DE2163925C3 - Optischer Einstellschirm und Verfahren zur Herstellung - Google Patents
Optischer Einstellschirm und Verfahren zur HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Einstellschirm für einäugige Spiegelreflexkameras, auf dessen Oberfläche
durch das Kameraobjektiv ein reelles Bild des Aufnahmegegenstandes abgebildet wird, das von der
gleichen Seite her durch den Sucher beobachtet wird. Eine einäugige Spiegelreflexkamera mit einem derartigen
Einstellschirm wird in der DE-OS 2161811 vorgeschlagen. Dieser Einstellschirm ist als lichtundurchlässiger
Reflexschirm ausgebildet, und ein Teil des Lichts, das das reelle Bild auf dem Einstellschirm
erzeugt, wird von diesem nach oben und nach vorn über einen Betrachtungsschirm einem Suchobjektiv zugeführt.
Über den Sucher wird das auf den Einstellschirm projizierte Bild betrachtet und durch Fokussierung des
Objektivs scharf eingestellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Einstellschirm für eine solche Kamera derart zu
verbessern, daß durch regellose Streuung der Abbildungslichtstrahlen ein deutlich erkennbares helles
Sucherbild geschaffen wird.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale.
Dadurch, daß der Schirm als Fresnel-Spiegel ausgebildet ist, werden die vom Sucherbild ausgehenden
Lichtstrahlen in besonders zweckmäßiger Weise nach dem Sucher hin gebündelt und die granulöse Beschaffenheit
der gewölbten Oberflächen ergibt die Streuung, die die Erkennbarkeit und die Scharfeinstellung
erleichtert.
Es ist zwar durch die DE-AS 12 67 966 bereits eine Fresnellinse für Spiegelreflexkameras bekannt, jedoch
wirkt diese lediglich als Feldlinse, die aufgrund unterschiedlicher Brennweiten ihrer Fresneloberflächen
für unterschiedliche Objektive verschiedener Brennweite geeignet ist Die gewellten Fresneloberflächen tragen
zwar zu der gewünschten Abbildung bei, jedoch ist es mit der bekannten Feldlinse nicht möglich, ein reelles
Bild scharf abzubilden, weil der Einstellschirm fehlt.
Es ist ferner aus der DE-PS 9 33 132 eine einäugige Spiegelreflexkamera mit einem Klappspiegel und einem
zweiten in der Kamera fest angeordneten Spiegel sowie einem Einstellschirm in Form eines Fresnelspiegels
bekannt, wobei die Einstellschirmfläche mit einer Mattierung versehen sein kann. Hierbei handelt es sich
jedoch um einen stationären Spiegel, dessen Diffusionsoberfläche auf einen Abschnitt begrenzt ist, der als
Spaltbild-Entfernungsmesser wirkt Hierbei ist jedoch nicht die gesamte Oberfläche des Spiegels mit einer
Aufrauhung versehen oder granulös ausgebildet
Die Erfindung bezweckt auch die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung einer innerhalb eines
vorbestimmten Raumwinkels diffus reflektierenden Oberfläche, insbesondere zur Herstellung der Oberfläche
eines Einsteilschirms für eine Spiegelreflexkamera
der eingangs genannten Gattung. Mattscheiben und andere mattierte Glasoberflächen werden im allgemeinen
dadurch hergestellt daß die Glasoberfläche mit entsprechend feinkörnigem Material geschliffen wird.
Dieses Schleifen ist insbesondere bei gewölbten Oberflächen geringerer Abmessungen, wie sie beispielsweise
bei einem Fresnelspiegel vorhanden sind, sehr aufwendig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine definierte diffus reflektierende Oberfläche mittels eines
einfach durchzuführenden Verfahrens zu schaffen, das auch für kompliziert geformte Oberflächenabschnitte
anwendbar ist.
i") Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die im
Kennzeichnungsteil des Anspruchs 2 angegebenen Merkmale.
Es ist zwar bekannt, Glasflächen matt durch ein Mittel zu ätzen, welches die Glasoberflävhe angreift. Durch
■to diese bekannten Ätzverfahren kann jedoch nicht die
durch die Erfindung erreichte reproduzierbar genaue Oberflächenkontur erreicht werden. Insbesondere wird
es durch die Erfindung möglich, die nach dem erwähnten Verfahren hergestellte Oberfläche als negative Matritze
■fj zur Herstellung positiver optischer Oberflächen im
Preßverfahren heranzuziehen.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. In der
Zeichnung zeigt
5β F i g. 1 eine Reproduktion einer Mikrophotographie
einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten granulösen Oberfläche;
F i g. 2 eine Reproduktion einer Mikrophotographie, die einen Bereich der Oberfläche eines mit einer
« Matritzenform nach der Erfindung gepreßten optischen
Elementes zeigt;
F i g. 3 einen Fresnelspiegel, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wurde, um als Einstellschirm
wirken zu können;
Fig.4 eine in größerem Maßstab dargestellte Schnittansicht des Stufenspiegels der F i g. 3 in perspektivischer
Darstellung;
Fig. 5 eine Querschnittsansicht des Stufenspiegels
der Fig. 3;
ho F i g. 6 eine Querschnittsansicht zweier Fresnelschen
Linsen (Stufenlinsen);
Fig. 7 eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Linse; und
Fig.8 eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Spiegels.
Zur Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform soll zunächst die Verfahrensweise näher erläutert
werden. Der einleitende Schritt zur Herstellung eines Gegenstandes mit einer Obei fläche von der im Rahmen
der Erfindung angestrebten Beschaffenheit besteht darin, diesen Gegenstand einstweilen noch ohne
granulöse Oberflächenausführung aus einem löslichen Material anzufertigen, wobei Celluloseacetobutyrat als
Werkstoff bevorzugt wird.
Unter bestimmten Umständen, beispielsweise nämlich dann, wenn der gewünschte Gegenstand aus einem
anderen Material als Celluloseacetobutyrat bestehen soll oder wenn von dem Gegenstand große Stückzahlen
gefertigt werden müssen, wird stattdessen ein Modell des Gegenstandes in Celluloseacetobutyrat verwendet.
In den Rahmen der Erfindung fällt auch die Herstellung des Gegenstandes aus einem anderen Material, wenn
auf eine geeignete Fläche des Gegenstandes eine Haut
von Ceiluioseaeetobuiyrat aufgebracht wird.
Auf die Celluloseacetobutyrat-Oberfläche v/ird dann
ein flüchtiges Lösungsmittel in Tröpfchenforra aufgesprüht Ein für diesen Zweck bevorzugtes Lösungsmittel
ist 1,2-Dichloräthan, mitunter auch als Äthylendichlorid
oder kurz als Äthylenchlorid bezeichnet 1,2-Dichloräthan ist sehr flüchtig und Celluloseacetobutyrat ist
darin gut löslich. Es hat sich gezeigt, daß es die gewünschte Wirkung des Lösungsmittels begünstigt,
wenn man einen geringen Mengenanteil Methylmethacrylat in dem 1,2-Dichloräthan löst Ein Anteil von 0,05
Gewichtsprozent Methylmethacrylat in dem 1,2-Dichloräthan ist hierfür gut geeignet Besprüht man eine
Glasfläche mit diesem Gemisch, so verbleibt nach dem Verdunsten des Lösungsmittels kein wahrnehmbarer
Rückstand. Es ist daher anzunehmen, daß das Methylmethacrylat den gewünschten Vorgang in anderer
Weise begünstigt, vielleicht dadurch, daß es als Netzmittel oder als Katalysator wirkt Es ist somit klar,
daß man im Einsatz von Methylmethacrylat in dem 1,2-Dichloräthan ein Mittel zur Hand hat, um den
Verfahrensvorgang zu steuern, da hierdurch die Wirkung des Lösungsmittels im Vergleich zum reinen
Lösungsmittel gesteigert werden kann. Ein anderes Mittel zur Steuerung der durch das Lösungsmittel
bewirkten Vorgänge und damit zar Steuerung des Verfahrens besteht darin, das Lösungsmittel etwas mit
einer Flüssigkeit zu strecken, die Celluloseacetobutyrat nicht löst, beispielsweise also mit Äthylalkohol. Äthylalkohol beeinträchtigt die- gewünschte Wirkweise des
Lösungsmittels nach Maßgabe seines jeweiligen Mengenanteils, bis schließlich bei einem Anteil von
10 Gewichtsprozent ein Punkt erreicht wird, an dem die
gewünschte Wirkweise nahezu unterbleibt.
Zusätze zu dem Lösungsmittel scheinen zwar einen Einfluß auf die Intensität der hervorgebrachten
Wirkung zu haben, doch ist anderseits die Größe der granulösen Konturen an der Oberfläche offenbar durch
ein Variieren der Sprühtechnik zu beeinflussen. Aus Gründen, die im folgenden auseinandergesetzt werden,
ist anzunehmen, daß die granulöse Gesamtkontur aus der Summation der Einzelvorgänge in der Wechselwirkung zwischen jedem einzelnen Tröpfchen und jenem
Teil der Oberfläche, auf den das Tröpfchen auftrifft, resultiert. Es leuchtet demzufolge ein, daß die Größe des
gebildeten Korns von der Größe der Tröpfchen beim Auftreffen auf die Ober/Ziehe abhängen wird. In einem
gewissen Umfang kann diese daher zumindest auf
zweierlei Art vermittels der Sprühtechnik beeinflußt
werden, nämlich (1) in der Weise, daß man an der Sprüheinrichtung Vorkehrungen trifft, um feinere
Tröpfchen zu erzeugen und (2) dadurch, daß man die
Distanz erhöht, welche die Tröpfchen bis zum Auftreffen auf die Fläche zurücklegen müssen. Die
letztgenannte Methode stützt sich auf die Tatsache, daß während des Fluges ein Anteil des Lösungsmittels aus
dem Tröpfchen verdunstet wodurch sich dessen Größe
to verringert Es ist allerdings zu beachten, daß es auf diesem Wege oder auch in Anwendung anderer
Methoden möglich ist die Größe des Korns soweit zu verringern, daß Lichtstrahlen nicht mehr beeinflußt
werden, obwohl das Vorhandensein des Korns immer
noch festgestellt werden kann (beispielsweise durch
Elektronenmikroskopie).
Das flüchtige Lösungsmittel 1,2-Dichloräthan verdunstet an der besprühten Oberfläche rasch. Die einzelnen
Tröpfchen fließen daher an der Oberfläche auch nicht
zusammen, da sie in weiter Streuung -luftreifen und da
jedes der Tröpfchen seine Wirkung bereits hervorgebracht hat und verdunstet ist, bevor ein folgendes
Tröpfchen in unmittelbarer Nähe auftrifft Durch die kontrollierte Aufbringung des Lösungsmittels und durch
dessen Flüchtigkeit wird ein Verschwimmen der Tröpfchen und ein Überfluten der Oberfläche von
vornherein ausgeschlossen. Bei Versuchen hat sich gezeigt daß ein bloßes Überfluten oder Benetzen der
gesamten Oberfläche mit dem Lösungsmittel keines
wegs die gewünschte Wirkung zeitigt Ganz im
Gegenteil wird eine an der Oberfläche eines Gegenstandes etwa vorhandene Feinstruktur (beispielsweise in
Form der einzelnen Teilungsstufen einer Stufenlinse) beim Überfluten der Fläche mit Lösungsmittel eher
nachteilig beeinflußt wohingegen die Fläche und deren Feinstruktur beim Aufsprühen des Lösungsmittels
jedenfalls nur in der Weise angegriffen werden, daß hierbei die erwünschten granulösen Konturen entstehen.
Die im Rahmen der Erfindung zur Zeit bevorzugt eingesetzten Stoffe sind Celluloseacetobutyrat und
1,2-Dichloräthan, doch kann man zur Ausformung des einleitend gebildeten Gegenstandes auch den Kunststoff Celluloseacetopropionat verwenden und als
flüchtiges Lösungsmittel Chloroform benutzen. In den Rahmen der Erfindung fällt auch die Verwendung
anderer Stoffe zusätzlich zu den bereits genannten. Das für den Gegenstand gewählte Material muß in dem
Lösungsmittel gut löslich sein; das Lösungsmittel selbst
muß hinreichend flüchtig sein, damit die einzelnen
Tröpfchen bei der gewählten Auftraggeschwindigkeit nicht zusammenfließen.
Eine flache Tafel aus Celluloseacetobutyrat wird mit Tröpfchen von 1,2-Dichloräthan besprüht Die Tröpfchen werden mittels einer handelsüblichen Luftbürste
gebildet und aufgetragen. Die Luftbürste befindet sich in einer Entfernung /on einigen Zoll von der Tafel und
wird beim Aufsprühvorgang hin- und hergeführt. Zwischendurch kann die Oberfläche ab und zu
untersucht werden, um festzustellen, wie weit die Granulierung forgeschritten ist.
b5 unter einem Mikroskop oder durch Beobachtung des
von der Tafel reflektierten Lichts einer kleinen Lichtquelle, wobei sich zeigt, in welchem Umfang noch
Oberflächenteile vorhanden sind, die nicht in Mitleiden-
schaft gezogen (nichtstreuend sind). Die Böschungswinkel der Körner können ermittelt werden, indem man die
Winkelstreuung in einem an der granulierten Fläche reflektierten Lichtbündel mißt. Da das Aufsprühen
fortgesetzt wird, bis die gesamte Fläche granuliert ist, unterliegt die durch das erfindungsgemäße Verfahren
bewirkte Winkelstreuung weitgehend der Selbstbegrenzung; durch ein weiteres Besprühen sind die örtlichen
Böschungswinkel dann nicht mehr wesentlich zu vergrößern. Diese Eigenart begünstigt die Erzielung
einheitlicher Resultate.
Bei Fig. 1 handelt es sich um ein Mikrophoto eines
Teilbereichs der nach der Verfahrensweise des Ausführungsbeispiels
I behandelten flachen Tafel aus CeIIuIoseacetobutyrat. Die transparente Tafel wurde mit einer
160fachen Anfangsvergrößerung bei Hellfeldbeleuchtung in der Reflexion von der behandelten Fläche
photographiert.
Ausführungsbeispiel 2
Zur Herstellung eines Stufengitter-Einstellschirms für eine aus einer Kamera und einem Bildsucher bestehende
Anordnung, wie sie in der im Namen von James G. Baker hinterlegten schwebenden US-Patentanmeldung
mit dem Titel »Reflex Camera and Viewing Device« (Case 4092) beschrieben ist, deren Rechte an die
Anmelderin abgetreten sind, kann so verfahren werden, daß von dem Stufengitter-Einstellschirm zunächst ein
Messingmodell angefertigt wird, das aber noch nicht die erfindungsgemäße granulöse Oberfläche aufweist. In
Anwendung von Verfahrensweisen, wie sie aus der Technik der Schallaufzeichnung bekannt sind, kann man
von dem Messingmodell eine Preßform anfertigen, die dann dazu dient, ein weiteres Modell des Stufengitter-Einstellschirms
in Celluloseacetobutyrat zu pressen. Die Stufenteilung des Celluloseacetobutyrat-Modells kann
in der gleichen Weise wie im Ausführungsbeispiel 1 mit 1,2-Dichloräthan besprüht werden. Erfolgt die Aufbringung
des Lösungsmittels ebenso wie im Ausführungsbeispiel 1, so ist festzustellen, daß die feinen einzelnen
Teilungsstufen, die in ihrer Gesamtheit das Stufengitter hilHen. abgesehen von der Entstehung des gewünschten
Korns in anderer Weise nicht merklich beeinflußt werden. Ist dann das Stufengitter des Celluloseacetobutyrat-Modells
granuliert, so kann danach eine Preßform hergestellt werden, indem man abermals die aus der
Technik der Schallaufzeichnung bekannten Methoden anwendet. Von dieser Preßform können zahlreiche
Nachbildungen des Stufengitter-Einstellschirms gepreßt werden, die nunmehr jedoch in der Stufenteilung mit der
erfindungsgemäCcn lichtstreuenden Oberfläche versehensind.
Fig.2 ist ein Mikrophoto eines Teilbereichs eines
nach der Verfahrensweise des Ausführungsbeispiels 2 erzeugten Stufengitter-Einstellschirms. Das ursprüngliche
Mikrophoto wurde bei Hellfeldbeleuchtung mit 160facher Vergrößerung aufgenommen. Jede Teilungsstufe hatte eine Breite von etwa 0,125 mm (dies
entspricht dem Abstand zwischen den Linien im Mikrophoto der F i g. 2) und ihre Höhe belief sich im
photographierten Bereich des Stufengitter-Einstellschirms auf etwa 0,05 mm. Das Mikroskop war auf die
halbe Höhe der Teilungsstufen fokussiert
Im folgenden werden die theoretischen Grundlagen des erfindungsgemäßen Verfahrens erörtert wie sie sich
zur Zeit darstellen, doch soll damit nicht gesagt sein, daß die in diesem Zusammenhang in Betracht kommenden
Vorgänge bereits in allen Einzelheiten geklärt seien.
Ein Einzeltröpfchen 1,2-Dichloräthan trifft auf die Celluloseacetobutyrat-Fläche auf und dürfte dann wohl
in dem von ihm benetzten Flächenbereich eine geringe Menge des Kunststoffs auflösen. Die gelöste Kunststoffmenge
bleibt in dem Tröpfchen enthalten, wenn dieses nun im Zuge der Verdunstung des Lösungsmittels an
Größe verliert.
Wahrscheinlich stellt das Lösungsmittel in dem Tröpfchen keine gesättigte Lösung des Kunststoffes
dar, und im weiteren Verlauf der Verdunstung könnte sich dann der Gehaltsanteil des Kunststoffs in dem
Lösungsmittel ohne weiteres noch erhöhen. Die ursprüngliche Kunststoffmenge bleibt daher in dem
Tröpfchen gelöst und sammelt sich beim Verdunsten des Tröpfchens an den bis zuletzt benetzten Stellen an.
Schließlich verfliegt auch der letzte Lösungsmittelrest und es bleibt im Bereich des Tropfens nach erfolgter
Umverteilung eine Anhäufung des Kunststoffs zurück.
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eines kontinuierlichen Ablaufs wirkt und nach dem Auftreffen des Tröpfchens keine abrupten Änderungen
mehr eintreten, sind die so gebildeten Konturen sanft.
Die Höhe und Böschung des Korns hängen von der Tröpfchengröße beim Auftreffen, von der Löslichkeit
des Materials der Fläche in dem Lösungsmittel, der Flüchtigkeit des Lösungsmittels und vielleicht auch noch
von anderen Faktoren ab. So steht beispielsweise fest, daß ein Überfluten der Fläche mit dem Lösungsmittel
nicht zu dem gewünschten Ergebnis führt. Jedes Tröpfchen muß also verdunstet sein, bevor ein anderes
in seiner unmittelbaren Nähe auftrifft, um dann mit ihm zu verfließen. Jedes der Tröpfchen bringt demnach eine
individuelle Wirkung hervor. Die schließlich erhaltene granulöse Oberfläche resultiert aus der kumulativen
Wirkung zahlreicher Tröpfchen.
Es sollen nun Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen
granulösen Oberflächenausführung erörtert werden.
F i g. 3 zeigt einen Einstellschirm 10, der nach der Verfahrensweise des Ausführungsbeispiels 2 hergestellt
ist. Bei der Anordnung der genannten schwebenden US-amerikanischen Patentanmeldung (Case 4092) bildet
eine Objektivlinse einen Gegenstand auf dem Einstellschirm 10 ab. Zur Erzielung der größtmöglichen
Bildhelligkeit in einem dazugehörigen Sucher ist der Einstellschirm 10 im Sinne einer Spiegelreflexion mit
einer Vielzahl von Stufenteilungen 12 versehen, deren Ausrichtung eine solche ist, daß das Licht des von der
Objektivlinse herrührenden Bildes von einer an jeder der Teilungsstufen 12 vorgesehenen reflektierenden
Fläche 14 (siehe Fig.4 und 5) zu dem dazugeh .eigen
Sucher reflektiert wird. Die Vielzahl von Teilungsstufen vermittelt effektiv eine Abbildung des Blendenausschnitts
der Linse im Blendenausschnitt des Suchers. Gibt man der reflektierenden Fläche 14 eine sanft
konturierte, granulöse Oberflächenbeschaffenheit so erleichtert dies dem Betrachter die Beurteilung der
Scharfeinstellung des Abbildes eines Gegenstandes auf dem Einstellschirm. Die bessere Beurteilungsmöglichkeit
ist der granulösen Oberflächenbeschaffenheit zu danken.
Da die regellos angeordneten Körner oder Erhebungen vom tiefsten bis zum höchsten Punkt eine nominelle
Höhe entsprechend etwa der Halbwellenlänge des Lichts haben, bringen sie in einer an der reflektierenden
Fläche 14 der Stufenteiiung 12 reflektierten Weiienfront
von Punkt zu Punkt in regelloser Verteilung eine Differenz von einer Ganzwellenlänge hervor. Die
Verdopplung auf eine ganze Wellenlänge ist natürlich
auf die Talsache der Reflektion zurückzuführen. Die sanften Konturen und die begrenzte Böschungssteilheit
des Korns bewirken keine Zerstreuung des von dem EinstelKchirm reflektierten Lichts (begleitet von entsprechenden
Verlusten an Licht, das zur Blendenöffnung des Suchers gelangt), sondern es wird auf diesem
Wegt eine regellose Verteilung des Lichts innerhalb eines begrenzten räumlichen Winkels zur Blendenöffnung
des Suchers erreicht, und die granulöse Oberflächenbeschaffenheit ruft demgemäß keinen wesentlichen
Lichtverlust hervor. Der Raumwinkel ist so gewählt, wie dies für die Apertur der Objektivlinse zweckdienlich ist.
Durch die granulöse Oberflächenbeschaffenheit werden Bilder, die eine Scharfeinstellung durch die Linse
erfahren haben, nicht beeinträchtigt. Allerdings erscheinen jedoch Bilder, die auf eine Bildebene gebündelt sind,
die von der Fläche 12 auch nur einen geringfügigen Abstand hat, fur den Betrachter sofort unscharf. Die
Unscharfe erhöht sich mit der Größe des Einstellfehlers.
Verschiedene andere Anwendungsmöglichkeiten für die durch die Erfindung geschaffene granulöse Oberflächenausführung
von optischen Flächen beruhen auf deren unterschiedlicher Auswirkung auf Wellenfronten
von reflektiertem Licht einerseits und Wellenfronten von gebrochenem Licht anderseits. Zur Veranschaulichung
sei hier eine sanft konturierte, granulöse Oberflächenausführung mit einer nominellen Höhe der
Erhebungen vom tiefsten bis zum höchsten Punkt entsprechend einer Wellenlänge herangezogen, wobei
sich tn diesem Fall zeigt, daß eine von der granulierten Fläche reflektierte Wellenfront infolge der Verdopplung
bei der Reflexion von Punkt zu Punkt einen Phasenunterschied von zwei Wellenlängen aufweist.
Fine gebrochene Wellenfront hat demgegenüber von Punkt zu Punkt jedoch nur einen Phasenunterschied von
einer halben Wellenlänge, da der Differenzbetrag bei der Brechung proportional n\ — nj ist, wobei Πι für die
meisten Stoffe größenordnungsmäßig den Wert 1,5 hat, während für Π2 normalerweise der Wert für Luft
einzusetzen ist. der gleich 1,0 ist. Die erfindungsgemäße ^rnniilKce llr\o»-fl ογΊιομοι icfiihmr»*» tt/irl^f cir·^ 't\ rliorcL*.
O* C
Beziehung auf reflektiertes Licht also etwa 4mal stärker aus als auf gebrochenes Licht.
Nach dem Rayleigh-Kriterium ist eine Wellenfront für das Auge nominell perfekt, wenn sich die örtlichen
Phasenunterschiede auf weniger als eine Viertelwellenlänge belaufen. Es kann somit festgestellt werden, daß
die reflektierte Wellenfront für den Fall einer Verringerung der Höhe des Korns vom tiefsten bis zum
höchsten Punkt auf etwa eine Halbwelleniänge (wie dies nämlich im Rahmen des obenbeschriebenen Verfahrens
praktisch durchaus möglich ist) offensichtlich in sich immer noch Phasenunterschiede entsprechend etwa
einer Ganzwellenlänge hat, wohingegen sich die Phasenunterschiede in der gebrochenen Wellenfront
nur auf eine Viertelwellenlänge belaufen, was nach dem Rayleigh-Kriterium an Perfektion grenzt Es besteht
also nunmehr die Möglichkeit, einer optischen Fläche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Oberflächenbeschaffenheit
zu verleihen, die im Durchtritt des Lichts eine im wesentlichen perfekte Abbildung
gestattet, während demgegenüber alle reflektierten Bilder aufgelöst oder zerstreut werden.
An optischen Flächen, bei denen die nominelle Höhe von den tiefsten zu den höchsten Punkten der
Erhebungen der Halbwelleniänge des Lichts entsprach, konnte die Beobachtung gemacht werden, daß eine
kleine Druckschrift auch dann noch durch die Probestücke hindurch lesbar ist, wenn sich die
Druckschrift in einiger Entfernung von dem Probestück befindet, während reflektierte Bilder bei nahezu
senkrechtem Lichteinfall völlig verschwommen und unscharf erscheinen. Eine transparente Scheibe mit der
erfindungsgemäßen granulösen Oberfläche kann in einem Bilderrahmen oder für ähnliche Zwecke Verwendung
finden, falls eine Spiegelreflexion an der Scheibenoberfläche von dem durch die Scheibe zu
betrachtenden Objekt oder Schaustück ablenken würde.
Im Unterschied zu den bislang für diesen Zweck bei der Bildeinrahmung benutzten Materialien kann eine in
erfindungsgemäßer Weise granulierte Fläche von dem dadurch zu betrachtenden Bild oder sonstigen Objekt
durch einen größeren Abstand getrennt sein. Sie eignet sich daher auch für Schutzfenster an einer Schachtel
oder an einem Kasten zur Schaustellung massiver Objekte oder für sonstige Zwecke (so beispielsweise als
blendfreier Polarisationsschirm für eine Katodenstrahlröhre), falls das Fenster gegen eine betrachtete
Oberfläche geneigt ist.
Fig.6 zeigt eine weitere optische Anwendungsmöglichkeit
in der granulösen Oberflächenausführung von Fresnel-Kondensorlinsen 20 und 22 für Überkopfprojektoren
oder sonstige Geräte. Bei einem Überkopfprojektor sind die Fresnel-Kondensorlinsen so angeordnet,
daß in einem (nicht dargestellten) Projektionsobjektiv ein Abbild einer (nicht dargestellten) Lichtquelle
entsteht, um so das verfügbare Licht in der wirksamsten Weise zu nutzen.
An jeder der Grenzflächen 24,26,28 und 30 zwischen
einer Fresnel-Linsenfläche und Luft werden von dem auffallenden Licht mindestens vier Prozent reflektiert
statt durchgelassen. Von dem auf die Grenzflächen 26 auftreffenden Licht wird somit ein Anteil von vier
Prozent zur Grenzfläche 24 zurückgeworfen, die nun natürlich vier Prozent von diesem Anteil von vier
Prozent in Richtung des Projektionsobjektivs reflektiert.
Ist die zum Projektionsobjektiv gelangende Lichttnpnap
acr'ina co kann der Gesamtbetrag der
Lichtanteüe. die von den Mehrfachreflexionsvorgängen betroffen sind, ins Gewicht fallen. Die Außenreflexe der
Fresnel-Linsenfläche erreichen einen Betrachtungsschirm durch das Projektionsobjektiv, verringern
hierbei den Kontrast eines projizierten Bildes und erscheinen dort oftmals als störende Lichter. Bei
Fresnel-Kondensorlinsen. die mit den erfindungsgemäßen optischen Flächen versehen sind, gelangt ein großer
Teil des reflektierten Lichts gar nicht erst in das Projektionsobjektiv, da reflektiertes Licht infolge der
granulösen Oberflächenbeschaffenheit stärker gestreut wird. Auf den durchgelassenen Lichtanteil hingegen
wirkt sich die granulöse Oberflächenbeschaffenheit nicht in einem nennenswerten Umfang nachteilig aus. In
dieser Weise wird einer Kontrastverringerung und dem
Auftreten von Lichtflecken weitestgehend entgegengewirkt, indem von vornherein verhindert wird, daß auf
dem Betrachtungsschirm Lichtanteüe erscheinen, die Phänomene dieser Art verursachen.
In F i g. 7 und 8 sind zwei weitere Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung veranschaulicht F i g. 7 zeigt
eine Linse 50 mit erfindungsgemäßen granulösen Flächen 32 und 59. In Fig.8 ist ein Spiegel 60
dargestellt der eine erfindungsgemäße granulöse Fläche 62 aufweist
Da an dem obigen Verfahren und an den beschriebe-
nen Anordnungen Abänderungen vorgenommen werden können, die gleichfalls in den Rahmen der Erfindung
fallen, sind die beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Einzelheiten nicht in einem die Erfindung
einschränkenden Sinne aufzufassen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Einstellschirm für einäugige Spiegelreflexkameras, auf dessen Oberfläche durch das Kameraobjektiv
ein reelles Bild des Aufnahmegegenstandes abgebildet wird, das von der gleichen Seite her durch
den Sucher beobachtet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einstellschirm als Fresnel-Spiegel ausgebildet ist, dessen reflektierende gewölbte
Rächen (14) der Stufen (12) eine granulöse Beschaffenheit aufweisen.
2. Verfahren zur Herstellung einer innerhalb eines vorbestimmten Raumwinkels diffus reflektierenden
Oberfläche, insbesondere zur Herstellung der Oberfläche eines Einstellschirmes nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet daß eine aus anlösbarem Material bestehende Oberfläche mit einem für dieses
Material geeigneten Lösungsmittel in fein-verteilter Tröpfchenform besprüht wird, und daß die ausgelösten
Teilchen ausgewaschen werden, und daß das Lösungsmittel nach Einwirken auf die Oberfläche
durch Verdampfung entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß die so gebildete Oberfläche eine
negative Matrize ist die zur Herstellung positiver optischer Oberflächen im Preßverfahren herangezogen
wird.
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