DE2166074A1 - Propylpropenylthiosulfonat dessen Herstellung und Verwendung. Ausscheidung aus: 2108727 - Google Patents
Propylpropenylthiosulfonat dessen Herstellung und Verwendung. Ausscheidung aus: 2108727Info
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Description
.'n-v :-, .·- .■; TJ sen* :
"SZ:;'■-'■■:.I*? 026-1β.*β»Ρ ■; lr.y.tm
β Münclion 22,■ S-Uinadorfatr. 10 (OP6-10 69IP-NÖF)
P 21 08 727.4-42 TR.A.
Propylpropenylthiosulfonat dessen Herstellung und Verwendung
Gegenstand der Erfindung ist Propylpropenylthiosulfonat
der Formel
CH^-CH=CH-S-SQ0-CH0-CHv1-CH-, bzw. CH^-CH=CH-SO0-S-CH0-CH0-Ch..
das sich durch einen ausgeprägten Zwiebel- oder Lauchgeschmack auszeichnet und mithin zum entsprechenden Würzen von Nahrungsmittel
oder Speisen jeglicher Art sowie als Bestandteil von Würzmittel Verwendung finden kann.
. Für Nahrungsmittel brauchbare Geschmacksstoffe mit den
natürlichen Geschmackswirkungen von Zwiebel oder Lauch sind, vor allem seit in zunehmendem Maße von Fertiggerichten und
Fertigwürzmischungen oder Speisezutaten Gebrauch gemacht wird, von besonderem Interesse, da die Bereitung einer haltbaren
Würzmischung ausgehend von der natürlichen Zwiebel Schwierigkeiten bereitet. Es fehlt daher nicht ai Versuchen
zur Auffindung von Produkten mit entsprechender Geschmackswirkung.
So werden in Acta Chemica Scandinavica, 1_7 (1963) 641-650
Versuche zur Isolierung des sogenannten tränenreizenden Faktors aus natürlicher Zwiebel beschrieben. Dabei wird als
Vorläufer oder Präkursor für diesen tränenreizenden Faktor
209843/1165
das (+)-S-■[_Propen-(l)-ylJ-L-cysteinsulfoxid angegeben.
.Im Cornell Expirement Station Memoir 385 wird gesagt,
daß die Struktur des tränenreizenden Paktors dem Thiopropional-S-oxid
entsprechen sollte, das allerdings nicht isoliert wurde. Für diese Verbindung wurde ein möglicher Präkursor
angenommen. Im J.Äm.Chem.Soc. 86 (1964) I891 werden Versuche
zur Herstellung von Thioaceton-S-oxid beschrieben, jedoch waren
Versuche zur Isolierung dieser Verbindung vergeblich.
Backer u.a. zeigen die Disproportionuerung von Aryl- "
und Methylthiosulfinaten zu Disulfiden und Thiosulfonaten
in Receuil JJ5 (1954) 129 und über diese Arbeit wird bei Carson
auf den Seiten 390-393 in Shultz u.a. "Chemistry and
Physiology of Flavors", Westport, Connecticut, U.S.A.: Avi Publishing Company I967 berichtet. Bei Carson werden auch Thiosulfonate
vom Knoblauch auf den Seiten 136-138 in Hornstein, "Flavor Chemistry", Washington, D.O., U.S.A.; American Chemical
Society I966 erwähnt. Backer zeigt schließlich die Herstellung
gewisser Dialkylthiosulfonate in Receuil, 67 -(1948)
902.
Trotz dieser zahlreichen tastenden Versuche konnte jedoch
bislang weder eindeutig angegeben werden, welche Verbindungen nun wirklich brauchbar sind, noch konnten tatsächlich
geschmackswirksame Verbindungen mit Erfolg isoliert oder präparativ dargestellt werden.
Nach Untersuchungen der Anmelderin können nun Alkylidensulfoxide
der Formel R = S =3 0, in der R eine Ä'thyliden-, n-Propyliden-, n-Butyliden- oder n-Hexylidengruppe ist, für
Würzzwecke-zur Herbeiführung eines Zwiebel- oder Lauchgeschmacks verwendet werden. Diese Sulfoxide besitzen selbst einen stark
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-ζ.
stark stechenden bzw. tränenreizenden Geruch und wandeln sich beim Stehen bei Temperaturen über 1O°C von allein
mehr oder minder schnell in Produkte mit ausgeprägtem Zwiebel- oder Lauchgeschmack um, die wesentlich für die
beabsichtigte Geschmackswirkung verantwortlich zu machen sind.
Diese Umwandlungsprodukte enthalten Alkylalkenylthiosulfonate.
N".her untersucht wurde das Umwandlungsprodukt
von Propylidensulfoxid. Letzteres bildet bei 2 Stunden
langem Stehen bei 250C oder 30 Minuten langer Erwärmung
auf 50°C ein Umwandlungsprodukt, das (im Verhältnis 0,6 · 1 : l) 3-Pentenal., Propylpropanthiosulfonat und
Propylpropenylthiosulfonat enthält.
Letzteres wurde näher untersucht und bildet den Gegenstand vorliegender Erfindung. Es ist eine bei 0,05 Torr
bei 900C siedende Flüssigkeit mit einem ausgeprägten Aroma
und Geschmack nach frischen ungekochten Zwiebeln. Die eingangs angegebene Struktur wurde durch NI-1IR-, IR- und Massenspektroskopie
bestätigt.
Propylpropenylthiosulfonat kann aus dem entsprechenden
Disulfid durch Oxidation vorzugsweise mit Wasserstoffperoxid
oder Peralkansäure wie Peressigsäure hergestellt v/erden.
Das verwendete Wasserstoffperoxid sollte relativ konzentriert,
sein und vorzugsweise 25 bis S1O,^ HpOp enthalten.
Wasserstoffperoxid mit einer Konzentration von 30 bis 50fi
wird bevorzugt. Das Wasserstoffperoxid oder die anderen Oxidationsmittel werden in etwa stöchiometrischen Mengen'
verwendet, d,, h. in Mengen von etwa 2 Mol Oxidationsmittel
pro T".ol Disulfid. Zweckmäßigerweise wird die Reaktion zur
besseren Steuerung und für einen gemäßigten Reaktionsablauf
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in Gegenwart eines inerten Mediums, wie einer niederen Alkansäure mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen durchgeführt.
Ein bevorzugtes Reaktionsmedium ist Essigsäure.
Die Reaktion wird bei einer Temperatur durchgeführt, bei
der die Reaktionsgeschwindigkeit ausreichend ist, die aber zu keiner Übermäßig heftigen Reaktion des Peroxids Anlaß gibt.
So sind Temperaturen unter etwa 200C erwünscht, aber es ist
nicht allgemein vorteilhaft, die Reaktion unter etwa
00C ablaufen zu lassen.' Demgemäß werden Temperaturen von
etwa 00C bis weniger als 20°C bevorzugt. Insbesondere
werden Temperaturen von 10 bis 15°C gewählt. Der Druck kann über oder unter dem Atmosphärendruek liegen, bevorzugt wird
jedoch bei Atmosphärendruck gearbeitet.
Nach Durchführung der Reaktion innerhalb von 15 Minuten
bis 2 Stunden kann die Reaktionsmischung zur Erzielung eines hohen Umwandlungsgrades langsam auf Zimmertemperatur und von
dort auf 500C oder so für eine imwesentlichen vollständigere
Reaktion erwärmt werden, ohne daß aber ein scharfer exothermischer
Temperaturanstieg zugelassen wird. Das Produkt wird dann nach herkömmlichen Verfahren, wie durch Destillation,
Extraktion, präparat!ve- Chromatographie, Kristallisation und
dergleichen gereinigt, isoliert und/oder gesammelt. Das
Material wird vorzugsweise durch chromatographische Verfahren gereinigt., wenn die Abtrennung des reinen Produktes gewünscht
wird.
Das erfindungsgemäße Propylpropenylthiosulfonat kann unmittelbar
zum Würzen von Speisen oder Getränken jeglicher Art verwendet werden, die von sich aus lasch oder un-
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charakteristisch schmecken oder deren Geschmack ergänzt, abgeändert,
verstärkt oder sonstwie verbessert werden soll. Es ist aber ebenso als hauptsächlicher oder nebengeordneter
Bestandteil von Würzmitteln brauchbar, die außerdem die
branchenüblichen Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten können.
Die in Nahrungsmitteln, Speisen, Getränken u.dgl. anzuwendenden
Mengen an Propylpropenylthiosulfonat werden zwischen 0,002 und 5 ppm, insbesondere· 0,002 bis 0,03 ppm
liegen. Der Propylpropenylthiosulfonatgehalt der Würzmittel wird bezogen auf das Gesamtgewicht der Würzmischung vor-
h 2
zugsweise bei etwa 10 $ bis etwa 10 $ liegen.
Es folgen Beispiele zur Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1
In einen 50 ml Dreihalskolben mit Thermometer, Tropftrichter
und Rückflußkühler werden 2,96 g (0,02 Mol) Propylpropenyldisulfid
gelöst in 10 ml Eisessig gegeben, die Lösung auf 10-15°C abgekühlt und langsam mit 4,53 g.(0,04 Mol)
Perhydrol versetzt, wobei die Temperatur unter 15°C gehalten wird. Nach Beendigung der Perhydrolzugabe wird die Mischung
auf Zimmertemperatur erwärmen gelassen und dann auf 50°C
aufgeheizt, wobei dafür Sorge getragen wird, daß die Reaktionsmischung keinen scharfen exothermen Temperaturanstieg
erleidet.
Die Reaktionsmischung wird dann in einen 50 ml Rundkolben
überführt und Wasser und Essigsäure in einem Rotationsverdampfer entfernt. Der Rückstand wird mit gesättigter wässriger
Ammoniumsulfatlösung extrahiert und über wasserfreiem
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Magnesiumsulfat getrocknet. Das getrocknete öl zeigt die
charakteristische IR-Absorption des Thiosulfonats bei 1.J52O
cm und 1.150 cm~ .
Die Mischung wird durch Gas-Flüssig-Chromatographie (GLC)
in Propylpropenthiosulfonate aufgelöst, die eine charakteristische PMR-Absorption bei 6,30 ppm zeigen. Die
Thiosulfonate sieden bei 900C (bei 0,05 Torr).
Das so hergestellte Thiosulfonat kann als Zwiebelgewürz, wie in den Beispielen 8 und 9 gezeigt wurde, verwendet werden.
Eine 2#ige Lösung des Produkts nach Beispiel l in
ni Äthanol wurde mit Wasser auf einen Gehalt von
0,01$ verdünnt. Die erhaltene Lösung hat das Aroma von
frischen grünen Zwiebeln.
Es wurden verschiedene wässrige Lösungen hergestellt und auf ihren Geschmack geprüft:
Konzentration Prüfergebnis
0,002 ppm (greine) Zwiebelcharak
ter; nahe der unteren Grenze
0,01 ppm Geschmack nach frischen
grünen Zwiebeln
Das Produkt wird zu Hühnerbrühe in einer Konzentration von 0,010 ppm zugesetzt, wodurch der Hühnergeschmack inten-
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- 7 ■- ■
siviert und ein leichter Zwiebelnachgeschmack erzeugt wird.
Durch Erhöhen der Konzentration auf 0,030 ppm wird das
Zwiebelaroma gestärkt und der Geschmack nach frischen
Zwiebeln dominiert.
Zwiebelaroma gestärkt und der Geschmack nach frischen
Zwiebeln dominiert.
Die Wiederholung des Tests mit Rinderbrühe zeigt keinen bedeutenden Unterschied bei 0,010 ppm; " ein leicht tränenreizendes
Aroma und verbesserten Allgemeingeschmack bei
0,030 ppm; und eine dominierende Zwiebelnote vei 0,2 ppm unter geschmacksmäßiger Umwandlung der Rinderbrühe in
Zwiebelsuppe.
0,030 ppm; und eine dominierende Zwiebelnote vei 0,2 ppm unter geschmacksmäßiger Umwandlung der Rinderbrühe in
Zwiebelsuppe.
Es wird entschieden, daß dieser Geschmackszusatz für
alle Geschmacksbereiche brauchbar ist, wo sonst frische
Zwiebel verwendet wird, und es besteht ein ausreichendes Interesse daran, ihn allein zur Entwicklung eines Zwiebelsuppengeschmackscharakters zu verwenden.
Zwiebel verwendet wird, und es besteht ein ausreichendes Interesse daran, ihn allein zur Entwicklung eines Zwiebelsuppengeschmackscharakters zu verwenden.
Nach folgendem Rezept wurden 3 Laibe aus einer Art
Fleischmasse hergestellt:
Fleischmasse hergestellt:
Bestandteile: - Menge;
"TVP", zerhackt · 1 Tasse
zerkleinertes Rindfleisch 1 Tasse
Wasser . 1 Tasse
Rindertalg ■ 1/3 Tasse
Brotkrumen; trocken ge- . φ
schmacklos L lasse
Vollmilch 1 Tasse
2 0 S 8 4 3 / 1 1 Ρ Β
5 | Teelöffel |
1 1/4. | Teelöffel |
1/4 | Teelöffel |
1/4 | Tasse |
52 | ml |
Eialbumin
Salz
schwarzer Pfeffer
Ketchup
Wasser
"TVP" ist eine texturierte Pflanzenproteinmischung der
Archer-Daniels-Nidland Company.
Nach vorstehendem Rezept wurden J getrennte Portionen
hergestellt und zu drei Fleischlaiben geformt. Der Laib A enthielt keine Zusätze, der Laib B 52 ml frisch gepreßten
Zwiebelsaft an Stelle der 32 ml Wasser und der Laib C enthielt
0,6 ppm des[UmlagerungsJ Produktes nach Beispiel 1.
Die drei Laibe wurden 1 Stunde lang bei 1760C gebacken
und danach von einem Gremium von 12 Gutachtern auf ihren Geschmack untersucht. Die einstimmige Meinung der Gutachter
ist, daß die Laibe B und C besser als der Laib A sind, da ihr Zwiebelcharakter den Gesamtgeschmack steigert und abrundet
und den trockenen, pappigen Getreidecharakter, der beim Laib A festgestellt wird, überdeckt. Es ist demgemäß klar, daß das
erfindungsgemäße Produkt ein wertvoller Bestandteil für eine große Vielfalt von Würzen und Arten von Nahrungsmitteln
ist. ' ■ -
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Claims (1)
- Patentansprüche1. Propylpropenylthiosulfonat der Formelbzw, CH3-CH=CH-SO2-S-2. Verfahren &ur Herstellung des Propylprophenylthiosulfonats nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,, daß man das entsprechende Propylpropenyldisulfid mit einem Oxidationsmittel wie Wasserstoffperoxid oder Peralkansäure "bei einer Temperatur unter etwa 200C zum Thiosulfonat umsetzt.3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch die zusätzliche Anwesenheit eines Reaktionsmediums^ das durch eine niedere Alkansäure gebildet wird.H-. Verfahren nach Anspruch 2., gekennzeichnet durch eine abschließende Temperaturerhöhuni
Vollständigkeit der Reaktion.schließende Temperaturerhöhung auf 500G zur Steigerung der5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet;, daß als Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid und zusätzlich Essigsäure als Reaktionsmedium verwendet wird.6. Würzmittel mit Zwiebel- oder Lauehgeschmaek* gekennzeichnet durch einen Gehalt an Propylpropenylthiosulfonat nach .Anspruch 1,J Verwendung von Propylpropenylthiosulfonat nach Anspruch zum Würzen.209843/11
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