorzugten oder selektiven Auslaugens.
Die US-Patentschriften 2 829 966 und 2 8^5 569 betreffen
Verfahren zur Gewinnung von Gold aus arsenführenden Erzen, welche Nickel, Kobalt und Eisen enthalten.
Das Erz wird dabei in einem Gemisch aus HCl und Chlor ausgelaugt, um all die Grundmetalle herauszulösen, wobei
der Verlauf des' Auslaugens durch kontinuierliche Kontrolle des Redox-Potentials überwacht wird. Nach dem Herauslösen aller
Metalle mit der Ausnahme von Gold führt die weitere Zugabe von Chlor zu dem Laugereischlamm zu einem plötzlichen
Potentialanstieg, bis sich das Gold aufzulösen beginnt, worauf man in den Schlamm weiter Chlor in solcher Menge
einleitet, dass dadurch der Grossteil des Goldes herausgelöst wird. Auf diese Weise werden praktisch alle in
dem Erz vorhandenen Metalle ausgelaugt und befinden sich alle zusammen in derselben Lauge, aus der sie in einem
aufwendigen, mühevollen Verfahren voneinander getrennt werden müssen. Es werden weder Hinweise noch Verfahren aufgezeigt,
wie man eines oder mehrere der Grundmetalle selektiv von den anderen oder von dem Gold abtrennen kann.
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Das Fehlen entsprechender Angaben in diesen Patenten bezüglich Interesse an oder Verfahren zu einem bevorzugten
Auslaugen von Metallen aus Sulfiden ist bezeichnend für die gesamte Literatur über das Auslaugen von Sulfiden
mittels Chloriden oder Chlor. Zusammenfassend kann somit der Schluss gezogen werden, dass man gemäss dem Stand
der Technik nur erkannt hat, dass ein vollständiges Herauslösen aller Metallanteile in Chloridlösungen äusserst
rasch läuft, und man hat daher nicht versucht, ein Metall in Bezug auf ein anderes selektiv auszulaugen.
Es wurden bereits zahlreiche Verfahren zum Trennen von in wässrigen Lösungen gelösten Metallen beschrieben.
Was beispielsweise die Trennung von gelöstem Nickel und Kupfer anbetrifft, so besteht ein in der Technik sehr
bekanntes Verfahren darin, dass man dabei das Kupfer mittels H3S als Kupfersulfid ausfällt. Nach einem weiteren
Verfahren wird metallisches Kupfer mittels metallischem Eisen zementiert. Eine Abwandlung dieser zuletzt genannten
Arbeitsweise wird in der US-Patentschrift 2 I80 beschrieben. Anstelle von Eisen wird dabei Nickel verwendet,
um eine Verunreinigung der nickelhaltigen Lösung mit Eisen zu vermeiden. Zur Durchführung dieses Verfahrens
wird dabei zunächst durch Auslaugen des Gesteins mit Kupfer-H-chlorid eine Chloridlösung hergestellt,
die sowohl Nickel als auch Kupfer enthält, worauf man
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die Lösung mit Wasser verdünnt und schliesslich mit Nickel-Kupfer-Gestein
bzw. Substrat behandelt, um so das gelöste Kupfer auszufällen. Der Beschreibung ist dabei klar zu
entnehmen, dass die Ausfällung des metallischen Kupfers durch das in dem Gestein vorhandene metallische Nickel
erfolgt, dessen Gegenwart sichergestellt wird durch Begrenzung des Schwefelgehalts in dem Gestein auf ein
Maximum von einem Drittel seines Kupferanteils. Möglicherweise wird aus diesem Grund auch die ursprünglich verhältnismässig
konzentriert Chloridlauge zuerst verdünnt, da Kupfer in metallischer Form aus einer Lösung mit hoher
Chloridionen-Konzentration bekanntlich nur schlecht ausfällt. Sogar nach einem Verdünnen wird jedoch das Kupfer
nicht vollständig in einer einzigen Verfahrensstufe ausgefällt.
Den Beispielen der oben genannten Patentschrift zufolge enthält das zugesetzte Gestein eine zum Ausfällen von über
5IOO kg Kupfer ausreichende Menge an Nickel, während in
der Ausgangslösung nur 28OO kg Kupfer enthalten sind, von
denen nicht einmal alles ausgefällt wird.
Es gibt ferner Literatur über eine Ausfällung von Kupfer unter dem Einfluss von Sulfiden, insbesondere Eisensulfid.
Ein solches Verfahren ist jedoch äusserst unergiebig, da man ein Vielfaches der stöchiometrisch erforderlichen
Menge an Eisensulfid benötigt, um das gesamte Kupfer auszufällen, und man nimmt an, dass der
Hauptteil eher durch die zementierende Wirkung des in handelsüblichen Eisensulfiden vorhandenen metallischen
Eisens ausgefällt v/ird, als durch den Einfluss des Eisensulfids selbst. Nickelsulfid kann Kupfer in Lösung
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ersetzen, bewirkt jedoch keine praktisch vollständige Ausfällung von gelöstem Kupfer als Sulfid. Es kommt
dabei nur zu einem Teilaustausch. Was die Ausfällung von Spurenkonzentrationen an Kupfer aus nickelhaltigen
Lösungen unter dem Einfluss von Nickelsulfid anbetrifft, welches in situ durch die Einwirkung von Natriumsulfid
ausgefällt wird, so ist es klar, dass bei bestimmten Bedingungen ein hochaktives Sulfid gebildet wird und sich
dadurch sinnvoll nur geringe Konzentrationen an Kupfer ausfällen lassen. .
Es gibt schliesslich noch andere Arbeiten über eine Ausfällung von Kupfer als Sulfid durch die Einwirkung
von Metallen, insbesondere Eisen, in Gegenwart von elementarem Schwefel. Thermodynamisch gesehen sind
diese Verfahren weit wirksamer als die Verwendung von Sulfiden, wie Eisensulfid oder Nickelsulfid. Metallisches
Nickel kann, wie Eisen, eine Ausfällung von Kupfersulfid in Gegenwart von elementarem Schwefel bewirken. Es sind
jedoch keine Arbeiten über eine Ausfällung von Kupfersulfid in Gegenwart von elementarem Schwefel durch Nickelsulfid
bekannt, bei denen das Atomverhältnis von Nickel zu Schwefel grosser ist als 1, was beispielsweise
für einige nickelhaltige Gesteine gilt.
Aus dem Stand der Technik scheint es daher kein Verfahren zu geben, weder für ein bevorzugtes Auslaugen bestimmter
Metalle vor anderen Metallen mittels Chlor aus in Chlorid-Lösungen suspendierten Gesteinen, Sxilfidkonzentraten oder
Legieruncen, noch für eine Trennung von Kupfer und Nickel in Lösung mittels elementarem Schwefel und Nickelsulfid
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unter einem Atomgewichtsverhältnis von Nickel zu Schwefel grosser I.
Es wurde nun gefunden, dass man durch Einstellen des Redox-Potentials der Auslaugelösung auf bestimmte Werte
ein in dem Ausgangsmaterial vorhandendes Metall in stärkerem Ausmasse herauslösen kann als das andere darin
enthaltene Metall, und es werden erfindungsgemass Verfahren angegeben, wie man die oben genannte Einstellung
erreichen und somit zu einem bevorzugten Auslaugen eines bestimmten Metalls gelangen kann. Diese3 Einstellverfahren beruht auf der Erkenntnis, dass man das Redoxpotential
beliebig steuern kann, indem man die Einleitgeschwindigkeit von Chlor in die Lösung in Abhängigkeit von
der Aufgabegeschwindigkeit des Materials steuert. Die erfindungsgerr.ässe Steuerung der ,jeweiligen Zugabegeschwindigkeiten
dient auf diese Weise der Einstellung eines Redox-Potentials, bei welchem ein bestimmtes, ausgewähltes
Metall aus dem jeweiligen Grundmaterial in Bezug auf weitere darin enthaltene Metalle bevorzugt
ausgelaugt wird, so dass es zu einer vorteilhaften Trennung eines Metalles aus ein und demselben Material kommt.
Ziel der Erfindung ist daher die Ueberwindung der durch den Stand der Technik gegebenen Nachteile und die Schaffung
eines Verfahrens zum bevorzugten Herauslaugen eines Metalles vor anderen Metallen mittels Chlor aus Gesteinen,
Sulfidkonzentraten, Legierungen und ähnlichem. Ferner soll erfindungsgemass ein Verfahren geschaffen werden
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zum selektiven Auslaugen von Nickel vor Kupfer und
zum bevorzugten Auslaugen eines oder beider dieser
Metalle vor Edelmetallen aus Feststoffteilchen.
Sohliesslich soll erfindungsgemass ein besseres Verfahren zum Abtrennen des Kupfers vom Nickel aus entsprechenden Lösungen geschaffen werden.
zum bevorzugten Auslaugen eines oder beider dieser
Metalle vor Edelmetallen aus Feststoffteilchen.
Sohliesslich soll erfindungsgemass ein besseres Verfahren zum Abtrennen des Kupfers vom Nickel aus entsprechenden Lösungen geschaffen werden.
Unter Edelmetallen werden im folgenden kollektiv die Metalle Gold, Platin, Palladium, Rhodium, Ruthenium,
Osmium und Iridium verstanden.
Alle bezüglich Redox-Elektroden und Redox-Potentiale
aufgeführten Angaben beziehen sich auf ein Platingesättigtes Kalomel-Elektrodenpaar, falls nichts arideres
angegeben ist.
Einem Gegenstand der Erfindung zufolge wird ein Verfahren zur Gewinnung von Metallen aus stückigen sulfidischen
und metallischen Ausgangsstoffen geschaffen, welche Nickel, Kupfer und Edelmetalle enthalten, indem man
das Material in Form eines gerührten Schlammes in einer Kupfer-I-Ionen-haltigen wässrigen Chloridlösung durch Chlor
auslaugt, wobei das Redox-Potential dieser Lösung bei Zugabe von Chlor ansteigt und bei Zugabe von stückigem
Material abnimmt* und die Verbesserung zum bevorzugten Auslaugen eines Metalls vor anderen Metallen aus dem Ausgangematerial
darin besteht, dass man
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- Io -
1. die Zugabegeschwindigkeit von Chlor in Abhängigkeit von der Zugabegeschwindigkeit an Festmaterial zu der Lösung
so steuert, dass das Redox-Potential der Lösung praktisch auf oder unter einem ausgewählten Potential
gehalten wird, bei welchem das Metall gegenüber den anderen in dem Ausgangsmaterial enthaltenen Metallen
bevorzugt ausgelaugt wird, und
2. das jeweilige Metall aus dem Ausgangsmaterial hierdurch auslaugt und so zu einer Laugenlösung und einem Laugenrückstand
gelangt.
Nach einem anderen Gegenstand der Erfindung wird ein Verfahren zur Ausfällung von Kupfersulfid aus einer
nickelhaltigen Lösung, welche Kupfer in gelöster Form enthält, geschaffen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass
man
1. zu der nickelhaltigen Lösung ein Nickelsulfid zugibt, dessen Atomverhältnis von Nickel zu Kupfer grosser als
1 ist und unter Rühren einen Schlamm bildet,
2. das Niakelsulfid mit gelöstem Kupfer in der Lösung
in Gegenwart von elementarem Schwefel umsetzt, wodurch Kupfersulfid ausfällt und sich Nickel in der nickelhaltigen
Lösung löst,
'% das Kupfersulfid und die an Kupfer verarmta Lösung
von ;lem Schlamm trennt,
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4. das Kupfersulfid und die an Kupfer verarmte Lösung voneinander scheidet und
5. das Nickel aus der an Kupfer verarmten Lösung gewinnt.
Nach einem weiteren Gegenstand der Erfindung wird ein Verfahren zur Gewinnung von Nickel aus stückigen sulfidischen
und metallischen Ausgangsstoffen geschaffen, die Nickel, Kupfer und Edelmetalle enthalten, und zwar durch Auslaugen
des Materials aus einem ersten gerührten Schlamm in einer Kupfer-I-Ionen-haltigen wässrigen Chloridlösung,
deren Redox-Potential bei Zugabe von Chlor ansteigt und bei Zugabe von stückigem Material abnimmt, das
dadurch gekennzeichnet ist, dass man
1. die Geschwindigkeit der Chlorzugabe in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Materialzugabe zu der Lösung
so wählt, dass das Redox-Potential der Lösung praktisch auf oder unterhalb einem ausgewählten Potential gehalten
wird, bei welchem Nickel bevorzugt gegenüber Kupfer und den Edelmetallen aus dem Material ausgelaugt
wird,
2. das Nickel aus dem Material a\islaugt unter Bildung
einer Nicksllaagenlösung und eines Laugenrückstandes,
3. die Nickellaugenlösung und den Laugenrückstand von dem
ersten Schlamm abtrennt und hierbei einen sogenannten
zweiten 33rührten Schlamm bildet,
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4. diesen sogenannten zweiten Schlamm mit stückigem Nickelsulfid versetzt, dessen Atomverhältnis von Nickel zu
Schwefel grosser ist als I3
5. das Nickelsulfid mit gelöstem Kupfer in der Nickellaugenlösung in Gegenwart von elementarem Schwefel behandelt,
wodurch Kupfersulfid ausfällt und sich Nickel in der Nickellaugenlösung löst,
6. das Kupfersulfid und die an Kupfer verarmte Lösung
von dem zweiten Schlamm abtrennt,
7. das Kupfersulfid von der an Kupfer verarmten Lösung trennt, und
8. das Nickel aus der an Kupfer verarmten Lösung gewinnt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines besonderen Verfahrens sur Durchführung beider Teile der vorliegenden
Erfindung,
Fig. 2 eine verallgemeinerte schematische Ansicht desjenigen Teils der Erfindung, der sich auf die
bevorzugte Chlorlaugerei von Metallen aus Feststoffteilchen
bezieht,
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22PB343
eine schematisehe Ansicht desjenigen Teils der
Er fining» welcher die Fällung von Kupfersulfid
a,us nickelhaltigen Lösungen betrifft, die Kupfer in. gelöster Form enthalten,
Fig, k eine grafische Darstellung über den Einfluss des
Redox-Fotentials auf die Abtrennung des Nickels
vom Kupfer durch erflndungsgemässes Auslaugen eines bestimmten Nickel-Kupfer-Gesteins mit Chlor,
Fig. 5 eine grafische Darstellung über die Beziehung
zwischen dem Redox-Potential und der Konzentration
an gelöstem Kupfer in chloridhaltigen Laugen* in
denen sich Teilchen eines bestimmten Nickel»Kupfer-Gesteins.befinden,
und zwar im halb-logarithmiüchen
Nasstab«
Flg. 1 zeigt eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemässen
Verfahrens, wie sie mit Vorteil zur Gewinnung von Metallen aus nickelführenden Gesteinen, welche Kupfer
und Edelmetalle enthalten, verwendet wird. Das Verfahren macht Gebrauch von der erfindungsgemässen bevorzugten Auslaugerei
von Nickel durch Chlor vor Kupfer und Edelmetallen auü Gestein, und der sich anschliessenden Ausfällung
von gelu'stem Kupfer als Kupfersulfid aus der Nickelchlorid-Laug.orsilösunß,
Die Laugerei mit bevorzugter Nickelabtrennung wird durchgeführt
in einem Behälter 10 mit einom Gaseinlass H, einem
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Gasauslass 12, einem Einlass für Lösung und Feststoffe
13» einer Schlammaustrittsöffnung 14, einem Rührer 15
und einem Paar Bezugselektroden 16. Beim Betrieb enthält der Behälter einen Schlamm aus Gesteinsteilchen und
einer wässrigen Chloridlösung, welche Nickel und Kupfer in gelöster Form enthält. Die Konzentration der Lösung
an Chloridionen wird so hoch gewählt, dass das Kupfer als Kupfer-I-chlorid vorliegt, nämlich weitgehend in Form
anionischer Komplexe von Chloridionen. Der Laugereibehälter wird mit Chlor beschickt, und zwar vorzugsweise durch den Boden
und unter Rühren, so dass ein entsprechend wirksamer Kontakt und eine entsprechend wirksame Verteilung darin sichergestellt
sind. Die Gesteinsteilchen werden in das Reaktionsgefäss am besten von der Seite her zugeführt, und zwar vorzugsweise
in der Nähe des Rührerflügeis, um auch hier
wiederum eine wirksame Verteilung und Suspendisrung der Teilchen in der Lösung zu gewähren. Das Chlor reagiert
rasch und exotherm mit der Lösung, indem es gelöstes Kupfer-I in den zweiwertigen Zustand oxydiert, eine Reaktion, die
ebenfalls exotherm verläuft, und hierbei Metall aus den Teilchen auslaugt. Das Verhältnis von Kupfer-I zu Kupfer-II
in der Lösung bestimmt ganz grob gesehen das Redox-Potential zwischen den Elektroden, wofür man am besten,
Jedoch nicht ausschliesslich, ein Platin-gasättigtes
Kaioinel-Elektrodenpaar verwendet.
Das Ru'Jox-Potential wird überwacht, und die Zugabegeschwindigkeit
von Chlor wird gesteuert in Abhängigkeit von der Zugabegeschwindigkeit für die Ges'ceinateilchen, urn so
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ein Redox-Potential einzuhalten, bei welchem Nickel bevorzugt
gegenüber Kupfer und den Edelmetallen ausgelaugt wird. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass das Verhältnis
der Konzentration an Nickel zu Kupfer oder den Edelmetallen in den ausgelaugten Teilchen geringer ist als das entsprechende
Verhältnis in dem ursprünglich vorgelegten Gestein. Diese Steuerung schliesst ein gewisses Auslaugen
von Kupfer oder Edelmetallen nicht aus, obwohl in der Praxis praktisch keine Edelmetalle herausgelöst werden. Es wird
jedoch etwas Kupfer mit ausgelaugt, und der entsprechende Anteil hiervon nimmt mit dem Redox-Potential zu, wie später
noch genauer erläutert wird. Für gegenwärtige Zwecke genügt es jedoch, einen besonderen Satz von Bedingungen zu beschreiben,
um SG die Durchführung der Erfindung zu erläutern.
Für ein bestimmtes Nickel-führendes Gestein wurde festgestellt
j dass, falls das Verhältnis der Zugabegeschwindigkeiten von Gestein und Chlor unter Einhaltung eines
Redox-Potentials von etwa 315 mV gesteuert wird, etwa 8O %
des Nickels und nur etwa 20 % des Kupfers aus dem Gestein
herausgalöst werden. Keinesfalls kommt es dabei jedoch
zu einem wahrnehmbaren Herauslösen von Edelmetallen. Durch
die beim Verfahren gebildete Wärme kommt die Lösung zum Sieden, und so entweicht Dampf durch die Abgasöffnung 12.
Die Urnsetsrg des Chlors in dem Schlamm bzw. Brei ist so
vollkommen, dass in dem Abgas höchstens wenige ppm an
Chlor enthalten sind, während das Auslaugen unter einer bei einem ohne Druck arbeitenden Reaktionskessel
höchstmöglicher. Geschwindigkeit und bei praktisch konstanter
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Temperatur vonstatten geht. Der Siedepunkt der Lösung schwankt natürlich in Abhängigkeit von der Konzentration
an gelösten Chloriden. Bei einem kontinuierlichen System, bei welchem Laugenschlamm aus dem Reaktionsgefäss
in dem Masse abgeführt wird, in welchem Lösung und frisches Gestein zugegeben werden, kommt es jedoch zu einem Auslaugen
unter nahezu gleichbleibenden Bedingungen, und die Temperatur des Schlammes ist daher praktisch konstant.
Während die in dem Gestein befindlichen Metallsulfide herausgelöst werden und Metall in Lösung geht, wird der
in dem Schlamm vorhandene sulfidische Schwefel in eine elementare Form umgewandelt. Der aus dem Kessel abgezogene
Laugereischlamm besteht daher aus bevorzugt mit Nickel angereicherter Laugenlösung, und die Teilchen dos Laugenrückstandes
enthalten elementaren Schwefel. Gerade dieser Schlamm wird durch Ausfällung oder nach dem zweiten
Gegenstand der Erfindung behandelt, um hierdurch gelöstes Kupfer in Sulfidform aus der Laugenlösung abzutrennen
,indem man die Lösung in Gegenwart von elementarem Schwefel mit Nickelsulfid behandelt, wobei das Atomverhältnis
von Nickel zu Schwefel grosser ist als 1, was
beispielsweise für das in einigen nickelhaltigen Gesteinen vorkommende Ni Sp gilt'. Die besondere Kombination des
höheren Nickelsulfids mit elementarem Schwefel
ist wesentlich für die Durchführung dieses Teils der Erfindung.
Die Aiisfüllui:;-; do.s Kupfersulfids wird in einem Reaktionsf3fass
17 vcr;-;--:-n:'...;iT.^n, das einen Kji;La.Jo für den Laugenschlamm
18. oinon Einlass für niokelhalt-ir-es Gestein I9,
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BAD ORiGiNAL
eine Austrittsöffnung für den ausgefälltes Kupfer enthaltenden Sehlamm 20, eine Abgasöffnung 21, einen Rührer
22 und zweckmassigerweise ein Elektrodenpaar 23 zur Messung des Redox-Potentials enthält. Der
Schlamm aus der Nickelauslaugerei, welcher elementaren Schwefel enthält, und die NiJSp-haltigen Nickel-führenden
Gesteinsteilchen werden jeweils durch die entsprechenden Zuleitungen in den Reaktionskessel eingespeist, und das in
der Lösung gelöste Kupfer wird in sulfidischer Form ausgefällt. Es wurde festgestellt, dass es eine Beziehung gibt
zwischen dem Redox-Potential in dem Schlamm und der Konzentration an in der Lösung gelöstem Kupfer. Ein besonderes
Beispiel für diese Beziehung ist in Fig. 5 dargestellt und zeigt die bemerkenswerte Empfindlichkeit
der jeweiligen Konzentration an gelöstem Kupfer gegenüber dem Redox-Potential. So beträgt die Kupferkonzentration
der Lösung bei etwa 50 mV nur etwa 0,02 g/l, während
sie bei 300 mV etwa 40,0 g/l beträgt, was eine 2000-fache
Zunahme gegenüber einer nur 6-fachen Zunahme des Redox-Potentials bedeutet. Auf diese Weise lässt sich das Ausmass
der Ausfällung mit Vorteil durch Ueberwachung des Redox-Pctentials und Steuerung der Vorgabeverhältnisse
von Laugerei schlamm und Gestein einstellen, um so bei einem Redox-Potential zu arbeiten, bei welchem es zu
einer bevorzugton Ausfällung kommt, und zwar vorzugsweise rnögLichst einer lOO^-igen Ausfällung. Das Potential beträgt
zweckrmiijslgörweise etwa 100 mV. Die Lösung muss
zwar nicht unbedingt sieden, sie hat jedoch trotzdem eine
erhöhte Temperatur, so dass das verdampfende Wasser durch
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die" Abgasöffnung entweicht, während der umgesetzte Schlamm
durch die Auslassöffnung für den die Kupferaus fällung enthaltenden Schlamm abgezogen wird. Falls die Lösung
in dem abgezogenen Schlamm praktisch kein gelöstes Kupfer enthält, dann besteht der reine Effekt der kombinierten
Anwendung beider Teile der Erfindung in einem Herauslösen eines Grossteils des Nickels aus dem behandelten Gestein,
während praktisch das gesamte Kupfer und sämtliche Edelmetalle in den Peststoffen zurückbleiben.
Entsprechend den neuen Verfahrensstufen der Erfindung kann man die kupferfreie Nickelchlorid-Lösung von den Feststoffen
abtrennen, und zwar zweckmässigerweise durch Filtration, dann weiterbehandeln aur Entfernung anderer
gelöster Verunreinigungen, wie Eisen, Kobalt _, Blei, Zink
sov/ie weiterer unbedeutenderer Metallbestandteile aus dem
Gestein, welche sich eventuell gelöst haben können, wodurch man zu einer praktisch reinen Nickelchlorid-Lösung gelangt,
die abschliessend zur Gewinnung von Nickel einer üblichen Elektrolyse unterworfen wird. Das hierbei anodisch gebildete
Chlor wird normalerweise in den Laugereiprozess zurüclcgeleitet, und der vom Nickel befreite Chlorid-Elektrolyt
kann in ähnlicher Weise rezirkuliert werden. Das Gestein und dia Lösung können lanei boqu^m
und mit Vorteil in einem Mischgefäss 24 Zusammengebracht
und al- Schlamm in den Lauter alkene el eiri;-: i'ührc v/erden,
wodurch der Verfahrenskreislauf geschlossen wird. Die abr.i Itt'j erten Fesestoffe können üa;;e^en zur Gewinnung von
r3iit i. LctiGm Nickel, Kupfer und Ede Lrneci Ilen in bekannter
We L-S ο auf gearbeitet werden.
BAD
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22063A3
Es wurde somit oben ein Verfahren zur Gewinnung von Nickel, Kupfer und Edelmetallen aus Gestein beschrieben,
welches mit Vorteil von beiden Teilen der Erfindung zur Abtrennung des Nickels von Kupfer und Edelmetallen
Gebrauch macht, indem man zuerst bevorzugt Nickel auslaugt und dann das gelöste Kupfer aus der mit Nickel angereicherten
Laugereilösung ausfällt. Diese Ausführungsform zeigt die kombinierte Anwendung beider Teile der
Erfindung. Es kann jedoch auch jeder Teil unabhängig von dem anderen durchgeführt werden, und sie werden beide im
folgenden getrennt beschrieben und näher erläutert.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung, mit welcher die bevorzugte Auslaugung mittels Chlor
durchgeführt werden kann. Die Anlage besteht, wie gezeigt, aus einem geschlossenen Behälter 10, einer Gaseinlassöffnung
11, einer Einlassöffnung für Feststoffteilchen und wässrige Chloridlösung 13, einem Ablauf für den
Laugereischlamm 14, einer Gasaustrittsöffnung 12, einem
Rührer 15 und einem Elektrodenpaar 16 zum Messen des
Redcx-Potentials. Die für die genannten Merkmale eben
beschriebenen Positionen sind zwar vorteilhaft, doch nicht unbedingt kritisch. So kann beispielsweise das Chlor von
der .Seite zugeführt werden, anstatt vom Boden des Kessels,
solange es nur direkt in die Lösung eintritt. Auch die Rt3dox-Elektroden müssen nicht unbedingt an der Seite befestigt
sein, sondern sie könnten vom Kopf des Behälters
nach untei erführe werden. Auch kann die Gasaustrittsöffnung
ai> den Seitenteilen des Behälters angeordnet sein,
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anstatt am Kopf des Behälters. Ferner kann man &±β auszulaugenden
Teilchen und die Laugereilösung unabhängig voneinander durch getrennte Einlassöffnungen in den
Behälter einspeisen, anstatt in Form eines Schlammes durch einen einzigen Einlass, und sogar in Form eines Schlammes
kcinn man diese Komponenten eher über den Kopf einführen
als von der Seite her. Auf diese V/eise sind eine Reihe von Abwandlungen möglich, falls nur das Chlor in den Kessel
unterhalb der Oberfläche der Lösung eingeleitet wird und die Feststoffe darin suspendiert werden.
Zum Beginn eines kontinuierlichen Laugereiverfahrens wird eine wässrige Chloridlauge, die gelöstes Kupfer in Form
von Kupfer-I enthält, in das Reaktionsgefäss eingeleitet
und gerührt. Zum Auslaugen Nickel-führender Stoffe wird scdp-nn zuerst Chlor in die Lösung eingeleitet, in der es
rasch unter Oxydation von Kupfer~U zu Kupfer-I und Bildung 'ion Wärme reagiert. Da das Redox-Potential grob
gesehen ein Mass für das in der Lösung vorhandene Verhältnis von Kupfer-IIzu Kupfer-I darstellt, äussert sich die
Zunahme dieses Verhältnisses durch Absorption von Chlor in einer · Zunahme des Redox-Poteritials. Unter weiterem
Rühren wird die Lösung hierauf mit den Feststoffteilchen versetzt, wodurch das Redox-Potential während des
Auslaufens abfällt, was eine Abnahme des Verhältnisses
von Kupf er-II zu Kupfer-I anzeigt. V/erden daher sowohl das Chlor als auch die Feststoffteilchen gleichzeitig
dem Laugerei schlaf mit solcher Geschwindigkeit zugesetzt,
dass das Redox-Potential konstant bleibt, so folgt daraus
BAD
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klar, dass die Kupfer-I-ionen durch die Laugerei
Reaktionen in dem Masse verbraucht werden, wie sie durch die Adsorption von Chlor gebildet werden, so dass das
Verhältnis von Kupfer-H zu Kupfer-I unverändert bleibt.
Ein Ansteigen des Potentials bedeutet demzufolge, dass das Verhältnis von Kupfer-ΙΕ zu Kupfer-I höher ist, was
darauf zurückzuführen ist, dass die Zufuhrgeschwindigkeit von Chlor höher oder die Zufuhrgeschwindigkeit der Feststoffteilchen
niedriger ist. Wie auch immer die Sache liegt, gibt es eine relative Zunahme der Zufuhrgeschwindigkeit
von Chlor in Bezug auf diejenige der Festteilchen. Die Wirkung einer solchen Zunahme auf die Konzentration an Kupfer-I
>Ionen ist ein stärkeres Auslaugen der Teilchen, mit der
Folge einer geringeren Selektivität des Laugereiverfahrens. Fällt dagegen das Potential ab, dann sind weniger Kupfer-II-Ionen
vorhanden » so dass es zu einer schwächeren, jedoch entsprechend selektiveren Auslaugung kommt.
Welche Metalle aus einer vorgegebenen Teilchenart und in weichem Ausmass bei einem bestimmten Redox-Potential
ausgelaugt werden, ist eine Frage der Erfahrung und von Versuchen. Falls die Kriterien des Auslaugens für ein
bestimmtes Material durch Versuche einmal ermittelt sind, kann man ähnliche Teilchen unter ähnlichen Bedingungen
miu reproduzierbaren und vorhersagbaren Ergebnissen behandeln. Ohno jegliche Bindung an diese oder eine andere
Theorie wird angenommen, dass sich Metalle bei vorgegebenen Potentialen auslaugen laosen in Abhängigkeit von
sowohl ion «loktroühiimisch'Hi Eit-;en3chafton der Metalle
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840
selbst als auch ihrer Begleitung in den Teilchen. Im allgemeinen sollten die weniger edlen Metalle am schnellsten
ausgelaugt werden, so dass sie sich bei verhaltnismässig milden Bedingungen lösen, d.h. bei verhaltnismässig
niedrigen Konzentrationen an Kupfer-Π-Ionen oder verhaltnismässig
niedrigem Redox-Potential. Je edler die Metalle sind, bei umso höheren Potentialen und umso höherer
Konzentration an Kupfer-H-ionen werden sie ausgelaugt.
Eri wird in diesem Zusammenhang auf Fig. 1 der US-Patentschrift
2 8j55 5o9 verwiesen, wo eine derartige Beziehung
angegeben ist. Es wird jedoch ferner angenommen, dass sich ein bestinrntes Metall bei niedrigeren Potential auslaugen
lässt, falls es in metallischer Form vorliegt, als wenn es als Sulfid in den Teilchen vorhanden ist. Während sich
somit ergibt, dass die Reihenfolge beim Ausladen von
Nickel-, Kupfer- uni. Zdalrnetalle-haltigen Teilern heiin
Fortschreiten von niederen zu höheren Potentialen in der Folge Nickel-Kupfer-Edelmetalle verläuft, ist es ferner
gonauso klar, dass man aine wirkungsvollere Trexinuir: .r.msohen
Nickel und Kupfer erreichen kann, wenn beispielsweise
Nickel in metallischer Form und Kupfer als Sulfid -/orliegt,
als im umgekehrten Fall. Die gleichen fJo bor legungen
geltari für die selektive Auslaugung von Kupfer vor Edelmetallen
aus Edelmetall-Konzentraten, und für die Trennung
eine a MetalLes von einem anderen bei Logierun^ouei Lcaen,
wcLiJ.w irgendeine Kombination der oben genannten Mo tall-?
enthalten.
BA
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Wesentlich dabei ist, dass man für eine bestimmte Art von Teilchen das Auslaugen unter gegebenen Bedingungen
vorhersagen kann, dass sich dabei vorzugsweise eines oder mehrere Metalle in Bezug auf die anderen herauslösen
lassen,und dass man das Verfahren erfindungsgemäss zum Erreichen eines bestimmten vorhersagbaren Ergebnisses
steuern kann.
Eine ' ntrolle des Redox-Potentials während des Auslaugveri
-3ns wird erreicht durch Kontrolle der jeweiligen Zuga:. Geschwindigkeiten an Chlor oder Teilchen zu dem
Lau.re^eischlamm. Diese Steuerung kann nach einer Vielfalt
von Verfahren erreicht werden, beispielsweise eine grobe manuelle Regelung der Aufgabegeschwindigkeiten von Zeit zu
Zeit in Abhängigkeit einer periodischen Messung des Potentials. Am besten arbeitet man jedoch durch automatische
und kontinuierliche Steuerung. Bei einer kontinuierlichen Arbeitsweise ist die Zugabegeschwindigkeit der Feststoffe
zweckraässigerweise fest vorgelegt, und die Strömungsgeschwindigkeit
des Chlors wird kontinuierlich eingestellt, indem man ein vorgegebenes Potsr.tial mittels einer in der
Chlorleitung befindlichen Röhre konstant erhält. Die Röhre ist verbunden ir.it einem Spannungscnaeigegerät und wird
betätigt durch ein elektrisches Signal von diesem, welches auftritt, sobald sich irgendeine Differenz zwischen dem
tatsächlichen und übt· vor.7siegton Potential ergibt. Steigt
daht-r da j -"„a j^Äohliche Fctontial üb or· das vorgelegte Potential
an, so ·<ήϊΊ der Chlorzustrom automatisch abgedrosselt
und die Spannung fällt. Sinkr. dagegen die tatsächliche
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Spannung unter die vorgelegte Spannung ab, dann wird der Chlorzustrom automatisch verstärkt und die Spannung
steigt.Auf diese Weise bewegt sich die tatsächliche Spannung ziemlich eng um die ausgewählte vorgelegte
Spannung herum, und das Auslaugeverfahren wird so gesteuert
und führt zu vorhersagbaren Ergebnissen.
Die vorliegende Erfindung kann allgemein zur Trennung eines oder mehrerer Metalle von anderen Metallen in
sulfidischer oder metallischer Form angewendet werden, sie ist jedoch besonders von Interesse für die Trennung
dee Nicke2r>
vom Kupfer oder eines dieser beiden bzw. beider von Edelmetallen in Gesteinen, Sulfidkonzentraten und
Legierungen. Das erfindungsgemässe Verfahren kann ferner angewendet werden zur Trennung der einzelnen Edelmetalle
voneinander.
Einige Gesteine und Konzentrate, insbesondere die nickel-
oder kupferhaltigen, enthalten bekanntlich ziemliche Mengen an Eisen. Das erfindungsgemässe Verfahren kann
zwar zur Behandlung solcher Materialien angewendet werden, es eignet sich ,jedoch insbesondere zur Behandlung von
Gesteinen und Konzentraten mit niedrigem Eisengehalt,
wie sie beispielsweise später beschrieben wird. Edelmetallhaltige Gesteine und Konzentrate enthalten im allgemeinen
wenig Eisen und lassen sich erfindungsgemäss unabhängig davon behandeln, ob sie direkt aus ßdelmetallhaltlgen
Erzen oder aus edelmetallhaltigen Nickel-Kupfer-Erzen stammen, aus denen der Grossteil an Nickel bzw.
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Kupfer zuvor entfernt worden ist.
Es können ferner andere Stoffe behandelt werden, unter Einschluss von Nickelgestein, welches praktisch kein
Kupfer enthält. In diesem Fall ist natürlich das bevorzugte Herauslaugen von Nickel in Bezug auf Kupfer nicht Ziel
des Verfahrens, man kann jedoch auf diese Weise erfindungsgemäss auch Nickel allein in vorteilhafterweise gewinnen.
Da in dem Gestein kein Kupfer vorhanden ist, um damit die Lauge mit den benötigten Kupferionen zu versorgen, können
diese separat zugegeben werden, und man kann das Verfahren in der beschriebenen Weise bei geeignetem Redoxpotential
durchführen. Der Schlamm wird nach dem Auslaugen filtriert, die Lösung ebenfalls erfindungsgemäss zum Ausfällen
von Kupfer behandelt, und zwar unter Verwendung von Nickeigestein und Zusatz von elementarem Schwefel. Das
ausgefallene Kupfersulfid kann dann in das Verfahren zurückgeführt werden. Auf diese Weise wird das für das Verfahren
erforderliche Kupfer nur zwischen der Auslaugestufe und der Fällstufe rezirkuliert, während man ein kupferfreies
Gestein vorlegt und als Produkt kupferfreie Nickelehlorid-Lösung erhält.
Als Laugenlösung kann man jede Chloridlösung verwenden, die gelöstes Kupfer in einwertigem Zustand enthält. Die
Chloridionen kann man daher vorlegen in Form von Chlorwasserstoff säure oder einem Metallchlorid, wie Nickel-•
chlorid, oder auch in Form eines Chloridgemisches. Wichtig
ist nur das Vorhandensein von soviel Chloridionen, dass
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das gelöste Kupfer im einwertigen Zustand verbleibt. HCl kann zwar, es muss jedoch nicht in der Lauge vorhanden
sein, und dies stellt einen der grossen Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens gegenüber dem Auslaugen
von Sulfiden mit HCl dar. Beim Gewinnen von Nickel aus Gestein kann man so beispielsweise Nickel erfindungsgemäss
selektiv auslaugen aus einer Nickelchlorid-Lösung, die praktisch kein HCl enthält, wodurch eine konzentrierte
Nickelchlorid-Lösung entsteht, die sich für die elektrolytische Gewinnung von Nickel direkt verwenden lässt, ohne
dass man die Säure vorher neutralisieren muss, was naturgemäss mit entsprechenden Kosten verbunden ist.
Zur Durchführung des Verfahrens arbeitet man zweckmässigerweise
bei Siedetemperatur der Lösung. Die hierzu erforderliche Wärme wird durch die exotherme Reaktion sowohl der
Chlorabsorption als auch der Auslaugereaktionen geliefert. Auf diese Weise entfällt nicht nur ein zusätzliches Heizen,
sondern man muss gegebenenfalls von der Lösung durch Kühlen sogar Wärme abführen, damit diese nicht überkocht. Das
Kochen des Reaktionsgemisches bildet dabei nicht nur den Vorteil einer maximalen Reaktionsgeschwindigkeit unter
atmosphärischen Bedingungen, sondern auch einer bequemen automatischen Temperatursteuerung, und trägt zudem stark
zum Vermischen der Teilchen in dem Laugenschlamm bei.
Daa Auslaugeverfahren kann entweder absatzweise oder
kontinuierlich durchgeführt werden. Die kontinuierliche Arbeitsweise wird zwar, wie bereits austyj führt, bevorzugt,
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und zwar insbesondere zur Behandlung grosser Tonnagen an Nickel-Kupfer-Gestein, doch eignet sich ein absatzweises
oder halb-kontinuierliches Verfahren auch ganz gut für relativ kleine Mengen bestimmter Stoffe, wie
Edelmetall-Gesteine oder Konzentrate. Unabhängig von einer absatzweisen oder kontinuierlichen Verfahrensart
gelten jedoch dieselben Massregeln, d.h. die Zugabe von Chlor und Festteilchen zu dem Laugenschlamm wird gesteuert,
um so über ein Redox-Potential zu verfügen, bei welchem ein bestimmtes Metall bevorzugt gegenüber
anderen Metallen herausgelöst wird. Beim kontinuierlichen
Verfahren, bei welchem Chlor und Festteilchen kontinuierlich in den Laugentank eingespeist werden und der Schlamm
kontinuierlich daraus abgezogen wird, wird das Redox-Potential praktisch konstant gehalten, um zu einheitlichen
Ergebnissen zu gelangen. Beim absatzweisen Arbeiten kann das Redox-Potential während der Laugerei schwanken, solange
es nur am Ende des Verfahrens auf oder unterhalb einem vorgegebenen Wert liegt. Es können daher, und das
trifft im allgemeinen auch zu, Zeiten während des absatzweisen Auslaugens auftreten, bei denen die Lösung mit
Chlor versetzt wird, während eine Zugabe mit Festteiichen unterbleibt. Es kann auch das Umgekehrte gelten,
was jedoch weniger üblich ist.
Da das Redox-Potential bei Zugabe von Chlor ansteigt und bei Zugabe von Teilchen abfällt, folgt automatisch,
dass eine unregelmässige Zugabe von Teilchen und eine
kontinuierliche Einspeisung von Chlor zeitweise während
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des Laugeverfahrens zu einem Anstieg des Redox-Potentials
über den vorgegebenen Wert führt. Die Zugabe weiterer Mengen an Teilchen bringt jedoch einen Abfall des Redox-Potentials
mit sich und bedingt ein Wiederausfällen von/ Metallanteilen, die sich gelöst hatten, während das
Potential über dem vorgegebenen Wert lag. Ein derartiges Wandern des Redox-Potentials ist zwar nicht erwünscht
und kann ohne weiteres durch einfaches Steuern der Zugabe von Chlor dem jeweiligen Redox-Potential entsprechend
vermieden werden, doch muss bei einem absatzweisen Laugeverfahren allein das am Ende herrschende Redox-Potential
bei dem vorgelegten Wert liegen, falls man die vorhergesagten Ergebnisse des Verfahrens erwartet und auch erreichen
möchte.
Ob nun Chlor und Teilchen zusammen in praktisch konstanten Mengen oder getrennt in schwankenden Mengen zugesetzt
werden, ist daher unbedeutend, solange die jeweiligen Zugabemengen von beiden so gewählt werden, dass man
für die Lauge ein vorgegebenes Redox-Potential erhält. Bei der kontinuierlichen Arbeitsweise hält man dieses
vorgelegte Potential kontinuierlich auf dem jeweiligen Wert, beim absatzweisen Verfahren muss dies jedoch nur
am Ende des Laugens der Fall sein und in jedem Ansatz neu eingestellt werden.
Die kontinuierliche Arbeitsweise wird bevorzugt, da Schwankungen in der Lösungshöhe, der Konzentration, der
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Temperatur, der Dichte und anderen Eigenschaften auf ein Miniraum reduziert sind und es keine diskontinuierliche
Zufuhr von Feststoffen, Flüssigkeiten oder Gasen gibt. Die Stoffe werden dem System kontinuierlich zugeführt
und auch kontinuierlich abgezogen, wobei die Bedingungen im Reaktionsgefäss praktisch konstant bleiben. Diese
Tatsache bietet einen besonderen Vorteil, wenn die in den Laugentank eingespeiste Lösung kein Kupfer enthält, was
bei dem im Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebenen verbrauchten Nickelchlorid-Elektrolyt der Fall ist. Bei einer
solchen Sachlage ist es klar, dass man beim absatzweisen Arbeiten zu jedem Ansatz Ausgangslb'sung Kupfer zugeben
müsste, während bei der kontinuierlichen Arbeitsweise das Verfahren nur einmal in Gang gebracht werden muss, worauf
durch das Verfahren selbst eine bestimmte Kupferkonzentration in der Lauge gehalten wird, es sei denn, dass man
überhaupt kein Kupfer auslaugt, wie dies bei dem oben beschriebenen kupferfreien Nickelgestein der Fall ist. Bei
diesem letztgenannten Fall muss natürlich Kupfer aus einer anderen Quelle zugesetzt werden, ansonsten ist jedoch die
Laugenlösung unabhängig'von rezirkulierter Lösung für Kupfer-Theoretisch
kann eine Chlorlaugerei zwar unter Verwendung irgendeines Redox-Paares durchgeführt werden, beispielsweise
Eisen-IH-Eisen-H, Mangan-III-Mangan-II und anderer,
doch gilt im vorliegenden Fall eine Begrenzung auf die Verwendung des Paares Kupfer-II-Kupfer-I, da Kupfer edler
ist als Nickel und daher einfach von Nickel durch Fällung erfindungsgemäss abgetrennt werden kann.
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Da.Kupfer das Laugemittel ist, muss es natürlich für
ein erfolgreiches Auslaugeverfahren in Lösung bleiben, und dies ist der Grund dafür, warum beispielsweise beim
Starten eines Verfahrens zum Auslaugen nickelführender "
Gesteine in die Lösung Chlor eingeleitet wird, bevor man die Gesteinsteilchen zugibt. Auf diese Weise wird die
Gegenwart von Kupferionen sichergestellt. Werden die Teilchen vor dem Chlor zugesetzt, so werden die in Lösung befindlichen
Kupfer-II-Ionen sofort durch Auslaugen von beispielsweise
Nickel aus den Teilchen verbraucht und das dabei entstehende Kupfer-I-chlorid wird reduziert, wobei Kupfer ausfällt.
Setzt man einer solchen, an Kupfer-I verarmten Lösung dann Chlor zu, dann strömt dieses einfach ohne
absorbiert zu werden durch die Lösung und es kommt zu keinem Auslaugen.
Das jeweils einzuhaltende besondere Redox-Potential hängt
sowohl von der Art der auszulaugenden Teilchen als auch de.η Ziel des Auslaugens ab. Beim '/erfahren der Fig. 1
beispielsweise, bei welchem man bevorzugt Nickel gegenüber Kupfer und den Edelmetallen aus einem Nickel-Kupfer-Geötein
auslaugen möchte, zeigt Fig. 4 deutlich die Beziehung zwischen Redox-Potential und Selektivität des
Auslaugens für eine Chlorlaugerei eines bestimmten Nickel-Kupfer-Gesteins. Man kann daraus entnehmen, dass
bei einem Potential von etwa 315 mV ca. 85 % des Nickels
und nur etwa 15 % des Kupfers ausgelaugt worden. Bei
niedrigeren Potentialen wird weniger Metall ausgelaugt,
jedoch öLn yrösn* ,.· Anteil an Nickel. Bei 2bömV werden
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beispielsweise etwa 75 % des Nickels ausgelaugt und
nur etwa 5 % des Kupfers. Bei höheren Potentialen gilt das Umgekehrte. So werden bei beispielsweise etwa 350 mV
ca. 90 % des Nickels ausgelaugt und etwa 40 % des Kupfers.
Lässt man das Potential weiter ansteigen, so wird immer mehr Nickel und Kupfer gelöst, und das Auslaugeverfahren
wird zunehmend weniger selektiv für Nickel im Verhältnis zu Kupfer. Die obere Grenze der Selektivität von Nickel
gegenüber Kupfer aus dem oben genannten Gestein beträgt etwa 400 mV. Bei Gesteinen mit wenig Kupfergehalt ist die
Selektivität gegenüber Kupfer kein Problem, so dass man bei Redox-Potentialen bis zu etwa 500 mV arbeiten kann, bevor
es zu einem bemerkenswerten Herauslösen der Edelmetalle kommt. Bei Abwesenheit von Edelmetallen kann man sogar
bis zu Potentialen von 1000 mV gehen, wobei jedoch dann praktisch das gesamte gelöste Kupfer als Kupfer-II vorliegt,
und die Lösung ist daher dann nicht mehr in der Lage, Chlor zu absorbieren. Das Chlor tritt dann in den Abgasen
auf,und zudem nimmt die Sulfatierung mit dem Redox-Potential
zu, was beides Merkmale für einen unergiebigen Verfahrensablauf sind. Die untere praktische Grenze des Redoxpotentials
beträgt etwa 250 mV. Bei Potentialen über etwa 250 mV gibt es nicht genügend Kupfer in der Lösung, um
eine ausreichende Menge an Chlor zu absorbieren und genügend Kupfer-II-Ionen zu bilden, so dass Auslaugegeschwindigkeit
und Durchsatz unzureichend sind. Insgesamt gesehen gibt es eben nicht genügend Auslaugmittel unterhalb
von etwa 250 mV, um ein vernünftiges Auslaugen zu
gewähren. Die oben sowie in Fig. k angegebenen Redox-
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Grenzen beziehen sich auf ein spezifisches Gestein und könnten für ein anderes Material anders sein. Besondere
Grenzen werden jeweils durch ein Experiment ermittelt und können dann zu Vergleichszwecken verwendet
werden, um zu einem vorhersehbaren Ergebnis bei der Behandlung eines bestimmten Materials zu gelangen. Bei der
Behandlung bestimmter Edelmetallkonzentrate, welche Kupfer und nur geringe oder vernachlassigbare Mengen an Nickel
enthalten, erfolgt eine Abtrennung von Kupfer von den Edelmetallen, indem man das Auslaugen bei Potentialen bis
zu etwa ^50 mV vornimmt, wobei dann das Kupfer praktisch
vollständig herausgelöst wird, während die Edelmetalle zurückbleiben und in dem Laugenrückstand angereichert werden.
Der beim Auslaugen von Kupfersulfid gebildete elementare Schwefel wird am besten aus dem Laugenrückstand entfernt,
indem man ihn in einem Lösungsmittel für Schwefel, wie Trichloräthylen, auflöst und die Edelmetalle dann durch
Herauslösen mit Königswasser und Ausfällen in bekannter Weise gewinnt.
Fig. 3 zeigt eine schematische Ansicht einer Anlage, mit
welcher derjenige Teil der Erfindung, der sich auf die Ausfällung von gelöstem· Kupfer aus Niekel-führenden Lösungen
bezieht, durchgeführt werden kann. Die dargestellte Anlage besteht aas einem geschlossenen Tank mit einer Einlassöffnung
l8 für elementaren Schwefel und Nickel-führende, gelöstes Kupfer enthaltende Lösung, einem Einlass I9
für Kickelsulfid-ha.ltj.ge Teilchen, bei welchen das Atom-
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verhältnis von Nickel zu Schwefel in dem Sulfid grosser
ist als 1, einer Austrittsöffnung 20 für Schlamm aus Kupfersulfid und an Kupfer verarmter Lösung, einer Gasaustrittsöffnung
21, einem Rührer 22 und vorzugsweise einem Elektrodenpaar 25 zum Messen des Redox-Potentials.
Wie im Falle der in Fig. 2 gezeigten Anlage, so müssen auch für die vorliegende Anlage die Positionen der beschriebenen
Posten nicht unbedingt den Angaben der Fig. entsprechen. Es muss nur dafür gesorgt werden, dass man
aus der Lösung,"dem Nickelsulfid und dem elementaren Schwefel
unter Rühren einen entsprechenden Schlamm erhält, und dass der umgesetzte Schlamm sowie der Wasserdampf aus dem
Tank abgeführt werden.
Als Losung kommt jede nickelführende, kupferhaltige
Lösung infrage, aus welcher das Kupfer zumindest teilweise nach an sich bekannten Verfahren, wie bereits oben
beschrieben, ausgefällt werden kann. Wichtig für die Behandlung von Chlorid- und Sulfat-Lösungen, und insbesondere
von Chlorid-Lösungen mit einer solchen Chloridionen-Konzentration, ist grob gesehen nur, dass gelöstes
Kupfer in einwertigem Zustand vorhanden ist, wie dies beispielsweise bei Lösungen der Fall ist, die man durch
Chlorlaugerei nickelführender Gesteine erhält. Das Nickelsulfid mit einem Atomverhältnis von Nickel zu Kupfer
grosser 1 wird am besten zugesetzt in Form nickelführenden
Gesteins, welches Ni-S2 enthält, wie dies aus dem in
Fig. 1 beschriebenen Verfahren hervorgeht. Elementarer
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Schwefel kann in jeder passender Form gebildet bzw. zugesetzt werden. Bei dem in Fig. 1 gezeigten Verfahren
kommt man zu diesem Schwefel beispielsweise am besten dadurch, dass man in den Ausfälltank den schwefelführenden
Laugenrückstand einleitet, den man bei der Chlorlaugerei eines Gesteins erhält. Hat man jedoch kein derartiges
schwefelhaltiges Material, so kann man Schwefel auch in irgendeiner anderen Form einsetzen, beispielsweise als
Schwefelblume.
Um das gelöste Kupfer aus den nickelhaltigen Lösungen erfindungsgemäss auszufällen, werden Lösung, Nickslsulfid
und elementarer Schwefel unter Rühren zu einem Schlamm vermischt, wobei das Kupfer als Kupfersulfid ausfällt.
Die Temperatur ist nicht kritisch, doch ist die Geschwindigkeit der Ausfällung natürlich umso höher , je
höher die Temperatur liegt. Der umgesetzte Schlamm wird
aus dem Kessel abgezogen und filtriert, v/o bei man einen
Niederschlag aus Kupfersulfid und eine ar. "Kupfer verarmte^ nickelhaltige Lösung erhält. Es kann dao-i eine
beliebige Menge an gelöstem Kupfer ausgefällt werden. Der v/esentliche Vorteil der Erfindung liegt jedoch darin,
dass man aus der Lösung praktisch das gesamte Kupfer
ausfällen kann. Dies stellt einen besonderen Vorteil bei
der Behandlung von Chloridlösungen mit hoher Chlor-Ldicnon-Konzentration
dar, bei denen das Kupfer Im einwertigen
Zustand gelöst vorliegt, und bei welchem eine vollständige
Ausfüllung des Kupfers in metallischer For.n nicht
erreicht werden kann.
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Das Ausmass der Kupferausfällung kann wirkungsvoll
gesteuert werden durch Einstellung des Redox-Potentials der Lösung. Es wurde festgestellt, dass das Redox-Potential
einer Lösung, in der sich feste Sulfide befinden, nicht nur ein Mass für das Verhältnis von Kupfer-II zu
Kupfer-I ist, sondern ebenfalls für die absolute Konzentration an gelöstem Kupfer. Je niedriger das Redox-Potential
ist, umso niedriger ist das Verhältnis von Kupfer-II zu Kupfer-I und somit auch die Gesamtkonzentration an gelöstem
Kupfer. Wird daher die Zugabegeschwindigkeit an Lösung zu dem Tank erhöht, und zwar bezogen auf das Nickelsulfid
sowie den elementaren Schwefel, dann steigt dadurch die Kupferkonzentration in der Lösung und somit auch das
Redox-Potential. Werden dagegen die Zugabegeschwindigkeiten von Nickelsulfid und elementarem Schwefel gegenüber
der oben genannten Lösung erhöht, dann sinkt die Kupferkonzentration in der Lösung und somit auch das
Redox-Potential.
Durch Uebcrwachen des tatsächlichen Redox-Potentials und
gegenseitiges Abstimmen der Zugabegeschwindigkeiten von Lösung, Kickelsulfid und elementarem Schwefel zur Aufrecliterhaltung
eines vorgegebenen Potentials kann man das Au-stnass d--;r Kupferfällung und die Kupferkonzentration
der Lösung nach Belieben steuern. Für die Behandlung einer Kie'.ceiohiorid-Lösurig mit etwa 40 g/l an gelöstem
Kupfer wurde beispielsweise festgestellt, dass man bei Zugabe eines ninkelführenden Gesteins, welches Ni_,Sp
enthält, rur Fällung und durch Steuerung der jeweiligen
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Zugabegeschwindigkeiten auf ein Redox-Potential von etwa 100 mV zu einer Restkupfer-Konzentration in der
Lösung von maximal etwa 0,2 g/l, und in einigen Fällen von minimal etwa 0,020 g/l gelangt, was eine Fällung
von zumindest etwa 99*5 % des Kupfers bedeutet. Wurde
jedoch die Zugabegeschwindigkeit an Gestein so erniedrigt, dass das Redox-Potential auf etwa 250 mV anstieg, dann
lag die Restkupfer-Konzentration der Lösung bei etwa 10 g/l, was eine etwa nur 75 %-lge Ausfällung des Kupfers bedeutet.
Erhöht man dagegen die Zugabegeschwindigkeit an Gestein bis auf ein Redox-Potential von etwa 50 mV, dann wurde
das Kupfer praktisch vollständig ausgefällt, bis auf eine Restkupfer-Konzentration in der Lösung von höchstens etwa
0,050 g/l,und bis hinunter zu etwa 0,010 g/l. Die Beziehung zwischen Redox-Potential und Konzentration an gelöstem
Kupfer geht näher hervor aus der später folgenden Tabelle 9 sowie aus Fig. 5·
Die erfindun^sgemässe Redox-Steuerung ist besonders vorteilhaft
für die praktisch vollständige Ausfällung von Kupfer, da hierdurch eine überdosierte Zugabe an Reaktionspartnern vermieden wird. Wird die Lösung mit mehr als
dem zum Ausfällen des gelösten Kupfers auf eine vorbentimmte
Restkupfer-Konzentration benötigtem Nickelsulfid versetzt, dann fällt der Redcxwert ab, und die Zufuhr
von Niclcelsulfid wird automatisch gedrosselt durch ähnliche Steuerorgarie, wie sie bereits im Zusammenhang mit Fig.
Geschrieben wurden. Auf diese Weise wird die Minirnalmenge
an Nickelsulfid gebraucht, und -3.-3 verbleibt: demzufolge
die Hininalrnenge an Restnickc! in dem Kupfersulf
i d -N i e d e rs c h 1 ag.
209839/0699 ^ λ««6»να
Der Mechanismus der Ausfällung ist noch nicht bis ins einzelne bekannt. Da es jedoch bei Abwesenheit von
elementarem Schwefel zu keiner Ausfällung von Kupfer durch Nickelsulfid kommt, falls das Atomverhältnis von
Nickel zu Schwefel über 1 liegt, nimmt man für die Fällung von Kupfer-I-sulfid aus hochchloridhaltiger
Lösung durch Ni,So und elementaren Schwefel folgenden
Mechanismus an:
2 + S *zzzr^2 NiS + Ni2+ +S2"" l)
+ 2 Cu1V ~ Cu2S 2)
Diesem Mechanismus zufolge kommt es sur Ausfällung durch
ständige Bildung und ständigen Verbrauch von S "Ionen, was folgende Nettogleichung ergibt:
Ni,Srt + 2 Cu+ + S <izrzrzv 2 NiS + Ni2+ Cu^S ....3)
Eine ähnliche Reaktion lässt sich aufschreiben für die Ausfällung von Kupfer-IL als CuS aus Sulfatlösungen oder
Lösungen mit niedrigem Chloridgehalt, in denen es keine anionischen Komplexe von Kupfer-I-chlorid gibt. Falls
dieser Mechanismus zutrifft, so sollte nur ein Drittel des Nickels als Ni^S benötigt werden. Demgegenüber ist
es jedoch bekannt, dass der Verbrauch an Nickel in Form
von Nl.JSρ in einigen Fällen über 50 % beträgt. Es muss
daher angenommen werden, dass eine gewisse Ausfällung an Kupfer auftritt durch Austausch mit dem nach der obigen
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Reaktion 1 gebildeten NiS, und zwar nach folgender Gleichung:
NiS + 2 Cu+tz:~:_>
Cu2S + Ni2+ 4)
Bei Abwesenheit von elementarem Schwefel kommt es vermutlich zu einer Ausfällung von Kupfer durch Ni^Sp
nach folgender Gleichung:
Ni^S0 + 2 Cu*<· : 2 NiS + Ni2+ + 2 Cu 5)
Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es zu keiner bemerkenswerten Ausfällung von Kupfer durch NiJSp bei Abwesenheit
von Schwefel kommt, so dass die Gleichgewichtskonzentration an metallischem Kupfer bei der obigen
Reaktion 5) vernachlässigbar ist.
Dia zusätzliche thermodynamische Energie zur Bildung von Kupfersulfid in Gegenwart von elementarem Schwefel
wie bei der Umsetzung 3) ist offenbar notwendig, um
eins Ausfällung von Kupfer durch Ni,S zu bewirken.
Bei Verwendung von Ni.,S -haltigem nickel führenden Gestein
zum erfindungsgornässen Ausfällen von Kupfer zeigte sich, dass etwas Kupfer in Abwesenheit von elementarem Schwefel
ausfällt. Diese Ausfällung wird jedoch eher dem Einfluss von ebenfalls in dem Gestein vorhandenem metallischen
Nickel zugeschrieben, als einem Einfluss von Mi-.S
äc>3 der oben unter 5) angegebenen Reaktion.
209839/0699 Bad Of»QfWAL
22063A3
Mittels Ni Sp kann man somit offensichtlich Kupfersulfid
nur in Gegenwart von elementarem Schwefel ausfällen. Der herausragende Vorteil von Ni S ist jedoch, dass
man durch seine Verwendung praktisch das gesamte ge-, löste Kupfer ausfällen kann, während man durch Austausch
mit NiS oder durch Zementierung mit metallischem Nickel nur zu einer Teilfällung gelangt. Der Vorteil von Ni^Sp
ist besonders deutlich bei der Behandlung von Lösungen mit hoher Chlorid-Konzentration, in denen das gelöste
Kupfer in einwertiger Form vorliegt, da das metallische Nickel in solchen Lösungen in Lösung befindliches Kupfer
nur auf etwa 2 g/l reduzieren kann. Sogar nach Verdünnen der Lösung zum Zersetzen der Kupfer-I-Komplexe in Kupfer-II-loncn
lässt sich mit metallischem Nickel nicht so gut metallisches Kupfer ausfällen, wie dies beim Ni-,Sp zusarrmen
mit elementarem Schwefel beim Ausfällen von Kupfersulfid gilt.
Es wurde daher ein Verfahren und ein möglicher Mechanismus zur Ausfällung von Kupfer in Sulfidform beschrieben, und
zwar aus nickelführenden Lösungen,unter dem gemeinsamen Einwirken von elementarem Schwefel und Nickelsulfid bei.
einem At.omverhältnis von Nickel zu Schlief el grosser als
Ein derartiges Nickelsulfid gibt es in nickelführendem Gestein, in welchem Nickel als Ni-,SO vorliegt. Der beachtliche
Vorteil dieses Verfahrens ist die Tatsache, dass man nach ihm praktisoh das gesamte Kupfer aus Chlorid-
und Sulfat-Lösungen ausfällen kann,und insbesondere aus Chlorid-Lösungen mit hoher Chloridionen-Konzentration,
209839/0699 «AD 0ΗΘΙΝΜ.
in denen das Kupfer in einwertigem Zustand gelöst vorliegt,
beispielsweise in Lösungen aus der Chlorlaugerei nickelfiihrender Gesteine.
Beide Teile der Erfindung können mit Vorteil kombiniert für die Ausführung eines Verfahrens verwendet werden,
wie es mit Bezug auf Fig. 1 beschrieben wurde, man kann jedoch beide Verfahrensstufen auch unabhängig voneinander
führen. Der die Chlorlaugerei betreffende Teil kann so beispielsweise zur Trennung des Kupfers von den Edelmetallen
aus sulfidischen oder metallischen Stoffen verwendet werden, die, wenn überhaupt, nur wenig Nickel enthalten,
und auf welche der die Ausfällung betreffende Teil dar Erfindung daher nicht zutrifft. Umgekehrt kann
der die Kupfersulfidfällung betreffende Teil beispielsweise zur Ausfällung von Kupfer aus nickelführenden
Sulfatlösungen verwendet werden, was eindeutig nicht von
der Durchführung des die Chlorlaugerei betreffenden Teils
der Erfindung wegführt.
Die folgenden Beispiele beschreiben spezifische Aus-führungsformen
eines jeden Teils der Erfindung in unabhängiger und in gekoppelter Form.
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- 4l -
Die unabhängige Durchführung des das Auslaugen betreffenden Teils der Erfindung wird mit Vorteil auf das
selektive Auslaugen von Kupfer mittels Chlor aus Edelmetall-Konzentraten und Gesteinen angewendet. Die Ausgangsprodukte
können verschiedener Herkunft sein, nämlich Edelmetallerze und .edelmetallhaltige Nickel- oder Kupfererze.
Aus Edelmetallerzen kann man direkt ein Edelmetall-Konzentrat oder Gestein gewinnen. Aus Nickel- oder Kupfererzen
gelangt man dagegen indirekt dazu, d.h. nachdem man zuerst die Hauptmenge an Nickel und Kupfer gewonnen
hat. Bei Verwendung von Nickelerzen, bei deren Aufarbeitung die letzte Stufe der Nickelgewinnung die Elektrolyse
löslicher Nickelanoden ist, besteht der Anodenschlamm aus einem Edelmetall-Konzentrat. Was auch immer das Ausgangsmaterial
für das Edelmetallkonzentrat oder Gestein ist, so wird die Hauptmenge an darin enthaltenem Nickel
am besten vor Anwendung des erfindungsgeinassen Verfahrens zur Trennung von Kupfer und Edelmetallen gewonnen. Ein
aus der Behandlung eines nickel- und kupferhaltigen Edelmetallerzes gewonnenes Edelmetallgestein bzw. -Substrat hat
folgende Analyse in Gew.-#:
Mi Cu Pe S Edelmetalle 37 20,5 9,9 27,0 ^. 0,1
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Die Zahl für die Edelmetalle gibt die Gesamtmenge an Au + Pt + Pd + Rh + Ru + Ir an. Das Nickel wird
zuerst gewonnen durch bevorzugtes Auslaugen in HCl-Lösungen nach dem in der US-Patentschrift 3 085 05^·
beschriebenen Verfahren. Der dabei erhaltene Laugenrückstand hat ' folgende Zusammensetzung in Gew.-^:
Cu | Ni | Fe | S | ,9 | Edelmetalle |
73,7 | 0,2 | 1,7 | 18 | ^- 0,5 | |
Es wird eine Reihe von Auslaugeversuchen mit Chlor durchgeführt, um den Einfluss des Redox-Potentiala
auf das Herauslösen von Kupfer und Edelmetallen aus diesem Material zu zeigen. Bei jedem Versuch v/erden
100 g des Laugenrückstandes in 1 1 Laugenlösung behandelt,die folgende Zusammensetzung in g/l hat:
Cu+ Ni HCl
5 50 50
Das Chlor ".'ird in den Schlamm mit einer Geschwindigkeit
von 70 ml/min eingeleitet, und die Temperatur wird auf
ICO0C gehalten. Der Schlamm wird ständig gerührt, und
die Redox-Messungen werden zwischen einem Elektrodenpaar
aus Pt-gesättigtes Ag/AgCl durchgeführt, Das ursprüngliche
Rc-dox-Potential bet-'ä^t in ,iod-.;-.: Fall :-;wa
250 mV und stoir-;i; der Reihe nach zu höheren υ]ηαρ:,!;_·π:;1α.1οη
an, da das AunLaugen über immer längere Zeiten boi jedem
Versuch fortgesetzt wird. Die bei diesen Auslaugveraiuüien.
erhaltenen Rückstände werden dann anaLysiert:, um
2 0 9 8 3 9/0699 ÖAD
die bei jedem Fall ausgelaugten Mengen der verschiedenen Metalle zu bestimmen. Die dabei erhaltenen Prozentwerte
sind in der folgenden Tabelle in Abhängigkeit von dem jeweiligen End-Redox-Potential zusammengestellt.
Prozentuale Menge an ausgelaugten Metallen im Verhältnis
zum End-Redox-Potential
Redox | Grund.-netalle | ,Ni | Fe | Au | Edelmetalle | <0,5 | Rh | j Ru Ir | 1,0 |
potential. | Cu | Pt Pd | <l,0 | i | 1,0 | ||||
mV | 25 | 50 | < 0,3 | 60 | 0,8 | 75 | |||
480 | 99 | 50 | 80 | < 0,5 | <0,l | 1,0 | |||
515 | 99 | 70 | 90 | 21 | ^0,5 | 41 | |||
615 | 99 | 3 | |||||||
Die obigen Werte zeigen deutlich, dass bei 480 mV praktisch daß gesamte Kupfer herausgelöst wird", " es jedoch bei 515 mV
zu keinem wesentlichen Herauslösen der Edelmetalle kommt. Man kann somit Kupfer und Edelmetalle nahezu vollständig
trennen, indem man das Redox-Potential auf etwa 500 mV
hält, was etwa 450 mV bei Verwendung von Pt-gesättigten
Kalomel-Elektroden entspricht.
EeiEDiel 2:
Zur Gewinnung dor Edelmetalle aus Nickel-Anodenschlämmen werden die Schlämme zuerst mit Eisensulfid und Borax
zu einer Schlacke aus Siliciumdioxid und anderen Gangb.,üteinen
verschmolzen. Das erhaltene Edelmetallgestein hat folgende Zusammensetzung in Gew.-^:
209839/0699 ä°
. 4'4 -
Cu 53,5 |
Ni 7,2 |
Pe 4,0 |
20,5 | Edelmetalle | SiO2 Au j Pt (1,0 :0,21*0,44 j J |
Pd . Rh : Ru 0,49 0,2010,13 j j |
Ir <O,1 |
Gesamt 1,57 |
per Stein bzw. der Lech wird auf eine Korngrösse von 0,165 mm
(85 Tyler mesh) vermählen, worauf man 100 g davon in einem Liter Laugenlösung suspendiert, die 5 g/l einwertiges Kupfer
und 20 g/l HCl enthält. Die Temperatur der Lösung wird auf 970C gehalten, in den Schlamm wird Chlor eingeleitet mit
einer Geschwindigkeit von 80 ml dg/Minute, und man laugt
solange aus, bis das Redox-Potential auf 510 mV angestiegen
ist» gemessen mittels Pt-gesättigten Ag/AgCl-Elektroden. Ein anderer Versuch wird unter identischen Bedingungen
durchgeführt, und zwar bis zu einem Redox-Potential von 525 mV. Die in Prozent herausgelösten Mengen der verschiedenen
Metalle gehen aus Tabelle 2 hervor.
Prozentuales Herauslösen von Grundmetallen und Edelmetallen gegenüber dem E:id-Redox-Potential
Redox | Grundreetalle | Ni | Fe | Au | Edel | metalle | Rh | Ru | Ir |
potential; | Cu |
j 80
Γ100 |
48 70 |
«•0.1 C0,l ■ I...-» IL1 »■IM— !..Ml ij |
Pt : ι |
Pd | <Ό, 1 | 0,5 0,3 |
|
510 i 525 η |
95 100 |
CO,1; ί |
<0,l | ||||||
Die obigen Zahlen zeigen, dass praktisch keine Edelmetalle herausgelöst werden, während praktisch das gesamte in dem
Gestein vorhandene Kupfer herausgelöst wird. Die Edelmetalle
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sind im Laugenrückstand angereichert in Form eines höhergradigen
Edelmetall-Konzentrats mit folgender Zusammensetzung in Gew.-^:
Cu Ni' ■; Pe ,5 15,6 |o,3
Edelmetalle
Au . Pt Pd Rh
85 i 0,6 ;0,8 2,0 ;2,1
0,9
Ru ,Ir Gesamt 0,5 !0,3J 6,6
Das Konzentrat besteht vorwiegend aus Schwefel, von dem
ein grösserer Teil in elementarer Form vorliegt, und den man nach einer Reihe verschiedener Verfahren entfernen
kann, beispielsweise durch Rösten bei niederen Temperaturen, Sublimieren in einem Stickstoffstrom,
Umsetzen mit Wasserstoff zu HpS , Auflösen in Schwefelkohlenstoff
oder Natriumsulfid, Umsetzen mit Natriumsulfit zu Natriumthiosulfat oder Extrahieren mit Trichloräthylen.
Infolge der Entfernung von Schwefel sind die Edelmetalle
in den verbleibenden Feststoffen noch stärker angereichert, aus denen sie durch Königswasser herausgelöst und dann
nach bekannten Verfahren getrennt werden können. Ein besonderer Vorteil der Anwendung der Erfindung auf die
Behandlung sulfidischer Edelmetall-Konzentrate und Gesteine besteht In der Tat darin, dass alle Edelmetalle
in einer in Königswasser löslichen Form vorliegen, aus welchem sie dann ohne weiteres gewonnen und getrennt
werden können. Bei bekannten Verfahren zur Gewinnung von
INSPECTED
Edelmetallen aus solchen Stoffen lassen sich nur Gold, Platin und Palladium direkt in Königswasser auflösen.
Die anderen Metalle der Platingruppe werden im Königswasser unlöslich gemacht und müssen weiterbehandelt werden,
bevor man sie getrennt gewinnen kann.
Ein anderes Verfahren zur Anreicherung der Edelmetalle in Nickel-Anodenschlämmen besteht darin, dass man die
Schlämme schmilzt, zu einer sogenannten Edelmetall-Anode giesst und diese Anode zur Gewinnung von Nickel
elektrolysiert, wobei man ein aufbereitetes Edelmetallkonzentrat erhält, das als Edelmetall-Anodenschlamm bezeichnet
wird. Eine Probe eines solchen Schlammes wird in ähnlicher V/eise mit Chlor ausgelaugt, '.-/ie bei den
vorhergehenden Beispielen. Die Lösung wird analysiert sowohl bezüglich des vorhandenen einwertigen als auch
zv/ei v/er ti gen Kupfers bei verschiedenen Redox-Potentialon ,
und zwar unter Verwendung von Pt-gesättigten Αί.-ς/AgCl-Elektroden.
Die Ergebnisse können der foljc;nden Tabelle
en tr. o.'Timen werden:
?UÜß.; J / Gt; 9 U
Tabelle 3
Konzentration an gelöstem Kupfer gegen das Rodox-Potential
Konzentration an gelöstem Kupfer gegen das Rodox-Potential
Redox- I Potential mV i
Cu
Cu
2+
gesamt Cu
400 | 6,0 | 10,0 | 16,0 |
'410 | 6,5 | 14,0 | 20,5 |
420 | 7,0 | 18,0 | 35,0 |
430 | 8,5 | 23,0 | 31,5 |
440 | 11,0 | 29,0 | 40,0 |
450 | 17,0 | 36,0 | 53,0 |
460 . | 51,0 | 67,5 | ilS,5 |
470 | 47,0 | 84,0 | 131,0 |
480 | .36,0 | 95,5 | 131,5 |
490 | 28,0 | 100,5 | 128,5 |
500 | 24,0 | 104,5 | 128,5 |
510 | 20,0 | 113,0 | 133,0 |
520 | 14,0 | 117,5 | I 131,5 |
530 | 10,0 | 121,0 | ; 131,0 |
540 | 7,0 | 124,0 | 131,0 |
550 | 6,5 | 125,0 | 131,5 |
1,7 2,2 2,6
2,7 2,6
2,1
1,3 1,8
2,7
3,6
4,4
5,6
8,4
12,1
17,7
19,2
Die obiger Werse zeigen, dass das Kupfer aus den Schlämmen
bei 470 mV praktisch vollständig ausgelaugt wird, da
die .Gesamtmenge an Kupfer in der Lösung nicht auf über
131 g/l Cu ansteigt» Die Konzentration an einwertigem
Kupfer erreicht ein Haxiinum bei 460 mV,und von da an
bewirkt die weitere Chlorzugabe offensichtlich nurmehr
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!NSPEOTgO
eine Oxydation von Kupfer-I zu Kupfer-II. Das Verhältnis
von Kupfer-II zu Kupfer-I ist in der rechten Spalte der Tabelle angegeben. Da man aus den vorhergehenden
Beispielen weiss, dass sich unterhalb etwa 515 mV bei
solchen Materialien die Edelmetalle praktisch nicht auflösen, schliesst man daraus, dass bei einem praktisch
2+ + vollständigen Herauslösen von Kupfer bei einem Cu /Cu Verhältnis
von unter j5 sich die Edelmetalle nicht wesentlich lösen bei einem Verhältnis von unter etwa 6 oder 7·
Bei den vorhergehenden Beispielen werden als Edelmetallführende Stoffe Sulfid-Konzentrate und Steine verwendet.
Es ist lehrreich, das Ergebnis einer Chlorlaugerei mittels ähnlicher Stoffe nach Ueberfuhren bzw. Reduktion in den
metallischen Zustand zu verfolgen. Ein dem in Beispiel 3 beschriebenen Schlamm ähnlicher Edelmetallanodenschlamm
wird bei 75O°C zur Entfernung von Schwefel geröstet, worauf man ihn zur Bildung eines metallischen Materials
bei 5000C in Wasserstoff reduziert. Man erhält dabei
folgende Zusammensetzung in Gew.-%:
Cu Ni Fe S Au Pt Pd Rh Ru Ir 71,0 8,3 3,1 2,0 0,20 0,5 0,5 0,2 0,7 <^0,l
Die Laugenlösung enthält ursprünglich 20 g/l Ni und 12 g/l Cu,und die Temperatur wird auf 1000C gehalten. Chlor
und Feststoffe werden in solchen Mengen zugegeben, dass das Redox-Potential auf 400 mV bleibt (Pt-gesättigtes
209839/0699
Ag/AgCl), bis 500 g der Probe zugesetzt sind, worauf
das Potential durch weitere Zugabe von Chlor ansteigt. Bei 450, 475 und 500 mV werden Proben des Schlammes
entnommen, und die bei diesen Potentialen erhaltenen prozentualen Auflösungen der verschiedenen Metalle sind
wie folgt:
Prozentuale Menge an ausgelaugten Metallen gegen das Red ox-Fotential
Redox | Grundmetalle | j | Fe | 5 | j | ,03 | Pt | Edelmeta | lie | 7 | ί ; | Ir |
potential . | 'Ni | 13, | 5 | f | ,09 | - | ι ; | 8 | I Ru | 2 | ||
Cu | •;50 | 15, | ,07 | 0, | Pd | Rh | 0 | : 0,9 | 4 | |||
450 j | 74 | ,5J 58 | 48 | * | 1 s i | 3, | 8 | |||||
475 I | 77. | I 62 i |
: Au | os;<o,i | 4, | i 8,2 · ! 1 |
||||||
500 | 89 |
<0
i |
8, | |||||||||
: 0 | 07l<0,l | |||||||||||
j 0 |
Ein Vergleich dieser Werte mit denjenigen der Tabelle 2
zeigt, dass die herausgelösten Mengen an Au, Pt und Pd nur schwach verschieden sind bei dem reduzierten gegenüber
dem sulfidischen Material, die herausgelösten Mengen an Rh, Ru und Ir in dem reduzierten Metall jedoch bei
500 mV über 8 % liegen, während sie bei dem sulfidischen Material sogar bei 525 mV nur einige Zehntel Prozent
ausmachen. Dieser Versuch bestätigt die bevorzugte Abtrennung der Grundmetalle von den Edelmetallen bei
sulfidischer: Materialien, und ferner dan Einfluss der
Form, in welcher1 die Edelmetalle in eier· I'on^entratiin vor
lloycu, auf ίϊ·ι· "'e^h^lten be:l:u /UiOJäiijKfi Mittels Galor-,
»■■ Vi 'jc<
b /i / ■■_·{-■. j :; -
Die oben genannten 4 Beispiele zeigen die Vielfalt an edelmetallführenden Materialien, auf die sich das
erfindungsgemässe Verfahren anwenden lässt, um damit durch Chlor bevorzugt Kupfer auszulaugen und die Edelmetalle
gleichzeitig in dem Laugenrückstand anzureichern, aus dem sie nach Entfernung von Schwefel durch Lösen in
Königswasser und Ausfällen gewonnen werden können. Der Vollständigkeit halber wird erwähnt, dass die behandelten
Stoffe zwar SiJber enthalten, dieses jedoch nicht unter den
Edelmetallen angegeben wird, da es sich weitgehend zusammen
mit Kupfer löst und aus der Lösung durch Zementierung gewonnen wird.
Die unabhängige Arbeitsweise des die Ausfällung von Kupfer betreffenden Teils der Erfindung wird erläutert
anhand der Abtrennung von gelöstem Kupfer aus Nickel in SiJ.fatlösungen. Eine Lösung mit 105 g/l Ni υ ad 40 g/l Cu
wird in 3 paarweisen Versuchen behandelt, wozu "kin 150
Dzw. 100 g eines Ni S und metallisches iiic:-:el ent;-
h-u.OeK.'ei'i grobkörnigen oder feinkörnigen Szain:s :.;■/, ''wo-
cir:it'i:-i oder einer Schlacke folder.der Kor-:..·-.; .---'"i;.-:-"--. v. -'-■
v-iilUiU:· verwen;"".->t,: " ■
(Ty 'er i'cj^en
BAD ORiaiNAL
Einer von den jeweils zwei Versuchen wird in Abwesenheit von elementarem Schwefel, und der andere mit 30 g
Schwefelblume durchgeführt. Bei jedem Versuch werden die Feststoffe zu einem Liter der Lösung zugegeben,
wobei der Ansatz jeweils 2 Stunden bei 1000C gerührt
wird. Die einzelnen Verfahrensbedingungen sind untenstehend zusammen mit der Kupferanalyse und den Mengen
an ausgefallenem Kupfer aufgeführt:
Tabelle 5
Gewichte der eingesetzten Stoffe und Analyse der Lösung
Gewichte der eingesetzten Stoffe und Analyse der Lösung
Gestein | g | ' Schwefel | ! in Lösung befindl.Kupfer g/l | Ende | ausgefälltes· Kupfer |
|
Versuch | Art i | 150 150 |
g | Beginn | 34,8. ,006 |
4,7 39,5 |
Nr: - | grob- ' körnig j |
100 100 |
0 I t ?° |
: 39,5 t ; 39,5 |
37,0 12,5 |
i 3,0 ι 1 27,5 |
1 1 i 2 |
grob körnig ; |
100 100 |
I ο « 30 |
; 4o,O 40,0 |
36,5 13,5 |
I 3,5 1 26,5 |
3
4 |
fein körnig |
! °
i 30 |
4a;o ; 4o,o |
|||
5
6 ; |
||||||
Es geht klar hervor, dass mehr Kupfer ausgefällt wird in Gegenwart von elementarem Schwefel als ohne Schwefel,
G*
Die Steine haben folgende Zusammensetzung in Gewichts-%
209839/0699
Gesteinsart Ni ' Cu S grobkörnig 43,7 31,6 21,9
feinkörnig 50,0 23,1 23,3
Der Rest der Steine besteht aus Eisen, Kobalt, Sauerstoff und Gangart, wie Siliciumdioxid, Tonerde und Calciumoxid.
Es ist bekannt, dass in Steinen mit so niedrigem Eisengehalt und hohem Schwefelanteil Kupfer und Nickel in
Form von Cu0S, Ni-JSp und einer Ni-Cu-Legierung mit etwa
80 $ Nickel vorhanden sind. Die Aufteilung von Nickel in dem Stein in Ni-JSp und die Legierungsphase kann leicht
auf der Basis abgeschätzt werden, dass das gesamte Kupfer als Cu0S vorliegt, der Rest an Schwefel in Form von Ni,So
gebunden ist, und das restliche Ni als Legierung vorhanden let. Da jedoch auch etwasCu als Legierung vorliegt und
etwas Eisen sowie Kobalt in Sulfidform vorhanden sind,
ist die Basis für obige Berechnung nicht ganz exakt. Nachdem jedoch die Konzentration an Legierung relativ
gering ist, sind die entsprechenden Mengen an Kupfer, Eisen, Kobalt und Schwefel ebenfalls klein, so dass die Auftei~
lung von Nickel in eine sulfidische Form und eine Legierungsform,
wie dies bei der vorliegenden Schätzunggptan
v.'ird, verhältnismäßig genau ist.
Die in dem Stein in sulfidischer und metallischer Form vorhandenen Mengen an Nickel werden daher für jeden
Versuch auf obiger Basis berechnet. Sie können der folgenden Tabelle 6 entnommen werden, in welcher ferner
die Mengen an ausgefälltem Kupfer und die entsprechenden Mengen an Nickel angegeoen sind.
209839/0699
Nickelgehalt im | als Legierung | ausgefälltes Kupfer, g | Ni-Aequivalent | |
Versuch | Gestein, g | 7,8 7,8 |
4,3 36,5 |
|
Nr: | als Ni^S2 | 5,2 \J ,*· |
Cu |
ro
ui ro te te 4=· 00 |
57,7 57,7 |
1,9 1,9 |
4,7 39,5 |
3,2 24,5 |
|
1 2 |
38,5 38,5 |
3,0 27,5 |
||
3 | 48,1 48,1 |
3,5 26,5 |
||
5 6 |
Da die Menge an Nickel, welche stöchiometrisch dem ausgefällten Kupfer entspricht, bei den oben angegebenen
Versuchen mit elementarem Schwefel bei weitem die Menge an in metallischer Form vorhandenen Nickel übersteigt,
folgt klar, dass die Hauptmenge des Kupfers ausgefällt'
wird durch Ni,S0 und elementarem Schwefel in Form von
3 2
Kupfersulfid, was die oben angeführten theoretischen Ueberlegungen zur vorliegenden Erfindung untermauert.
Unter der Annahme, dass bei den Versuchen 2, 4 und 6 das gesamte, in metallischer Form vorhandene Nickel während
des Ausfällens des gelösten Kupfers gelöst wird, ist die Menge an in dem Stein als Ni.,Sp vorhandenem Nickel, die
dem Rost des ausgefällten Kupfers entspricht, für jeden Fall in Tabelle 7 angegeben:
209839/0699
Menge an Nickel, das als NiJS vorliegt, zur Ausfällung
von Kupfer und jeweilige Menge an dabei gelöstem Nickel
Versuch Nr: |
Cu g |
ausgefälltes Kupfer |
Ni-Ai lent |
3quiva- - S |
Verbrauch an metall. |
.'.Ni er- forderl. |
Ni vor handen als |
Ni | Ni als Sp ver- |
39 | 36 | ,5 | Ni S |
als Ni S g |
Ni i | bra* | ucht | ||
2 | 27 | ,5 | 25 | Λ | 7,8 | 28,7 | 57 | 49 | ,9 |
4 | 26 | VJ) | 24 | VJI | 5,2 | 20,2 | 38 | 52 | ,5 |
6 | ,5 | 1,9 | 22,6 | 48. | 47 | ,0 | |||
,7 | |||||||||
,5 | |||||||||
,1 |
Aus obiger Tabelle folgt klar, dass etwa die Hälfte des Nickels aus dem Ni_,Sp zur Ausfällung von gelöstem Kupfer
verwendet wird. Berechnungen zeigen, dass es zu einer vollständigen Ausfällung kommt, falls das als Ni-,Sp
verfügbare Nickel in etwa 75 $-igem Ueberschuss gegenüber der entsprechenden Menge an in Lösung befindlichem
Kupfer-II vorhanden ist.
Das kombinierte Arbeiten mit beiden Teilen der Erfindung kann mit Vorteil eingesetzt werden für die bevorzugte
Auslaugung von Nickel mittels Chlor aus Steinen, SuIfIdkonzentrateri
und Legierungen, welche Kupfer- und/oder tuLlu erith'i.l.t>:m. Im AnsohLur.s daran rcVo] y;t
2Ü9839/Ü699
eine Abtrennung des gelösten Kupfers vom Nickel durch Ausfällen des Kupfers als Sulfid. Ein nickelführender
Stein, der sowohl Kupfer als auch Edelmetalle enthält, mit der im folgenden angegebenen Analyse (Gew.-%) wird
erfindungsgemäss behandelt:
Hi Cu Co Fe S Edelmetalle
43 30 0,9 1,5 22 ^0,002
Der Stein wird gemahlen und in ein System eingegeben, welches dem vorher in Bezug auf Fig. 1 beschriebenen
ähnlich ist. Der als Ausgangsmaterial verwendete Stein hat die im folgenden in Gew. -% angegebene Korngrößenverteilung:
,5() O,1O4(-15O) 0,c4·; mm
CIOM+15O) ürOii.5(+325) (-325) (Tyler mesh)
5,1 24,5 21,8 31,8 16,8
Ein verbrauchtor Nickelchlorid-Elektrolyt mit 39,4 g/l
Ni und 0,020 g/l Cu wird * als Lösung zur Aufbereitung des Systems verwandet. Diese Lösung und Gestein werden
in einein Mischtank zu einem Schlamm verrührt, der in den im Laupen-ank befindlichen Laugenschlamm eingespeist
wird, und zwar mit einer Geschwindigkeit von 159 l/Std.
an Lösung und 65 kg/Sfcd. an Gestein. Der ausgelaugte Schlamm vird aus dem Tank abgezogen und jeweils durch
iHuen Schlamm ersetzt, so dass sich darin ein praktisch
konstantes Volumen von etwa HOO 1 Laugenschlamm ergibt.
209839/0699 ßA0
Vom Boden des Tanks wird Chlor in den Laugenschlamm eingeleitet,
und zwar mit kontinuierlich und automatisch · gesteuerter Geschwindigkeit, wobei das Redox-Potential
in der Lösung auf 350 mV gehalten wird. Die Durchmischung
des Schlammes erfolgt sowohl mittels Rührer als auch durch das Kochen der Lösung. Die Temperatur des
Schlammes bleibt dabei praktisch konstant beim Siedepunkt von etwa 112°C. Ueber den Kopf des Tanks entweicht
Dampf, der von Zeit zu Zeit auf seinen Chlorgehalt hin untersucht wurde. Der ausgelaugte Schlamm wird mit einer
Geschwindigkeit von 14^ 1/Std. an mit Nickel angereicherter
Lösung und 32 kg/Std. an Laugenrückstand abgezogen. Proben
des ausgelaugten Schlammes werden filtriert, und die Analyse der Lösung und des Rückstandes ergibt folgendes:
Ausgelaugter Schlamm |
Ni 'Cu Co ■ Fe * |
50 35,6 |
3,1 0,76 |
4,0 1,2 |
S | s° |
mit Ni angereicher te Lösung, g/l Laugenrückstand, Gew.-# |
208 13,0 |
46,7 | 18,8 |
Eine Berechnung des der Lauge in Steinform zugesetzten Gewichts an Nickel und Kupfer verglichen zu den entsprechenden
Gewichtsmengen, die die Lauge als Rückstand verlassen, ergeben ein Herauslösen von 85 % Nickel
und nur 41,5 ^ Kupfer. Gleichzeitig wurden Kobalt und
Eisen ausgelaugt, die Edelmetalle bleiben jedoch ungelöst zurück. Da die Chlorkonzentration des Dampfes charak-
2 0 9839/0699
teristischerweise nur etwa 10 ppm beträgt, kann man durch Analyse der Lösung ohne weiteres ermitteln, dass
die Gesamtmenge an zugesetztem Chlor etwa "54,5 kg/Std.
beträgt. Bei 350 mV sind nur etwa 1 % des gelösten
Kupfers oder weniger als 0,5 g/l in zweiwertiger Form vorhanden, so dass nahezu 50 g/l an einwertigem Kupfer
für eine wirkungsvolle Absorption von Chlor ständig vorhanden sind.
Der ausgelaugte Schlamm wird dann nach einer einfachen aber vorteilhaften Erweiterung des im Zusammenhang mit
Fig. 1 beschriebenen Verfahrens behandelt. Er wird nicht direkt in den Fälltank für Kupfer eingeleitet, sondern
durch einen dazwischengeschalteten Auffangtank geschickt, in welchem er nur gerührt wird. Die Verweilzeit ähnelt
derjenigen des Auslaugevorganges mit Chlor, d.h. sie beträgt etwa 2 1/2 Stunden. Da der im Zwischentank befindliche
Schlamm nicht mit Chlor versetzt wird, ist die Temperatur niedriger, nämlich etwa 106°C, als während
des Auslaugens mit Chlor. Das Redox-Potential liegt
somit niedriger, nämlich bei etwa J52O mV, was darauf
hindeutet, dass die Konzentration an Kupfer in der Lösung ebenfalls niedriger ist. Die Analyse bestätigt diese
Vermutung. Gleichzeitig sind dabei die Mengen an gelöstem Nickel entsprechend höher, wie die Analyse ebenfalls
zeigt, wobei die Lösung und die Feststoffe des den Zwischentank verlassenden ausgetauschten Schlammes
mit den oben für den ausgelaugten Schlamm angegebenen Werten verglichen werden:
209839/0699
Ausgetauschter Schlamm | j Ni | ,6 | Cu | 3 ! ο |
Co | : Fe | S | ,7 | S° |
Lösung, g/l Feststoffe, Gew.-^ |
! 213 j 10 |
41 39,2 |
,2 ,71 |
; 4,6 ! 1^1' |
45 | 17,6 | |||
Demzufolge werden etwa 9 g/l an Kupfer ausgefällt, während etwa 5 g/l an Nickel in Lösung gehen, wodurch zusätzlich
ein Auslaugen von Nickel erfolgt, ohne jeden weiteren Verbrauch von Chlor, und gleichzeitig eine teilweise Fällung
von Kupfer. Die Mengen an in dem Zwischentank ausgetauschtem Kupfer und Nickel lassen den Schluss zu, dass ungelöstes
NiS in dem Laugenrückstand mit gelöstem einwertigen Kupfer gemäss der oben angegebenen Reaktion 4) reagiert . Ob diese
Reaktion tatsächlich abläuft oder nicht, ist unbedeutend filr die Tatsache, dass weitere 2,5 % des Nickels aus dem
der Chlorlauge zugeführten Gestein in dem Zwischentank herausgelöst werden, so dass die Gesamtmenge an aufgelöstem
Nickel auf etwa 87,5 % steigt.
Der ausgetauschte Schlamm wird dann in den Kupferfälltank geleitet. Nickelhaltiges Gestein der bereits oben
angegebenen Zusammensetzung wird dann mit solcher Geschwindigkeit in den Fällschlamm eingeleitet, dass das
Redox-Potential bsi 100 mV bleibt, was eine Zugabe von
13,0 kg/Std. bedeutet. Die Temperatur des Schlammes beträgt etv?a 104°C, und die Verweilzeit liegt erneut bei
etwa 2,5 Stunden. Der ausgefällte Schlamm wird aus dem Tank abgezogen, und zwar mit einer Geschwindigkeit von I4j5 1/Std.
an· Lösung und 50,6 kg/Std. an Feststoffen. Er hat folgende Zusammensetzung:
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Ausgefällter Schlamm
Ni
Cu
Co
Pe
S°
. Lösung, g/l
i Feststoffe, Gew.-#
, 233
12,9
Es wird somit praktisch das gesamte gelöste Kupfer ausgefällt, wobei nur f.O mg/1 oder etwa 0,05 % in der Lösung
zurückverbleiben. Unter der Annahme, dass das gesamte in dem Gestein enthaltene metallische Nickel beim Ausfällverfahren
verbraucht wird, ergibt die Berechnung, dass etwa 45 % des in dem Gestein als Ni^S vorhandenen Nickels ebenfalls
zusammen mit elementarem Schwefel verbraucht werden.
Da etwas Nickel ungelöst in dem zugesetzten Gestein verbleibt, berechnet sich das gesamte aufgelöste Nickel auf
etwas Über 80 $, wobei dies jedoch in einer praktisch
neutralen Chloridlösung bei hoher Konzentration vorliegt ( über 230 g/l Ni),die praktisch kein gelöstes Kupfer enthält.
Nach weiterem Reinigen der Lösung zur Entfernung restlicher Verunreinigungen wird diese elektrolysiert,
um so kathodisch Nickel zu gewinnen. Das anodisch gebildete Chlor und der verbrauchte Elektrolyt werden zusammen
in das Auslaugverfahren zurückgeführt, wodurch der Verfahrenskreislauf geschlossen wird.
Ein Gestein ähnlicher Zusammensetzung wie dasjenige des
Beispiels 6 wird in der gleichen Vorrichtung bei ähnlichen Geschwindigkeiten von Feststoffen und Lösung ausgelaugt,
209839/0699
jedoch bei verschiedenen Re'dox-Potentialen. In jedem Fall wird praktisch das gesamte gelöste Kupfer anschliessend
unter dem Einfluss von weiterem Ni^Sphaltigen
Gestein und in Gegenwart von während der Reaktion gebildetem elementaren Schwefel ausgefällt. Da
sich das gesamte Kupfer aus dem Gestein am Ende der Reaktion in den Feststoffen befindet, ist die Menge an
Kupfer ein bequemes Mass zur Berechnung der gesamten Menge an gelöstem Nickel, wie man der folgenden Tabelle
entnehmen kann:
Redox-Potential der Chlorlauge gegen Gesamtmenge an gelöstem Ni
Redox-Potential Ni/Cu-Verhältnis Menge an zur Aus-
der Cl -Lauge mV 'd |
in der Clp-Laugen- 1ösung |
fällung von Cu zuge setztem Gestein kg |
' 290 | 7,5 | 6,7 |
310 | IA | 8,9 |
330 | *,9 | 10,7 |
350 | 4,1 | 13,9 |
370 | * 2,6 | 24,3 |
Ni/Cu-Verhältnis | Feststoffe nach dem Ausfällen |
Differenz | Gesamtmenge des aufgelösten Ni in % |
Gestein vor dem Auslaugen |
0,38 | 1,35 | 78,1 |
1,74 | 0,33 | 1,25 | 79,1 |
1,58 | 0,33 | 1,13 | ιτλ |
1,46 | 0,29 | 1,19 | 80,4 |
1,48 | 0,29 | 1,19 | 80,4 |
1,48 |
209039/0899
Der Einfluss einer Erhöhung des Redox-Potent!als bei
abnehmender Selektivität des Auslaugens von Nickel in Bezug auf Kupfer äussert sich in der beständigen Zunahme
des Verhältnisses von Ni zu Cu in der Laugenlösung mit ansteigendem Redox-Potential. In ähnlicher Weise äussert
sich ein Herauslösen von Kupfer mit steigendem Redox-Potential in einer Zunahme der Menge an Gestein, welches
zum Ausfällen von Kupfer erforderlich ist, mit zunehmendem Redox-Potential der Lauge. Man sieht dabei, dass die
Gesamtmenge an gelöstem Nickel verhältnismässig konstant bei nahe etwa 80 % bleibt,und zwar unabhängig von dem
Redox-Potential der Lauge. Die erhöhte Menge an ursprünglich bei erhöhtem Redox-Potential herausgelösten Nickel
wird somit ausgeglichen durch die erhöhte Menge an unge-. löstem Nickel durch die grössere Menge an Gestein, die man
zum Ausfällen der höheren Menge an bei höheren Redox-Potentialen gelöstem Kupfer benötigt. Tatsache bleibt jedoch
trotzdem, dass etwa 80 % des in einem Nickel-Kupfer-Gestein
vorhandenen Nickels erfindungsgemäss herausgelöst
werden, und zwar in einer praktisch kupferfreien neutralen Chloridlösung bei einer Konzentration von etwa
250 g/l Ni, aus der später das Nickel elektrolytisch ohne die bei den meisten bekannten Laugere!verfahren erforderliche
Neutralisation mit Säure gewonnen wird.
Die Ausfällung von Kupfer wird mit Vorteil bei etwa 100 mV durchgeführt, um so sicherzustellen, dass die
•Restmenge an Kupfer in der Lösung unter etwa 200 mg/1
209839/0699
liegt. Der Einfluss des Redox-Potentials auf das restliche
Kupfer wird demgegenüber gezeigt anhand der Ergebnisse einer Reihe von Versuchen, bei denen das Redox-Potential
auf verschiedenen Werten zwischen etwa 30 und 300 mV
gehalten wird. Die Verfahrensdaten für die Chlorlauge und die Austauschverfahren, welche der Kupferfällung
vorangehen, werden zur Vermeidung einer Verwechselung getrennt angegeben. Da die Bedingungen dieser Verfahren
stark schwanken, können die wechselnden Werte an restlichem Kupfer bei einem bestimmten Wert des Ausfäll-Redox-Potentials
nicht mit Sicherheit irgendeiner Bedingung zugeschrieben werden.
Einfluss des Redox-Potentials auf die Ausfällung von
Kupfer
Redox-Pofcential der Clg-Lauge 325 - 330 mV
Zugabegeschwindigkeit für das 7^,5 - 107,5 kg/Std,
Gestein zur Clp-Lauge
Zugabegeschwindigkeit von Lö- I60 - 260 l/Std.
sung zu der Clg-Lauge
Temperatur der C^-Lauge 107,5 - 112,50C
Redox-Potential beim Ni-Cu- 285 - 310 mV Austausch
Temperatur beim Ni-Cu- 98 - 1090C
Austausch
209839/0699
ι Redox-Potential; bei der Aus fällung mV |
Gestein bis zur Ausfällung kg/Std. |
Temperatur der Ausfällung 0C |
Restkupfer In 5 der Lösung K/l |
50 | 21,9 | 75 | 0,016 |
50 | 25,6 | 75 | 0,058 |
70 | 19,0 | 75 | 0,055 |
70 | 18,2 | 73 | 0,015 |
90 | 18,7 | 72 | 0,065 |
110 | 15,7 | 70 | 0,2 |
150 | 17,5 | 70 | 0,16 |
1 150 |
17,5 | 69 | 0,56 |
170 | 14,5 | 70 | 1,9 |
' 190 | 11,5 | 70 | 3,7 |
i 210 | 15,1 | 71 | 12,7 |
j 240 | 2,9 | 70 | 19,1 |
290 | 0,0 | 68 | 25,7 |
Die Daten aus Tabelle 9 werden in grafischer Form in '
Fig. 5 wiedergegeben. Obwohl hier die Vierte für die
Kupfer-Konzentration bei einem vorgegebenen Redox-Potential klar streuen, tritt der Trend zu niedrigeren Kupfer-Werten
bei höherem Redox-Potential klar zutage. Zwar ist das maximale Redox-Potential von 29Ο mV weniger als das Zehnfache
des Minirnalwertes von 30 mV, doch ist die maximal
zurückbleibende Kupfer-Konzentration von 25,7 s/l nahezu 2000 mal grosser als der Minimalwert von 0,015 g/l. Bei
einer solchen Empfindlichkeit des Redox-Potentials ist das Streuen an Restkupfer bei einem"gegebenen Potential
nicht überraschend. Das Ausmass der Kupferausfällung kann
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durch das erfindungsgemasse Verfahren eindeutig gesteuert
werden, indem man einfach das Redox-Potential auf denjenigen Wert hält, der einer vorgegebenen Konzentration
an Rest^upi'er in der Lösung entspricht. Dies wird erreicht,
indem man die Zugabegeschwindigkeit für das Gestein in Abhängigkeit von derjenigen für die Lösung und
den Schwefel regelt. Wie aus der obigen Tabelle hervorgeht, steigt das Redox-Potential von unter 50 mV auf über
260 mV an, indem man die Zugabe von Gestein von über 20 kg/Std,
auf 0 absenkt, wodurch sich die Konzentration an in der Lösung zurückbleibendem Kupfer von unter 0,02 g/l auf
über 20 g/l erhöht.
Es werden Versuche durchgeführt, um den Einfluss verschiedener Mengen an grobem Gestein (wie bei Beispiel 5)
und elementarem Schwefel auf die Ausfällung von gelöstem Kupfer in Chloridiösung zu zeigen, die man durch Chlorlaugerei
nickelführenden Gesteins erhält. Die Lösung enthält 2j$5 g/l Nickel und J>8,3 g/l Kupfer. Verschiedene
Mengen an Gestein und Schwefel werden jeweils zu 1 Liter an Lösung zugesetzt,und der so entstandene Schlamm wird
2 Stunden bei Siedetemperatur von etwa 1100C gerührt. Die
wichtigsten verfahrenstechnischen und analytischen Daten sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
OFtiOMAL 1NSP£CT8D
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Ausfällung von Kupfer aus Chlorid-Lösung
Versuch | grobkörniges | Schwefel | in | Lösung | befindl.Kupfer |
Hr: | Gestein g |
g | Beginn | i Ende | ausgefällt |
11 12 13 |
70 47,6 80 |
ο in in
CVJ CVI |
38,3 38,3 37,0 |
j 33,5 ! 12 I i.o |
4,8 . 26,3 ' 36,0 i |
Wie bei den in Beispiel 5 beschriebenen SuIfatlösungen,
so zeigt sich auch hier klar, dass mehr Kupfer ausgefällt wird in Gegenwart von elementarem Schwefel, als ohne
Schwefel.
Die Geviichtsmengen an in dem Gestein in Form von Ni^Sp
und als Legierung vorhandenem Nickel können der folgenden Tabelle entnommen werden. Gleichzeitig gehen daraus die
Gewichtsmengen an ausgefälltem Kupfer und das jeweilige Nickeläquivalent hervor:
Versuch | Nickel^ehalt | Ni3S2 | im | Gestein, g | ausgefälltes Kupf | 4 | ,8 | sr, g ι | 2 |
Nr: | als | ,0 ; | als | Legierung | Cu | 26 | ,3 | Ni-Aequivalent | 3 |
11 | 27 | ,3 | 3,6 | 36 L |
,0 | 0 | 7 | ||
12 | 18 | ,8 | 2,5 | 12, | |||||
13 | 30 | • 16, | |||||||
209839/0699
Wie bei Beispiel 5, so kann auch aus diesen Werten der Schluss gezogen werden, dass die ohne Verwendung von
Schwefel ausgefällte kleine Menge an Kupfer v/ahrscheinlich durch das im Gestein vorhandene metallische Nickel zementiert
wird, während die Menge an verfügbarem metallischen Nickel im vorliegenden Fall ausreicht, um das gesamte
Kupfer in Gegenwart von Schwefel auszufällen. Unter der Annahme, dass das gesamte metallische Nickel bei den Versuchen
12) und 13) verbraucht wird, wird die Menge an in Form von Ni,S? vorhandenem Nickel, welches zur Ausfällung
von Kupfer verbraucht worden sein muss, wie folgt berechnet:
Tabelle 12 | ,3 ,0 |
! 12,3 ;. ! 16,7 |
Verbrauch an metall. Nickel g |
: .'.Ni er forderlich als Ni S g ^ |
co in | Ni vor handen Ni3S2 |
.'.Ni als als Ni S2 verbraucht |
|
2,5 4,2 |
■ 9, 12, |
18,3 30,8 |
53,5 : 4o,6 |
|||||
Versuch' 1Nr: ; ί ι |
t ausgefälltes Kupfer' Cu Ni-Aequivalent I I |
|||||||
12 | 26 36 |
|||||||
Diese Aussaugen sind ähnlich denjenigen des Beispiels 5
für Sulfatlösungen und stützen die Hypothese, dass die Ausfällung sowohl nach der oben angegebenen Reaktion 3)
als auch nach der Reaktion 4) verläuft. Ob die Ausfällung tatsächlich nach diesen Reaktionen abläuft, spielt keine
Rolle. Es verbleibt jedoch immer die überraschende Tatsache, dass das Kupfer unter dem Einfluss von Ni S in
Gegenwart von elementarem Schwefel ausgefällt wird, wozu
man mit Vorteil 'l!i-2^q verwendet, welches in n: ek-±'..hr.l tigern
üeiitein v^.-hznaem ist.
209839/0699
BAD
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Verfahren zur Gewinnung von Metallen aus festen Teilchen in Form von Sulfiden oder Legierungen, Vielehe Nickel, Kupfer und Edelmetalle enthalten, durch Auslaugen eines Schlammes aus diesen Teilchen und einer Kupfer-I-Ionen-haltigen wässrigen Chloridlösung unter Rühren mittels Chlor, wobei das Redox-Potential des Schlammes bei Zugabe von Chlor ansteigt und bei Zugabe der Teilchen abnimmt, und vröbei eines der Metalle gegenüber einem anderen Metall bevorzugt aus den Teilchen ausgelaugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass man1) die Zugabegeschwindigkeit von Chlor in Bezug auf die Zugabegeschwindigkeit der Teilchen zu der Lösung so steuert, dass das Redox-Potential der Lösung praktisch auf oder unterhalb einem vorgegebenen Potential gehalten wird, bei welchem das eine Metall gegenüber einem anderen, in den Teilchen vorhandenen Metall bevorzugt: ausgelaugt wird, und2) su einer Laugenlösung mit dem einen Metall und einem Laugenrückstand mit dem anderen Metall gelangt.2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei man kontinuierlich auslaugt, dadurch gekennzeichnet, dass man1) die Laugenlösung und den Laugenrückstand in dem Masse aus dem gerührten Schlamm abzieht, in welchem Teilchen, Chlor und Lösung dem Schlamm zugeführt werden, und209839/06992) die Zugabegeschwindigkeiten von Chlor und Teilchen so aufeinander abstimmt, dass das Redox-Potential praktisch ständig auf dem vorgegebenen Wert gehalten wird.J5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei man absatzweise auslaugt, dadurch gekennzeichnet, dass man1) die Zugabegeschwindigkeiten von Chlor und Teilchen so aufeinander abstimmt, dass das Redox-Potential am Ende der Zugabe der Teilchen auf oder unterhalb dem vorgegebenen Potential liegt, und2) weiter Chlor zusetzt, bis das Redox-Potential auf den vorgegebenen Wert angestiegen ist.4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man Nickel bevorzugt gegenüber Kupfer und Edelmetallen aus nickelführendem Gestein auslaugt.5. Verfahren nach Anspruch 3> dadurch gekennzeichnet, dass man Kupfer bevorzugt gegenüber Edelmetallen aus edelrnetallhaltigen Gesteinen oder Konzentraten auslaugt.6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Nickel aus praktisch kupferfreiem Nickelgestein auslaugt,indem man209839/06993) die Laugenlösung von dem Laugenrückstand trennt,4) das Kupfer aus der Laugenlösung ausfällt und abtrennt, und5) das Nickel aus der Laugenlösung gewinnt.7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man die Kupferausfällung auflöst und das gelöste Kupfer zurückleitet, um weitere Mengen an kupferfreiem Nickelgestein auszulaugen.8. Verfahren zum Ausfällen von Kupfersulfid aus nickelführenden Lösungen, die gelöstes Kupfer enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass man1) Nickelsulfid mit einem Atomverhältnis von Nickel zu Schwefel grosser als 1 zu der nickelführenden Lösung zusetzt und unter Rühren einen Schlamm hieraus bildet,2) das Nickelsulfid mit gelöstem Kupfer in der Lösungin Gegenwart von elementarem Schwefel umsetzt, wodurch Kupfersulfid ausfällt und Nickel in der nickelhaltigen Lösung gelöst wird,3) das Kupfersulfid und die an Kupfer verarmte Lösung aus dem Schlamm abzieht,4) das Kupfersulfid von der an Kupfer verarmten Lösung trennt, und-5) das Nickel aus der an Kupfer verarmten Lösung gewinnt.209839/C6SS9· Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man als Lösung Chloridlösungen oder SuIfatlösungen verwendet.10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man als elementaren Schwefel Schwefelblume oder schwefelführende Teilchen verwendet, die aus dem Auslaugen von Metallsulfiden mit Chlor stammen.11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man als Nickelsulfid das in einem nickelführenden Gestein enthaltene Ni-S verwendet.12. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man die Zugabegeschwindigkeit von Nickelsulfid zu dem Schlamm auf ein vorbestimmtes Redox-Potential hin und somit auf eine bevorzugte Konzentration an Rssticupfer in der Lösung auslegt.13. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man als nickelhaltige Lösung eine aus dem Auslaugen von nickelhaltigem Gestein mit Chlor erhaltene Chloridlösung verwendet, als elementaren Schwefel schwefelhaltige Teilchen aus der Chloriaugo einsetzt und als Nickelsulfid Ni^Sp aus nickelhaltigem Gestein verwendet, und dass man die Zugabegeschwiridigkeit von nickelhaltigem Gestein zu dem Schlamm so auslegt, dass man ein vorgegebenes Redox-Potential erhält, und so zu einer vorbestimmten Konzentration an Rest'cupfer in der Lösung gelangt.209839/0699l4. Verfahren zur Gewinnung von Nickel aus festen Teilchen in Form von Sulfiden oder Legierungen, welche Nickel, Kupfer und Edelmetalle enthalten, durch Auslaugen der Teilchen unter Rühren mit Chlor in einem sogenannten ersten Schlamm aus einer Kupfer-I-Ionen-haltigen wässrigen Chloridlösung, wobei das Redox-Potential bei Zugabe von Chlor ansteigt und bei Zugabe der Teilchen abnimmt, dadurch gekennzeichnet, dass man1) die Zugabegeschwindigkeit von Chlor in Bezug auf die Zugabegeschwindigkeit der Teilchen zu der Lösung so abstimmt, dass das Redox-Potential der Lösung praktisch auf oder unterhalb einem vorgegebenen Potential gehalten wird, bei welchem Nickel bevorzugt gegenüber Kupfer und Edelmetallen aus den Teilchen ausgelaugt wird,2) eine Nickellaugenlösung und einen Laugenrückstand bildet,5) die Nickellaugenlösung und den Laugenrückstand aus diesem ersten Schlamm abzieht,4) Nickelsulfid mit einem Atomverhältnis von Nickel zu Schwefel grosser als 1 zu der Laugenlösung unter Rühren und Bildung eines sogenannten zweiten Schlammes zusetzt,209839/06995) das Nickelsulfid mit dem in der Nickellaugenlösung gelösten Kupfer in Gegenwart von elementarem Schwefel umsetzt, wodurch Kupfersulfid ausfällt und sich Nickel in der Nickellaugenlösung auflöst,6) das Kupfersulfid und die an Kupfer verarmte Lösung aus diesem zweiten Schlamm abzieht,7) das Kupfersulfid von der an Kupfer verarmten Lösung trennt, und8) das Nickel aus der an Kupfer verarmten Lösung gewinnt.15· Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass man als Teilchen nickelhaltiges Gestein verwendet, das Auslaugen kontinuierlich vornimmt, als Nickelsulfid Ni^Sp-haltiges nickelführendes Gestein einsetzt und das Kupfer in Gegenwart ν,οη schwefelhaltigem Laugenrückstand ausfällt, wobei man1) die relativen Zugabegeschwindigkeiten von Chlor und Gestsin zu dem sogenannten ersten Schlamm so abstimmt, dass das Redox-Potential praktisch ständig auf· dem vorgelegten Wert gehalten wird,2) die Nickellaugenlösung und den schwefelhaltigen Laugenrückstand aus dem sogenannten ersten gerührten Schlamm in dem Masse abzieht, in welchem Gestein, Chlor und Lösung zu diesem Schlamm zugesetzt werden,209839/0699-.73 -Ji) das nickelhaltige Gestein zu dem sogenannten zweiten Schlamm aus Nickellaugml ösung und schwefelhaltigem Laugenrückstand zugibt, und4) die Zugabegeschwindigkeit des nickelhaltigen Gesteins zu dem sogenannten zweiten Schlamm so abstimmt, dass sich dadurch ein Redox-Potential ergibt, bei welchem das gelöste Kupfer praktisch vollständig als Sulfid ausgefällt wird.ORlöiNAL INSPECTED 209839/0699Leerseite
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